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11.11.2024
Gartler sind „anerkannte Naturschutzvereinigung
Anerkennung für ganz Oberbayern bestätigt – Herbstversammlung des Kreisverbands
Gartenbau und Landschaftspflege
Altötting. Gleich zu Beginn der Herbstversammlung im „Münchner Hof“ hatte
Clemens Jobst, Vorsitzender des Altöttinger Kreisverbands für Gartenbau und
Landschaftspflege, die Knallermeldung für die anwesenden Ortsvorsitzenden: „Ab
sofort sind wir anerkannte Naturschutzvereinigung in Oberbayern!“ Diese
Nachricht brachte er von der Bezirkstagung mit, die Mitte Oktober in Feldkirchen
stattfand. Allein die Ortsverbände in Oberbayern dürfen diesen Zusatz ab sofort
auf ihren Briefköpfen vermerken. Niederbayern strebt die Anerkennung auch an.
Hoffnung auf mehr
junge Mitglieder
Was bringt das nun? „Wir bekommen ein besseres Image – gleichgestellt mit Bund
Naturschutz oder Alpenverein – und damit haben wir nun auch in den Kommunen die
Möglichkeit, Stellungnahmen abzugeben“, erklärte Jobst. Dies sei auch bisher
schon möglich gewesen, doch nun müssten diese beachtet werden. „Es ist aber
zweischneidig, denn politisch müssen wir neutral bleiben“, so der Vorsitzende.
Seine Hoffnung sei aber, dass die Gartler nun als anerkannte
Naturschutzvereinigung mehr junge Leute in den Verein holen könnten. Der
Kreisverband hat aktuell rund 8000 Mitglieder.
Die stellvertretende Kreisvorsitzende Gabriele Hofer möchte zukünftig über
Instagram den Kreisverband aufstellen, um das „Mittelalter“ zu erreichen, denn
die Jugend sei sowieso auf TikTok. „Schaut’s mal bei Instagram auf den
Traunsteiner Kreisverband, die haben da tolle Gartentipps. Da wollen wir in
Zukunft auch dabei sein.“ Idee sind dafür nun gefragt und Anregungen erwünscht.
Für den Nachtragshaushalt bedurfte es einer Abstimmung zu drei Punkten, die
einzeln beschlossen werden mussten. Für das Altöttinger Gartenbauseminar sind
1500 Euro veranschlagt, die für Flyer und Referenten nötig sind. Das „Gartenblattl“
benötigt für den Druck 5000 Euro und zur Ausbildung einer Projektgestalterin
sollen 1000 Euro bezuschusst werden. Die ersten beiden Punkte wurden von den
Anwesenden einstimmig abgesegnet. Beim Ausbildungszuschuss gab es eine
Enthaltung und eine Gegenstimme.
Kreisgeschäftsführer Andreas Baumgartner stellte die Themen für das Altöttinger
Gartenseminar am 21. und 22. Februar 2025 vor: Die Freitagsthemen drehen sich um
Lichtverschmutzung im Garten durch grelle LED-Lampen, alte Sorten neu entdecken,
Boden und Dünger sowie „Kartoffel – die tolle Knolle“. Am Samstag geht es wieder
um den praktischen Teil mit den Grundlagen des Obstbaumschnitts im
Kreislehrgarten. Veranstaltungsort ist das Altöttinger Forum. Heuer war die
Veranstaltung ein voller Erfolg und man rechnet auch fürs kommenden Jahr mit 80
bis 100 Leuten.
Vom 23. bis 30. März 2025 ist eine Informationsreise nach Marokko geplant,
organisiert von Andreas Baumgartner. Es werden Märkte und Gärten besucht sowie
ein Weinanbaugebiet und eine Ölproduktion.
Im kommenden Jahr soll es Ende Juni wieder den „Tag der offenen Gartentür“ geben.
Dazu haben sich bereits vier Gärten angemeldet, weitere Anmeldungen, zum
Beispiel aus den nördlichen Landkreisgemeinden, wären laut Baumgartner „jetzt
noch schön“. Für den landesweiten Kinderwettbewerb 2025 „Streuobst – bunt und
lebendig“, werden noch Vereine gesucht, die sich beteiligen. Bisher sind erst
drei Ortsvereine dabei. Die Vorlaufzeit ist aber lang, denn erst in einem Jahr
ist Meldeschluss. Es gibt dafür erste Preise von 500 Euro vom Kreisverband bis
zu 5000 Euro vom Landesverband. Der Appell der Vorstände: „Bitte machen Sie mit,
es ist kein großer Aufwand dafür nötig!“ Abgabetermin für Bilder und Beiträge im
„Gartenblattl ist der 5. Januar 2025. Einreichungen sind ab sofort möglich und
werden gerne abgenommen. Das Gartenblattl soll dann in der Frühjahrsversammlung
ausgegeben werden.
Gartenplakette für
Inge und Franz Eckl
Stadtrat Wolfgang Sellner vertrat Altöttings Bürgermeister Stephan Antwerpen und
verriet, dass „sich Altötting als Schwammstadt fühlen möchte“. Aktuell sollen 75
Bäume gepflanzt werden und danach nochmals 200 Bäume in Nebenstraßen. Er empfahl
auch allen, sich die Ehrenamtskarte im Landratsamt abzuholen, da diese sehr
viele Vorteile habe und für die Arbeit ein kleines Zuckerl biete: „Ich war damit
kürzlich erst kostenlos im Schloss Neuschwanstein.“
Eine Naturgartenzertifizierung mit Gartenplakette und Urkunde ging an das
Ehepaar Inge und Franz Eckl aus Burgkirchen. Um die Auszeichnung zu bekommen,
muss man in seinem Garten unter anderem auf Pflanzenschutzmittel und
Schneckenkorn verzichten. Franz Eckl, dem engagierten Gartler und ehemaligen
Gemeinderat, stößt es sauer auf, dass in Zukunft jeder Haus- und Grundbesitzer
bei der Gartengestaltung selbst entscheiden kann. Weniger Bürokratie, mehr
Freiheiten – das hat sich der Freistaat im Entwurf für ein „Erstes bayerisches
Modernisierungsgesetz“ auf die Fahnen geschrieben. Doch daran entzündet sich nun
Eckls heftige Kritik: Städte und Gemeinden dürfen künftig keine Gartengestaltung
mehr per örtlicher Satzung vorschreiben – zum Beispiel nach ökologischen
Gesichtspunkten. Er befürchtet, dass es damit noch mehr Schottergärten gibt, die
mehr Umweltprobleme schafften und das Grün verschwinden ließen.
„Als anerkannte Naturschutzvereinigung müssen wir hier aktiv werden“, ergänzte
Clemens Jobst. Zum „PFOA-Problem“ merkte Andreas Baumgartner noch an, dass man
die Fruchtkörper der Pflanzen aus dem eigenen Garten bedenkenlos essen könne, da
diese nicht verseucht seien: „Alles – ob vom Baum oder aus dem Boden – ist
unbedenklich.“
−cs
6.11.2024
Hilde Neugirg eine rüstige Neunzigerin
Viele Gratulanten zum runden Geburtstag – In zahlreichen Vereinen und
Ehrenämtern engagiert – Positive Einstellung im Leben
Unterneukirchen. „90 Jahre und kein bisschen leise“ möchte man meinen, wenn man
Hilde Neugirg begegnet. Bei relativ guter Gesundheit hat die allseits bekannte
und geschätzte Frau am Allerseelentag auf 90 Lebensjahre zurückgeblickt. Mit der
Familie, Verwandten, Freunden und Weggefährten ging die Feier im Hofcafé
Reichenspurner über die Bühne. Aus terminlichen Gründen kam Pfarrer Hermann
Schächner bereits vor der Feier bei ihr zuhause vorbei, um der Jubilarin nicht
nur zu gratulieren, sondern auch seinen Dank für ihr Engagement in der Pfarrei
auszusprechen.
Als Hilde Gruber kam diese am 2. November 1934 in Unterneukirchen zur Welt. Sie
wuchs mit ihrem Bruder Sepp und der bereits 1994 verstorbenen Schwester Maria im
Gemeindeteil Dashub auf. Nach dem Schulbesuch arbeitete sie in Haushalten, als
Näherin und Verkäuferin. Im Dezember 1957 gab sie dem Elektriker Hans Neugirg in
der Johanneskirche das Ja-Wort und beide bezogen im Dorf eine Wohnung. Sieben
Jahre später baute sie mit ihrem Bruder das Elternhaus in Dashub um, seither
wohnt sie dort.
Die Kinder Bernhard und Christoph vervollständigten mit sechs Enkel und vier
Urenkel das Familienglück. 1971 fing sie im Gasthaus Raspl als Küchenhilfe an. „
I bin dort bis einen Tag vor meim 83. Geburtstag bliebn, weil mir die Arbeit
Spaß gmacht hat und i von den Wirtsleuten Ernst und Otti Raspl net nur familiär
aufgnomma word bin, sondern immer guat behandet wurde“, sagt sie. „Sie ham mich
auch aufgfanga, als mein Hans starb.“ Ihren geliebten Mann musste die Jubilarin
nämlich bereits im Januar 1980 zu Grabe geleiten. Mit erst 49 Jahren war dieser
nach einem Krebsleiden gestorben. Neben vielen Urlaubsreisen, die sie bis nach
Russland und China führten, liebt sie vor allem die Fahrten ins nahe gelegene
Chiemgau.
Die Jubilarin war und ist auch noch in verschiedenen Vereinen engagiert. Während
der knapp 60-jährigen Mitgliedschaft beim Sportverein war sie gut 20 Jahre als
Übungsleiterin beim Damenturnen tätig. Daraus entstand auch das
Turnerinnenkegeln. Seit zwölf Jahren fährt sie regelmäßig zum Reha-Sport nach
Altötting, um fit zu bleiben. Seit 1970 ist sie Mitglied beim Obst- und
Gartenbauverein, wo sie zwölf Jahre als Kassiererin zuverlässig tätig war.
Viele Jahre leistete sie beim Gartenbau-Kreisverband wertvolle Dienste
als Chronistin. Beim Kirchenchor war von 1974 bis 2019 ihre
Sopranstimme zu hören. 45 Jahre lang sang Hilde Neugirg auch beim Frauenbundchor
und freute sich bei diesem Verein gut 50 Jahre lang auf die Kegelabende.
Beim Frauenbund war sie vor etwa zehn Jahren die treibende Kraft, um einen
Seniorinnenstammtisch zu gründen, der sich bis heute immer jeden ersten Mittwoch
im Monat im Gasthaus Leidmann großer Beliebtheit erfreut. Ein besonderes
Geburtstagsgeschenk hatte aber ihr Sohn Bernhard parat: Er zieht im kommenden
Jahr aus dem hessischen Gießen ins bayerische Winhöring um, und darauf freut
sich Hilde Neugirg jetzt schon. Heuer fährt sie aber noch einmal nach Hessen, um
bei der Hochzeit ihres Enkels Johannes mitzufeiern. Und im kommenden Jahr steht
die Hochzeit ihre Enkelin Verena an. Eine positive Einstellung, auch wenn mal
einiges nicht normal verläuft, und in Bewegung bleiben: Das sind die Rezepte der
Jubilarin fürs Alter. Und „a bisserl Sport schad a net“.
−hgr
6.11.2024
PERSONEN UND NOTIZEN
Apfeltage am König-Karlmann-Gymnasium
Altötting. Das König-Karlmann-Gymnasium nahm die Woche der Gesundheit und
Nachhaltigkeit zum Anlass, Schüler und Eltern auf die Vielfalt des
Obstlehrgartens am Schulgelände aufmerksam zu machen. Dort wachsen unter anderem
34 überwiegend alte Apfelsorten. Vorab setzten sich die 5. Klassen mit dem
Apfelangebot im regulären Handel auseinander und stellten dabei fest, dass Äpfel
im Supermarkt zwar äußerlich schön sind, die inneren Werte aber oftmals nicht
mit denen alter Apfelsorten mithalten können. Anschließend führte Andreas
Baumgartner, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt,
die Kinder über die Streuobstwiese. Das Angebot weitete sich am folgenden Tag
auf alle Mitglieder der Schulfamilie aus: In der Schulaula konnten Schüler,
Eltern und Lehrkräfte nicht nur alle auf der Wiese wachsenden Apfelsorten und
selbst gepressten Saft verkosten, sondern erhielten auch Informationen über die
Streuobstwiese als wichtiger Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten sowie
zahlreiche Tipps zu Verwertungsmöglichkeiten von Äpfeln. „Da wir eine so
wertvolle Obstwiese direkt hinter dem Schulgelände haben, nutzen wir sie gerne
als Baustein zur Erfüllung des Bildungs- und Erziehungsauftrags“, so Schulleiter
Georg Kronhuber am Ende der Veranstaltung.
−red/Foto: KKG
28.10.2024
Kreisnachrichten
Gartler informieren über die nächsten Vorhaben
Altötting. Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Altötting
veranstaltet am Mittwoch, 6. November, ab 19.30 Uhr wieder seine
Herbstversammlung im Gasthof Münchner Hof in Altötting. Es wird von der
Bezirksverbandstagung am 12. Oktober in Feldkirchen berichtet, der
Nachtragshaushalt 2024 vorgestellt − dabei geht es unter anderem um das
Gartenseminar und das Gartenblattl sowie eine Bezuschussung von
Projektgestaltern. Zur Sprache kommen auch das Altöttinger Gartenseminar, die
Informationsreise nach Marokko, Tag der offenen Gartentür sowie der landesweite
Kinderwettbewerb „Streuobst – bunt und lebendig“.
−red
13.08.2024
Schweiz verbietet Kirschlorbeer
Hiesige Gartenprofis nehmen Stellung dazu und verraten Alternativen
Altötting. Das schreckt wahrscheinlich auch deutsche Gartenbesitzer auf, die ihr
Grundstück mit einer immergrünen Kirschlorbeerhecke vor fremden Blicken schützen:
Ab September verbietet die Schweiz nämlich Verkauf, Import und das Verschenken
von Kirschlorbeer.
Die Pflanze, die eigentlich Lorbeerkirsche heißt, aber meistens Kirschlorbeer
genannt wird, ist hierzulande ebenfalls in vielen Vorgärten zu Hause. „Der Grund
des Verbots in der Schweiz sind die invasiven Eigenschaften der Pflanze, sprich
das schnelle und unkontrollierte Ausbreiten“, erklärt Clemens Jobst,
Vorsitzender des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Altötting, und
ergänzt: „Kirschlorbeer verdrängt heimische Arten und verursacht ökologische
Ungleichgewichte.“
Auch Andreas Baumgartner, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am
Landratsamt Altötting, sieht den Kirschlorbeer durchaus kritisch, obwohl es sich
grundsätzlich um eine insektenfreundliche Pflanze handle. „Da die Lorbeerkirsche
in den meisten Hausgärten jedoch regelmäßig in Form geschnitten wird, können
sich weder Blüten noch Früchte bilden, so dass der ökologische Nutzen der
Pflanze ziemlich gering ausfällt.“ Die Verwendung einzelner und vor allem frei
wachsender Pflanzen sei in Ordnung, so Baumgartner weiter. Ungünstig hingegen
seien reine Monokulturen in Gestalt von Formhecken. Wie der Kreisfachberater
unterstreicht, bieten diese Strukturen keinen Mehrwert für die Natur. Daher
würden bereits heute viele Gemeinden mit Hilfe von Bebauungsplänen die Anlage
von Formhecken aus Thujen oder Lorbeerkirschen verbieten.
„Nachfragen sind
extrem zurückgegangen“
Elisabeth Bergmann, Chefin der gleichnamigen Gärtnerei in Burghausen, hat nach
eigenen Angaben noch vor drei Jahren große Mengen dieser Heckenpflanze verkauft,
als in Burghausen ein Neubaugebiet entstand. „Jetzt sind die Nachfragen extrem
zurückgegangen“, berichtet die Gärtnerin, die auch auf die relativ hohe
Empfindlichkeit der Lorbeerkirsche durch den Dickmaulrüssler hinweist. „Der
schwarze Käfer legt seine Eier in der Erde ab. Die Larven fressen an den Wurzeln
der Pflanze, sie verwelkt und stirbt.“
Clemens Jobst bringt die Giftigkeit des Kirschlorbeers ins Spiel und bemängelt
darüber hinaus: „Die einfache Kultivierung der Pflanze und der damit verbundene
günstige Preis führten dazu, dass Kirschlorbeer als Sichtschutz in den Gärten
überhandnahm.“
Alternativen zum Kirschlorbeer gebe es ausreichend, betont Baumgartner und zählt
gleich auf: „Bereiche, die wenig Platz bieten können mit Berberitze oder der
Kornelkirsche bepflanzt werden. Wer wintergrüne Exemplare wünscht, dem stehen
beispielsweise Liguster oder auch die Kriech-Heckenkirsche zur Verfügung.“
Wichtig sei in jedem Fall eine artenreiche Bepflanzung. Einheimische Mischhecken
würden der ansässigen Tierwelt Nahrung und Unterschlupf bieten. Was der
Kreisfachberater noch hervorhebt: „Heimische Pflanzen haben sich zudem über
lange Zeiträume an die vorherrschenden Standortbedingungen angepasst und
Resistenzen gebildet.“ Die Verwendung von fremdländischen Gehölzen solle stets
eine untergeordnete Rolle spielen.
Für Clemens Jobst ist eine frei wachsende Mischhecke aus verschiedenen Wild- und
Ziersträuchern die ideale Eingrünung eines Grundstücks. „Für jede Gartengröße
gibt es die richtigen Straucharten. Die Fachberatung am Landratsamt steht gerne
helfend zur Seite.“
Heimische Arten für
intaktes Ökosystem
Baumgartner spricht noch die extremen Wetterereignisse an, die vielen Gehölzen
zu schaffen macht. Sein Appell: „Gartenbesitzer sollen vorrangig heimische Arten
verwenden, damit unser Ökosystem intakt bleibt.“ Mithilfe von Zisternen und
Regentonnen sollte Wasser gesammelt und bei Trockenheit den Gehölzen verabreicht
werden.
In der Gärtnerei Bergmann sind Kirschlorbeer-Pflanzen schon länger nicht mehr
vorrätig. Die Chefin sagt aber: „Wenn Kunden diese Heckenpflanzen wünschen, dann
bestellen wir sie selbstverständlich.“ Sie selber sei kein unbedingter Fan von
Kirschlorbeer. Blühhecken würden mehr Natur in die Gärten bringen.
−huc
29.06.2024
Ausgezeichneter Kreisfachberater
Andreas Baumgartners grünes Paradies in Mühldorf ist als Naturgarten
zertifiziert
Mühldorf/Altötting. Zertifizierte Naturgärten gibt es in der hiesigen Region
immer wieder. Wenn jedoch ein Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege
einen Amtskollegen aufsucht, um dessen Garten im Hinblick auf eine eventuelle
Auszeichnung zu inspizieren, dann dürfte dieser Umstand nicht alltäglich sein.
Beschriebene Kombination konnte kürzlich im Mühldorfer Norden beobachtet werden.
Dort wohnt Andreas Baumgartner, seines Zeichens Kreisfachberater im Landratsamt
Altötting. Er stellte sich der Herausforderung, seinen Garten fachmännisch „durchleuchten“
zu lassen. Für die Inspektion des Gartens rückte Stefan Zimmermann an, ebenfalls
Kreisfachberater, aber im Landratsamt Mühldorf. Weil ein Kontrollgang immer von
zwei ausgebildeten Zertifizierern durchgeführt werden muss, wurde Zimmermann
noch von Amtsvorgänger Erwin Obermeier begleitet.
Unter der Überschrift „Bayern blüht“ können Gartenbesitzer zeigen wie viel Natur
in ihren Gärten steckt. Kleingärtner werden auch gerne als grüne Herzen in
Städten und Gemeinden betitelt. Sie punkten mit ökologisch wertvollen
Rückzugsräumen für Fauna und Flora. Andreas Baumgartner wollte es jetzt aber
genau wissen, ob seine Gartenidylle die Auszeichnung „Naturgarten“ tatsächlich
verdient. „Außerdem“, so der Kreisfachberater, „will ich nach außen hin
darstellen, dass ein Naturgarten durchaus ein normaler Hausgarten sein kann,
vorausgesetzt es wird im Einklang mit der Natur gearbeitet.“ Besucher eines
Naturgartens müssen also nicht durch meterhohes Unkraut stapfen, vielmehr
begegnet ihnen ein Refugium, in dem sich Tiere und Pflanzen wohl fühlen.
Für eine Auszeichnung sind vier Kern-Kriterien unabdingbar: Verzicht auf
chemisch-synthetische Dünger und Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel
sowie kein Einsatz von torfhaltigen Substraten zur Bodenverbesserung. Der
Gesamteindruck muss zudem eine hohe ökologische Vielfalt aufweisen. Wie Stefan
Zimmermann ausführte gibt es weitere so genannte Kann-Kriterien, von denen
einige erfüllt werden müssen. Dazu zählen variantenreiche Strauchhecken und
Gehölze, ein Gemüsebeet und Kräuter, einfach blühende Stauden und Blumen sowie
ein Zulassen von Wildkraut. Bei der Bewirtschaftung muss unter anderem auf
Nützlingsunterkünfte, auf Kompostierung, ressourcenschonende Materialauswahl und
auf Regenwassernutzung geachtet werden.
Die beiden Zertifizierer marschierten mit Andreas Baumgartner rund eine Stunde
durch sein „grünes Wohnzimmer“. Das Ergebnis konnte an Ort und Stelle verkündet
werden: Der Mühldorfer hat es geschafft, die nötige Punktzahl wurde erreicht.
Baumgartner darf demnächst ein Teil der „Bayern blüht – Naturgarten“-Gemeinschaft
sein. „Die entsprechende Plakette und die Urkunde gebe ich in Auftrag“, erklärte
Zimmermann. Im Landkreis Mühldorf dürfen sich momentan 35 und im Landkreis
Altötting sieben Gärten offiziell Naturgärten nennen.
−huc
Wer seinen Garten auch mal fachmännisch durchforsten lassen will, kann sich an
folgende Adresse wenden: naturgarten@gartenbauvereine.org
13.06.2024
GEFUNDENES FRESSEN: DIE SCHNECKENPLAGE UND WAS HOBBYGÄRTNER DAGEGEN TUN KÖNNEN
Schnecken schlagen meist nachts zu, und am Morgen darauf packt jeden
Hobbygärtner das kalte Grausen, wenn er die kahlgefressenen Stängelreste im
Garten sieht. Schleim- und Fraßspuren an den Pflanzen sind meist die ersten
Anzeichen dafür, dass sich Schnecken im Garten breitgemacht haben. Oft werden
ganze Früchte, Triebe und Blätter der Pflanzen abgeknabbert, insbesondere junges
Gemüse und grüne Salate fallen den Schnecken zum Opfer. So ist es auch im Garten
von Tino Günther in Burghausen: Seine im Frühling gepflanzte Mairübe liegt nun
völlig zerfressen im Kompost. „So schlimm war es noch nie. Die Bohnen sind auch
zerfressen, ebenso die Kürbisse und Zucchini“, erzählt Günther. Seine Blumen,
besonders die Dahlien, blieben auch nicht lange verschont. Schnecken knabberten
die jungen Triebe nahezu vollständig ab. Schneckenkorn empfindet Tino Günther
als eher unwirksam, deshalb hat er vor einigen Tagen knapp 100 Schnecken an
einem Abend eingesammelt. Andreas Baumgartner, Geschäftsführung des
Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege erzählt, dass immer mehr Leute
über die zahlreichen Schnecken klagen. „Hausmittel helfen nur bedingt, auch
Schneckenkorn ist vom Preis- Leistungsfaktor nicht unbedingt zielführend“, sagt
Baumgartner. Absammeln sei da die effektivste Lösung, vor allem am Abend wenn es
kühl und dunkel ist, kommen die Tiere vermehrt zum Vorschein.
Die schleimigen Tierchen fressen querbeet alles, was leicht zu kauen ist.
Spitzenreiter ist Salat mit seinen weichen Blättern, aber auch Erdbeeren sind
ein gefundenes Fressen für Schnecken. Die beste Möglichkeit für Hobbygärtner:
Die Pflanze im Topf zu lassen, bis die Stängel und Blätter stärker werden, und
erst dann nach draußen umpflanzen.
Jedoch sollte man die gewöhnlichen brauen Nacktschnecken von den Tigerschnegeln,
den gefleckten Nacktschnecken, unterscheiden. Wer Tigerschnegel in seinem Garten
entdeckt, kann sich freuen, denn die Weichtiere sind sehr effektive
Schneckenjäger. Auf ihrem Speiseplan stehen vor allem junge Nacktschnecken sowie
deren Eier. Frische Pflanzen lassen die Schnegel weitestgehend in Ruhe.
Eine weitere Methode, dem Schneckenbefall ein Ende zu setzen, sind die
sogenannten Bierfallen. Am besten geeignet dafür sind Plastikbecher oder
Gurkengläser, die bis zur Hälfte mit Bier gefüllt werden. Der Biergeruch lockt
die Schnecken an, die Tiere fallen in den Becher und ertrinken. Experte Andreas
Baumgartner warnt jedoch vor dieser Methode, da der Biergeruch auch noch
Schnecken aus Nachbargärten anlockt. Darum sollten solche Fallen besser weit
entfernt vom Haus aufgestellt oder die kleinen Kriecher weiter mit der Hand
entfernen werden.
−mef
30.03.2024
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Altötting: Online Seminar am
Mittwoch, 3. April: Anita Leukert referiert ab 19 Uhr zum Thema „Die besten
Stauden – Farbgestaltung, Lebensbereiche und Verwendung“, Dauer circa 60 Minuten,
im Anschluss können Fragen gestellt werden. Anmeldung über
garten.altoetting@gmail.com, Teilnahme kostenlos, einige Tage vor Beginn des
Seminars erhalten die Teilnehmer einen Zoom-Link zum Einloggen.
28.03.2024
Altötting
Gartenbauverein: Online-Seminar zum Thema: Die besten Stauden für Ihren Garten –
Geschichte, Farben, Verwendung am Mittwoch, 3. April, Beginn um 19 Uhr für alle
interessierten Gartenliebhaber, auch Nichtmitglieder sind willkommen. Anmeldung
unter garten.altoetting@gmail.com
25.03.2024
Die besten Stauden:
Online-Seminar am 3. April
Altötting. Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Altötting e.V.
veranstaltet am Mittwoch, 3. April, ein Online-Seminar über das Thema „Die
besten Stauden – Farbgestaltung, Lebensbereiche und Verwendung“. Referentin ist
Anita Leukert. Der Vortrag beginnt um 19 Uhr und dauert rund 60 Minuten. Im
Anschluss können Fragen gestellt werden. Die Anmeldung erfolgt über
garten.altoetting@gmail.com; die Teilnahme ist kostenlos. Einige Tage vor dem
Seminar erhalten die Teilnehmer einen Zoom-Link zum Einloggen.
−red
20.03.2024
Wärmer, aber nicht zu trocken
Früher Frühlingsbeginn: So wirkt sich dieser auf Gärten, Forst- und
Landwirtschaft aus
Von Katharina Harbach
Altötting. Sonnenstrahlen statt Schnee: Dieses Wetter zog viele Menschen bereits
im Februar raus in Eisdielen oder zum Spazierengehen. Infolge des Klimawandels
wird es immer früher immer wärmer. So war heuer zum neunten Mal in Folge der
Monat Februar „der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen“, wie der EU-Klimawandeldienst
Copernicus berichtete. Dabei ist erst heute am 20. März kalendarischer
Frühlingsanfang. Welche Auswirkungen hat dieser frühe und milde Frühling auf die
regionalen Gärten, Wälder und die Landwirtschaft? Die Heimatzeitung hat
nachgefragt.
Durch die hohen Temperaturen haben sich in den Gärten bereits die ersten Knospen
an Sträuchern und Bäumen gebildet, „damit sind wir heuer früher dran“, sagt
Andreas Baumgartner, Kreisfachberater für Gartenbau am Landratsamt Altötting.
Wenn es weiterhin so warm bleibt, seien das gute Voraussetzungen für die Gärten.
Dem komme auch zugute, dass es regelmäßig Niederschlag gab.
„Schwierig wird es allerdings, wenn der Frost zurückkommt, weil dann die Knospen
der Bäume erfrieren und das auch zu schlechten Ernteerträgen führen kann“, warnt
Baumgartner. Es sei zwar nicht völlig ausgeschlossen, dass sich die Pflanzen
dann noch regenerieren könnten, das sei aber sehr unwahrscheinlich, vor allem,
wenn der Frost sehr spät einsetzt. „Vor einigen Jahren hatten wir ein ähnliches
Problem, da ist auch fast alles erfroren.“
Auch immergrüne Pflanzen soll man gießen
Besonders schwierig seien die sogenannten „immergrünen Pflanzen“, dazu zählen
etwa Lorbeerkirsche und Thujen. „Wenn die Pflanzen Laub haben, sind Bäume und
Blätter bereits jetzt mit Wasser gefüllt. Daher wäre Frost auch in diesem Fall
schlecht, weil sich das Wasser dann ausdehnt.“ Das würde man an der Braunfärbung
sehen. Daher empfiehlt der Gartenexperte auch „so wenig immergrüne Pflanzen wie
möglich“ in den heimischen Gärten. Besser seien regionale Gewächse wie Roter
Hartriegel, Haselnuss, Liguster, Hundsrose oder die schwarze Heckenkirsche.
Trotzdem sollte man nicht vergessen, auch die immergrünen Pflanzen regelmäßig zu
gießen. „Viele vergessen das, wenn es gerade nicht mehr regnet, da die Pflanzen
ja immer belaubt sind. Das führt oft zu Trockenheitsschäden.“
Laut Dr. Bernhard Hübner, Bereichsleiter Landwirtschaft am Amt für Ernährung,
Landwirtschaft und Forsten (AELF) Töging, war das Wetter zuletzt „feuchter und
wärmer als gewöhnlich“: So gab es im Februar und März deutlich mehr
Niederschläge als im langjährigen Durchschnitt. „Diesen Winter war zudem keine
Vegetationsruhe, da es nie wirklich lange richtig kalt war, also unter fünf Grad
Bodentemperatur“, sagt Hübner. Dies alles sei aber weder eine gute noch eine
schlechte Ausganglage: „Wir müssen nun abwarten, wie sich das Wetter
weiterentwickelt.“ Am besten wäre es, wenn es weiterhin warm bleibe und
regelmäßig regne, es also „trotz der hohen Temperaturen nicht zu trocken bleibt“,
sagt Hübner.
So habe das Wetter aktuell gute und schlechte Auswirkungen auf die
Landwirtschaft: Positiv sei, dass es wegen des schwachen Winters eine gute
Entwicklung bei den Getreidebeständen gegeben habe, „die sind schon recht üppig“.
Dazu zählen etwa Gerste und Raps. Dabei darf es aber nicht zu viel Getreide
geben als pro Quadratmeter der jeweiligen Sorte vorgesehen ist, da die Körner
sonst zu klein würden. Zudem seien schon deutlich früher Schädlinge wie der
Kohltriebrüssler unterwegs, der seine Eier im Raps ablege. Wenn Landwirte ihre
Gelbschalen aufgestellt haben, könne man gut sehen, ob schon viele Schädlinge
unterwegs seien. „Heuer ist der Kohltriebrüssler schon seit Mitte Februar aktiv,
normalerweise ist dies knapp zwei Wochen später oder kurz vor Ostern der Fall.
Das hat einige Landwirte durchaus überrascht“, so Hübner.
Im Moment sei die Bodenfeuchtigkeit sehr hoch, dies erschwere allerdings das
Befahren mit Gülle und Pflanzenschutzmittel: „Es ist noch nicht alles gedüngt
worden, was eigentlich nötig wäre. Da müssen wir auf die Wärme warten“, sagt der
Landwirtschaftsleiter am AELF.
Im Wald hingegen sei die Situation infolge der vielen Niederschläge „relativ
günstig“, erklärt Dr. Martin Kennel, Bereichsleiter Forsten am AELF. „Die Bäume
sind nämlich zur Zeit ausreichend mit Wasser versorgt, haben aber noch nicht
ausgetrieben.“ Dies werde aber schon bald der Fall sein.
Die Lage mit den Borkenkäfern bezeichnet Kennel aktuell als „Ruhe vor dem
Sturm“: Da es noch nicht langanhaltend über 16,5 Grad warm war, komme der
Schädling noch nicht wirklich vor. „Wahrscheinlich ist es aber in den nächsten
Wochen und spätestens Anfang April wieder so weit. Das ist aber für unsere
leidgeplagten Waldbesitzer nichts Neues, darauf sind fast alle immer gut
vorbereitet“, weiß Kennel.
Viel Schadholz im Wald nach starkem Schnee
Eine besondere Situation sind heuer die Folgen des heftigen Schneefalls im
Dezember: „Es hat sehr viel geschneit und das Meiste ist auch auf den Bäumen
geblieben anstatt auf den Boden zu fallen. Dadurch haben wir jetzt viele
Schneebruchschäden in unseren Wäldern mit herumliegendem Schadholz. Dies ist
eine beliebte Brutstätte für den Borkenkäfer und sollte daher von den
Waldbesitzern zügig aufgearbeitet werden“, sagt der Bereichsleiter Forsten.
Die Schäden, welche die Wälder durch besagten Schneefall genommen haben,
bezeichnet Kennel als „außergewöhnlich“. Dies war auch regional unterschiedlich,
„unser Landkreis war bayernweit auch mit am stärksten davon betroffen im Gebiet
von Augsburg über München bis ins Alpenvorland. Weiter nördlich oder südlich
näher an den Alpen war das nicht so stark“. Ob die Schäden langfristig gesehen
schlimm für die Wälder sei, kann Kennel nicht sagen. Entscheidend sei, wie viel
Fläche im Wald insgesamt von den Schneebruchschäden betroffen ist.
16.03.2024
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Altötting: Online Seminar am
Mittwoch, 3. April: Anita Leukert referiert ab 19 Uhr zum Thema „Die besten
Stauden – Farbgestaltung, Lebensbereiche und Verwendung“, Dauer circa 60 Minuten,
im Anschluss können Fragen gestellt werden. Anmeldung über
garten.altoetting@gmail.com, Teilnahme kostenlos, einige Tage vor Beginn des
Seminars erhalten die Teilnehmer einen Zoom-Link zum Einloggen.
15.03.2024
Das Gartenblattl ist der Renner
Viel Lob dafür bei der Frühjahrsversammlung der Kreis-Gartler – Geld für die
Nachwuchsarbeit
Altötting. Das Gartenblattl, herausgegeben vom Kreisverband für Gartenbau und
Landespflege, ist äußerst beliebt und geht weg wie die warmen Semmeln,
verkündete Franz Eckl nicht ohne Stolz bei der Frühjahrsversammlung des
Verbandes. „Sogar in Arztpraxen liegt unser Blattl auf“, freut sich der
Vorsitzende des Gartenbauvereins Burgkirchen. Und eine andere Teilnehmerin der
Versammlung verriet hinter vorgehaltener Hand: „In einer Zahnarztpraxis wurde
unser Heft tatsächlich schon mal gestohlen, weil es ein Patient einfach mit nach
Hause nahm.“ So viel Lob für das Blattl, in dem sich die einzelnen
Gartenbauvereine präsentieren, gab es also am Mittwoch im Gasthof Münchner Hof
bei der Frühjahrsversammlung der Kreis-Gartler.
Der Kreisvorsitzende Clemens Jobst eröffnete die Veranstaltung. Weil Kassier
Georg Keller fehlte, übernahm Andreas Baumgartner, Geschäftsführer des
Kreisverbandes, den Kassenbericht. Das Geldvermögen des Verbandes wurde mit
31492.84 Euro angegeben. Kassenprüferin Monika Pfriender bescheinigte den
Gartlern eine einwandfreie Kassenführung, so dass die Vorstandschaft einstimmig
entlastet wurde. Ebenfalls einstimmig wurde der Haushaltsplan für 2024 genehmigt.
Da das hoch geschätzte Gartenblattl durchaus Geld verschlingt, ist am
Vereinsabend darüber abgestimmt worden, ob künftig das Heft nicht mehr jedes
Jahr, sondern im Turnus von zwei Jahren herausgebracht werden soll. Mit elf zu
sechs Stimmen entschieden sich die Vereinsvorsitzenden für den bisherigen
jährlichen Modus. „Allerdings“, so räumte Andreas Baumgartner ein, „muss ab 2025
pro Heft ein Euro verlangt werden“.
Um Geld ging es auch bei weiteren Themen wie der Bezuschussung von
Kinderaktionen. Immerhin verfüge der Kreisverband über 16 Kindergruppen. Die
Vorsitzenden der einzelnen Gartenbauvereine beschlossen einstimmig, Aktivitäten
für die Kinder finanziell zu unterstützen.
Beim nächsten Punkt der Tagesordnung stellte sich Landschaftsarchitektin
Beatrice Schötz den Versammlungsteilnehmern kurz vor. Sie berichtete, derzeit
eine umfassende Ausbildung zur Projektgestalterin zu durchlaufen. Weil sie sich
nach Beendigung der Kurse teilweise ehrenamtlich bei den Gartenbauvereinen
einbringen will, ersuchte sie um finanzielle Beteiligung ihrer Ausbildungskosten.
„Darüber stimmen wir bei der Herbstversammlung ab, denn es braucht hierbei einen
Nachtragshaushalt“, erklärte Jobst, der dem Ansinnen grundsätzlich positiv
gegenüber steht.
Baumgartner informierte die Anwesenden noch darüber, dass beim Bayerischen
Landesverband für Gartenbau und Landespflege Großes ins Haus stehen würde. Es
gehe um die Gründung einer Jugendorganisation mit dem Ziel, dadurch dem
Jugendring beitreten zu können.
Clemens Jobst machte anschießend Werbung für den im nächsten Jahr anstehenden
Wettbewerb „Streuobst – bunt und lebendig“. Er ermunterte die Ortsvereine daran
teilzunehmen und bekräftigte: „Schlusslichter gibt es bei diesem Wettbewerb
keine, aber einige Sieger könnten daraus hervorgehen. Es winken schöne Preise.“
Als Gabi Hofer, die 2. Vorsitzende des Kreisverbandes, ans Rednerpult trat, ging
es um die Ankündigung eines kostenlosen Online-Seminars, das am 3. April um 19
Uhr stattfindet. „Anita Leukert referiert über das Thema die besten Stauden“ so
Hofer. Anmeldungen unter garten.altoetting@ gmail.com möglich.
−huc
13.03.2024
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege: Frühjahrsversammlung um 19.30 Uhr
im Gasthof Münchner Hof in Altötting, Kapellplatz 12.
07.03.2024
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege: Frühjahrsversammlung am Mittwoch,
13. März, um 19.30 Uhr im Gasthof Münchner Hof in Altötting, Kapellplatz 12.
05.03.2024
Frühjahrsversammlung der Kreis-Gartler
Altötting. Die Frühjahrsversammlung des Kreisverbandes für Gartenbau und
Landespflege findet am Mittwoch, 13. März, ab 19.30 Uhr im Gasthof „Münchner
Hof“ in Altötting, Kapellplatz 12, statt. Eine umfangreiche Tagesordnung
erwartet die Teilnehmer, darunter der Kassenbericht für das Jahr 2023 und
Entlastung, Beschlussfassungen zu Turnus und Kosten des Gartenblattls und zur
Bezuschussung von Kinderaktionen, der Haushaltsplan für das Jahr 2024,
Neuigkeiten aus Landes- und Bezirksverband, der Bericht zum 22. Altöttinger
Gartenseminar, die Vorstellung des Projektgestalters sowie Sonstiges, Wünsche
und Anträge.
−red
KREISNACHRICHTEN
Für Wildbienen ein Hotel bauen
Altötting. Nisthilfen für Wildbienen sind leicht herzustellen, der Fantasie sind
da keine Grenzen gesetzt. Sie müssen aber wildbienengerecht sein. In einem
Workshop erläutert Norbert Häring, stv. Vorsitzender des Kreisverbandes für
Gartenbau und Landespflege, am Samstag, 9. März, ab 10 Uhr die wichtigsten
Fakten zu wildbienengerechten Insektenhotels. Anschließend erstellt jeder
Teilnehmer unter seiner Anleitung ein einfaches Wildbienenhotel. Arbeitsmaterial
und Werkzeuge sind vor Ort vorhanden. Veranstalter des Workshops ist die
Kreisgruppe des Bund Naturschutz, der Treffpunkt wird bei der Online- Anmeldung
bekanntgegeben über die Homepage www.altoetting.bund-naturschutz.de
−red
Anmerkung NH: Diese Zeilen sind nicht von mir veranlasst.
27.02.2024
Wieder Riesenansturm auf das Gartenseminar
An zwei Tagen viele informative Vorträge und auch praktische
Handlungsanweisungen – Besonderer Fokus auf Erdbeeren
Altötting. Andreas Baumgartner, Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege
am Landratsamt Altötting, musste bei der Teilnehmerzahl zum 22. Altöttinger
Gartenseminar kräftig auf die Bremse treten. Es hatten sich nämlich weit mehr
Interessierte angemeldet, als das Seminar aufnehmen kann. „Die Teilnehmerzahl
ist auf 80 Personen begrenzt“, erklärte Baumgartner und teilte mit, dass am
Freitag 80 Gartenfreunde im Kultur+Kongress Forum erschienen sind, um die
unterschiedlichsten Vorträge anzuhören. Am Samstag waren es über 70 Gartler, die
sich neben der Theorie dann noch für den praktischen Teil interessierten, der
mit Schnittübungen im Obstlehrgarten des Landkreises Altötting aufwartete.
Das zweitägige kostenfreie Gartenseminar, ausgerichtet vom Landratsamt Altötting
und dem Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Altötting, erfreut sich
jährlich größter Beliebtheit. Die Vorträge von Andreas Baumgartner, Josef
Hausner, Udo Freitag, Michael Luckas, Günter Edelmüller und Helmut Schmid
stießen bei den Seminar-Besuchern auf reges Interesse.
Erdbeerbauer Josef Hausner aus Burgkirchen startete seinen Vortrag mit
faszinierenden Zahlen. Beim Tennisturnier im legendären Wimbledon, berichtete
Hausner, würden jährlich 25 Tonnen Erdbeeren und 700 Liter Sahne verspeist.
Frische Erdbeeren und Schlagrahm hatte der Burgkirchner am Wochenende zwar nicht
im Gepäck, dafür aber gab es für die Seminarteilnehmer kleine Präsente in Form
einer Erdbeermarmelade und einer Beerenpflanze.
Die Referenten sowie Clemens Jobst, Vorsitzender des Kreisverbandes, wurden bei
den Vorträgen, aber auch in den Pausen von den Seminarbesuchern teils regelrecht
mit Gartenfragen „bestürmt“, wie im Foyer zu beobachten war. Ein wichtiges Thema
– der Klimawandel. Wie wirkt sich eigentlich das zu warme Frühlingswetter auf
die Natur und die Vegetation aus? Fichten und immergrüne Pflanzen hätten hier
durchaus zu kämpfen, informierte Andreas Baumgartner und betonte: „Gerade die
immergrünen Pflanzen bekommen Durst, werden aber meistens nicht gegossen, so
besteht Vertrocknungsgefahr. Die Fichten geben mit bräunlichen Verfärbungen
außerdem kund, wie ihnen warmes Wetter in eigentlich kalten Monaten zusetzt.
Laubpflanzen hingegen, unterstreicht der Kreisfachberater, seien besser dran,
denn diese würden im Februar noch keine Blätter entwickeln, was im Klartext
heißt: Weil kein Verbrauch besteht, benötigen diese Pflanzen vorerst auch kein
Wasser.
Was Andreas Baumgartner jedoch generell als gefährliche Kombination ansieht ist
Wärme, verbunden mit Regen. „ Bei diesen Gegebenheiten haben Pilzkrankheiten ein
leichtes Spiel“. Frühjahrsblüher wie Schneeglöckchen und Krokusse würden mit
milden Temperaturen im Februar nicht auf Kriegsfuß stehen, weiß Clemens Jobst
ganz genau. Eine Gefahr sieht er allerdings bei Obstbäumen, die Wasser ziehen,
wenn das Außenthermometer um die 15 Grad anzeigt. „Ich kann natürlich nicht in
die Glaskugel schauen, doch ist es durchaus möglich, dass nach warmen
Vorfrühlingstagen plötzlich wieder starker Nachtfrost aufkommt, was eventuell
zum Platzen der Leitungsbahnen in den Bäumen führt.“ Im schlechtesten Fall wäre
dann mit Ernteeinbußen zu rechnen. Besonders Obstbäume die in der Sonne stehen,
seien gefährdet.
−huc
16.01.2024
Gartenseminar im Februar im Forum
Altötting. Das Sachgebiet Landschaftspflege, Grünordnung und Gartenbau im
Landratsamt hält zusammen mit dem Kreisverband für Gartenbau und Landespflege
Altötting e.V. am 23. und 24. Februar 2024 im Kultur + Kongress Forum das
Altöttinger Gartenseminar ab. Am Freitag erwarten die Teilnehmer ab 8.30 Uhr
verschiedene Fachvorträge zu den Themen Garten über „Urban Gardening“, „Vom Feld
ins Glas“, „Start in den blühenden Sommer“ sowie „Garten und Wetter“. Der
Samstag steht ab 9 Uhr im Zeichen des Obstbaumschnitts sowie der Veredelung, was
durch praktische Übungen am Nachmittag im Obstlehrgarten des Landkreises
vertieft wird. Jeder interessierte Gartenfreund kann dabei sein, die Teilnahme
ist kostenlos. Jedoch ist die Teilnehmerzahl auf 80 Personen beschränkt, weshalb
eine verbindliche Anmeldung im Landratsamt bei Brigitte Koreck, ✆08671/502-348
oder E-Mail brigitte.koreck@lra-aoe.de, erforderlich ist. Der Flyer mit dem
detaillierten Programm ist sowohl auf der Homepage des Kreisverbandes Altötting
unter www.garten-altoetting.de als auch beim Landratsamt Altötting unter
www.lra-aoe.de einzusehen.
−red
23.12.2023
Gartenseminar im Februar
Altötting. Das Sachgebiet Landschaftspflege, Grünordnung und Gartenbau im
Landratsamt hält zusammen mit dem Kreisverband für Gartenbau und Landespflege
Altötting e.V. am 23. und 24. Februar 2024 im Kultur+Kongress Forum das
Altöttinger Gartenseminar ab. Am Freitag erwarten die Teilnehmer ab 8.30 Uhr
verschiedene Fachvorträge zu den Themen Garten über „Urban Gardening“, „Vom Feld
ins Glas“, „Start in den blühenden Sommer“ sowie „Garten und Wetter“. Der
Samstag steht ab 9 Uhr im Zeichen des Obstbaumschnitts sowie der Veredelung, was
durch praktische Übungen am Nachmittag im Obstlehrgarten des Landkreises
vertieft wird. Jeder interessierte Gartenfreund kann dabei sein, die Teilnahme
ist kostenlos. Jedoch ist die Teilnehmerzahl auf 80 Personen beschränkt, weshalb
eine verbindliche Anmeldung im Landratsamt bei Brigitte Koreck, ✆08671/502-348
oder E-Mail brigitte.koreck@lra-aoe.de, erforderlich ist. Der Flyer mit dem
detaillierten Programm ist sowohl auf der Homepage des Kreisverbandes Altötting
unter www.garten-altoetting.de als auch beim Landratsamt Altötting unter
www.lra-aoe.de einzusehen.
−red
21.12.2023
Vorgezogenes ILE-Christkindl für die Gartler
Aktion „Streuobst für alle“: Erlös aus Pflanzmaterialien-Verkauf geht an Vereine
in Holzland und Inntal
Holzland/Inntal. Der große Erfolg der ILE-Aktion „Streuobst für alle –
verwurzelt in der ILE Holzland-Inntal“ (der Anzeiger berichtete) hat den
Gartenbauvereinen ein vorweihnachtliches Christkindl beschert: Der Erlös aus dem
Verkauf der Pflanzmaterialien wird zu 100 Prozent an die Gartenbauvereine in der
ILE Holzland-Inntal-Region gespendet.
Bei der Ausgabe der vom Freistaat Bayern über den Streuobstpakt geförderten
Obstbäume Ende Oktober konnten die Abholer auch Pflanzmaterial erwerben. Von
Pfosten über Wühlmauskörbe bis hin zu Stricken und Verbissschutz hat die ILE
Holzland-Inntal im Vorfeld Bestellungen angenommen, bei der Baumschule
Emmersberger in Haiming in Auftrag gegeben und den Verkauf bei der Ausgabe
organisiert. „Das haben die Abholer fleißig und gerne angenommen“, so Stephanie
Lambert, Umsetzungsmanagerin der ILE Holzland-Inntal und Organisatorin der
Aktion. „Die örtlichen Gartenbauvereine waren eine wesentliche Stütze des
Projektes. Daher wollen wir etwas zurückgeben“, so die Umsetzungsmanagerin.
Die Baumschule Emmersberger habe sich sehr großzügig gezeigt und auf ihren Teil
des Erlöses der Pflanzmaterialien verzichtet. „Im Gegenteil, die Familie
Emmersberger rundet sogar noch auf den vollen Betrag auf“, freut sich Stephanie
Lambert. Insgesamt sind so 2000 Euro zusammengekommen. Die Summe wird als Dank
für die großartige Unterstützung bei der Streuobstausgabe zu 100 Prozent an die
örtlichen Gartenbauvereine der acht Kommunen gespendet. Dort wird das Geld
insbesondere für die örtliche Jugendarbeit eingesetzt. Die Vertreter der
Gartenbauvereine zogen ein rundum positives Fazit zu der Aktion und bedankten
sich bei Stephanie Lambert und Familie Emmersberger herzlich für die
Unterstützung und die hervorragende Zusammenarbeit.
Das in diesem Artikel abgedruckte Foto zeigt die Szene, als der Scheck für die
Gartenbauvereine aller Vereine aus dem ILE-Gebiet stellvertretend an einige
Gartler übergeben wurde: Helmut Bosco (von links), Beirat in der Vorstandschaft
des Gartenbauvereins Marktl/Stammham, Adolf Dötter, Vorsitzender des
Gartenbauverein Marktl/Stammham, Johannes Wimmer, Vorsitzender des
Gartenbauvereins Pleiskirchen, Stephanie Lambert, Umsetzungsmanagerin ILE
Holzland-Inntal, Franz Weidinger, Mitglied des Vorstands Gartenbauverein Perach,
Josef und Sonja Emmersberger von der Baumschule Emmersberger in Unterviehhausen,
Thomas Bauernschuster, 2. Vorsitzender Gartenbauverein Reischach, und Patrizia
Fahböck, 1. Vorsitzende Gartenbauverein Reischach Nicht auf dem Bild sind die
Vertreter der Gartenbauvereine Geratskirchen, Erlbach und Winhöring.
−red
11.11.2023
Junge Gartler gesucht
Digitale Offensive als Chance, Interessenten zu erreichen − Josef Spielhofer ist
Gartenpfleger
Neuötting. Die erfreuliche Entwicklung der Gartenbauvereine im Landkreis
Altötting hat Bezirksvorsitzender Michael Luckas bei der Herbstversammlung des
Kreisverbandes im Gasthaus Klostergarten betont. Kreisvorsitzendem Clemens Jobst
zufolge gehören dem Kreisverband derzeit 24 Ortsverbände mit circa 7700
Mitgliedern an. Der Beitritt des Ortsverbandes Emmerting dürfte kurz bevorstehen,
wie in der Versammlung deutlich wurde.
Erfreut zeigte sich Luckas auch über eine Auszeichnung, die er am Abend
vornehmen durfte: Er überreichte Josef Spielhofer aus Halsbach die
Ernennungsurkunde des Landesverbandes zum Gartenpfleger. Spielhofer habe dafür
eine dreijährige Ausbildung und eine Prüfung absolviert. Solche Fachleute seien
von großer Bedeutung für die Vereine, deren Leistung für die Öffentlichkeit,
etwa bei der Gestaltung des Ortsbilds oder der Unterstützung bei Festen, wie
Luckas betonte.
Ein großes Anliegen des Bezirksvorsitzenden: junge Leute für die Mitarbeit in
den Gartenbauvereinen gewinnen. „Alt und Jung zusammenbringen und mit der Natur
arbeiten“, gab Luckas dafür als Motto aus. Zudem stellte Jobst Initiativen vor,
die bei der Landesverbandstagung im September in Freyung beschlossen worden
seien, nämlich eine Kommunikations- und eine digitale Offensive, um
Beratungsunterlagen und Gartentipps auf allen internen und externen
Medienkanälen anbieten zu können. Diese Kommunikationswege sollten auch die
Chance eröffnen, jüngere Interessenten für die Angebote der Gartenbauvereine zu
interessieren. Für den 1. Januar 2025 kündigte Jobst eine Beitragserhöhung für
die Vereine an: Sie müssten pro Mitglied 4,50 Euro an den Landesverband abführen.
Andreas Baumgartner, Kreisfachberater und Geschäftsführer des Kreisverbandes,
informierte die Anwesenden über einen erforderlichen Haushaltsnachtrag für
dieses Jahr: 700 Euro, die für die abgesagte Kinderaktion vorgesehen gewesen
seien, müssten in den laufenden Haushalt umgebucht werden. Der Antrag wurde
einstimmig verabschiedet.
Eine längere Aussprache ergab sich zum Gartenblattl des Kreisverbandes, das
derzeit jährlich erscheint und Kosten von 5000 Euro verursache, was mehr als die
Hälfte der Mitgliedsbeiträge entspreche, die vom Landesverband an den
Kreisverband zurückerstattet würden. Diskutiert wurde die Änderung der
Erscheinungsweise auf zwei Jahre, wobei auch eine mögliche Erhöhung
der„freiwilligen“ Ortsverbandsbeiträge von 0,50 auf einen Euro pro bestelltem
Exemplar kurz zur Rede kam. Letztlich kam man überein, das Heft im kommenden
Jahr wie gewohnt herauszugeben und in der Frühjahrsversammlung über das Thema zu
entscheiden. Ebenso soll in der Versammlung über eine Kinderaktion oder
alternativ über finanzielle Zuwendungen an die Ortsvereine entschieden werden.
Bei der Landesgartenschau von 15. Mai bis 6. Oktober 2024 in Kirchheim bei
München seien die Vereine eingeladen, sich zu präsentieren. Die Ausstellung
werde sich Wiese, Wald, Wildnis, Garten und Wasser widmen.
Des Weiteren informierte Baumgartner über die Naturgarten-Zertifizierung, für
die sich Gartenbesitzer über die Homepage des Landesverbandes anmelden könnten.
Kriterien seien ein vielfältiger Gesamteindruck des Gartens sowie der Verzicht
auf chemischen Dünger, Torf und Pflanzenschutzmittel. Heuer seien zwei Gärten in
Mehring und je einer in Pleiskirchen und Garching zertifiziert worden. Im Kreis
gebe es neun Naturgärten.
Für die Ausbildung zum Baumwart sei für kommendes Jahr im Landkreis noch ein
Platz frei, so Baumgartner. Baumwarte würden für die Betreuung der
Streuobstwiesen benötigt, wobei die vom Bezirksverband organisierte Ausbildung
auch über Möglichkeiten informiere, die Qualifikation wirtschaftlich zu nutzen.
Über Webinare für Vereinsfunktionäre zum Ideen-Austausch und Online-Seminare als
Ergänzung zum Angebot des Landesverbandes informierte Gabriele Hofer. Die
Arbeitsgruppe des Kreisverbandes würde sich dabei über Unterstützung durch „versierte“
Mitglieder freuen.
Als neu gewählte Vorsitzende ihrer Ortsverbände stellten sich Carmen Hans (Alzgern),
Maria Bartl (Raitenhaslach) und Rudi Pfeffer (Emmerting) vor.
Abschließend wurde über kommende Termine für 2024 informiert: Am 23. und 24.
Februar ist im Altöttinger Forum das Gartenseminar und am 13. März findet die
Frühjahrsversammlung statt. Die Informationsreise nach Rom ist vom 23. bis 30.
April, Anmeldung bis 17. Dezember möglich. Die nächste Herbstversammlung ist am
6. November.
−fb
08.11.2023
Landkreis
MITTWOCH
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege: Herbstversammlung, um 19.30 Uhr im
Gasthaus Klostergarten in Neuötting.
01.11.2023
Da blüht Inntalern und Holzlandlern etwas
ILE verteilte 1084 Streuobstbäume – Für die Kosten kommt ein bayerisches
Staatsministerium auf
Inntal/Holzland. Die Landschaft im Holzland und im Inntal wird in den nächsten
Jahren noch bunter und vielfältiger werden: Denn die ILE Holzland-Inntal, ein
Zusammenschluss von acht Gemeinden in den Landkreisen Altötting und Rottal-Inn,
hat am Samstag in einer Großaktion 1084 Streuobstbäume an Bürgerinnen und Bürger
verteilt.
Die ILE Holzland-Inntal hat sich zum Ziel gesetzt, die Stärkung und
Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raums zu fördern. Gemeinsam arbeiten die acht
Gemeinden Erlbach, Geratskirchen, Marktl am Inn, Perach, Pleiskirchen, Reischach,
Stammham und Winhöring an verschiedenen Maßnahmen und Projekten. Das erste
gemeinsame Projekt „Streuobst für alle – verwurzelt in der ILE Holzland-Inntal“
fand am Samstag mit der Ausgabe von 1084 Streuobstbäumen seinen Höhepunkt.
„Nachfrage nach den Bäumen war enorm“
Jeder Einwohner in der ILE Holzland-Inntal hatte sich von März bis April um bis
zu sechs Streuobstbäume pro Grundstück bewerben können. Die Kosten für die
Hochstammbäume wurden zu 100 Prozent durch Fördermittel des Bayerischen
Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gedeckt und von den
acht ILE-Kommunen zwischenfinanziert.
„Die Nachfrage nach den Streuobstbäumen war enorm: Innerhalb von knapp zwei
Monaten waren die Bewerbungen für die 1084 Bäume eingegangen“, so die
Projektinitiatorin und ILE-Umsetzungsmanagerin Stephanie Lambert. „Die
Bürgerinnen und Bürger konnten aus 60 verschiedenen Sorten wählen. Dabei wurde
auch auf alte und seltene Sorten geachtet, die an das regionale Klima angepasst
sind und eine hohe genetische Vielfalt aufweisen.“ Die meisten Bestellungen
kamen aus den Gemeinden Reischach (277), Pleiskirchen (220) und Erlbach (150). „Aber
auch Winhöring mit 136 Bäumen, Marktl mit 120, Perach mit 111 und Geratskirchen
und Stammham mit insgesamt 70 Bäumen haben einen tollen Beitrag geleistet“, so
Lambert.
Die Bäume wurden von der regionalen Baumschule Emmersberger geliefert und
schließlich mit einem groß angelegten Logistikkonzept in Reischach zur Abholung
bereitgestellt. „Wir haben uns in den vergangenen Monaten viele Gedanken über
einen reibungslosen Ablauf gemacht. Die Abholer sollten ihre Bäume schnell und
unkompliziert erhalten, aber gleichzeitig Beratung und Hilfestellung vor Ort
erhalten“, so die Organisatorin. Im Zehn-Minuten-Takt wurden die Abholer von
Einweisern zu den entsprechenden Beladezonen gelotst. Helfer der
Gartenbauvereine der acht Gemeinden verteilten die Bäume. Außerdem wurde vor Ort
vorbestelltes Pflanzmaterial verkauft. Andreas Baumgartner, der Kreisfachberater
für Gartenbau vom Landratsamt Altötting, zeigte zudem die fachlich korrekte
Pflanzung der Bäume und sorgte für umfangreiches Informationsmaterial.
„Heute zu sehen, dass das alles so klappt, wie wir uns das vorgestellt haben,
freut mich immens“, zeigt sich Stephanie Lambert erleichtert. „Das war vor allem
durch die hervorragende Zusammenarbeit aller und die große Unterstützung
insbesondere der Gartenbauvereine und ihrer vielen Helfer möglich“, betont die
Umsetzungsmanagerin. „Nicht zu vergessen Michael und Christine Höfl von
Kranverleih Höfl & Reischl, die uns ihre große Halle völlig kostenfrei und
unkompliziert für die Verteilung zur Verfügung gestellt haben.“ Mehr als 60
Helfer unterstützten die Aktion insgesamt.
Auch die Bürgermeister der acht ILE-Gemeinden kamen gerne. Monika Meyer,
Bürgermeisterin der Gemeinde Erlbach, sprach stellvertretend für alle: „Die
Aktion kommt gut bei den Leuten an, ohne große Bürokratie. Überall fahren heute
die Leute mit Bäumen, graben und pflanzen – das macht die Region richtig
lebendig. Das gesamte Projekt und die Abholaktion heute wurden super von unserer
Umsetzungsmanagerin Stephanie Lambert organisiert. Wirklich toll!“
Dass das Projekt als Erfolg gewertet werden kann, zeigten auch die vielen
positiven Reaktionen der Abholer: Vater Günter und Tochter Melanie Schöfberger
aus Augenthal, Marktlberg, kamen gemeinsam mit ihrer Nachbarin Birgit Riesz zur
Abholung ihrer elf Bäume. Apfel-, Pflaumen- und Kirschsorten haben sie sich
ausgesucht. „Wir freuen uns sehr über die Aktion und die Organisation ist super.
Die Wiesen unserer alten Pferdeweide stehen leer, wir haben Platz. Gemeinsam
pflanzen wir Nachbarn jetzt in unserem schönen Augenthal die Bäume. Und
spätestens, wenn die Kinder groß sind, kann richtig geerntet werden!“
„Wir wollen das Obst zum Mosten verwenden und haben uns von der Baumschule vor
der Bewerbung über entsprechende geeignete Sorten beraten lassen. Das ist
wirklich super an der Aktion, dass man auch durchgehend Hilfestellung bekommt“,
freut sich ein Pleiskirchner Abholer.
Familie Daxl aus Waldberg bei Arbing fuhr ihre vier Bäume stolz mit dem Traktor
nach Hause: „Neues Haus, neue Bäume! Eine super Sache“, waren sich die beiden
einig.
Thomas und Daniela Lehner aus Winhöring kamen mit ihrem Sohn Korbinian (4): „Wir
haben von dem Projekt in der Zeitung gelesen und uns beworben. Die Abholung hier
ist sehr gut organisiert und wir konnten uns heute vom Kreisfachberater Andreas
Baumgartner noch mal beraten lassen. Jetzt freuen wir uns richtig auf die Bäume,
insbesondere als Schattenspender für unseren Garten, und Korbinian freut sich
schon sehr auf das Obst.“
Dr. Stefan Scholze aus Reischach kam zusammen mit Tochter Felicia und der
Nachbarstochter Emily auf dem alten Porsche-Traktor. Auch er zeigte sich
begeistert von der Aktion: „Die Bürgergenossenschaft Reischach hat im
vergangenen Jahr die ambulant betreute Wohngemeinschaft fertiggestellt. Nun
leben hier zwölf Menschen. Die Streuobstbäume sind eine richtige Bereicherung
für unsere WG-Bewohner. Dass wir hier das Pflanzmaterial vor Ort mit einkaufen
können, erleichtert uns die Pflanzung sehr. Rundum eine tolle Sache!“
Familie Michel aus Wissersdorf hat gleich ein Foto von der Pflanzung ihres
Baumes geschickt: „Danke liebe ILE für die Organisation. In Wissersdorf haben
alle Bäume ihren Platz gefunden!“
Positive Auswirkungen auf gesamte Region erhofft
Die Aktion habe neben dem ökologischen Aspekt viele weitere positive
Auswirkungen auf die Region: durch das Projekt sei ein großes Netzwerk lokaler
Akteure entstanden, die auch zukünftig weitere Ideen gemeinsam umsetzen wollen.
„Eine unserer Kernaufgaben als ILE, das freut mich besonders“, so die
Umsetzungsbegleitung. Zudem sei der Bekanntheitsgrad der ILE seit Projektbeginn
bei der Bevölkerung stark gestiegen. „Die Fördergelder, die von den Ämtern für
Ländliche Entwicklung auf Antrag an die Kommunen ausbezahlt werden, kommen den
Bürgern bei dieser Aktion direkt zugute und trotzdem hat die gesamte Region was
davon. Eine Situation, bei der alle gewinnen“, zeigt sich Stephanie Lambert
überzeugt. Ihr Dank galt den Mitarbeitern der Ämter für Ländliche Entwicklung in
Ober- und Niederbayern: Sie hätten alles darangesetzt, dass diese große Aktion
möglich wurde. „Jetzt wünschen wir uns, dass die Streuobstbäume gut anwachsen,
gedeihen und bald Früchte tragen.“ − red
01.11.2023
Landkreis
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege: Herbstversammlung am Mittwoch, 8.
November, um 19.30 Uhr im Gasthaus Klostergarten in Neuötting.
30.10.2023
KREISNACHRICHTEN
Gartler: Haushalt ist Thema bei der Herbstversammlung
Neuötting. Die Mitglieder des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege und
die Vorsitzenden der Gartenbauvereine treffen sich am Mittwoch, 8. November, um
19.30 Uhr zur Herbstversammlung im Gasthaus Klostergarten in Neuötting. Die
Vorstandschaft wird über die Mitgliederversammlung des Landesverbandes am 23.
September in Freyung berichten, den Haushalt 2024 und das Altöttinger
Gartenseminar am 23. und 24. Februar 2024 vorstellen. Ebenfalls auf der
Tagesordnung stehen das Vereinsgartenblattl und die Informationsreise des
Kreisverbandes nach Rom sowie die Landesgartenschau in Kirchheim. − red
06.10.2023
Erst zu nass, dann zu heiß
Niederschlag und Temperatur führen teils zu Missernte – Pilzbefall bei Kirschen
und Zwetschgen
Von Melanie Feuchtgruber
Altötting. Nach einem extrem regenreichen Frühjahr, folgten heiße Temperaturen.
Vorerst freuten sich die Bauern über die Niederschläge und erhofften sich viel
Wachstum auf ihren Feldern. Jedoch wurde der Erdboden teils regelrecht
ausgeschwemmt und wichtige Ausbeute gingen verloren. „Die diesjährige Ernte war
durchwachsen, aber wir dürfen durchschnittlich zufrieden sein“, sagt Richard
Straubinger, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes (BBV).
Vor allem die Qualität des Getreides, das bei starken Niederschlägen noch auf
dem Feld stand, litt. Wegen der Nässe erreichte der Eiweißgehalt im Getreide nur
geringe Werte, deshalb konnte man nur wenig bis gar nichts davon zum Brotbacken
verwenden. Im April wurden Niederschlagsmessungen von rund 126 Litern pro
Quadratmeter gemessen (Messstation Forsting). Zum Vergleich: Langjährige
Messungen ergeben für April eine Niederschlagsmenge von gerade einmal 63 Litern.
Beim diesjährigen Maisanbau gab es daher erhebliche Schwierigkeiten, jedoch ist
der Mais verhältnismäßig grün, wie Dr. Bernhard Hübner, Landwirtschaftsleiter am
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Töging, feststellt. Durch
den Regen habe sich die Aussaat nach hinten verschoben, die darauffolgende Hitze
habe die Böden dann ausgetrocknet, sodass der Mais stellenweise nicht durch die
Oberfläche kommen konnte. „Wir haben keinen dramatischen Ernteausfall, aber es
war schon eine Herausforderung. Es gibt Flächen, die waren spitze, aber andere
hingegen waren wieder schlechter, deshalb kann vereinzelt von einer Missernte
die Rede sein, aber nicht überall.“ Hübner würde sich wünschen, die Extreme der
Witterung anzugleichen, aber „man kann sich ja nicht alles wünschen“.
Bei den Sojabohnen sieht die Lage bislang gut aus. Hübner erhofft sich eine
durchschnittliche bis überdurchschnittliche Ernte. Die Durchwachsene Silphie
kann aufgrund ihrer großen Biomasseproduktion als Energiepflanze angebaut werden.
Sie ist eine Dauerkultur, das bedeutet: nach einmaligem Anbau wächst sie für
mehrere Jahre. Mithilfe ihrer tiefen Wurzeln kann sie sich Wasser aus dem tiefen
Erdboden beschaffen. Außerdem wirkt sich die Energiepflanze positiv auf den
Humus aus. Über den Aufbau von Humus wird Nitrat gebunden dadurch ist keine
Bodenbearbeitung notwendig.
Auch die Grünschnitte bereiteten Probleme. Noch im Juli sagte Dr. Bernhard
Hübner im Anzeiger-Gespräch: „Die ersten beiden Grünschnitte waren sehr gut.“
Jedoch fehlen nun aber ein bis zwei von den jährlich fünf bis sechs
Grünschnitten aufgrund des beschwerlichen Wachstums. Das sei etwa in Marktl der
Fall gewesen. Da sich auf zahlreichen Feldern viel Kies im Erdboden befindet,
verfügen die Pflanzen über einen geringen Wasserspeicher.
In Gärten fiel die diesjährige Ernte im Durchschnitt eher schlecht aus. Wegen
des feuchten Frühjahrs waren vor allem Kirschen und Zwetschgen von Pilzen
befallen, erzählt Andreas Baumgartner, Geschäftsführer des
Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege. Bekannt dafür ist die
Pilzkrankheit Monilia, die in diesem Jahr an Obstbäumen zu sehen war. Bei
Früchten wie Aprikosen oder Nektarinen, die es wiederum warm mögen, fiel die
Ernte sehr gut aus; etwa im Holzland.
Zudem stehen die Landwirte vor einer Herausforderung, dem „Green Deal“.
Hintergrund: Die EU-Mitgliedstaaten wollen bis 2050 Klimaneutralität erreichen
und damit ihren Verpflichtungen im Rahmen des Übereinkommens von Paris
nachkommen. Für die Landwirte bedeutet der Deal, dass sie ab 2024 vier Prozent
ihrer Ackerflächen brach liegen lassen müssen. Hübner vermutet, dass die
Pachtpreise künftig steigen, weil es zu wenig nutzbare Fläche gibt. Diese
Neuerung ist laut BBV-Kreisobmann Richard Straubinger für Futterbaubetriebe eine
Katastrophe. „Die Nachfrage der Industriellen besteht nach wie vor, aber wir
müssen die Fläche stilllegen“, erklärt er. „Es gibt genügend Länder, die ihre
Felder durch fossilen Einsatz bewässern und im regenreichen Bayern wird uns vier
Prozent der Anbaufläche gekürzt, das kann ich nicht nachvollziehen.“ Ebenfalls
ist in Betracht zu ziehen, dass auf stillgelegten Flächen Unkraut wächst,
welches schwer zu bekämpfen ist. Eine bewirtschaftete Fläche wandelt mehr CO2
um, als eine nicht bewirtschaftete Fläche und je mehr CO2 auf den Feldern ist,
desto mehr Futtermasse gibt es. Da der Landkreis Altötting als rinderstarke
Region zählt, kann dies schnell zu einem Problem führen, sagt Hübner. Die Frage,
ob eine Futternot in Sicht sei, bejaht Straubinger – aufgrund des Ausfalls der
Grünlandbestände, jedoch wirken sich die Kapriolen von Betrieb zu Betrieb
unterschiedlich stark aus.
05.09.2023
Visionär, Freund und Familienoberhaupt
Requiem für Ehrenbürger Richard Antwerpen: Würdigung der Verdienste, durchaus
auch im heiteren Ton
Altötting. Im Rahmen einer würdigen, bewegenden, familiären, bisweilen gar
heiteren Abschiedsfeier haben sich die Söhne, Enkel und Verwandten sowie
Weggefährten und Freunde aus Politik, Gesellschaft und Klerus am Samstag von
Altbürgermeister und Ehrenbürger Richard Antwerpen verabschiedet, der am
vorvergangenen Sonntag im Alter von 92 Jahren gestorben ist.
Das Requiem wurde in der Stiftspfarrkirche gefeiert, Hauptzelebrant war
Stadtpfarrer Prälat Dr. Klaus Metzl. In seiner Predigt stellte er den klaren
Wertekompass des nun Verstorbenen heraus, der im alltäglichen Leben, besonders
aber auch in seinem politischen Wirken in der Kreis- und Wallfahrtsstadt
vielgestaltig Niederschlag gefunden habe – am deutlichsten sichtbar am
verkehrsfreien Kapellplatz. Hier schloss auch 2. Bürgermeisterin Christine
Burghart an, die weitere Werke unter Richard Antwerpens Ägide auflistete – vom
Energiesparwerk über die Außenbereichsentwicklung in Schlottham und Raitenhart
bis hin zum Rathausumbau. Landrat Erwin Schneider hob Antwerpens Verdienste für
den Landkreis heraus – in 24 Jahren als Kreisrat, aber auch als Wegbereiter der
Naherholungsgebiete in Marktl und Perach sowie weiterer Naturschutzprojekte. „Er
war ein Visionär“, betonte der Landrat. Dem stimmte CSU-Kreisvorsitzender MdL
Martin Huber zu – und noch mehr: Richard Antwerpen sei ein Mentor für ihn
gewesen, nicht zuletzt als Vorgänger im Amt des Vorsitzenden des CSU-Arbeitskreises
Umwelt. Dessen Ziel: Ökologie und Ökonomie in Einklang bringen. Clemens Jobst,
Vorsitzender des Gartenbau-Kreisverbandes, hob hervor, wie Antwerpen sein
Fachwissen, das er sich in Ausbildung und Studium erworben hatte, an die Vereine
in Stadt und Land weitergab. Er sei schon lange vor dem Bienen-Volksbegehren ein
Kämpfer für die Artenvielfalt gewesen. Und Br. Georg Greimel schließlich betonte
die Verbundenheit zum katholischen Glauben und zur Marienfrömmigkeit,
manifestiert in der Mitgliedschaft in der Marianischen Männerkongregation.
Ein besonderes Gepräge erhielt die Trauerfeier in der Stiftspfarrkirche durch
die aktive Beteiligung der Kinder und Enkel, die die Lesung und die Fürbitten
sprachen. Martin, der älteste, blickte aus Sicht der fünf Söhne auf Vater
Richard und die oftmals ausgleichende Mutter Helga, sorgte dabei auch für
manches Schmunzeln – ebenso wie Enkelin Miriam, die Sprüche ihres Opas Richard
zum Besten gab. Und Enkelin Lilli war an der musikalischen Gestaltung beteiligt,
ebenso wie das Streichquartett um Anna-Theresa Buxbaum-Hermann sowie Harfenistin
Elisabeth Strasser und Markus Ballerstaller auf der Diatonischen.
Seine letzte Ruhestätte hat Richard Antwerpen am Parkfriedhof hoch über
Schlottham gefunden, dessen Anlage er selbst auf den Weg brachte und der nach
dem Regen der vorangegangenen Tage in sattem Grün dastand – was Landrat Erwin
Schneider mit den Worten kommentierte: „Das würde dem Richard gefallen.“
Die Kremess fand anschließend beim Graminger Weißbräu statt. Zum Leichenmahl
bekamen die Gäste eine Fotopräsentation zu sehen, in der das Leben des
Ehrenbürgers und Altbürgermeisters nachgezeichnet wurde. Private Bilder hatten
Familienmitglieder beigetragen, für den städtischen Teil zeichneten Christine
Kukula und Veronika Brandlmayer aus dem Bürgermeistervorzimmer verantwortlich.
Letztgenannte Fotos werden auch bei der Bürgerversammlung im Herbst zu sehen
sein – in Erinnerung an Richard Antwerpen. − ecs
30.08.2023
28.08.2023
Das Bergsteigerherz schlägt nicht mehr
Altöttings Altbürgermeister Richard Antwerpen ist im Alter von 92 Jahren
gestorben
Altötting. Er war der Nachfolger eines berühmten Mannes – zumindest als
Ehrenbürger Altöttings. 2006 wurde Papst Benedikt die höchste Auszeichnung
verliehen, welche die Kreisstadt zu vergeben hat, im Jahr darauf wurde Richard
Antwerpen derart geehrt. Damit wurden seine vielfältigen Verdienste gewürdigt,
die er sich um Altötting erworben hat, nicht zuletzt als Bürgermeister. In
dieser Funktion war er zwölf Jahre lang, von 1983 bis 1995, maßgeblich für die
Geschicke der Kreisstadt verantwortlich. Nun ist Richard Antwerpen im Alter von
92 Jahren gestorben. Am gestrigen Sonntag schloss er um Punkt ein Uhr morgens
für immer die Augen.
Lange war Antwerpen auch im hohen Alter noch bei recht guter Gesundheit, erst
seit rund zwei Jahren war er auf Unterstützung angewiesen. Diese erhielt er bei
sich zuhause, denn er wollte im gewohnten Umfeld sein – und vor allem auch den
geliebten Garten genießen. Im Juli aber stürzte er, zog sich eine Kopfverletzung
zu und musste für drei Wochen ins Krankenhaus. Dort erholte er sich soweit, dass
er entlassen werden konnte. In den eigenen vier Wänden wäre die Betreuung aber
nicht mehr möglich gewesen, so dass er zur Kurzzeitpflege ins Heim St. Grignion
kam. Dort hörte sein starkes Bergsteigerherz – Antwerpen stammte aus
Berchtesgaden und war in jungen Jahren ein versierter Alpinist – auf zu schlagen;
nicht aber, bevor er sich noch von seiner Familie verabschiedet hatte.
Liebe zur Natur,
Liebe zu den Bergen
Zur Welt kam Richard Antwerpen am 29. Dezember 1930. Er wurde stark von seinem
Vater geprägt – der war Gärtner, unter anderem am Obersalzberg, und begeisterter
Bergwachtler, was damals bedeutete, Bergsteiger und Naturschützer in einem zu
sein. Beides hat sich auf ihn übertragen. Zum Beruf wurde die Gärtnerei für
Richard Antwerpen in Schongau. An die Lehre schlossen sich Wanderjahre an, die
ihn Anfang der 50er Jahre auch in die Schweiz führten. Dort reifte der
Entschluss, Gartenbauingenieur zu werden. In die Tat setzte er diesen Plan 1958
bis 1961 mit dem Studium um, das er in Weihenstephan absolvierte.
Antwerpens sportliche Karriere, die immer eng mit den Bergen verbunden war,
startete kurioserweise erst, als er sich räumlich von diesen entfernt hatte:
Seine erste Leidenschaft galt der Nordischen Kombination, als die Antwerpens in
den Landkreis Kaufbeuren gezogen waren. Mit dem weitesten Sprung, den er jemals
stand, segelte er 56 Meter durch die Lüfte, in der Loipe benötigte er für acht
Kilometer 47 Minuten: Das brachte ihm bayernweit den 13. Platz in der
Jugend-Klasse.
Auch der Fels hatte es Antwerpen seit jeher angetan. Seine größten Erfolge
erzielte er in den heimischen Berchtesgadener Alpen: Die 1800 Meter hohe,
berüchtigte Ostwand des Watzmann durchstieg er nächtens, die anspruchsvolle
Hocheis-Umrahmung und die Genusskletterei an der Grundübelhorn-Südkante (auf
mehreren Seillängen im fünften Schwierigkeitsgrad) meisterte er.
Seine wahre Leidenschaft aber entdeckte er in seiner Frau Helga, die ihm vor
knapp zwei Jahren im Tod vorausgegangen ist. Im März 1961 kamen die beiden nach
Altötting, nachdem sie ein Jahr zuvor geheiratet hatten. Fünf Söhne
vervollständigten das Familienglück: Martin, Wolfgang, Stephan (der als sein
Nachnachfolger seit drei Jahren Bürgermeister von Altötting ist), Christoph und
Andreas.
Richard Antwerpen arbeitete zunächst als erster Fachberater für Gartenbau und
Landespflege am Landratsamt. In dieser Funktion brachte er bedeutende Projekte
voran, allen voran die Naherholungsgebiete am Inn bei Marktl und Perach.
Freilich war er auch jenseits der Arbeit stark eingespannt: zunächst vor allem
in Sachen Gartenbauvereine, deren Kreisverband er aufbaute, nach seinem Eintritt
in die CSU 1970 zunehmend in der Kommunalpolitik.
Lange Liste
an Verdiensten
Die politische Karriere Antwerpens, die zwischen 1983 und 1995 im Amt des
Bürgermeisters von Altötting gipfelte, wurde mehrfach gewürdigt. Die Liste der
Gründe dafür ist lang: In seine Zeit fielen die Verkehrsfreimachung des
Kapellplatzes samt Bau der Tiefgarage, der Spatenstich für das Erbpachtgebiet,
die Städtepartnerschaft mit Loreto wurde ins Leben gerufen. Zudem setzte
Antwerpen erste Akzente in Sachen regenerative Energie. Diesbezüglich wirkte
Antwerpen auch in seine Partei, die CSU, hinein, nicht zuletzt über den
Arbeitskreis Umwelt (AKU), dem er viele Jahre lang vorstand. Sein ökologisches
Engagement hat ihm den Titel „grüner Schwarzer“ eingebracht.
Geprägt waren all diese Tätigkeiten vom christlichen Menschen- und
Schöpfungsbild. Der persönliche und dienstliche Umgang Antwerpens wurde stets
als bescheiden, verbindlich und wertschätzend gewürdigt. − sh
09.08.2023
Verwurzelt in der ILE
Übergabe von 1084 Streuobstbewilligungen – Acht Gemeinden mit Vorbildcharakter
Reischach/Perach. Bayernweiter Vorbildcharakter: 263 Bürgerinnen und Bürger
haben bei dem Programm „Streuobst für alle – verwurzelt in der ILE
Holzland-Inntal“ mitgemacht und sich so am Streuobstpakt der Bayerischen
Staatsregierung beteiligt. Mit insgesamt 1084 beantragten Bäumen wurde das
ursprünglich bereits ambitionierte Ziel der ILE von 800 Bäumen damit weit
übertroffen.
Vor wenigen Tagen haben die dafür zuständigen Ämter für Ländliche Entwicklung
Oberbayern und Niederbayern die Anträge bewilligt. Nun erfolgte in Perach die
symbolische Übergabe der Bewilligungen an die Bürgermeister der acht ILE-Gemeinden
und deren Umsetzungsmanagerin.
Vier Monate geplant – dann ging’s im März los
„1084 Bäume, das ist ein wirklich tolles Ergebnis“, so der Tenor der
Verantwortlichen des Projektes. „Das Besondere an dem Projekt ,Streuobst für
alle – verwurzelt in der ILE Holzland-Inntal‘ ist, dass es den Streuobstpakt und
die dahinterstehende 100-prozentige Förderung von Streuobstbäumen für unsere
Bürgerinnen und Bürger leicht zugänglich macht, die Pflanzung von Bäumen auch in
Privatgärten ermöglicht und wir den Bewerbern fachliche Unterstützung auf
lokaler Ebene bieten“, so Stephanie Lambert, Umsetzungsmanagerin der ILE
Holzland-Inntal und Initiatorin der Aktion.
Neben der Organisation, Information, Umsetzung, Abwicklung, und Verteilung der
Bäume stemmt die ILE Holzland-Inntal auch die Zwischenfinanzierung, die die acht
beteiligten Gemeinden Erlbach, Geratskirchen, Markt Marktl, Perach, Pleiskirchen,
Reischach, Stammham und Winhöring für ihre Bürgerinnen und Bürger jeweils
komplett übernehmen. „Wir haben gut vier Monate geplant und Abstimmungsgespräche
geführt, bevor es im März losging“, erzählt die Umsetzungsbegleiterin. So habe
man sich nicht nur mit den Ämtern für Ländliche Entwicklung (ALE) sondern
insbesondere auch mit dem Gartenbau-Kreisfachberater des Landkreises Altötting
sowie dem Altöttinger Landschaftspflegeverband und den Gartenbauvereinen
intensiv ausgetauscht. „Wir haben zugehört und ausgelotet, was den
Facheinrichtungen und Experten besonders wichtig ist und welche Förderungen es
bereits in diesem Bereich gibt. Natürlich war auch wichtig, welche Sorten für
unsere Region in Frage kommen. Dafür haben wir uns an den Vorgaben des
Bayerischen Landesgartenbauvereins orientiert und die Liste dann für uns
angepasst“, so Lambert. Entsprechend all der vorhandenen Informationen und
Gespräche habe das Konzept für das ILE-Streuobst Projekt immer mehr Gestalt
angenommen.
Diese Vorgehensweise sei auch der Grund dafür, weshalb sich die aktuellen
Förderprogramme für Streuobstwiesen, etwa des Kulturlandschaftsprogramms
(„KULAP“) , nun hervorragend ergänzten und nicht gegenseitig konkurrieren würden.
„Mit einem leicht verständlichen Bewerbungsbogen konnte sich jeder mit Wohnort
oder Grundstück innerhalb der ILE-Gemeinden unkompliziert um jeweils bis zu
sechs Streuobstbäume bewerben. Dabei wurden 60 Sorten zur Auswahl angeboten.
Gleichzeitig haben wir in Veranstaltungen vor Ort informiert und telefonisch
beraten.“ Gut 180 Zuhörer habe man bei den Infoveranstaltungen erreicht, mehr
als 70 individuelle Beratungsgespräche alleine bei der ILE geführt und noch
einmal so viele schriftliche Anfragen beantwortet.
„Das Ziel der ILE-Gemeinden ist es, mit dem Streuobstprojekt nicht nur die
Biodiversität in unserer Region zu steigern, sondern auch die Bürger direkt zu
erreichen. Im Sinne des Grundgedankens der ILE war es uns auch wichtig, dass
sich die Akteure in der Region kennenlernen und intensiv austauschen.“ So
arbeite man hier nicht nur interkommunal zusammen, sondern sogar landkreis- und
bezirksübergreifend.
Zur symbolischen Übergabe der Bewilligungen kamen daher viele Akteure des
Projekts. Susanne Huber, stv. Leiterin des Sachgebiets Landespflege am ALE
Oberbayern, unterstrich den bayernweiten Vorbildcharakter des Projektes und die
wichtige Funktion der Integrierten Ländlichen Entwicklung: „Die ILE ist für uns
ein wichtiges Instrument, ein Multiplikator, um unsere
Landschaftspflegemaßnahmen in der Fläche auszurollen. Daher fördern wir sie auch
intensiv.“ Streuobstbäume leisteten nicht nur einen Beitrag zur Biodiversität,
sondern auch etwas für die regionale Identität und das kulturhistorische
Landschaftsbild. „Und so wie die ILE Holzland-Inntal das angeht, durch die
Kooperation vieler Beteiligter, auch sehr viel für die Gemeinschaft und den
Zusammenhalt in der ILE.“
Der Kreisfachfachberater für Gartenbau des Landkreises Altötting, Andreas
Baumgartner, zollte dem Projekt, an dem er intensiv mitgewirkt hatte, ebenfalls
großen Respekt. Er verwies aber auch darauf, dass die Pflege der Bäume nicht in
den Hintergrund rücken dürfe und Wert auf den Erhalt der Obstbäume gelegt werden
müsse. Das bringe durchaus Arbeit mit sich. Hierfür müssten in den kommenden
Jahren die Angebote ausgeweitet werden, aber auch daran werde bereits gearbeitet.
Die Vertreter der ILE-Gemeinden bedankten sich bei allen Mitwirkenden und
Unterstützern, besonders bei den Gartenbauvereinen: „Ohne euer aktives
Engagement wäre die Logistik und die flächendeckende fachliche Begleitung für
das Projekt schlichtweg nicht möglich.“
Vorzeigeprojekt auch über die Region hinaus
Dass das Projekt der ILE ein Erfolg ist, zeigt nach Überzeugung der Akteure
nicht nur die große Beteiligung. Das Konzept habe bereits die Aufmerksamkeit
anderer ILEs, Kommunen und Vereine erregt und für Nachfrage gesorgt. Die nächste
große Herausforderung werde jetzt die Logistik für die Verteilung der
Streuobstware. „Am letzten Samstag im Oktober geben wir die 1084 Bäume aus“,
erklärt die Umsetzungsmanagerin. Das Logistikkonzept dafür sei im Groben schon
mal abgestimmt. „Da wird’s dann nochmal spannend!“ − red
31.05.2023
Wiederschau’n nach fast 20 Jahren
Sie waren ein Teil der Landesgartenschau 2004, nun schauen ehemalige und aktive
Kreisfachberater nach dem Rechten
Von Johanna RichterBurghausen. „Woast as no?“ – es war ein häufig gehörter Satz
an jenem Mittwochvormittag vergangene Woche. „Woast as no – wie das früher
ausgeschaut hat, wie die Wasserspiele die Besucher empfangen haben, wie der
Stadtpark zum Blumenmeer und Gartentraum wurde?“
19 Jahre ist es mittlerweile her, dass Burghausen Ausrichter für die
Landesgartenschau war und sich von 23. April bis 3. Oktober zum Mekka für
Gartenliebhaber gemausert hat. Knapp eine Million Besucher zählte man damals –
und das als kleinste Stadt, die je eine Landesgartenschau ausgerichtet hat. Noch
Jahre später sprach und spricht man vom Erfolg, den Burghausen damit hatte und
misst Landesgartenschauen an ihr. Unglaublich viel Planung war nötig, um den
Andrang logistisch zu stemmen und noch einmal viel mehr, um Stadtpark, Burg,
Waldpark, ja die ganze Stadt, für die Schau vorzubereiten.
Mit von der Partie waren in dem halben Jahr Ausstellung Kreisfachberater aus
ganz Oberbayern. Das Lindenheim war für die Ministerien und vor allem für den
Landesverband für Gartenbau und Landespflege München reserviert. Seine
oberbayerischen Kreisverbände gaben dort mit wöchentlich wechselnden Aktionen
Einblicke in ihre Arbeit und zeigten die Bedeutung und Kultur des
Hobbygartenbaus auf. Federführend zuständig war der Kreisverband Altötting und
damit der damalige Geschäftsführer und Kreisfachberater Clemens Jobst.
Im Wechsel richten die Kreisverbände Treffen aus, heuer war der Altöttinger
Verband an der Reihe und Jobst hatte die Idee, Burghausen zum Ziel zu machen. 18
ehemalige und aktive Berater – darunter auch Jobsts Nachfolger Andreas
Baumgartner – waren deshalb an dem Mittwochmorgen zusammengekommen, um sich ein
Bild vom Zustand des Stadtparks, der Burg und des Botanischen Gartens zu machen,
denn so manch einer wird in seiner Laufbahn einmal ebenfalls für eine
Landesgartenschau verantwortlich sein.
Die Führung durch den Stadtpark – Hauptpunkt des Ausflugstages – übernahm einer,
der sich bestens mit dem Thema auskennt: der Geschäftsleiter der Stadt
Burghausen, Werner Lechner. Lechner hatte schon vor 19 Jahren diese Position
inne und aus dieser heraus die Geschicke rund um die Landesgartenschau geleitet.
Der Rundgang begann an dem Ort, an dem die Besucher in die Ausstellung starteten:
am Bürgerplatz. Obwohl die Berchtesgadener Straße damals noch Bundesstraße war,
hatte man erreicht, dass sie für sechs Monate gesperrt und der Bereich bepflanzt
wurde, erzählte er. Die Schau ging bis zum 3. Oktober, am 6. Oktober fuhren
wieder Autos und Lastwagen auf der Straße – und so manche Maus krabbelte noch
darüber. Hatten es sich in der Aufschüttung doch jede Menge Mäuse gemütlich
gemacht, die dann, als die Bagger kamen, fluchtartig das Weite suchten.
Es waren viele dieser Anekdoten, die die Führung von Werner Lechner im wahrsten
Sinne zum Erlebnis machten. Eine besondere war auch jene vom Sieg des SV Wacker
Burghausen, der damals in der 2. Bundesliga spielte, gegen 1860 München. In
München war zu der Zeit Oktoberfest, in Burghausen Finale der Landesgartenschau
mit 30 000 Besuchern. „Da ist eine Euphoriewelle heruntergeschwappt aus München“,
erinnerte sich Lechner.
80 Prozent des Stadtparks schauen noch so aus wie 2004, sagte er. Der Nebenwald,
der an das mittlerweile gebaute Haus der Familie grenzt, die Gartenkabinette,
die noch immer von Patengärtnern gepflegt werden, eigens entwickelte Sitzbänke –
teils in neueren Auflagen, das Spielgebirge, das teuerste Bauwerk der
Gartenschau, das sich die Stadt leistete, um bewusst Familien als Klientel nach
Burghausen zu holen.
Die Kosten – das ist ein Thema, das am Ende Probleme machte. „Eine
Landesgartenschau ist immer ein Draufzahlgeschäft“, so Lechner. 15 Millionen
Euro an Fördergeldern gab es dafür, wovon die Stadt aber wieder etwas
zurückzahlen musste, da manche Vorgaben nicht so umgesetzt wurden, wie sie
sollten. Abgesprochen seien die Abweichungen zwar gewesen, aber davon wollte
danach keiner mehr was wissen, vor allem nicht jene Politiker, die beim
Spatenstich ganz vorne gestanden seien, berichtete Lechner.
Auch wenn vieles noch so ist wie damals, hat die Gartenschau doch einiges
verändert. Die Mai-Wies’n, die bis dahin auf dem Stadtpark-Gelände war, hat ihre
neuen Heimat gefunden, der Waldpark wurde zum Freizeitzentrum mit Motorik- und
kürzlich hinzugekommenem Bikepark. Der Wertstoffhof wurde verlegt und machte
Platz für die Messehalle. Der Grünzug, der von der Berchtesgadener Straße bis
zum heutigen Hinterschwepfinger-Bau führt, wurde angelegt und mit Kunstprojekten
der Kindergärten aufgewertet. Skulpturen von damals zieren noch heute die Stadt
– es wären noch viele solche Beispiele zu nennen.
Darum plant die Stadt das Jubiläum 20 Jahre Landesgartenschau im kommenden Jahr
groß zu feiern, sagt Lechner. Denn auch wenn am Ende nicht alles einwandfrei
geklappt hat, so war man doch nahe dran am Idealzustand, mit dem bislang kaum
eine Landesgartenschau mithalten konnte – der Meinung ist nicht nur der
womöglich nicht ganz objektive Geschäftsleiter, auch die Kreisfachberater
stimmen ihm da zu.
21.04.2023
Warnung vor Kappungsschnitt
Landespflegeverantwortlicher Andreas Baumgartner informiert
Altötting. Werden Bäume zu groß, ist es oftmals verlockend, sie zu beschneiden,
um ihre Höhe und Breite zu reduzieren. Werden sämtliche Starkäste radikal
eingekürzt, spricht man von einem Kappungsschnitt. Experten warnen jedoch, dass
diese drastische Maßnahme zu einer Reihe von Problemen führen kann, die den Baum
dauerhaft schädigen, und unberechenbare Folgen hervorruft. Andreas Baumgartner,
Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege sowie Sachgebietsleiter für
Landschaftspflege, Grünordnung und Gartenbau am Landratsamt Altötting, klärt
über die Konsequenzen auf.
„Beim Kappungsschnitt handelt es sich um eine unfachmännische Arbeit, die oft
ohne Rücksicht auf die natürliche Form des Baumes oder seine Gesundheit
durchgeführt wird. Dabei werden Zweige und Blätter entfernt, die für die
Photosynthese und Nährstoffaufnahme unerlässlich sind“, sagt Baumgartner.
Dadurch werde der Baum geschwächt und könne anfälliger für Krankheiten und
Schädlingsbefall werden. Nach den Schnittmaßnahmen versuche der Baum, seine
Krone wiederherzustellen, indem er neue Triebe – sogenannte Wasserschosse –
ausbildet. Die Folge: Aufgrund des schnellen Wachstums und der ungleichmäßigen
Verteilung, entsteht eine äußerst instabile Krone. Baumgartner warnt: „Bei Wind-
und Sturmereignissen können daher nicht nur einzelne Äste abbrechen, es kann
sondern der gesamte Baum umfallen. Folglich muss eine regelmäßige Nachkontrolle
erfolgen, die erheblich mehr Zeit und Geld in Anspruch nimmt.“
Um die Vitalität, Ästhetik und Verkehrssicherheit eines Baumes zu erhalten oder
wiederherzustellen, seien fachgerechte, baumschonende Schnitte notwendig.
Das Ziel: den Eingriff und die Verletzungen am Baum so gering wie möglich zu
halten. Eine Option ist die Kronenreduzierung. Dabei werden die Äste des Baumes
selektiv beschnitten, um die Höhe und Ausdehnung zu reduzieren, während seine
natürliche Form erhalten bleibt. Eine andere Möglichkeit ist die
Kroneneinkürzung, bei der die Länge der Äste vermindert wird, um das Gewicht auf
den Baum zu verringern. Grundsätzlich sollte jedoch Fachpersonal wie Baumpfleger
solche Arbeiten durchführen.
Sonderformen sind der Verjüngungs- und Kopfschnitt, erklärt Baumgartner. Bei
Ersterem mache man sich die Neutriebbildung zunutze: „Radikale Schnittmaßnahmen
regen den überalterten und vergreisten Baum zum Wachstum an.“ Die Maßnahme werde
zum Beispiel häufig bei alten Obstgehölzen angewandt, um junges Holz zu
produzieren, an dem Früchte wachsen können. Der Kopfschnitt sei ein funktionaler
Formschnitt, der bei jungen Bäumen begonnen und kontinuierlich durchgeführt wird.
Die neuen Triebe werden jährlich bis auf das Grundgerüst – die sogenannten Köpfe
– zurückgeschnitten. Typische Vertreter sind etwa Kopfweiden oder -platanen.
Eine jährliche Nachsorge und Pflegemaßnahmen seien bei den Sonderformen jedoch
unabdingbar.
Für Rückfragen zu Garten, Grünflächen und Pflanzen steht Andreas Baumgartner
jederzeit zur Verfügung. Auf der Homepage des Landratsamtes und beim Bayerischen
Landesverband für Gartenbau und Landespflege e.V. gibt es Infomaterialien und
Merkblätter zu dem Thema. − red
05.04.2023
Online-Seminar zum
Thema Beerenobst
Altötting. Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Altötting e.V. bietet
am Dienstag, 25. April, ab 18 Uhr erstmals ein Online-Seminar an. Hubert Siegler
von der Bayerischen Gartenakademie referiert zum Thema „Beerenobst – Die besten
Beeren für den Garten“. Das Angebot richtet sich nicht nur an Mitglieder der
örtlichen Gartenbauvereine, sondern auch an jeden interessierten Gartler des
Landkreises. Die Anmeldung erfolgt per E-Mail an garten.altoetting@gmail.com und
ist verbindlich, da die Teilnehmerzahl auf 100 Personen beschränkt ist. Nach
Meldung erhalten die zugelassenen Interessierten entsprechende Zugangsdaten für
das kostenlose Seminar. − red
18.3.2023
Goldene Ehrennadel für die „Garten-Queen“
Brigitte Koreck vom Kreisverband für Gartenbau und Landespflege ausgezeichnet –
Viele Angebote live und digital
Altötting. Die Mitglieder des Kreisverbandes für Gartenbau und Landschaftspflege
kamen am Mittwoch im Hotel Münchner Hof zu ihrer Jahreshauptversammlung zusammen.
Ein zentraler Punkt war die Ehrung der „Garten-Queen“ Brigitte Koreck für ihr
jahrzehntelanges Engagement.
Vorsitzender Clemens Jobst begrüßte die zahlreichen Vertreter der einzelnen
Gartenbauvereine des Landkreises. Zu Beginn der Zusammenkunft gedachten die
Gartenfreunde der kürzlich verstorbenen Vorständin Christa Schewtschenko aus
Winhöring. Jobst würdigte deren langjähriges Engagement für ihren Orts- sowie
für den Kreisverband.
Der Vorsitzende drückte anschließend seine Freude darüber aus, dass nach
coronabedingten Einschränkungen die Gartler nun endlich wieder richtig loslegen
können. Weil der Kassier bei der Versammlung fehlte, übernahm Andreas
Baumgartner, Geschäftsführer des Kreisverbandes, den Kassenbericht. Das
Gesamtvermögen des Verbandes wurde mit 36281,67 Euro angegeben. Kassenprüferin
Monika Pfriender bescheinigte den Verantwortlichen eine einwandfreie Arbeit, so
dass die Vorstandschaft einmütig entlastet werden konnte.
Jobst berichtete anschließend vom kürzlich veranstalteten Gartenseminar im
Forum. „Hier haben uns die Leute die Türe eingerannt“, sagte er. Im Forum sei
nur Platz für 80 Personen gewesen, es gab aber rund 150 Anmeldungen. Man werde
daher überlegen, das Gartenseminar künftig wieder an zwei Tagen auszurichten.
Ein Blick in die Zukunft fehlte an diesem Abend ebenfalls nicht. Wie Andreas
Baumgartner vortrug, plant der Kreisverband vom 11. bis 15. Juni eine Fahrt in
den Raum Würzburg mit zünftiger Bier- und Weinverkostung. Außerdem sind die
Vorbereitungen für den Kinderaktionstag am Samstag, 3. Juni, bereits im Gange.
Jugendwart Peter Klinger will für die Buben und Mädchen in Burgkirchen auf dem
Gelände der Schnapsbrennerei Westenthanner den Tag ausrichten, der
voraussichtlich unter dem Motto „Elemente“ stehen soll. Ein großes Thema bei der
Zusammenkunft war der von Gabi Hofer ins Leben gerufene Arbeitskreis Webinar.
Künftig sind virtuelle Besprechungen und Seminare keine Zukunftsmusik mehr,
sondern Realität. Ein Lob ging diesbezüglich auch an Bernhard Fischer aus Töging,
der sich um die technischen Belange kümmert.
Alexandra Herrmann vom Ortsverband Kastl informierte die Anwesenden über das
neue Angebot, das zur besseren Vernetzung der Vereine, aber auch zur Gewinnung
neuer Mitglieder beitrage. „Es geht darüber hinaus um zeitliche und räumliche
Flexibilität sowie um Kosteneinsparungen und um die Steigerung der Reichweite“,
erklärte Herrmann. Man bereite sich mit Webinaren auf die Zukunft vor, die wohl
das „neue Normal“ werden dürfte. Geplant seien momentan jährlich zwei bis vier
Online-Treffen der Vorstände. „Man kann quasi bequem daheim von der Couch aus an
Besprechungen und Seminaren teilnehmen“, betonte Baumgartner und wies dabei
bereits auf das erste Online Seminar hin, das am Dienstag, 25. April um 18 Uhr
im Veranstaltungskalender steht. Als Referent konnte Hubert Siegler von der
Bayerischen Gartenakademie gewonnen werden, der über das Thema Beerenobst
informieren wird. Interessierte können sich unter der E-Mail-Adresse
garten.altoetting@gmail.com anmelden.
Eine große Ehre wurde Brigitte Koreck zuteil, die seit vielen Jahren als
Schriftführerin für den Kreisverband tätig ist, dabei aber nicht unbedingt in
der Öffentlichkeit steht. Die Geehrte arbeitet seit 43 Jahren im Landratsamt.
Sie wurde von der Auszeichnung völlig überrascht. Clemens Jobst verlieh Koreck
die Goldene Ehrennadel für besondere und langjährige Verdienste. „Brigitte ist
auch bei unserem Landesverband hoch angesehen“, betonte Jobst und überreichte
der „Garten-Queen“ Urkunde und Nadel. Im neuen Vereins-Gartenblattl ist die
Schriftführerin sogar als Zuckerbäckerin unterwegs. Sie verrät dabei zwei
Rezepte aus ihrer Backstube.
Zum Schluss der Veranstaltung meldete sich noch Konrad Mühlbacher aus Haiming zu
Wort. Er sprach die Bodenbelastung durch die PFOA und andere PFAS-Chemikalien
an. Zu dieser Problematik wünscht sich der Vorstand aus Haiming vom Kreisverband
des Gartenbauvereins die Organisation eines aufklärungsreichen Vortrages. Franz
Eckl, Vorstand des Gartenbauvereins Burgkirchen, prangerte das Wegwerfen von
Zigaretten-Kippen an, das allerorten zu beobachten sei. Die Zigaretten-Kippen
seien alles andere als harmlos. Ein Zigarettenstummel könne bis zu 40 Liter
Grundwasser vergiften. „Wir starten jetzt in Burgkirchen eine entsprechende
Plakataktion“, verkündete Eckl. − huc
15.3.2023
Landkreis
MITTWOCH
Gartenbauverein-Kreisverband: Jahreshauptversammlung, 19.30 Uhr, Hotel Münchner
Hof, Altötting.
8.3.2023
Landkreis
Gartenbauverein-Kreisverband: Jahreshauptversammlung, Mittwoch, 15. März, 19.30
Uhr, Hotel Münchner Hof, Altötting.
7.3.2023
Gartenseminar ist Thema
Altötting. Über das 21. Altöttinger Gartenseminar berichtet die Vorstandschaft
des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Altötting e.V. bei der
diesjährigen Jahreshauptversammlung am Mittwoch, 15. März, ab 19.30 Uhr im Hotel
Münchner Hof (Kapellplatz 12, Altötting). Die Verantwortlichen stellen ihren
Mitgliedern auch die Informationsreise, eine Kinderaktion, ein Webinar sowie das
Gartenblattl vor. Ebenfalls auf der Tagesordnung stehen der Kassenbericht für
das Jahr 2022, die Entlastung der Vorstandschaft sowie der Haushaltsplan für
2023. − red
27.02.2023
800 Streuobstbäume für Holzland und Inntal
Aktion der „ILE“ – 100 Prozent Förderung durch Amt für ländliche Entwicklung, 60
Sorten zur Wahl
Reischach. „Streuobst für alle – verwurzelt in der ILE Holzland-Inntal“ – das
ist das neueste Projekt der acht Gemeinden, die sich zur Integrierten Ländlichen
Entwicklung zusammengeschlossen haben. Im Zuge des Programms „Auf geht’s –
Streuobst für alle“ werden die Kosten für den Kauf hochstämmiger Obstbäume zu
100 Prozent gefördert. Die ILE hat daraus ein umfassendes Programm gemacht, das
möglichst viele Interessenten begeistern soll.
„Streuobstbäume sind kleine Oasen und unterstützen die Artenvielfalt“, so
Stephanie Lambert, Umsetzungsmanagerin der ILE Holzland-Inntal und Initiatorin
des Projekts für die ILE. „Schon ein einzelner Baum leistet bereits einen
Beitrag mit großer Wirkung.“ Bei der Recherche nach Förderprogrammen sei sie auf
die Initiative des Bayerischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und
Forsten aufmerksam geworden. Schnell war die Idee geboren, den Fördertopf zu
nutzen, um neben der Nachhaltigkeit für die Region auch das Netzwerk innerhalb
der ILE zu erweitern.
„Jetzt sind wir soweit und können endlich loslegen“
Die acht Bürgermeister stimmten dem Projekt zu und so wurden unzählige Gespräche
und Abstimmungen geführt, insbesondere mit der Kreisfachberatung Gartenbau des
Landkreises Altötting, dem Landschaftspflegeverband Landkreis Altötting und dem
Kooperationspartner, der Baumschule Emmersberger in Unterviehhausen, Haiming.
Daraus sei schließlich das umfassende ILE-Streuobst-Projekt entstanden. „Jetzt
sind wir soweit und können endlich loslegen“, freut sich die
Umsetzungsbegleitung. Unterstützung erhält sie dabei auch von den
Gartenbauvereinen der Gemeinden, sowie dem Landkreis Rottal-Inn und dem
Landschaftspflegeverband Rottal-Inn e.V.
Bereits ab Mittwoch, 1. März, können sich Bewohner einer ILE Holzland-Inntal
Gemeinde um jeweils bis zu sechs Obstbäume bewerben. Die Bewerbungsbögen stünden
ab 1. März auf allen Gemeindewebseiten zum Download zur Verfügung. Darin
enthalten sei eine umfangreiche Sortenliste mit 60 verschiedenen Streuobstbäumen.
„Von Äpfeln, Mostäpfeln über Birnen, Zwetschgen, Renekloden, Mirabellen,
verschiedenen Kirschsorten, Quitte und vereinzelten Wildobstbäumen haben wir
alles dabei“, so die Projektleiterin. Bewerbungsschluss ist der 28. April 2023.
„Sobald wir anschließend die positive Zusage auf unsere Förderanträge vom Amt
für Ländliche Entwicklung erhalten haben, schicken wir den Bewerbern eine
Information mit Bestätigung ihrer Auswahl“, so Lambert. „Das sollte Anfang Juni
bereits der Falls sein.“ Die Bäume würden dann bei der Baumschule bestellt und
am Wochenende von 27. bis 29. Oktober an eine Sammelstelle geliefert. Dort
müssten sie dann abgeholt werden. Eine Sammelabholung sei logistisch am
sinnvollsten, da es sich bei den Bäumen laut Fördervorgaben um Nacktwurzler
handele. „Wir haben versucht, die Bewerbung so einfach wie möglich zu gestalten“,
erklärt die Umsetzungsmanagerin. „Aber klar, einige Kriterien gibt es.“ So sei
eine fachlich korrekte Pflanzung notwendig. Auch müssten die Bäume mindestens
zwölf Jahre stehen bleiben. „Ein geeigneter Standort ist also wichtig“, gibt
Lambert zu bedenken.
Zielgruppe: Menschen ohne große Obstbaum-Erfahrung
Dennoch ermuntert sie: „So schwierig ist es nicht. Wir wollen gerade auch
Menschen, die vielleicht bisher noch keine Erfahrung mit Obstbäumen haben, dazu
animieren, einen Baum zu pflanzen.“ Dabei unterstützte das Projekt mit
ausführlichen Pflanz- und Pflegebeschreibungen, Anleitungen bei den
Informationsveranstaltungen sowie einer Vor-Ort-Vorführung der richtigen
Pflanzung bei Abholung der Bäume. „Man kann bei uns auch gleich im Vorfeld das
notwendige Pflanzmaterial mitbestellen. Die Abfrage dazu findet sich ebenfalls
im Bewerbungsbogen“, erläutert Lambert.
Zudem stünden die Gartenbauvereine an den vorgesehenen Terminen und bei Ausgabe
der Bäume sowie die Baumschule gerne mit Rat und Tat zur Seite. „Natürlich ist
es auch unser Ziel, die Bindung zu den örtlichen Gartenbauvereinen zu stärken“,
so Lambert. Hier sei schließlich immenses Fachwissen vorhanden. Zudem böten die
kurzen Wege eine unkomplizierte Hilfe im Fall der Fälle.
Um möglichst viele Fragen persönlich beantworten zu können, hält die ILE
außerdem Informationsveranstaltungen zum Programm an verschiedenen Orten ab.
Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr − Montag, 6. März: Wirt z’Georgenberg,
Pleiskirchen. Donnerstag, 9. März: Gasthof Hummel, Stammham. Dienstag, 14. März:
Gasthaus Auer, Endlkirchen. Donnerstag, 16. März, Hofmarksaal, Winhöring.
Bei diesen Veranstaltungen gibt es die Bewerbungsformulare direkt vor Ort. Neben
der fachlichen Begleitung soll das Programm in den kommenden Jahren mit vielen
zusätzlichen Veranstaltungen erweitert und bereichert werden. „Die Imker
beispielsweise sind eine große und wichtige Zielgruppe“, so Stephanie Lambert.
Zudem gebe es viele Angebote und Ideen für Weiterbildungen oder Kurse, etwa
Obstverwertung, Baumpflege oder weiterführende Ausbildungen, beispielsweise zum
Baumwart. „Hier haben wir noch unglaublich viele Möglichkeiten“, zeigt sich
Lambert überzeugt.
Nähere Informationen stehen ab Mittwoch, 1. März auf allen Webseiten der ILE
Holzland-Inntal Gemeinden oder es gibt sie telefonisch bei Stephanie Lambert
unter der ✆ 08670 9886-80 erhältlich. − red
ILE Holzland-Inntal
Die ILE Holzland-Inntal ist eine interkommunale Zusammenarbeit der acht
Gemeinden Erlbach, Geratskirchen, dem Markt Marktl, Perach, Pleiskirchen,
Reischach, Stammham, und Winhöring. ILE steht dabei als Abkürzung für
Integrierte Ländliche Entwicklung. Ein Programm, das vom Amt für ländliche
Entwicklung ins Leben gerufen wurde, um die gemeindeübergreifende Arbeit von
Kommunen zu fördern und weiterzuentwickeln. Ziel ist eine zukunftsorientierte
und bedarfsgerechte Entwicklung der ländlichen Bereiche. Hierfür wird aktuell
ein neues Konzept entwickelt, das ab 2023/24 für weitere sieben Jahre den
Handlungsleitfaden für die gemeinsame Arbeit der ILE Holzland-Inntal bilden soll.
20.01.2023
Gartenseminar
am 21. Februar
Altötting. Das 21. Altöttinger Gartenseminar, veranstaltet vom Sachgebiet
Landschaftspflege, Grünordnung und Gartenbau am Landratsamt und vom Kreisverband
für Gartenbau und Landschaftspflege, findet am Samstag, 11. März, statt. Um 8.30
Uhr treffen sich die Teilnehmenden im Kultur + Kongress Forum zum theoretischen
Teil; Themen sind: essbare Wildpflanzen im Hausgarten – das Immunsystem stärken
und den Garten naturnah und attraktiv gestalten; gemeinsam sind wir stark –
blütensuchende Insekten unterstützen; die besten Stauden – Farbgestaltung,
Lebensbereiche und Verwendung. Nach der Mittagspause gibt es eine theoretische
Einführung in den Obstbaumschnitt, anschließend wird im Obstlehrgarten an der
Josef-Neumeier-Straße geübt. Anmeldung ist erforderlich am Landratsamt Altötting,
Sachgebiet Landschaftspflege, Grünordnung und Gartenbau, Bahnhofstraße 38, 84503
Altötting, ✆08671/502348 oder E-Mail brigitte.koreck@lra-aoe.de − red
14.01.2023
Kreisverband für Gartenbau: Gartenseminar am Samstag, 11. März, ab 8.30 Uhr im
Kultur+Kongress Forum Altötting, Anmeldung im Landratsamt Altötting erforderlich
unter Tel. 08671/502 348 oder E-Mail:
brigitte.koreck@lra-aoe.de
06.01.2023
Gartenseminar mit Vorträgen
über „Essbare Wildpflanzen“
Altötting. Das Landratsamt Altötting hält zusammen mit dem Kreisverband für
Gartenbau und Landespflege Altötting e.V. am Samstag, 11. März, im
Kultur+Kongress Forum das Altöttinger Gartenseminar ab. Auf dem Programm der
kostenlosen Veranstaltung stehen Fachvorträge über „Essbare Wildpflanzen im
Hausgarten“, „Unterstützung blütensuchender Insekten“ und „Die besten Stauden“.
Wie in jedem Jahr werden auch die Grundlagen des Obstbaumschnittes vermittelt
und mittels praktischer Übungen vertieft. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl
ist eine Anmeldung im Landratsamt Altötting erforderlich unter ✆ 08671/502 348
oder per E-Mail: brigitte.ko reck@lra-aoe.de. − red
13.12.2022
28 Bilder ausgestellt
Kinderaktion des Kreisgartenbauvereins
Altötting. Wilden Tieren begegnen, erkunden, wo eine Quelle entspringt, mit den
Elementen kämpfen oder entdecken, was sich unter der Erde befindet: Erlebnisse
und Eindrücke aus der Natur können gerade für Kinder die größten Abenteuer oder
schönsten Erfahrungen sein. Vor diesem Hintergrund hat der Kreisverband für
Gartenbau und Landespflege die Aktion „Mein schönstes Naturerlebnis“ gestartet.
Die Kindergruppen der 25 Gartenbauvereine und eingeladene Schulklassen mit
Kindern von sechs bis zwölf Jahren durften ihre Erlebnisse zu Papier bringen.
Die zahlreichen Beiträge wurden von den Vereinen vorsortiert, 28 Bilder wurden
schließlich an den Kreisverband weitergeleitet. Jedes ist ein Unikat, das seine
eigene Geschichte erzählt. Um die Mühen der Kinder nun ausgiebig zu belohnen und
zudem die Verbindung zur Natur zu stärken, hat sich der Kreisverband für
Gartenbau und Landespflege Altötting e.V. dazu entschieden, jedem Finalisten
eine Familieneintrittskarte in den Waldwipfelweg Sankt Englmar zu spendieren. 25
Mitmachstationen sowie ein Wildpark erwarten dort Groß und Klein. Gleichzeitig
bietet sich die Möglichkeit, die Arbeit von Wildbienen zu beobachten oder Düfte
und Klänge des Waldes zu erforschen. Die Bilder können seit dem gestrigen Montag
für rund zwei Wochen zu den üblichen Öffnungszeiten in der Raiffeisenbank
Altötting bestaunt werden. − red
24.11.2022
Ausgezeichnete Vielfalt
Gartenbauverein Haiming ist Landkreismeister – Herbstversammlung der Gartler mit
breitem Informationsangebot
Mehring. Mit einem Vorständeseminar und der Herbstversammlung des Kreisverbandes
für Gartenbau und Landschaftspflege Altötting im Gasthof Schwarz in Hohenwart
kehrt bei den 25 Gartenbauvereinen des Landkreises mit ihren über 8000
Mitgliedern wieder Routine und Kontinuität ein, was den organisatorischen
Jahresablauf betrifft.
Beim Vorständeseminar stellte Alexander Teichgreber vom Bayerischen
Landesverband für Gartenbau und Landschaftspflege unter dem Leitthema „Gartenbauvereine
helfen Mensch und Natur“ die Angebote und Serviceleistungen, sowie die neuen
Informations- und Beratungsunterlagen des Landesverbandes zur Erleichterung der
Vereinsarbeit vor. Peter Klinger vom Verein für Gartenbau und Landschaftspflege
Töging informierte zum Thema „Familienarbeit im Verein“ und Konrad Mühlbacher
vom Gartenbauverein Haiming-Piesing-Niedergottsau über das vereinsübergreifende
Projekt „OLGA“. Weiter kam es darüber zu einem regen Gedankenaustausch in dem
Kreis der hier versammelten Vorstandsmitglieder. So konnten auch neue Ideen für
Vorhaben in den Vereinen mitgenommen werden.
Bei der nun folgenden Herbstversammlung brachte Kreisvorsitzender Clemens Jobst
die 2018 vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium eingeführte
Naturgartenzertifizierung zur Sprache. Seit 2021 läuft diese Erhebung nun über
den Landesverband und die Kreisverbände. Kreisgeschäftsführer Andreas
Baumgartner erläuterte die Kriterien dazu. Verpflichtend sind der Verzicht auf
chemischen Dünger, chemische Pflanzenschutzmittel und Torf im Garten sowie der
Gesamteindruck der vorhandenen Vielfältigkeit. Kann-Kriterien sind das
Vorhandensein von Naturgartenelementen wie Stauden und Blumen, Strauchhecken,
Bäumen, Wiesen, Ecken und Lebensräume für Kleingetier, die Bewirtschaftung als
Nutzgarten, Kompostierung, ein Obstgarten etc. Zum Ablauf erklärte Baumgartner,
die Anmeldung für eine Zertifizierung erfolgt über den Landesverband, der
Kreisverband schalte dann einen der fünf hiesigen Zertifizierer ein. Wenn die
erforderlichen Kriterien erfüllt sind, erfolgt die Plakettenübergabe.
Einstimmig beschloss die Versammlung, das „Vereins-Gartenblattl“ wieder aufleben
zu lassen. Vorgesehen ist hier ein Erscheinungstermin für das Jahr 2023, das die
Aktivitäten der Ortsvereine für die Jahre 2020, 2021 und 2022 beinhaltet. Wegen
der zu erwartenden gestiegenen Druck- und Papierkosten werden 4500 Euro in den
Haushalt für 2023 eingestellt. Redaktionsschluss für die Veröffentlichungen aus
den Ortsvereinen ist der 9. Januar 2023.
Anschließend wurde über die Zuwendungen des Kreisverbandes bei Gründungsjubiläen
der Ortsvereine abgestimmt. Auch hier erfolgte der Beschluss wiederum einstimmig.
Bei 25 Jahren gibt es 125 Euro, bei 50 Jahren 175 Euro, bei 75 Jahren 250 Euro
und bei 100 Jahren 375 Euro Zuwendung. Bei Jubiläen ab 100 Jahren können im
Vierteljahrhundert Zuwendungen von maximal 300 Euro überreicht werden.
Stellvertretende Kreisvorsitzende Gabriele Hofer berichtete vom jüngsten Webinar
der Ortsvorstände und kündigte an, dass in Zukunft zum Meinungsaustausch, zur
aktuellen Information und zum Kennenlernen neuer Vorstandsmitglieder zwei bis
drei Webinare pro Jahr durch den Kreisverband geplant seien.
Bei der Vielfaltsmeisterschaft ging der Obst- und Gartenbauverein
Haiming-Piesing-Niedergottsau als Sieger im Landkreis Altötting hervor. Bei dem
landesweiten Wettbewerb ging es um die Förderung der Artenvielfalt. 113 Vereine
haben teilgenommen mit Projekten von Blühinseln an den Straßenrändern bis hin zu
Pflanzaktionen in Dörfern und Stadtteilen.
Die „Macher“ des Obst- und Gartenbauvereins Haiming-Piesing-Niedergottsau um
ihren Vorstand Konrad Mühlbacher initiierten das Projekt „ OLGA“ in einer
Kooperation mit der Gemeinde, örtlichen Vereinen und privaten Interessenten.
Hierin wurde als einzelnen Projekte die Ortsentwicklung, Landschaft, Garten und
Artenschutz betreffend zusammengefasst. Zudem wurde ein Schulprojekt zur
Pflanzung von Laubbäumen mit einbezogen. Vorstand Mühlbacher und Schriftführerin
Monika Grafwallner nahmen für ihren Verein eine Urkunde aus der Hand von Clemens
Jobst entgegen. Die Haiminger sind übrigens einer der ältesten Gartenbauvereine
in Bayern, gegründet 1890.
An aktuellen Terminen für 2023 schlug Clemens Jobst eine Besichtigung des alten
„Wasserschlosses“ in Töging und des neuen Kraftwerks im März oder April 2023
durch die Ortsvorstände vor. Ferner kündigte er einen Online-Work-Shop zum Thema
Öffentlichkeitsarbeit an. Jobst streifte dann noch das Förderprogramm des
Bayerischen Staatsministerium für Ernährung Landwirtschaft und Forsten „Streuobst
für alle“. Es werden noch Flächen im nördlichen Landkreis und Helferinnen und
Helfer gesucht.
Kreisgeschäftsführer Andreas Baumgartner kündigte eine Informationsreise des
Kreisverbandes nach Bayreuth, Bamberg und nach Würzburg an, wo Gärten, Weinberge
und Brauereien besichtigt würden. Auch ein eintägiges Gartenseminar werde für
2023 wieder geplant. Die Frühjahrsversammlung ist auf 15. März terminiert und
die Herbstversammlung auf 8. November.
Unter Wünsche und Anträge wurde bemängelt, dass in den öffentlichen Gebäuden wie
dem Landratsamt oder in Rathäusern aus brandschutztechnischen Gründen keine
Flyer mehr ausgelegt oder Bilder von Malwettbewerben ausgestellt werden dürfen.
− mf
19.11.2022
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege: Herbstversammlung, ab 14 Uhr im
Gasthaus Schwarz in Mehring, Hohenwart 10. Ab 9 Uhr findet das Seminar des
Landesverbandes München für die Gartenbauvorstände statt.
12.11.2022
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege: Herbstversammlung mit Verleihung
der Urkunde „Vielfaltsmeisterschaft“ an den 1. Sieger GBV Haiming am Samstag,
19. November, ab 14 Uhr im Gasthaus Schwarz in Mehring, Hohenwart 10. Bereits ab
9 Uhr findet das Seminar des Landesverbandes München für die Gartenbauvorstände
statt.
29.03.2022
Trockenheit plagt Gärtner, Forst- und Landwirte
Mangelnder Regen bringt besondere Herausforderungen mit sich – In den Wäldern
droht Brandgefahr
Von Gaby Mayer
So schön blauer Himmel und Sonnenschein auch sind: Die Landwirte warten auf Regen, denn viele der Sommerkulturen brauchen Feuchtigkeit, um zu keimen. −Fotos: Mayer
Noch zögerlich zeigen die Obstbäume in diesem Jahr ihre Knospen.
Altötting. Kein Wölkchen am Himmel, die Sonne strahlt – für die meisten könnte
der Frühling, wie er sich in den vergangenen Wochen präsentiert hat, gar nicht
schöner sein. Doch während die einen die Wärme beim ersten Eisdielen-Besuch des
Jahres genießen, schauen andere sorgenvoll zum Himmel. Land- und vor allem
Forstwirte können dem Wetter derzeit nicht viel Gutes abgewinnen. Denn der März
ist viel zu trocken. Das hat Auswirkungen auf Felder, Wälder und Gärten.
Mit Blick auf die Niederschlagsmengen in diesem Monat teilt der Deutsche
Wetterdienst (DWD) mit: „Tage, an denen in Deutschland regional nennenswerter
Niederschlag fiel, lassen sich an einer Hand abzählen.“ Viel zu trocken sei der
März bisher, und das werde voraussichtlich auch so bleiben. Bis zum Monatsende
werde das Niederschlagsdefizit wohl nicht ausgeglichen, so der DWD. Das sonnige
Frühlingswetter habe daher auch seine Schattenseiten, „denn die Natur braucht
den Regen als Wachstumsschub und obendrein steigt zusätzlich noch die
Waldbrandgefahr an.“ Eine Einschätzung, die Dr. Martin Kennel, Forstdirektor am
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Töging, ganz klar teilt. „Im
tieferen Boden ist schon noch Wasser da“, sagt Kennel. Doch die obersten
Bodenschichten in den Wäldern, wo sich dürres Reisig, trockenes Laub und – bei
lichten Waldbeständen – Altgras befinden, seien tatsächlich sehr trocken. „Hier
reicht schon ein Zigarettenstummel, um zumindest einen kleinen Waldbrand
auszulösen“, warnt der Forstdirektor. Er verweist auf den sogenannten
Waldbrandgefahrenindex, eine täglich aktualisierte Karte des DWD mit fünf
Warnstufen. „Hier liegen wir in der Region derzeit zwischen Stufe drei und
vier.“ Die Regierung von Oberbayern hat daher Luftbeobachtungsflüge angeordnet:
So hoben auch von Mühldorf Flugzeuge ab, um die Wälder in den Landkreisen
Altötting und Mühldorf von dafür eigens ausgebildeten Förstern kontrollieren zu
lassen.
Der Borkenkäfer
liebt die Trockenheit
Neben der erhöhten Waldbrandgefahr stellt der ausbleibende Regen die Forstwirte
noch vor weitere Probleme: Eigentlich sei es nun an der Zeit, junge Bäume zu
pflanzen, erklärt Martin Kennel. Doch die anhaltende Trockenheit birgt das
Risiko, dass die Pflanzen die Anwachsperiode nicht überstehen. „Die Waldbesitzer
sind in der Bredouille“, sagt der Forstdirektor. „Kann ich das Pflanzen
riskieren oder warte ich weiter ab?“ Wer sich falsch entscheide, laufe Gefahr,
die jungen Bäume zu verlieren und im Folgejahr nachpflanzen und damit
draufzahlen zu müssen. Nicht eben einfacher wird die Situation der Forstwirte
dadurch, dass sich zumindest einer über die Wetterlage freut: der Borkenkäfer.
„Es muss kein schlimmes Borkenkäfer-Jahr werden“, beruhigt Martin Kennel. Doch
der Schädling, der etwa ab April ausschwärmt, vermehrt sich bei Trockenheit und
Wärme rasant. Besonders angetan haben es dem Käfer geschwächte und geschädigte
Bäume – weswegen der Forstdirektor an die Waldbesitzer appelliert: „Wer jetzt
noch vom Februar-Sturm geschädigte Bäume in seinem Wald liegen hat, sollte diese
dringend entfernen.“
Stark ausgetrocknete Böden, braunes Gras – auch die Landwirte beobachten die
aktuelle Wetterlage und ihre Auswirkungen kritisch. Gleichwohl sei die Situation
momentan nicht als dramatisch-schwierig einzustufen, urteilt Dr. Bernhard
Hübner. „Die Vegetation ist aktuell einfach noch etwas hinterher“, sagt der
Experte für Pflanzenberatung und Landwirtschaft im Bayerischen Staatsministerium
für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Regen können die Landwirte daher gut
gebrauchen, denn „eine Reihe von Sommerkulturen braucht fürs Keimen
Feuchtigkeit“, erklärt Hübner. Und auch für die Unkrautbekämpfung seien feuchte
Böden wichtig, weil einige Inhaltsstoffe der Herbizide bei starker Trockenheit
schlechter wirken. Für einen Großteil der Kulturen, die in der Region
angepflanzt werden, drängt die Zeit aber noch nicht: So werde der Mais, eine der
wichtigsten Ackerpflanzen im Landkreis, erst gegen Ende April ausgesät, erklärt
der Landwirtschaftsexperte.
Immergrüne Pflanzen jetzt gießen
Zeit genug also, um auf Regen zu hoffen – und das tun auch die Gartenbauer. Denn
die große Trockenheit sorge für einen verzögerten Austrieb der Pflanzen, erklärt
Andreas Baumgartner, Kreisfachberater für Gartenbau im Landratsamt Altötting.
Dass die Natur ihrer Zeit ein wenig hinterherhinkt, zeige sich unter anderem an
vielen Rasenflächen, so Baumgartner. Braune Flecken im Gras sind ein Zeichen
dafür, dass das Wachstum im Wurzelwerk noch kaum vorangeht. „Wenn die Wurzeln
anschieben, sieht man oben den Rasen wachsen“, führt der Kreisfachberater aus,
„und das verzögert sich momentan.“ Trotzdem blickt Baumgartner insgesamt
entspannt auf die Wetterlage. In den Gärten wachsen noch kein Obst und Gemüse,
die Pflanzen stehen noch nicht im Saft, „daher brauchen sie auch noch nicht so
viel Wasser.“ Etwas anders ist das allerdings bei immergrünen Pflanzen wie
beispielsweise Kirschlorbeer oder Nadelhölzer, gibt Andreas Baumgartner zu
bedenken. „Die brauchen auch im Winter Wasser.“ Wer jetzt also traurige Hecken
mit hängenden Blättern oder braune Tannen im Garten hat, sollte zu Gießkanne
oder Wasserschlauch greifen. „Gießen kann man grundsätzlich immer“, sagt
Baumgartner - und hat in diesem Zusammenhang noch einen anderen Rat. Wenn der
Regen denn endlich kommt, sollten Gartenbesitzer das kostbare Nass in Zisternen
sammeln – damit sie die nächste Trockenperiode mit genug Gießwasser überbrücken
können.
11.03.2022
Gartenfreunde bestätigen ihren Vorstand
Der Kreisverband für Gartenbau Altötting hat sich zur Hauptversammlung getroffen
Altötting. Die Tagesordnung war lang bei der Frühjahrsversammlung des
Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Altötting am Mittwochabend im
Gasthof „Zwölf Apostel“. Im Mittelpunkt stand die Neuwahl der Vorstandschaft.
Von den 25 dem Kreisverband angehörenden Ortsvereinen wurden 17 in der
Zusammenkunft durch ihre Vorsitzenden vertreten. Die Moderation übernahm, in
Vertretung für den nicht anwesenden Geschäftsführer Andreas Baumgartner, der
Erste Verbandsvorsitzende Clemens Jobst. In seinem Tätigkeitsbericht für das
vergangene Jahr hob er hervor, dass aufgrund der Corona-Beschränkungen viele
geplante Veranstaltungen wie Gartenseminare, eine Informationsfahrt nach Rom und
der Tag der offenen Gartentür ausfallen mussten. Auch die Ausbildung von Kinder-
und Jugendreferenten, für die der Verband ein Budget von 1000 Euro vorgesehen
hatte, fand nicht wie gewohnt statt. „Das ist schon etwas schade, weil Vereine
ja auch davon leben, miteinander zusammenzukommen und Erfahrungen austauschen“,
sagte Clemens Jobst. Völlig tatenlos sei man aber auch trotz der widrigen
Umstände nicht gewesen. So sei etwa die Teilnahme des Verbandes an der
Landesgartenschau in Ingolstadt mit vier Mitgliedern, die einen Stand betreuten,
ein besonderes Highlight gewesen.
Auch der Haushaltsbericht fiel positiv aus. So wurden insgesamt rund 8824 Euro
im vergangenen Jahr eingenommen, von denen aufgrund der eingeschränkten
Tätigkeit nur rund 4304 Euro ausgegeben wurden. Aus diesem Grund konnte der
Kreisverband für 2021 Mehreinnahmen in Höhe von rund 4520 Euro verbuchen. Heuer
plant der Verband Ausgaben in Höhe von 10900 Euro. Mit dem Geld sollen unter
anderem entstehende Kosten für einen Kinderwettbewerb, die Ausbildung neuer
Kinder- und Jugendreferenten, die Zertifizierung von Naturgärten und die „Altöttinger
Gartentage“ finanziert werden.
Der wichtigste Tagesordnungspunkt des Abends war die Wahl des Vorstands, der
Beiräte und der Kassenprüfer. Unter der Leitung von Wahlvorsteher Wolfgang
Sellner wurde die bisherige Vorstandschaft der letzten vier Jahre bestätigt.
Einzige Änderung im Beirat ist Alexandra Herrmann, die den Posten der Zweiten
Beirätin von Georg Osl übernimmt. Neue Kassenprüfer sind die
Landrats-Stellvertreterin Monika Pfriender und der stellvertretende
Sparkassenvorstand Alois Schaumeier.
Nach der Wahl hielt Altöttings Bürgermeister Stephan Antwerpen eine kurze
Ansprache, in der er dem Verband für seine wichtige Arbeit dankte und die
Mitglieder aufforderte, sich auch in Zukunft für den Naturschutz und die
Artenvielfalt im Landkreis einzusetzen.
Insgesamt zählen die einzelnen dem Kreisverband angehörenden Ortsvereine 7759
Mitglieder. Allerdings habe man in den letzten Jahren einen leichten
Mitgliederschwund vermerken müssen, welcher vor allem auf die Überalterung
zurückzuführen sei. Nur einzelne Ortsvereine im ländlichen Raum würden wieder
Zuwachs erhalten, sagt Kreisfachberater Andreas Baumgartner auf Nachfrage der
Heimatzeitung.
Um diesem Problem entgegenzuwirken, arbeitet der Verband an einem Programm zur
Mitgliedergewinnung. Teil dessen solle auch sein, den Auftritt des Verbands in
den sozialen Netzwerken zu stärken. − jcl
Frisch im Amt bestätigt: Erster Vorstandsvorsitzender
Clemens Jobst (hintere Reihe, von links), Dritter Vor-
standsvorsitzender Norbert Häring und Kassenprüfer Alois Schaumeier sowie
Bürgermeister Stephan Antwer-
pen (vorne, von links), Schriftführerin Brigitte Koreck, Kassenprüferin Monika
Pfriender und Wahlvorsteher
Wolfgang Sellner. - Foto: Landgraf
DER VORSTAND
Vorsitzender: Clemens Jobst; Zweiter Vorsitzender: Gabriele Hofer; Dritter
Vorsitzender: Norbert Häring; Geschäftsführer: Andreas Baumgartner;
Schriftführerin: Brigitte Koreck; Kassier: Georg Keller
10.03.2022
Im Garten darf man’s bunt treiben
Im Frühling beginnt wieder die Gartler-Saison – Das gilt es zu beachten, wenn
man den Garten im Einklang mit der Natur anlegen will
Altötting. Es ist wieder so weit: Die Tage werden länger und die Temperaturen
beginnen langsam zu steigen. Kurz: Das Frühjahr naht. Mit dem Beginn des
Frühlings startet auch wieder die Pflanzzeit für alle Hobbygärtner und
Gartenbesitzer im Landkreis. Doch es gibt einiges zu beachten, wenn man möchte,
dass der hauseigene Garten nicht nur schön fürs Auge, sondern auch gut für die
Natur ist.
Abwarten, bis die Frostnächte vorüber sind
„Zunächst sollte man beim Anlegen des Gartens darauf achten, die Neubepflanzung
nicht zu früh rauszustellen. Da würde ich warten, bis die Frostnächte komplett
vorbei sind“, weiß Clemens Jobst, Vorsitzender des Kreisverbandes für Gartenbau
und Landespflege. Bevor es aber überhaupt an das Anpflanzen geht, sei es ratsam,
den Boden vorzubereiten: Die Erde soll um das 1,5-fache des Ballens aufgelockert
und mit Kompost oder anderen Zusatzstoffen verfeinert werden. „Aber bitte
versuchen, Torf und torfhaltige Billigerde dabei zu vermeiden“, warnt Jobst.
Torf habe eine schlechte Umweltbilanz und solle deshalb nur sparsam verwendet
werden. Stattdessen könne man seine Erde auch mit Kompost anreichern. Dazu den
Kompost durchsieben und unter die Gartenerde heben. Besonders schwere Erde könne
man zudem mit Sand auflockern, aber eine solche Art von Erde fände man laut
Jobst nur selten im Landkreis.
Bei der Wahl der Bepflanzung sei vor allem die Vielfalt entscheidend. „Am besten
versteift man sich nicht auf eine Art von Pflanze, die eine bestimmte Art von
Insekten anspricht“, so Jobst. Man solle Insekten nicht eine bestimmte Pflanze
„aufzwingen“. Vor circa 40 Jahren waren reine Rosenbeete im Trend: „Dunkle Erde
und eine Rosenbepflanzung – da hat man natürlich sehr viel Arbeit damit, weil
man jedes Wildkraut durchkommen sieht und ausmerzen will.“ Bei einer
vielfältigen Bepflanzung mit Salbei, Rosen oder auch Lavendel, könne man die
Pflanzen einfach wachsen lassen und es ist nicht schlimm, wenn auch mal der ein
oder andere Löwenzahn durchkomme. „Der blüht schließlich auch ganz schön“, so
der Experte.
Ein Garten, der mit der Natur im Einklang steht, das liegt auch Andreas
Baumgartner, Kreisfachberater für Garten, Kultur und Landespflege, am Herzen:
„Mit naturbelassenen Gärten kann man der heimischen Tierwelt den Rücken stärken.
Dafür setzen wir vor allem auf im Landkreis beheimatete Pflanzen.“ Es dürfen
auch ein paar Steinhaufen oder Totholzstapel im Garten liegen, unter denen sich
Eidechsen oder andere Tiere verkriechen können. Wer sich für das Frühjahr einen
Garten anlegen will, der solle auch darauf achten, welche Pflanzenarten hier
beheimatet sind. Die Gefahr bei fremden Pflanzen liege vor allem im Einschleppen
von Schädlingen: „Wir kennen alle noch den Buchsbaumzünsler, der uns seit ein
paar Jahren Probleme bereitet. Er ist ein eingeschleppter Schädling aus
Ostasien“, weiß Baumgartner.
Bei heimischen Pflanzen sei das Risiko um einiges geringer, sich einen Schädling
ins Haus zu holen. Unter heimische Pflanzen fallen laut Informationsblatt des
Landratsamts Altötting unter anderem der Goldregen, die Schlehe, Rosen, aber
auch Flieder und der Schneeball. Wer besonders den Bienen etwas Gutes tun
möchte, der kann in seinem Blumenbeet auf Schafgarbe, Lavendel und Astern
setzen. Baumgartner betont ebenfalls, dass die Vielfalt in einem Garten
ausschlaggebend ist: „Das ist nicht nur fürs Auge schön, sondern kann auch zum
Schutz des Gartens dienen. Wer beispielsweise bei Hecken nur auf eine Sorte
setzt, dem kann ein Schädling schnell die komplette Grundstücksbegrenzung
ruinieren.“ Gerade viele Neu-Eigenheimbesitzer, die noch nicht lange einen
Garten pflegen, setzen gerne auf die Kirschlorbeerhecke. „Eine Mischhecke mit
beheimateten Heckensorten wäre viel besser gegen einen Schädlingsbefall
gerüstet“, sagt der Kreisfachberater.
Ein weiteres Detail ist für den Hobbygärtner zu beachten: Mit dem März hat auch
wieder die Vogelschutzzeit begonnen. Zugunsten der Vögel oder anderer Tiere
dürfen vom 1. März bis zum 30. September keine geschützten Bäume gefällt sowie
Hecken, Sträucher und Gehölz radikal beschnitten werden. Hintergrund dazu ist,
dass es in dieser Zeit den Vögeln und anderen Wildtieren das ungestörte Nisten
und Aufziehen ihrer Jungtiere ermöglicht werden soll. Damit werde auch der
Artenerhalt gefördert, erklärt Baumgartner. Erlaubt sind schonende Form- sowie
Pflegeschnitte.
Jobst: „Kiesgärten
sind tote Flächen“
Ein Dorn im Auge sowohl für Andreas Baumgartner als auch für Clemens Jobst, sind
die immer mehr in Mode kommenden Kiesgärten. „Das sind keine Gärten, sondern
tote Flächen“, betont Jobst, „vor allem, weil meist ein Unkraut-Vlies zwischen
Untergrund und Kiesschicht verlegt wurde. Da kommt nichts Grünes mehr durch.“
Dem stimmt auch Baumgartner zu: „Kiesgärten sind mit gepflasterten Flächen
vergleichbar.“ Gut angelegte Steingärten mit Bewuchs oder auch ein sogenanntes
Alpinum, ein Steingarten nach Vorbild der Alpenflora, stellen hier die besserer
Lösung dar. „Und sie sind gut für Tier- und Umwelt.“ Interessierten, denen das
Fachwissen für das Anlegen eines umweltbewussten Garten noch fehlt, steht
Kreisfachberater Andreas Baumgartner mit Rat und Tat zur Seite: „Wir bieten eine
kostenlose Beratung im Landratsamt an.“ − ct
Wer im Frühjahr seinen Garten mit der Natur im Einklang gestaltet, schafft für viele Insekten, wie Bienen und Schmetterlinge, einen Lebensraum für den Sommer. −Foto: Trojovsky
09.03.2022
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Altötting: Jahreshauptversammlung
mit Neuwahlen, 19.30 Uhr, Gasthof Zwölf Apostel.
10.11.2021
Der Themenstand als Höhepunkt
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege stellt Naturgartenzertifizierung vor
Altötting. „Freilich haben wir auch geschnapselt“, gesteht Clemens Jobst
schmunzelnd und meinte dabei die Landesgartenschau in Ingolstadt. Der
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege bereicherte vom 23. bis 29. August
die Ingolstädter Schau mit einem Themenstand der sich unter dem Motto
„Gesundheit aus dem Garten“ präsentierte. „Der Einsatz lohnte sich, weil viele
Besucher am Thema, aber auch an unseren selbstgemachten Kostproben, also an den
kleinen Snacks sowie an den Schnäpsen, äußerst interessiert waren“, verkündete
Clemens Jobst, Vorsitzender des Kreisverbandes, nicht ganz ohne Stolz in der
Herbstversammlung des Verbandes im Gasthof „Zwölf Apostel“.
Jobst und Geschäftsführer Andreas Baumgartner konnten an diesem Abend
Vertreterinnen und Vertreter aus 15 Ortsvereinen begrüßen. Insgesamt zählt der
Verband 25 Ortsvereine mit über 8000 Mitgliedern. Gleich eine ganze Woche
betreuten Clemens Jobst mit seiner Frau Marianne, Andreas Baumgartner und
Schriftführerin Brigitte Koreck den Ingolstädter Stand. Tageweise wurden die
Vier von Mitgliedern der verschiedenen Ortsvereine tatkräftig unterstützt.
Ansonsten engte Corona die Aktivitäten ziemlich ein, bedauerte Jobst. Während
der Zeit des Stillstandes entwickelte Andreas Baumgartner einen brandneuen
Flyer, der ist so frisch, dass er noch nach Druckerschwärze riecht.
Geschäftsführer Baumgartner erklärte sein Engagement mit den Worten: „Die
Mitglieder unserer Ortsvereine sollen die Flyer besonders in Neubaugebieten
verteilen, damit die Hinzugezogenen wissen, wer wir sind und was wir alles
bieten.“
Natürlich gehe es bei dieser Aktion auch um Mitgliederwerbung. Das Gartlerleben
soll nach den Wünschen der Ortsvereine trotz Pandemie wieder ordentlich in
Schwung kommen. Die geplante Naturgartenzertifizierung könnte dabei einen
Beitrag leisten. Die Kampagne steht nicht nur Vereinsmitgliedern offen. Jeder
Bürger, der den Kriterienkatalog erfüllt, darf mitmachen. Die Größe des
jeweiligen Gartens spielt dabei keine Rolle. Die Zertifizierer schauen sich die
Gärten genauestens an. Steht irgendwo ein Säckchen Blaukorn in der Ecke, dann
wäre das Spiel für den jeweiligen Gartenbesitzer natürlich flugs beendet. Ein
ausgezeichneter Garten erhält eine sichtbare Plakette, die allerdings wieder
aberkannt werden kann, sollte sich der Naturgarten zu seinem Nachteil verändern.
„Wir wollen aber nicht mehr als zehn Gärten pro Jahr zertifizieren“, betont
Jobst. Weitere Infos erhalten Interessierte bei Geschäftsführer Andreas
Baumgartner unter ✆ 08671/502316.
Einen Blick in die Zukunft richtete auch Gabi Hofer, die Ortsvorsitzende des
Altöttinger Obst- und Gartenbauvereins. Sie warb für die Einführung so genannter
Webinare. Hofers Ansicht nach sollten die Online-Seminare beim Kreisverband
angesiedelt werden. Durch die Nutzung neuer Medien könnte man jüngere Leute
anlocken und für eine Mitgliedschaft gewinnen. Der Bereich virtuelle Seminare
soll vorerst durch einen neu zu gründenden Arbeitskreis detaillierter besprochen
werden. Weitere Planungen des Kreisverbandes sind eine Frühjahrsversammlung am
9. März 2022 mit Neuwahlen sowie ein Vorständeseminar , welches auf den 19.
November 2022 datiert ist. − huc
29.10.2021
Wahlen beim Herbsttreffen
Altötting. Die Herbstversammlung des Kreisverbandes für Gartenbau und
Landespflege Altötting findet am Mittwoch, 3. November, ab 19.30 Uhr im Gasthof
„Zwölf Apostel“ an der Kapuzinerstraße 3 in Altötting statt. Die Veranstalter
wollen die Teilnehmerzahl so gering wie möglich halten und haben die Mitglieder
und jeweils eine Begleitperson persönlich eingeladen. Außerdem weist die
Vorstandschaft darauf hin, dass alle Personen geimpft, genesen oder getestet
sein müssen. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem die Vorstellung der neuen
Vorstandsmitglieder, die Neuwahl und das Vorstandsseminar 2022, der Bericht über
die Präsentationswoche auf der Landesgartenschau in Ingolstadt, das Gartenblattl
2021, die Naturgartenzertifizierung, ein Webinar und Termine. − red
20.09.2021
Präsentation auf der Landesgartenschau
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege und der Landkreis in Ingolstadt
Altötting/Ingolstadt. Mit dem Thema „Gesundheit aus dem Garten“ präsentierten
sich der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Altötting e.V. und der
Landkreis Altötting auf der Landesgartenschau Ingolstadt im Schaugarten des
Bezirksverbandes Oberbayern.
Vom Landratsamt waren Kreisfachberater Andreas Baumgartner und Brigitte Koreck
vom Sachgebiet Gartenbau sowie vom Kreisverband Vorsitzender Clemens Jobst mit
Ehefrau Marianne vor Ort. Gartenbauliche Beratung, Führungen durch den Garten
des Bezirksverbandes, Verkostung von regionalen, aber auch selbstgemachten
Produkten, sowie die Darstellung des Landkreises Altötting mit seinen vielen
kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten waren die Schwerpunktarbeiten.
Auch die Vertreter des Tourismusverbands Inn-Salzach, Pablo Torras-Piqué und
Dagmar Moker, die ihren Stand betreuten, konnten bei vielen Besuchern Interesse
für den Landkreis Altötting wecken. „Trotz der geltenden Coronaeinschränkungen
und mäßigen Wetters waren wir mit der Besucherzahl und dem vielfältigen
Interesse an unserem Stand sehr zufrieden. Die Landesgartenschau war auch
deshalb so sehenswert, da sie coronabedingt um ein Jahr verschoben wurde und
sich dadurch die Pflanzenwelt besser entwickeln konnte“, so Clemens Jobst.
Heimische Gartenbauvereine aus Burgkirchen, Hirten-Margarethenberg,
Kirchweidach, Marktl, Reischach und Winhöring nahmen die Aktionswoche als
Anlass, die Landesgartenschau zu besuchen. − red
21.8.2021
Kreisverband auf
Gartenschau
Altötting. Mit dem Thema „Ge-
sundheit ausdem Garten“ präsen-
tieren sich der Kreisverband für
Gartenbau und Landespflege Alt-
ötting und der Landkreis Altötting
von 23. bis 29. August auf der Lan-
desgartenschau Ingolstadt im
Schaugarten des Bezirksverban-
des Oberbayern für Gartenkultur
und Landespflege. Der Anbau von
Obst, Gemüse und Kräutern im
eigenen Garten birgt viele Vortei-
le. Das Selbsterzeugte ist nicht nur
reich an Vitaminen, Mineral- und
Ballaststoffen, sondern auch be-
sonders wohlschmeckend, infor-
miert das Landratsamt. „Die Ver-
wertung entlastet zusätzlich die
Haushaltskasse und fördert das
Bewusstsein, sich gesund zu er-
nähren. Der Produktvielfalt und
Kreativität werden dabei keine
Grenzen gesetzt. Bauerngärten
und Streuobstwiesen sind zudem
typische Gestaltungselemente,
die sowohl unsere Dörfer, als auch
ganze Landschaften prägen“,
heißt es in der Mitteilung des Am-
tes weiter.
Fachkundige Gartenführer so-
wie der Kreisfachberater Andreas
Baumgartner stehen für Fragen
rund um den Garten zur Verfü-
gung. Am Wochenende wird wei-
ter ein interessantes Programm
für junge Landesgartenschaube-
sucher angeboten. Die Landesgar-
tenschau ist täglich von 9 bis 19
Uhr für Besucherinnen und Besu-
cher geöffnet. - red
17.8.2021
Hagel entscheidet über die Ernte
Große Unterschiede bei der Obst- und Gemüseernte im Landkreis -
Ausfall von bis zu 90 Prozent
Töging/Kirchweidach. Starke
Gewitter mit Hagelschauern feg-
ten im Juni und Juli über den
Landkreis hinweg. Doch es traf
den Kreis nicht überall gleich
stark: Während es besonders im
nördlichen Teil, aber auch an der
südlichen Landkreisgrenze in
Tyrlaching, hagelte, blieb. bei-
spielsweise Kirchweidach, nur
vier Kilometer entfernt von Tyrl-
aching, davon verschont. Demen-
tensprechend unterschiedlich
fällt dieses Jahr auch die Ernte von.
Obst und Gemüse bei den Hobby-
Gärtnern im Landkreis aus.
„Bei mir ist eigentlich fast alles
kaputt", beschreibt der Töginger
Clemens Jobst, Vorsitzender des
Kreisverbands für Gartenbau und
Landespflege. Besonders das Obst
habe es übel erwischt, denn durch
den zweimaligen Hagel seien die
meisten Früchte entweder vom
Baum gefallen oder haben so star-
ke Schäden erlitten, dass keine
Hoffnung mehr bestehe, dass sie
noch etwas werden, „In diesem
Fall ist es wichtig, das Obst abzu-
ernten, damit der Baum keine
Energie mehr hinein steckt", be-
tont Andreas Baumgartner, Kreis-
fachberater für Gartenkultur und
Landespflege, ergänzend. Beim
Berater selbst habe es besonders
die Zwetschgen stark erwischt.
Auch das Feld seiner Eltern sei
durch den Hagel regelrecht „weg-
gefressen worden“, so Baumgart-
ner.
Auch das Gemüse, das freiste-
hend in Hochbeeten angepflanzt
wurde, sei durch den Eiskornre-
gen größtenteils kaputt gegangen,
berichtet Clemens Jobst. „Die
Hochbeete hat der Hagel regel-
recht platt gemacht. Nach dem
Unwetter standen bei mir nur
noch die Sträucher.“ Die meisten
Kräuter hätten sich zwar erholt,
die Gemüsesorten seien aber nur
vereinzelt zurückgekommen. Le-
diglich die unterdachten Wein-
trauben haben laut Jobst bei ihm
das Unwetter überstanden. Witte-
rungsunabhängig seien auch Sor-
ten im Gewächshaus, merkt der
Vorsitzende des Kreisverbandes
an. Bei vielen Hobby-Gärtnern sei
aber die Durchlüftung dieser Häu-
ser mangelhaft, wodurch sich
Schädlinge und Pilze ausbreiten
und die Ernte zerstören. Damit
einer ertragreichen Gewächs-
hausernte dieses Jahr nichts im
Wege steht, dürfe man die Pflan-
zen zudem nicht schattieren, so
Jobst. Eine ertragreiche Ernte bei
den Gewächsen, die unter freiem
Himmel dem Wetter ausgesetzt
waren, hält der Vorsitzende heuer
für fast angeschlossen. Er rechne
in den Gebieten, in denen es ge-
hagelt hat, sogar mit einem Ernte-
ausfall von 90 Prozent.
Dabei sahen die Prognosen lan-
ge Zeit vielversprechend aus.
„Durch den vielen Regen ist vieles
sehr gut gewachsen“, hält Andreas
Baumgartner fest. Auch die Streu-
obstwiese desLandkreises sei sehr
vital gewesen. Es habe vieles laut
dem Kreisfachberater auf ein gu-
ten Ertragsjahr hingedeutet, die
Wetterextreme seien aber dann
natürlich fatal gewesen. „Ich glau-
be, wir hatten zuletzt Anfang der
90er-Jahre einen derart starken
Hagel", erinnert sich Clemens
Jobst. „Wahrscheinlich müssen
wir uns aber durch den Klima-
wandel darauf einstellen, dass sol-
che Extreme häufiger auftreten.“
Auf die globale Erwärmung lässt
es sich auch zurückführen, dass
sich die Wetterlagen auf ein klei-
nes Gebiet zentrieren und reglo-
nale starke Unterschiede zu er-
kennen sind - die Heimatzeitung
berichtete bereits.
„An uns ist alles vorbeigezogen
- Gott sei Dank“, erzählt die Kirch-
weidacherin Marianne Osl vom
dortigen Gartenbau- und Landes-
pflegeverein. Dementsprechend
gut gedeihe das Obst und Gemüse,
in ihrem Garten - von Bohnen
über Rhabarber und Beerenfrüch-
ten bis hin zu Zwetschgen. Ledig-
lich die Apfelernte werde dieses
Jahr aufgrund des Spätfrosts nicht
so groß ausfallen. Auch vom Zeit-
punkt der Ernte sei es wieder ein
„normales Jahr so wie früher‘,
meint Marianne Osl. Während vor
gut 30 Jahren beispielsweise die
Zwetschgenernte meist in den
September fiel, habe sich der Zeit-
punkt der Ernte in den letzten Jah-
ten durch die zunehmende Tro-
ckenheit stetig nach vorne ge-
schoben. „Dieses Jahr normali-
siert sich alles wieder ein biss-
chen", verdeutlicht die
begeisterte Gärtnerin. So seien
durch die wenigen Sonnenstun-
den auch ihre Tomaten auf der
Terrasse dieses Jahr etwas „später
dran“. - jkr
Bei Marianne Osl in Kirchweidach wurde das Obst und Gemüse von dem starken Hagel
im Juli verschont.
Vor allem im nördlichen Teil des Landkreises wurde
allerdings vieles zerstört. - Foto: Krenner
Ende Juni hatte ein Hagelschauer bereits große Schäden im nördlichen
Landkreis, hier in Pleiskirchen, große Schäden angerichtet und Früchte
zerstört. - Foto: Haslinger
3.7.2021
DER GRUNE DAUMEN
Von Andreas Baumgartner
Die Verwendung von Zierkies in den Gärten liegt seit einiger Zeit im Trend -
vordergründig wegen des geringeren Pflegeaufwandes, was allerdings nur bedingt
den Tatsachen entspricht.
Gerne wird auch die asiatische Gartenkultur kopiert und deren Bedeutung für die
geistige Einkehr herausgestellt. Japanische Meditationsgärten haben eine über
Jahrtausend alte Tradition in einem fremdländischen Kulturkreis. Flächen aus
Sand und Kies symbolisieren das Wasser, Bäche, Flüsse, Seen und das Meer. Große
Steine bilden das Gebirge, die Quelle des Wassers, des Lebens oder auch Inseln
im Meer. Wenige, aber ausgesuchte und meist in Formen geschnittene Gehölze geben
den Rahmen für ein Landschaftsbild.
Kiesgarten aber richtig Beth Chatto, die englische Gartenkönigin, hat durch ihre
Veröffentlichungen dem Kiesgarten zu einem Aufschwung verholfen. Anders, wie
allerdings meistens ursächlich, war der Gartenliebhaberin nicht die geringere
Pflege wichtig, sondern sie versucht durch entsprechende Pflanzenauswahl extrem
trockene Bodensituationen, wie steile Böschungen, Trockenstandorte, natürlich
vorhandene Kiesflächen intensiv zu begrünen und durch eine Vielzahl an blühenden
Stauden auch ' an solchen Standorten farbenprächtige Oasen zu schaffen. Ihr
Schwerpunkt ist die Auswahl der Pflanzen und nicht die Kiesfläche, welche
bereits vorhanden ist.
Der ideale Standort für Kies-und Steingärten sind trockene und besonnte Stellen,
auf denen von Natur aus wenig wächst, wie unter dem Dachüberstand eines Hauses.
Auch der Uferbereich an einem Teich oder Bachlauf ist geeignet; hier lässt sich
gutein Flussbett nachahmen. Nicht geeignet sind Standorte auf schweren,
undurchlässigen Böden und sehr feuchte Lagen, da hier durch größere
Drainagemaßnahmen und Bodenaustausch eine für den Garten untypische, unwirkliche
Fläche geschaffen werden muss.
Auch im Bereich von Bäumen und Großsträuchern macht wegen der herabfallenden
Blätter und Nadeln eine Kiesfläche keinen Sinn, da einerseits das Entfernen des
Falllaubes einen erhöhten Arbeitsaufwand bedeutet, andererseits durch den
Schattenwurf der Gehölze die typischen sonnenhungrigen Stauden nicht verwendet
werden können.
Bei der Anlage eines Kiesgartens werden die obersten 30 Zentimeter des Bodens
ausgebaut und die Fläche entsprechend modelliert.
Dieser Aushub sollte möglichst frei von Wurzelunkräutern sein und muss mit
entsprechenden Materialien wie Sand, grobem Splitt oder Schotter abgemagert
werden. Dieses abgemagerte Substrat baut man bis zehn Zentimeter unter fertiger
Höhe wieder ein. Darüber kann man ein GeoVlies ausbreiten, das die Vermischung
der verschiedenen Bodensubstrate verhindern soll. Über dieses Vlies bringt man
schließlich Kies in den verschiedenen Körnungen und größere Steine ein. Das
wichtigste in solchen Steingärten ist die Verwendung der richtigen Pflanzen,
lichthungrige, hitze- und trockenheitsverträgliche Pflanzen, die sich in einem
mageren, trockenen und durchlässigen Boden wohlfühlen. Die Auswahl reicht von
mediterranen Gehölzen und Duftsträuchern (Tamariske, Lavendel, Steppensalbei,
Thymian, Mauerpfeffer) über, verschiedene Gräserarten und Sukkulenten (Fette
Henne) bis zu heimischen Pionierpflanzen (Ginster, Wacholder, Königskerze). Bei
der Pflanzung wird das Vlies kreuzförmig eingeschnitten, damit die Wurzeln in
den Untergrund gelangen.
Bei richtiger Anlage und Bepflanzung benötigen Kiesgärten im eingewachsenen
Zustand wenig Pflege, aber ohne Arbeit geht es auch nicht. Die
trockenheitsliebenden Pflanzen müssen nur bei lang andauernden Trockenzeiten
bewässert werden. Düngergaben sind nur wenig, aber gezielt nötig.
Trotz des Vlieses kann es durch.
Windeintrag von feinen Humusteilchen, Laub und anderen organischen Materialien
und durch Samenflug nach einigen Jahren auch zu Unkrautwuchs gelangen.
In Gärten mit den richtigen Bodenverhältnissen und dem passenden Umfeld können
gut gestalteteundrichtigbepflanzte Kiesflächen eine Bereicherung für die Umwelt
und Hingucker für Besucher sein.
Unser Gastautor ist Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege sowie
Sachgebietsleiter für Landschaftspflege, Grünordnung und Gartenbau am
Landratsamt.
26.06.2021
DER GRÜNE DAUMEN
Von Andreas Baumgartner
Hecken zählen aufgrund ihrer verschiedenen Funktionen zu den wichtigsten
Gestaltungselementen in unseren Gärten. Sie grenzen die Grundstücke voneinander
ab und schützen die Privatsphäre gegenüber Nachbarn sowie öffentlichen
Verkehrsflächen. Strauchgruppen dienen weiter als natürliche Barriere für Wind,
dämpfen Lärm und binden Schadstoffe. Zudem prägen sie nicht nur das
Erscheinungsbild ganzer Siedlungen, sondern fördern auch die Natur im Lebensraum
des Menschen.
Die Hecke im heimischen Garten
Dem Gartenbesitzer stehen grundsätzlich drei verschiedene Heckenstrukturen zur
Verfügung. Die strenggeschnittene Formhecke wird vor allem wegen ihres geringen
Platzbedarfes und der einfachen Erstellung verwendet. Liguster, Berberitze,
Buchs, Hainbuche, Thuja, Zypressen und Lorbeerkirsche sind die wohl bekanntesten
Vertreter. Die Formhecke entstammt dem Barockgarten, wo sie kurzgehalten als
Einfassung und Unterteilung bei Pflanzenornamenten oder hochgewachsen als
Irrgarten verwendet wurden. In unseren modernen Gärten ist sie dort geeignet, wo
Wind- und Sichtschutz bei engem Raum gewünscht wird. Wegen des notwendigen
regelmäßigen Schnitts ist sie wesentlich pflegeaufwendiger als freiwachsende
Hecken. Man sollte auch bedenken, dass sie wegen ihres Mauercharakters streng
und manchmal abweisend wirken.
Gestalterisch wertvoll für Wohnsiedlungen sind freiwachsende Mischhecken aus den
verschiedensten Blüten- und Ziersträuchern. Diese Vielfalt ermöglicht die
individuelle Gestaltung eines Gartens. Nachweislich wird in Siedlungsstraßen mit
natürlichen Heckenstrukturen langsamer gefahren, als in Siedlungsstraßen, die
von Formhecken gesäumt sind. Zudem ist der Pflegeaufwand wesentlich geringer.
Ein Pflegeschnitt im Zeitraum von vier bis sechs Jahren ist in der Regel
ausreichend.
Außerdem bilden freiwachsende Hecken Lebensräume für viele Tierarten, die hier
nisten, wohnen und ihre Nahrung finden können. Sie bewirken durch ihre
Vielseitigkeit auch, dass kleine Gärten optisch viel größer wirken. Mancher
Gartenbesitzer ist mit der großen Auswahl verschiedener Gehölze wie Spiraea,
Forsythie, Jasmin, Weigelien, Hartriegel, Felsenbirne, Strauchrosen, Kolkwitzia,
Deutzie, Zierjohannisbeerstrauch, Scheinquitte überfordert. Wenn man sich mit
den Pflanzen und deren Bedürfnissen jedoch ein wenig beschäftigt, findet man
sehr schnell die richtige Reihenfolge und den notwendigen Pflanzabstand.
Wildgehölzhecken benötigen viel Platz und sind vor allem für Gärten am Ortsrand
geeignet. Mit einer Hecke aus Haselnuss, Schneeball, Heckenkirsche, Feldahorn,
Eberesche, Weiden, Wildrosen, Schlehe, Hartriegel oder Kornelkirsche schafft man
einen natürlichen und fließenden Übergang zur freien Landschaft und bindet eine
Siedlung harmonisch in ein Landschaftsbild ein. Der Mehrwert für Flora und Fauna
ist bei einer solchen Gehölzpflan zung enorm. Die Erstellung einer mehrreihigen
Strauchbepflanzung am Ortsrand schreiben viele Gemeinden daher in ihren
Bebauungsplänen zwingend vor.
Damit Sträucher entlang der Grundstücksgrenze lange Freude bereiten, sollte man
bereits vor der Pflanzung darauf achten, dass erforderliche Grenzabstände ge mäß
Nachbarrecht eingehalten werden und die jeweiligen Standortbedingungen sowie der
Platz bedarf des Gehölzes entsprechend Beachtung finden. Der gerade in der
heutigen Zeit sehr oft geäußerte Wunsch nach pflegeleichten Eingrünungen sollte
stattdessen vernachlässigt werden, da die Gartenarbeit ein erholsamer und
gesundheitsfördernder Ausgleich zum stressigen Alltag im Beruf sein kann. Mit
der richtigen Pflanzenauswahl kann der Aufwand jedoch entsprechend beeinflusst
und gegebenenfalls minimiert werden.
Unser Gastautor ist Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege sowie
Sachgebietsleiter für Landschaftspflege, Grünordnung und Gartenbau am
Landratsamt.
19.06.2021
DER GRÜNE DAUMEN
Von Andreas Baumgartner
Bereits ein paar Quadratmeter Raum im Freien und einige Überlegungen reichen
aus, um eine grüne Oase zu schaffen. Je nach Größe eines Balkons besteht nicht
nur die Möglichkeit, durch Balkonkästen wohltuendes Grün zu installieren,
sondern auch mit Hilfe von Rankpflanzen und kleinen Bäumchen eine erholsame
Atmosphäre zu schaffen.
------------------
Erholsames Grün
------------------
Immer mehr nimmt auch der Wunsch zu, auf Balkonen eigenes Gemüse oder Kräuter
anzubauen. Viele Balkone, gerade diejenigen, die nach Süden und Südwesten
ausgerichtet sind, sind dafür her vorragend geeignet. Je heller und sonniger der
Standort, desto üppiger die Entwicklung und der Ertrag der Pflanzen.
Wärmeliebende Gemüsearten wie Tomaten, Paprika und Auberginen sind hierfür
besonders geeignet. Bei Blattsalaten und Spinat, denen der Hochsommer hier meist
zu heiß ist, muss auf eine ausreichende Wasserversorgung geachtet werden. Vor
allem Kräuter, wie Salbei, Lavendel, Rosmarin, Basilikum, Schnittlauch und
Petersilie gedeihen prächtig und benötigen vergleichsweise wenig Pflege. Auch
kleine Obstbäumchen in Form von Spindelbusch oder Ballerinabäume wachsen in
entsprechenen Gefäßen. Mit einem Balkongarten wird man zwar nicht zum
Selbstversorger in Sachen Obst, Gemüse und Kräutern, kann den Speiseplan mit
Erntefrischem je doch wirkungsvoll bereichern. Die Auswahl an Materialien,
Formen und Größen bei den Pflanzgefäßen ist enorm. Es eignen sich Balkonkästen,
Töpfe, Ampeln, Schalen aus Ton, Holz, Kunststoff und Steingut.
Um Staunässe zu vermeiden, ist ein Abflussloch zwingend notwendig. Auch sollte
man darauf achten, dass sich das Material im Sommer nicht zu sehr aufheizt und
im Winter frosthart ist. Die Pflanzerden müssen ausreichend Nährstoffe, Wasser
und Luft speichern können. Zudem sollten sie über ein relativ hohes Gewicht
verfügen, damit die Pflanzgefäße nicht bei jeder Windböe umfallen oder die
Pflanzen entwurzelt werden. Geeignet sind deswegen Substratmischungen aus Torf,
Kompost, Rindenhumus und tonig-lehmiger Gartenböden, unabhängig davon, ob selbst
hergestellt oder gekauft. Die optische Gestaltung eines Obst- und Gemüsegartens
auf dem Balkon erfordert Kreativität und ein wenig Freude am Experimentieren.
Nutzpflanzen können mit Kräutern und Sommerblumen gemischt werden, um
Vielseitigkeit zu erreichen. Damit der knappe Platz auf dem Balkon voll
ausgeschöpft wird, sollten alle Ebenen genutzt werden. Neben Balkon kästen
bieten sich auch Rankspaliere und Hängeampeln an. So entsteht das eigene kleine
Paradies über den Köpfen der anderen.
Unser Gastautor ist Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege sowie
Sachgebietsleiter für Landschaftspflege, Grünordnung und Gartenbau am
Landratsamt Altötting.
Wohnen im Grünen mit anderer Bedeutung: der ,,Bosco Verticale" (vertikaler Wald)
des Architekten Stefano Boeri in Mailand. Mittels der Balkone wird das gesamte
Hochhaus begrünt. - Foto: dpa
29.05.2021
DER GRÜNE DAUMEN
Auch Bodendecker tragen zum
Erscheinungsbild eines lebendigen,
natürlichen Gartens bei.
Foto: Baumgartner
Von Andreas Baumgartner
Das Mulchen von neuen Stau-
den- und Gehölzpflanzun-
gen hat vor allem den Sinn,
den Boden zu beschatten und vor
dem Austrocknen zu schützen,
den Unkrautwuchs zu hemmen
und der Pflanze am neuen Stand-
ort ein gutes Anwachsen zu er-
möglichen. Rindenmulch und
gehäckseltes Holz eignen sich be-
sonders, da bei der Verrottung
zusätzlich Stickstoff zur Dün-
gung freigesetzt wird. Kiesabde-
ckungen sollten nach Möglich-
keit vermieden werden, da sich
die Steine bei der sommerlichen
Sonneneinstrahlung stark auf-
heizen, was zur Schädigung von
Pflanzen durch Strahlungswär-
me führen kann.
Bodendecker statt
Kies und Mulch
Sterile Pflanzflächen mit fein
säuberlich gemulchten Oberflä-
chen resultieren meist aus einem
falschen Sauberkeitssinn bzw.
fehlendem weiteren Pflanzen-
wissen. Vorgärten und Hecken-
strukturen entlang von Grund-
stücksgrenzen, welche durch
Bäume und Sträucher beschattet
werden, sind besonders geeigne-
te Standorte für zusätzliche nied-
rige Pflanzenarten. Flächig ver-
wendete Stauden oder niedrige
Gehölze sind die besten Boden-
decker. Diese schützen einerseits
den Boden, andererseits bringen
sie noch mehr Leben in eine Ge-
hölzfläche. Die Gärten eingrü-
nenden Pflanzstrukturen sind
vergleichbar mit natürlich ge-
wachsenen Waldrändern, die
sich in drei Zonen aufbauen:
Kraut-, Strauch- und Baumzone.
Die Krautzone zeichnet sich vor
allem in lockeren Mischwäldern
durch Frühjahrsblüher sowie
verschiedene Farne und Moose
aus.
Schattige Freiflächen können
mittlerweile sehr vielseitig ge-
staltet werden. Vor allem eignen
sich verschiedene Asternarten,
das Pfennigkraut, die kriechende
Golderdbeere, Waldsteinia, klee-
blättriges Schaumkraut, europäi-
sche Haselwurz, Elfenblume,
Goldnessel, Waldgeißblatt, ver-
schiedene Funkienarten, Johan-
niskraut, verschiedene Primelar-
ten und noch vieles mehr. Am
Rande einer Hecke wäre die Aus-
wahl fast unbegrenzt, weil hier
alle Stauden für den Halbschat-
ten mitverwendet werden kön-
nen. Ein buntes Blütenmeer wür-
de während der ganzen Vegeta-
tionszeit die Rasenfläche von
den blühenden und fruchtenden
Sträuchem der Hecke abgren-
zen, den Garten lebendiger, na-
türlicher und erlebnisreicher
machen.
Solch gestaltete Flächen sind
auch pflegeleichter, da weder
Mulch aufgebracht, noch ge-
hackt, gejätet oder gedüngt wer-
den muss. Unliebsame Wild-
kräuter haben eigentlich keine
Chance und wenn doch, sind sie
auf Grund der Pflanzenvielfalt
nicht zu sehen. Im späten Herbst
können diese Stauden mit einem
hochgestellten Rasenmäher ab-
gemäht werden. Das zerhackte
Mähgut bleibt zum Teil liegen,
schützt den Boden und bringt er-
neut Nährstoffe ein.
Eine Krautschicht hat gegen- I
über gemulchter Flächen noch
weitere Vorteile. Durch die ver-
mehrte Blattmasse wird zwar we-
nig, aber immerhin Sauerstoff er-
zeugt und die Luft gereinigt. Vor
allem für die heimische Tierwelt ,
ist diese bodendeckende Pflanz-
schicht eine Aufwertung des Gar-
tens. Viele Tierarten wie Käfer,
Würmer, kleine Nagetiere,
Eidechsen, Igel haben hier ihren
Unterschlupf und Wohnraum;
für andere Tiere, vor allem für die
Singvögel, ist das ein Futterplatz.
Eine Fläche, die lebt, Leben
unterstützt und einen Beitrag für
Natur- und Umweltschutz leis-
tet.
Unser Gastautor ist Kreisfachbe-
rater für Gartenkultur und Lan-
despflege sowie Sachgebietsleiter
für Landschaftspflege, Grünord-
nung und Gartenbau am Land-
ratsamt Altötting.
22.05.2021
DER GRÜNE DAUMEN
Von Andreas Baumgartner
Keine andere Pflanze verkör-
pert Ruhe. Romantik und
auch Geselligkeit so sehr wie der
Wein. Urlaubsregionen wie Tirol
oder die Toskana werben mit
einer unbeschreiblichen Erho-
lungswirkung der Weinberge und
ihrer damit verbundenen Kultur.
Jedoch besteht auch die Möglich-
keit, in seinem eigenen Garten
mit einigen Ideen und wenig Auf-
wand eine gemütliche und wein-
selige Atmosphäre zu schaffen.
Die Weinrebe im
eigenen Garten
Die Herkunft des europäi-
schen Weinstockes (Vitis vinifera)
soll in Armenien gewesen sein.
Geschichtlich fundien ist, dass
während der römischen Herr-
schaft Weinreben bis an die nörd-
lichen Grenzen von Europa ange-
siedelt wurden. An den Hängen
der Donau nähe Regensburg wird
immer noch Wein angebaut und
auch erzeugt. Siedlungs- und
Hofnamen wie Weingarten zeu-
gen davon, dass während der Be-
siedelung auch im Holzland
Wein angebaut wurde. Weinre-
ben bevorzugen nährstoffrei-
chen. warmen und durchlässigen
Boden, kommen aber auch auf
armen Kies-. Gesteins- und Sand -
böden zurecht. Nasse Böden sind
aber ungeeignet. Ein warmes und
mildes Klima mit begrenzten
Niederschlägen zeichnet ein
Weinbauklima aus. Viele Wein-
sorten gedeihen aber auch in
schlechteren klimatischen Ver-
hältnissen. wenn sie geschützt als
Spalier an Südwänden oder im
Innenhof gepflanzt werden.
Die Pflanze benötigt in aller Re-
gel etwas Pflege. Durch einen re-
gelmäßigen Schnitt werden die
Weinstöcke nicht nur am Spalier
oder an der Pergola gezogen, son-
dern auch für lange lahre ertrags-
fähig gehalten. Durch eine mit
dem Boden abgestimmte Dün-
gung kann man den Nährstoffbe-
darf der Pflanze abdecken.
Mit dem Begriff Weinreben as-
soziiert man in erster Linie wohl-
schmeckende erfrischende
Früchte und stimmungsvolle Ge-
tränke. In der mediterranen Kü-
che werden aber auch Weinblät-
ter zum Einwickeln von Speisen.
Schafskäse, gekochtem Reis und
vieles mehr verwendet. Am we-
nigsten denkt man daran, dass
Weinreben im heimischen Garten
sind nicht nur schön anzuschauen,
die Früchte schmecken auch gut.
- Foto: ANA
die verschiedenen Pflanzenteile
auch in der Heilkunde verwendet
werden.
Die Blätter haben heilende
Wirkung bei Rheuma. Geschwü-
ren, Ekzemen, eiternden Wun-
den. Hautunreinheiten und vie-
les mehr. Die Blüten sind nerven-
stärkend. Reife Trauben helfen
bei Leberleiden. Verstopfungen.
Fettleibigkeit und sind blutbil-
dend. aufbauend und blutreini-
gend.
Die klimatischen Verhältnisse
im Landkreis Altötting sind für
den Anbau von Wrein für den Er-
werbsanbau nicht gegeben, aller-
dings für den Hobbybereich aus-
reichend. Die Weinrebe gedeiht
an klimatisch geschützten Stellen
auch bei uns, bringt allerdings
nicht den Ertrag und auch nicht
die Fruchtqualität, um hochwer-
tigen Wein erzeugen zu können,
mit dem man sich auf dem Markt
behaupten könnte.
Der private Gartenbesitzer hat
aber nicht die Zwänge, Qualität
und Quantität zu erhalten, son-
dern er will mit den Weinreben
beispielsweise lediglich einen ge-
mütlichen Sitzbereich im Freien
schaffen. Wenn zusätzlich noch
schmackhafte Trauben zum Ver-
zehr geerntet werden können,
hat er sein Ziel erreicht.
Mit Weinreben kann man das
eigene Wohnumfeld mit gerin-
gem Aufwand ästhetisch und
auch ökologisch aufwerten. Ge-
schützte kahle und eintönige Fas-
saden werden durch die Beran-
kung mit Weinreben anspre-
chender und auch ein Sitzplatz
unter einer Pergola profitiert von
der Ausstrahlung von Weinreben.
Unser Gastautor ist Kreisfachbe-
rater für Gartenkultur und Lan-
despflege sowie Sachgebietsleiter
für Landschaftspflege. Grünord-
nung und Gartenbau am Land-
ratsämt Altötting.
04.05.2021
Von Andreas Baumgartner
wer aufmerksam durch
den Garten wandert,
hat die typischen klei-
nen schwarzen Punkte an Stän-
geln, Knospen und Blättern be-
reits erkannt. Die Blattlaus
nimmt Pflanzensaft zu sich und
scheidet eine klebrige, zucker-
haltige Flüssigkeit, den Honig-
tau, aus. Befallene Triebe wach-
sen oftmals verkrüppelt, da Ver-
letzungen Eintrittspforten für
Pilze und Bakterien sind.
Blattlausbekämpfung
auf schonende Art
Blattläuse, geflügelte und un-
geflügelte, sind Schädlinge an
Gemüse, Kräuter, Obstgehölzen,
Stauden, Bäumen, Sträuchern,
Rosen und Kübelpflanzen. Sie
treten nicht nur im Garten und
Gewächshaus auf, sondern auch
in Innenräumen und Wintergär-
ten. Von den 3000 bekannten Ar-
ten leben in Mitteleuropa etwa
350. Durch ihre Saugtätigkeit ver-
narben sich die Blätter und rollen
sich zusammen. Betroffen sind
im Frühjahr meist die jungen
Blätter an den Triebspitzen, die
durch die weitere Neutriebbil-
dung bald verdeckt werden. Ein
Befall sieht meistens dramatisch
aus, schadet aber vor allem älte-
ren und vitalen Pflanzen kaum.
Der Anblick von verkrüppelten
Triebspitzen an den geliebten
Rosen oder dem gepflegten Obst-
baum bringt den Puls so man-
cher Gartenbesitzer zum Rasen.
Bevor man mit allen Mitteln zur
Bekämpfung schreitet, sollte
man sich aber bewusst sein, dass
der für den Gartenliebhaber so
grausame Schädling für viele
nützliche Tierarten wie Marien-
käfer, Florfliegen, Schlupfwes-
pen, Gallmücken, Schwebflie-
gen, räuberische Wanzen und al-
le Vogelarten ein wichtiger Be-
standteil ihres täglichen Speise-
planes ist, der ihnen das
Überleben sichert.
Das Ausbringen von Insektizi-
den vertreibt nicht nur den
Schädling, sondern auch den
Nützling. Ein Grund mehr, im
Hausgarten auf Schädlingsbe-
kämpfungsmittel zu verzichten.
Die beste Blattlausbekämp-
fung in diesem Sinne ist es, die
natürlichen Feinde der Blattläu-
se zu schützen und zu fördern,
indem man frühblühende heimi-
sche Pflanzen im Garten an-
pflanzt, den natürlichen Feinden
Unterschlupfmöglichkeiten in
Form von Trockenmauern.
Für Nützlinge wie den Marienkäfer ist
die Blattlaus ein wichtiger Be-
standteil ihres Speiseplans. -
Steinhaufen und Insektenhotels
anbietet und man gezielt mit
nützlingsschonenden Möglich-
keiten die Schädlinge bekämpft.
In manchen Fällen reicht das
Zerdrücken der Blattlauskolo-
nien mit den Fingern oder das
Entfernen stark befallener Blät-
ter.
Eine andere umweltfreundli-
che Methode der Blattlausbe-
kämpfung ist es, durch Barrieren
den Zuflug der geflügelten Blatt-
läuse im Frühjahr zu verhindern,
indem man beispielsweise Insek-
tenschutznetze und -vliese über
Gemüsebeete spannt. Gegen
Blattläuse im Gewächshaus,
Wintergarten und teilweise bei
Balkonpflanzen können gezüch-
tete Nützlinge wie Florfliege,
Gailmücke, Schlupfwespe und
Marienkäfer auch gezielt ausge-
bracht werden. Diese Nützlinge
sind in gut ausgestatteten Gar-
tencentern und Fachmärkten er-
hältlich.
Unser Gastautor ist Kreisfachbe-
rater für Gartenkultur und Lan-
despflege sowie Sachgebietsleiter
für Landschaftspflege, Grünord-
nung und Gartenbau am Land-
ratsamt Altötting.
Foto: LRA
17.4.2021
Von Andreas Baumgartner
wollen ihr eigenes Obst ern-
ten. Bei dem riesigen Ange-
bot in Baumschulen, Gartencen-
tem und Baumärkten scheint die
Frage nach der optimalen Obst-
art und der entsprechenden Sor-
te fast unlösbar. Einer Schätzung
nach gibt es weltweit mehr als
30 000 Apfelsorten, davon alleine
in Deutschland 2000.
Der heimische Apfelbaum
Der Apfel ist wahrscheinlich
die geschichtsträchtigste Frucht.
Die christliche Menschenge-
schichte beginnt mit der Vertrei-
bung von Adam und Eva aus dem
Paradies, weil sie vom verbote-
nen Baum der Erkenntnis geges-
sen haben, einem Apfelbaum. In
vielen Kulturen steht der Apfel
als Symbol für Liebe, Fruchtbar-
keit. Erkenntnis. Leben und Erde.
Im Römisch-Deutschen Reich
bildete er als Weltkugel mit auf-
gesetztem Kreuz den Reichsap-
fel, der zusammen mit Zepter
und Krone das Zeichen der poli-
tischen Macht war.
Vor dem Kauf eines Baumes
sollte man sich bewusst sein,
dass man nicht nur die Obstart
und Sorte auswählt, sondern
auch die Wuchsform und Größe.
Während sich im Hausgarten we-
gen der geringen Grundstücks-
großen immer mehr kleine
Baumformen mit schwach- bis
mittelwüchsiger Unterlage
durchsetzen, werden Freiflächen
an Bauernhöfen aufgrund des
Einsatzes von großen Maschinen
und der Eingrünung großer Ge-
bäude mit Hochstämmen aus
Sämlingen bepflanzt. Ein Apfel-
baum der gleichen Sorte kann so
entweder nach fünf Metern sein
Wachstum beenden oder stolze
zehn Meter hoch werden.
Ein weiteres Kriterium für Gar-
tenbesitzer ist das Alter der Sorte.
Immer noch werden im Unterbe-
wusstsein alte Sorten bevorzugt
und neuere Sorten abgelehnt,
was mehr auf nostalgische Grün-
de zurückzuführen ist, als auf
Sortenkenntnis. Einige der neu-
eren Sorten besitzen jedoch bei-
spielsweise eine gewisse Resis-
tenz gegenüber Pilzkrankheiten,
was den Einsatz von Pflanzen-
schutzmittel verringert oder so-
gar verhindert. Entscheidend bei
der Wahl sind robuste, dem Kli-
ma und Standort angepasste Sor-
ten, möglichst widerstandsfähig
gegen Pilzkrankheiten und
Schädlingsbefall, gleichbleiben-
de Erträge und vor allem ge-
schmacklich den eigenen Be-
dürfnissen entgegenkommend.
Vor allem bei den Äpfeln spielt
die Erntezeit, Lagerfahigkeit und
Art der Verarbeitung auch noch
eine entscheidende Rolle. Der
wohl bekannteste Frühapfel
dürfte der Weiße Klarapfel sein,
der innerhalb von zwei Wochen
nach der Ernte gegessen oder
verarbeitet sein muss. Ein Apfel,
der gerade deshalb geschätzt
wird, weil er frisch vom Baum
direkt in den Mund am besten
schmeckt.
Ihm folgen die Sommer- und
Herbstäpfel wie der Gravenstei-
ner mit seinem saftigen, harmo-
nisch süßweinsäuerlichen
Fruchtfleisch, das ein einzigarti-
ges edles Apfelaroma hat. Dazu
zählen u.a. auch Croncels, Disco-
very, Alkmene, Jakob Fischer und
Jakob Lebel, die nach Lagerfähig-
keit und Erntezeit von August bis
Anfang Januar ihre Genussreife
behalten.
eigenschaften für den Gartenbe-
sitzer ist die lange Lagerfähigkeit,
die allerdings durch die Lager-
möglichkeit stark beeinflusst
wird. Kühl aber frostfrei mit einer
gewissen Luftfeuchtigkeit sollte
es sein. Dann kann man be-
stimmte Winteräpfel wie Schö-
ner von Boskoop, Rheinischer
Bohnapfel, Idared, Schweizer
Glockenapfel. Winterrambur
oder Gloster bis weit in das Früh-
jahr des nächsten Jahres lagern.
tors Andreas Baumgartner in Mühldorf. Gepflanzt wurde der Apfelbaum
von seinem Vater. - Foto: Baumgartner
Unser Gastautor ist Kreisfachbe-
rater fiir Gartenkultur und Lan-
despflege sowie Sachgebietsleiter
für Landschaftspflege, Grünord-
nung und Gartenbau.
25.03.2021
Der grüne Daumen
Rasen ist zwar sehr belastbar, benötigt aber viel Pflege. Am besten sollte
jetzt mit dem Düngen begonnen werden, rät Kreisfachberater Andreas
- Foto: Richter
Baumgartner.
Jetzt beginnt sie wieder, die Zeit,
in der alles beginnt zu blühen
und im heimischen Garten viel zu
tun ist. Andreas Baumgartner.
Kreisfachberater für Gartenkultur
und Landespflege gibt deshalb
Tipps, wie der Start am besten ge-
lingt.
Los geht es mit Hilfestellungen
zu den ersten Rasenarbeiten zum
Jahresbeginn: „Die Minustempe-
raturen im Winter und die Last des
Schnees haben dem Rasen zum
Teil stark zugesetzt. Dieser ist im
Gegensatz zur bunten Blumen-
wiese zwar belastbarer, benötigt
jedoch weitaus mehr Pflege. Nun
gilt es, die ersten Arbeiten auszu-
führen, um so die Vitalität der Ra-
senflächen für das neue Garten-
jahr zu stärken.
Obwohl noch kaum oberflächli-
che Blattentwicklung zu sehen ist,
beginnt bereits das Wurzelwachs
tum. Um optimale Wuchsverhält-
nisse und eine strapazierfähige
Grundlage zu schaffen, kann der
erste Langzeitdünger ausgebracht
werden. Die Gabe sollte bei tro-
ckenem Wetter und bedecktem
Himmel stattfinden. Der nächste
Regenschauer garantiert schließ-
lich den Eintrag ins Erdreich und
leitet die Nährstofffreisetzung ein.
Nach dem zweiten Mähgang emp-
fiehlt es sich, den Rasen zu verti-
kutieren. Hierbei werden Verfil-
zungen, die durch liegengebliebe-
nen Rasenschnitt und Verdich-
tungen entstanden sind, entfernt.
Beim Vertikutieren schneiden
senkrecht rotierende Messer den
Rasenfilz, welcher Im Anschluss
mit dem Rechen entfernt werden
muss. Wichtig ist, dass das Gerät
nicht zu tief eingestellt ist, damit
die Bodenkrume nicht beschädigt
wird. Außerdem sollte die Rasen-
fläche abgetrocknet sein, um die 3
Arbeiten zu erleichtern.
Durch das Entfernen des Rasen-
filzes wird ein optimaler Luft - und
Wasseraustausch im Boden wie- I
derhergestellt, der für das Wachs-
tum der Rasengräser notwendig
ist. Kahlstellen im Rasen können
mit einer speziellen Nachsaatmi-
schung angesät werden. Soge-
nannte Regenerationsmischun-
gen keimen nicht nur schnell, son-
dern hemmen zudem Wildkraut-
wuchs. Bei Rasenflächen im
Schatten von Bäumen und Sträu-
chern ist stattdessen eine Schat-
tenrasenmischung empfehlens- -
wert. Die eingesäte Fläche ist fein
mit Sand, Humus oder gesiebtem
Kompost abzudecken und vor al-
lem bei Trockenheit zu wässern.
Die im Handel erhältlichen Mi-
schungen wie beispielsweise Ge-
brauchsrasen. Spielrasen und
Sportrasen bestehen aus unter-
schiedlichen Gräserarten, die je
nach Hinsatzbereich zusammen-
gestellt sind. Um eine entspre-
chend dichte Grasnarbe zu erhal-
ten, müssen Rasengräser laufend
wachsen. Dies gelingt vor allem
- dann, wenn eine optimale Nähr-
Stoffversorgung garantiert ist und
regelmäßige Schnittmaßnahmen
durchgeführt werden. Nur so bleibt
die Grasnarbe flächendendeckend
dicht und der Rasen ist voll
belastbar.“
- red
13.03.202
Landkreis Altötting
Erziehung muss sein
Die Streuobstwiese wurde
2006 als Ausgleichsfläche für die
Verlegung der Kreisstraße und
die Errichtung des Verkehrskrei-
sels angelegt. Seit jeher kümmert
sich der örtliche Gartenbauver-
ein in ehrenamtlicher Arbeit um
die Gehölze und bietet zudem
regelmäßige Schnittkurse für
Fortbildungszwecke an. - red
Töging. Damit Obstbäume
eine lange Lebenszeit vor sich
haben, müssen sie vor allem in
jungen Jahren regelmäßig ge-
schnitten werden. „Durch die
Schnittmaßnahme, die bis ins
hohe Alter notwendig ist, wird
nicht nur ein belastungsfähiges
Traggerüst hergestellt, sondern
es werden auch Licht- und Luft-
verhältnisse im Kronenbereich
verbessert“, weiß Andreas
Baumgartner, Kreisfachberater
für Gartenkultur und Landes-
pflege am Landratsamt Altötting.
Die Gesamtheit der Maßnahme
diene schließlich der Förderung
der Vitalität des Baumes und der
Qualität seiner Früchte.
Auf der landkreiseigenen
Streuobstwiese in Töging haben
sich am Mittwoch fünf fachkun-
dige Baumpfleger versammelt.
Bei dem gemeinsamen Termin
wurden sowohl Erfahrungen
ausgetauscht als auch die mehr
als 30 Obstbäume geschnitten.
Kreisfachberater Andreas Baum-
gartner und dessen Vorgänger
Clemens Jobst, Gartenpfleger
Günter Edelmüller sowie Josef
Spielhofer und Günter Grünba-
cher brachten die Gehölze in
rund drei Stunden wieder in
Form.
27.02.2021
Bericht im Stadtblatt Altötting zum Geburtstag von Richard Antwerpen. Ausgabe Januar 2021.
30.12.2020
Gartenempfang zum 90. Geburtstag
Enge Weggefährten und die Stadt gratulierten Richard Antwerpen unter
Corona-Bedingungen
Den Gartlern ist der Jubilar Richard Antwerpen zutiefst verbunden, viele Jahre
führte er den Kreisverband. Nun kamen seine Nachfolger zum Gratulieren, von
rechts Vorsitzender Clemens Jobst, 2. Vorsitzende Gabriele Hofer und 3.
Vorsitzender Norbert Häring. −Fotos: Schwarz
Altötting. Die Sonne strahlte vom tiefblauen Winterhimmel, der Garten war weiß
überzuckert – das war die ungewöhnliche Kulisse für die Geburtstagsgäste, die
Richard Antwerpen am Dienstag besuchten. 90 Jahre alt ist der Altbürgermeister
und Ehrenbürger geworden, und er empfing in coronabedingtem Rahmen im Umgriff
des Eigenheims an der Weningstraße "im Schichtbetrieb" einige ausgewählte
Weggefährten. Vom Wintergarten aus beobachtete Ehefrau Helga, mit der Richard
Antwerpen seit 60 Jahren verheiratet ist, das Geschehen.
Wegen der Pandemie war weder ein Empfang der Stadt noch eine anderweitige Feier
möglich. Den Anfang machten die Gartler, denen der Jubilar sich seit Jahrzehnten
verbunden fühlt, beruflich in früheren Jahrzehnten als Gartenfachberater des
Landkreises, in diesem Jahrtausend noch als Kreisvorsitzender. Clemens Jobst,
Gabi Hofer und Norbert Häring überbrachten die Glückwünsche, regionale
Schmankerl, allem voran Honig, sowie einen Spatzenkasten, in dem sich auch eine
Abschrift des Gedichts "Die drei Spatzen" von Christian Morgenstern befand.
Altbürgermeister und Ehrenbürger Richard Antwerpen, eingerahmt von seinem
direkten Nachfolger Herbert Hofauer (links), mittlerweile auch Altbürgermeister,
und dem amtierenden Stadtoberhaupt Stephan Antwerpen, Sohn des Jubilars, im
Garten des Wohnhauses an der Weningstraße mit dem coronabedingt nötigen Abstand.
Zweiter Weggefährte unter den Gästen war Herbert Hofauer, Antwerpens Nachfolger
im Amt als Bürgermeister. Er hatte als Überraschung einen Film von der Feier von
dessen 60. Geburtstag dabei, den Walter Häring in seinem Archiv aufgetan hatte
und den Hofauer und der amtierende Bürgermeister Stephan Antwerpen kommentiert
haben. Letztgenannter, praktisch in einem Hausstand lebender Sohn des gestrigen
Jubilars, gratulierte im Namen der Kreis- und Wallfahrtsstadt und überreichte
eine Altöttinger Stadtansicht des Künstlers Hans Prähofer. Im Laufe des Tages
stellten sich dann unter anderem auch noch Vertreter von BRK und Kolping ein.
Eine gemeinsame Familienfeier konnte ebenfalls nicht stattfinden. Auch die fünf
Söhne und deren Familien gratulierten "im Schichtbetrieb", um zu viele direkte
Kontakte zu vermeiden und die Eltern zu schützen.
− ecs
29.12.2020
Ein Leben für Familie, Umwelt und Politik
Ehrenbürger und Altbürgermeister Richard Antwerpen wird heute 90 Jahre alt –
Corona verhindert Feier
Der Jubilar Richard Antwerpen mit seiner Frau Helga und den fünf Söhnen (von
rechts) Christoph, Wolfgang, Andreas, Martin und Stephan. Das Foto entstand im
August 2020, als Helga und Richard Antwerpen Diamantene Hochzeit gefeiert haben.
−Foto: Hölzlwimmer
Altötting. Das Fundament seines Lebens und Wirkens ist dreifach fest verankert:
in der Liebe für die Familie, in der Sorge um die Umwelt und in der
Verantwortung in der Politik. Und zwischen diesen Koordinaten hat Richard
Antwerpen in seinem langen Leben viele Verbindungen geknüpft. Am heutigen
Dienstag wird der Altbürgermeister und Ehrenbürger von Altötting 90 Jahre alt.
Sein Lebtag lang schon begleitet ihn die Begeisterung für die Natur. Nicht
verwunderlich, stammt der heutige Jubilar doch gebürtig aus Berchtesgaden. Die
Berge sind ihm ein Sehnsuchtsort. Das wissen auch seine Kommilitonen beim
Studium: Er zeigt ihnen die Gipfel und bekommt dafür den Spitznamen "Kraxel".
Weiters sind sein Elternhaus prägend und die dazugehörige Gärtnerei. Denn das
gestaltende Grün im privaten Garten, aber auch im öffentlichen Raum werden
Jahrzehnte seine Profession bleiben. Nach der Meisterprüfung in diesem Handwerk
folgt das Studium zum Gartenbauingenieur. Dieser Abschluss bringt den "Bergler"
dann ins Land zwischen Inn und Salzach, denn am Landratsamt wird die Stelle für
einen Fachberater für Gartenbau und Landespflege geschaffen und er bekommt den
Zuschlag auf seine Bewerbung.
In dieser Funktion bringt Richard Antwerpen noch heute bedeutsame Projekte
voran, zuvörderst die beiden Naherholungsgebiete am Inn bei Marktl und Perach.
Und in dieser Zeit entdeckt der heutige Jubilar auch seine Begeisterung für die
Politik, die er bei vielen Projekten auch unter den Gedanken der Nachhaltigkeit
stellt, als dies noch kein Modewort war.
Als Bürgermeister (1983 bis 1995) etwa befreit er den Kapellplatz vom
motorisierten Verkehr oder setzt erste Akzente in Sachen regenerativer Energie.
Das Energiesparwerk und in der Folge die Bestrebungen, CO2-neutrale Stadt zu
werden, ist ohne seine Vision und Initiative nicht vorstellbar. Diesbezüglich
wirkt Richard Antwerpen auch in seine Partei, die CSU, hinein, nicht zuletzt
über den Arbeitskreis Umwelt (AKU), dem er viele Jahre vorsteht.
Sein ökologisches Engagement hat ihm den Titel "grüner Schwarzer" eingebracht.
Geprägt sind all diese Tätigkeiten vom christlichen Menschen- und
Schöpfungsbild. Der persönliche und dienstliche Umgang des nun 90-Jährigen ist
immer bescheiden, verbindlich und wertschätzend.
Altötting ist ihm aber nicht nur Arbeits- und Gestaltungsort, die Kreis- und
Wallfahrtsstadt ist auch sein familiärer Lebensmittelpunkt. Mit seiner Frau
Helga, mit der er im August 2020 Diamantene Hochzeit gefeiert hat, zieht er hier
die fünf Buben groß. Und diesen lehren die Eltern auch soziale Verantwortung und
Respekt vor der Schöpfung. Die Freude an der Natur haben sie alle aufgesogen,
Ausflüge in die Berge gehören fest zur Freizeitgestaltung.
Und auch politisches Interesse und Engagement legen sie an den Tag. Bei den
Kommunalwahlen im März haben vier von ihnen für ein Mandat kandidiert und zwei
wurden gewählt. Martin, der Älteste, hat wieder einen Kreistagssitz errungen und
vertritt seine Partei, die ÖDP, jetzt auch im Altöttinger Stadtrat. Und Stephan
ist unmittelbar in die Fußstapfen des Vaters getreten. Der Berufsschullehrer ist
seit Jahren Mitglied des Altöttinger Stadtrats und des Kreistags sowie seit Mai
Bürgermeister der Kreis- und Wallfahrtsstadt.
In dieser Funktion wird das aktuelle Altöttinger Stadtoberhaupt seinen
Vorvorgänger zwar heute auch gratulieren, aber in erster Linie natürlich als
Sohn, im Kreise der Familie mit Mutter Helga, den Brüdern und ihren Familien und
den Enkelkindern. Und das wird auch im elterlichen Haus an der Weningstraße
passieren und "im Schichtbetrieb", denn Corona macht eine öffentliche
Gratulationscour, wie sie eines Ehrenbürgers würdig wäre, nicht möglich.
Dabei gäbe es bestimmt viele, die persönlich Glückwünsche überbringen und Dank
sagen möchten – die kirchlichen Vereine und Verbände, das BRK und insbesondere
die Gartler, denen Richard Antwerpen Zeit seines Wirkens in Altötting zugetan
war und ist – als Kreisfachberater ebenso wie als Vorsitzender des
Kreisverbandes. Dem möchte sich auch die Heimatzeitung anschließen und es mit
dem früheren Bürgermeister Herbert Hofauer halten, der vor fünf Jahren, zum 85.
wünschte: "Richard, werd’ steinalt!" Alles Gute, Gottes Segen, Glück und vor
allem Gesundheit,
Erwin Schwarz
05.12.2020
KOMMENTAR
Erwin Schwarz
Erfreuliches im Coronajahr
Das Coronajahr 2020 birgt unwägbare gesundheitliche Risiken, gefährdet
wirtschaftliche Existenzen, macht einsam, zehrt an den Nerven. Doch es hat auch
erfreuliche Entwicklungen befördert. Neben einem vielfach spürbar erstarkten
sozialen Zusammenhalt – privat wie auch im öffentlichen Leben – hat wohl das
heimatnahe ökologische System massiv profitiert. Der Kreisfachberater
für Gartenbau und Landespflege berichtet von einem überdurchschnittlichen
Interesse der Bürger am heimischen Garten; seine Dienste waren stark nachgefragt
und die Gartenmärkte können sich über Umsatzsteigerung freuen.
Und wer mehr Grund zur Verfügung hat, scheint sich auch verstärkt Gedanken
gemacht zu haben, wie er diesen naturnah und ökologisch sinnvoll nutzen kann.
Dass das sogenannte "Bienen"-Volksbegehren solchen Zulauf hatte, kommt nicht von
ungefähr. Das Interesse an der Artenvielfalt ist mehr als ein Lippenbekenntnis.
Und hier kommt der Landschaftspflegeverband ins Spiel – beziehungsweise ist es
seit Anfang der 1990er Jahre. Ganz uneitel und nur der Sache dienend haben
Reinhard Klett und sein Team über die Jahre ein ansehnliches, vor allem aber
nutzbringendes Werk geschaffen. Neben den Streuobstwiesen, die die Landschaft
prägen und die heuer eine nicht unbedeutende Erweiterung erfahren haben, wie
Patrizia Weindl berichtet. Dazu kommen Kiebitz- und Schleiereulen-Projekte,
Blühwiesen mit selbst gewonnenem Saatgut und Heckenpflege oder die Schaffung von
Biotopen für Kammmolch und Dunklem Wiesenknopf-Ameisenbläuling.
Das segensreiche Wirken des Landschaftspflegeverbandes ist unbestritten, da sind
sich Bauern, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik einig. Auf den Weg gebracht
von Landrat Seban Dönhuber, weiter unterstützt von Landrat Erwin Schneider
verlangt das Kreistagsgremium in Zeiten, da öffentliche Ämter eher reduziert
werden sollen, sogar nach einer personellen Aufstockung. Altötting war hier
Vorreiter, und das steht gerade einem industriell geprägten Landkreis gut zu
Gesicht.
03.12.2020
Jetzt anmelden für Baumschnittkurs
Altötting. Das öffentliche und soziale Leben ist in den vergangene Monaten immer
wieder eingeschränkt worden. In der Zeit der Corona-Pandemie haben viele
Menschen jedoch die Natur mehr Wertschätzen gelernt. Insbesondere die
Gartenbesitzer hätten ihr eigenes "Grün" neu entdeckt und seien fleißig zur Tat
geschritten, stellt Andreas Baumgartner, Kreisfachberater für Gartenbau und
Landespflege am Landratsamt, fest. Um diesen Eifer zu unterstützen, bietet die
Behörde in Zusammenarbeit mit dem Kreisverband für Gartenbau und Landespflege
Altötting e.V. am Freitag, 19. Februar 2021, einen Schnittkurs für Obstbäume an.
Wie auch in den letzten Jahren werden die Grundlagen des Obstbaumschnittes
vermittelt und durch Übungen vertieft. Der theoretische wie der praktische Teil
findet im Obstlehrgarten des Landkreises Altötting an der Josef-Neumeier-Straße
in Altötting statt. Die Teilnahme ist für jedermann und kostenlos. Eine
vorherige Anmeldung ist jedoch zwingend erforderlich. Die Veranstaltung findet
unter Vorbehalt statt – je nach Entwicklung der Pandemie und der staatlichen
Auflagen. Der halbtägige Schnittkurs dient als Ersatz für das jährliche
Altöttinger Gartenseminar. Weitere Informationen finden sich online unter
www.lra-aoe.de oder www.garten-altoetting.de. Anmeldung ist jetzt schon möglich
unter Telefonnummer 08671/502348.
− red
5.11.2020
Landkreis
DONNERSTAG
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege: die heutige Herbstversammlung ist
aufgrund der aktuellen Situation abgesagt.
11.09.2020
Sichtbares ökologisches Umdenken
Garten-Wettbewerb der Öko-Modellregion – 21 Teilnehmer – Film im Internet
Christine Krattinger aus Halsbach hat viele Kräuter und Heilkräuter in ihrem
naturnahen Garten. Sie hat beim Wettbewerb der Öko-Modellregion mitgemacht und
freut sich über das Schild vom Bund Naturschutz mit dem Slogan: "Dieser Garten
ist nicht unordentlich, sondern insektenfreundlich". −Fotos: Spielhofer
Marktl. Die Öko-Modellregion hatte den Wettbewerb "Gemeinsam für mehr
Artenschutz in Gärten und auf Balkonen" ausgelobt, die Preisverleihung fand nach
Corona-Regeln im kleinen Kreis im Bürgersaal in Marktl statt.
21 Hobbygärtner aus allen Ecken des Landkreises reichten eine Bewerbung mit Text
und Fotos ein. Eine Jury wertete die Unterlagen aus, dazu gehörten
Kreisfachberater Andreas Baumgartner und Dr. Dorothea Friemel vom Landratsamt
sowie Gerhard Merches vom Bund Naturschutz. Aus den Bewerbungen wurden acht
Gärten für ein Filmprojekt ausgesucht. Kameramann Anton Dingl hat einen
zehnminütigen Film produziert, der demnächst im Internet unter
www.oekomodellregionen.bayern/inn-salzach abrufbar sein wird.
Veranstalter und Ehrengäste bei der Preisverleihung zum Garten-Wettbewerb der
Öko-Modellregion: (von links) Projektmanagerin Amira Zaghdoudi, Marktls
Bürgermeister Benedikt Dittmann, Gartler-Kreisvorsitzender Clemens Jobst,
Haimings Bürgermeister Wolfgang Beier, Kameramann Anton Dingl und
Garten-Kreisfachberater Andreas Baumgartner.
Haimings Bürgermeister Wolfgang Beier informierte in seiner Funktion als
Mitglied im Steuerungskreis der Öko-Modellregion, der Zusammenschluss sei nun
seit einem Jahr aktiv. Schwerpunkt sei nicht nur der Öko-Landbau, sondern auch
der Arten- und Naturschutz. Jeder könne Gutes für die Umwelt tun, auch die
Privatgärtner können ihren Beitrag leisten.
In seinem Grußwort lobte Marktls Bürgermeister Benedikt Dittmann das Team der
Öko-Modellregion. Gärten und bepflanzte Balkone böten Nahrung für Insekten,
jeder Mensch könne zum Schutz der Artenvielfalt beitragen, "der Wille zählt",
betonte Dittmann. Er hofft, dass sich für die positiven Beispiele im Film viele
Nachahmer finden.
Clemens Jobst, Vorsitzender des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege,
erinnerte daran, dass vor 40 Jahren viel Monotonie in den Gärten herrschte. Es
dominierten Thujenhecke, Blautanne und Englischer Rasen. Gartenkultur sei eine
Modeerscheinung. Englischer Rasen sei heute noch beliebt, aber besonders schlimm
sei die derzeitige Verkiesung der Gärten, eine Verödung bis zur Trostlosigkeit,
wie er es bezeichnete. "Garten bedeutet leben, Tiere und Menschen brauchen
Pflanzen zum Leben, Pflanzen sind Schattenspender, Sauerstofflieferant und
Balsam für die Seele", schwärmte Jobst. Er dankte den Initiatoren und
gratulierte den Teilnehmern zu ihren naturnahen Gärten.
Projektmanagerin Amira Zaghdoudi erklärte das Kerngeschäft der Öko-Modellregion.
Dazu gehöre u.a. die Schaffung von Lebensraum für heimische Tiere und Pflanzen
in den Siedlungen, sozusagen mehr Natur in die Gärten bringen. Aus diesem Aspekt
sei die Idee des Wettbewerbs entstanden. "Wir wollen mit Beispielen zeigen, was
möglich ist", sagte sie. Mit der Jury seien Kriterien für die Bewertung
aufgestellt und bewusst sei kein Sieger gekürt worden. Jeder Teilnehmer sei
Gewinner. Die Entscheidung, wer in den Film kommt, sei schwierig gewesen. Beim
Filmen in den wunderbaren Gärten habe sie viele Glücksmomente erlebt.
Kreisfachberater Andreas Baumgartner erklärte, die Gärten seien Musterbeispiele,
wie man Mensch und Natur in Einklang bringen könne. Er stehe bei der Gestaltung
und Bepflanzung von Gärten jederzeit vor Ort zur Verfügung. Die Anlage von
Monokulturen und Zierkiesflächen könne und müsse vermieden werden.
Amira Zaghdoudi beschrieb in Stichworten die Gärten der Teilnehmer. Es war zu
hören: Naturnahe Weggestaltung, Natur auf dem Balkon, Dachbegrünung, Bachlauf
durch den Garten, Trockenzonen und Magerflächen, eine neue Welt im
3-Zonen-Garten, Kräuter-Heilgarten, Erlebnisgarten für Kinder, einzigartiger
Garten mit Pilzen, großes Herz für die Natur, sichtbares ökologisches Umdenken,
toller Lebensraum für Vögel im Winter und vieles mehr.
Nach der Filmvorführung gab es Bio-Produkte als Dankeschön fürs Mitmachen und
vom Bund Naturschutz ein Schild mit dem Slogan: "Dieser Garten ist nicht
unordentlich, sondern insektenfreundlich".
− rs
22.8.2020
Mehr als ein Sichtschutz
Gastbeitrag von Kreisfachberater Andreas Baumgartner um Thema "Die Vielfalt der
Gartenhecke"
Altötting. Hecken sind in unseren Gärten wichtige Gestaltungselemente mit vielen
Funktionen. Sie prägen die Außenwirkung, dienen als Begrenzung, bieten
Sichtschutz, schaffen Gartenräume, dämpfen den Lärm und schützen vor Staub und
Wind. Leider werden für diese Zwecke oft nur Thujen und Kirschlorbeeren
gepflanzt, die als ‚grüne Mauern‘ unsere Straßenräume in den Siedlungen
fantasielos und eintönig erscheinen lassen. Dabei stehen uns viele gleichwertige
Alternativen zur Verfügung, mit denen darüber hinaus auch gestalterische Akzente
und Farbtupfer gesetzt werden können. So gibt es eine Vielzahl an Gehölzen in
unterschiedlichen Farben und Formen, die sich für die Verwendung in einer frei
wachsenden Strauchstruktur oder Schnitthecke sehr gut eignen.
Eine Thujahecke bietet sicherlich einen wirkungsvollen, ganzjährigen Sichtschutz
und bei regelmäßiger Pflege ein "sauberes" Erscheinungsbild. Aber trotz dieser
Vorzüge sollte bedacht werden, dass Thujahecken in unseren Siedlungen sehr
fremdartig wirken und für eine naturnahe Gartengestaltung wenig geeignet sind.
Darüber hinaus sind sie aufgrund der geringen Lichtdurchlässigkeit in Verbindung
mit ihrem dichten Wurzelgeflecht keine gute Gesellschaft für andere Pflanzen. Am
sichtbarsten wird dies am Beispiel von verkümmerten und vermoosten Rasenflächen.
Thujen besitzen ebenso die Eigenschaft, an den Berührungsflächen zu anderen
Gehölzen zu verkahlen und bei einem zu tiefen Rückschnitt nur schlecht oder gar
nicht mehr auszutreiben. Auch der Kirschlorbeer birgt ungeahnte Nachteile, da er
aus ökologischer Sicht fast wertlos ist. Handelt es sich um eine Formhecke,
welche einen regelmäßigen Schnitt erhält, ist der Mehrwert der Pflanze für die
Umwelt gleich null. Aufgrund der großen Blätter wirkt ein Sichtschutz rein aus
Lorbeerkirschen in Bezug auf Gestaltung sehr monoton und lässt auf unzureichende
Beratung schließen. Stattdessen sollten immergrüne Pflanzen lediglich als
unterstützende Punktelemente im Garten verwendet werden.
Hecken aus Laubgehölzen spiegeln den jahreszeitlichen Wechsel wieder und machen
den Garten reicher an Lebensräumen und gestalterischen Möglichkeiten. So geben
unterschiedliche Blattformen und -farben eine breite Palette an Blütenfarben,
vielgestaltige Wuchsformen und Früchte, die sich auch für die Verwertung eignen,
dem Garten ein abwechslungsreicheres Gesicht.
Auch laubabwerfende Pflanzen bieten in den Sommermonaten ausreichenden
Sichtschutz und haben darüber hinaus im Winter den Vorteil, dass der Garten
heller und freundlicher wirkt, was sich auch positiv auf den Wohnbereich
auswirkt. Das Laub beziehungsweise das Schnittgut lassen sich leicht
kompostieren und somit wieder in den Nährstoffkreislauf des Gartens einbringen.
Welche Heckenform und -pflanzen ausgewählt werden, ist, neben den persönlichen
Vorlieben, abhängig von der Lage und Größe des Gartens.
Die Vielfalt an Blütengehölzen wie Hartriegel, Deutzie oder Spierstrauch bietet
genügend Spielraum für die Verwirklichung der individuellen Vorstellungen
hinsichtlich Höhe, Breite und Farbzusammenstellung.
Eine freiwachsende Blütenhecke eignet sich für nicht ganz kleine Gärten im
Siedlungsbereich. Lässt es der Platz zu, kann man durch die Kombination mit
Wildgehölzen das Blütenspektrum erweitern und die Hecke noch abwechslungsreicher
gestalten. Eine Schnitthecke aus Laubgehölzen wie Feldahorn, Hainbuche oder
Kornelkirsche ist wegen ihres geringeren Platzbedarfes vor allem dann geeignet,
wenn Sicht- und Windschutz auf kleinem Raum gewünscht sind. Sie erfordert
allerdings durch den notwendigen regelmäßigen Schnitt einen höheren
Pflegeaufwand als freiwachsende Hecken. Auch ist die Auswahl an geeigneten
Pflanzen begrenzt, da nur wenige Gehölze das häufige Schneiden tolerieren. Liegt
der Garten am Ortsrand und ist ausreichend Fläche vorhanden, kann mit einer
Wildgehölzhecke ein fließender Übergang zur freien Landschaft geschaffen werden.
Als Vorbilder dienen dabei Waldränder oder Feldgehölzhecken, die zum Beispiel
Berberitze, Haselnuss und Holunder beinhalten.
Eine Hecke sollte nicht nur als einfacher Sichtschutz oder Abtrennung von
Grundstücken verstanden werden. Mit Hilfe einer guten Beratung und etwas Sinn
für Ästhetik lässt sich ein Blickfang für jede Jahreszeit gestalten. Verwendet
man zudem verschiedene standortheimische Gehölze, so erschafft man einen neuen
Lebensraum und Nahrungsquellen für Kleintiere und Insekten.
13.8.2020
Der Natur nahe sein
Biobauer Hans Hüttinger betreibt eine Aronia-Plantage – Güllegrube zum
Schwimmbecken umfunktioniert
Bei der Umgestaltung wurde die alte Güllegrube zum Schwimmbecken umfunktioniert.
Marktl. "Hab Sonne im Herzen, dann komme was mag", dieser Spruch ist auf einem
Schild im Garten von Hans Hüttinger zu lesen. Auch wenn es bei der Besichtigung
regnete, war die Sonne im Herzen des Gastgebers spürbar.
Vor drei Jahren hatte Hans Hüttinger bereits eine offene Gartentür, heuer wollte
er wieder dabei sein. Wegen Corona ist der Gartentag im Landkreis Altötting
allerdings ausgefallen. Für die Heimatzeitung öffnete er gerne die einladende
Hoftür auf dem weitläufigen Bessererhof hoch über Marktl, im Marktlberger
Hügelland.
Auf dem Bessererhof ist bereits der Weg zur Hoftür einladend gestaltet und
bepflanzt.
Es ist die Aronia-Plantage auf einer Fläche von 3,6 Hektar, die gleich ins Auge
fällt. "Aronia ist ein Rosenholzgewächs, es ist pflegeleicht und stammt aus
Amerika", erklärte Hüttinger und zeigte eine Dolde. Bald werden die Beeren
erntereif sein. Dann wird auf dem Hof das Erntegut gleich ins hofeigene
Frostlager gebracht und so nach und nach in der ebenfalls hofeigenen Kelterei zu
Saft und Fruchtaufstrich verarbeitet und im Hofladen verkauft. Aronia schmeckt
eher bitter, ist aber gut für das Immunsystem. Der Aronia-Anbau ist auch die
wirtschaftliche Grundlage der Familie. Im Winter werden die Sträucher
zurückgeschnitten, die Blüte beginnt Anfang Mai, mehrmals wird das Gras zwischen
den Reihen gemäht. Bewässert wird die Anlage nicht, durch den vielen Regen ist
das nicht nötig.
Biobauer Hans Hüttinger betreibt eine Aronia-Plantage, die wirtschaftliche
Grundlage der Familie. Hier zeigt er eine Dolde.
Hans Hüttinger ist 50 Jahre alt, er ist gelernter Landwirt, ist verheiratet und
hat zwei Kinder. Im Jahr 2001 hat er den Hof im Weiler Besserer von seinen
Eltern übernommen. Es war ein intensiver Milchviehbetrieb. Im Jahr 2005 begann
er parallel dazu mit dem Aronia-Anbau. Ein Jahr später hörte er mit der
Viehhaltung auf. Er begann, seinen Traum zu verwirklichen: Umstellung auf
Bio-Landbau und Umgestaltung des Hofes. Seit 2011 ist er biozertifiziert.
Am und im Teich kreucht und fleucht es. Hier wohnen Ringelnattern, Molche,
Zauneidechsen und Laubfrösche. Wie zufällig und passend zur Szene, steht ein
gelb angestrichenes altes Fahrrad am Zaun beim Sonnenhut. −Fotos: Spielhofer
Die Renovierung des Innenhofes war eine der ersten Maßnahmen. "Es war alles
betoniert", erzählte er. Er hat den Beton herausgerissen, eine Grünfläche
angelegt, Bäume und Sträucher gepflanzt und nur kleine Bereiche gepflastert.
Auch rund um den Hof hatte er allerlei Ideen. Etwa mit der alten Güllegrube. Sie
ist jetzt Schwimmbecken und Löschwasserbehälter. "Das Wasser hat keine
Wärmequelle, es wird von selbst warm, an Regentagen hat es sogar 23 Grad", sagte
er. Weiter geht es zum Teich, es kreucht und fleucht am und im Wasser mit
Ringelnattern, Molchen, Zauneidechsen und Laubfröschen. Wie zufällig und passend
zur Szene, steht ein gelb angestrichenes altes Fahrrad am Zaun beim üppigen
Sonnenhut. All das ist auch bei Regen schön anzuschauen.
Was treibt den Biobauern Hans Hüttinger an, was ist seine Philosophie? Mit der
Anlagengestaltung ist er nun am Ziel, auch das alte Bauernhaus ist fertig
saniert. Wichtig ist ihm die Natur, ihr nahe zu sein und die Artenvielfalt zu
erhalten. "Der Schwalbenschwanz ist da, das ist genial", sagte er mit sichtbarer
Begeisterung. All das macht er aus Überzeugung und verrät so manches Geheimnis
aus dem biologischen Landbau. "Es gibt keine Schädlinge, ist die Pflanze krank,
steht sie auf dem falschen Boden." So verwendet er Schwarzerde für Gemüse und
Blumen. Die sogenannte Terra Preta mischt er selbst aus Kompost vom Hof,
Holzkohle, Biodünger und effektiven Mikroorganismen.
Um den Menschen seine Philosophie näher zu bringen, bietet Hans Hüttinger
Hof-Führungen für Vereine und Gruppen an. Ein Anruf genügt, er ist immer da, er
fährt nicht fort, denn das Paradies ist ja bei ihm daheim.
− rs
"Jeder Garten ist ein Unikat"
Weitere Gastgeber für 2021 können sich bewerben
Kreisfachberater Andreas Baumgartner. −Foto: Spielhofer
Im Laufe der vergangenen Wochen besuchte die Heimatzeitung die für heuer
angemeldeten Gastgeber im Landkreis Altötting. Gerne zeigten sie ihre schon auf
Hochglanz getrimmten sommerlichen Gartenparadiese her. Zu sehen waren sichtbare
Liebe zur Natur, einzigartige grüne und blühende Oasen mit allerlei
Besonderheiten. Ein Garten für Kinder, ein Gemeinschaftsgarten in einer
Wohnanlage, Plantagen mit Christbäumen, Taglilien und Aronia, Schwimmbecken,
Gartenhäuser, Bauerngärten, Holzbacköfen, Obstbäume und vieles mehr. Alle wollen
auch im nächsten Jahr mitmachen und ihre Türen für die Gartenfreunde öffnen.
11.08.2020
Wasser im heimischen Grün
Gastbeitrag von Kreis-Fachberater Andreas Baumgartner zum Thema Wasser im Garten
Ein naturnah gestalteter Feuchtbereich im Garten dient Tieren und Pflanzen
gleichermaßen. −Foto: Stummer
Altötting. Es geht nicht ohne: Wo Wasser fehlt, breiten sich karge Landschaften
aus. Genauso wie Menschen und Tiere auf Wasser angewiesen sind, benötigen es
auch Pflanzen. Vor diesem Hintergrund ist es besonders besorgniserregend, wie
täglich riesige Trinkwassermengen verbraucht und wertvolles Regenwasser
ungenutzt über Kanalisationen abgeführt werden. Durch den Eingriff in den
natürlichen Wasserkreislauf treten immer häufiger ungeahnte Folgen auf.
So werden durch den schnellen Oberflächenabfluss Hochwasserereignisse
begünstigt, der Grundwasserspiegel gesenkt und eine Verschlechterung des
Kleinklimas durch eine stärkere Erwärmung in Kauf genommen. Dabei kann jeder
Gartenbesitzer einen Beitrag zur Verbesserung leisten.
So sollten Flächen nur an solchen Stellen versiegelt werden, wo eine unbedingte
Notwendigkeit dazu besteht. Überall dort, wo es die Nutzung zulässt und eine
Gefährdung des Grundwassers und Bodens ausgeschlossen werden kann, bieten
Entsiegelungsmaßnahmen und eine entsprechende Bepflanzung die Chance, ein Stück
verloren gegangene Natur zurückzugewinnen.
Ist eine direkte Versickerung nicht realisierbar, sollte versucht werden, das
Oberflächenwasser in unmittelbarer Nähe der versiegelten Fläche wieder in den
Wasserkreislauf zurückzuführen.
Neben der Rückführung in den natürlichen Kreislauf können durch die Nutzung des
Regenwassers begrenzte Trinkwasser-Ressourcen geschont und auf diese Weise ein
nachhaltiger Beitrag zur Erhaltung ausreichender Grundwasservorkommen geleistet
werden. Ein angenehmer Nebeneffekt ist eine oft erhebliche Einsparung von
Wasser- und Abwasserkosten. Dabei ist vor allem der Abfluss von Dachflächen für
die Sammlung des Regenwassers geeignet, da es im Normalfall eine gute Qualität
aufweist. Bei geeigneter Größe des Auffangbehälters, kann beinahe der komplette
jährliche Gießwasserbedarf gedeckt werden.
Je nach Bedarf kann entschieden werden, ob eine einfache Tonne oder eine
komplexere Zisterne verwendet wird. Als Faustzahl für den Verbrauch von
Gießwasser im Garten werden pro Jahr 60 Liter pro Quadratmeter angesetzt. Der
tatsächliche Verbrauch hängt jedoch von den angebauten Kulturen, der Bodenart,
den Gießgewohnheiten und den natürlichen Niederschlägen ab.
So kann in trockenen Jahren der Wasserbedarf bei feuchtigkeitsliebenden
Gemüsepflanzen durchaus bis zu 300 Liter pro Quadratmeter betragen. Wenn man von
einer zu bewässernden Fläche von 100 Quadratmeter ausgeht, beläuft sich der
gesamte Bedarf auf bis zu 30 Kubikmeter im Jahr. Da sich Regenpausen von bis zu
drei Wochen in unseren Breiten mehren, ist ein Speichervorrat für den Bedarf von
vier Wochen ratsam.
Zur genauen Ermittlung des Speicherbedarfes ist es sinnvoll, das Regen- und
Gießwasseraufkommen über eine Vegetationsperiode zu protokollieren.
Hinzu kommt: Auch die Verwendung von Bewässerungssystemen kann die
Wasserverteilung optimieren. Mit Hilfe einer Tröpfchenbewässerung können
Pflanzen gezielt versorgt werden. Auch werden Steuergeräte angeboten, die
beispielsweise die vorhandene Feuchtigkeit im Boden messen und entsprechend die
Gaben anpassen.
Bei Hofflächen und breiten Wegen bietet sich eine Entwässerung in angrenzende
Pflanzungen an, die so als Auffangbecken, Versickerungs- und Verdunstungsfläche
wirksam sind. Besonders reizvoll wirken solche Areale, wenn sie als
Feuchtbereiche gestaltet werden. Diese Flächen verändern ihr Aussehen nicht nur
im Wechsel der Jahreszeiten, sondern auch durch die unterschiedlichen
Niederschlagsmengen. Darüber hinaus bieten sie Lebensraum für viele Tier- und
Pflanzenarten und sind ein belebendes Element für jeden Garten. Ein naturnah
gestalteter Feuchtbereich dient daher nicht nur vielen Tieren als Tränke und
Badestelle, sondern ist auch Standort für heimische Wasser- und Sumpfpflanzen
und als Aufenthaltsort für Wasserinsekten, Schnecken, Amphibien und eine
Vielzahl anderer Tiere.
Neben dem traditionellen Gartenteich und größeren Feuchtbereichen sind gerade
für kleine Gärten Steintröge als Wasserpflanzenbecken oder Quellsteine eine
besonders reizvolle Alternative. Mit einer entsprechenden Bepflanzung können
solche Wassergärten, unabhängig von ihrer Größe, eine Bereicherung für das
gesamte Umfeld darstellen. Ein weiterer positiver Nebeneffekt von Wasserflächen
im Garten ist die spürbare Abkühlung der direkten Umgebung an heißen
Sommertagen. Aufgrund der Verdunstung von Wasser schafft man sich so eine eigene
kleine Oase, die tagtäglich zum Verweilen einlädt.
13.07.2020
Pflanzenschutz im Hausgarten
Rechtliche Hinweise und praktische Tipps vom Fachmann
Gegen Unkraut darf der Haus- und Gartenbesitzer nicht einfach mit der chemischen
oder biologischen Keule vorgehen. −Foto: ANA
Altötting. Vielen Hausbesitzern und Kleingärtnern ist nicht bewusst, dass der
Einsatz von Giften gegen Schädlinge wie Ungeziefer, Wildkräuter oder Pilze
gewissen Richtlinien zu Grunde liegt. Bereits seit dem 14. Februar 2012 gilt
deutschlandweit ein neues Pflanzenschutzgesetz. Voraussetzung für die Verwendung
der sogenannten Pflanzenschutzmittel ist die landwirtschaftliche,
forstwirtschaftliche oder gärtnerische Nutzung von Freiflächen. In Gärten ist
der Gebrauch somit gestattet, jedoch nicht auf Wegen und Zufahrten sowie
Böschungen und Freilandflächen. Anwendungen auf versiegelten Flächen stellen
sogar Ordnungswidrigkeiten dar, die mit Bußgeld von bis zu 50000 Euro geahndet
werden können. Dabei gilt dieses grundsätzliche Verbot auch für vermeintlich
beliebte Hausmittel. In dem Augenblick, in dem beispielsweise Salz oder Essig
zur Unkrautvernichtung auf Pflasterbelägen eingesetzt wird, gelten die
Substanzen als Pflanzenschutzmittel. Da diese jedoch keine Zulassung besitzen,
gilt ein grundsätzliches Einsatzverbot.
Trotz aller Bestrebungen, den Pflanzenschutzmitteleinsatz europaweit zu
vereinheitlichen, darf ein Pflanzenschutzmittel in Deutschland nur angewandt
werden, wenn es vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
zugelassen ist. So wie bereits im Vorgängergesetz dürfen Pflanzenschutzmittel
darüber hinaus nur eingesetzt werden, wenn die Zulassung nicht ruht, die
Anwendungsgebiete und Anwendungsbestimmungen beachtet werden. Vereinfacht heißt
das, dass nur das erlaubt ist, was in der jeweils gültigen Gebrauchsanleitung
steht.
Im Haus- und Kleingarten dürfen nur Pflanzenschutzmittel angewandt werden, die
für die Anwendung durch "nicht berufliche Anwender", also Hobbygärtner,
zugelassen sind. Für berufliche Anwender zugelassene Pflanzenschutzmittel dürfen
im Haus- und Kleingarten nur eingesetzt werden, wenn das Bundesamt für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit die Eignung zur Anwendung im Haus-
und Kleingarten festgestellt hat und der Anwender einen Sachkunde- nachweis in
Form einer absolvierten Prüfung vorlegen kann. Es wird also verbindlich
vorgeschrieben, wer Pflanzenschutzmittel einsetzen darf und wo es zum Einsatz
kommt. Hat ein Pflanzenschutzmittel mit der Ausweisung für "nicht berufliche
Anwender" beispielsweise eine Zulassung gegen Blattläuse bei Zimmer- und
Balkonpflanzen, so darf es nicht gegen Blattläuse im Garten oder auf
Freilandflächen angewandt werden. Wer Pflanzenschutzmittel in seinem Garten
nutzen will, muss sich also zwingend mit den betreffenden Bestimmungen des
Pflanzenschutzgesetzes auseinandersetzen.
Um den Gebrauch von Pflanzenschutzmitteln so gering wie möglich zu halten, wird
das Leitbild des integrierten Pflanzenschutzes empfohlen. Gemäß
Pflanzenschutzgesetz handelt es sich dabei um eine Kombination von Verfahren,
bei denen unter vorrangiger Berücksichtigung biologischer, biotechnischer,
pflanzenzüchterischer sowie anbau- und kulturtechnischer Maßnahmen die Anwendung
chemischer Pflanzenschutzmittel auf das notwendige Maß beschränkt wird. Der
integrierte Pflanzenschutz beginnt bereits bei der Auswahl des für die
Kulturpflanze geeigneten Standortes, der sachgerechten Bodenbearbeitung, der
Wahl des geeigneten Saat- bzw. Pflanztermins, Verwendung von gesundem Saat- bzw.
Pflanzgut einer möglichst gegenüber den vorherrschenden Schadorganismen
widerstandsfähigen Sorte, sowie einer ausgewogenen organischen oder
mineralischen Düngung. Ziel ist es, die Widerstandsfähigkeit der Pflanze bereits
im Vorhinein zu steuern und zu unterstützen. Im Rahmen des integrierten
Pflanzenschutzes spielt zudem der Einsatz von Nützlingen eine entscheidende
Rolle. Beispielsweise bekämpfen Marienkäferlarven gezielt Blattläuse, was die
Anwendung von schädlichen Giften verhindert oder zumindest auf ein Mindestmaß
beschränkt.
Unser Gastautor ist Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am
Landratsamt Altötting.
Andreas Baumgartner
3.6.2020
Der optimale Obstbaum für den eigenen Garten
Der Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt gibt
praktische Gartentipps
Welchen Obstbaum soll ich pflanzen? Auf diese Frage gibt es keine pauschale
Antwort. Vielmehr geht es um Fragen des Standorts und der persönlichen
Geschmacksvorlieben, aber auch der Bodenbeschaffenheit und der gewünschten
Ertragsmenge an Früchten. −Foto: Baumgartner
Altötting. Als Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege steht man
Bürgerinnen und Bürgern, welche Unterstützung rund um den Garten benötigen, mit
Rat zur Seite. Die wahrscheinlich am häufigsten wiederkehrende Frage ist dabei:
Welchen Obstbaum soll ich pflanzen? Dass es darauf jedoch keine pauschale
Antwort gibt, verwundert viele Menschen. Meiner Meinung nach sollten wir über
die Vielfalt glücklich sein, denn so kann man individuell auf jede Situation
reagieren. Doch was muss beachtet werden und welche Vorüberlegungen sind zu
treffen?
Zu Beginn ist abzuklären, welche Rahmenbedingungen an Ihrem gewünschten
Pflanzstandort herrschen. Vor allem das Klima spielt eine wichtige Rolle.
Temperatur, Frost und Wind sind Eigenschaften, die für die entsprechende Auswahl
entscheidend sind. Auch Bodenverhältnisse müssen berücksichtigt werden. Nicht
jede Pflanze kann mit derselben Bodenart, zu geringem Humusgehalt oder
schwankendem pH-Wert umgehen. Weiter ist der zur Verfügung stehende Platz
entscheidend. Gerade in der heutigen Zeit, in der Gartenflächen immer kleiner
werden, muss reagiert und gezielt gepflanzt werden. Die Wuchskraft eines
Obstbaumes hängt dabei maßgeblich von den Wurzeln ab. Ein Obstgehölz der
gleichen Sorte, jedoch mit einer unterschiedlichen Unterlage kann entweder zu
einem stattlichen Baum mit 15 Metern Höhe werden oder nach drei Metern sein
Wachstum einstellen. Das Nachbarrecht und die daraus folgenden Grenzabstände
sollten dringend beachtet werden, um Streitigkeiten, wie überhängende Äste, im
Vorhinein auszuschließen.
Nun sollten Sie sich klarwerden, welche persönlichen Voraussetzungen der Baum
für Sie erfüllen soll. Beispielsweise besitzt ein Einpersonenhaushalt einen
wahrscheinlich geringeren Obstbedarf als eine Großfamilie, welche als
Selbstversorger lebt. Es ist entscheidend, Ihren eigenen Obstbedarf
abzuschätzen, um bei der Erntezeit nicht überfordert oder enttäuscht zu werden.
Auch die damit verbundenen Lagermöglichkeiten müssen Ihnen bewusst sein, sollte
Obst noch lange Zeit nach der Ernte, gleich ob unverändert oder verarbeitet,
verzehrt werden können. Gleichzeitig kann ein Obstbaum aber nicht nur als
Vitaminlieferant dienen. Es besteht auch die Möglichkeit, dass das Gehölz
lediglich als gestalterisches Element eingesetzt wird. In diesem Fall richtet
sich das Hauptaugenmerk auf die Ästhetik der Pflanze und nicht auf Ertrag. Im
letzten Schritt setzt man sich mit den Frucht- und Pflanzeigenschaften
auseinander.
Heutzutage steht Ihnen eine nahezu unvorstellbare Bandbreite an verschiedensten
Sorten zur Auswahl, die jeden Geschmack abdecken kann. Früchte unterscheiden
sich dabei nicht nur in Form, Farbe und Größe, sondern auch in Vitamin-, Säure-
und Zuckergehalt. So besteht die Möglichkeit, dass Sie einen Obstbaum einsetzen,
der genau Ihren Vorstellungen entspricht. Sowohl Reifezeit, Lagerverhalten und
Verwendungsmöglichkeiten, als auch Robustheit, Widerstandsfähigkeit und
Ertragsverhalten sind stark sortenabhängig und sollten vor Auswahl beachtet
werden.
Setzt man nun die Standortbedingungen, persönliche Vorlieben und Eigenschaften
der Pflanze zusammen, so erhält man den passenden Obstbaum für Ihre individuelle
Lage.
Die Suche nach dem richtigen Obstbaum ist also keine leichte Aufgabe, die man
einfach überstürzen sollte. Grundsätzlich rate ich immer dazu, sich entsprechend
Zeit zu nehmen, genau zu überlegen und die Baumschule beziehungsweise den
Gärtner Ihres Vertrauens in die Planung mit einzubeziehen, um somit das optimale
Ergebnis und viel Freude am Baum zu erzielen.
Andreas Baumgartner
27.5.2020
Kleine Farbenlehre für den Gartler
Farbenprächtig darf ein Garten sein, doch auf die richtige Kombination kommt es
an. −Foto: Baumgartner
Der Garten wird oft mit dem Begriff "heimisches Grün" in Verbindung gebracht.
Die Herleitung ist logisch, schließlich handelt es sich um die dominanteste
Farbe in der Pflanzenwelt. Oftmals vergisst man jedoch die zahlreichen weiteren
Farben, die im Laufe eines Jahres den Garten durchwandern – angefangen von einem
Staudenbeet mit blauen Blüten, über einen Obstbaum mit roten Früchten, bis hin
zu einem Strauch mit oranger Herbstfärbung.
In der Theorie kann die Wirkung von Farben auf zwei unterschiedliche Bereiche
angewandt werden. Es ist möglich, sowohl emotionale, als auch bauliche Aspekte
gezielt zu beeinflussen. Jede Farbe löst somit seinen eigenen Effekt auf Mensch
und Umgebung aus. Und jede Farbe besitzt nicht nur ihre eigene Wirkung, sondern
beeinflusst auch die Wirkung von benachbarten Farben.
Bezüglich der Farbenwirkung auf Menschen gibt es auch wissenschaftliche
Arbeiten. So gilt Grün als beruhigende Grundfarbe des Gartens und vermittelt
zwischen den verschiedenen Blütenfarben. Gelb steht für Helligkeit, Wärme und
fröhliche Stimmung, hat eine hohe Strahlkraft vor dunklen Hintergründen, lässt
benachbarte Farben dunkler erscheinen und schafft optische Dichte.
Orangesymbolisiert Leben und Wärme, setzt Akzente und schafft optische Dichte.
Rot strahlt hell und warm, lässt benachbarte Farben dunkler erscheinen ist eine
Signalfarbe und setzt Akzente, kann in dunklen Schattierungen auch beruhigen.
Rosa-weißlich strahlt vor weißen und grauen Hintergründen, rötlich verströmt
Fröhlichkeit und strahlt vor grünen Hintergründen, bläulich wirkt kühl und
elegant, strahlt vor allen hellen Hintergründen. Das elegante Blau schafft
optische Weite und strahlt vor hellem Hintergrund, während Violett leicht
wärmend und beruhigend wahrgenommen wird und bei vollem Sonnenlicht strahlt.
Weiß schließlich ist neutral und vermittelnd, schafft optische Weite und ist in
der Mitte von Beet und Rabatte ein Blickfang.
Und auch besondere optische Eindrücke lassen sich auf dieser Basis erzielen.
Helle Farben vergrößern kleine Flächen, weiten enge Bereiche, lassen Nischen und
Plätze geräumiger erscheinen. Dunkle Farben dagegen verkleinern große Flächen;
ausufernde Beete wirken schmaler, leere Flächen kompakter. Warme Farben heben
die gefühlte Temperatur, der Garten wirkt gemütlicher, wohnlicher, aber auch
etwas enger. Und kalte Farben senken die gefühlte Temperatur, der Garten
erscheint weiträumiger und entspannt den Betrachter.
Aber erst mit Hilfe von praktischen Methoden kann die Theorie umgesetzt werden.
Die Farbenlehre kennt klare Arbeitsweisen, die die Umsetzung und Gestaltung
behandelt. Grundsätzlich gilt jedoch: Was dem Gartenbesitzer gefällt, ist auch
erlaubt.
Ton in Ton
Es werden ausschließlich Farben aus einer Farbgruppe kombiniert. Ein normales
Blumenbeet verwandelt sich in ein aufregendes Arrangement, wenn Petunien,
Geranien, Feuersalbei und Hängeverbenen – allesamt rotblühend – zusammen
eingepflanzt werden. Blüten mit helleren oder dunkleren Farbabstufungen lockern
die Komposition etwas auf. Möchten Sie eine lebhafte Atmosphäre erzeugen, sollte
zu gelben oder orangefarbenen Blüten greifen werden. Demgegenüber wirken Blau-
und Violett-Töne tiefenentspannend.
Farbverlauf
Es wird eine Kombination von Farbgruppen verwendet, die auf dem Farbkreis
nebeneinanderliegen. In der Regel beschränkt man sich auf den Verlauf von zwei
Farben. Während auf den Außenseiten jeweils die Blüten mit reinen Farbtönen den
Rahmen bilden, sorgen viele Mischfarben im Mittelteil für einen langsamen
optischen Wechsel. Erforderlich ist nicht nur viel Platz, sondern auch eine gute
Planung, um die Übergänge sanft zu gestalten.
Farbdreiklang
Es werden drei Farben des Farbkreislaufes ausgewählt, die im Abstand von 120
Grad angeordnet sind. Die klassischen Kombinationen sind Gelb – Blau – Rot und
Grün – Violett – Orange. Das Zusammenspiel dieser Farben empfindet das
menschliche Auge automatisch als harmonisch. Pflanzt man aber beispielsweise
Königsgoldrute in Gelb, Berg-Aster in Blau und Orientalischen Mohn in Rot zu
dicht nebeneinander, wird diese Variante schnell als zu bunt oder zu grell
empfunden. In diesem Fall empfiehlt es sich, das Beet optisch aufzulockern,
entweder mit einer weiß blühenden Sommer-Margerite oder einem rein grünen
Ziergras.
Komplementärfarben
Es werden zwei Farben verwendet, die im Farbkreis gegenüberliegen. Die
Basis-Komplementärfarben sind Grün – Rot, Orange – Blau und Violett – Gelb.
Besonders rote Rosen wirken vor einem satten grünen Hintergrund besser als vor
einer weißen Hauswand. Aber auch die rötliche Herbstfärbung vieler Laubbäume
entwickelt in Verbindung mit immer- oder wintergrünen Gehölzen eine deutlich
intensivere Wirkung auf den Betrachter.
Die Natur hat uns nicht nur mit einer Vielzahl an Pflanzen, sondern auch einer
enormen Farbenpalette ausgestattet. Ausstattungselemente, wie Sichtschutzzäune
oder Terrassenbeläge, sind in der heutigen Zeit in jeglicher erdenkbaren
Variation erhältlich. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und nutzen Sie
die Möglichkeiten, um nach Ihren Bedürfnissen zu gestalten – denn ein Garten
muss nicht nur grün sein!
Andreas BaumgartnerKreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege
21.04.2020
Altötting
Gartentore bleiben zu
Altötting. "Gartenbesitzer öffnen ihre Gartentore für Gartenfreunde": So wäre
das Motto am Sonntag, 14. Juni, gewesen. Bayernweit wären wieder tausende von
Gartenliebhabern in fremden Gärten unterwegs gewesen, um sich inspirieren zu
lassen.
Im Jahr 2000 wurde der "Tag der offenen Gartentür" erstmals in Bayern
durchgeführt und erfreut sich seitdem wachsender Beliebtheit. Auch im Landkreis
Altötting hätten in diesem Jahr wieder acht Gartenbesitzer ihre persönlichen
Paradiese geöffnet, um zahlreiche Gäste aus nah und fern zu begrüßen. Ob ein
ländlicher Erlebnisgarten, ein Wellnessgarten, ein Garten für Kinder oder ein
Tagliliengarten mit überwältigender Blühvielfalt, alle hätten besichtigt werden
können. Aber auf Grund der aktuellen Entwicklung in der Coronavirus-Pandemie
haben der Kreisverband Altötting und viele andere Kreisverbände schweren Herzens
beschlossen, von der Durchführung dieser Veranstaltung Abstand zu nehmen.
Kreisvorsitzender Clemens Jobst betont, dass die Unsicherheit hinsichtlich der
künftig geltenden Einschränkungen und die Rücksicht auf die Gartenbesitzer wie
auch auf die Besucher eine Durchführung des "Tag der offenen Gartentür"
unmöglich macht. In Absprache mit den Kreisverbänden Traunstein und
Berchtesgaden soll der "Tag der offenen Gartentür" stattdessen im kommenden Jahr
im Landkreis Altötting stattfinden. Einige der Gartenbesitzer haben dazu bereits
ihre Bereitschaft bekundet. − red
02.04.2020
"Es geht nicht ums Verwildern lassen"
Gemeinsam für mehr Artenschutz – Wie mache ich meinen Garten zum Naturparadies?
Für ein bisschen Wildheit im Garten: Beim naturnahen Garten geht es vor allem
darum, der Tierwelt gezielt ökologische Nischen zu bieten und das am besten das
ganze Jahr über. −Foto: Stummer
Altötting. Die ersten Frühlingsboten blühen bereits in den Gärten und überall
spitzen die Knospen vorwitzig heraus: Wer einen Garten hat, ist derzeit gut
beschäftigt. Das Grün will bereit gemacht werden für die Saison. Wer seine
Pflanzen im Herbst nicht zurückgeschnitten hat, ist derzeit am Schneiden, und
auch das Ansäen beschäftigt die vielen Hobbygärtner bereits – obwohl die
nächtlichen Minusgrade eine besondere Vorsicht empfehlen lassen.
Für ein bisschen Mäßigung in all diesem Tun, ein bisschen Wildheit im Garten,
wirbt derweil die Ökomodellregion Inn-Salzach. Unter dem Motto "Gemeinsam für
mehr Artenschutz – Wie mache ich meinen Garten zum Naturparadies?" hätte Mitte
März in Mehring ein Informationsabend stattfinden sollen. Mit Vorträgen und
Ideen, wie ein jeder den eigenen Garten mit ein paar Handgriffen tierfreundlich
umgestalten kann. Coronabedingt hatte die Veranstaltung abgesagt werden müssen.
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Landkreis Altötting
Wettbewerb startet
Die Heimatzeitung hat deswegen im Gespräch mit Andreas Baumgartner,
Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, die zentralen Tipps
zusammengestellt. Immer mit Blick auf die heimische Natur – damit Igel, Hummel
und Co. ein Zuhause finden." Die ökologische Vielfalt ist dabei das oberstes
Ziel", betont Baumgartner, und wer bewusst die Gestaltung seines Gartens angeht,
könne mit kleinen Änderungen vieles für die Tiere erleichtern. "Es geht nicht
ums Verwildern lassen", so Baumgartner. Er will so manch besorgtem Gärtner, der
seinen akkurat geschnittenen Garten in Gefahr sieht, den Wind aus den Segeln
nehmen. Ein naturnaher Garten schaffe aber den Einklang mit der Natur.
Manches ein bisschen stehen lassen, den Rasen nicht raspelkurz zu halten,
Nischen für Igel und Co. schaffen – all das könne auch der kleinste Garten
bieten ohne gleich ungepflegt zu wirken. Es gehe auch darum, kleine Trittsteine
zu schaffen, von wo aus sich die Tiere verteilen können, so Baumgartner.
Grundsätzlich gilt:1. Biologische Vielfalt schaffen: Das heißt verschiedene
Lebensräume wie Trockenmauer. Stein- und Holzhaufen, Sonnen- und Schattenplätze
oder Feuchtbiotope im Garten anbieten. So kann ein Blätterhaufen unter dem Busch
bereits Igel helfen.
2. Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel: Wer robuste, regionaltypische
und standortgerechte Pflanzen wählt, braucht in der Regel keine
Pflanzenschutzmittel; dazu gehört auch, Nützlinge wie Marienkäfer zu
unterstützen. Denn die chemischen Varianten schädigen auch den kleinen Helfern
im Garten.
3. Keine Verwendung von chemischem Dünger: Kompost, organischer Handelsdünger,
Gründungung und Naturdünger reichen völlig aus. Wasserlösliche Mineraldünger
hingegen können ins Grundwasser gelangen und belasten das Trinkwasser.
4. Verzicht auf Torf: Zum einen belaste bereits die Torfgewinnung die Natur und
zerstöre Moorlandschaften, so Baumgartner; zum anderen kann Torf den Boden
nachhaltig stören. Trocknet Torf in einem heißen Sommer komplett aus, nehmen
diese Böden kein Wasser mehr auf.
5. Keine Kiesflächen mit Ziersteinen: Im Gegensatz zu Trockenmauer und
Steinhaufen bieten sie keinen Lebensraum für Tiere. Sinnvoll jedoch ist es,
sandige Ecken anzubieten. Es gibt Bienenarten, die Sandflächen brauchen.
Beim Anlegen eines naturnahen Gartens sollten folgende Elemente – wenn möglich –
berücksichtigt werden:
Ein Eck im Garten finden, in dem Wildkräuter beispielsweise einfach wachsen
dürfen. Hier sollte eine Pflege komplett ausbleiben, da sie Rückzugsgebiete für
Tiere sind.
Wiesenflächen mit vielen Wiesenpflanzen wachsen lassen.
Trockensteinmauern und Steinhaufen anbieten.
Blühende, mehrjährige Stauden und einjährige Blumen im Mix anpflanzen. Vor allem
ungefüllte Blüten sind wichtige Nahrungsquellen. Im Herbst sollten die
verdorrten Pflanzenteile stehen bleiben, da sie Nützlingen Unterschlupf im
Winter bieten.
Vielfältige Strauchhecken mit heimischen Sorten pflanzen; sie sind ein wichtiger
Lebensraum für Insekten, Vögel und Säugetiere, da sie Unterschlupf und Nahrung
bieten.
"Schön wäre es, in seinem Garten einen echten Naturkreislauf zu schaffen", sagt
Andreas Baumgartner. Alles was dem Garten entnommen wird, kommt ihm als Dünger
wieder zu Gute. Das heißt: Schnittgut und Gemüseabfälle kommen als Mulch und
Kompost wieder zurück. Einen letzten Tipp hat Baumgartner noch: Beim Ansäen
sollte unbedingt der Jahreslauf berücksichtigt werden. "Ideal ist es, wenn immer
etwas im Garten blüht." Eigens dafür hat er Listen angelegt, in denen
aufgeführt, wann was blüht. − joDie Listen mit den Blühzeiten und Tipps in
Sachen Naturgarten ganz allgemein gibt es bei Andreas Baumgartner im
Landratsamt, Telefonnummer 08671/502316 und unter www.oekomodellregionen.bayern.
28.03.2020
Zukunftsbaum für den Landkreis
Gartler pflanzen eine Silberlinde und stellen Insektenhotel daneben
Die Silberlinde steht schon, das Insektenhotel muss noch montiert werden.
Fototermin mit Abstand: (von links) Kreisvorsitzender Clemens Jobst, Landrat
Erwin Schneider, Gartler-Präsident Wolfram Vaitl, Kreisfachberater Andreas
Baumgartner und 3. Kreisvorsitzender Norbert Häring. −Foto: Schwarz
Altötting. Wenn im öffentlichen Raum ein Baum gepflanzt wird und der Landrat
dabei ist, dann kommt es schon vor, dass Erwin Schneider die lockere Erde um das
Wurzelwerk festtrampelt. In Corona-Zeiten aber ist alles anders.
Der Landesverband für Gartenbau und Landespflege hat 2019 sein 125-jähriges
Bestehen gefeiert. Diesen Anlass wollte der hiesige Kreisverband nutzen und
einen vom Dachverband gespendeten Jubiläumsbaum pflanzen, und zwar im Umgriff
des neuen Landratsamts-Parkplatzes an der Gabriel-Mayer-Straße gegenüber der
Agentur für Arbeit. Es ist ein anpassungsfähiger Zukunftsbaum, eine Silberlinde
der Sorte Brabant
Ein Treffen auf DistanzDer Termin dafür, zu dem auch Landesvorsitzender Wolfram
Vaitl geladen war, war schon seit Wochen ausgemacht – doch dann kam die Covid-Krise
dazwischen. Und aus der kleinen Feierstunde wurde ein Treffen auf Distanz. Der
Mindestabstand von zwei Metern wurde nur für gut zehn Sekunden unterschritten,
als das Pressefoto gemacht wurde. Auch auf Ansprachen und den obligatorischen
Umtrunk wurde verzichtet.
Sein geplantes Grußwort, das er halten wollte, hat Clemens Jobst, Vorsitzender
des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Altötting, der Heimatzeitung
in schriftlicher Form überlassen. Es folgen Auszüge daraus:
"125 Jahre Landesverband, Dachorganisation von 3239 Vereinen mit insgesamt
536820 Mitgliedern – das bedeutet auch 125 Jahre Dienst am Menschen, an der
Natur und Wahrung der Kultur. So haben sich die Aufgaben der Gartenbauvereine in
diesen 125 Jahren auch gewandelt. Ursprünglich stand die Förderung der Imkerei
und des Obstbaues absolut im Vordergrund. Mittlerweile muss der eigene Garten
vielfältigeren Ansprüchen genügen, Obst- und Gemüseanbau, wichtiges Element der
Siedlungsbegrünung, Fläche zur Erholung des Besitzers, Biotopfläche für Pflanzen
und Tiere insbesondere Insekten, Kleintiere und Vögel.
Gartler unterstützen die KommunenAber auch außerhalb der Gärten sind die
Gartenbauvereine aktiv. Sie unterstützen die Kommunen bei der Grüngestaltung
ihrer Dörfer und Städte, betreuen und gestalten eigenständig öffentliche
Grünflächen, organisieren Pflanzaktionen, schulen die Bevölkerung durch Vorträge
und Kurse, und versuchen mit ihrer Jugendarbeit Kinder und Jugendliche für
Garten und Natur zu sensibilisieren."
Clemens Jobst hob noch heraus, dass einer der ältesten Gartenbauvereine Bayerns
der hiesige Ortsverein Haiming-Piesing-Niedergottsau ist, der heuer sein
130-jähriges Bestehen feiert. Besonderen Dank zollte er 3. Kreisvorsitzenden
Norbert Häring für das Insektenhotel, das im Umgriff der Silberlinde aufgestellt
wird. Häring hat es selbst gebaut, und es zeigt seine Verbundenheit zum
Landkreis, denn unter dem Giebel ist ein Stück Holz in dessen Umrissen
eingefügt. − ecs
7.3.2020
Gartler bereit für die Saison
Kreisverband für Gartenbau bei Landesgartenschau in Ingolstadt vertreten
Heuer gibt es wieder den "Tag der offenen Gartentür": Am 14. Juni können
besondere Privatgärten besichtigt werden. −Foto: A. Kleiner
Altötting. Clemens Jobst, Vorsitzende vom Kreisverband für Gartenbau und
Landespflege Altötting, gab am Mittwochabend im Gasthof "Zwölf Apostel" in
Altötting den Vorständen von 22 Gartenbauvereinen einen Überblick über die
Aktivitäten des Vor- und des neuen Vereinsjahres. Unterstützt wurde er dabei von
Andreas Baumgartner, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am
Landratsamt Altötting und Geschäftsführer des Kreisverbands.
Der Kassenbericht von Georg Keller zeigte, es gibt ein Plus von 757 Euro und die
Kassenprüfer konnten keinerlei Fehler finden, sodass es für Kassier und
Vorstandschaft eine einstimmige Entlastung gab. Im Haushaltsplan 2020 gibt es
auch ein Plus – diesmal bei den geplanten Mehrausgaben. Hier nimmt der
Kreisverband rund 16 200 Euro in die Hand, unter anderem für den "Tag der
offenen Gartentür" und die Landesgartenschau in Ingolstadt. Der Haushaltsansatz
wurde ebenfalls einstimmig angenommen. Clemens Jobst berichtete von der
Bezirksversammlung im Februar 2020. Auch dort nimmt die anstehende
Landesgartenschau in Ingolstadt den größten Posten ein, denn es werden 150000
Euro zugeschossen.
Vom 24. bis zum 30. August vertreten Andreas Baumgartner und Brigitte Koreck den
Landkreis auf der Landesgartenschau in Ingolstadt, die bereits im April ihre
Tore öffnet, auch Clemens Jobst wird mit seiner Frau mithelfen. Gesucht werden
zudem noch zwei Helfer für den Abbau am letzten Tag. Auch um Spenden von
Marmeladen, Schnäpsen, Likören, eingelegtem Gemüse und anderen Köstlichkeiten,
die der Garten so hergibt, wurde gebeten. Es dürfe zwar nichts verkauft werden,
aber aufgrund der Verkostung sollten Inhaltsstoffe angegeben werden und Rezepte
ausliegen. Andreas Baumgartner erklärte den Anwesenden das Areal und den
geplanten Schaugarten "Zimmer frei". Hier können "Gartenzimmer" entdeckt und
erlebt werden. Der Tourismusverband Altötting/Mühldorf wird ebenso im
Schaucontainer des Kreisverbands vertreten sein.
Zum 125. Jubiläum des Landesverbands wird am 20. März 2020 am Landratsamt
Altötting in einem Festakt eine Silberlinde gepflanzt. Norbert Häring hat dazu
noch ein Insektenhotel gespendet. Jobst wies darauf hin, dass "der Kreisverband
im nächsten Jahr sein 115-Jähriges begeht und einer der ältesten
Gartenbauvereine mit 130 Jahren in unserem Haiming ist. Älter sind nur noch die
englischen Gärten!"
Heuer ist auch wieder der Landkreis Altötting mit dem "Tag der offenen
Gartentür" dran und laut Clemens Jobst mache sich der Klimawandel bei der
Terminfestlegung schon bemerkbar. "Früher war er Ende Juni, heuer legten wir den
14. Juni fest, aber wenn ihr in euren Garten schaut, seht ihr, dass im April die
Rosen schon voll sind und der Termin wird wahrscheinlich in Zukunft immer weiter
nach vorne rücken."
Gesucht werden wieder Gärten, "mit dem gewissen Extra" wie attraktivem
Blumenschmuck, kreativen Steinfiguren und mehr. Die Gartenbesitzer werden dabei
auch vom jeweiligen Gartenbauverein unterstützt. Für die Zukunft wünscht sich
Jobst: "Es wäre schön, wenn ein ganzer Ort mitmachen würde, damit die Besucher
nicht mit dem Auto von Garten zu Garten fahren müssen."
Ein weiteres Thema war die "Gartenzertifizierung": Nicht so glücklich ist man im
Kreisverband mit dieser Zertifizierung, die im vergangenen Jahr vom
Landesverband eingeführt wurde. Laut Andreas Baumgartner, ist die Idee dahinter
gut, aber die Abwicklung undurchsichtig: "Die Plakette ‚Naturgarten‘ kann man
sich dann an die Garten- oder Haustür hängen, aber wenn einer in drei Jahren
wieder alles rausreißt und einen Kiesgarten macht, ist das nur schwer
überprüfbar." Baumgartner selbst hat die Ausbildung als Gartenzertifizierer.
Clemens Jobst ergänzte: "Man müsste das wie beim Michelin-Stern machen. Wenn
einer sein Lokal aufgibt, ist auch der Stern weg."
Das Altöttinger Gartenbauseminar feierte heuer sein zehnjähriges Bestehen und es
ist immer noch ein Renner. Laut Baumgartner waren wieder 80 bis 90 Besucher da.
Diesmal wurde neben dem Obstbaumschnitt auch die Veredelung gezeigt. "Das ist
sehr gut angekommen und wird auch in Zukunft beibehalten", so der
Kreisfachberater.
Jugendreferent Peter Klinger lobte, dass bereits 15 Ortsvereine eine
Jugendgruppe hätten. Geld stehe zur Verfügung, so dass weitere Gartenbauvereine
Kinder- und Jugendleiter im Kreisverband ausbilden könnten. "Die
Bewusstseinsbildung sollte schon im Kindergarten beginnen", so Klinger.
Zu den Blühpatenschaften kam die Frage eines Mitglieds. "Auch Gartenbauvereine
könnten eine Patenschaft für 125 Euro auf fünf Jahre übernehmen", so Jobst,
"denn das ist ja schon eine Ehrenpflicht". Die Jubiläumsausgabe des "Gartenblattl"
(zehn Jahre) erscheint heuer wegen der LGS Ingolstadt in der Auflage von 2500
Stück. − cs
2.3.2020
Versammlung der Gartler
Kirchweidach. Der Gartenbauverein beginnt das Vereinsjahr 2020 am Freitag, 6.
März, um 19.30 Uhr im Saal des Gasthofs "Zur Post" mit der
Jahreshauptversammlung. Auf der Tagesordnung stehen neben den Vorstandsberichten
Ehrungen und Bilder vom Vereinsgeschehen des vergangenen Jahres. Zur
Unterhaltung spielt die Musikkapelle Kirchweidach. Alle Mitglieder und
Interessenten sind eingeladen. − hek
24.02.2020
Warum Obstbäume im April blühen
Vortrag über Bauernregeln und Baumschnittübungen als Höhepunkt des
Gartenseminars
Die Schnittübungen waren der Hauptbestandteil des zweitägigen Gartenseminars. −Fotos: Trager/Richter
Altötting. "Kunigund macht warm von unt, weil der Wurm wieder kumt." Diese
Bauernregel reimt sich nicht nur, sondern hat auch einen wahren Kern. Zumindest
dann, wenn der Boden möglichst naturbelassen ist und nicht verdichtet wurde.
Dann werden die Regenwürmer zu Kunigunde Anfang März wieder aktiv und sorgen für
einen gesunden Boden.
Thomas Janscheck hatte bei seinem Vortrag im Rahmen des Gartenseminars des
Landratsamtes Altötting so manche Bauernregel parat. Die meisten von ihnen
gelten noch heute. Die Regeln, die er vor rund 80 Interessierten im Graminger
Weißbräu vorstellte, weisen alle auf einen bestimmten Tag hin und werden seit
Jahrhunderten weitergegeben. Zum Beispiel gilt für den 23. April, den Georgitag,
noch heute: "Auf Sankt Georgis Güte, stehen die Obstbäume in Blüte." Das sei
auch kaum abhängig vom Klima, denn die Natur richtet sich nach Licht und
Tageslänge. "Die Temperatur ist nur das Zünglein an der Wage", erklärte der
Experte aus der Hallertau.
Thomas Janscheck berichtete launig über Bauernregeln.
In seinem launigen Vortrag gab er viele Weisheiten – die meisten in Reimform und
darum leicht zu merken – wieder, erklärte die Natur und die Vorlieben der
Pflanzen. Freilich könne es sein, dass Pflanzen auch außerhalb ihrer Phänologie,
also dem Zeitfenster, in dem sie normalerweise aktiv sein sollten, blühen, dann
aber sei das auf Stress zurückzuführen. Zum Beispiel weil es zu warm oder zu
trocken ist. Dann passten die Regeln manchmal nicht mehr. Im Grunde aber stimmen
sie noch immer, ist Janscheck überzeugt. So ist zum Beispiel für Ende Februar
festgeschrieben: "Wenn Mattheis kommt herbei, legt das Huhn wieder jeden Tag ein
Ei und sonntags manchmal zwei." Und für Anfang August nannte Janscheck etwas,
das auf Nadelhölzer zutrifft: "An Laurenzi ist es Brauch, hör’s Holz zu wachsen
auf."
Der Vortrag über Bauernregeln war nur ein kleiner Aspekt des Gartenseminars.
Kreisfachberater Andreas Baumgartner hatte für die 20. Auflage der Veranstaltung
ein vielfältiges Programm zusammengestellt, von dem "jeder etwas hat".
Angefangen hat alles, indem der Landkreis die Kreis-Bauhofleute in Sachen
Baumschnitt schulen wollte, erinnert er sich. Über die Jahre habe sich eine
Veranstaltung für jeden Bürger entwickelt, viele von ihnen nehmen schon seit
vielen Jahren daran teil.
Etwa 170 Interessierte waren es an den beiden Tagen vergangene Woche. Am ersten
Tag etwa 90, am zweiten 80. "Heuer war mir wichtig, das richtige Düngen
anzusprechen", erklärte er. Auch das Thema Grabpflege, Wild- und Honigbienen,
der Schnitt von Wild- und Ziersträuchern und das Veredeln von Obstgehölzen waren
Gegenstand von Vorträgen.
Der wichtigste Aspekt des Seminars war wie in allen Jahren der praktische Teil:
die Schnittübungen. Sie fanden im Obstlehrgarten des Landkreises Altötting
statt. Geleitet wurde der Kurs von Baumgartner, Jürgen Pompe, Norbert Häring und
den Gartenpflegern des Kreisverbandes Günter Edelmüller, Barbara Jüngling und
Klaus Wunder. Zunächst demonstrierten die Kursleiter den Baum- und
Strauchschnitt und anschließend das Veredeln von Obstbäumen.
− jor/red
Gartentage 2020 Baumschnitt
Andreas Baumgartner bei der Gruppenaufteilung
Teilnehmer beim Erhaltungsschnitt
Fertig für dieses Jahr
Referent Jürgen Pompe zeigt Veredlung praktisch
Andreas Baumgartner mit seiner Gruppe
Barbara Jüngling schneidet selber
Mitarbeiterinnen der Presse vor Ort
Gruppe Baumschnitt
12.02.2020
20. Gartenseminar am 18. und 19. Februar
Altötting. Das Sachgebiet Landschaftspflege, Grünordnung und Gartenbau am
Landratsamt sowie der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Altötting
veranstalten am Dienstag und Mittwoch, 18. und 19. Februar, zum 20. Mal das
Altöttinger Gartenseminar. Beginn ist an beiden Tagen um 8.30 Uhr in den Räumen
des Graminger Weißbräu. Der erste Tag, der Dienstag, steht im Zeichen des Baum-
und Strauchschnitts sowie des Veredelns; am Nachmittag werden ab 13 Uhr
Schnittübungen im Obstlehrgarten des Landkreises an der Josef-Neumeier-Straße
gemacht. Am zweiten Tag, dem Mittwoch, geht es um Wild- und Honigbienen, um
gesunden Boden und richtiges Düngen sowie um Bauernregeln und Grabgestaltung.
21.01.2020
Gedanklich schon im Grünen
20. Gartenseminar in Altötting am 18./19. Februar
Altötting. Von Frühling ist zwar noch weit und breit keine Spur und so manch
einer wartet erst einmal auf knackigkalte Wintertage mit viel Schnee – und
dennoch ist der echte Profi in Sachen Gartenarbeit zumindest schon einmal
gedanklich im Grünen. Auch von Seiten des Landratsamtes und des Kreisverbandes
für Gartenbau und Landespflege Altötting steht man bereits in den Startlöchern,
denn das Programm für das 20. Altöttinger Gartenseminar steht und die Anmeldung
für das überaus beliebte zweitägige Seminar läuft bereits.
Neben altbekannten Klassikern wie dem praktischen Teil mit Schnittübungen im
Obstlehrgarten des Landkreises und des König-Karlmann-Gymnasiums sowie den
Grundlagen zum Thema Obstbaum-Veredelung hat das Team rund um den
Kreisverbandsvorsitzenden Clemens Jobst und dessen Kreisfachberater Andreas
Baumgartner wieder ein breit gefächertes Programm zusammengestellt, damit in
Sachen Garten auch alles rund läuft. Am 18. und 19. Februar dreht sich dann im
Gasthof "Graminger Weißbräu" in Altötting alles um Baum, Strauch und Co. Der
richtige Schnitt bei Wild- und Ziersträucher ist dann am ersten Seminartag das
erste Thema. Weiter geht es mit den Grundlagen des Obstbaumschnittes und den
Grundlagen des Obstbaumveredelns. Praktisch wird es am Nachmittag, wenn die
Kursteilnehmer in den Obstlehrgarten gehen. Die Seminarteilnehmer sollten hier
eigenes Schnittwerkzeug (Baumschere und -säge) mitbringen.
Am Mittwoch, 19. Februar, geht es ab 8.30 Uhr um Wild- und Honigbienen; das
richtige Düngen und ein gesunder Boden ist im Kurs danach ein Thema. Um
Bauernregeln unter dem Titel "Kunigung macht warm von unt" geht es am
Nachmittag, den Abschluss macht das Thema "Die Kunst des Gedenkens –
Grabgestaltung und Grabpflege".
− jo
Weitere Informationen zum 20. Gartenseminar gibt es telefonisch unter
Telefonnummer08671/ 502316 oder per E-Mail: andreas.baumgartner@ lra-aoe.de.
09.11.2019
Die Gartler haben 2020 viel vor
Beteiligung an der Landesgartenschau in Ingolstadt – Tag der offenen Gartentür –
Kritische Worte wegen des Gartenratgebers
Stehen für eine lebendige Gartler-Kultur im Landkreis: (von links) stv. Landrat
und Ehrenvorstand Stefan Jetz, Schriftführerin Brigitte Koreck, Kassier Gerg
Keller, Verbandsgeschäftsführer Andreas Baumgartner, 1. Vorstand Clemens Jobst.
−Foto: Wimmer
Altötting. Clemens Jobst, ehemaliger Kreisfachberater für Gartenbau, Grünordnung
und Landschaftspflege im Landratsamt Altötting und erster Vorstand des
Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege Altötting e.V. begrüßte im Gasthaus
Zwölf Apostel die Vertreter von 22 Gartenbauvereinen zur Herbstversammlung.
Zentrale Themen waren die Landesgartenschau in Ingolstadt, der Tag der offenen
Gartentür am 14. Juni 2020 und die Zeitschrift "Der praktische Gartenratgeber".
Jobst sagte, diese sei die aus seiner Sicht beste Fachzeitschrift und bisher mit
einer Auflage von 110000 Stück kostenfrei an die Führungskräfte der Vereine
verteilt worden. Nun habe der Landesverband bei der Tagung in Kulmbach
entschieden, das Magazin nur noch als Pflichtabonnement zur Verfügung zu stellen
und die Bezugspreise deutlich anzuheben. In dieser Zwangsmaßnahme sieht er eine
Gefährdung des derzeitigen Bestands, sagte Jobst und kündigte ein entschiedenes
Veto bei der kommenden Landesversammlung an.
Jeder Gartenbauverein sollte ein eigenes Logo und eine Homepage haben, erklärte
Andreas Baumgartner, Nachfolger von Jobst im Landratsamt und Geschäftsführer des
Altöttinger Kreisverbandes. Er sei gerne bereit, hier Hilfe zu leisten. Weiter
berichtete Baumgartner vom Abschlussfest Ende September auf dem Gelände der
Schnapsbrennerei Westenthanner in Burgkirchen. Die Streuobstwiesen der Brennerei
seien das ideale Gelände gewesen, um die Gewinner des Kinder- und
Jugendwettbewerb "Streuobst-Vielfalt – Beiß rein!" zu feiern. Den ersten Platz
habe der Gartenbauverein Tyrlaching, gefolgt von Kirchweidach und Halsbach,
belegt.
Ein Herzensanliegen von Jobst und Baumgartner ist die Landesgartenschau 2020 in
Ingolstadt. Der Kreisverband und der Landkreis Altötting werden dort im Zeitraum
24. bis 30. August in einem zweistöckigen Pavillon mit vorgelagerter Freifläche
vertreten sein. Unter dem Thema "Genuss und Gesundheit aus dem Garten" soll der
Landkreis Altötting präsentiert, sollen die Besucher zu Obstgehölzen und
Beerensträuchern beraten und Planungshilfen für den eigenen Garten angeboten
werden. Auch auf den Problemkreis Hitze und Trockenheit werde eingegangen.
Kinderaktionen, ein Musikprogramm und Führungen durch den Lehrgarten des
Bezirksverbandes werden das Programm abrunden, so Jobst und Baumgartner. Nun sei
die aktive Mithilfe der Ortsvereine gefordert; er bitte um Freiwillige, die mit
dem Auto und einem Anhänger Personen und Materialien zum Ausstellungsgelände
transportieren könnten, sagte der ehemalige Kreisfachberater. Der Kreisverband
sei offen für jede Anregung, die zum Gelingen des Auftritts beitragen könne.
Am 14. Juni 2020 findet wieder der Tag der offenen Gartentür statt. Der
bisherige Zeitpunkt war auf vielfachen Wunsch der Kreisverbände nach vorne
verlegt worden, um die Blütenhöhepunkte zahlreicher Pflanzen zeigen zu können.
Ganz glücklich mit dieser Entscheidung sind weder Jobst noch Baumgartner: Der
Termin am Sonntag nach Fronleichnam liege am Ende der Pfingstferien; dies könnte
sich negativ auf die Besucherzahlen auswirken.
Mitglieder, die ihre Gärten an diesem Tag präsentieren wollen, sollen sich bis
spätestens 15. Januar bei ihm im Landratsamt anmelden, so Baumgartner. Er werde
dann die Gärten in Zusammenarbeit mit dem Kreisverband sichten und die
endgültige Auswahl treffen. Ängste, dass Besucher die privaten Gärten
beschädigen könnten, seien völlig unbegründet. Bisher sei noch nie eine
entsprechende Beschwerde an das Landratsamt herangetragen worden, versicherte
Baumgartner.
Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums des Landesverbandes soll auf dem Gelände
des Landratsamts eine Silberlinde (Tilia tomentosa) gepflanzt werden, der
Festakt werde voraussichtlich im kommenden Frühjahr stattfinden. Hierzu klärte
Jobst auf, diese Linde sei zwar kein inländisches Gewächs. Angesichts des
Klimawandels sei jedoch die ursprüngliche Forderung, nur heimische Pflanzen
einzusetzen, hinfällig. Die Silberlinde erfülle nach wissenschaftlichen
Kriterien alle Voraussetzungen, um bei den klimatischen Änderungen bestehen zu
können.
Das seit zehn Jahren aufgelegte Vereinsgartenblattl wird weitergeführt. Andreas
Baumgartner bat die Anwesenden, für die nächste Ausgabe fehlerfreie Textbeiträge
und Fotos einzureichen. Die Vorschläge sollten bis 7. Januar bei ihm abgegeben
werden. Die Verteilung des neuen Blattls erfolge bei der kommenden
Frühjahrsversammlung. Das 20. Altöttinger Gartenseminar wird am 18. und 19.
Februar im Graminger Weißbräu stattfinden. Nach der Theorievermittlung können
die Teilnehmer die gewonnenen Erkenntnisse im Obstlehrgarten des Landkreises in
der Josef-Neueier-Straße in Altötting praktisch umsetzen.
− haw
04.11.2019
KREISNACHRICHTEN
Gartler beschäftigen sich mit Landesgartenschau
Altötting. Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege lädt am Mittwoch, 6.
November, zur Jahreshauptversammlung. Ab 19.30 Uhr geht es im Gasthaus "Zwölf
Apostel" unter anderem um die Teilnahme an der Landesgartenschau 2020 in
Ingolstadt sowie um den Tag der offenen Gartentür und den Abschluss des
Kinderfestes "Beiß rein". Außerdem wird das Gartenblattl 2020 thematisiert.
25.09.2019
Siegreicher Süden
Abschluss des Streuobst-Wettbewerbs auf Kreisebene – Tyrlaching, Kirchweidach
und Halsbach vorne
Die Gartenbauvereine aus Tyrlaching, Kirchweidach und Halsbach mit Kindern,
Vorsitzenden und Funktionären des Wettbewerbs: (hinten von links)
Kreisfachberater Andreas Baumgartner, Kreisvorsitzender Clemens Jobst, Georg Osl,
Jury-Mitglied Monika Pfriender, Franz Eberl, Wolfgang Antwerpen, Gerhard Bayerl,
Silke Dreier, Bezirksvorsitzender Michael Luckas und Landrat Erwin Schneider.
−Foto: Spielhofer
Burgkirchen. Einen siegreichen Süden kann der Streuobst-Wettbewerb "beiß rein"
auf Landkreisebene vorweisen. Mit Tyrlaching, Kirchweidach und Halsbach kamen
gleich drei Gartenbauvereine aus den südlichen Gemeinden auf das Treppchen.
Mitgemacht hatten auch Töging, Altötting und Haiming.
Es war der erste Kinder- und Jugendwettbewerb, der vom Bayerischen Landesverband
für Gartenbau und Landespflege ausgerufen wurde. Aus dem Landkreis Altötting
beteiligten sich sechs Gartenbauvereine und bewiesen damit ihre engagierte
Jugendarbeit. Insgesamt gehören 25 Gartenbauvereine mit 8000 Mitgliedern zum
Kreisverband Altötting.
Für die Siegerehrung wurde am Samstag ein Familienfest auf dem Gelände der
Streuobstanlage Westenthanner in Grasset veranstaltet. Zur Belohnung gab es für
die ersten drei Plätze eine große und eine kleine mobile Obstpresse sowie einen
Dörrapparat. Alle teilnehmenden Gruppen erhielten eine Urkunde und eine
Apfelschälmaschine.
Kreisvorsitzender Clemens Jobst informierte, dass von diesen sechs teilnehmenden
Vereinen insgesamt 33 Aktionen veranstaltet worden waren und mehr als 200 Kinder
mitgemacht hatten. Ziel des Wettbewerbs war es, Kinder und Jugendliche an das
heimische Obst und an die Bedeutung von Streuobstanlagen heranzuführen.
Landrat Erwin Schneider dankte dem Landesverband für diesen Wettbewerb, dem
Kreisverband für die Organisation und den Ortsvereinen fürs Mitmachen. Es sei
immer gut, wenn Naturprojekte für Kinder und Jugendliche gemacht werden, sagte
er.
Michael Luckas, Bezirksvorsitzender und Vorstandsmitglied im Landesverband,
erklärte, dass der Landesverband bereits 125 Jahre alt sei. Damals stand das
Obst als Lebensmittel im Mittelpunkt. Eine Streuobstwiese sei ein wertvoller
Naturraum mit gutem, heimischem Obst und Lebensraum für Tiere. "Bei diesem
Wettbewerb ist bayernweit viel passiert. Es wurde gepflanzt, geerntet, Wissen
vermittelt und mit Begeisterung mitgemacht", sagte Luckas und dankte den
Verantwortlichen für deren Engagement und den Kindern fürs Mitmachen.
Vom Gartenbauverein Tyrlaching arbeitete Jugendgruppenleiterin Silke Dreier mit
ihrer Ringelblumengruppe an dem zeitaufwändigen Projekt. Die 16 Kinder besuchten
jede Woche die Streuobstwiese in Tyrlaching und konnten somit den Lauf der Zeit
in der Natur miterleben. Auf dem Plan standen außerdem Bestimmung der
Obstbaumarten, Veredelung und Schnitt, Pflanzen von Obstbäumen, Bau von
Obstkisten, zum Reinbeißen knackige Äpfel und Birnen ernten, alles rund um die
Imkerei lernen und vieles mehr.
Jeder Verein hatte von allen Aktionen eine Power-Point-Präsentation mit Fotos
zusammengestellt. Eine schwierige Aufgabe hatte danach die siebenköpfige Jury.
Die Präsentationen wurden begutachtet, die Aktionen bewertet, die Entscheidung
getroffen und schließlich die Sieger benannt. − rs
7.7.2019
Die Vorstandschaft des Kreisverbands besuchte auch die Jubiläumsfeier 50 Jahre Gartenbauverein Alzgern.
11.3.2019
BURGKIRCHEN
Bürgerzentrum: Tatort Garten - Ödnis oder Oase, Fotoausstellung der
BUND-Naturschutz-Kreisgruppe Landshut, Veranstalter: Gartenbauverein und
Bücherei Burgkirchen sowie Kreisverband für Gartenbau- und Landespflege
Altötting, bis 31. März.
9.3.2019
Gartler präsentieren sich überregional
Jahresversammlung: Kreisverein nimmt an der Landesausstellung teil – Neues
Gartenblattl fertig
Warfen einen Blick ins druckfrische Gartenblattl: (v.l.) Geschäftsführer Andreas
Baumgartner, Ehrenvorsitzender Stefan Jetz, Vorsitzender Clemens Jobst sowie
Schriftführerin Brigitte Koreck. −Foto: Huckemeyer
Altötting. Bei der Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes Gartenbau und
Landespflege im Gasthof "Zwölf Apostel" hat Vorsitzender Clemens Jobst den
Mitgliedern gleich zu Beginn eine interessante Aufgabe in Aussicht gestellt. Es
geht um die Landesgartenschau, die im nächsten Jahr zwischen dem 24. und 30.
August in Ingolstadt veranstaltet wird. "Bei den bisherigen Gartenschauen haben
wir einen guten Namen hinterlassen. Dieses Ziel wollen wir auch in Ingolstadt
verfolgen", betonte Clemens Jobst, der mitteilte, dass sich der Kreisverband
unter dem Motto "Genuss und Gesundheit aus dem Garten" präsentieren wird.
Wie emsig die Vereine im Kreisverband für das "grüne Wohlergehen" im Landkreis
tätig sind, lässt sich an Projekten ablesen, die im vergangenen Jahr über die
Bühne gingen. Da stand zum Beispiel das Gartenseminar auf dem Programm, das sich
wieder großer Beliebtheit erfreute. Die Teilnehmer gingen mit wertvollen Tipps
und Tricks in Sachen Gartenarbeit und Baumschnitt nach Hause.
Beim landesweiten Kinder- und Jugendwettbewerb "Streuobst-Vielfalt – Beiß rein",
beteiligten sich aus dem Kreisverband sechs Vereine, die kindgerecht mit
frischen Aktionen bei der Sache waren. Den ersten Platz belegte dabei der
Gartenbauverein Tyrlaching. Die Sieger könnten sich in Wassertrüdingen ihre
Urkunde abholen. Weil der Weg dorthin aber etwas weit ist, veranstaltet der
Kreisverband am 21.September eine eigene Abschlussfeier, welche die Kinder
genauso erfreuen soll.
Nachdem Kreisfachberater Andreas Baumgartner in Vertretung von Kassier Georg
Keller dem Verband geordnete Finanzen bescheinigte , wurde noch ein Ausblick auf
die Aktivitäten in diesem Jahr geboten. Zuerst trat Franz Eckl, Vorsitzender des
Gartenbauvereins Burgkirchen, ans Mikrofon. Er informierte über die aktuelle
Ausstellung im Bürgerzentrum, die bis 31. März zu sehen ist und unter der
Überschrift "Tatort Garten" läuft (siehe dazu auch Seite 31). Heinrich Inkoferer
vom Bund Naturschutz in Bayern, Kreisgruppe Landshut, zeigt dabei anhand von
Fotos Beispiele von "Ödnis" und "Oasen", die sich unter anderem in heimischen
Gärten befinden. "Es wurden Anpflanzungen fotografiert, die nicht da sind",
meinte Eckl, der sich für die Ausstellung viele Besucher wünscht.
Besonders schlecht kamen bei der Kreisversammlung im Zusammenhang von "Ödnis"
die sogenannten Gabionen-Wände weg. "Wenn ich solche Wände sehe, würde ich am
liebsten mit einer Spraydose hantieren und JVA drauf schreiben. Die Steinkörbe
schauen doch wirklich wie Gefängnisse aus", ärgerte sich Jobst. Kein Ärgernis
ist dagegen das Symposium vom Bund Naturschutz für mehr biologische Vielfalt im
Landkreis Altötting. Unter dem Titel "So? oder So!" gibt es am 15. und 16. März
im Forum Vorträge, Workshops, Ausstellungen und Begegnungsbörsen rund um die
Natur (siehe auch Artikel unten). Der Kreisverband der Gartler ist mit einem
Beratungsstand vertreten.
Noch ein freudiges Ereignis steht ins Haus: Am 4. Mai feiert der Landesverband
für Gartenbau und Landespflege seinen 125. Geburtstag. Anlässlich dieses
Jubiläums bekommen die Kreisverbände eine Silber-Linde verliehen. Die
Altöttinger wollen ihre Linde voraussichtlich im kommenden Herbst auf dem
neugestalteten Parkplatz beim Landratsamt einsetzen.
Zum Schluss der Veranstaltung teilte Schriftführerin Brigitte Koreck das
brandneue Vereins-Gartenblattl aus. Auf 60 Seiten zeigen die einzelnen
Gartenbauvereine informativ und anschaulich, was sie so alles drauf haben und
wie für sie das vergangene Gartenjahr gelaufen ist. − huc
9.3.2019
"Tatort-Krimi über Verbrechen in den Gärten"
Bilder-Ausstellung wirbt für naturnahe Gärten – Feierliche Eröffnung im
Bürgerzentrum Burgkirchen
Bei der Ausstellungseröffnung (von links): Stefan Jetz, Ehrenvorsitzender des
Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Altötting, Franz Eckl,
Vorsitzender des Gartenbauvereins Burgkirchen, Kreis-Ehrenvorsitzender Richard
Antwerpen, Fotograf und Ausstellungsgestalter Heinrich Inkoferer, Bürgermeister
Johann Krichenbauer und Kreisvorsitzender Clemens Jobst. −Foto: Gerlitz
Burgkirchen. Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Altötting und der
Gartenbauverein Burgkirchen haben gemeinsam die Foto-Ausstellung "Tatort Garten
– Ödnis oder Oase" der Kreisgruppe Landshut des Bundes Naturschutz nach
Burgkirchen geholt. Die Gemeinde stellte dafür das Bürgerzentrum zur Verfügung.
Mit 80 geladenen Gästen wurde die Ausstellung am Donnerstagabend feierlich
eröffnet. Dabei war alles vertreten, was im Landkreis Rang und Namen im Bereich
des Gartenbaues hat.
Nach Begrüßung der Prominenz und vielfachen Dankesworten beschrieb Franz Eckl,
Vorsitzender des Gartenbauvereins Burgkirchen, das Ziel der Ausstellung: Der
Blick des Betrachters solle dafür geschärft werden, was derzeit zum Schaden für
die Natur geschehe. Die Ausstellung wende sich gegen vermehrte
Flächenversiegelung und den Drang nach Sauberkeit im Garten. Dagegen dienten
bepflanzte Gärten als wichtiger Lebensraum für Kleintiere, Vögel und Insekten.
Auch die Feinstaubbindung, Produktion von Sauerstoff und die kühlende Funktion
der Luft an heißen Sommertagen seien positive Eigenschaften. Zum Volksbegehren
"Rettet die Bienen" sagte Eckl, die Gärten hätten dabei nur eine Nebenrolle
gespielt. "Aber wenn wir die Fotos anschauen, sehen wir, dass wir etwas tun
müssen."
Zum Burgkirchner Verein merkte der Vorsitzende an: "Wir sind vielleicht der
einzige Gartenbauverein in Bayern, der eine Kleingartenanlage unterhält. Dort
mussten wir wegen des Eschentriebsterbens Bäume fällen, aber nun wächst eine
schöne Blumenwiese heran. Deswegen kam die Vorstandschaft überein, dies so zu
belassen." Schließlich stellte Eckl noch seinen Enkelsohn Andreas vor, der als
Musikant auf dem Akkordeon die Ausstellungseröffnung umrahmte.
Gärten fürdie Seele
Stefan Jetz war neun Jahre lang Vorsitzender des Kreisverbandes für Gartenbau,
im vergangenen November übergab er das Ehrenamt an Clemens Jobst und im Dezember
2018 wurde er zum Ehrenvorsitzenden des Kreisverbandes ernannt. Bei der
Ausstellungseröffnung sprach sich Jetz für Gärten aus, "in denen man die Seele
baumeln lassen kann". Die Gartenbauvereine im Landkreis Altötting hätten in den
vergangenen Jahren viel getan, um Positives herauszustellen, zum Beispiel mit
den "Tagen der offenen Gartentür". Im Gegensatz dazu stünden die neuen
Steinwüsten. "Können Steine Freude bereiten?", fragte Jetz. "Alles am richtigen
Ort und in richtiger Dimension", ergänzte der Ehrenvorsitzende noch.
Bürgermeister Johann Krichenbauer stellte fest, das Thema Artenvielfalt nehme
einen immer größeren Stellenwert ein. "Man kann diskutieren, ob das gut oder
schlecht ist. Aber es ist gut, dass darüber diskutiert wird – auch über Gärten,
nicht nur über Landwirtschaft." Es gehe darum, in den Dialog zu kommen und
Lösungen zu suchen. "Das Artensterben spüren wir noch nicht, aber unsere Kinder
werden es spüren."
Andererseits müsse eine Kommune Baugebiete ausweisen. Dabei gehe es darum,
sorgsam mit der Natur umzugehen. Burgkirchen sei sowohl Industriegemeinde als
auch von der Landwirtschaft geprägt. Derzeit entstehen in der Flächengemeinde
Burgkirchen nach den Angaben des Bürgermeisters rund 150 neue Wohneinheiten.
Dies führe zwangsläufig zur Flächenversiegelung.
Mode auch in der Gartengestaltung
Um der Versiegelung etwas entgegenzuwirken, müsse auf engem Raum gebaut werden.
Die Gemeinde brauche dabei die Unterstützung der Haus- und Wohnungseigentümer.
Denn die bauliche Verdichtung stoße schnell auf Widerspruch. Durch die
Ausstellung solle niemand an den Pranger gestellt werden, betonte Krichenbauer,
vielmehr gehe es um Anregungen für die Gartengestaltung.
Clemens Jobst, der neue Vorsitzende des Kreisverbandes für Gartenbau (bis
November 2018 Kreisfachberater), führte mit folgenden provokanten Worten in die
Ausstellung ein: "Wir sehen heute einen Tatort-Krimi über Verbrechen in den
Gärten." Ohne Pflanzen gebe es kein Leben. Die Gartenkultur habe im Laufe der
Jahre und Jahrhunderte schon einige Mode-Erscheinungen durchgemacht, was aber
mehr oder weniger verschwunden sei. Darauf hofft Jobst auch beim neuen Trend der
"lebensfeindlichen Kiesgruben", für die nun schon Steinimprägnierer verkauft
werden. Der Gartenbauverein empfehle naturnahe Gärten, denn das Artensterben
gehe den Gartenbesitzer genauso an wie den Landwirt.
Heinrich Inkoferer, Gestalter und Fotograf aus Landshut, erläuterte die
Entstehungsgeschichte der Ausstellung. Eine Gruppe von fünf Mitgliedern des
Bundes Naturschutz habe die Ausstellung organisiert, die zum ersten Mal in
Landshut gezeigt worden sei. Sie habe so viel Anklang gefunden, dass sie seit
2017 in 22 Orten gezeigt und bereits für 17 weitere Orte gebucht worden sei.
Inkoferer warnte davor, dass auf den neu geschaffenen Kiesflächen nach
spätestens fünf Jahren ein Unkrautproblem entstehe.
VORTRÄGE
Zur Ausstellung im Bürgerzentrum Burgkirchen gehört auch ein Vortragsprogramm:
Am Mittwoch, 13. März, spricht die Kräuterpädagogin Christine Ebner ab 19 Uhr im
Lesecafé der Bücherei über das Thema Bienen. Am Dienstag, 19. März, erklärt ab
15 Uhr im Lesecafé der Bücherei Klostergärtner Peter Gasteiger aus Gars, wie man
im Garten zu schattigen Plätzen kommt. Der dritte Vortrag am Mittwoch, 27. März,
um 9:30 Uhr gilt der Gartengestaltung mit Steinen. Thomas Janschek,
Gartenbauingenieur und Landschaftsgärtner, spricht im großen Saal des
Bürgerzentrums über Trockenmauern, Steingärten, Kräuterschnecken, richtiges
Steinmaterial für geeignete Bepflanzung, Gestaltung und Pflege.
ÖFFNUNGSZEITEN
Die Ausstellung "Tatort Garten – Ödnis oder Oase" ist bis zum 31. März im
Bürgerzentrum Burgkirchen zu sehen. Montag 8 bis 12 Uhr. Dienstag 8 bis 12 Uhr
und 14 bis 17 Uhr. Mittwoch 8 bis 12 Uhr. Donnerstag 8 bis 12 Uhr und 14 bis 18
Uhr. Freitag 8 bis 12 Uhr. Samstag 14 bis 18 Uhr. Sonntag 10 bis 12 Uhr und 14
bis 18 Uhr. Führungen nach Vereinbarung unter Telefonnummer 08679/1359. − ge
4.3.2019
Ausstellung: "Tatort Garten"
Burgkirchen. Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege, der
Gartenbauverein Burgkirchen und der Bund Naturschutz veranstalten zusammen eine
Ausstellung von Donnerstag, 7. März, bis zum 31. März im Bürgerzentrum
Burgkirchen. Die Bilderausstellung steht unter dem Motto: "Tatort Garten – Ödnis
oder Oase." Die Ausstellung richtet sich gegen Flächenversiegelung im Garten und
wirbt für bepflanzte Gärten. Die Öffnungszeiten der Fotoausstellung: Montag 8
bis 12 Uhr. Dienstag 8 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr. Mittwoch 8 bis 12 Uhr.
Donnerstag 8 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr. Freitag 8 bis 12 Uhr. Samstag 14 bis
18 Uhr. Sonntag 10 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr. Führungen nach Vereinbarung
unter Telefonnummer 08679/1359. − ge
1.3.2019
Die Kreisgartler haben viel vor
Altötting. Frühjahrsversammlung des Kreisverbandes für Gartenbau und
Landespflege Altötting ist am Mittwoch, 6. März, ab 19.30 Uhr im Gasthof "12
Apostel" in Altötting. Im Mittelpunkt der Tagesordnung stehen der Haushaltsplan
2019, Berichte über die Bezirksverbandsversammlung und das Gartenseminar sowie
Ausblicke auf das Artenschutzsymposium "So oder so" im Forum am 15. und 16.
März, die Ausstellung "Tatort Garten" ab 7. März im Bürgerzentrum Burgkirchen
sowie das Abschlusskinderfest "Beiß rein" am 21. September auf der
Streuobstanlage Westenthanner.
Lehrgang & Schnittkurs zum Thema „Obstbaum“ 2. Tag
28.2.2019
Lehrgang & Schnittkurs zum Thema „Obstbaum“ 1. Tag
19.2.2019
Bilder von 1. Gartentag
19. Gartenseminar am 19. und 20 Februar
Altötting. Zum 19. Mal findet am 19. und 20. Februar das Altöttinger
Gartenseminar statt. Tagungsort ist der Graminger Weißbräu, Veranstalter sind
das Landratsamt Altötting und der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege
Altötting.
Los geht’s am Dienstag, 19. Februar, um 8.30 Uhr. In das Seminar einführen
werden der Vorsitzende der Kreisgartler, Clemens Jobst, und Kreisfachberater
Andreas Baumgartner. Im Mittelpunkt des Vormittags stehen dann theoretische
Informationen über den richtigen Schnitt bei Wild- und Ziersträuchern, bei
Obstbäumen und bei Straßenbäumen. Am Dienstagnachmittag wird das Gelernte im
Obstlehrgarten des Landkreises und im Garten des König-Karlmann-Gymnasiums in
praktischen Übungen in die Tat umgesetzt.
Am Mittwoch, 20. Februar, heißt ab 8.30 Uhr beim Graminger Weißbräu das erste
Thema des Tages "Rasen und Blumenwiesen – von der Ansaat bis zur Pflege".
Weitere Vorträge befassen sich mit Gärten und Freiflächen aus Kies, der
häuslichen Obstverwertung und dem Gemüse aus dem eigenen Garten.
Die Teilnahme am gesamten Seminar oder an einzelnen Bestandteilen ist für
jedermann möglich. Weitere Informationen und Anmeldung im Landratsamt unter
E-Mail andreas.baumgartner@lra-aoe.de oder Telefonnummer08671/ 502316. − ecs
7.12.2018
Vom "schwächlichen" Gartler zum Ehrenvorsitzenden
Kreisverband feiert bisherigen Vorsitzenden Stefan Jetz und vollzieht Beschluss
aus der Mitgliederversammlung
Bei der Ehrung: (v.l.) Kreisgeschäftsführer Andreas Baumgartner, Landrat Erwin
Schneider, Kreisvorsitzender Clemens Jobst, Ehrenvorsitzender Stefan Jetz,
Ehrenvorsitzender Richard Antwerpen sowie Präsident Wolfram Vaitl. −Foto:
Huckemeyer
Altötting. "Der ganze große Gartler", sagt Heidi Jetz über ihren Mann Stefan
"ist er daheim nicht. Es fehlt ihm die Zeit. Er ist ja ständig unterwegs." Ob
der stellvertretende Landrat trotzdem über den grünen Daumen verfügt, konnte bei
der Feierstunde, die von Bettina Obermeier musikalisch gestaltet wurde, nicht
endgültig geklärt werden. Was aber feststeht: Der Kreisverband für Gartenbau und
Landespflege ernannte auf einer Mitgliederversammlung Stefan Jetz zu seinem
Ehrenvorsitzenden. Am Dienstag war es dann im Gasthof Zwölf Apostel soweit: Im
Beisein von Wolfram Vaitl, Präsident des Bayerischen Landesverbandes für
Gartenbau und Landespflege, wurde Stefan Jetz die Urkunde überreicht.
Derlei Ehrungen kommen natürlich nicht von ungefähr, erklärte Clemens Jobst,
Nachfolger von Jetz auf dem Posten des 1. Vorsitzenden im Kreisverband für
Gartenbau und Landespflege, in seiner Ansprache. Aber drehen wir die Zeit um
achteinhalb Jahre zurück. Im März 2010 suchte Jobst, damals Kreisfachberater und
Geschäftsführer des Kreisverbandes, nach einem neuen Vorsitzenden für die "Gartler".
Intern fiel die Wahl längst auf Stefan Jetz, der bis dato von solch einem
Ansinnen noch nichts wusste.
Landrat Erwin Schneider meinte damals, er könne sich seinen Stellvertreter gut
als Vorsitzenden im Kreisverband vorstellen, doch würde es wahrscheinlich
schwierig werden, Stefan Jetz davon zu überzeugen. Dann kam Brigitte Koreck,
Schriftführerin des Kreisverbandes, ins Spiel. Nicht nur, aber auch dank ihrer
Überredungskunst entschloss sich Stefan Jetz nach anfänglichem Zögern doch als
Kandidat für den Posten anzutreten.
Der heute 71-Jährige wurde am 11. März 2010 einstimmig zum Vorsitzenden gewählt
wurde. "Seine Bedenken, er sei nicht vom Fach, stellten sich als unbegründet
heraus", betonte Jobst und erklärte: "Gerade Jetz’ Kenntnisse im Vereinsrecht
und in anderen rechtlichen Angelegenheiten waren dem Kreisverband und den
Gartenbauvereinen stets eine große Hilfe." In den vergangenen acht Jahren gab es
für Stefan Jetz in seiner Funktion als Vorsitzender einiges zu bewältigen.
Clemens Jobst nannte unter anderem zwei bayernweite Wettbewerbe, die Altöttinger
Gartentage, verschiedene Infofahrten sowie die Obstausstellung im Landratsamt.
Der neue Ehrenvorsitzende wurde von allen Seiten gelobt. Landrat Erwin Schneider
bezeichnete ihn gar als Allzweckwaffe. Präsident Wolfram Vait bedauerte den
Amtsverzicht von Jetz, tröstete die Mitglieder der Gartenbauvereine aber mit der
Aussage: "Stefan Jetz steht der Gemeinschaft sicherlich auch in Zukunft zur
Seite, wenn sein Rat gebraucht wird".
Zum Abschluss der Veranstaltung trat der Geehrte selbst ans Mikrofon und meinte
mit einem Augenzwinkern: "Vielen Dank für die Lobesreden. So könnte ich mir
direkt meine Beerdigung vorstellen." Was seinen grünen Daumen anbelangt, da
hatte Stefan Jetz auch noch eine Anmerkung zu machen: "Ich wollte nach der
Schule tatsächlich eine Gärtnerlehre anfangen. Doch der Berufsberater riet mir
davon ab. Er befürchtete ich sei zu klein und zu schwächlich für diese schwere
Arbeit." So schlug Stefan Jetz halt dann eine völlig andere Laufbahn ein. − huc
24.11.2018
Der Süden hat die Nase vorn
Gartler aus Tyrlaching, Kirchweidach und Halsbach siegen auf Kreisebene bei
erstem Kinder- und Jugendwettbewerb des Landesverbands
Mit seinen speziellen Kinder- und Jugendaktionen setzte sich der Tyrlachinger
Gartenbauverein vor die Konkurrenz auf Platz eins. −Foto: red
Tyrlaching. Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege hat sich am ersten
landesweiten Kinder- und Jugendwettbewerb 2018 beteiligt. Nach einer ersten
Wettbewerbsrunde im Landkreis darf im kommenden Jahr der Tyrlachinger Verein zur
überregionalen Preisverleihung im Rahmen der Landesgartenschau nach
Wassertrüdingen fahren.
"Streuobst-Vielfalt – Beiß rein" – unter dieses Motto hatte der Landesverband
den erstmals veranstalteten Wettbewerb gestellt. Streuobstwiesen stehen auf der
Roten Liste der gefährdeten Biotoptypen. Weil Streuobst im Erwerbsobstbau wenig
profitabel erscheint, wird die Streuobstwiese mancherorts vernachlässigt oder
anderweitig ersetzt. Doch dieser einzigartige Biotoptyp prägt das örtliche
Landschaftsbild und bietet Flora und Fauna die Möglichkeit sich zu entfalten und
erhalten zu bleiben. Das gärtnerische Wissen rund ums Streuobst droht verloren
zu gehen, wenn es nicht mit der jüngeren Generation geteilt wird, fürchten die
Garten- und Obstanbauer. Letzten Endes werde die Jugend einmal entscheiden,
welchen Wert diese Flächen für sie einnehmen und ob sie erhalten werden sollen.
Darauf wollte im Rahmen des Wettbewerbs auch der Kreisverband der Gartler mit
seinen Ortsvereinen aufmerksam machen. Teilnahmeberechtigt waren
Gartenbauvereine mit kinder- und jugendgerechten Aktionen rund um das Streuobst.
Bewertet wurden beispielsweise die Anzahl gesammelter Äpfel sowie der daraus
gepresste Saft, Aktivitäten rund ums Obstgehölz, Tier- und Pflanzenbestimmung,
Fotoprojekte oder Bastelaktionen. Sieben Gartenbauvereine aus dem Landkreis
machten mit. Die Entscheidung, wer letztlich die Nase vorn hatte, traf diese
Woche eine Jury, bestehend aus aus Kreisvorsitzendem Clemens Jobst, stv. Landrat
Stefan Jetz, Brigitte Koreck vom Landratsamt, Kreisjugendringleiter Hubert
Krumbachner, Jugendamtsleiter Thomas Köster, Grünen-Kreisrätin Monika Pfriender
sowie Kreisfachberater Andreas Baumgartner. Den 1. Platz belegte dabei der
Gartenbauverein Tyrlaching, ihn erwartet als Siegerpreis eine große, mobile
Saftpresse. Auf die Plätze 2 und 3 kamen Kirchweidach und Halsbach. Als
Dankeschön will der Kreisverband im September 2019, nach der Preisverleihung
durch den Landesverband in Wassertrüdingen, ein Fest für alle teilnehmenden
Gartenbauvereine und Kinder veranstalten. − red
12.11.2018
Kreis-Gartler: Jetz übergibt an Jobst
Der neue Vorsitzende kennt den Verband aus dem Effeff – Lange Jahre
Gartenbau-Fachberater und Geschäftsführer
Der scheidende Vorsitzende Stefan Jetz (von rechts) bat die neue Kreis-Führung
zum Gruppenfoto: Kassier Georg Keller, Schriftführerin Brigitte Koreck, der neue
Kreisgeschäftsführer Andreas Baumgartner, der scheidene Geschäftsführer und
gleichzeitig neue Kreisvorsitzende Clemens Jobst sowie die stv. Vorsitzenden
Gabriele Hofer und Norbert Häring. −Foto: GBV
Altötting. Vertreter von 24 Gartenbauvereinen des Kreisverbandes waren anwesend
bei der Jahreshauptversammlung im Gasthof "Zwölf Apostel" in Altötting am
Mittwochabend. Einstimmig haben sie zu ihrem neuen 1. Vorsitzenden Clemens Jobst
gewählt. Er hat als Kreisfachberater mit Ablauf des Monats Oktober seinen
Ruhestand angetreten. Jetzt übernimmt er den Vorsitz von Stefan Jetz, welcher
seit April 2010 dieses Amt inne hatte und nicht mehr kandidierte.
"Ich hätte mir keinen Besseren und Kompetenteren wünschen und vorstellen können"
freut sich Stefan Jetz, Jobst sei geradezu prädestiniert, einen so hoch
motivierten Verband zu leiten. Nach achteinhalb Jahren habe er, Jetz, sich
entschlossen, den Posten in jüngere Hände zu geben. Der scheidende Vorsitzende
bekundete seine innige Verbundenheit zu den Gartenbauvereinen und versprach, er
werde auch weiterhin immer ein offenes Ohr für den Kreisverband haben.
Altöttings 2. Bürgermeister Wolfgang Sellner, der als Wahlleiter fungierte,
würdigte die Tätigkeit der Gartenbauvereine, da sie für die Gesellschaft
unverzichtbar seien, denn sie leisteten im Jahreslauf eine immense Arbeit, was
allen wieder zugutekomme.
Auch im Amt des zweiten Vorsitzenden gab es einen Wechsel: Für die kommenden
vier Jahre übernimmt Gabriele Hofer (GBV Altötting) diesen Posten. Dritter
Vorsitzender ist ab sofort Norbert Häring (GBV Hirten-Margarethenberg).
Kreisfachberater Andreas Baumgartner, der zum 1. November zum Leiter des
Sachgebiets "Landschaftspflege, Grünordnung und Gartenbau" im Landratsamt
bestellt wurde, tritt nun auch das Amt der Geschäftsführung im Kreisverband an.
Als nette Geste und symbolische Geschäftsübergabe wurde er von seinem Vorgänger
Jobst mit einem Gärtnerspaten bedacht.
Mit einem Blumenstrauß dankte Jobst seiner Kollegin Brigitte Koreck für die 38
Jahre währende vertrauensvolle Zusammenarbeit im Landratsamt. Schriftführerin
Brigitte Koreck und Kassier Georg Keller wurden in ihren Ämtern einstimmig
bestätigt. Zu Beisitzern wählte die Versammlung Landrat Erwin Schneider, Georg
Osl (GBV Kirchweidach), Sigrid Stöckl-Schmidt (GBV Alzgern), Peter Klinger (GBV
Töging), Anna Wirnharter (GBV Neuötting), Gerhard Bayerl (GBV Tyrlaching),
Johannes Wimmer (GBV Pleiskirchen), Wilhelm Jung (GBV Marktl). Drei ehemalige
Beiräte, namentlich Barbara Jüngling, Josef Unterholzner und Franz Köpfelsberger,
wurden anerkennend verabschiedet. Kassenprüfer bleiben Helmut Häring und Rudolf
Aigner.
Clemens Jobst ließ anhand einer Präsentation die vergangenen vier Jahre Revue
passieren, wobei die jährlichen Altöttinger Gartentage, der Tag der offenen
Gartentür, der bayernweite Wettbewerb "Unser Friedhof – ein Ort der Würde,
Kultur und Natur" (1. Platz Altötting), der Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft –
Unser Dorf soll schöner werden" (Preisträger Winhöring), die Aktion "Auch
Gewerbe gestalten unsere Städte und Dörfer" sowie die jährlichen achttägigen
Informationsreisen als Höhepunkte zu verzeichnen sind.
Kassier Georg Keller zeigte die finanzielle Lage des Kreisverbandes auf,
erläuterte die Einnahmen und Ausgaben des vergangenen Jahres und gewährte einen
Einblick in die Planrechnung für das Jahr 2019. Demnach verzeichnet der Verband
einen Bestand von rund 27000 Euro. Die Buchungsbelege, Rechnungen und
Kontoauszüge waren von den Kassenrevisoren Helmut Häring und Rudolf Aigner
geprüft worden; sie bescheinigten eine ordnungsgemäße und vollständige
Buchführung. Schatzmeister und Vorstandschaft wurden von den anwesenden
Mitgliedern einstimmig entlastet.
Zum Abschluss der Versammlung gab Clemens Jobst noch einen Ausblick auf künftige
Aktivitäten der Gartler. Beim bayernweiten Kinder-/Jugendwettbewerb
"Streuobst-Vielfalt – Beiß rein" des Landesverbandes haben sich sieben
Gartenbauvereine beteiligt, demnächst erfolgt die Bewertung durch eine
Kommission. Am 30. Juni 2019 wird eine Abschlussfeier im Rahmen des
Streuobsttags auf der Gartenschau Wassertrüdingen ausgerichtet.
Mittels der Initiative des Burgkirchner GBV-Vorstandes Franz Eckl wird im
dortigen Bürgerzentrum vom 4. bis 31. März 2019 die 27 Bilder umfassende
Foto-Ausstellung "Tatort Garten – Ödnis oder Oase" ausgerichtet, die die
Kreisgruppe Landshut des Bund Naturschutz dem Gartenbau-Kreisverband Altötting
leihweise überlässt.
Bei der Landesgartenschau in Ingolstadt 2020 seien die bayerischen Kreisverbände
angesprochen, sich und den Landkreis für eine Woche mit einem Aktionsprogramm
(Thema: Gesundheit aus dem Garten) in einem eigenen Pavillon zu präsentieren.
"Wir wünschen und hoffen auf eine zahlreiche Beteiligung und Unterstützung
unserer Gartenbauvereine", sagte Clemens Jobst.
Die Kreisverbands-Informationsreise führt nach Polen; das Motto von 10. bis 17
Juli 2019: "Faszination Polen – eine Gartenreise zwischen Warthe, Weichsel und
Oder". − red
20.10.2018
Vorbildlich gegen die Betonflut
Gartenbau-Kreisverband zeichnet Unternehmen mit Sinn für die Gestaltung ihrer Außenflächen aus.
Mit Urkunden und lobenden Worten bedachten die Gartenbau-Verantwortlichen
Clemens Jobst (sitzend links), Stefan Jetz (r.) und
Gartenbau-Bezirksvorsitzender Michael Luckas, (2.v.r.) die Firmenchefs. −F.:
Huckemeyer
Altötting. Was haben eine Hebammenpraxis, ein Seniorenheim und eine Schreinerei
gemeinsam? Nun, sie gehören zu den zehn Betrieben, denen diese Woche eine ganz
besondere Ehre zuteil wurde. Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege
besitzt nämlich nicht nur den grünen Daumen, sondern auch ein "Adlerauge" wenn
es darum geht, gewerbliche Betriebe und Einrichtungen aufzuspüren, die ihre
Außenflächen besonders naturnah und eindrucksvoll gestalten. Aus diesem Grund
lud Kreisverbandsvorsitzender Stefan Jetz zusammen mit Kreisfachberater Clemens
Jobst die Vertreter der einzelnen Betriebe zu einer Feierstunde in den Gasthof
Zwölf Apostel ein.
Unter dem Motto "Auch Gewerbe gestalten unsere Städte und Dörfer" hatte Clemens
Jobst vor einigen Jahren die Idee, hier Zeichen zu setzen. Dem Asphalt die Stirn
zu bieten, werde immer wichtiger, nachdem Zweckbauten allerorten aus dem Boden
schießen würden. "Viele Dörfer verlieren dadurch ihr individuelles Aussehen",
bedauert Jobst das Bauverhalten. Umso erfreulicher sei es, wenn sich Betriebe
nicht nur als Produktionsstätten sehen sondern durch sorgfältige Gestaltung des
Außenbereichs zur Verschönerung ihres Ortes beitragen. "Es geht um unsere
Heimat, die gepflegt und lebenswert bleiben soll, gerade auch im Hinblick
darauf, dass Bayern deutschlandweit die Nummer Eins in Sachen
Fremdenverkehrsland ist", betont Clemens Jobst. Außerdem würde sich das Grün der
Natur beruhigend auf den Menschen auswirken.
Mitglieder der Gartenbauvereine im Landkreis schwärmten jetzt bereits zum
vierten Male aus und meldeten dem Kreisverband Betriebe, die ihrer Ansicht nach
mit einer charmanten Außenwirkung punkten können. Das beispielhafte Engagement
von zehn Firmen, die der Natur ihren gebührenden Platz einräumen, wurde mit dem
Festabend und einer Urkunde belohnt. Clemens Jobst stellte die jeweiligen
Geehrten und ihre Betriebe kurz vor. Da sprach er von grünen Oasen, von
heimischen Gehölzen und Artenvielfalt sowie von Wildstauden, von einem gut
belegten Insektenhotel, aber auch von Gartenteichanlagen, alten Obstbäumen und
vielen weiteren Beispielen, die allesamt dazu beitragen würden das Image der
einzelnen Städte und Dörfer in gesundem und ansprechendem Maße aufzupolieren.
Kreisverbandsvorsitzender Stefan Jetz überreichte die Urkunden und wies darauf
hin, dass Clemens Jobst als Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege
Anfang November in den Ruhestand verabschiedet wird. Als sein Nachfolger steht
der studierte Landschaftsarchitekt Andreas Baumgartner bereits fest. Die kleine
Feierstunde im Gasthof Zwölf Apostel wurde durch Bettina Obermeier an der Zither
virtuos und einfühlsam umrahmt. − huc
Die geehrten Firmen:
Werbung und Druck Baumgartner Altötting, STEP-Sigriner Elektronik GmbH Altötting,
Baumschule Emmersberger Haiming, Schwanner GmbH Hirten-Margarethenberg, Franz
Strasser & Sohn Bau GmbH Kastl, Hebammenpraxis Baumgarten Kastl, Biburger
Hebammenpraxis Kirchweidach, Immobilien Strasser Marktl, Schreinerei Ober GmbH &
Co KG Neuötting, Schuhmode Joerg Neuötting, R. Diensthuber Maschinenbau Perach,
Seniorenheim Toerringhof GmbH & Co KG Töging, Zimmerei Holzbau Grübl GmbH
Winhöring.
27.9.2018
So halten sich Apfel und Co. am besten
Beim Einlagern der Früchte gilt es einiges zu beachten – Gartenexperte Clemens
Jobst gibt Tipps
Noch hängen die letzten Apfelsorten am Baum. Doch die Ernte liegt in den letzten
Zügen. Wer möglichst lange etwas von den Früchten haben will, sollte einen
trockenen und kühlen Keller haben. −Foto: Kleiner
Altötting. Für Landwirte war es ein schwieriges, mitunter katastrophales Jahr,
für Obstbauern und Gartenbesitzer hingegen ein rekordverdächtiges. Egal ob
Beeren, Äpfel, Birnen oder Zwetschgen – Büsche und Bäume waren und sind prall
behangen. Nun heißt es lagern – aber richtig. Tipps dafür geben Kreisbäuerin
Maria Reichenspurner und Clemens Jobst, Sachgebietsleiter des Landratsamtes für
Gartenbau, Grünordnung und Landschaftspflege.
Vor allem Äpfel sind über den Winter lagerfähig, wobei man dieses Jahr auch
aufpassen muss. Es gab und gibt zwar viele Äpfel, jedoch seien diese durch die
lang anhaltende Trockenheit, qualitativ nicht so gut wie sonst und deswegen auch
nicht so lange lagerfähig, erklärt Clemens Jobst.
Kreisbäuerin Maria Reichenspurner empfiehlt, Äpfel "kühl und trocken" zu lagern.
Clemens Jobst fügt hinzu, dass ein kühler Keller "optimal" sei, wobei man darauf
achten müsse, die Äpfel luftdurchlässig und nebeneinander zu lagern. Am besten
eigne sich dafür eine "Obststiege", ein luftdurchlässiges Regal, in das die
Früchte mit dem Stiel nach unten gelegt werden. Einmal wöchentlich sollte der
Bestand kontrolliert werden. Finden sich angefaulte oder beschädigte Äpfel, dann
heißt es aussortieren.
Bei der Lagerung empfiehlt sich auch ein genauer Blick auf die jeweilige Sorte.
Während manche Äpfel gar nicht fürs Lagern geeignet sind, so etwa der
Jakob-Fischer-Apfel, gibt es im Gegenzug auch solche, die erst nach einiger
Reifezeit im Keller ihren vollen Geschmack entfalten. Diese "Lageräpfel" sollten
Jobst zufolge möglichst unbeschädigt eingelagert werden. Ist die Schale
beschädigt, können sich Pilze entwickeln, der Apfel verfault.
Wichtig ist dem Experten nach in diesem Zusammenhang auch, dass Äpfel mit keinem
anderen Obst gemeinsam gelagert werden, denn Äpfel strömen das Reifegas Ethylen
aus, welches auch den Reifeprozess anderer Früchte beschleunigt.
Wer keinen kalten Keller besitzt kann seine Äpfel Jobst zufolge auch auf einer
Folie in einem Lichtschacht oder in der Garage lagern. Auch hier gilt:
luftdurchlässig und nicht aufeinander. Wer sich nicht sicher ist, ob und wie
lange seine Äpfel haltbar sind, fragt am besten beim örtlichen Gartenbauverein
nach.
Bei den Birnen sieht es in Sachen Lagerung meist deutlich schlechter aus. Nur
sehr wenige Sorten sind wirklich lagerfähig, etwa die "Gute Graue". Diese wird
Clemens Jobst zufolge genauso behandelt wie Äpfel – wobei wie erwähnt beide
nicht gemeinsam untergebracht werden sollten. Alternative Methode zum
Haltbarmachen von Birnen ist das Einwecken oder aber die Weiterverarbeitung zu
Saft oder Kompott.
Auch Kürbisse gibt es dieses Jahr in großer Zahl. Die Feldfrüchte sind
weitgehend unkompliziert zu handhaben. Reife Kürbisse können einfach im Keller
aufbewahrt werden. Vor allem große Kürbisse sind zur Erntezeit allerdings häufig
noch nicht reif genug. Sie sollten an einem warmen, trockenen Ort mit Durchzug
ausreifen, rät Jobst. − jm
7.6.2018
Durststrecke: Hitze stresst die Pflanzen
Fachberater Clemens Jobst gibt Tipps in Sachen "Richtig gießen" – Landwirte
sehen die Lage "noch halbwegs im grünen Bereich"
Altötting. Alles trocken machte der Mai und auch der Juni verheißt für
Gartenbesitzer und Landwirte derzeit nichts Gutes: Zu warm und zu trocken ist es
bislang und während die Bauern zunehmend um ihre Ernte bangen, blicken auch
Gartler besorgt auf ihre Pflanzen und Bäume. "Es gab die vergangenen Wochen
absolut viel zu wenig Wasser", konstatiert Clemens Jobst, Kreisfachberater in
Sachen Gartenbau.
Erst der trockene Winter und nun die sommerlichen Temperaturen – "das stresst
die Pflanzen". Zumal sie sich eigentlich gerade in der Wachstumsphase befinden,
die normalerweise in die milden Monate des Frühlings falle, erklärt Jobst
weiter. Und für den Austrieb und den Zuwachs sowie für das Ausbilden der Früchte
benötigen die Pflanzen und Bäume viel Wasser. "Und das fehlt." Eine erste
Reaktion, die nun bei Obstbäumen zu beobachten sei, ist das Abwerfen der
Früchte. Ein Schutzmechanismus in kargen Zeiten. Und die Dürreschäden nehmen von
Jahr zu Jahr zu, hat Jobst beobachtet. Wenn sich nicht bald was ändere, sieht er
"schlechte Karten" für die Obsternte. Zumal auch der Insektenflug heuer eher
gering ausgefallen sei. "Das wird die nächsten Jahre noch dramatisch, wenn das
so weiter geht."
Den Hobbygärtnern rät Jobst, regelmäßig zu gießen und gibt einige Tipps in
Sachen "richtig wässern":
Grundsätzlich gilt: "Lieber etwas seltener gießen, dafür gscheit", so Jobst. Wer
jeden Tag Hortensien, Rosen und Co. wässert, verziehe sie, betont der Fachmann
vom Landratsamt. Die Pflanzen bilden nur flache Wurzeln kurz unterhalb der
Bodenoberfläche aus und wurzeln nicht in die Tiefe. Wer dann für ein oder zwei
Wochen in den Urlaub fährt, riskiert Dürreschäden bei den Pflanzen. Das Wasser
aus der Regentonne sei zudem besser zum Gießen geeignet, als das kalte aus dem
Hausanschluss.
Gemüsepflanzen in den Abendstunden oder ganz in der Früh gießen. "Auf keinen
Fall in der Mittagshitze." Wassertropfen auf den Blättern können wie ein
Brennglas fungieren und die Pflanze verbrennen. Selbst wenn Tomaten die Blätter
hängen lassen, lieber auf die Abendstunden warten. "Das schaffen die", betont
Jobst.
Bäume auf keinen Fall täglich gießen. Lieber einmal die Woche, dann aber
großzügig. Drei bis vier Jahre alte Bäume beispielsweise bräuchten fünf bis
sechs Gießkannen – ältere Bäume entsprechend mehr. Ab einem gewissen Alter aber
sei es nicht mehr sinnvoll, die Bäume zu gießen. "Eine 50 Jahre alte Linde
bräuchte 300 bis 400 Liter Wasser", sagt Jobst. Wichtig bei Bäumen: Nicht am
Stamm gießen, sondern außerhalb der Baumkrone. Hier befinden sich die fein
verästelten Wurzeln.
Noch halbwegs im grünen Bereich sieht Behördenleiter Josef Kobler vom Töginger
AELF die Lage der Landwirte. Zwar gebe es aufgrund der zuletzt sehr
unterschiedlichen Wetterlagen örtlich angespanntere Situationen, etwa im
kiesigen Bereich des Inntals, insgesamt aber habe die Trockenheit noch keine
dramatischen Züge angenommen, sagt Kobler. Auch bei der Qualität der Erzeugnisse
müssten noch keine größeren Abstriche befürchtet werden – auch wenn auf den
gerade erfolgten zweiten Grasschnitt hin das Wachstum auf sich warten lässt.
Klar sei aber: "In den nächsten zwei Wochen braucht es ordentlich Regen", sagt
Kobler. Andernfalls gehe es an die Substanz.
Gelassen sieht der Wetterlage hingegen Gemüsebauer Josef Steiner entgegen. Der
Betreiber des fast 20 Hektar großen Gewächshauskomplexes in Kirchweidach setzt
bei der Bewässerung zwar ausschließlich auf Regenwasser, die Sammelbecken habe
er allerdings von Anfang an sehr großzügig dimensioniert, sagt er. So stehen für
Tomaten, Paprika und Co. insgesamt 80000 Kubikmeter oder 80Millionen Liter
Wasser zur Verfügung. Steiner zufolge würde das selbst bei kompletter
Trockenheit etwa ein Drittel des Jahres über reichen. Selbst jetzt, nach
wochenlanger Durststrecke, sei das für die Paprikapflanzen gedachte Becken noch
zur Hälfte voll, das für die Tomaten immerhin zu 35 bis 40 Prozent. "Die
nächsten fünf bis sechs Wochen" brauche er sich noch keine großen Gedanken über
die Bewässerung machen, sagt Steiner.
Auch Beeren-Spezialist Josef Hausner will nicht jammern. "Ich habe noch nie so
früh Erdbeeren gehabt wie dieses Jahr", sagt der Burgkirchner, der sich auch
über eine heuer hohe Qualität freut. "Wenn es so viel Sonne gibt, wird viel
Zucker eingelagert." Nur ein Manko habe die Hitze: "Bei 30 Grad gehen die Leute
lieber ins Schwimmbad als zum Erdbeerpflücken."
− jo/ckl
12.3.2018
"Der Garten hält jung"
Frühjahrsversammlung mit Vortrag und Seminar für Führungskräfte bei den Gartlern
Gastgeber und Funktionäre beim Vorständeseminar und bei der Frühjahrsversammlung
des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Altötting im Bürgerzentrum in
Burgkirchen: (von links) Kreisvorsitzender Stefan Jetz, Bürgermeister Johann
Krichenbauer, Seminarleiterin vom Landesverband Sabine Zosel, der scheidende
Kreisfachberater Clemens Jobst, neuer Kreisfachberater Andreas Baumgartner und
Franz Eckl vom gastgebenden Gartenbauverein Burgkirchen. − Fotos: Spielhofer
Brigitte Koreck vom Landratsamt arbeitet beim Vereins-Gartenblattl mit. Einer
der ersten Leser war Richard Antwerpen, Ehrenvorsitzender im Kreisverband.
Burgkirchen. Einen lehrreichen und informativen Abend haben am Donnerstag etwa
90 Führungskräfte aus den Gartenbauvereinen im Landkreis Altötting im
Bürgerzentrum in Burgkirchen verbracht – eine dreistündige Veranstaltung mit
Vorständeseminar vom Landesverband, Vortrag über den gastgebenden Burgkirchner
Verein, Frühjahrsversammlung des Kreisverbandes und Präsentation vom neuen
Vereins-Gartenblattl.
In seiner Begrüßung zeigte sich Bürgermeister Johann Krichenbauer erfreut, dass
diese Veranstaltung der Gartler in Burgkirchen ausgerichtet wurde und stellte
die Gemeinde vor. Es gebe zwei Kleingartenanlagen und zwei Gartenbauvereine in
Burgkirchen und im Ortsteil Hirten. "Beide Vereine sind sehr aktiv, sie bringen
sich mit großem Engagement ins Gemeinschaftsleben ein", lobte Krichenbauer.
Burgkirchens Urgestein Franz Eckl, Chef des örtlichen Gartenbauvereins,
referierte unterhaltsam und in astreinem Bairisch über die Historie des Vereins,
gegründet im Jahr 1902 als Obstverein Burgkirchen. In Bayern regierte
Prinzregent Luitpold. Damals hatte die Gemeinde schon ein paar Jahre einen
Bahnanschluss und eine Postagentur. Als im Jahr 1909 die Schule in der heutigen
Rupertusstraße gebaut wurde, pflanzte der Verein im Schulgarten verschiedene
Obstbäume. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges hatte der Verein zwölf Mitglieder.
Es folgte in den 1960er Jahren der Bau der Kleingartenanlage mit Gartenlokal
"Ranch" zunächst mit 35 einfachen Gartenlauben. Heute gibt es auf dem Areal 84
verpachtete Kleingärten. Im Laufe der Zeit wuchs der Verein, die
Kleingartenanlage erhielt die Bronzemedaille bei einem Bundeswettbewerb. "Der
heutige Verein hat 382 Mitglieder, 119 Personen sind zwischen 70 und 80 Jahre
alt. Der Garten hält jung", sagte Eckl schmunzelnd. Er wies darauf hin, dass
aktuell wegen des Eschentriebsterbens im Ort radikal ausgeholzt werde.
In der Frühjahrsversammlung des Kreisverbandes stellte sich der neue
Kreisfachberater Andreas Baumgartner vor. Seit Januar ist er im Dienst im
Landratsamt, Anfang November wird er den bisherigen Kreisfachberater für
Gartenkultur und Landespflege ablösen, der in den Ruhestand geht (die
Heimatzeitung berichtete). "Ich weiß, dass ich ein großes Erbe antrete, ich
freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen", sagte er und versprach, jeden
Ortsverein zu besuchen.
Der Kassenbericht von Kassier Georg Keller, vorgetragen von Clemens Jobst, hatte
für das Jahr 2017 keine Einwände von der Kassenprüfung. Somit konnte die
Vorstandschaft einstimmig entlastet werden. Im Haushaltsplan für das Jahr 2018
sind die Zahlen in den Einnahmen und Ausgaben identisch mit dem Vorjahr und
somit einstimmig von der Versammlung beschlossen worden.
Seit ein paar Jahren wird vom Kreisverband das Vereins-Gartenblattl
herausgebracht. Darin können sich die Gartenbauvereine im Landkreis mit Fotos
und Texten präsentieren. "Es ist wieder ein gelungenes Werk. Danke an die
Vereine, die mitgemacht haben, die Broschüre mit einer Auflage von 2500 Stück
kommt im Landkreis gut an", sagte Kreisvorsitzender Stefan Jetz und erklärte,
dass ein solches Werk mit viel Mühen verbunden sei und von drei Mitarbeitern im
Landratsamt abgewickelt werde.
Beim Vorständeseminar referierte Sabine Zosel über das Dienstleistungsangebot
des Landesverbandes für Gartenbau, über aktuelle Themen und Arbeitsprogramme für
die Vereinsarbeit. Im Informationsdienst beispielsweise stehen Werbeflyer,
Image-Broschüren, Präsentationsmappen, Verzeichnis mit 185 Fachreferenten und
Merkblätter zur Verfügung. Das bisherige Fachblatt des Landesverbandes ist nun
umbenannt in "Gärtnerwissen". "In Werbung investieren ist gut für gemeinnützige
Vereine", war die Empfehlung der Referentin. Sie informierte über die Präsenz
des Landesverbandes in den neuen Medien, über die Erstellung und Pflege einer
Homepage für die Ortsvereine, über Versicherungen und über Kinder- und
Jugendarbeit in den Vereinen.
− rs
9.3.2018
Der grüne Architekt
Andreas Baumgartner wird der neue Kreisfachberater für Gartenbau – Clemens Jobst
geht zum 1. November
Bei ihm ist der Name Programm: Andreas Baumgartner übernimmt Ende des Jahres die
Aufgaben von Clemens Jobst, als Kreisfachberater für Gartenbau, Grünordnung und
Landschaftspflege am Landratsamt. Der 28-Jährige aus Mühldorf ist studierter
Landschaftsarchitekt. − Fotos: Stummer
Altötting. Der Landkreis bekommt einen neuen Ansprechpartner in Sachen grüne
Fragen. Der langjährige Kreisfachberater für Gartenbau, Grünordnung und
Landschaftspflege, Clemens Jobst, geht zwar erst zum 1. November in Ruhestand,
sein Nachfolger aber steht bereits jetzt fest. Der 28-jährige
Landschaftsarchitekt Andreas Baumgartner tritt in die Fußstapfen und übernimmt
Ende des Jahres die Aufgaben von Clemens Jobst. Seit Anfang Januar ist der
Mühldorfer im Einsatz und freut sich insbesondere über die lange
Einarbeitungszeit, die es ihm ermöglicht, sich in aller Gründlichkeit in den
neuen Aufgabenbereich einzuarbeiten. "Das ist nicht selbstverständlich", betont
er.
Bereits jetzt übernimmt Andreas Baumgartner verschiedene Aufgaben, hilft bei
Anfragen, schlichtet bei Nachbarschaftsstreitigkeiten und besucht derzeit auch
Gartenbauverbände, um seine künftigen Ansprechpartner kennenzulernen.
Baumgartner selbst hat in Weihenstephan Landschaftsarchitektur studiert –
vielleicht ein wenig inspiriert durch die Leidenschaft seines Vaters, der ein
passionierter Gartler ist und sich im Landkreis Mühldorf sehr für den
Naturschutz einsetzt. "Vielleicht hat das ein bisschen abgefärbt", überlegt er.
Nach dem Studium arbeitete er zunächst in München als Selbständiger in
verschiedenen Planungsbüros mit, dann war Baumgartner für eine Gartenbaufirma in
Ampfing tätig. Vor allem die Landschaftsarchitektur hat es dem 28-Jährigen
angetan. Und genau hier möchte er auch in Zukunft neue Impulse geben.
Denn eine Mischung aus Altbewährtem und der ein oder anderen neuen Idee soll
sein Weg in den nächsten Monaten sein. Selbstverständlich werde er an solch
bewährten Formaten wie dem Gartenseminar festhalten. "Das wird so gut
angenommen, das wird auf jeden Fall weitergeführt", betont er. Aber vielleicht
könnte er einen Vortrag über Gartenplanung hinzufügen und insbesondere
Privatleuten ein paar Tipps in Sachen Landschaftsarchitektur an die Hand geben
und wie man an diese Thematik herangeht, überlegt er. Der Kreisfachberater wird
aber auch im Bereich der Freiflächengestaltung tätig. Wird beispielsweise ein
Mehrfamilienhaus neu gebaut, überprüft er die Pläne, ob die geplante
Bepflanzung, die Abstände und die Einfriedung mit den Bestimmungen
übereinstimmen. Auch mit den verschiedenen Verbänden im Landkreis wird er
künftig zusammenarbeiten. Vor allem aber will er Ansprechpartner für die Bürger
sein. "Man kann mich jederzeit anrufen", betont er. "Ich berate und helfe gern,
auch vor Ort Termine sind möglich", wird er nicht müde zu betonen.
Baumgartner freut sich auf die anstehende Arbeit. "Das war immer genau das, was
ich machen wollte. So kitschig das vielleicht klingt, aber ich wollte immer mein
Zuhause und meine Gegend planen. Und genau das tue ich jetzt."
− jo
Kreisfachberater Andreas Baumgartner ist im Landratsamt Altötting unter 08671/
502349 zu erreichen.
Reiche Ernte: Clemens Jobst geht Ende des Jahres in Rente
6.3.2018
Vorstände-Seminar für Gartenbau und Landespflege
Burgkirchen. Der Bayerische Landesverband für Gartenbau und Landespflege
veranstaltet am Donnerstag, 8. März, ab 18.30 Uhr im Bürgerzentrum Burgkirchen
ein Seminar für Vorstände und Mitglieder der Vereinsleitungen im Gartler-Kreisverband
Altötting. Themen sind: das Dienstleistungsangebot des Landesverbandes von
Arbeitsprogrammen für die Vereinsarbeit bis hin zu Hilfen und Materialien des
Landesverbandes etwa bezüglich des Kinder- und Jugendwettbewerbs
"Streuobst-Vielfalt – Beiß rein!"; der Einsatz von neuen Medien; der Vortrag von
Franz Eckl aus Burgkirchen "Gartenbauvereine einst – jetzt – morgen"; Wichtiges
vom Kreisverband Altötting und Vorstellung der 8. Ausgabe des Gartenblattl’s
durch Vorsitzenden Stefan Jetz und Geschäftsführer Clemens Jobst.
2.3.2018
Neuer Kreisfachberater stellt sich den Gartlern vor
Burgkirchen. Ein Wechsel steht im Umfeld des Kreisverbands für Gartenbau und
Landespflege an: So verabschiedet sich Kreisfachberater Clemens Jobst im Herbst
in den Ruhestand. Nachfolger Andreas Baumgartner wird sich am Donnerstag, 8.
März, bei der Frühjahrsversammlung des Kreisverbands vorstellen. Daneben stehen
der Haushaltsplan fürs laufende Jahr und die Präsentation des Gartenblattls auf
dem Plan. Beginn ist um 18.30 Uhr im Bürgerzentrum Burgkirchen.
24.02.2018
Der perfekte Schnitt
18. Altöttinger Gartenseminar: Rund 100 Teilnehmer informierten sich über
Baumschnitt und Co.
Der praktische Teil des Gartenseminars ist jedes Jahr wieder äußerst beleibt und bis auf den letzten Platz belegt. − Foto: Trojovsky
Altötting. Da war wieder der grüne Daumen gefragt: Rund 100 Interessenten nahmen
diesen Dienstag und Mittwoch am 18. Altöttinger Gartenseminar unter der Leitung
von Clemens Jobst, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege des
Landratsamtes Altötting, teil. Die Gartler absolvierten am Vormittag des ersten
Seminartages einen theoretischen Teil beim Graminger Weißbräu, bei dem sie über
die Pflege verschiedener Baum- und Strauch-Sorten und die unterschiedlichen
Baumschnitttechniken sprachen.
Nachmittags durften die Kursteilnehmer ihr erlerntes Wissen in die Tat
umsetzten: Die Bäume auf dem Sportplatz des König-Karlmann-Gymnasiums wurden im
Praxisteil von den rund 50 Gartlern zurechtgeschnitten und somit wieder in Form
gebracht. Dies geschah unter der Aufsicht der Gartenpfleger des Kreisverbandes
und Clemens Jobst, der von seinem zukünftigen Nachfolger Andreas Baumgartner
tatkräftig unterstützt wurde.
Am zweiten Tag des Seminars ging es in Graming mit verschiedenen Vorträgen
weiter. Die erneut zahlreich erschienenen Seminarteilnehmer konnten sich in den
vier Vorträgen von unterschiedlichen Referenten über diverse Themen rund um die
Natur, den Garten und das Eigenheim informieren.
Hierfür kamen auch Gastreferenten, etwa Jürgen Gastel von der Freiwilligen
Feuerwehr Neuötting, der über Gefahren in Haus und Garten informierte und den
Teilnehmern im Anschluss noch die Möglichkeit gab, einen simulierten Brand zu
löschen. Aber auch die Themen Obstbaumpflege, Pflanzenschutzmittel und Zecke,
Fuchsbandwurm und Co. kamen zur Sprache.
"Es ist erstaunlich, wie viele Menschen Interesse zeigen", zieht Clemens Jobst
nach den zwei Tagen Resümee und weist darauf hin, dass dies nicht das letzte
Gartenseminar gewesen sein wird. 2019 ist wieder im selben Zeitraum ein Seminar
geplant, bei dem auch einige der Wunschthemen, die manche Besucher dieses Jahr
geäußert haben, behandelt werden.
Wer allerdings Fragen rund um den Garten hat, muss nicht auf das nächste Seminar
warten, sondern kann sich jederzeit bei Clemens Jobst und seinen Kollegen unter
08671/502316 im Landratsamt melden. "Wir sind sozusagen das Gartentelefon, das
heißt wir beraten die Bürger kostenlos in ihren Fragen rund um den Garten und
das Eigenheim", so Jobst.
− ct
Gartentag 21.2.2018 Feuerlöschübung
Gartentag 20.2.2018 Baumschnitt
14.02.2018
Gartenseminar am 20. und 21. Februar
Altötting. Das 18. Gartenseminar des Landratsamtes und des Kreisverbandes für
Gartenbau und Landespflege findet am 20. und 21. Februar beim Graminger Weißbräu
statt. Beginn ist am ersten Tag um 8.45 Uhr; dieser steht ganz im Zeichen des
richtigen Schnitts. Ab 13 Uhr stehen praktische Schnittübungen im Obstlehrgarten
in der Josef-Neumaier-Straße auf dem Programm. Um "Obst für kleine Gärten",
Pflanzenschutz im Zeitalter des Buchsbaumzünslers sowie die Themen "Natur
erleben ohne Angst" und Sicherheit in Haus und Garten geht es dann am Mittwoch,
21. Februar. Weitere Informationen unter 08671/ 502316 oder via E-Mail an
clemens.jobst@lra-aoe.de
− red
20.01.2018
Zwei Tage in Grün
Gartenseminar von 20. bis 21.Februar – Baumschnitt und Pflanzenschutz im Fokus
Altötting. Tipps und Tricks in Sachen Gartenarbeit gibt es Ende Februar wieder:
Denn vom 20. bis zum 21. Februar findet das alljährliche Gartenseminar des
Landratsamtes und des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Altötting
statt. Das etablierte Seminar geht damit in die 18. Runde. Der erste Tag steht
ganz im Zeichen des richtigen Schnitts – egal ob bei Wild- und Ziersträuchern
oder den Grundlagen des Obstbaumschnittes, des Erziehungs- oder des
Verjüngungsschnittes. So gibt Günter Edelmüller, Gartenpfleger des
Kreisverbandes, am Dienstagvormittag, ab 8.45 Uhr, Tipps zu Wild- und
Ziersträucher. Clemens Jobst, bei dem die Fäden in Sachen Altöttinger
Gartenseminar zusammenlaufen, informiert dann ab 10.15 Uhr über die Grundlagen
des Baumschnittes. Nach einer Mittagspause stehen dann ab 13 Uhr die praktischen
Schnittübungen im Obstlehrgarten des Landkreises in der Josef-Neumaier-Straße in
Altötting auf dem Programm. Unter der Leitung von Kursleiter Clemens Jobst und
den Gartenpflegern Günter Edelmüller, Barbara Jüngling und Klaus Wunder gibt es
reichlich Informationen über die richtige Vorgehensweise; der Kurs ist auch
speziell für Gärtner, Mitarbeiter der kommunalen Bauhöfe und von
Gartenpflegebetrieben sowie für Hausmeister von öffentlichen Einrichtungen und
Wohnanlagen gedacht. Um "Obst für kleine Gärten" geht es dann am 21. Februar.
Sr. Michael Neumüller vom Obstzentrum Hallbergmoos zeigt, wie man auch in
kleinen Gärten eine reiche Ernte einfahren kann. "Pflanzenschutz im Zeitalter
des Buchsbaumzünslers" wird dann ab 10 Uhr erörtert. Clemens Jobst zeigt die
Möglichkeiten auf und was erlaubt ist und was eben nicht. Um das Thema "Natur
erleben ohne Angst" geht es dann ab 13 Uhr. Über den vernünftigen Umgang mit
Fuchsbandwurm, Zecke Giftpilz und Co. referiert Dr. Ute Künkele aus Petting.
Praktisch wird es dann noch einmal am Nachmittag. Ab 15 Uhr geht es bei Jürgen
Gastel von der Freiwilligen Feuerwehr Neuötting um die Sicherheit in Haus und
Garten. Hier besteht dann auch die Möglichkeit, ein Handlöschgerät einmal
auszuprobieren.
Tagungsort ist am Dienstag und Mittwoch der Gasthof Graminger Weißbräu in
Altötting; am Dienstagnachmittag findet der praktische Teil im Obstlehrgarten
des Landkreises in der Josef-Neumeier- Straße statt. Weitere Informationen zu
dem Gartenseminar gibt es unter 08671/502316 oder unter
clemens.jobst@lra-aoe.de.
Für den praktischen Teil rät Clemens Jobst, Kreisfachberater für Gartenkultur
und Landespfleger am Landratsamt, wetterfeste Kleidung zu tragen und Baumscheren
und -sägen selbst mitzubringen.
− jo
11.11.2017
Mehr Bewusstsein für Ernährung und Natur
Herbstversammlung der Kreis-Gartler – Info-Reise 2018 führt auf die Azoren
Altötting. Rückblick auf 2017, Ausblick auf 2018 und die Präsentation einer
ambitionierten Jugendaktion zu den Themen Jugend und Natur standen im
Mittelpunkt der Herbstversammlung des Kreisverbandes für Gartenbau und
Landespflege Altötting im Gasthof "Zwölf Apostel".
Kreisvorsitzender Stefan Jetz berichtete von der Landesverbandstagung, die am
23. September 2017 in Beilngries stattgefunden hatte. Thematisiert wurde dort
die Nutzung von Randstreifen an Straßen und Bahnschienen oder Einschleifungen
bei Autobahnen und Kreisverkehren, indem versucht werde, die ökologische
Artenvielfalt in Form von Insekten und Kleintieren zu erhöhen.
Den "Tag der offenen Gartentür" im Juni nutzten rund 1000 Bürger, um Blicke in
13 gärtnerische Kleinode im Landkreis zu werfen. "Ich hätte schon ein flaues
Gefühl im Magen, wenn ich mir vorstelle, dass durch meinen Garten 1000 Leute
stapfen", gestand Kreisgeschäftsführer Clemens Jobst. Doch zur Freude aller
Gartenbesitzer ging nichts kaputt, da sich die Besucher sehr achtsam durch die
kleinen und großen grünen Oasen bewegten. Als Dankeschön gab es für die
Gartenbesitzer ein Abendessen vom Kreisverband. Wer beim nächsten Mal 2020 dabei
sein will, sollte ein Jahr vorher mit seinen Vorbereitungen beginnen, riet
Stefan Jetz.
Der Kreisvorsitzende erläuterte die wichtigsten Termine für das kommende Jahr:
Die Frühjahrsversammlung 2018 wird gemeinsam mit dem Vorständeseminar Anfang
März 2018 erstmals als Abendveranstaltung stattfinden, ein passendes Lokal wird
dafür noch gesucht.
In der Hauptversammlung im November 2018 wird es Neuwahlen geben, erklärte Jetz.
Kreisfachberater und Geschäftsführer Clemens Jobst werde kurz davor in den
Ruhestand gehen und deshalb liefen gerade die Bewerbungsgespräche für einen
Nachfolger oder eine Nachfolgerin. Es hätten sich Kandidaten aus ganz
Deutschland auf die Stellenausschreibung gemeldet.
Für die Aktion "Auch Gewerbe gestaltet unsere Dörfer und Städte" wurden die
Ortvorstände gebeten, maximal zwei Gewerbetreibende zu melden. Zuletzt hat der
Wettbewerb 2013 stattgefunden. Anmeldeschluss ist Sommer 2018. Die Ausschreibung
erfolgt durch den Kreisverband und der Festabend mit Ehrungen ist für Oktober
2018 geplant, erklärte Jobst.
Der Kinder- und Jugendwettbewerb "Streuobst-Vielfalt – beiß rein" hat zum Ziel,
Wissen über Streuobst weiterzugeben und erleb- und begreifbar zu machen. "Kinder
und Jugendliche müssen verstehen, dass Lebensmittel wertvoll sind", so Jobst.
Jeder Gartenbauverein, der Kinder- und Jugendarbeit mache, könne sich über den
Kreisverband anmelden. Die Prämierung für den 1. Sieger erfolge erst 2019 durch
den Landesverband, wenn dieser seinen 125. Geburtstag feiert.
Seit acht Jahren gibt es das Gartenblattl, welches in Arztpraxen und auch am
Landratsamt ausliegt. Es komme bei der Bevölkerung sehr gut an, freuten sich
Jobst und Jetz. Beiträge der Ortsvereine würden noch bis 7. Januar 2018
angenommen. Die 18. Altöttinger Gartentage finden im Februar 2018 im Weißbräu
Graming statt.
Unter der Leitung des Kreisjugendreferenten Peter Klinger haben vier
Teilnehmerinnen an vier Seminartagen (Seminargrundlage: Bewusstseinsbildung für
Ernährung und Natur) im April und Mai 2017 die Referentenausbildung zum
BEN-Coach erfolgreich absolviert und dürfen sich ab jetzt so nennen und für
Gartenbauvereine in Schulen und Kindergärten referieren. Das Konzept dazu wurde
im Kreisverband erarbeitet. Es wurde ein Button als äußeres Zeichen dazu
entworfen. Ziel ist es, das Bewusstsein der Kinder zu stärken und frühzeitig
eine Veränderung von Gewohnheiten durch Wissen und Achtsamkeit einzuleiten, so
Klinger. Kinder seien dann die Botschafter, die dieses Wissen auch nach Hause zu
ihren Eltern tragen würden.
Hatte im Juni 2017 die Info-Reise in den Norden geführt, wo begeisterte 48
Teilnehmer rund 1 700 Kilometer durch Schweden zurücklegten, stehen im Juni 2018
die Azoren auf dem Plan. Die Vegetation der Azoren sei für Hobbygärtner
hochinteressant. Wer bei dieser Info-Reise dabei sein möchte, solle sich sputen,
denn es seien nur noch wenige Plätze frei, sagte Jobst.
− cs
14.10.2017
"Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage"
Kreisverband zeichnet Bürger aus, die sich am Tag der offenen Gartentür
beteiligt haben
Gartenbau-Verbandsvorsitzender Stefan Jetz (rechts) zeichnete jene 13
Gartenbesitzerfamilien aus, die beim Tag der offenen Gartentür im Juni dabei
waren. − Foto: Kähsmann
Winhöring. Seit 1999 findet die Aktion "Tag der offenen Gartentür" am letzten
Sonntag im Juni statt – im Landkreis im Turnus von drei Jahren. Private Gärten
laden dabei zur Besichtigung und zum Dialog zwischen Gartenfreunden ein. Heuer
war es wieder soweit, 13 Gärten öffneten ihre Pforten, deren Besitzer jetzt bei
einer kleinen Feierstunde im Gasthaus Schatz vom Kreisverband für Gartenbau und
Landespflege geehrt wurden.
Bis zu tausend Leute gingen an dem Tag von 10 bis 17 Uhr durch einzelne Gärten,
insgesamt hatten sich an diesem Tage zirka 5000 Interessierte auf den Weg
gemacht. Sie alle zeigten sich durchwegs sehr wissbegierig und nahmen die ein
oder andere Anregung für zu Hause mit, so Clemens Jobst, Geschäftsführer des
Kreisverbandes. Vorsitzender Stefan Jetz sagte, der "Tag der offenen Gartentür"
sei für die Besucher ein Erlebnis, Urlaub und Lehrstunde in einem. Was sich
ihnen präsentierte, war das Ergebnis langjähriger Arbeit, kreativer Ideen und
die Liebe zur Natur. Abseits von Stress und Hektik biete das eigene Stückchen
Land Gestaltungsspielraum und lasse die Gedanken frei werden.
Zu sehen waren, laut Jetz, Kloster-, Bauern-, Natur-, Schreber-, ländliche
Hausgarten, sowie Liebhabergarten mit Pflanzenschwerpunkte wie etwa ein
Palmengarten. Für alle gelte laut Charakterisierung des Schweizer
Landschaftsarchitekten Dieter Kienast: "Der Garten ist der letzte Luxus unserer
Tage, denn er fordert das, was in unserer Gesellschaft am kostbarsten geworden
ist: Zeit, Zuwendung und Raum."
Geehrt mit einer Ehrenurkunde und einem Buchgeschenk wurden: Karin und Reinhard
Rabenseifner, Christa Puppe, Kerstin und Karl Effenberger, Angelika und Peter
Gruber, Gerda und Franz Untermaierhofer, Hermine und Max Schwinghammer, Willi
Seidl, Zen Kloster Eisenbuch, Johann Hüttinger, Christine und Manfred
Blümlhuber, Martha und Günter Richter sowie Franz und Inge Eckl.
− red
26.6.2017
Paradiesische Vielfalt
13 Privatgärten öffneten am gestrigen Sonntag ihre Tore
Christine und Manfred Blümlhuber aus Alzgern nennen einen sehr gepflegten Blumengarten mit Rosen ihr Eigen. Der Bauerngarten ist mit viele Liebe zum Detail angelegt und bietet auch lauschige Plätzchen zum Relaxen. Und auch bei Regen ist er schön. − Fotos: Alfred Kleiner
Kreisvorsitzender Stefan Jetz (7.v.l.) und Kreisfachberater Clemens Jobst (r.)
machten sich mit weiteren Gartenbau-Aktiven in den Orten selbst ein Bild von den
Angeboten und der Freude der Besucher daran.
Optimales Gartlerwetter, feucht und warm, herrschte am gestrigen Sonntag im
Landkreis Altötting. Das hat perfekt gepasst zum Tag der offenen Gartentür. In
13 Gärten war viel zu sehen und zu entdecken, Gestaltungsanregungen gab es
ebenso wie praktische Tipps zum Anbau, zur Pflege und zur Ernte. Paradiesische
Zustände konnten entdeckt werden – im Palmengarten etwa oder auf der
Aroniaplantage mit angeschlossener Saftkelterei, im üppigen Bauerngarten, wo
Gemüse, Salat und Erdbeeren schier aus dem Boden schießen, oder im Wohngarten,
in dem sich Mensch, Haustier und Hühner gleichermaßen wohlfühlen. Ein besonderer
Anziehungspunkt war auch heuer wieder der Zen-Garten in Eisenbuch.
Gartenbau-Kreisfachberater Clemens Jobst zeigte sich höchst zufrieden mit dem
Tag der offenen Gartentür. Viele Bürger hätten sich gleich mehrere Gärten
angeschaut, auch aus den Nachbarlandkreisen und Österreich seien Interessierte
gekommen.
− ecs
Extravagant und originell ist der Knotengarten aus selbstgezogenem Buchs. Ferner
bietet der Garten von Angelika und Peter Gruber in Ecking Platz für
Hühnerhaltung, Gemüsebeete, Treibhaus und Freisitz.
Hans Hüttinger aus Marktlberg baut Aronia-Beeren in seinem Garten an. Daraus
produziert er dann in der eigenen Kelterei Saft. Probieren durften die Besucher
am Sonntag natürlich auch.
Hans Hüttinger aus Marktlberg baut Aronia-Beeren in seinem Garten an. Daraus
produziert er dann in der eigenen Kelterei Saft. Probieren durften die Besucher
am Sonntag natürlich auch.
24.6.2017
Landkreis
Tag der offenen Gartentür im Landkreis Altötting: von 10 bis 13 Uhr, Altötting:
Karin und Reinhard Rabenseifner, Osterwies 9; Burgkirchen: Edith Baier sowie
Franz und Inge Eckl, Birkenweg 2a, Ortsteil Gendorf; Kleingartenanlage mit 84
Parzellen, Schilfkläranlage und Spielplatz vom Gartenbauverein im St. Gertrudweg
1; Neuötting: Christa Puppe, Pfarrer-Leeb-Straße 17; Alzgern: Manfred und
Christine Blümlhuber, Öttinger Straße 17; Martha und Günther Richter, Alzgern 2;
Erlbach: Zen-Zentrum Eisenbuch, Eisenbuch 7; Marktl: Johann Hüttinger, Besserer
8. Bei der Besichtigung der Anlage für Aroniaanbau kann man sich mit kleinen
Brotzeiten, alkoholfreien Getränken (gekühlt), Kaffee und Kuchen stärken, auch
auf mitgebrachten Decken (Picknick) in der Wiese. Reischach: Hermine und Max
Schwinghammer, Aushofener Straße 9; Reischach/Ortsteil Ecking: Angelika und
Peter Gruber in Ecking 61 ½; Willi Seidl, Oberkienberg 48; Gerda und Franz
Untermaierhofer; Ecking 62; Reischach/Ortsteil Waldberg: Kerstin und Karl
Effenberger, Waldberg 87.
23.6.2017
Kleinod Kleingarten
Gendorfer Schrebergartenanlage des Gartenbauvereins Burgkirchen macht beim Tag
der offenen Gartentür mit
Und noch eine Besonderheit kann
Gartenbauvereins-Vorsitzender Franz Eckl den Besuchern zeigen: eine
Schilfkläranlage. − Fotos: Stummer
Ein Kunstwerk aus über 10000 Getränkeflaschen-Deckeln: Nicht ganz ein Jahr hat
der etwas öffentlichkeitsscheue Besitzer dieses Hauses gebraucht, um aus den
vielen Plastikkappen ein Bild zu hämmern.
Burgkirchen. Fast ein Jahr lang hat er Deckel für Deckel hingenagelt. Rund 10000
gelbe, rote, blaue oder grüne Plastikkappen ergeben so ein überdimensionales
Bild, das an der Front seines kleinen Gartenhäuschen angebracht ist. Schwäne am
See, Blumen und bunte Muster sind auf diese Weise entstanden. Es ist ein
farbenfrohes Gesamtkunstwerk, das in seiner Art einmalig im Landkreis sein
dürfte. Der fleißige, aber etwas öffentlichkeitsscheue Künstler will seinen
Namen lieber nicht in der Zeitung lesen, aber am kommenden Sonntag haben
Gartenfreunde die Möglichkeit, diese besondere Gartenhütte und die vielen
liebevoll dekorierten Gärten drumherum zu besuchen.
Denn die Kleingartenanlage im St. Gertrudweg in Gendorf beteiligt sich heuer am
Tag der offenen Gartentür. Und auf 84 Parzellen verteilt zeigt sich:
Gartenarbeit ist höchst persönlich, höchst kreativ und höchst verschieden. Keine
Parzelle gleicht der anderen; gemein ist ihnen nur eines: Die Liebe zur Natur.
Mittendrin ist Gartenbauverein-Vorsitzender Franz Eckl, der momentan mit der
Vorbereitung des großen Tages beschäftigt ist. So soll beispielsweise noch eine
große Schautafel angebracht werden, auf der die Schilfpflanzenkläranlage erklärt
wird, die das Abwasser reinigt. Auch den kleinen Schaukasten mit den
Verrottungszeiten von Müll will er noch mit Infomaterialien füttern.
Eindrucksvolle Zahlen hat der Verein darin zusammengesammelt: So erfährt der
Betrachter, dass Styropor beispielsweise 6000 Jahre zum Verrotten braucht, eine
Plastikflasche 500 Jahre – und auch eine Bananenschale liegt zwei Jahre als Müll
herum, bis dass sie verschwindet.
Die vielen liebevollen Details machen jeden einzelnen Schrebergarten zu etwas
Besonderem. Besucher dürfen am Sonntag auch mal etwas genauer in Nachbars Garten
einen Blick werfen.
Der Gartenbauverein Burgkirchen hat sich im Jahr 1902 gegründet und derzeit 391
Mitglieder. Im Jahr 1963 entstand die Kleingartenanlage im St. Gertrudweg in
Gendorf . Sie erstreckt sich mittlerweile über eine Fläche von gut 33000
Quadratmetern. Und die Nachfrage ist groß: "Wir haben eine lange Warteliste",
sagt Franz Eckl, der übrigens auch mit seinem Privatgarten im Birkenweg 2a am
Tag der offenen Gartentür teilnimmt.
− jo
DIE TEILNEHMER
Altötting: Palmengarten mit Zitruspflanzen, Fuchsien und vielen anderen
mediterranen Pflanzen von Karin und Reinhard Rabenseifner, Osterwies 9.
Burgkirchen: Siedlungsgarten mit begrünten Dächern und Dachterrasse von Edith
Baier sowie Franz und Inge Eckl, Birkenweg 2a im Ortsteil Gendorf;
Kleingartenanlage im St. Gertrudweg 1.
Neuötting: 10000 Quadratmeter großer Privatgarten von Christa Puppe,
Pfarrer-Leeb-Straße 17.
Alzgern: Hausgarten mit Gemüse-Bauerngarten und vielen Rosen von Manfred und
Christine Blümlhuber, Öttinger Straße 17; ländlicher Hausgarten mit
ortstypischen Wild- und Zierpflanzen von Martha und Günther Richter, Alzgern 2.
Erlbach: Zen-Zentrum Eisenbuch mit Tempelanlage in original japanischer
Gartenästhetik, Eisenbuch 7.
Marktl: Obstgarten mit Kelterei von Johann Hüttinger, Besserer 8.
Reischach: Hausgarten mit einer Vielfalt an Rosen und Stauden von Hermine und
Max Schwinghammer, Aushofener Straße 9.
Reischach/Ortsteil Ecking: Garten mit Obstbaumbestand von Angelika und Peter
Gruber in Ecking 61 ½; Garten mit Kleintierhaltung geprägt durch zahlreiche sehr
alte Rosenstöcke von Willi Seidl, Oberkienberg 48; Bauerngarten für
Selbstversorger mit Gewächshaus von Gerda und Franz Untermaierhofer; Ecking 62.
Reischach/Ortsteil Waldberg: Garten der guten Laune von Kerstin und Karl
Effenberger, Waldberg 87.
Sämtliche Gärten können von 10 bis 17 Uhr besichtigt werden; weitere Information
unter 08671/ 502316.
20.6.2017
Unter Palmen zuhause
Tag der offenen Gartentür: Karin und Reinhard Rabenseifner haben in der
Osterwies ein mediterranes Kleinod geschaffen
Altötting. Mittag macht Karin Rabenseifner gerne unter Palmen. Aber während
andere erst viele Hunderte Kilometer reisen müssen, fährt die Altöttingerin
einfach nur nach Hause, geht in den Garten, legt sich auf die Liege und genießt
den mediterranen Ausblick. Karin und Reinhard Rabenseifner haben in den
vergangenen Jahren in der Osterwies bei Altötting ein Kleinod der ganz
besonderen Art geschaffen.
Denn in ihrem Garten wachsen etwa 40 verschiedene Palmenarten, gedeihen
Zitronen, Mandarinen, Blutorangen und Oliven. Blühen Pflanzen, "die es nicht
einmal im Botanischen Garten gibt", erzählt Karin Rabenseifner fröhlich und kein
bisschen Stolz schwingt in der Stimme mit, wenn sie über die Palmenpracht blickt
– denn die wächst nicht von ungefähr.
Viele der Pflanzen haben die beiden selbst gezüchtet, vom Samen her aufgepäppelt
und großgezogen. Die beiden Altöttinger sind absolute Exotenliebhaber. "Das war
immer das, was wir wollten", erzählt Reinhard Rabenseifner. Die besondere
Leidenschaft begann mit einfachen Zimmerpflanzen und kleinen Palmen im Topf. Und
als die immer größer wurden, stellte sich irgendwann die Frage: Wohin damit?
Nach und nach schufen sie sich so ihren eigenen Palmengarten und entwickelten
sich zu Palmenexperten.
"Yucca rostrata, Trithrinax campestris, Trachycarpus wagnerianus." Aus Karin
Rabenseifner sprudeln die botanischen Zungenbrecher nur so heraus, wenn sie von
den Bäumen und ihren Besonderheiten erzählt. Das Ehepaar bemüht sich jeder
Pflanze die Bodenbeschaffenheit anzubieten, die sie auch in ihrer Heimat haben.
Und die Mühen zahlen sich aus. Gut fünf Meter hohe Palmen wachsen nun in ihrem
Garten, ein üppiges Grün, das aber durchaus Aufwand macht – wenn auch nur
zweimal im Jahr. Denn immer im Herbst bekommen die großen Palmen eine Einhausung,
die Reinhard Rabenseifner selbst gebaut hat. Infrarotlicht schützt sie vor allzu
strenger Kälte. Zudem müssen sämtliche Topfpflanzen in zwei Gewächshäuser
geräumt werden – und bei gut und gerne dreihundert Töpfen eine durchaus
zeitaufwändige Arbeit. Und im Frühjahr geht es dann wieder los mit dem
Rausräumen. Und das Wort Bodenfrost lässt das Ehepaar hektisch werden, wie Karin
Rabenseifner lachend erzählt. "Da sind wir schon abends um 21.30 Uhr raus
gerannt und haben allzu empfindlichen Pflanzen wieder reingeräumt."
− jo
Im Rahmen des Tags der offenen Gartentür am 25. Juni kann von 10 bis 17 Uhr auch
der Garten von Karin und Reinhard Rabenseifner, Osterwies 9 in Altötting besucht
werden.
17.6.2017
Der höchst willkommene Blick in Nachbars Garten
Tag der offenen Gartentür am 25. Juni – 13 Gartler aus dem Landkreis beteiligen
sich – Mit dabei auch Christa Puppe und ihr Wasserturmgarten
Die vielfältige Gartenkultur im Landkreis können Besucher am Sonntag, 25. Juni,
von 10 bis 17 Uhr bei dreizehn Familien kennenlernen, die zum "Tag der offenen
Gartentür" einladen. Veranstaltet vom Kreisverband für Gartenbau und
Landschafspflege, ist diese Einladung eine gute Gelegenheit zum Austausch unter
Hobbygärtnern, zum Fachsimpeln und zur Weitergabe des Pflanzenwissens. Im
Vorfeld stellt die Heimatzeitung einige teilnehmende Gärten vor. Heute den
"Wasserturmgarten" von Christa Puppe in Neuötting.
Neuötting. Das Areal überragt alles. Nicht nur die Innstadt, sondern auch die
Ausmaße eines gängigen Hausgartens. Auf etwa 10000 Quadratmeter – 3000 davon in
Hanglage – grünt und blüht es, was das Zeug hält. Dazu kommt beim
"Wasserturmgarten", dass er nicht nur die vielfältige Natur repräsentiert – er
gleicht vielmehr einem Naturerlebnis.
So lädt der große Schwimmteich zwar zum Baden ein, er enthält aber auch Schätze
der Flora und ist zudem Heimstätte einiger Fische. Ein sich daneben winzig
ausnehmendes Biotop beherbergt Molche und durch eine aufgehängte
Schmetterlingsfalle konnte die Hausherrin von Prof. Josef H. Reichholf erfahren,
dass die Artenvielfalt der Falter in ihrem Garten mit der freien Natur mithalten
kann. Stichwort Artenvielfalt. Diese beeindruckt natürlich besonders bei den
Pflanzen. Der jeweiligen Bodenart angepasst, blühen Rosen, Veilchenblau,
Storchenschnabel, Pfingstrosen, Taglilien, Königskerzen, Schusternagerl und,
und, und. Dazwischen ziehen immer wieder Kunstwerke die Blicke des Gastes auf
sich. Mosaikarbeiten sind die Leidenschaft von Christa Puppe. Sie gestaltete
neben Kugeln, Enten und Tischchen beispielsweise auch einen alten Fensterrahmen
aus. Und, wenn sie auch keine gelernte Schreinerin ist, doch auch die
Gartenmöbel rund um den Schwimmteich sind von ihrer Hand. Ein Wasserspiel und
Werke aus dem Stahlsymposium von Riedersbach sind weitere Hingucker. Als neueste
Errungenschaft wurde ein altes Gartenhäuschen "herausgeputzt" und mit einer
Küche ausgestattet, um so Besucher besser bewirten zu können. Der Clou dabei
wird eine Komposttoilette.
Der Garten wird in dritter Generation von der Familie Gratzl/Puppe
bewirtschaftet. Christa Puppe und ihr Lebensgefährte Gunter Strebel haben aus
dem Garten in den letzten 10 Jahren mit enormen Zeitaufwand und immenser Pflege
das gemacht, was beim "Tag der offenen Gartentüre" zu bewundern ist. Entstanden
aus einer ehemaligen Landwirtschaft mit Streuobstwiese liegt der Schwerpunkt des
Areals, das mit vielen Sitzplätzen ausgestattet ist, neben Blühpflanzen bei
ausdauernden Stauden und interessanten Gehölzen. Doch Arbeit sieht Christa Puppe
nicht hinter ihrem Prachtgarten. "Das ist Hobby. So als würden andere zum Sport
gehen", sagt sie dazu.
Teilnehmer
Altötting: Palmengarten mit Zitruspflanzen, Fuchsien und vielen anderen
mediterranen Pflanzen von Karin und Reinhard Rabenseifner, Osterwies 9.
Burgkirchen: Siedlungsgarten mit begrünten Dächern und Dachterrasse von Edith
Baier sowie Franz und Inge Eckl, Birkenweg 2a im Ortsteil Gendorf;
Kleingartenanlage mit 84 Parzellen, Schilfkläranlage und Spielplatz vom
Gartenbauverein im St. Gertrudweg 1.
Neuötting: 10000 Quadratmeter großer Privatgarten von Christa Puppe,
Pfarrer-Leeb-Straße 17.
Alzgern: Hausgarten mit Gemüse-Bauerngarten und vielen Rosen von Manfred und
Christine Blümlhuber, Öttinger Straße 17; ländlicher Hausgarten mit
ortstypischen Wild- und Zierpflanzen von Martha und Günther Richter, Alzgern 2.
Erlbach: Zen-Zentrum Eisenbuch mit Tempelanlage in original japanischer
Gartenästhetik, Eisenbuch 7.
Marktl: Obstgarten mit Kelterei von Johann Hüttinger, Besserer 8.
Reischach: Hausgarten mit einer Vielfalt an Rosen und Stauden von Hermine und
Max Schwinghammer, Aushofener Straße 9.
Reischach/Ortsteil Ecking: Garten mit Obstbaumbestand von Angelika und Peter
Gruber in Ecking 61 ½; Garten mit Kleintierhaltung geprägt durch zahlreiche sehr
alte Rosenstöcke von Willi Seidl, Oberkienberg 48; Bauerngarten für
Selbstversorger mit Gewächshaus von Gerda und Franz Untermaierhofer; Ecking 62.
Reischach/Ortsteil Waldberg: Garten der guten Laune von Kerstin und Karl
Effenberger, Waldberg 87.
Sämtliche Gärten können von 10 bis 17 Uhr besichtigt werden; weitere Information
unter 08671/ 502316.
Petra Kähsmann
6.6.2017
Raupenbekämpfung unter Hochdruck
Der Buchsbaumzünsler macht den Gärtnern heuer noch mehr zu schaffen als in den
Vorjahren
Altötting. "Es war im vergangenen Jahr schon schlimm", sagt Clemens Jobst. "Aber
heuer explodiert der Befall geradezu." Der Kreisfachberater für Gartenbau und
Landschaftskultur im Landratsamt Altötting spricht vom Buchsbaumzünsler.
"Gärtners liebstes Kind", nennt Jobst den Schädling süffisant. Denn der Zünsler
stellt jeden Gartenbesitzer, der einen Buchs sein Eigen nennt, vor große
Herausforderungen.
Ganz harmlos sieht er aus, der zarte weiße Falter mit den braun geränderten
Flügeln. Doch wer ihn im heimischen Buchs entdeckt, sollte gewarnt sein. Der
Schädling, der mutmaßlich über Ostasien nach Deutschland eingeschleppt wurde,
kann verheerende Schäden an den Pflanzen anrichten. Der Falter legt seine Eier
an den Blättern des Buchsbaums ab, aus denen dann die Raupen schlüpfen – mit
sehr großem Appetit. Die grünen Tierchen mit den schwarzen Punkten, die bis zu
fünf Zentimeter lang werden, knabbern erst die Blätter der Buchsbäume ab und
machen sich dann daran, auch die Rinde der Äste abzufressen. In
Rekordgeschwindigkeit werden so aus üppig grünen Buchsbäumen kahle
Pflanzengerippe. Diese sterben nicht zwangsläufig ab, wenn sie einmal befallen
wurden, sagt Clemens Jobst. "Sie treiben auch wieder aus." Doch machen sich die
Raupen immer wieder über eine Pflanze her – von Frühjahr bis Herbst wächst etwa
alle zwei Monate eine neue Zünsler-Generation heran – schwächt dies den Buchs
auf Dauer so sehr, dass er den Schädlingen nichts mehr entgegen setzen kann.
Doch es gibt Hoffnung für die Gartenbesitzer. Zwei neue
Schädlingsbekämpfungsmittel seien jüngst für Hobbygärtner freigegeben worden,
weiß Clemens Jobst. Angewendet werden sollten sie abends, empfiehlt der
Pflanzenfachmann. Dabei sollte der befallene Buchs nicht nur oberflächlich
behandelt, sondern "richtig eingewässert werden". Denn die Gespinste, in denen
sich die gefräßigen Raupen verbergen, sitzen im Inneren des Gehölzes. Das
Pflanzenschutzmittel werde daher am Besten mit einer Spritze in den Buchs
eingebracht. Hilfreich sei es ebenfalls, mit einem Hochdruckreiniger die
Gespinste samt Raupen aus dem Buchs zu spülen, gibt Jobst einen weiteren Tipp.
Eine Folie, unter den Pflanzen ausgelegt, sollte die Tiere auffangen. Und wohin
dann mit den Raupen? Kleinere Mengen könnten – gut verpackt – über den Restmüll
entsorgt werden, sagt der Gartenfachmann. Größere Mengen sollten die
Gartenbesitzer dagegen zu einer örtlichen Kompostieranlage bringen, wo die
Überbleibsel der Schädlinge bei mindestens 70 Grad vernichtet werden. Nicht
angeraten ist es laut Jobst dagegen, die Raupen auf den eigenen Kompost zu
werfen oder Pflanzenreste zur Grüngutsammelstelle zu bringen, "wo sie wochenlang
herumliegen". Bei angenehmen 25 Grad Außentemperatur nämlich vermehrten sich die
Tiere ungestört – und schon bald flatterten viele junge Falter davon, auf der
Suche nach frischem Buchs zur Eiablage.
− gam
Tipps für den Umgang mit dem Buchsbaumzünsler und insbesondere Hinweise auf für
Hobbygärtner zugelassene Spritzmittel gibt es bei Clemens Jobst im Landratsamt,
08671/502316.
Bis zu fünf Zentimeter messen die Raupen des Zünslers. Nach den Blättern machen
sie sich auch über die Rinde her, Pflanzen können dann absterben. − Foto: dpa
Altötting | 06.06.2017 | 06:00 Uhr
Wegen Kälte-Schäden: Bei der Obsternte droht heuer der Totalausfall
von Gaby Mayer
Wessen Apfelbäume nicht schon infolge des späten Frosteinbruches aufgegeben
hatten, den könnten jetzt noch Schädlinge und Pilzkrankheiten ereilen. Besonders
letztere gibt es heuer vermehrt. − F.: dpa
Erst standen die Apfelbäume in voller Blüte, dann kam der Frost. Obstbauern und
Gartenbesitzer im Landkreis Altötting müssen sich in diesem Jahr auf eine
bescheidene Ernte einstellen, zu groß sind die Kälte-Schäden. Die Landwirte
hingegen schauen der Getreide- und Maisernte recht optimistisch entgegen.
Clemens Jobst, Kreisfachberater für Gartenbau und Landschaftskultur im
Landratsamt Altötting, hat es am eigenen Leib erfahren: Seine Obstbäume –
Kirschen, Äpfel und Birnen gibt es in seinem Garten – versprachen im Frühjahr
eine gute Ernte. "Wunderschön hat der Apfelbaum geblüht", berichtet Jobst. Doch
dann kam Ende April der Kälteeinbruch, nahezu alle Blüten erfroren. Mit diesem
Schicksal ist der Gartenfachmann nicht alleine. Mit Ernteeinbußen von rund 90
Prozent müssen die Obstbauern im Kreis heuer rechnen, schätzt Jobst, bei der
Mehrheit wird das Saften und Einlagern der Früchte also ausfallen. Glück hat nur
der, dessen Bäume erst nach dem Frost blühten oder die in besonders geschützten
Lagen stehen.
Einen Strich durch die Rechnung könnten ihnen allerdings auch jetzt noch
Schädlinge oder Pilzkrankheiten machen. Besonders letztere gibt es derzeit
verstärkt, berichtet Clemens Jobst. Der feuchte April und die darauf folgende
Wärme ließen Pilze, die beispielsweise die Schrotschusskrankheit verursachen
können – befallenes Laub wirkt dabei wie von Schrotkugeln durchlöchert – bestens
gedeihen.
18.03.2017
Dieser Lausbua feiert heute seinen 70. Geburtstag
Weggefährten: "Ihn bringt so leicht nichts aus der Ruhe" – Auflösung auf Seite
20
Eigentlich wollte er Gärtner werden, stattdessen ist er heute der zweite Mann im
Landkreis. − Foto: privat
Altötting. Für Landrat Erwin Schneider ist er der politische Ziehvater gewesen,
Burghausens Bürgermeister Hans Steindl bezeichnet den heutigen Jubilar und sich
selbst lachend als den "Altbestand im Landkreis. Wir beide halten seit 1972
wacker die Fahne der Kommunalpolitik in die Höhe." Und auch Clemens Jobst,
Kreisfachberater in Sachen Pflanzen und Bäume, kennt ihn bestens: "Man könnte
sich keinen besseren Kreisvorsitzenden für die Gartler vorstellen", sagt er.
"Alles was er macht, macht er hundertprozentig." Unkompliziert und zuverlässig
sei er, sagt Jobst. Bürgermeister Steindl hebt noch das ausgeglichene Naturell
hervor. "Ihn bringt so leicht nichts aus der Ruhe." Ja, ihm sei etwas
väterlich-gemütliches zueigen, so die einhellige Meinung der Weggefährten.
Vielleicht ist es auch der gestutzte Bart, der ihm auch schon den Spitznamen
"Nikolaus" einbrachte – damals beim Wahlkampf 1994.
Der derart gelobte Jubilar, dessen Name erst auf Seite 20 dieser Ausgabe
aufgelöst wird, feiert am heutigen Samstag seinen 70. Geburtstag und bezeichnet
sich selbst als jemanden, der "wenn ich etwas mache, dann mache ich es mit der
ganzen Hand". Und das ist viel: Er saß von 1986 bis 2004 im Bayerischen Landtag,
er war Stadtrat in Altötting, zweiter Bürgermeister des Wallfahrtsortes, Ort-
und Kreisvorsitzender der CSU, seit 1972 sitzt er im Kreistag, engagiert sich im
Gartenbauverein, dessen Kreisvorsitzender er zudem ist, er ist Mitglied in
zahlreichen Vereinen in Altötting und Umgebung und seit 2002 stellvertretender
Landrat des Landkreises. Er organisiert Wallfahrten – Liederbücher
selbstverständlich inklusive. Interessiert sich für Heimatgeschichte und
engagiert sich in der Pfarrei. Seine überregionale Medienpräsenz aber ist einem
Verein geschuldet, zu dem er eher durch einen Zufall kam: dem Verband der
Königstreuen, dessen Vorsitzender er ebenfalls ist.
"Wir hatten damals einen König-Ludwig-Stammtisch", erzählt er. Eigentlich nur
ein Spaß unter Freunden, die sicher gehen wollten, dass man sich nicht aus den
Augen verliert. Eines Tages kam aber der Verband der Königstreuen auf den
Altöttinger zu und fragte ihn, ob er angesichts des passenden Stammtisches nicht
das Patriotentreffen für den Verband organisieren könne. Er konnte – inklusive
König-Ludwig-Kutsche, Bierzelt und mehr. Das Halbscharige war noch nie das
Seine.
Er sei niemand, der ruhige dasitze und die Hände in den Schoße lege, sagt der
seit heute 70-Jährige von sich. Selbst wenn er mal einen freien Tag habe – ganz
ohne Termine, dann "würde ich wahrscheinlich in den Garten gehen und
weiterarbeiten." Stets habe er eine Aufgabe gehabt, oft bis tief in die Nacht am
Schreibtisch gesessen. Waren es zu Landtagszeiten noch bis 60-Stunden-Wochen, so
sind es heute trotz Ruhestand noch gut und gerne 40 Stunden in der Woche. "Aber
ich mache es gerne."
Der Mann mit dem gestutzten Bart ist in Unterschlottham, damals noch Gemeinde
Kastl, aufgewachsen. "Und eigentlich wollte ich Gartler werden." Ein
Berufswunsch, den ihm der Berufsberater damals ausredete. Er solle lieber noch
weiter zur Schule gehen. Also tat er wie geheißen, wurde schließlich
Rechtspfleger, ging hinaus in die Großstadt – und kam dann doch wieder in seine
Heimat. "Es gibt kein Einfamilienhaus, das näher am Kapellplatz liegt, als
meines", sagt er und die Freude darüber ist ihm anzusehen. Der Glaube spielte
stets eine große Rolle in seinem Leben. "Nein, er war stets Mittelpunkt",
verbessert er. Noch heute geht er einmal die Woche spät nachts, von Mitternacht
bis 1 Uhr, in die Andachtskapelle zum Beten. "Es gibt mit Ruhe", sagt er. Und
Kraft für die vielen Aufgaben, die tagsüber auf ihn warten.
− jo
18.03.2017
Stefan Jetz ist der Jubilar
Die meisten werden es erraten haben: Stefan Jetz, stellvertretender Landrats des
Landkreises, ist der Lausbua auf Seite 19. − Foto: Stummer
Altötting. Gleich eine ganze Festwoche steht nun Stefan Jetz bevor: Der
Kommunalpoltiker aus Altötting feiert am heutigen Samstag seinen 70. Geburtstag
und statt einem großen Fest hat er seine Einladungen über die nächsten Tage
verteilt (siehe auch Seite 19). "So hat man viel mehr Zeit für den einzelnen",
findet er. Noch bis Freitag ziehen sich die Feierlichkeiten hin.
Das Wochenende ist engen Weggefährten, Freunden und vor allem seiner Familie
reserviert. Der zweifache Vater ist mittlerweile auch vierfacher Opa und die
Zeit mit den Kleinen ist ihm wichtig. "Sie wollen auch was von ihrem Opa."
Langsam, ganz langsam versucht Stefan Jetz die Fülle der Aufgaben etwas
zurückzufahren, "Man wird ja nicht jünger", sagt der Träger Bayerischen
Verdienstordens schmunzelnd. Aber auf einen Schlag aufhören, das mag er nicht.
Das Politische liegt in seiner Familie: Auch sein Großvater, sein Vater und
seine Brüder sind oder waren in der Kommunalpolitik aktiv. Da, wo er lebt, etwas
mitzugestalten, das sei stets seine Motivation gewesen.
− jo
15.03.2017
14 Gärten gewähren Einblick
Am 25. Juni ist wieder "Tag der offenen Gartentür" – Kreisverband will Kinder-
und Jugendbildung forcieren
Auch das Zen-Zentrum in Eisenbuch bei Erlbach wird am 25. Juni wieder mit dabei
sein beim "Tag der offenen Gartentür". − Foto: Stummer
Altötting. Nach mehrjähriger Pause ist es heuer wieder soweit: Der Kreisverband
für Gartenbau und Landespflege lädt zum Tag der offenen Gartentür. 14 Gärten
können dabei am 25. Juni besichtigt werden, wie Geschäftsführer Clemens Jobst
bei der Kreisversammlung im Altöttinger "Zwölf Apostel" mitteilte.
Zugänglich sind Jobst zufolge in Altötting ein Palmengarten in der Osterwies, in
Neuötting ein 10000 Quadratmeter großer Stadtgarten, drei Siedlungsgärten in
Alzgern, ein Hausgarten und die Kleingartenanlage in Burgkirchen, fünf Gärten in
und um Reischach, in Erlbach das Zen-Zentrum Eisenbuch und in Marktl der
Besserer-Hof mit Aronia-Anbau. Flyer und Plakate sollen noch an die
Gartenbauvereine herausgegeben werden, so Jobst, damit entsprechende Werbung für
die Aktion gemacht werden kann.
Zur Kreisversammlung konnte Vorsitzender Stefan Jetz die Vorsitzenden von 22
Vereinen der insgesamt 25 Ortsvereine begrüßen. Ihnen stellte er nochmal den
Kooperationsvertrag zwischen dem Kreisverband und der Südostbayernbahn vor, dank
dessen die Mitglieder der Gartenbauvereine des Landkreises ab 1. April das
Südostbayernticket zu günstigeren Preisen bekommen (Anzeiger berichtete).
Bedingung ist dabei Jetz zufolge, dass einer der Bahnreisenden einen gültigen
Mitgliederausweis des Landesverbandes vorweisen kann.
Kassier Georg Keller präsentierte den Finanzbericht 2016 mit einem Plus von 3305
Euro, resultierend aus der Mitgliedsbeitragserhöhung durch den Landesverband.
Kassenrevisor Helmut Häring bescheinigte eine sorgfältige und vollständige
Buchführung. Dem folgte die einstimmige Entlastung von Schatzmeister und
Vorstandschaft. Für das laufende Jahr plant Keller mit 1500 Euro an Ausgaben für
die Ausbildung von Kinder- und Jugendreferenten. In diesem Zusammenhang will
Kreisjugendreferent Peter Klinger ein Seminar zum Themenbereich "Umwelt" und
"Gesunde Kost" abhalten, bei dem die Betreuer der Ortsvereine geschult werden
sollen. Ziel ist, durch regelmäßige, bewusstseinsbildende Referate an Schulen
und Kindergärten Kinder, Eltern, Erziehende und Interessierte für die Vereine zu
gewinnen. In vier Nachmittagsschulungen sollen auf Themen wie "Umwelt (Wasser,
Quell des Lebens)", "Saisonfrüchte (Erdbeeren, Spargel, Rhabarber etc.)", "der
ideale Pausensnack", "Gemüse aus der Region", "Zucker, die süße Droge" und
"Lebensräume der Natur" eingegangen werden.
Geschäftsführer Jobst gab bekannt, dass beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft
– Unser Dorf soll schöner werden" Winhöring zum Bezirksentscheid angemeldet
wurde und die Bewertungskommission am 27. Juni um 12 Uhr in Winhöring zu einer
zweieinhalbstündigen Besichtigung eintrifft. Erfreut zeigte sich Jobst
angesichts des mit 130 Teilnehmern erneut ausgebuchten Altöttinger
Gartenseminars.
Am Ende der Veranstaltung präsentierte Jetz das neue Gartenblattl des
Kreisverbandes. In einer Auflage von 2500 Stück in Hochglanz stellen der
Kreisverband und 21 Vereine vor, was sie im vergangenen Jahr geleistet und heuer
geplant haben. Das Gartenblattl liegt im Landratsamt, in den Sparkassen und bei
den örtlichen Gartenbauvereinen auf.
− red
09.03.2017
Gartler fahren günstiger
Eine Kooperation mit der SOB beschert den Vereinsmitgliedern ein spürbar
günstigeres Südostbayern-Ticket
Von Mühldorf aus reicht das SOB-Netz bis München, Landshut, Passau, Rosenheim
und Salzburg. Innerhalb dieses Radius können Nutzer des Südostbayern-Tickets
einen Tag lang beliebig viel Zug fahren. − Foto: Kleiner
Altötting. Gartenbauer und Zug? Auf den ersten Blick ist da kein direkter
Zusammenhang zu sehen. Doch gerade die Gartler im Landkreis sind es, die künftig
spürbar günstiger mit der Südostbayernbahn fahren dürfen. Möglich macht das ein
Kooperationsvertrag, den Kreisvorsitzender Stefan Jetz mit dem Mühldorfer
Bahnableger geschlossen hat.
Konkret besagt die Vereinbarung, dass Mitglieder eines Gartenbauvereins aus dem
Landkreis in Zukunft weniger für das sogenannte Südostbayern-Ticket zahlen
müssen. Der dem Bayernticket ähnliche Fahrschein kostet normalerweise 18 Euro
für den ersten Reisenden und fünf Euro für jeden Mitfahrer über 14 Jahre.
Für die Gartler hingegen entfällt ab 1. April die Zusatzgebühr für den
Mitfahrer. Damit können für 18 Euro künftig zwei Erwachsene einen Tag lang im
gesamten SOB hin- und herfahren. Erst ab dem dritten Mitfahrer sind fünf Euro
fällig. Das normalerweise auf fünf Personen beschränkte Ticket wird dank der
Kooperation um einen Mitfahrer erweitert, sprich: Für 38 Euro können nicht wie
sonst üblich fünf, sondern sechs Personen über 14 Jahre fahren. Dabei müssen die
Mitfahrer nicht ebenfalls Mitglieder in einem Gartenbauverein sein. Es reicht,
wenn sich einer in der Gruppe entsprechend ausweisen kann und sein Name auf dem
Ticket steht.
Gültig ist das Südostbayern-Ticket im gesamten Netz der SOB, also von Mühldorf
aus nach München, Rosenheim, Landshut, Passau und Simbach. Ebenso können damit
Salzburg und Ruhpolding angefahren werden, so wie das auch beim Bayernticket der
Fall ist. Anders als mit diesem dürfen allerdings nicht die Münchner
MVV-Systeme, etwa die S-Bahn, genutzt werden. Um den frühmorgendlichen
Pendlerverkehr profitträchtiger halten zu können, gilt das Südostbayern-Ticket
wochentags erst ab 9 Uhr. Am Wochenende entfällt diese Einschränkung.
Dass ausgerechnet die Mitglieder der Gartenbauvereine im Landkreis in den Genuss
der Vergünstigung kommen, hat Vorsitzendem Stefan Jetz zufolge mit einem Vorstoß
der Südostbayernbahn zu tun. Das Unternehmen sei auf ihn zugekommen. Die
Vereinbarung gelte vorerst für ein Jahr, wobei er hoffe, dass sie verlängert
wird, so Jetz, der die Modalität gestern Abend auch bei der Jahresversammlung
des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege vorstellen wollte.
Bei der SOB selbst schließt man dergleichen nicht aus. Die Kooperation sei fürs
erste für eine einjährige Testphase ausgelegt, heißt es bei der Mühldorfer
Bahntochter, wo man von einer "Win-Win-Situation" spricht: günstige Tickets für
die eine, Werbung und eine höhere Auslastung für die andere Seite. Entsprechend
soll die Kooperation auch nicht auf die Gartenbauer beschränkt bleiben. Fünf
Vereinbarungen sind für den Anfang geplant. Partner sind unter anderem mehrere
Gewerkschaften, Gespräche gibt es auch mit der AOK. Generell sei man für weitere
Angebote offen, so die SOB-Aussage – doch müsse auch klar sein, dass die
Vergünstigungen begrenzt sind.
− ckl
09.03.2017 | 05:00 Uhr
Gartler sparen beim Bahnfahren
Eine Kooperation mit der SOB beschert den Vereinsmitgliedern ein spürbar
günstigeres Südostbayern-Ticket
Altötting. Gartenbauer und Zug? Auf den ersten Blick ist da kein direkter
Zusammenhang zu sehen. Doch gerade die Gartler im Landkreis sind es, die künftig
spürbar günstiger mit der Südostbayernbahn fahren dürfen. Möglich macht das ein
Kooperationsvertrag, den Kreisvorsitzender Stefan Jetz mit dem Mühldorfer
Bahnableger geschlossen hat.
Konkret besagt die Vereinbarung, dass Mitglieder eines Gartenbauvereins aus dem
Landkreis in Zukunft weniger für das sogenannte Südostbayern-Ticket zahlen
müssen. Der dem Bayernticket ähnliche Fahrschein kostet normalerweise 18 Euro
für den ersten Reisenden und fünf Euro für jeden Mitfahrer über 14 Jahre.
Für die Gartler hingegen entfällt ab 1. April die Zusatzgebühr für den
Mitfahrer. Damit können für 18 Euro künftig zwei Erwachsene einen Tag lang im
gesamten SOB-Netz hin- und herfahren. Erst ab dem dritten Mitfahrer sind fünf
Euro fällig. Das normalerweise auf fünf Personen beschränkte Ticket wird dank
der Kooperation um einen Mitfahrer erweitert, sprich: Für 38 Euro können nicht
wie sonst üblich fünf, sondern sechs Personen über 14 Jahre fahren. Dabei müssen
die Mitfahrer nicht ebenfalls Mitglieder in einem Gartenbauverein sein. Es
reicht, wenn sich einer in der Gruppe entsprechend ausweisen kann und sein Name
auf dem Ticket steht.
Gültig ist das Südostbayern-Ticket im gesamten Netz der SOB, also von Mühldorf
aus nach München, Rosenheim, Landshut, Passau und Simbach. Ebenso können damit
Salzburg und Ruhpolding angefahren werden, so wie das auch beim Bayernticket der
Fall ist. Anders als mit diesem dürfen allerdings nicht die Münchner
MVV-Systeme, etwa die S-Bahn, genutzt werden. Um den frühmorgendlichen
Pendlerverkehr profitträchtiger halten zu können, gilt das Südostbayern-Ticket
wochentags erst ab 9 Uhr. Am Wochenende entfällt diese Einschränkung.
Dass ausgerechnet die Mitglieder der Gartenbauvereine im Landkreis in den Genuss
der Vergünstigung kommen, hat Vorsitzendem Stefan Jetz zufolge mit einem Vorstoß
der Südostbayernbahn zu tun. Das Unternehmen sei auf ihn zugekommen. Die
Vereinbarung gelte vorerst für ein Jahr, wobei er hoffe, dass sie verlängert
wird, so Jetz, der die Modalitäten gestern Abend auch in der Jahresversammlung
des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege vorstellen wollte.
Bei der Südostbayernbahn selbst schließt man dergleichen nicht aus. Die
Kooperation sei fürs erste für eine einjährige Testphase ausgelegt, heißt es bei
der Mühldorfer Bahntochter, wo man von einer "Win-Win-Situation" spricht:
günstige Tickets für die eine, Werbung und eine höhere Auslastung für die andere
Seite. Entsprechend soll die Kooperation auch nicht auf die Gartenbauer
beschränkt bleiben. Fünf Vereinbarungen sind für den Anfang geplant. Partner
sind unter anderem mehrere Gewerkschaften, Gespräche gibt es auch mit der AOK.
Generell sei man für weitere Angebote offen, so die SOB. Doch müsse auch klar
sein, dass die Vergünstigungen begrenzt sind.
− ckl
07.03.2017
KREISNACHRICHTEN
Gartler beschäftigen sich mit Tag der offenen Gartentür
Altötting. Um den Bezirksentscheid zum Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner
werden" geht es am morgigen Mittwoch, 8. März, bei der Jahresversammlung des
Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege. Ab 19.30 Uhr geht es im
Altöttinger Gasthof "Zwölf Apostel" desweiteren um den Haushaltsplan für 2017,
den Tag der offenen Gartentür sowie um die Jugendarbeit. Außerdem wird das neue
Gartenblattl vorgestellt und verteilt.
24.02.2017
"Allein die Dosis macht ein Gift"
130 Teilnehmer beim 17. Altöttinger Gartenseminar – "Beide Tage waren sehr gut
besucht"
Seit Jahren ein gefragtes Angebot: Die Seminare, die Kreisfachberater Clemens
Jobst organisiert, waren heuer ausgebucht. Insbesondere der praktische Teil am
Dienstag ist stets beliebt. − Fotos: Stummer
Gartenbauingenieur Gerhard Kraus aus Rosenheim informierte in Sachen
Giftpflanzen.
Altötting. 17 Mal schon hat Clemens Jobst, Kreisfachberater in Sachen Pflanzen
und Bäume, das alljährliche Gartenseminar organisiert. Und ein Ende ist nicht in
Sicht: Denn das Seminar, das heuer am 21. und 22. Februar stattfand, zieht
Hobbygärtner, Bauhofmitarbeiter, Hausmeister und mehr gleichermaßen an. "Heuer
haben wir direkt Leuten absagen müssen", erzählt Jobst. Es gab deutlich mehr
Anfragen als Plätze, vor allem für den praktischen Teil am Dienstag. Im
Obstlehrgarten des Landkreises vis-à-vis zum König-Karlmann-Gymnasium wird dann
direkt an Baum und Strauch Hand angelegt und der Zuschnitt ganz praktisch geübt.
Gut besucht waren aber auch die Vorträge am Mittwoch. Wespen- und Bienenfachmann
Karl Lipp referierte zum Thema "Wildbienen als Indikator für eine intakte
Umwelt", Claudia Bruns, psychologische Astrologin aus Emmerting erklärte den
Zuhörern die Vorgehensweise, wenn man nach den Mondphasen gärtnern möchte; ganz
praktische Tipps in Sachen Sicherheit gab es von Kriminalhauptkommissar a.D.
Günter Völker. Er hatte das Thema "Schutz vor Kriminalität – Schutz im Haus und
Garten" auf den Seminarplan gesetzt. Den Abschluss machte schließlich
Gartenbauingenieur Gerhard Kraus. Er war zum Thema "Giftpflanzen im Haus, im
Garten und im öffentlichen Grün" geladen worden. Grundsätzlich gelte der
bekannte Satz des mittelalterlichen Arztes Paracelsus "Allein die Dosis macht
ein Gift" , betonte Kraus. Speziell im Umgriff von Kindergärten oder
Spielplätzen gebe es aber durchaus einige Bäume und Sträucher, von deren
Anpflanzung er abrate. Dazu zählen: Goldregen, Pfaffenhütchen, Stechpalme,
Seidelbast und Eibe. Insbesondere die auffallenden Früchte seien für kleine
Kinder allzu verlockend. "Deswegen ist es sinnvoll, Kindergärten und Kitas von
solchen Giftpflanzen freizuhalten." Ansonsten gelte es, Kindern so früh wie
möglich, den richtigen Umgang mit der Natur beizubringen. Im Vergiftungsfall
sollte sofort Kontakt zur Giftinformationszentrale aufgenommen werden, betonte
Kraus. Der Giftnotruf München ist unter 089/19240 zu erreichen; sollten erste
Vergiftungserscheinungen auftreten, gehören die Kinder in ärztliche Behandlung
und wenn möglich sollten Teile der verdächtigen Pflanze gleich mitgebracht
werden.
"Fast jeder hat giftige Pflanzen im Garten", betonte Kraus, denn auch Liguster,
Rosskastanie, Efeu, Maiglöckchen oder Oleander gehören zu den Giftpflanzen. Umso
wichtiger sei der richtige Umgang mit ihnen. Bei anderen Pflanzen wiederum seien
nur Teile giftig, aber das müsse man eben wissen, so Kraus. Als Beispiel hierfür
nannte er die Kartoffel: So schmackhaft die Knolle sei – alle oberirdischen
Teile sind giftig.
Auch 2018 soll es wieder ein Gartenseminar geben, erklärt Clemens Jobst. Solange
die Nachfrage derart hoch ist, macht er weiter. "Ich bin sehr positiv überrascht
und es freut mich einfach."
− jo
21.2.2017
Fotos vom ersten Gartentag am 21.2.2017
18.02.2017
Den Garten richtig richten
Altötting. Zwei Tage lang dreht sich beim Gartenseminar des Landratsamtes wieder
alles ums heimische Grün. Am 21. und 22. Februar rücken Mitarbeiter des
Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege und die Naturschutzbehörde des
Landratsamtes wieder mit Gartenschere und Säge aus und geben Tipps in Sachen
"der richtige Schnitt". Denn nur dann erwartet den Gartler eine ertragreiche
Ernte. Die Nachfrage hinsichtlich des Seminars ist groß und so sind die Plätze
für den Dienstag bereits vergeben. "Hier müssen wir Interessenten schon
absagen", bedauert Kreisfachberater Clemens Jobst (Bild). Über 100 Anmeldungen
hat er bereits für den Dienstag, am Mittwoch jedoch können noch wissensdurstige
Gartler hinzukommen.
Klarer Schwerpunkt des ersten Tages ist am Dienstag, 21. Februar, das richtige
Schneiden der Pflanzen, wobei heuer nicht nur Privatgärten im Fokus der
Organisatoren stehen, sondern auch Straßenbäume und solche in Wohnanlagen. Neben
Kreisfachberater Jobst wird auch Gartenpfleger Günter Edelmüller ab 8.30 Uhr in
wechselnden Vorträgen erklären, wie Wild- und Ziersträucher passend geschnitten
werden und welche Grundlagen es beim Obstbaumschnitt braucht. Am Nachmittag geht
es im Obstlehrgang ans Praktische. Am Mittwoch, 22. Februar, stehen zunächst
Wildbienen und eine bienenfreundliche Gestaltung des Gartens auf dem Programm.
Später wird Astrologin Claudia Bruns vom Gärtnern nach Mondphasen erzählen, am
frühen Nachmittag dann Kriminalhauptkommissar a.D. Günter Völker über den Schutz
von Haus und Garten vor Einbrechern aufklären. Am Nachmittag geht es um
Giftpflanzen.
Das Seminar ist wie immer kostenlos und findet im Altöttinger Gasthof "Zwölf
Apostel" statt. Anmeldung beim Landratsamt unter 08671/502316 bzw. per E-Mail an
clemens.jobst@lra-aoe.de.
− red/F.: Archiv jo
25.01.2017
Den Garten richtig richten
Altötting. Sträuchern und Bäumen rücken der Kreisverband für Gartenbau und
Landespflege und die Naturschutzbehörde des Landratsamtes Ende Februar wieder
auf den Leib. Beim 17. Gartenseminar dreht sich zwei Tage lang wieder alles ums
heimische Grün.
Klarer Schwerpunkt des ersten Tages ist am Dienstag, 21. Februar, das richtige
Schneiden der Pflanzen, wobei heuer nicht nur Privatgärten im Fokus der
Organisatoren stehen, sondern auch Straßenbäume und solche in Wohnanlagen. Neben
Kreisfachberater Clemens Jobst (Bild) wird auch Gartenpfleger Günter Edelmüller
ab 8.30 Uhr in wechselnden Vorträgen erklären, wie Wild- und Ziersträucher
passend geschnitten werden und welche Grundlagen es beim Obstbaumschnitt
braucht. Am Nachmittag geht es im Obstlehrgang ans Praktische. Am Mittwoch, 22.
Februar, stehen zunächst Wildbienen und eine bienenfreundliche Gestaltung des
Gartens auf dem Programm. Später wird Astrologin Claudia Bruns vom Gärtnern nach
Mondphasen erzählen, am frühen Nachmittag dann Kriminalhauptkommissar a.D.
Günter Völker über den Schutz von Haus und Garten vor Einbrechern aufklären. Am
Nachmittag geht es um Giftpflanzen.
Das Seminar ist wie immer kostenlos und findet im Altöttinger Gasthof "Zwölf
Apostel" statt. Anmeldung beim Landratsamt unter 08671/502316 bzw. per E-Mail an
clemens.jobst@lra-aoe.de.
− red/F.: Archiv jo
12.11.2016
Gartler schicken Winhöring ins Rennen
Teilnahme am Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" − Tag der offenen
Gartentür am 25. Juni
Jugendbeauftragte Peter Klinger nutzte das Treffen auf Kreisebene, um für eine
intensive Jugendarbeit zu werben. − Foto: Becker
Altötting. Drei zentrale Anliegen werden die Gartler des Kreisverbandes im
kommenden Jahr beschäftigen: Winhörings Teilnahme am Bezirksentscheid "Unser
Dorf soll schöner werden – unser Dorf hat Zukunft", der"Tag der offenen
Gartentür" am 25. Juni 2017 und der weitere Ausbau der Jugendarbeit. Das wurde
bei der Herbstversammlung des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege am
vergangenen Mittwoch im Gasthof Zwölf Apostel in Altötting deutlich, zu der über
50 Mitglieder der örtlichen Gartenbauvereine gekommen waren.
Ausbau der Jugendarbeit zentrales Anliegen
Einen Großteil der Sitzung nahmen die Beratungen hinsichtlich Winhörings
Wettbewerbsteilnahme ein. Bei einer Ortsbegehung und Prüfung des Kreisverbandes
für Gartenbau und Landespflege, an der auch die Abteilungen Hochbau und
Naturschutz des Landratsamtes beteiligt waren, kam heraus, dass Winhöring gute
Chancen haben könnte. "Es geht nicht nur darum, dass die öffentlichen
Grünanlagen und die Gärten gut aussehen", erklärte Stefan Jetz,
stellvertretender Landrat und Vorsitzender des Kreisverbandes. Für den
Wettbewerb, der seit 1961 veranstaltet wird, spielt auch eine Rolle, wie es mit
der Versorgungslage durch Geschäfte des täglichen Bedarfs, mit Medizinern und
Apotheken oder auch mit der Anbindung an den ÖPNV aussieht. "Es geht darum dass
die Orte eine nachhaltige Entwicklung nachweisen", so Kreisgeschäftsführer
Clemens Jobst. Da habe sich nach Ansicht der Verantwortlichen im Landratsamt
Winhöring gut positioniert, wie man auch in der Broschüre der Gemeinde sehen
kann, sodass man eine Bewerbung für den Bezirksentscheid befürwortet.
Ein zweiter Themenschwerpunkt war der "Tag der offenen Gartentür" am 25. Juni
2017. Im dreijährigen Wechsel mit den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener
Land besuchen "Gartler" aus den Landkreisen hierfür einander gegenseitig und
blicken hinter die privaten Gartentüren. Die teilnehmenden Gärten für das
kommende Jahr stehen bereits fest, darunter ein "Palmengarten" in Altötting, ein
Grundstück in Neuötting, mehrere Gärten in Alzgern und Reischach sowie der
"ZEN-Klostergarten" in Erlbach und der Aroniabauer in Marktl.
Jugendbeauftragter Peter Klinger nutzte das Treffen auf Kreisebene, um für eine
intensivere Jugendarbeit zu werben: 13 der insgesamt 25 Mitgliedsvereine haben
bereits eigene Jugendabteilungen, die anderen könnten nun den bayernweiten
Jugendwettbewerb 2018 "Streuobst-Vielfalt, beiß rein" zum Anlass nehmen, ihre
Jugendarbeit zu intensivieren. Hierzu stellte der Jugendbeauftragte Klinger ein
Konzept vor.
Dabei verwies er auch auf das Jubiläum des Landesverbandes, der im Jahr 2019
sein 100-jähriges Bestehen feiern wird: Um das Jubiläum auch für die hiesigen
Vereine zu nutzen, will sich der Jugendbeauftragte Peter Klinger um eine rege
Teilnahme der Regionalverbände an dem Jugendwettbewerb
"Streuobst-Vielfalt, beiß rein"
"Streuobst-Vielfalt, beiß rein" bemühen. Dessen Sieger soll dann auf dem
Jubiläum des Landesverbandes gekürt werden. Klinger plant nun mit Unterstützung
des Kreisverbandes eine Schulung für bis zu zehn interessierte Mitglieder auf
die Beine zu stellen, bei der sich die Teilnehmer zu Jugendreferenten ausbilden
lassen können. Schulungsinhalte sind sowohl fachlicher, wie auch
organisatorischer Natur, damit die Ortsvereine beispielsweise an den Schulen
Informationsveranstaltungen anbieten können.
"Es sollte überall an den Kindergärten und Schulen jährlich wiederkehrende
Informationsveranstaltungen geben, bei denen es um Bewusstseinsbildung für Natur
und Umwelt bei unseren jungen Mitmenschen geht", so Klinger. Es wäre im Sinne
des Kreisvorstandes, wenn sich aufgrund dieser Aktivitäten dann in den
Ortsvereinen auch lebendige Jugendgruppen bilden würden, die dann idealerweise
erfolgreich am Jugendwettbewerb 2018 teilnehmen können.
− pbj
08.11.2016
KREISNACHRICHTEN
Herbstversammlung der Kreis-Gartler
Altötting. Die Herbstversammlung des Kreisverbandes für Gartenbau und
Landespflege findet am Mittwoch, 9. November, ab 19.30 Uhr im Gasthaus Zwölf
Apostel in Altötting, Bruder-Konrad-Platz 2-4, statt. Themen sind die
Landesverbandstagung im September in Nördlingen, der Tag der offenen Gartentür
am 25. Juni 2017 im Landkreis Altötting, die Wettbewerbe "Unser Dorf hat Zukunft
– Unser Dorf soll schöner werden" sowie "Streuobst-Vielfalt – Beiß rein", das
Vereins-Gartenblattl, die 17. Altöttinger Gartentage sowie ein Bericht über die
Schottland-Reise und ein Ausblick auf die Info-Reise 2017 nach Schweden.
21.09.2016
Wohin mit dem Fallobst?
Die Obsternte fällt heuer nur mäßig aus – Was nicht direkt verwertet wird, ist
immer noch gut fürs Entsaften
Äpfel der Sorte "Berner Rosenapfel" präsentiert Kreisfachberater Clemens Jobst
hier im Obstlehrgarten neben dem Sportgelände des König-Karlmann-Gymnasiums.
1990 wurden dort 50 alte Sorten gepflanzt. − Foto: Blech
Altötting/Mehring. Auch wenn die Temperaturen bis vor kurzem noch nicht an den
Herbst denken ließen, so ist die Obsternte bereits in vollem Gange. Allzu viel
versprechen sollte man sich davon heuer allerdings nicht, erklärt Clemens Jobst,
Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Altötting.
Keine Obstsorte ist ihm zufolge dieses Jahr besonders ergiebig gewesen. Manche
Apfelsorten hätten ganz ausgesetzt und insgesamt sei die Ernte sowohl in
Vielfalt als auch in Ertrag unterdurchschnittlich. Dies ist insofern weniger
schwerwiegend, als im Landkreis Altötting kaum Erwerbsobstbau betrieben wird.
Als Gründe für die mäßige Ernte führt Jobst zum einen den trockenen Frühling
sowie die mangelhafte Befruchtung wegen geringen Insektenfluges an;
besorgniserregend sei insbesondere, dass er sehr wenige Bienen gesichtet habe.
Darüber hinaus habe Blütenfrost gerade den Kirschen geschadet.
In der eigenen Packpresse in Mehring kümmert sich der örtliche Gartenbauverein
um die Bestände seiner Mitglieder. Nach dem Pressen wird der Saft in einen
Großbehälter gepumpt und pasteurisiert. − Foto: Wimmer
Zudem haben Jobst zufolge starke Regenfälle während des Vegetationshauptschubs
von Ende April bis Anfang Juli, wenn Blätter und Blüten üppig sprießen, Pilz-
und Schädlingsbefall begünstigt, gerade weil die Baumkronen angesichts der
Regenfrequenz nicht vollständig trocknen konnten und Pilzsporen unter solchen
Bedingungen prächtig gediehen. Immerhin sieht er die Einbußen beim
Erwerbsobstbau nicht ganz so gravierend, da dort Pflanzenschutzwarndienst und
Pflanzenschutzmittel vor den schlimmsten Ernteeinbrüchen bewahren.
Denjenigen, die trotz einer insgesamt eher wenig zufriedenstellenden Ernte nicht
wissen, was sie mit ihrem Fallobst anfangen sollen, rät Jobst, eine private
Kelterei, wie sie die Firma Pölz in Garching betreibt, oder die Obstpressen
beispielsweise der Gartenbauvereine von Kastl, Mehring, Tüßling oder Winhöring
aufzusuchen, um Saft aus den garteneigenen Früchten zu gewinnen. Jedoch stehen
die Obstpressen in der Regel nur Vereinsmitgliedern zur Verfügung. Most wird in
Winhöring ebenfalls hergestellt, jedoch nur für das vereinseigene Mostfest. Im
Landkreis gebe es keine Mostereien, an die man sich als Privatperson wenden
kann. Allerdings mahnt Gartenfachmann Jobst zur Vorsicht: Da einige Bäume
bereits frühzeitig ihre Früchte abwerfen, so dass diese zum Teil eine Woche lang
herumliegen, sind diese aufgrund von Pilz- und Schädlingsbefall zur
Weiterverarbeitung unbrauchbar.
Wie das Saftpressen von Obst vonstatten geht, weiß Maria Eimannsberger vom
Gartenbauverein Mehring, in deren Hof die vereinseigene Packpresse steht: Das
Obst wird in eine dafür vorgesehene Mühle gefüllt und zerkleinert – geeignet für
die Mehringer Saftpresse sind Äpfel, Birnen und Quitten; für Weintrauben
bräuchte der Verein eine andere Mühle. Der Brei wird auf Tücher verteilt und
diese dann zusammengeschlagen, gleichsam eingepackt – daher die Bezeichnung
"Packpresse". Die Pakete werden sodann aufeinandergeschichtet und in die
hydraulische Presse befördert. Danach wird der Saft in einem Pasteurisiergerät
auf 83 Grad Celsius erhitzt und im Anschluss in Tüten abgepackt, in denen er
mindestens sechs Monate haltbar ist. Aus einem Zentner Äpfel oder Birnen lassen
sich so etwa 30 Liter Saft gewinnen. Die Rückstände aus dem Pressverfahren gehen
dann in die Wildfütterung.
− wb
21.07.2016
Mangelerscheinungen bei Obstbäumen
Clemens Jobst berät in Gartenfragen
Nicht immer sind Schädlinge oder Pilzkrankheiten die Ursache für braune Blätter
– auch Kaliummangel kann der Grund sein. − F.: Kummer
Altötting. Warum nur werden die Blätter seiner beiden Apfelbäume jetzt schon
braun? Diese Frage stellte sich Anzeiger-Leser Otto Kummer. Clemens Jobst,
Experte in Sachen Garten beim Landratsamt Altötting stellt hierzu fest: "Nicht
immer sind Schädlinge oder Pilzkrankheiten die Ursache für braune Blätter."
Die braunen Blätter hier sind nicht von Pilzkrankheiten oder Schädlingen
hervorgerufen worden, sondern die Ursache liegt in der Ernährung der Bäume. "Wir
Gartenbesitzer wissen genau, wenn wir im Gemüsegarten gute und qualitativ
hochwertige Ernten haben wollen, wir entsprechend den Bedürfnissen der Kulturen
Nährstoffe in Form von Dünger in den Boden geben müssen. Diese Regel ist im
Gemüsegarten jedem bekannt", betont Jobst.
Und auch bei Obstbäumen ist eine gute und gesunde Ernte vom ausgewogenen
Nährstoffangebot abhängig. Braunverfärbende Blätter können Anzeichen von
Pilzbefall sein, zeigen aber auch Missstände in der Nährstoffver-sorgung an.
"Hier ist Kaliummangel zu sehen", erklärt Jobst weiter. Dieser beginne zuerst an
mittleren und älteren Blättern. An den Blatträndern und an der Blattspitze
zeigen sich dann sogenannte Chlorosen, die später in Nekrosen – also braunes bis
rotbraunes, abgestorbenes Pflanzengewebe – übergehen. Der Kaliumgehalt in der
Pflanze ist zusammen mit dem Stickstoff der höchste aller Nährstoffe. Kalium
reguliert den Innendruck der Zellen. Damit spielt es eine zentrale Rolle für den
Wasserhaushalt der Pflanze. Ein stärkerer Kaliummangel äußert sich deshalb oft
in Form einer "Welketracht", die Blätter hängen schlapp herab. Neben der
Frostresistenz steigert Kalium auch die Festigkeit des Gewebes und damit die
Standfestigkeit sowie die Widerstandskraft gegen Schaderreger. Ein Mangel
bewirkt außerdem bei Obst und Gemüse eine Verschlechterung des Geschmacks und
der Haltbarkeit.
Zahlreiche Bodenuntersuchungen bayernweit zeigen, dass Gemüsegärten oft sehr
hohe Gehalte an Kalium aufweisen, bei Obstbäumen und Beerenobst dagegen kommen
niedrige bzw. zu geringe Gehalte deutlich häufiger vor. Die Folgen von heißen
Sommern aber auch ein zu starker Fruchtbehang bei Jungbäumen kann diese
Mangelerscheinung noch begünstigen. Bei Jungbäumen, die einen zu starken Behang
haben, sollte man grundsätzlich den Fruchtbehang ausdünnen.
Eine starke Mangelerscheinung lässt sich durch eine Düngung (40 – 60 g pro qm)
mit Azet VitalKali oder gleichwertigem Dünger beheben. Dieser organische
Kaliumdünger wird schnell aufgenommen und die Pflanze erholt sich sichtbar.
Sinnvoll wäre aber, zuvor eine Bodenuntersuchung durchzuführen, in dem der Boden
auf alle Hauptnährstoffe durchleuchtet wird.
− red
10.06.2016
Noch weitgehend im grünen Bereich
Trotz Sonnenmangel und Unwettern können Landwirte und Hobbygärtner bislang
zufrieden sein mit dem Jahresverlauf
Neben Wiesen und Raps steht auch das Getreide gut im Saft. Die ausgiebigen
Regenfälle der vergangenen Wochen haben ihm nicht geschadet. Gewisse Abstriche
gibt es bislang nur beim Mais. − F.: Kleiner
Altötting. Ein paar Tage Sonne – dann war’s das auch schon wieder in Sachen
Sommer. Weil die warme Jahreszeit heuer so gar nicht recht in die Gänge kommen
will und ein Unwetter das nächste jagt, fürchtet so mancher Gartenbesitzer schon
um Ernte und Bestand. Wirklichen Grund zur Sorge aber gibt es bislang nicht, wie
Nachfragen bei den Experten zeigen.
"Bislang sieht es eigentlich ganz zufriedenstellend aus", sagt Clemens Jobst,
Kreisfachberater für Gartenbau und Landschaftskultur. So sehr der Regen der
vergangenen Wochen auch Badefreunde nervt – für die Pflanzen kommt er Jobst
zufolge weitgehend recht. "Zu Jahresbeginn hätte er sogar noch etwas früher
einsetzen können."
Einen leichten Dämpfer hat der bisherigen Bilanz der späte Frost Ende April
beschert. In Teilen des Landkreises fiel nochmals Schnee, dazu herrschten nachts
Minustemperaturen. Das hat sich auch bei einigen Pflanzen bemerkbar gemacht.
"Bei manchem Nussbaum oder auch bei freistehenden Pfirsichen und Aprikosen gibt
es Frostschäden", erklärt Clemens Jobst.
Und auch der Fruchtbehang fällt mitunter etwas mau aus. "Die Blüte war super,
aber es waren stellenweise kaum Insekten unterwegs", sagt der Gartenexperte.
Betroffen sind neben Kirsche und Zwetschge auch Apfelbäume. Wobei sich Jobst
zufolge im Landkreis ein sehr unterschiedliches Bild ergibt. Es gebe auch
Bereiche, wo genügend Insekten unterwegs gewesen seien.
Auch deswegen ist es seiner Meinung nach für eine wirkliche Ernteprognose noch
zu früh. "Da muss man noch abwarten. Es kann noch einiges passieren." Positiv
sei bislang jedenfalls die Schädlingsentwicklung – mit Ausnahme des
Buchsbaumzünslers, der mittlerweile im ganzen Landkreis wütet (siehe Kasten).
Was Gartenbesitzer Jobst zufolge derzeit tun können ist, die Pflanzen regelmäßig
auf Pilze oder Schädlingsbefall zu untersuchen, um notfalls frühzeitig
eingreifen zu können.
Entspannt sieht man die Lage beim Töginger Amt für Ernährung, Landwirtschaft und
Forsten – zumindest in der Landwirtschaftsabteilung. Zwischendurch habe es zwar
einen leichten Mangel an Regen gegeben, zuletzt aber sei die Wassermenge mehr
als ausreichend gewesen , erklärt Pflanzenbau-Fachmann Dr. Bernhard Hübner. Dass
Schnee und Frost über den Winter einmal mehr nahezu ausgefallen sind, hat sich
vor allem beim Wintergetreide bemerkbar gemacht. Die Bestände seien
"überdimensional gut", die Qualität dagegen "eher schlechter" – oder anders
erklärt: "viele Körner, aber eher kleine."
Was Krankheiten und Schädlinge angeht, sieht es Hübner für den
landwirtschaftlichen Bereich ähnlich positiv wie Jobst für den Garten. Und in
Bezug auf den späten Frost können die Landwirte Hübner zufolge etwas gelassener
sein. Beim Raps sei die Blüte bereits abgeschlossen gewesen, und der Mais sei
infolge der Kälte zwar stellenweise etwas gelblich und auch länger im Boden
gewesen, aber dass es größere Verluste gegeben habe, habe er nicht gehört. "Er
hat auf jeden Fall das Wasser gekriegt, dass er braucht", sagt der
AELF-Mitarbeiter.
Noch ein Dritter sieht die bisherige Lage weitgehend gelassen: Anton Föggl,
Kreisobmann des Bauernverbandes. Zwar beurteilt er die Lage beim Mais etwas
negativer als das beim AELF der Fall ist, das Wachstum sei mittlerweile deutlich
hinter dem sonstigen Zeitplan, doch sei der Mais grundsätzlich eine Pflanze, die
einiges wegstecken könne, so Föggl. Zufrieden ist er, was die sonstigen Pflanzen
angeht, Getreide und Gras etwa. "Da kann sich heuer keiner beschweren", sagt der
BBV-Obmann, der jetzt zunächst auf trockenes Wetter hofft, um die durchnässten
Areale zu trocknen, und dann auf schwülwarmes – am besten tagsüber sonnig und
nachts der eine oder andere Regenschauer.
− ckl
10.06.2016
DER BUCHSBAUMZÜNSLER: Schrecken der Gartenbesitzer
Vor einigen Jahren vermutlich aus Asien eingeschleppt, verbreitet sich der Buchsbaumzünsler rasant. − Foto: JobstVor einigen Jahren vermutlich aus Asien eingeschleppt, verbreitet sich der Buchsbaumzünsler rasant. − Foto: Jobst
Altötting. Seit langem ziert der Buchsbaum die Gärten. Heuer allerdings sind
seine Besitzer in Sorge. Grund ist ein Schädling, der in diesem Jahr deutlich
verstärkt und nahezu im gesamten Landkreis auftritt: der Buchsbaumzünsler (lat.
Cydalima perspectalis). Was es mit ihm auf sich hat, erklärt Kreisfachberater
Clemens Jobst vom Landratsamt.
Ihm zufolge handelt es sich um einen Falter, weiß mit schwarzem Muster und
braunen Außenrändern an den Vorderflügeln, der seine Eier an den äußeren
Blättern des Buchsbaums ablegt. Daraus schlüpfen grüne, schwarz gepunktete
Raupen, die bis zu fünf Zentimeter lang werden können und erst die Blätter und
anschließend sogar die Rinde an den Ästen fressen. Dabei können die
Pflanzenteile des Buchsbaums oberhalb der Fraßstelle absterben. Stark befallene
Pflanzen sehen meist beige-gelblich aus, haben wenige Blätter, dafür häufig
Nester mit eingesponnenen Raupen.
Der Falter, der nur ca. acht Tage lebt und vermutlich vor einigen Jahren aus
Ostasien eingeschleppt wurde, sitzt vornehmlich an der Unterseite der Blätter.
Bei guten klimatischen Bedingungen entsteht von Frühjahr bis Spätsommer etwa
alle zwei Monate eine neue Generation. Ein Falter kann bis zu 150 Eier ablegen.
Die letzte Generation überwintert zwischen den Blättern und Ästen in einem Kokon
aus verklebten Blättern und Spinnweben. Dieser Umstand erschwert Jobst zufolge
auch die Bekämpfung der Schädlinge.
Der Befall beginnt meist an den unteren Ästen. Erst bei fortschreitendem Befall
wird auch das Innere der Pflanze geschädigt. Wegen der dicht bewachsenen Äste
und der Verzweigung ist es allerdings schwierig, einen Befall frühzeitig zu
erkennen.
Betroffen sind vor allem die in Deutschland beheimateten Arten "Gewöhnlicher
Buchsbaum" (Buxus sempervirens) und der seltener vorkommende "Kleinblättrige
Buchsbaum" (Buxus microhylla). Ein befallener Baum stirbt nicht zwangsläufig ab,
sondern kann sich durchaus wieder erholen, sofern er ansonsten gesund ist und
die Nährstoff- und Wasserversorgung gewährleistet ist.
Jobst zufolge sind die Erfahrungen in der Bekämpfung des Buchsbaumzünslers noch
gering. Das rechtzeitige Erkennen des Befalls sei die Grundlage einer
erfolgreichen Bekämpfung. Daher empfiehlt er, im Frühjahr die Buchsbäume
regelmäßig zu inspizieren, wobei Pheromonfallen unterstützend verwendet werden
können.
Der Hobbygärtner sollte bei Befall die Schädlinge zuerst per Hand absammeln. Ist
der Befall großflächiger, so könne man die Buchsbäume mit einem
Hochdruckreiniger abspritzen, wobei die Spritzdüse in den Buchsbaum
hineingehalten werden müsse. Durch Auslegen einer Folie könne man das Eindringen
der abgeschwemmten Schädlinge ins Erdreich verhindern. Insektizide hätten sich
als eher weniger erfolgreich herausgestellt. Die für den Hausgarten zugelassenen
Präparate seien meist nur von geringer Wirkung. Keinesfalls sollten sie
vorbeugend angewendet werden, sondern erst bei Befall und dann unbedingt bis in
das Zentrum der Pflanze hinein.
Ist der Buchsbaum bereits stark geschädigt, kann ein starker Rückschnitt das
Gehölz noch vor dem endgültigen Absterben bewahren. Im kommenden Jahr müsse dann
allerdings peinlichst genau darauf geachtet werden, dass kein neuer Befall
auftritt. Ansonsten sei der Baum nicht mehr zu retten.
Nur in Extremfällen sollten Buchsbäume Jobst zufolge gerodet werden. Falls es
allerdings doch dazu kommt, rät der Fachmann, die abgeschnittenen Pflanzen
luftdicht zu verpacken und in den Müll zu geben oder zu verbrennen – um eine
weitere Verbreitung des Schädlings zu verhindern.
− red
05.03.2016
Geheime Gärten entdecken
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege richten 2017 wieder "Tag der Offenen
Gartentür" aus
Altötting. Über ein Jahr ist es noch hin bis zum "Tag der Offenen Gartentür" –
am 25. Juni 2017. Ab sofort können sich jedoch schon Interessierte, die ihren
Garten für Besucher öffnen möchten, beim Kreisverband für Gartenbau und
Landespflege am Landratsamt melden. Diese lange Vorlaufzeit brauche es, so
Geschäftsführer Clemens Jobst bei der Frühjahrshauptversammlung am Mittwoch, um
ein abwechslungsreiches Programm zusammenstellen zu können.
Vorsitzender Stefan Jetz freut sich schon auf diese Veranstaltung, die alle drei
Jahre im Landkreis Altötting stattfindet: "Jedes Mal, wenn ich einen fremden
Garten besuche, lerne ich wieder etwas dazu", sagte er am Mittwoch. Die
Kreisvorstandschaft hofft auf tatkräftige Unterstützung der Ortsverbände bei der
Akquise von Gartenrefugien im Landkreis. "Von der fernöstlichen Zen-Anlage bis
zum traditionellen Bauerngarten ist alles erwünscht", betonte Clemens Jobst vor
den rund 80 Vertretern der Gartenvereine. Die Vielfalt bei der Gestaltung und
die Tatsache, dass diese Grünanlagen normalerweise nicht zugänglich sind, machen
den "Tag der Offenen Gartentür" für Pflanzenliebhaber umso interessanter.
2017 können sich Pflanzenliebhaber beim "Tag der Offenen Gartentür" wieder
Inspirationen für die Gestaltung und Bepflanzung des eigenen Gartens holen.
Erste Infos dazu gab es am Mittwoch von Geschäftsführer Clemens Jobst (kleines
Bild rechts) und Vorsitzendem Stefan Jetz (links). − Fotos: Preißler
In einer zweiten Sache wendet sich der Gartenbau-Kreisverband an die
Ortsvereine: Das Staatministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten lobt
zum 26. Mal den Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner
werden" aus. Angesprochen sind die Kommunen im Freistaat, Projekte ins Leben zu
rufen, die das Dorfleben erhalten und das Zusammenleben auf zukunftsfähige Beine
stellen. Gemeinden mit bis zu 3000 Einwohnern sind teilnahmeberechtigt. Der
Wettbewerb startet heuer auf Kreisebene und durchläuft bis 2019 die
Bewertungsstufen auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene. Der Kreisverband für
Gartenbau ruft die Ortsvereine auf, Gemeinderäte und Bürgermeister zu
mobilisieren, das eigene Dorf für den Wettbewerb bis 1. Juni beim Landratsamt
anzumelden.
Vorsitzender Stefan Jetz zeigte sich im Gasthaus "Zwölf Apostel" sehr zufrieden
über die Rekordbeteiligung an den 16. Altöttinger Gartentagen Ende Februar
(Anzeiger berichtete). "Selbst aus Österreich kommen die Leute", berichtete
Geschäftsführer Clemens Jobst den Orts-Vorständen in einer kurzen Rückschau.
Kassier Georg Keller stellte die aktuellen Haushaltszahlen vor. Das Vermögen des
Kreisverbandes belief sich zum 31. Dezember 2015 nach Abzug der treuhänderisch
verwalteten Reisekosten auf rund 13100 Euro. Ausgaben von rund 6700 stehen
Einnahmen von rund 8000 Euro gegenüber.
Einstimmig beschlossen die Anwesenden, zehn Prozent der Mitgliedsbeiträge den
freien Rücklagen zuzuführen. Clemens Jobst verlas in Vertretung für die
entschuldigten Kassenprüfer Helmut Häring und Rudi Aigner deren Prüfbericht. Dem
Schatzmeister wurde eine übersichtliche und sorgfältige Kassenführung
bescheinigt. Die Mitglieder entlasteten die Vorstandschaft einstimmig.
Im Haushaltsplan 2016 sind Ausgaben in Höhe von rund 8400 Euro veranschlagt.
Georg Keller rechnet mit Einnahmen von rund 9300 Euro, so dass die
Vorstandschaft Mehreinnahmen von 900 Euro erwartet.
1000 Euro hatte der Kreisverband bereits 2015 an Ausgaben eingeplant für die
Ausbildung von neuen Jugendleiterin in den Ortsverbänden. Dieser Betrag ist
jedoch nicht abgerufen worden. Stefan Jetz appellierte, 2016 diese Gelegenheit
zu nutzen und damit in die eigene Nachwuchsarbeit zu investieren. Die Ausbildung
zum Jugendleiter umfasst drei Wochenendkurse in einem Umweltzentrum sowie einen
großen Erste-Hilfe-Kurs.
Jugendreferent Peter Klinger wird 2016 das Thema "Wasser" in den Mittelpunkt der
Nachwuchsarbeit rücken. Geplant sind Aktionen in den Schulen und Kindergärten,
um bereits bei Kindern das Bewusstsein zu schärfen, wie wichtig sauberes Wasser
für den Menschen und die Natur ist.
− kp
27.02.2016
"Das Grundwasser verzeiht nicht"
Im Fokus des 16. Altöttinger Gartenseminars: Der richtige Einsatz chemischer
Helfer zum Schutz von Boden und Wasser
von Maria Christoph
Auf den richtigen Schnitt kommt es an: Die Seminarteilnehmer bei der Praxis. −
Foto: Häring
Altötting. Nicht nur für Hobby- und Berufsgärtner ist er das A und O: Der Boden
ist die zentrale Lebensgrundlage für Pflanzen, Tiere und Menschen. "Böden sind
kostbarste Güter der Menschheit, die es zu schützen gilt", heißt es in der
Bodencharta des Europarat. Ausgleichskörper, Filter, Puffer gegen Schadstoffe
und Nährstoffspeicher, der Boden ist ein Multi-Tasking-Genie. Beim 16.
Altöttinger Gartenseminar rufen Helmut Kronawitter und Thomas Lantenhammer vom
Wasserwirtschaftsamt Traunstein daher zu besonderen Sorgfalt im Umgang mit der
"chemischen Keule", Dünge- und Pflanzenschutzmitteln auf, um den Boden gesund zu
halten.
Organisiert wurde die zweitägige Fortbildung vom Kreisverband für Gartenbau und
Landespflege in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt und unter der Leitung von
Kreisfachberater Clemens Jobst. Kreisvorsitzender und stellvertretender Landrat
Stefan Jetz eröffnete die Veranstaltung am 23. Februar im Gasthaus "12 Apostel".
Mit Regenjacken, warmen Schuhen und dem richtigen Gartenwerkzeug ausgerüstet,
folgte auf jede Theoriestunde direkt die Praxis für die Seminarteilnehmer.
Der Grenzwert liegt bei 50 mg Nitrat pro Liter
Am Eröffnungstag drehte sich in Theorie und Praxis alles rund um den "richtigen
Schnitt": Worauf müssen Hobby- und professionelle Gärtner bei Wild- und
Ziersträuchern oder beim Beschneiden bestimmter Obstbäume achten? Immer häufiger
würden Sträucher wahllos auf einer Höhe abrasiert, um anschließend wieder
besenartig auszutreiben, doch ein falscher Schnitt bewirkt die schnellere
Alterung, erklärt Referent Günter Edelmüller, Gartenpfleger des Kreisverbandes
für Gartenbau Traunstein.
Am Folgetag ging es um den Feind aller Gartenliebhaber. Peter Gasteiger von der
Klostergärtnerei Gars referierte über die Welt der Schnecken: Eine weltweit in
vielen Arten vorkommende, hochintelligente Tierart, die den Hobby- und
Berufsgärtner durch ihren nicht zu stillenden Hunger bis zur Weißglut ärgert, so
Gasteiger.
Michael Luckas, Vorsitzende des Verbandes, nahm die Teilnehmer mit auf eine
Reise in eine Zeit, in der das Wetter nur anhand der genauen Beobachtung von
Pflanzen, Tieren, Wind und Wolken eingeschätzt werden konnte. Die rechtzeitige
Ernte sicherte das Überleben, entschied über den Hunger der Familie. Daraus
können Gärtner auch heute noch lernen, erklärt Luckas. Die eigenen Beobachtungen
sind auch heute nicht zu vernachlässigen, denn regionales Wetter unterscheidet
sich oftmals von der angekündigten Großwetterlage.
Bald ist wieder Sommer und Zeit für Beet- und Balkonpflanzen. Udo Freitag,
Gärtnermeister aus Trostberg, gab Profi-Tipps für Einkauf, Verwendung und Pflege
der verschiedenen Pflanzenarten, die laut Freitag nicht nur für Garten, Balkon
und Friedhof geeignet sind, sondern auch in Repräsentationsflächen, wie
Verkehrskreisel und öffentlichen Blumenbeeten verwendet werden können.
"Schützen kann man nur, was man kennt", sagt Helmut Kronawitter. Der Vortrag des
Hydrologen Kronawitter rundete die 16. Altöttinger Gartentage am
Mittwochnachmittag ab. "Die Erde hält schützend ihre Hand über Boden und
Untergrund", dazu gehört auch das Grundwasser. Früher galt die Dünge-Regel "viel
hilft viel"., Ein Trugschluss, erklärt Kronawitter, Pflanzenschutzmittel könnten
zwar im Oberboden verarbeitet werden, aber mit dem Sickerwasser ins Grundwasser
und somit in das Trinkwasser gelangen. Können sie nicht abgebaut werden, sickern
sie in den Boden oder werden abgespült. Und: "Das Grundwasser verzeiht nicht und
hat ein langes Gedächtnis."
Beim Gewässerschutz spielen Mineralsalze, wie Nitrat-Stickstoff durch Streuabbau
und Phosphat, eine wichtige Rolle. Nitrat, der Hauptpflanzennährstoff, kann aber
im Boden nicht gespeichert werden und wird bei entsprechenden Bedingungen in das
Grundwasser ausgewaschen. Es sei daher "geachtet und geächtet", erklärt
Kronawitter. Im Boden darf der Anteil den Trinkwassergrenzwert von 50 Milligramm
Nitrat pro Liter nicht übersteigen. Wie jeder dazu beitragen kann, sei nicht
allzu schwer, erklärt Kronawitter: Düngen je nach Nährstoffgehalt, den richtigen
Zeitpunkt der Düngung abwarten, vorzugsweise organische Dünger und Kompost
verwenden, für einen guten Hummusgehalt im Boden sorgen und mulchen. Am
wichtigsten bleibe jedoch die Regeln: "Immer zuerst den gesunden
Menschenverstand walten lassen", sagt Kronawitter.
"Schädigungen vermeiden"
Nur vier bis fünf Prozent der bayerischen Landesfläche sind Wasserschutzgebiete,
das Problem seien vor allem wirtschaftliche Interessen der Landwirte, sagt
Kronawitter. "Jeder kann Schädigung vermeiden und einen Beitrag zum
Grundwasserschutz leisten", sagt Kronawitter, da etwa zwanzig Prozent der
Pflanzenschutzmittel auf Verkehrsflächen, öffentlichen Flächen, Industrieflächen
und privaten Gärten aufgefunden werden. Die Belastung des Trinkwassers im
Landkreis Altötting und seinen Gemeinden weckte das Interesse der Teilnehmer.
Schirmherr Clemens Jobst plädiert an jeden Gartler alle zwei bis drei Jahre den
eigenen Gemüsegarten untersuchen zu lassen und so den Schadstoffgehalt im
Grundwasser möglichst zu reduzieren.
27.02.2016
Jahrestreffen der Gartler
Altötting. Mit dem Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" und dem Tag der
offenen Gartentür 2017 beschäftigt sich der Kreisverband für Gartenbau und
Landespflege bei seiner Jahresversammlung am Mittwoch, 2. März. Daneben wird ab
19.30 Uhr im Gasthof "Zwölf Apostel" das neue "Gartenblattl" vorgestellt.
23.2.2016
Fotos vom Baumschnitt beim Gartentag 2016
19.02.2016
Gartenseminar widmet sich Zuschnitt und Wetterprognose
Jetzt noch Anmeldemöglichkeit für zweitägigen Kurs in der kommenden Woche
Altötting. Mit seinem Gartenseminar startet der Kreisverband für Gartenbau und
Landespflege in die "Freiluftsaison". Die zweitägige Veranstaltung findet am
Dienstag und Mittwoch, 23. und 24. Februar, jeweils ab 8.30 Uhr im Gasthaus
"Zwölf Apostel" statt. Am ersten Tag geht es ausschließlich um das Thema Baum-
und Strauchschnitt an Wild- und Ziersträuchern ebenso wie an Obstbäumen und an
Bäumen im öffentlichen Bereich. Nachmittags ab 13 Uhr werden unter Leitung von
Clemens Jobst, Günter Edelmüller, Barbara Jüngling und Klaus Wunder im
Obstlehrgarten an der Josef-Neumeier-Straße praktische Schnittübungen gemacht.
Werkzeug ist mitzubringen.
Thematisch breiter gefächert ist der zweite Seminartag. Um 8.30 Uhr geht es los
mit Tipps zur Schneckenbekämpfung und dann weiter mit Hinweisen zur eigenen
Wetterprognose auf der Basis von altem Wissen. Ab 13 Uhr werden Neuheiten und
Bewährtes für die Beet- und Balkonpflanzensaison präsentiert. Ab 14.45 Uhr geht
es um den Schutz von Grund- und Trinkwasser bei der Pflege von Grünflächen.
− ecs
26.1.2016
Gartenseminar: Von Baumschnitt bis Grundwasserschutz
Altötting. Mit seinem Gartenseminar startet der Kreisverband für Gartenbau und
Landespflege heuer zum 16. Mal in die "Freiluftsaison". Die zweitägige
Veranstaltung findet am Dienstag und Mittwoch, 23. und 24. Februar, jeweils ab
8.30 Uhr im Gasthaus "Zwölf Apostel" in Altötting statt.
Nach der Begrüßung durch Kreisvorsitzenden Stefan Jetz und Kreisfachberater
Clemens Jobst geht es am ersten Tag ausschließlich um das Thema Baum- und
Strauchschnitt an Wild- und Ziersträuchern ebenso wie an Obstbäumen oder an
Bäumen im öffentlichen Bereich. Nachmittags ab 13 Uhr werden unter Leitung von
Clemens Jobst, Günter Edelmüller, Barbara Jüngling und Klaus Wunder im
Obstlehrgarten des Landkreises an der Josef-Neumeier-Straße in Altötting
praktische Schnittübungen gemacht. Werkzeug ist mitzubringen.
Thematisch breiter gefächert ist dann der zweite Seminartag, Mittwoch, 24.
Februar: Um 8.30 Uhr geht es los mit Tipps zur Schneckenbekämpfung und dann
weiter mit Hinweisen zur eigenen Wetterprognose auf der Basis von altem Wissen.
Ab 13 Uhr werden Neuheiten und Bewährtes für die bevorstehende Beet- und
Balkonpflanzensaison präsentiert und ab 14.45 Uhr geht es um den Schutz von
Grund- und Trinkwasser bei der Pflege von privaten und öffentlichen Grünflächen.
− ecs
21.11.2015
Bronze für die Nummer 1
Friedhofswettbewerb: Altötting siegt vor Haiming und Burgkirchen
Gut gelaunte Preisträger: Landespräsident Wolfram Vaitl (links) beglückwünschte
die Bürgermeister Johann Krichenbauer (Burgkirchen), Wolfgang Beier (Haiming)
und Herbert Hofauer (Altötting) zu den ersten drei Plätzen im
Friedhofswettbewerb. Kreisverbandsvorsitzender Stefan Jetz (2. von rechts) und
stellvertretender Bezirksvorsitzender Thomas Janschek (rechts) schlossen sich
der Gratulation an. − Foto: Preißler
Haiming. Mit einem Festabend hat der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege
Altötting den Erfolg beim landesweit ausgelobten Wettbewerb "Unser Friedhof –
Ort der Würde, Kultur und Natur" besiegelt. Der Altöttinger Parkfriedhof in
Schlottham ist als schönste Ruhestätte für Verstorbene mit einer Bronzeplakette
ausgezeichnet worden, dahinter liegen der historische Kirchenfriedhof in Haiming
und die Grabanlage an der Oberen Terrasse in Burgkirchen.
Rund 140 Gäste fanden sich am Mittwoch zur Feierstunde im Saal der
Gastwirtschaft "Unterer Wirt" in Haiming ein. Unter ihnen waren die 16
Friedhofsträger mit den dazu gehörenden Ortsvereinen für Obst- und Gartenbau.
Kreisvorsitzender Stefan Jetz dankte allen Teilnehmern für ihr Mitmachen. Für
Jetz ist die stolze Zahl der Anmeldungen ein Beweis dafür, dass "den Gemeinden
die Friedhofskultur am Herzen liegt". Für den Kreisverband, so Geschäftsführer
Clemens Jobst, war der Wettbewerb Anlass, sich mit der Gestaltung der
Grabanlagen bewusst auseinander zu setzen. Alle Teilnehmer erhielten aus den
Händen von Wolfram Vaitl, Landespräsident für Gartenbau und Landespflege, eine
Urkunde.
Die Friedhofskultur ist einem großen Wandel unterworfen. Dafür spricht die
steigende Zahl der Feuerbestattungen, die laut Landesverband mittlerweile mehr
als die Hälfte aller Beisetzungen ausmachen. Landespräsident Vaitl sprach sich
dafür aus, am Ort der letzten Ruhestätte eine gewisse Freiheit in der Gestaltung
zuzulassen, damit der Friedhof auch zukünftig Spiegelbild einer Gemeinde bleibe.
Stellvertretender Bezirksvorsitzender Thomas Janschek referierte über die
"Symbolik der Pflanzen zwischen Leben und Tod". Der Haiminger Theaterverein
empfing anschließend die Festgäste im "Königlich Bayerischen Amtsgericht" auf
der Anklagebank. Gastgeber Wolfgang Beier, Bürgermeister von Haiming, erinnerte
in seinem Grußwort zuvor an die lange Theatertradition im örtlichen Obst- und
Gartenbauverein. Bereits das Premierenstück "Der Fährmann von Haunreit" vor 25
Jahren hatte das Spiel vom Leben und Sterben thematisiert. Heute zeigt die
Bronzefigur des Fährmanns, die den Tod verkörpert, Richtung Kirchenfriedhof und
erinnert die Lebenden, dass auch sie einmal dorthin müssen.
− kp
14.11.2015
Ruhe sanft im Grünen
Kreisverband für Gartenbau richtet Festabend für Friedhofs-Wettbewerb aus
Kunstvoll geschmiedete Eisenkreuze prägen den "Altenheimfriedhof" in Haiming.
Hier wurden früher Knechte und Mägde bestattet, die keine Verwandtschaft mehr
hatten. Nicht zuletzt dieser Besonderheit hat der Haiminger Friedhof seinen 2.
Platz beim Wettbewerb "Unser Friedhof" zu verdanken. − Foto: Preißler
Altötting/Haiming. Mit einem Festabend in Haiming ehrt der Kreisverband für
Gartenbau und Landespflege am 18. November die Preisträger des Wettbewerbs
"Unser Friedhof – Ort der Würde, Kultur und Natur" auf Landkreisebene. Der
Landesverband hatte in Kooperation mit den Kreisverbänden zur Teilnahme
aufgerufen. Eine Fachjury kürte, wie berichtet, den Altöttinger Parkfriedhof in
Schlottham zur schönsten letzten Ruhestätte, dahinter folgen der Friedhof
Haiming und die Anlage an der Oberen Terrasse in Burgkirchen.
Clemens Jobst, Geschäftsführer des Kreisverbands, stellte den Delegationen aus
den Obst- und Gartenbauvereinen bei der Jahresherbstversammlung am Mittwochabend
das Programm des Festabends vor. Die Friedhofsträger, die am Wettbewerb
teilgenommen haben, werden mit einer Urkunde ausgezeichnet. Gartenexperte Thomas
Janscheck hält einen Vortrag zur "Symbolik der Pflanzen zwischen Leben und Tod".
Beginn ist um 19.30 Uhr im Gasthof "Unterer Wirt".
Vor einem Jahr hatte der Gartenbau-Kreisverband die Mitgliedsvereine aufgerufen,
in den Gemeinden und Pfarreien für die Teilnahme am Wettbewerb zu werben. 16
kommunale und kirchliche Friedhofsträger meldeten sich an. Im Vergleich zu
anderen Landkreisen sei dies eine stattliche Zahl, bilanzierte Geschäftsführer
Jobst. Die würdevolle Gestaltung, eine artenreiche Bepflanzung, aber auch die
Einbeziehung neuer Bestattungsformen zählte Vorsitzender Stefan Jetz als
Entscheidungskriterien für das Urteil der Jury auf.
Zusammen mit Altöttings Altbürgermeister Richard Antwerpen hatte Jetz die
Auszeichnung für den erstplatzierten Parkfriedhof aus den Händen von
Staatsministerin Ulrike Scharf entgegen genommen (Anzeiger berichtete).
Vergangenes Wochenende hatte dann Wolfram Vaitl, Präsident des Landesverbandes,
der Haiminger Delegation mit Bürgermeister Wolfgang Beier, Michael Zauner und
Elisabeth Reseneder in München die Ehrenurkunde für den zweiten Platz
überreicht. Die Ehrung für Platz drei erhält die Burgkirchner Delegation beim
anstehenden Festabend.
Konrad Mühlbacher, Vorsitzender des Haiminger Ortsvereins, blickte in der
Versammlung auf den Blumenkorso zum 125-jährigen Vereinsbestehen zurück.
Tausende Besucher hatten sich, wie berichtet, Ende August an den Motivwagen
beteiligt. Viele Helfer im Ort sowie umliegende Gartenbauvereine, die beim
Blumenkorso mit marschiert waren, hätten dieses Jubiläum zu einem
"unvergesslichen Erlebnis" werden lassen, so Kreisvorsitzender Jetz.
Arbeitskreis für die Jugendarbeit
Jugendreferent Peter Klinger legte den Vorständen der Ortsvereine die
Nachwuchsarbeit ans Herz. Er stellte den rund 80 Zuhörern das Projekt "Gesunde
Kost" an der Regenbogenschule in Töging vor, mit dem bereits bei Grundschülern
das Bewusstsein für gesunde Ernährung schärfen und Familien bestärken möchte,
vermehrt regionale und saisonale Produkte zu kaufen oder im eigenen Garten
wieder Gemüse anzubauen. Die Gartenbauvereine könnten mit ähnlichen Angeboten
das Interesse der Kinder für die Natur wecken, zeigte sich Klinger überzeugt,
und sie möglicherweise für eine Jugendgruppe im örtlichen Verein gewinnen. Für
das nächste Jahr wünscht sich Stefan Jetz einen Jugend-Arbeitskreis auf
Kreisebene, der die Ortsverbände unterstützt.
Auf der Agenda 2016 steht bereits der Gewässerschutz. Gunter Strebel,
Vorsitzender des Ortsvereins Raitenhaslach, regte an, die Mitglieder zu
sensibilisieren für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Hausgarten. Jetz
versprach, bei den nächsten Altöttinger Gartentagen (23. bis 25. Februar) einen
Referenten zu diesem Thema einzuladen.
− kp
1. Preis für Parkfriedhof Schlottham
30.09.2015
Am 26. September 2015 nahm Altbürgermeister Richard Antwerpen in Vertretung des
Ersten Bürgermeister Herbert Hofauer zusammen mit dem Kreisverbandsvorsitzenden
des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege e. V. Obst- und
Gartenbauvereine im Landkreis Altötting, Stefan Jetz, bei einer
Festveranstaltung des Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege aus der
Hand der Bayerischen Ministerin für Umwelt und Verbraucherschutz Ulrike Scharf,
MdL, eine Siegerurkunde und ein künstlerisch gestaltetes Bronzerelief entgegen.
Die Kreisstadt Altötting konnte mit ihrer Bewerbung im landesweiten Wettbewerb
"Unser Friedhof - ein Ort der Würde, Kultur und Natur" den 1. Preis erreichen.
Eine besondere Freude ist, dass unser Altbürgermeister Richard Antwerpen diesen
Preis entgegennehmen konnte, da er in seiner Zeit als Altöttinger Bürgermeister
den Parkfriedhof Schlottham plante und errichtete.
v. links: Stefan Jetz, Kreisvorsitzender des Kreisverbandes für Gartenbau und
Landespflege e. V. Obst- und Gartenbauvereine im Landkreis Altötting, MdL Ulrike
Scharf, Bayerische Ministerin für Umwelt und Verbraucherschutz, Richard
Antwerpen, Altbürgermeister der Kreisstadt Altötting und Wolfram Vaitl,
Präsident des Landesverbands für Gartenbau und Landespflege.
(Foto: Landesverband für Gartenbau und Landespflege)
21.10.2015
KREISNACHRICHTEN
Blühende Landschaften Thema beim BN
Altötting. Der offene Umweltstammtisch der Kreisgruppe des Bund Naturschutz
findet diesen Monat bereits am Freitag, 23. Oktober, statt. Ab 19 Uhr können
Interessierte in der Altöttinger Geschäftsstelle (Bahnhofstraße 48) zu
sämtlichen Umweltthemen diskutieren, die ihnen auf dem Herzen liegen. Im
Mittelpunkt steht dieses Mal das Thema "Blühende Landschaften". In diesem
Zusammenhang sind die Kreisgruppe, Gartenbauvereine und Imker auch auf der Suche
nach Flächen, die mit bienenfreundlichen Pflanzen bepflanzt werden können.
Außerdem wollen die Naturschützer überlegen, wie durch Projekte im Landkreis
mehr Bewusstsein für Artenvielfalt geschaffen werden kann.
09.09.2015
Zweiter Frühling
Alzgern. Na hoppala: Äpfel und Blüten gleichzeitig? Was soll das denn, dachten
sich Lucas Reil und seine Eltern jetzt beim Blick auf den kleinen Baum, den der
13-jährige Alzgerner im vergangenen Jahr beim Schützenverein gewonnen hat.
Saftige Äpfel sind zu Septemberbeginn ja nur normal, aber Blüten? Auch das sei
gar nicht so ungewöhnlich, zumindest seit einigen Jahren, sagt Clemens Jobst,
Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Altötting. Als
Ursache nennt er die Aufeinanderfolge von stressigem, weil zu trockenem Sommer
und angenehmem Herbstbeginn. "Auf den Hitzestress kommt jetzt wieder Leben in
den Baum", erklärt Jobst, der dieses Verhalten auch von anderen Obstbäumen
kennt. Gut möglich, dass bei warm-feuchtem Herbstverlauf auch noch Fruchtansätze
gebildet werden. Spätestens im Winter aber sei dann Schluss. Da wird’s Jobst
zufolge auf jedem Fall zu kalt.
− ckl/Foto: Kleiner
29.08.2015
Hitzestress für die Natur
Landwirte klagen über Ernteausfälle – Bäume werfen bereits das unreife Obst ab
Zuhauf werfen die Obstbäume derzeit ihre noch unreifen Früchte ab, die
anhaltende Hitze und vor allem der ausbleibende Regen setzt den Bäume massiv zu,
erklärt Clemens Jobst vom Landratsamt. − Foto: Stummer
Altötting. Auf den ersten Blick sieht alles prächtig aus. Wohin man blickt Bäume
voller Obst, eine lichtdurchflutete Wiese – grün und saftig. Erst auf den
zweiten Blick fallen die unzähligen, am Boden liegenden Früchte auf. Viel zu
klein, um bereits reif zu sein. Wurmstichig, faulend, von Pilzen befallen oder
von der Sonne verbrannt. "Der Sommer heuer bedeutet Hitzestress für die Bäume",
fasst Clemens Jobst, Fachmann des Landratsamts in Sachen Gartenbau, zusammen.
"Es fiel viel zu wenig Regen", erklärt er weiter. Der Sommer 2015 war mit 196
Litern Regen pro Quadratmeter der trockenste in Bayern seit Beginn der
Aufzeichnungen, das gab auch der Deutsche Wetterdienstes (DWD) gestern bekannt.
Um der Misere auf den Grund zu gehen, müsse man aber viel früher ansetzen,
betont Jobst. So sei bereits der Winter viel zu trocken gewesen, die Bäume seien
dann bereits nach Wasser dürstend in den Frühling gegangen, dann kam ein
verminderter Insektenflug zur Blütezeit hinzu und nun die anhaltende
Trockenperiode im Sommer: "Ein Regenguss zwischendurch reicht nicht", betont
Jobst. Allein ein anhaltender Dauerregen könne den Bäumen helfen. Doch der blieb
bislang aus. Gerade bei den großen, alten Bäumen, wie beispielsweise auf der
Streuobstwiese nahe des König-Karlmann-Gymnasiums, kommt noch ein weiteres
Problem hinzu. Im Gegensatz zu den kleineren Niedrigstamm-Bäumen können diese
großen Exemplare kaum gewässert werden. "Da müsste man jede Woche 500 bis 600
Liter Wasser hinschütten. Das geht nicht", resümiert Jobst.
Ein Umstand, den beispielsweise Andrea Westenthanner aus Burgkirchen momentan
jeden Tag schmerzlich vor Augen geführt bekommt. Zwei bis drei Schubkarren voll
Äpfel und Birnen schmeißt die Obstbäuerin momentan jeden Tag weg. "Das Obst ist
noch lange nicht reif", sagt sie. Da die Mostbäume nicht gewässert werden
können, setzt ihnen die Trockenheit ordentlich zu, eine Konsequenz daraus: Sie
schmeißen das Obst ab. Selbst die ganz alten Bäume, deren Wurzeln bis tief in
den Boden reichen, haben Probleme. "Eineinhalb Tonnen haben wir bereits
weggeschmissen."
Und wenn die Trockenheit nicht das Problem ist, setzen die Wespen und vor allem
die eingeschleppten asiatischen Marienkäfer der Ernte zu. Für ihre Edelbrände,
die sie in der hauseigenen Brennerei herstellt, hat sie ein Brennrecht für neun
Tonnen Obst. "Ob wir die überhaupt heuer ernten ist noch offen."
Mit einem "erheblichen Minderertrag" rechnen auch viele Landwirte. Bereits
vergangene Woche hat das Bayerische Landwirtschaftsministerium auf die
angespannte Erntelage verwiesen. Ein Trend, den das Amt für Ernährung,
Landwirtschaft und Forsten in Töging auch für den Landkreis Altötting bestätigen
kann. "Beim Getreide war es noch nicht so schlimm", sagt Heinz Friedlein im
Gespräch mit dem Anzeiger. Und beim Mais hänge viel vom jeweiligen Boden ab;
aber bei der Kartoffel- und Zuckerrübenernte steht bereits jetzt fest, dass mit
einem Minderertrag von etwa einem Drittel zu rechnen ist. Und auch in Sachen
Tierfutter sieht es eher schlecht derzeit aus, schildert Friedlein weiter. "Der
vierte und fünfte Schnitt bei der Grassilage ist praktisch ausgefallen", erklärt
er. "Es wächst derzeit einfach nix." Wer nicht genug Reserven für die Tiere
angelegt hat, wird im Winter zukaufen müssen, prognostiziert der Fachmann und
hofft: "Es muss einfach bald mal regnen."
Ein bisschen Geduld ist da aber noch gefragt. Denn laut Wettervorhersage soll es
erst ab Mitte nächste Woche kühler und regnerischer werden.
− jo
29.06.2015
Tausende besuchen Törrings Gärten
Das Dorf öffnet am "Tag der offenen Gartentür" seine Tore und Türen
Törring. Als "grüne Oase" präsentierte sich das Dorf Törring im Landkreis
Traunstein am Wochenende beim 17. bayerischen "Tag der offenen Gartentür". Rund
60 Gartenbesitzer öffneten ihre in Perfektion angelegten Gärten für die weit
mehr als 5000 interessierten Besucher aus den Landkreisen Traunstein, Altötting
und Berchtesgadener Land.
Unter dem Motto "Sehen, erleben, genießen" hatte der heuer 90 Jahre bestehende
Törringer Gartenbauverein gemeinsam mit dem Kreisverband Traunstein sowie der
Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt zum Gartentag
eingeladen.
Auf einem gemütlichen Spaziergang durch die geschmackvollen Gärten des
malerischen Ortes gab es für die hingerissenen Besucher wunderbare
Pflanzenarrangements, kreativ gestaltete Wege und Ruhezonen und schillernde
Blütenmeere zu genießen.
Ein vielseitiges Rahmenprogramm rundete den Tag ab. So sorgte der entspannte
Rundgang durch die grünen Gärten bei herrlichem Sonnenschein für glückliche
Gesichter und gute Laune bei den Besuchern.
− end
27.06.2015
"Schnecken sind heuer eine Katastrophe"
Alzgerner fängt 1120 Tiere an einem Abend – Neuöttinger baut Hochbeet mit
elektrischem Schneckenschutz
von Johanna Stummer
Altötting. Zwei Drähte, eine Neun-Volt-Batterie und etwas handwerkliches
Geschick – das ist Richard Wirnharters Rezept gegen die ausufernde
Schneckenplage. Immer wieder machten die gefräßigen Tiere seinem Salat den
Garaus, kurzerhand spannte der ehemalige Neuöttinger und mittlerweile in
Forstern (Lkr. Erding) lebende Hobbygärtner die Kuperbänder, schloss sie an eine
Batterie an und nun hat sein Hochbeet einen elektrischem Schneckenschutz. "Keine
Sorge, die Schnecken machen keinen doppelten Rittberger das Beet herunter",
wiegelt seine Frau etwaige Einwände von Tierschützern gleich wieder ab. "Sie
drehen sich einfach nur um und kriechen das Beet wieder hinunter."
Not macht erfinderisch, dieser Satz gilt heuer ganz besonders hinsichtlich der
Schneckenplage. Zu Hunderten bevölkern sie die Gärten, fressen alles ab, was
ihnen vor das schleimige Maul kommt und beweisen vor allem eines:
Unersättlichkeit. "So schlimm war es das letzte mal Ende der 80er, Anfang der
90er Jahre", erinnert sich Clemens Jobst, Kreisfachberater in Sachen Garten am
Landratsamt Altötting. "Die Schnecken sind heuer eine echte Katastrophe." Der
sehr milde Winter und das feuchte Klima der letzten Wochen habe geradezu beste
Bedingungen für die Tiere geschaffen. Eine "immense Schneckenplage" sucht nun
die Hobbygärtner heim. Deren Allheilmittel wie Salz, Schneckenkorn oder Bier
wirken nur punktuell, sagt Jobst. "Sie werden die Schnecken aber nie ganz
vertreiben können."
Wo bislang eine Schneckenkornpackung für zwei Jahre hielt, ist manch einer heuer
schon bei der dritten Packung angelangt. Ein Alzgerner Gartenbesitzer
beispielsweise dreht mittlerweile allabendlich seine Runde durch den Garten. Mit
Gartenschere und Taschenlampe bewaffnet macht er den Tieren den Garaus.
Rekordausbeute eines Abends: 1120 Stück. Vermutlich von einem nahegelegenen
Grünstreifen aus waren die Tiere massenhaft in seinen Garten gekrochen. "Es ist
der Wahnsinn", sagt er. Immer wieder kontrolliert er die Grenze, immer wieder
wird er fündig.
Clemens Jobst rät zu Gelassenheit und dem punktuellen Einsatz von Schneckenkorn
und Co. "Den Kampf gegen die Schnecken werden Sie ohnehin verlieren." Er hofft
nun auf einen heißen Sommer und einen sehr kalten Winter. "Dann reguliert sich
das von allein." Andernfalls sieht er auch für das kommende Jahr schneckenreiche
Zeiten voraus.
Die naturverträglichste Variante ist für Jobst die Haltung von Laufenten. "Die
fressen sie einfach weg." Schneckenkorn beinhalte Gefahren für Kleinkinder, Bier
locke die Tiere zusätzlich an. Grundsätzlich gilt: Verendete Tiere müssen gleich
aus dem Garten entfernt werden. "Sie locken sonst weitere Tiere an." Die
kannibalistisch veranlagten Schnecken können so ihren hohen Eiweißbedarf decken.
Auch Richard Wirnharter kämpft weiter gegen die Tiere an. Kleine Rückschläge gab
es dennoch: Beim ersten Versuch hielt die Strombarriere, bis die Gurke über den
Rand hinauswuchs. Dann nutzten die findigen Tiere die Gurke als Brücke ins
Hochbeet – und fraßen wieder alles zusammen. Mittlerweile wird alles
hochgebunden – und seit dem "gehört der Salat uns", wie Silke Wirnharter mit
einem gewissen Triumph in der Stimme verkündet.
10.06.2015
Auch der Ort zum Trauern darf schön sein
Altötting. "Ein Volk wird danach beurteilt, wie es seine Toten bestattet" – an
die 2500 Jahre ist es her, dass der griechische Staatsmann Perikles diesen Satz
gesagt haben soll. Bedeutung hat er bis heute, was der landesweite Wettbewerb
"Unser Friedhof – ein Ort der Würde, Kultur und Natur" beweist, an dem sich auch
16 Friedhöfe im Landkreis beteiligt haben. Angetan war die Jury von jedem
einzelnen, am Ende aber stachen drei Friedhöfe besonders hervor.
Eine achtköpfige Kommission hatte der Kreisverband für Gartenbau und
Landespflege losgeschickt, um die Bewerber für den vom bayerischen Dachverband
ausgelobten Wettbewerb unter die Lupe zu nehmen. Unter Leitung von
Kreisfachberater Clemens Jobst ging es zwei Tage lang kreuz und quer durch den
Landkreis, um ein Bild über die Anstrengungen der Friedhofsträger zu gewinnen,
historisch gewachsene Friedhofskultur trotz des steten Wandels so zu erhalten,
dass der Charakter der Trauer- und Gedenkstätten ein Spiegelbild der Gemeinden
bleibt.
Altötting. "Ein Volk wird danach beurteilt, wie es seine Toten bestattet" – an
die 2500 Jahre ist es her, dass der griechische Staatsmann Perikles diesen Satz
gesagt haben soll. Bedeutung hat er bis heute, was der landesweite Wettbewerb
"Unser Friedhof – ein Ort der Würde, Kultur und Natur" beweist, an dem sich auch
16 Friedhöfe im Landkreis beteiligt haben. Angetan war die Jury von jedem
einzelnen, am Ende aber stachen drei Friedhöfe besonders hervor.
Eine achtköpfige Kommission hatte der Kreisverband für Gartenbau und
Landespflege losgeschickt, um die Bewerber für den vom bayerischen Dachverband
ausgelobten Wettbewerb unter die Lupe zu nehmen. Unter Leitung von
Kreisfachberater Clemens Jobst ging es zwei Tage lang kreuz und quer durch den
Landkreis, um ein Bild über die Anstrengungen der Friedhofsträger zu gewinnen,
historisch gewachsene Friedhofskultur trotz des steten Wandels so zu erhalten,
dass der Charakter der Trauer- und Gedenkstätten ein Spiegelbild der Gemeinden
bleibt.
Tatsächlich ist der Wandel unbestreitbar. Während vor 25 Jahren bundesweit die
Sarg- oder Erdbestattung im Schnitt noch 80 Prozent aller Fälle ausmachte, ist
der Anteil der Urnenbestattungen mittlerweile auf deutlich über 50 Prozent
gewachsen. Zusätzlich vermerken die Friedhofsträger, dass vermehrt Gräber
aufgelassen werden. Geringere Auslastung, höherer Pflegeaufwand und steigende
Kosten sind zu einer echten Herausforderung geworden. Schließlich soll zum einen
die Attraktivität eines Friedhofes erhalten bleiben, gleichzeitig aber muss
wirtschaftlich gearbeitet werden.
Die Mitglieder der Kommission, die aus Kreisverbandsvorsitzendem Stefan Jetz,
Schriftführerin Brigitte Koreck, Landschaftsarchitektin Sylvia Link, Floristin
Katharina Bichlmaier, Bestattungsunternehmer Josef Schmidbauer, Steinmetz Jürgen
Schmidt und Zierpflanzen- und Friedhofsgärtner Eduard Hoegner bestand, hatten es
nicht leicht, die vielschichtigen Friedhöfe, vom kleinen überschaubaren
historischen Kirchenfriedhof bis zum großräumigen Wald- oder Parkfriedhof, zu
bewerten. Ein vom Landesverband herausgegebener Bewertungskatalog gab
Hilfestellung. Lage und Erschließung waren genauso Bewertungskriterien wie die
Einfriedung und Eingrünung des Geländes, die Gliederung und die funktionellen
Einrichtungen des Friedhofes und die Gestaltung und Pflege der Gräber. Vor allem
die zukunftsorientierten Konzepte, Friedhofs- und Gestaltungsvorschriften, der
Umgang mit historischen Grabmälern, der Flächenbedarf und neue Bestattungsformen
waren maßgebliche Bewertungspunkte.
Einig waren sich die Kommissionsmitglieder, dass alle 16 Friedhöfe mit großem
Erfolg am Wettbewerb teilgenommen haben und bei einer Festveranstaltung am 18.
November durch den Kreisverband geehrt werden sollen. Auf den ersten Platz hoben
sie den "Parkfriedhof Schlottham" der Stadt Altötting. Hierfür gibt es eine
Ehrung bei der Landesverbandstagung am 26. September aus den Händen von Bayerns
Umweltministerin Ulrike Scharf. Den 2. Platz belegte der Friedhof in Haiming vor
dem auf der oberen Terrasse in Burgkirchen.
Sinn des Wettbewerbes ist, sich über das Kulturgut Friedhof Gedanken zu machen.
Vor allem in einer Zeit wo die Gesellschaft immer mobiler wird und Geburtsort
und Wohnort oft weit voneinander liegen, was sich meist in der Gestaltung und
Pflege der Gräber auswirkt.
− red
30.04.2015
Voll in der Blüte
Experten für Garten, Landwirtschaft und Forst resümieren über das bisherige
Vegetationsjahr
Altötting. "Momentan sind wir nicht schlecht dran", fasst Rupert Thaler,
Pflanzenberater des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Töging,
zusammen. Für die Natur sei es ein ganz normales Jahr. Momentan stehe der Raps
in voller Blüte und mittlerweile sollte der Mais größtenteils ausgesät sein.
Und wenn die Niederschlagsmenge passt, dann dürfte es ein gutes Jahr für die
Landwirtschaft werden.
Auch Clemens Jobst, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am
Landratsamt Altötting, ist mit dem Frühjahr weitestgehend zufrieden. "Alle
Obstbäume blühen momentan", sagt er. Auch die Forsythie stehe voll in der
Blüte. Aber auch wenn es gerade feucht genug ist und alles zum richtigen
Zeitpunkt und im richtigen Tempo wächst, ist es für Jobst aber dennoch kein
perfektes Jahr für den heimischen Garten. Im Februar und März habe es große
Trockenperioden gegeben. Aber seit dem starken Regen am vorvergangenen Freitag
sei nur mehr wenig Niederschlag gefallen. Für Jobst setzt sich damit ein Trend
fort, der schon letztes Jahr der Natur das Leben schwer gemacht hat. Es ist zu
trocken. "Lange Trockenperioden bedeuten Stress für die Pflanzen", sagt er.
Rupert Thaler relativiert das für die Landwirtschaft: "In den vier Monaten
zusammengenommen gab es ein Niederschlagsdefizit, sonst aber nicht." Natürlich
brauche es auch für die Landwirtschaft regelmäßige Niederschläge, aber bisher
sei alles ganz normal gelaufen, sagt Thaler.
Die Garten- und Landespflege hat außerdem noch mit einem Winter mit zu wenig
Frost zu kämpfen, was jetzt die Ansiedlung von Schädlingen begünstigt. Auch
hier zeichnet sich ein Trend ab, denn das immer trockenere Wetter lockt
Schädlinge aus dem asiatischen Raum an, denen unserer Pflanzen nicht gewachsen
sind. "Der Hobbygärtner erkennt die Schädlinge erst, wenn es zu spät ist",
gibt Jobst zu bedenken.
Für den Forst ist das Jahr noch nicht so gut verlaufen. Sturm Niklas hat hier
anders als bei den heimischen Blühpflanzen und in der Landwirtschaft große
Schäden angerichtet. "Bäume die rum liegen sind ein gefundenes Fressen für
Borkenkäfer", sagt Forstdirektor Dr. Martin Kennel, der Leiter der
Forstbehörde am Amt für Landwirtschaft und Forsten in Töging. Darum empfiehlt
Kennel, die Sturmschäden zu beseitigen um dem Borkenkäfer, der vor allem auf
das beschädigtes Holz aus ist, den Nährboden zu entziehen. Das rät auch
Clemens Jobst den Gartenbesitzern, denn bei kaputten Ästen ist der Besitzer in
der Verkehrssicherheitspflicht und muss für Schäden, die dadurch entstehen,
aufkommen.
Weitere Probleme, mit denen der Forst zu kämpfen hat, sind das
Eschentriebsterben, Verbissschäden im Wald und die Waldbrandgefahr. "Momentan
haben wir eine mittlere Gefährdungsstufe", sagt Dr. Martin Kennel. Wie sich
die Waldbrandgefahr aber weiter entwickelt, hängt immer auch von der momentan
Wettersituation ab, sagt er. Jobst nennt als ideales Wetter für die Natur
eines, bei dem sich Trocken- mit Nässeperioden abwechseln. Wenn es einmal
regnet, sollte es das in Maßen tut, damit es keine großen Temperaturstürze
gibt. Ob es das heuer geben wird, kann keiner der Experten sagen, denn alles,
was über drei Tage Vorhersage hinausgehe, so Jost, sei reine Spekulation.
− pfj
In sattem Grün zeigt sich aktuell der Landkreis. Für die Landwirte gibt es
genügend zu tun, so hier in Haiming. Nur an Niederschlag mangelt es noch. −
Fotos: Kleiner
Die Obstbaumblüte hat ihren Höhepunkt erreicht. Wie hier in Wanghausen gleich
jenseits der Grenze und mit direktem Blick auf die Burghauser Burg, stehen
Apfel-, Kirsch- und Birnbäume überall in voller Blüte.
10.04.2015
Der Friedhof als preiswürdiger Kulturraum
Bewerbung für Wettbewerb noch bis 20. April
Friedhöfe sind nicht nur Ruhestätte der Verstorbenen, sondern Orte regionaler Trauerkultur – so wie hier der Altöttinger Michaelifriedhof.
Altötting. Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege beteiligt sich an
einem landesweiten Wettbewerb, der gut gestaltete Friedhöfe als Kulturräume von
besonderer Bedeutung für Dörfer und Städte würdigt.
Friedhöfe sind symbolträchtige Orte, die eine regional verankerte Trauerkultur
bergen. Der Landesverband für Gartenbau und Landespflege hat mit Unterstützung
der Kreisfachberatungen den Wettbewerb ausgelobt, der positive Beispiele der
Friedhofsgestaltung herausstellen und Impulse zur Nachahmung geben will. Gerade
weil die Kommunen zunehmend vor der Herausforderung stehen, neue
Bestattungsformen stimmig in die Gestaltung ihrer gewachsenen Friedhofskultur zu
integrieren, ist es ein Anliegen, gute Konzepte zu würdigen.
Der Wettbewerb richtet sich an die Träger kommunaler oder kirchlicher Friedhöfe.
Sie können sich beim Kreisverband bewerben. Eine Fachkommission wird die Anlagen
im Zeitraum von 20. bis 21. Mai besuchen und nach einem Kriterienkatalog
bewerten. Im Mittelpunkt stehen Fragen zur Konzeption des Friedhofs, seinen
Grünstrukturen, dem Umgang mit historischer Substanz bis hin zur Gestaltung der
einzelnen Grabstellen.
Bis Ende Juni sollen die Ergebnisse feststehen. Staatsministerin Ulrike Scharf
wird die bestplatzierten Beispiele am 26. September in Triesdorf, Landkreis
Ansbach, mit einer Staatsurkunde und einem Bronzerelief auszeichnen. Den 2.
Platz verleiht der Bezirksverband, den 3. Platz sowie alle weiteren
Anerkennungen der Kreisverband.
Mit der bayernweiten Initiative möchte der Landesverband beispielhafte
Möglichkeiten für einen sensiblen Umgang mit der Friedhofsentwicklung aufzeigen,
die sowohl einem respektvollen Eingehen auf die Bedürfnisse der Hinterbliebenen
als auch den lokalen Prägungen der Friedhöfe gerecht werden. Anmeldung ist bis
spätestens 20. April bei der Geschäftsstelle des Kreisverbandes für Gartenbau
und Landespflege im Landratsamt Altötting möglich.
− red/Foto: Kleiner
30.03.2015
Monika Prinz und ihre Crew
Erlbach. Das sind die neuen Führungskräfte des Bezirksverbandes Oberbayern für
Gartenbau und Landschaftspflege – wir berichteten. Sie stellten sich im
Bambusgarten des "ZEN-Klosters" in Eisenbuch bei Erlbach unserem Fotografen (von
links): Schriftführerin Susanne Loidl, die neu gewählte Geschäftsführerin Monika
Prinz, Vorstandsmitglied Harald Lorenz, Bezirks- und Landespräsident Wolfram
Vaitl, Vorstandsmitglied Rudolf Kratzer, 2. Vorsitzender Thomas Janschek und
Schatzmeister
27.03.2015
Neue Gartenbau-Chefin aus Rosenheim
Aktion "Bayern blüht": Oberbayerische Bezirkstagung in Eisenbuch – Anzahl der
Ortsverbände hat abgenommen
Erlbach. "Bayern blüht", heißt das neue Motto der bayerischen Gartenbauvereine.
Bei der ordentlichen Mitgliederversammlung im ZEN-Zentrum in Eisenbuch bei
Erlbach (Lkr. Altötting) hat die Bezirksleitung die Werbekampagne den rund 50
Delegierten aller oberbayerischen Kreisverbände vorgestellt. Die
Verantwortlichen konnten über eine rege Tätigkeit des Verbandes, sowie über
gesunde Finanzen berichten. Zur neuen Geschäftsführerin hat die Versammlung Frau
Monika Prinz aus Rosenheim gewählt.
Der Präsident des oberbayerischen Verbandes für Gartenbau und Landschaftspflege,
Wolfram Vaitl, der zugleich auch Präsident des Landesverbandes ist, konnte auch
Gäste aus Tirol und Vorarlberg begrüßen. Er bedauerte, dass die Anzahl der
Ortsverbände zwar abgenommen habe, jedoch sei die Mitgliederzahl deutlich
angestiegen, was in der Werbung von Jungmitgliedern beruhe.
Werbung mit Flyern, Stickern und Bannern
Die neue Werbekampagne der gärtnerischen Verbände "Bayern blüht" wird mit
Flyern, Stickern und Bannern unterstützt. Vaitl forderte die Anwesenden zu
bezirksübergreifendem Denken auf, Ideen und Informationen anderer
Bezirksverbände sollen geprüft und eingebracht werden. Er bedauerte, dass
spezielle Schulungen für neue Vereinsfunktionäre wenig Akzeptanz finden.
Altöttings Landrat Erwin Schneider stellte Erlbach als "streng katholische
Gemeinde vor, die jedoch das ZEN-Kloster in jeder Weise akzeptiert". Er
bedauerte, dass bei vielen jungen Menschen der Bezug zur Natur nicht mehr
bestehe. Deshalb würdige er die Arbeit der Gartenbauvereine, die eine Verbindung
zur Natur herstellen, zeigen und lehren. Somit würden diese Verbände einen
wichtigen Beitrag zur ländlichen Kulturgeschichte leisten.
Der stellvertretende Vorsitzende Thomas Janschek berichtete über die
Jugendarbeit des Verbandes: in 102 Ortsgruppen besitzen derzeit 3378 Kinder
einen "Flori-Ausweis". Mit Memory-Spielen, Exkursionen und speziellen
"Lernkisten" soll Kindern die Zusammenhänge in der Natur begreifbar gemacht
werden. Die "BayWa-Stiftung" unterstützt die Verbände bei der Anlage von
Schulgärten oder ähnlichen Projekten.
Zum Thema "Heimat aktiv gestalten" berichtete Vorstandsmitglied Harald Lorenz
über Gartenbauprojekte für Jugend, Schulen und Familien. "Gefühle und Erlebnisse
in der Jugend haben bleibenden Wert". Wenn diese auch zwischenzeitlich im
"Backfischalter" verloren gehen, so leben sie doch später meist wieder auf. Er
lobte dabei die Kooperation in der Jugendarbeit mit den österreichischen
Verbänden in Tirol und Vorarlberg.
Rudolf Kratzer, ebenfalls Vorstandsmitglied, kündigte für 2016 einen Wettbewerb
an, bei dem Obst- und Gartenbauvereine öffentlichen Verkehrsraum gestalten
sollen. Dabei soll die Gestaltung von Alleen, Verkehrsinseln oder Kreisverkehren
nach farblicher Abstimmung, optischem Eindruck, sozialen Aspekten und
Pflegeaufwand bewertet werden. Wichtig dabei sei jedoch die Absprache mit den
zuständigen Behörden.
Bereits zum 17. Mal erfolgt bayernweit am 28. Juni der "Tag der offenen
Gartentür", wie die neue Leiterin dieses Projektes, Dagmar Kübler, mitteilte.
Bei der Werbung soll auf den Flyern der Bezirksverband besser zur Geltung
kommen.
Rücklagen derzeitbei 88300 Euro
Über gesunde Finanzen des Bezirksverbandes Oberbayern konnte Schatzmeister Josef
Jäckel berichten. Die Einnahmen betrugen im vergangenen Jahr rund 43000 Euro,
wovon rund 37000 Euro aus Beitragseinnahmen stammten. Die Ausgaben für diverse
Anschaffungen, Verwaltungs- und Reisekosten, Veranstaltungen und Jugendförderung
bezifferte er mit rund 26000 Euro, so dass 17000 Euro den Rücklagen zugeführt
werden können. Diese belaufen sich derzeit auf 88300 Euro. Diese Rücklage sei
sehr wichtig, um die Ausgaben für die nächste Landesgartenschau bestreiten zu
können.
Als Alternative zu traditionellen Blumenschmuck-Wettbewerben stellte der
Kreisverband Rosenheim einen Wettbewerb für "bienenfreundliche Gärten" vor.
Dabei sollen "Futtergärten für Bienen" mit einer Auswahl aus 120 verschiedenen
Blumen und unterschiedlichen Blütezeiten bewertet werden.
− hok
Im Bambusgarten des "ZEN-Klosters" in Eisenbuch bei Erlbach präsentieren sich
die Führungskräfte des Bezirksverbandes Oberbayern für Gartenbau und
Landschaftspflege (von links): Schriftführerin Susanne Loidl, die neu gewählte
Geschäftsführerin Monika Prinz, Vorstandsmitglied Harald Lorenz, Bezirks- und
Landespräsident Wolfram Vaitl, Vorstandsmitglied Rudolf Kratzer, 2. Vorsitzender
Thomas Janschek und Schatzmeister Josef Jäckel. − Foto: hok
20.03.2015
Bezirks-Gartler tagen in Eisenbuch
Erlbach. Der Bezirksverband Oberbayern für Gartenbau und Landespflege trifft
sich am morgigen Samstag, 21. März, um 9.30 Uhr zur Mitgliederversammlung im
Zen-Zentrum in Eisenbuch. Neben den Tätigkeitsberichten der Vorstandschaft und
den Haushaltsberatungen steht auch die Neuwahl der Vorstandschaft auf der
Tagesordnung. Beschlossen wird die Bezirksversammlung mit einer Führung durch
das Zen-Zentrum.
19.03.2015
Bunt und vielfältig: Das neue Gartenblattl ist da
Altötting. Ein bunter Strauß an Themen wird im neuen Gartenblattl des
Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege präsentiert; seit 2011 gibt es
diese Vereinszeitschrift, in der über die Aktivitäten der Gartler im Landkreis
berichtet wird.
Kreisvorsitzender Stefan Jetz stellt in seinem Grußwort eingangs das vielfältige
Engagement der Vereine heraus, verbunden mit dem Appell, schon die Kinder für
die Natur zu sensibilisieren und ihnen Gelegenheit zu bieten, sich spielerisch
im eigenen Garten oder eben im Verein einzubringen.
Zwei große Themen werden in der Rückschau behandelt: Die Informationsreise nach
Südengland im Juli 2014, bei der die Teilnehmer den Charme Großbritanniens
hautnah erleben durften und der Tag der offenen Gartentür im Juni 2014, bei dem
trotz suboptimalem Wetter Tausende die heimische Gartenkultur erlebten.
Detailliert betrachtet wird im Gartenblattl auch die Jahresaktion 2015, in deren
Mittelpunkt die Friedhöfe als Orte der Würde, Kultur und Natur stehen. Und
natürlich bekommen auch die Ortsverbände einen Platz im Heft, um sich zu
präsentieren.
− ecs
Das Gartenblattl gibt es ab sofort kostenlos im Landratsamt, in den
Verkehrsbüros Altötting und Burghausen, in den Sparkassenfilialen sowie bei den
Gartenbauvereinen.
07.03.2015
Gesucht: der schönste Friedhof
Gartenbauer nehmen am Wettbewerb "Unser Friedhof – Ort der Würde, Kultur und
Natur" teil
Altötting. An keinem anderen Ort trifft die Welt der Lebenden so unmittelbar auf
die der Toten wie am Friedhof. Die alternative Bestattung unter einem Baum – in
sogenannten Friedwäldern – ist laut katholischer Kirche im Zunehmen. Die ewige
Ruhestätte auf geweihtem Boden, ob im Sarg oder in der Urne, ob anonym auf einem
Gräberfeld oder in der pompösen Familiengruft, bleibt dem Einzelnen überlassen.
Die Trends hin zur individuellen Beisetzung oder zur namenlosen Bestattung
spiegeln sich in den Friedhöfen wider. Für eine würdevolle Gestaltung der
Beisetzungsorte setzt sich der Altöttinger Gartenbau-Kreisverband ein.
Vorsitzender Stefan Jetz hat die Gemeinden und Pfarreien in der
Jahreshauptversammlung am Mittwoch im Gasthaus Zwölf Apostel in Altötting zur
Mitwirkung am Wettbewerb "Unser Friedhof – Ort der Würde, Kultur und Natur" des
Bayerischen Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege aufgerufen.
Für ältere Menschen gehört die Pflege des Familiengrabes zum Alltag, so wie auf
dem Friedhof in Marktl. Geschäftsführer Clemens Jobst (linkes Bild) warb auf der
Kreisversammlung bei den Vertretern der Gartenbau-Ortsvereine um breite
Teilnahme am Friedhofswettbewerb 2015. − Foto: Preißler
Fein säuberlich geharkte Reihengräber, die Urnenwand, das kunstvoll geschmückte
Steindenkmal: Die äußere Form der letzten Ruhestätte spiegelt zunehmend die
Persönlichkeit des Verstorbenen wider. Der Friedhof ist für die Trauernden ein
Ort des Gedenkens, der Begegnung und der Erholung. "Leute in München gehen zum
Picknicken in die großen Parkfriedhöfe", weiß Clemens Jobst, Geschäftsführer
beim Kreisverband, den rund 60 Vertretern der Orts-Gartenbauvereine zu
berichten. Äußerlich unterscheiden sich die Beisetzungsorte im Landkreis oft
erheblich. Die Umfriedung, die Bepflanzung mit Bäumen und Sträuchern, die
Anordnung der Gräber sowie die Wegeführung tragen zum Gesamtbild eines
Friedhofes wesentlich bei. Die Pflege und der Erhalt der letzten Ruhestätten,
die Einbindung der Anlage in die Umgebung oder auch ein ökologisches Konzept für
heimische Tierarten sind Bewertungskriterien, die im bayernweiten
Friedhofswettbewerb zählen.
Der Altöttinger Kreisverband hat alle Kommunen und Pfarreien im Landkreis
angeschrieben. Diesem Aufruf sind Haiming, Niedergottsau, Reischach, Kastl und
Halsbach bereits gefolgt. Bis 20. April noch können sich Friedhofsträger beim
Kreisverband für die Teilnahme am Wettbewerb anmelden. Die örtlichen
Gartenbauvereine übernehmen eine Schlüsselposition: Sie sollen nach Wunsch der
Kreisvorstandschaft in ihrer Gemeinde das Bewusstsein schärfen für einen gut
gestalteten Friedhof.
Landkreisweit nimmt eine Wettbewerbs-Jury die ausgewählten Bestattungsorte am
20. und 21. Mai in Augenschein. Stefan Jetz und Clemens Jobst vom Kreisverband
sind Mitglieder der Jury, Landschaftsarchitektin Sylvia Link und Floristin
Katharina Bichlmeier haben ihre Mitarbeit zugesagt. Ein Steinmetz, ein
Bestatter, ein Friedhofsträger, ein Friedhofsgärtner sowie jeweils ein Vertreter
aus Politik und Kirche werden das Gremium vervollständigen. Die Ergebnisse
meldet die Jury bis zum 26. Juni dem Bayerischen Landesverband für Gartenbau und
Landespflege, der dann am 26. September den Landessieger in Triesdorf/Mittelfranken
bekannt gibt.
Der Kreisverband selbst richtet für alle Teilnehmer im Landkreis am 17. November
eine Feier aus. Die dafür benötigten Mittel sind im Haushaltsplan 2015 bereits
eingeplant. Clemens Jobst präsentierte stellvertretend für den erkrankten
Kassier Georg Keller den Finanzbericht 2014 mit einem Plus von 1173 Euro.
Kassenprüfer Helmut Häring bescheinigte eine sorgfältige Kassenprüfer, die
anwesenden Mitglieder entlasteten einstimmig Vorstand und Schatzmeister und
genehmigten den Aufbau einer freien Rücklage im Rahmen der gesetzlich
festgeschriebenen zehn Prozent.
Clemens Jobst informierte die Ortsvereine über die aktuelle
Kennzeichnungspflicht von Lebensmitteln. Bei Festen, Märkten und Veranstaltungen
gehören selbst hergestellte Backwaren, Liköre oder Marmeladen immer dann mit
Mindesthaltbarkeitsdatum, Verzeichnis der Inhaltsstoffe und Angabe des
Herstellers beschriftet, wenn sie verkauft werden. Allergene Stoffe, wie etwa
Nüsse, müssen nicht extra ausgewiesen werden. Geschäftsführer Jobst rät
allerdings zur freiwilligen Angabe. Im Zweifelsfall können sich die 25
Ortsvereine auch an die Lebensmittelüberwacher am Landratsamt wenden.
Kreisvorsitzender Stefan Jetz dankte den Gästen für ihre Mithilfe beim "Tag der
offenen Gartentür 2014". "Ohne Euch könnten wir diese Aktion nicht durchführen",
freut sich Jetz über den Rückhalt der rund 8000 Mitglieder im Landkreis.
− kp
28.02.2015
Jahrestreffen der Gartenbauer
Altötting. Die Kennzeichnungspflicht von Lebensmitteln bei
Vereinsveranstaltungen ist eines der Themen, mit denen sich der Kreisverband für
Gartenbau und Landespflege am Mittwoch, 4. März, bei seiner Frühjahrsversammlung
im Gasthof Zwölf Apostel beschäftigen wird. Ab 19.30 Uhr geht es auch um den
Wettbewerb "Unser Friedhof" sowie um das Fest zum 125-Jährigen des Haiminger
Ortsvereins.
− red
28.02.2015
Gartler stehen in den Startlöchern
Großer Zulauf beim zweitägigen Gartenseminar des Landratsamtes und des
Kreisverbandes für Gartenbau – Anzeiger startet neue Serie
Altötting. "Muss der Ast weg?", fragt Clemens Jobst, Kreisfachberater für
Gartenkultur und Landespflege, in die Runde und rüttelt kräftig an einem von
Flechten besetzten Stück Apfelbaum. "Ja", tönt es aus der Runde. "Nein", rufen
andere. "Geht beides." In Sachen Baumschnitt herrschte am Mittwochnachmittag
offensichtlicher Informationsbedarf. Zwei Tage lang drehte sich für jeweils gut
100 Teilnehmer alles rund um das Thema Garten. Der Kreisverband Gartenbau und
das Landratsamt hatten zum 15. Altöttinger Gartenseminar geladen und am
Mittwochnachmittag stand Baumschnitt auf dem Programm.
Geräuschlos fällt der Ast zu Boden. "Der kann jetzt weg oder stehen bleiben. In
zwei bis drei Jahren aber muss er weg", lautet des Rätsels Lösung, die Clemens
Jobst den Kursteilnehmern präsentiert. Eigentlich könne man beim Baumschnitt
nicht viel falsch machen, beruhigt er die Teilnehmer. Allzu dichten Bewuchs
ausdünnen, damit Licht ins Innere der Baumkrone fällt, Äste nicht einfach nur
kürzen, sondern umleiten. Sprich an einer Gabelung kurz hinter einem jungen
Trieb abschneiden. Entscheidend sei vielmehr, dass man sich einfach traut,
betont Jobst. "Baumschnitt braucht einfach nur ein bisschen Übung." Und genau
die bekamen die Kursteilnehmer am Mittwochnachmittag im Obstlehrgarten des
Landkreises in der Josef-Neumeier-Straße in Altötting.
"Da habe ich ja bisher alles falsch gemacht", kommentiert Roswitha Härtling die
ersten Schnitte. Sämtliche Triebe im Inneren habe sie immer abgeschnitten,
berichtet sie Jobst. Der Fachmann hingegen rät, lieber einen jungen Trieb stehen
zu lassen. "Man weiß nie, ob man den später nicht noch braucht." Beispielsweise
wenn man den Baum eine Verjüngungskur verpassen will.
Auch der Schnitt von Wild- und Ziersträucher stand auf dem Programm, ebenso wie
ein theoretischer Teil zum Thema Grundlagen des Obstbaumschnitts. Am Donnerstag
ging es vor allem um Stauden, und das Thema Wiese oder Rasen. Alles über die
Pflege der Rosen erfuhren die passionierten Gartler und die, die es noch werden
wollten, dann am Mittag. Der Klimawandel und dessen Einfluss auf die heimischen
Gärten bildete dann das Abschlussthema des zweitägigen Seminars, das seit 2000
einmal jährlich kostenlos für die Landkreisbürger angeboten wird. "Und es werden
immer mehr Teilnehmer", freut sich Clemens Jobst über den Zuspruch.
Roswitha Härtling wollte immer schon mal an dem Seminar teilnehmen. "Bislang
ging es aber nicht, weil ich arbeiten musste." Die Altersteilzeit macht die
Teilnahme nun möglich und nötig, wie sie betont. Schließlich will der 2000
Quadratmeter große Garten daheim fachgerecht gepflegt sein. "Gar nicht so
einfach", wie sie unumwunden zugibt. Dafür ist Härtling umso erfreuter über das
Gartenseminar. "Das ist eine tolle Sache."
− jo
Schicken Sie uns Ihre Frage!
Der Anzeiger startet in Kürze mit einer Gartenserie rund um die Pflege von
Blumen, Sträucher, Bäume und Co. Kreisfachberater Clemens Jobst gibt dann wieder
Tipps in Sachen Gartenpflege. Heuer haben die Leser die Möglichkeit, konkrete
Fragen rund um das Thema Garten an den Kreisfachberater zu stellen. Eine Auswahl
davon wird er dann – je nachdem zu welcher Jahreszeit sie thematisch passen – im
Laufe der nächsten Wochen beantworten. Schicken Sie uns Ihre Frage bitte per
Email unter dem Stichwort "Gartenserie" an red.altoetting@pnp.de oder per Post
an Alt/Neuöttinger Anzeiger, Neuöttinger Straße 62b, 84503 Altötting.
"Baumschnitt braucht nur etwas Übung", ist Clemens Jobst, Kreisfachberater für
Gartenkultur und Landespflege, überzeugt. − Foto: Stummer
16.02.2015
Gartentage geben Tipps zu Baumschnitt und Rasenpflege
Altötting. Mit dem Winter ist es fürs Erste vorbei. Zeit für alle Hobbygärtner,
sich mit dem anstehenden Frühjahr und den notwendigen Arbeiten vertraut zu
machen. Passende Gelegenheit bietet dazu das Altöttinger Gartenseminar, das der
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege organisiert.
Stattfinden wird es am Mittwoch, 25., und Donnerstag, 26.Februar, wie immer im
Altöttinger Gasthof Zwölf Apostel, unweit der Basilika gelegen. Los geht es am
25. Februar um 8.30Uhr mit einigen organisatorischen Infos. Ab 8.45 Uhr soll es
dann in die Vollen gehen, zunächst mit einem Vortrag über den richtigen Schnitt
bei Wild- und Ziersträuchern, später dann mit den Grundlagen des
Obstbaumschnittes. Letzteres kann am Nachmittag bei Schnittübungen im
Obstlehrgarten in der Josef-Neumeier-Straße in die Tat umgesetzt werden.
Am 26. Februar stehen dann zunächst allerlei Informationen zu den besten Stauden
auf dem Programm, anschließend Tipps und Tricks, wie aus einer Wiese ein Rasen
wird. Der Nachmittag gilt den Rosen und dem Einfluss des Klimawandels auf die
heimische Pflanzenwelt. Die Teilnahme am Seminar ist kostenlos. Es können auch
nur einzelne Vorträge besucht werden. Anmeldung beim Landratsamt unter
08671/502316 oder per E-Mail an clemens.jobst@lra-aoe.de.
− red
28.1.2015
Gartenbauvereine helfen Menschen und Natur
Bayernweiter Friedhofs-Wettbewerb geplant – Seminar für Vereinsvorstände und
Nachwuchskräfte in Graming
Altötting. Ein Seminar für Vereinsvorstände und Nachwuchskräfte des
Bayerischen Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege unter Leitung von
Dr. Lutz Popp fand in Zusammenarbeit mit dem Kreisverband Altötting im
Gasthaus Weißbräu in Graming statt. Im vollbesetzten Saal begrüßte
Kreisvorsitzender Stefan Jetz besonders den neugewählten Präsidenten des
Landesverbandes, Wolfram Vaitl. Zugleich wurde Günter Edelmüller aus Töging
den Seminarteilnehmern vorgestellt, der vor kurzem die Prüfung als
Gartenpfleger abgelegt hatte und nun vom Verbandspräsidenten die
Ernennungsurkunde mit Anstecknadel überreicht bekam.
Der Bayerische Landesverband für Gartenbau und Landespflege ist der größte
Verband der Obst- und Gartenbauvereine in Deutschland. Als zentrales Thema
sehen der Verband und die ortsansässigen Vereine, den Menschen die
vielfältigen Wohlfahrtswirkungen der Gärten und der Landesverschönerung
zugänglich zu machen. In seinen Referaten "Gartenbauvereine helfen Menschen
und Natur" und "Aktuelle Hinweise zur Vereinsführung" bot Seminarleiter Dr.
Lutz Popp den Vereinsvorständen und Nachwuchskräften Hilfen wie Homepage und
Spiele und Materialien wie Plakate und Flyer zu deren Unterstützung für die
Vereinsarbeit an.
Ferner ging der Hauptreferent auf den bayernweiten Wettbewerb 2015 ein, der
unter dem Motto "Unser Friedhof – Ort der Würde, Kultur und Natur" steht.
Anhand von Unterlagen zur Organisation, aber auch z.B. zur Grabbepflanzung zu
diesem Wettbewerb hob Dr. Lutz Popp nochmals die Bedeutung und die Funktion
der Friedhöfe hervor. Da die Teilnahme kostenlos ist, wurden die Mitglieder
der Ortsverbände aufgefordert, die "Träger der Friedhöfe", falls noch nicht
geschehen, zur Teilnahme zu animieren. Die Bewertung der Kommission erfolge im
Mai.
Über Erfahrungen aus der Vereinspraxis berichteten Patrizia Fahböck und
Hermann Demmelhuber vom Gartenbauverein Reischach. Sie zeigten anhand eines
Jahresrückblickes nachahmenswerte Aktivitäten auf. Silke Dreier und Gerhard
Bayerl vom Obst- und Gartenbauverein Tyrlaching referierten in ihrem
Erfahrungsbericht über "Kindergruppe im Gartenbauverein – wie packt man es
an?" Die Naturschutzbeauftragte im Landkreis Altötting, Barbara Jüngling,
informierte vor allem über die Ausbildung zum Gartenpfleger und dessen
Aufgaben. Zugleich warb sie für Interessenten zur Ausbildung, da bis dato nur
vier geprüfte Gartenpfleger im Kreisverband gelistet sind.
Besonders aufmerksam verfolgten die Seminarteilnehmer den Ausführungen von
Kreisfachberater und Geschäftsführer des Kreisverbandes Altötting, Clemens
Jobst zum Thema: "Bedeutung des neuen Pflanzenschutzgesetzes für die
Gartenbauvereine". Vorsicht sei beim Kauf der Produkte geboten. Vor allem beim
Bezug über das Internet bestehe Gefahr, nicht mehr zugelassene Mittel
angeboten zu bekommen. Es dürfen in Deutschland nur zugelassene
Pflanzenschutzmittel angewendet werden, nicht mehr zugelassene
Pflanzenschutzmittel sind ordnungsgemäß und schnellstmöglich zu entsorgen.
− am
Zum Erinnerungsfoto stellten sich: (vorne, v.l.) Barbara Jüngling, Patrizia
Fahböck und Silke Dreier sowie (hinten, v.l.) Stefan Jetz, Hermann
Demmelhuber, Lutz Popp, Clemens Jobst und Gerhard Bayerl. − F.: Maier
21.01.2015
KREISNACHRICHTEN
Gartler-Seminar am Samstag in Graming
Altötting. Ein Seminar für Vereinsvorsitzende und Nachwuchskräfte des
Bayerischen Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege in Zusammenarbeit mit
dem Kreisverband Altötting findet am Samstag, 24. Januar, beim Graminger
Weißbräu statt. Die Seminarleitung hat Lutz Popp, der nach der Begrüßung ab 9
Uhr unter dem Motto "Gartenbauvereine helfen Mensch und Natur" über aktuelle
Themen und Arbeitsprogramme für die Vereinsarbeit informieren und Hilfen und
Materialien des Landesverbandes zu deren Umsetzung vorstellen wird. Ab 11 Uhr
werden Erfahrungsberichte aus der Vereinspraxis ausgetauscht; Referent hierzu
ist Hermann Demmelhuber vom Gartenbauverein Reischach. Gerhard Bayerl aus
Tyrlaching berichtet über das Thema "Ein Verein im Wandel der Zeit" und auch
über die Kindergruppe im Gartenbauverein. Nach dem gemeinsamen Mittagessen
werden ab 13 Uhr Barbara Jüngling, Naturschutzbeauftragte im Landkreis Altötting,
über die Aufgaben der Gartenpfleger sowie Kreisgeschäftsführer und
Kreisfachberater Clemens Jobst über die Bedeutung des neuen
Pflanzenschutzgesetzes für die Gartenbauvereine berichten. Ab 14 Uhr schließlich
gibt Seminarleiter Lutz Popp aktuelle Hinweise zur Vereinsführung.
Hier beginnt die Zusammenfassung der Jahre 2013 bis 2014 in chronologischer Reihenfolge
29.10.2013
Grünes Gewerbe statt graue Fabrikgebäude
Gartenbau-Kreisverband zeichnet Vorzeigebetriebe für gelungene
Begrünungsaktionen aus
Eine ganze Fülle an Ehrungen hatten Vorsitzender Stefan Jetz (2.von rechts) und
Kreisfachberater Clemens Jobst (kniend) für
die Vorzeigebetriebe und -behörden des Landkreises. − Foto: Kähsmann
Hohenwart. Es sind Gewerbebetriebe, Einkaufszentren, Autohäuser, Tankstellen,
Banken, Gastronomie- und
Dienstleistungsbetriebe usw., die immer mehr zur optischen Gestaltung des
Landkreises beitragen. Der Kreisverband für
Gartenbau und Landespflege Altötting e.V. sprach jetzt zum dritten Mal durch die
Aktion "Auch Gewerbe gestalten unsere Städte
und Dörfer" Ehrungen für besonders gelungene Begrünungen aus.
In alphabetischer Reihenfolge der Orte überreichten Kreisverbands-Vorsitzender
Stefan Jetz und Clemens Jobst,
Sachgebietsleiter Landschaftspflege im Landratsamt, die Urkunden an die jeweils
von den Gartenbau-Ortsverbänden
vorgeschlagenen Betriebe. Altötting: Das Modehaus City Mode bringe mit seinen
Pflanztrögen ein wenig Farbe in die
neugestaltete Bahnhofstraße und dies, obwohl die Pflanzen- und Blütenpracht oft
durch Vandalismus zerstört wird. Burghausen-
Raitenhaslach: Hier konnte die Stadtgärtnerei die Ehrung entgegennehmen, die
entlang der Straßen, Wege und Plätze für ein
Blütenmeer über das ganze Jahr hinweg verantwortlich zeichnet. Burgkirchen: Das
Beerenland Hausner stelle durch blühende und
immer gut gepflegte Strauch- und Staudenpflanzen einen Farbklecks innerhalb
eines reinen Gewerbegebietes dar. Burgkirchen-
Hirten: Mit üppigem Blumenschmuck am Haus und im Umgriff des Gasthauses Bartsch
binde sich das Anwesen hervorragend in die
Kulturlandschaft ein. Garching: Inmitten des Ortes ist es die Spitzweg Apotheke,
die durch Ginkobäume, Buchskugeln, Rosen und
Rosenbogen eine mustergültige Anlage entstehen habe lassen. Haiming: Die
Schreinerei Hofer erhielt ihren alten
Obstbaumbestand und initiierte die Anlage einer Streuobstwiese, die heuer durch
das Ansäen einer Blumenwiese eine weitere
Aufwertung fand. Kirchweidach: Der Erwerb des ehemaligen Krankenhauses, dessen
Umbau zum Ärztehaus mit Gestaltung einer
umfangreichen Grünsubstanz und somit die Belebung des Ortes, brachte der
Elektroinstallation Maier die Ehrung ein. Marktl: Am
südlichen Ortsausgang entbiete Heizungsbau Brehm allen Besuchern von Marktl
durch eine intensive Eingrünung einen
Willkommensgruß. Ein Nutz- und Blumengarten hinter der Eingrünung zeuge weiter
für die Liebe zur Natur und zum Gartenbau.
Mehring: Die Firma ATECH habe sich mit Bäumen, Sträuchern, Formgehölzen,
Gräsern, Stauden und Rosen optimal in das
Landschaftsbild eingefügt. Neuötting: 1. Der Biergarten des El Loquitos mit
schattenspendenden Platanen und der üppige
Blumenschmuck am ganzen Gebäude prägen unter anderem die Platzsituation. 2. Die
Freiwillige Feuerwehr gestalte durch
opulenten Blumenschmuck am Feuerwehrgebäude und einer attraktiven Bepflanzung
des Vorplatzes das Straßenbild attraktiv.
Perach: Der Steinmetzbetrieb Nuener und die Gärtnerei plus Blumengeschäft
Salzinger-Nuener fügen sich durch eine intensive
und landschaftsgerechte eingrünende Bepflanzung nahtlos in die Umgebung ein,
hinzu kommt die Kunst des aus Stein Geformten.
Auch die Blumenkästen der Willkommenstafeln am Ortseingang werden vom Betrieb
bepflanzt und zur Verfügung gestellt.
Reischach: Als ein Aushängeschild für den Betrieb und zur Freude aller Passanten
zeige sich die liebevolle Bepflanzung des
Grundstückes der Schreinerei Reischl. Töging: Inmitten der Stadt liegt das
Gasthaus Springer mit einem von großen Bäumen und
Strauchpflanzungen geprägten Biergarten. Blumenschmuck rund um das
landwirtschaftliche Anwesen sowie am Gasthaus, alte und
neue Obstbäume mit Insektenhotel hinter dem Gasthaus und der Erhalt des Biotops
am ehemaligen E.ON-Gelände würden dazu
beitragen, das ökologische Gleichgewicht der Stadt zu fördern. Unterneukirchen:
1. Ein wellenschlagender Zaun, wunderbarer
Nutzgarten, Bauerngarten, Kunstobjekte und Teiche seien ein äußerst gelungenes
Beispiel, Gewerbe und Wohnen zu vereinen – der
Garten der Kunstwerkstatt Josef Kohlmeier. 2. Kerstin’s Blumenwerkstatt habe mit
viel Liebe zum Detail einen
Mülltonnenstellplatz zu einem gelungenen Beispiel von Dachbegrünung am neuen
Dorfplatz gestaltet. Obwohl an der Werkstatt
kein Platz zur Bepflanzung war, bekomme die Ortsmitte etwas Farbe und einen
interessanten Hingucker durch künstlerischen
Umgang mit Pflanzen. Winhöring: 1. Der umfassende Großbaumbestand mache den
Garten des Café Kronbergers nicht nur zu einem
romantischen Fleckchen Erde, sondern stelle im Zentrum des Ortes eine grüne
Lunge dar, die das Mikroklima und somit die
Lebensqualität positiv beeinflusst. 2. Eine gelungene Symbiose von wohnen und
arbeiten stelle das Be-triebsgelände des
Maschinenbaus Marchner dar. Heimische Gehölze und gestalterisch wertvolle und
interessante Gartengewächse würden einen
intakten Ortsrand bilden und sich harmonisch in die heranwachsende Wohnbebauung
einfügen.
Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde im Gasthof Schwarz von dem Haiminger "Gwachs",
wie Stefan Jetz ankündigte, Bettina
Reseneder mit ihrer modernen Zither und Gesang.
− pk
22.11.2013
Ein fleißiger Diener im Garten des Herrn
Br. Kleophas Bernhard starb im 80. Lebensjahr – Als Gärtner und Kräuterpater
weit über den Landkreis hinaus bekannt
Altötting. Lebensfroh, leutselig, den Menschen zugetan: So war Br. Kleophas
Bernhard, der weit über Altötting hinaus bekannte Gärtner und "Kräuterpater" aus
dem Kapuzinerorden. Zwei Monate vor seinem 80. Geburtstag ist er am vergangenen
Samstag während der Konventmesse zusammengebrochen. Er hatte einen Herzinfarkt
erlitten und starb zwei Tage später, am Montag, in der Kreisklinik. Fast 61
Jahre gehörte Br. Kleophas dem Orden der Kapuziner an.
Er wurde am 19. Januar 1934 in Münchshöfen bei Viechtach im Bayerischen Wald
geboren. Es war das Jahr der Heiligsprechung des Br. Konrad. Und weil seine
Eltern bei seiner schweren Geburt den berühmten Kapuzinerbruder um Hilfe
angerufen hatten, erhielt er den Vornamen Wolfgang Konrad. So steht es im
Totenbrief für Br. Kleophas.
Den ersten Kontakt zu den Kapuzinern fand Wolfgang Konrad Bernhard im
Altöttinger Konrad-Kloster, wo ihm der Pförtner vom Leben der Brüder erzählte.
Er erlernte in Straubing den Beruf des Gärtners und legte am 30. März 1952 in
Landshut die Gesellenprüfung ab. Einen Monat später, am 1. Mai 1952, trat er in
Laufen in den Orden ein, wo er am 21. Dezember 1952 eingekleidet wurde. Das
Noviziat endete mit der zeitlichen Profess am 22. Dezember 1953. Drei Jahre
später legte er die Ewige
Profess in St. Konrad ab.
Zunächst war er kurze Zeit als Kochgehilfe eingesetzt, später auch als 1.
Sakristan der Basilika St. Anna. Die meiste Zeit jedoch waren die Klostergärten
sein Reich, um Salat und Gemüse, aber auch Blumen und Kräuter für die
Klostergemeinschaft zu ziehen – in Eichstätt, Regensburg, Kempten, Burghausen,
Salzburg.
Die Voraussetzungen dafür hatte er. 1958 legte Br. Kleophas in Regensburg seine
Meisterprüfung ab – mit 24 Jahren als damals jüngster Gärtnermeister von ganz
Niederbayern und der Oberpfalz. Seine Einstellung zum Garten drückte er so aus:
"Ein Garten, der nur auf Gewinn und Nutzen ausgelegt ist, entspricht nicht
meinem Gartenverständnis. Ein bisschen Muse gehöre auch dazu."
Im Oktober 1980 wurde er zum 1. Diözesanobmann der Stefanuskreise in der Diözese
Passau gewählt. Die Stefanus-Gemeinschaft ist eine katholische Bildungs- und
Freundesgemeinschaft, 1948 von Alfred Lange gegründet. Sie hat das Ziel, junge
Erwachsene, Frauen und Männer für
verantwortungsvolle Aufgaben in Kirche und Welt zu befähigen. Neben religiöser
Vertiefung und Weiterbildung in Soziallehre und Fragen der Politik, Kultur und
Geschichte werden die Mitglieder zur Diskussion und Rede befähigt. Die
Redebegabung von Br. Kleophas wurde hier ausgebildet. Außerdem wurde er 1986 in
den neugebildeten Ausschuss für Umweltfragen in
der Diözese Passau berufen.
Neben der Gartenarbeit entfaltete er eine rege Vortragsarbeit zu vielen Themen
bei Gartenbauvereinen, in Pfarreien, beim Frauenbund und anderen mehr. Für
Vorträge, gespickt mit Garten-Fachwissen und Humor, war Br. Kleophas in all den
Jahren ein gefragter Gastreferent weit über den Landkreis hinaus. Seine
Vortragstätigkeit führte ihn bis nach Gelsenkirchen, wo es eine Br.
Konradpfarrei gibt. Mehrmals war er in der ehemaligen DDR in Frankenberg, um die
Katholiken in der Konradkirche in Hainichen zu besuchen.
Die Veränderungen in Altötting führten schließlich zur Aufgabe des Gartens beim
Konradkloster. Damit hat sich Br. Kleophas nicht leicht getan. Als er sich 2004
nach Salzburg verabschiedete, hieß es: "Wir geben eine Rarität her." Dort hat er
den Klostergarten hoch über den Dächern der Mozartstadt versorgt. Schließlich
schränkten gesundheitliche Probleme sein Wirken zusehends ein. Es war immer sein
Wunsch gewesen, in seinem geliebten Altötting, im Kreise seiner Brüder sterben
zu dürfen; dies wurde ihm erfüllt.
− ecs
Der Sterberosenkranz wird am heutigen Freitag um 17 Uhr in der Kirche St.
Magdalena gebetet. Am Samstag, 23. November, findet um 10 Uhr in der Kirche St.
Magdalena das hl. Requiem und anschließend auf dem Kapuzinerfriedhof neben der
Basilika die Beerdigung statt.
Sterbebild Vorder- und Rückseite
08.02.2014
Gartenbauer laden zu zweitägigem Seminar
Altötting. Zwei Tage lang steht der Altöttinger Gasthof "Zwölf Apostel" Mitte
Februar im Zeichen des Gartens. Beim Gartenseminar des Kreisverbands für
Gartenbau und Landespflege und des Landratsamtes geht es heuer unter anderem um
das richtige Schneiden von Sträuchern und Obstbäumen. Los geht es am Dienstag,
18. Februar, 8.30 Uhr. Nach einer Einführung stehen Gärten und Anlagen aus Kies
und Schotter auf dem Programm, später die Erde als Grundlage für
Pflanzenwachstum. Am Nachmittag beschäftigen sich die Teilnehmer mit
Schattenblühern und blütenbesuchenden Insekten. Am Mittwoch geht es um die
richtige Pflege von Bäumen und Sträuchern. Anmeldung unter 08671/502 316 oder
per E-Mail an clemens.jobst@lra-aoe.de. Die Teilnahme am Seminar ist kostenlos.
Laut Veranstalter kann auch nur an einzelnen Referaten teilgenommen werden.
− red
17.02.2014
KREISNACHRICHTEN
Zweitägiges Gartenseminarstartet morgen
Altötting. Zwei Tage lang steht der Gasthof "Zwölf Apostel" ab morgen im Zeichen
des Gartens. Beim Gartenseminar des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege
und des Landratsamtes geht es unter anderem um das richtige Schneiden von
Sträuchern und Obstbäumen. Los geht es am morgigen Dienstag um 8.30 Uhr.
Anmeldungen werden un-ter 08671/502 316 oder per E-Mail unter
clemens.jobst@lra-aoe.de entgegengenommen. Die Teilnahme am Seminar ist
kostenlos. Laut Veranstalter kann auch nur an einzelnen Referaten teilgenommen
werden.
22.02.2014
Gartler stürmen Gartentage
Zweitägiges Seminar verzeichnet mehr als 100 Teilnehmer
Altötting. Gartenarbeit ist beliebt, Seminare zu diesem Thema sind gefragt – das
zeigten jetzt einmal mehr die vom Kreisverband für Gartenbau und Landespflege
und dem Landratsamt organisierten Gartentage. Mehr als 100 Hobby- und
Berufsgärtner ließen sich zwei Tage lang von Experten inspirieren.
Eröffnet wurden die bereits zum 14. Mal abgehaltenen Gartentage von
Kreisvorsitzendem und stv. Landrat Stefan Jetz im Gasthaus Zwölf Apostel. Auf
den momentanen Modetrend "Gärten und öffentliche Anlagen aus Kies und Schotter –
schön und pflegeleicht?" ging Kreisfachberater und Gartentage-Leiter Clemens
Jobst gleich zu Beginn ein, wobei er Sinn und Unsinn bei der Gestaltung und
Pflege veranschaulichte. Gerade der Pflegeaufwand werde anfänglich unterschätzt.
Gleiches gelte für die negative Beeinflussung der Bodenfeuchtigkeit, des
Grundwasserspiegels und die Veränderung des Kleinklimas.
Über "Die Erde – Grundlagen für Pflanzenwachstum" referierte Dr. Erika Kainhofer
von der Scotts-Fachberatung in Salzburg. Sie gab Einblick in die Herstellung
verschiedener Arten an Erden und deren Verwendungsmöglichkeiten, aber auch in
die Eigenschaften, die gute Erden für die Pflanzen erfüllen müssen. Die
anschließende Diskussion zeigte, dass man auch gute Erde ohne oder nur mit sehr
geringem Torfanteil herstellen kann, wobei qualitativ hochwertige Erden ihren
Preis haben.
Peter Gasteiger von der Klostergärtnerei Gars entführte das Publikum in die
reichhaltige und bunte Welt der Schattenblüher, die "Farbtupfer der Seele" und
Überlebensraum kleiner Insekten sind. Er überzeugte die Zuhörer, dass auch in
schwierigen, schattigen Lagen bunte Blütenprachten gedeihen können, die dem
Gemüt des Gartenbesitzers gut tun.
Naturwabenimker Udo Pollack aus Perach und Kräuterpädagogin Christine Ebner aus
Reischach referierten zusammen über das Thema "Gemeinsam sind wir stark – wie
können wir das Überleben unserer blütenbesuchenden Insekten sichern".
Anschaulich stellten sie die Pyramide der Lebewesen vor. An oberster Spitze
steht der Mensch, gefolgt von den Groß- und Kleintieren, bis zur Basis der
Insekten und Mikroorganismen. Wie bei einer Pyramide könne die Spitze ohne die
Basis nicht existieren, so ihre Aussage. Durch natürliche, blühende Refugien
könne jeder Gartenbesitzer dazu beitragen, die Lebensräume von Insekten, etwa
Bienen, zu verbessern. Wichtig sei eine Vernetzung innerhalb der Siedlungen und
in der Landschaft, damit die Insekten ungehindert auf Futtersuche gehen können
und nicht auf kleine Räume angewiesen sind, die ihnen zu wenig Nahrung bieten.
Der zweite Tag stand ganz unter dem Motto von Bäumen und Sträuchern. Clemens
Jobst referierte über deren wirtschaftlichen Wert und warum eine fachlich
richtige Pflege auch finanziell Sinn macht. Viele Zuhörer staunten, welche
"Schätze" sie in ihren Gärten wortwörtlich im Laufe der Jahre heranziehen und
dass der Baum im Falle eines erforderlichen Fachgutachtens nicht nur ideellen
Wert hat.
Zudem führte Jobst in die Grundlagen des Obstbaumschnittes ein, speziell auf den
Pflanzungs-, Erziehungs-, Überwachungs- und Verjüngungsschnitt. Am Nachmittag
folgte der praktische Teil für die Teilnehmer, die im Obstlehrgarten des
Landkreises das Erlernte üben konnten. Wegen der großen Personenzahl wurde Jobst
von den Gartenpflegern des Kreisverbandes, Barbara Jüngling und Günter
Edelmüller, unterstützt.
− red
Nicht nur Theorie wurde bei den Gartentagen vermittelt. Im Obstlehrgarten
konnten sich die Teilnehmer auch ganz praktisch am richtigen Baumschnitt
versuchen. − Foto: ANA
11.3.2014
Kreis-Gartler wählen neue Vorstandschaft
Altötting. Die Neuwahl der Vorstandschaft steht im Mittelpunkt der
Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege am
morgigen Mittwoch, 12. März, ab 19.30 Uhr im Gasthof Zwölf Apostel in Altötting.
Zuvor werden die Vorstandsmitglieder um Stefan Jetz über die Aktivitäten des
vergangenen Jahres berichten. Ebenfalls ein Thema der Jahreshauptversammlung ist
die Teilnahme am Tag der offenen Gartentür.
14.3.2014
Gartler bleiben bei bewährter Spitze
Vorstandschaft weitgehend gleich – Tag der offenen Gartentür am 29. Juni
Altötting. Ein Rückblick auf die vergangenen Jahre, die Wahl der Vorstandschaft
sowie ein Ausblick auf die Projekte der nächsten Monate waren die Hauptthemen
der Frühjahrsversammlung des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege
Altötting am Mittwoch im Gasthof "Zwölf Apostel".
Vorsitzender Stefan Jetz blickte eingangs auf die vier Jahre seiner
Verbandsführung zurück, seit er sein Amt vom heutigen Ehrenvorsitzenden Richard
Antwerpen übernommen hat. Zu den Tätigkeiten des Kreisverbands zählte Jetz unter
anderem die jährlichen "Altöttinger Gartentage", die sich als "Gartenseminar für
Jedermann" ausdrücklich auch an Nichtmitglieder richten und mit je rund 100
Teilnehmern gut besucht würden. Besonders der Baumschneidekurs erfreue sich
stets großer Beliebtheit. Neben vielen anderen Aktivitäten seien aus den
vergangenen Jahren die Aktionswoche auf der Landesgartenschau in Rosenheim 2010
und der von 340 Nachwuchsgartlern besuchte Kindertag 2011 in Erinnerung
geblieben.
Zu den Höhepunkten des vergangenen Jahres zählte Jetz neben einer
Obstausstellung im Landratsamt die Aktion "Auch Gewerbe gestalten unsere Städte
und Dörfer". Unter diesem Motto wurden Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe
ausgezeichnet, die sich in herausragender Weise um die Grünordnung und
Ortsverschönerung verdient gemacht haben. Der Kreisverband wollte damit jene
würdigen, die sich dem einförmigen Anblick vieler Gewerbegebiete
entgegenstellen. Erinnert wurde auch an die jährlichen Informationsfahrten für
die Aktiven der Gartenbauvereine.
Nach der Vorstellung des Kassenberichts wurde unter der Leitung von 2.
Bürgermeister Wolfgang Sellner ein neuer Vorstand gewählt. Dabei wurde die
bisherige Mannschaft größtenteils einstimmig im Amt bestätigt – lediglich bei
der Wiederwahl des 2. Vorstands Lothar Liebwein gab es einige Gegenstimmen.
Neuer Beirat für Kinder und Jugend wurde Peter Klinger, der die aus Zeitgründen
nicht mehr angetretene Petra Haunberger ablöst. Noch vor der Wahl stellte der
Töginger Klinger klar: "Wer mich wählt, muss davon ausgehen, dass Null Euro für
die Jugendarbeit nicht mehr g’langt."
Zum Ende der Veranstaltung stellte der wiedergewählte Geschäftsführer Clemens
Jobst die Projekte des laufenden Jahres vor. So wird – wie alle drei Jahre –
heuer wieder der Tag der offenen Gartentür im Landkreis Altötting statt-finden –
und zwar am 29. Juni. In den Gemeinden Burgkirchen an der Alz, Neuötting, Marktl
und Stammham werden dann insgesamt sieben Gärten ihre Tore für Besucher öffnen.
Die diesjährige Informationsreise des Kreisverbandes geht nach Cornwall.
Außerdem wurde das neue "Gartenblattl" präsentiert, die Zeitschrift des
Kreisverbandes.
− tom
Die wiedergewählte Vorstandschaft und der neue Beirat für Kinder und Jugend:
(von links) Gabriele Hofer, Peter Klinger, Stefan Jetz, Brigitte Koreck, Georg
Keller und Clemens Jobst. − Foto: Stelzl
19.05.2014
Zwischen Taglilien und Weinreben
Sieben Gärten im Landkreis öffnen am Sonntag, 29. Juni, ihre Türen
Wolfgang Hofenauer ist stolz auf seinen Weinberg, auch
wenn heuer aufgrund des Spätfrosts am 17. April viele junge Triebe erfroren
sind. Bis zum Tag der offenen Gartentür werden aber die meisten Stöcke wieder
ausgetrieben haben, und Hofenauer wird auch darüber informieren, wie aus den
Marktler Trauben Wein gekeltert wird. − Foto: M. Kleiner
Altötting. Dass die Privatgärten im Landkreis zum
Erscheinungsbild von Stadt und Land einen nicht zu überschätzenden Beitrag
leisten, ist bekannt. Dass es aber auch Spezialitäten zu bestaunen – und
bisweilen gar zu schmecken – gibt, das wird beim Tag der offenen Gartentür am
Sonntag, 29. Juni, unter Beweis gestellt.
Sieben Gartenbesitzer beteiligen sich, in Marktl gleich drei. Gundi und Alois
Aigner, Am Kreuzberg 1, gewähren Einblicke in ihren vor 20 Jahren angelegten
ländlichen Hausgarten mit Teich in Anlehnung an den Hang-Laubmischwald. Erhard
Schlott, Ludwig-Edmaier-Straße 5, wird seine Taglilienzucht präsentieren. 650
verschiedene Sorten kann man hier in hoffentlich voller Blüte bewundern. Petra
und Wolfgang Hofenauer, Am Kreuzberg 17, schließlich bitten in ihren Weinberg.
In Terrassenbauweise ist hier ein Sortengarten entstanden mit Riesling,
Johanniter, Zweigelt, Merlot, Silvaner und mehr an 90 Reben. Der jährliche
Ertrag ist nicht groß, aber begehrt.
Ebenfalls ein süffiger Programmpunkt bietet sich in der Gemeinde Burgkirchen.
Die vielfach ausgezeichneten Obstveredeler Edith und Ludwig Westenthanner,
Barbermühlweg 2, öffnen ihren Streu- und Intensivobstgarten, in dem die Früchte
unter anderem für die bekannten Obstbrände gedeihen.
In Neuötting werden zwei Gärten ihre Pforten aufmachen: Klara und Bruno
Rabenseifner, Bahnhofstraße 31, zeigen ihren Siedlungsgarten mit altem
Baumbestand, großem Gemüsegarten und Backofen, in dem am 29. Juni Pizza und Brot
gebacken werden. Elisabeth Hauser, Altöttinger Straße 17A, gewährt Einblicke in
ihren Künstlergarten, der mit vielen Exponaten, unter anderem aus Stahl,
bestückt ist und einen schönen Blick auf die alte Handelsstadt Neuötting
freigibt. Die Siebten im Bunde sind schließlich Brigitte und Josef Straßer,
Hauptstraße 49 in Stammham, die sich gärtnerisch ausschließlich winterharten
Stauden wie Pfingstrosen, Taglilien und Storchenschnabel verschrieben haben.
Der Tag der offenen Gartentür wird veranstaltet vom Kreisverband für Gartenbau
und Landespflege. In Absprache mit den umliegenden Landkreisen findet er im
dreijährigen Rhythmus statt. Kreisvorsitzender Stefan Jetz freut sich mit den
Bürgern des Landkreises darauf, "neue Gartenwelten und grüne Oasen hautnah
entdecken und erleben" zu dürfen.
− ecs
27.05.2014
Burgfrieden: Vergleich ist vom Tisch
Eine Wohnungseigentümerin hat Widerspruch eingelegt – Ihr Anwalt sieht gute
Chancen auf Erhalt der Blumenbeete
Die meisten Bewohner im Burgfrieden leben seit Jahrzehnten hier. Wen wundert das angesichts der herrlichen Aussicht. Hier der Blick von einem Balkon im obersten Stockwerk über den Botanischen Garten hinweg auf die Altstadt. − Fotos: Wetzl
Burghausen. Der vor dem Amtsgericht geschlossene
Vergleich zwischen der Eigentümergemeinschaft am Burgfrieden und einer
Miteigentümerin auf Beseitigung der Blumenbeete ist vom Tisch – zumindest in
dieser Form. Eine weitere Eigentümerin, die ihre Erdgeschosswohnung vermietet
und davor ein Blumenbeet hat, ist von sich aus tätig geworden und hat den
Burghauser Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht Markus Haydn
beauftragt, tätig zu werden, um die Beete zu erhalten. Haydn hat nun Widerspruch
gegen den von der Altöttinger Richterin formulierten Vergleichsvorschlag
eingelegt.
Ein Widerspruch macht Vergleich unwirksam
Wie berichtet, läuft die Widerspruchsfrist zwar erst Ende September ab. Der
Widerspruch eines Eigentümers reicht nach den Worten Haydns aus, um den
Vergleich unwirksam zu machen. Die Eigentümergemeinschaft könne natürlich bei
ihrer jährlichen Zusammenkunft in wenigen Wochen trotzdem darüber abstimmen und
vor allem eine Linie für einen eventuell neuen Vergleich formulieren.
Unverständlich nennt der Anwalt die Aufforderung der Waldkraiburger
Hausverwaltung, die Gärten schon vor Fristende zu beseitigen. Die Hausverwaltung
will sich angesichts des schwebenden Verfahrens dazu nicht äußern. Bewohner
deuteten das als eine Aktion des guten Willens. Anwalt Haydn sieht darin dagegen
eher den Versuch, vollendete Tatsachen schaffen zu wollen.
Maria Riedhofer freut sich, dass die Chancen auf Erhalt der mit Liebe gepflegten Blumenbeete offensichtlich doch größer sind als zunächst befürchtet.
Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es nun doch zu einem Rechtsstreit kommen, bei
dem alle Seiten viel zu verlieren haben. Denn den Streitwert des
Gesamtvergleichs hat das Gericht mit 120000 Euro angesetzt. Entsprechend hoch
fallen Gerichts- und Anwaltskosten aus. Allerdings machen darin die Beete nur
einen kleinen Teil aus. Wie berichtet, ist auch Bürgermeister Hans Steindl mit
seinem Vermittlungsversuch an der harten Haltung der Klägerin gescheitert.
Markus Haydn sieht gute Chancen, die von der Klägerin beanstandeten Blumenbeete
vor den Terrassen der Erdgeschosswohnungen erhalten zu können. Er erläutert die
Rechtslage so: Die Beete sind auf Gemeinschaftseigentum angelegt. Eigentlich ist
so etwas nur möglich, wenn die Flächen ein Sondernutzungsrecht erhalten, dem
wiederum alle Eigentümer zustimmen müssen.
Doch zwei entscheidende Faktoren sprechen hier für die Eigentümergemeinschaft
und den Erhalt der Beete. Einmal sind die Anpflanzungen vor 40 Jahren erfolgt.
Auch die Klägerin lebt schon lange im Haus und hat sich in der Vergangenheit nie
über die Beete beklagt. Wenn sie jetzt die Beseitigung verlange, so gelte einmal
der Vertrauensschutz gegenüber den Beetbetreibern und zum anderen stelle sich
die Frage, ob nach so vielen Jahren ihr Anspruch nicht verwirkt sei.
Haydn berichtet von einem ähnlich gelagerten Fall vor einem guten Jahr am
Amtsgericht Altötting. Da sei es um Burghauser Wohnungen gegangen, die in den
80er Jahren in Eigentumswohnungen umgewandelt wurden. Mieter kauften die
Wohnungen und dazu einen Stellplatz. Für den bestand aber kein
Sondernutzungsrecht und damit auch kein Eintrag im Grundbuch. Ein Kläger bestand
darauf, dass die Parkplätze nicht nur dem Käufer, sondern allen Nutzern offen
stehen müssten. Haydn: "Auch hier sah das Gericht den Vertrauensschutz und
stufte die Forderung als verwirkt ein. Die Klage wurde abgewiesen."
Die Eigentümergemeinschaft hat sich zudem an stellvertretenden Landrat Stefan
Jetz in seiner Eigenschaft als Kreisvorsitzender der Gartenbauvereine gewandt.
Jetz habe seine Unterstützung zugesichert.
− rw
14.06.2014
Zu Gast im Blumenmeer
Am 29. Juni ist "Tag der offenen Gartentür" – Anzeiger stellt alle Teilnehmer
vor
Die vielfältige Gartenkultur im Landkreis können Besucher am Sonntag, 29. Juni,
von 10 bis 17 Uhr bei sieben Familien kennenlernen, die zum "Tag der offenen
Gartentür" einladen. Veranstaltet vom Kreisverband für Gartenbau und
Landespflege, ist diese Einladung eine gute Gelegenheit zum Austausch unter
Hobbygärtnern, zum Fachsimpeln und zur Weitergabe des Pflanzenwissens. Im
Vorfeld stellt die Heimatzeitung die teilnehmenden Gärten vor. Den Anfang macht
dabei Josef Straßer, dessen grüne Oase zwar genaugenommen in Stammham zu finden
ist, "gefühlt" aber in Marktl liegt, weil hier im Bahnhofsgebiet die beiden Orte
ineinander übergehen, die nördliche Straßenseite gehört zu Marktl, die südliche
zu Stammham.
Stammham. Im großflächigen Hausgarten von Brigitte und Josef Straßer in der
Hauptstraße 49 schüttet die Natur ihr Füllhorn aus. Auf mehreren tausend
Quadratmetern finden sich liebevoll gestaltete, unterschiedlich große
Pflanzinseln mit Bäumen und ausschließlich winterharten Stauden. Der Schwerpunkt
liegt bei Pfingstrosen und Iris in allen Arten und Farben sowie Taglilien und
Storchschnäbel mit einem reichen Schatz an Kleinodien.
Die Besucher erwartet am 29. Juni beim Tag der offenen Gartentür von 10 bis 17
Uhr eine Fülle an Sommerblumen, Rosen, Kletterpflanzen, Schattenstaudenbeete,
Obstbäume, Strauch-Raritäten wie ein 30 Jahre alter baumhoher Feuerdorn und ein
kleiner Naturteich.
Josef Straßer hat sich bewusst den einheimischen winterharten Blütenstauden
verschrieben, die sich in zahlreichen beschaulichen Nischen und Ecken ausbreiten
können. Und er hat mit großem Gärtnerwissen auch ein kleines Paradies für Vögel
und Insekten geschaffen und liebt es, Kleiber und Grünspecht und andere
gefiederte Gäste zu beobachten. Natürlich ist bei dem passionierten Imker auch
ein Bienenstand am Rande des Gartens zu finden.
Seine Frau Brigitte kümmert sich mehr um den Gemüsegarten sowie die Beeren und
das Obst, die sie auch verwertet.
Die Liebe zum Garten ist an die Kinder vererbt worden, die auf dem großen
Grundstück ihre Häuser gebaut haben. Tochter Angela Rose ist eine große Blumen-
und Tierfreundin und gerade dabei, den Garten wieder zu erweitern. Die ganze
Familie schaut täglich nach, was aufgeht und blüht und freut sich an Farben und
Düften: Von Winterlingen und Schneeglöckchen bis zu Chrysanthemen und späten
Rosen ist immer etwas zu finden.
Beim Tag der offenen Gartentür wird von den opulenten Pfingstrosenblüten
vermutlich nicht mehr viel übrig sein, dafür zeigen sich dann Rittersporn, Phlox
und Strauchrosen im schönsten Kleid, "irgendwas blüht immer".
Für das leibliche Wohl der Gäste sorgt der TSV (Angela Rose ist 2. Vorsitzende)
mit Kaffee und Kuchen und Brotzeitenverkauf.
Den Garten findet man von der Marktler Innbrücke her kommend, vorbei am
Edeka-Markt nach dem Ortsschild Stammham (noch vor dem Bahnhof), die erste
Einfahrt rechts.
Noch steht das Iris- und Pfingstrosenbeet in voller Blüte. Bis zum 29. Juni wird
davon zwar nicht mehr viel übrig sein, dafür aber erwarten Josef Straßer und
seine Tochter Angela Rose dann Rittersporn, Phlox und Strauchrosen. − Foto:
Alfred Kleiner
17.06.2014
Der Winzer lädt in seinen Weinberg ein
Themenführungen beim Tag der offenen Gartentür am 29. Juni
von Monika Kleiner
Bis zum Besichtigungstag werden die Reben von Wolfgang Hofenauer noch ein Stück gewachsen sein. − Foto: A. Kleiner
Die vielfältige Gartenkultur im Landkreis können Besucher am Sonntag, 29. Juni,
von 10 bis 17 Uhr bei sieben Familien kennenlernen, die zum "Tag der offenen
Gartentür" einladen. Veranstaltet vom Kreisverband für Gartenbau und
Landespflege, ist diese Einladung eine gute Gelegenheit zum Austausch unter
Hobbygärtnern, zum Fachsimpeln und zur Weitergabe des Pflanzenwissens. Im
Vorfeld stellt die Heimatzeitung die teilnehmenden Gärten vor. Heute: Wolfgang
Hofenauer und sein Weinhang in Marktl.
Marktl. Weinanbau in Marktl, ist das klimatisch überhaupt möglich? Wer daran
zweifelt, sollte Petra und Wolfgang Hofenauer besuchen, Am Kreuzberg 17, am Fuß
des Bruckbergs an einem heißen Sommerabend.
Vom stattlichen Wohnhaus und Garten führt ein Stufenaufgang in den
windgeschützten Weinberg und hier ist es gleich nochmal fünf Grad wärmer. Der
Wein mag das mediterrane Klima.
Hobby-Winzer Wolfgang Hofenauer hat hier ein Naturidyll in Terrassenbauweise mit
Jura-Kalksandstein geschaffen und einen Weinberg mit zirka hundert Stöcken und
den Sorten Riesling, Johanniter, Zweigelt, Merlot, Cabernet Sauvignon, Baron,
Silvaner und Regent angelegt. In Themenführungen erläutert er am Tag der offenen
Gartentür, 29. Juni, alle eineinhalb Stunden (Beginn 10, 11.30, 13, 14.30, 16
Uhr) seine ökologische Anbauweise und demonstriert die verschiedenen
Schnittsysteme am Drahtrahmen, als Hochstamm und Kordon.
Der liebevoll angelegte und mit Rosen und anderen Blüten geschmückte Weinberg
bietet auch viel fürs Auge. Auf den Terrassen hält sich an guten Tagen die Sonne
zwölf bis dreizehn Stunden und so experimentiert er auch mit Wärme liebenden
Bäumen wie Pfirsich, Feigen und einem Mandelbäumchen.
Wie Hofenauer an den Reben zeigt, hat heuer allerdings der Spätfrost am 17.
April viele Triebe erfrieren lassen, einige späte Sorten, die noch nicht
ausgetrieben hatten, stehen gut da; bei den anderen muss er starke Verluste
hinnehmen.
Wie kommt er zum Weinanbau? Im Mittelalter wurde seinen Worten nach in Altbayern
dreimal so viel Wein angebaut. Nach dem Hausbau vor 20 Jahren stand er vor der
Frage, wie er den Hang zum angrenzenden Wald nützen könnte. "Ein Zwetschgenbaum
ist auf dem sandig-kiesigen Boden gleich vertrocknet, da kam mir der Wein in den
Sinn."
Im Lauf der Jahre hat er viel Lehrgeld zahlen müssen aber auch großes Wissen
erworben. Urlaube führten meist in Weinbaugebiete in Italien, Spanien und
Portugal, er kam sogar bis nach Japan, Korea und Kanada. Außerdem verschlang er
viel Literatur über passende Sorten, den richtigen Schnitt, die Lese und das
Keltern. Auch heute pflanzt er immer eine Versuchsreihe. Pilzkrankheiten und
Schädlinge werden biologisch bekämpft, das Wild am Waldrand durch einen Zaun
abgehalten, die reifen Trauben durch ein Netz geschützt und die Wühlmäuse durch
Drahtkörbe um die Wurzelballen ferngehalten. Schlangen und Eidechsen haben
Zutritt, die sind nützlich.
"Qualität wird am Rebstock erzeugt und nicht in der Presse", sagt Hofenauer,
stellt aber auch an die Verarbeitung – "unfiltriert und mit natürlicher
Spontanvergärung" – hohe Ansprüche. Den Wein lagert er im Keller in Glasballons.
In einem guten Jahr könnte er 300 Flaschen abfüllen, aufgrund der Versuche mit
neuen Sorten, die noch nicht viel tragen, wird es aber im Durchschnitt nur etwa
die Hälfte. Dass der edle Tropfen mundet, beweist der Weinbauer mit einem
gekühlten Rose, der an dem Sommerabend herrlich erfrischt.
Der Weg zum Weinberg: Vom Zentrum (oder von der Peracher Straße) über die Schul-
und Bruckbergstraße in Richtung Marktlberg, kurz nach der Bahnüberführung rechts
in die Lindenstraße und die erste Straße links (Am Kreuzberg) einbiegen und bis
zum nördlichen Rand fahren.
19.06.2014
Grüne Oase an der Hauptstraße
Wer bei den Rabenseifners einen kleinen Hinterhof-Garten erwartet, wird am 29.
Juni überrascht werden
von Petra Kähsmann
Mit Steinen aus der alten Winhöringer Friedhofsmauer haben Klara und Bruno
Rabenseifner den Brotbackofen auf alt getrimmt. − F.: Kähsmann
Die Gartenkultur im Landkreis können Besucher am Sonntag, 29. Juni, von 10 bis
17 Uhr bei sieben Familien kennenlernen, die zum "Tag der offenen Gartentür"
einladen. Im Vorfeld stellt die Heimatzeitung die teilnehmenden Gärten vor.
Heute: Das Anwesen von Familie Rabenseifner in Neuötting.
Neuötting. Eine Überraschung erwartet all jene, die durch das Gartentor der
Familie Rabenseifner in der Bahnhofstr. 31 treten. Glaubt man in einen kleinen
"Hinterhof-Garten" zu kommen, wird man schnell eines Besseren belehrt. Direkt an
der vielbefahrenen Hauptdurchgangsstraße erstrecken sich gute 1000 Quadratmeter
einer vielfältigen Gartenanlage.
Üppiges Grün und desgleichen an Blütenpracht in mannigfaltigen Variationen, dazu
die unterschiedlichsten Sequenzen des Gartenbaus erwarten den Besucher. Da sind
zum einen die Obstbäume mit Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Pfirsichen, Feigen und
Kiwis sowie zwei Gewächshäuser, wobei eines Tomaten vorbehalten ist. Dazu kommt
ein Gemüsebeet mit allem was das Herz begehrt und gar noch ein kleiner
Bauerngarten, der mit Kartoffel, Mais und Topinambur aufwartet.
"Wir sind regelrechte Selbstversorger," freuen sich Klara und Bruno Rabenseifner
über ihre "ruhige Insel" inmitten der Stadt. Natürlich spielt nicht nur die
Versorgung eine Rolle im Garten der Familie. Da gibt es neben herrlich blühenden
und dekorierten Blumeninseln auch noch die eine oder andere Eigenheit. So findet
man etwa alte 1000-Liter-Weinfässer, die noch bearbeitet werden müssen und dann
als Ziergegenstand oder Badezuber dienen sollen. An einem der beiden Eingänge
empfängt ein 65 Zentner schwerer Findling mit dem Freistaat-Bayern-Schild die
Besucher. Dieser im Boden fest verankerte Stein ist ein Geburtstagsgeschenk des
Hausherrn. Und das "Brunos-Biergarten-Schild" am Gartenhaus zeugt von einer
gewissen Gemütlichkeit und Gastfreundschaft.
Diese bekommen auch die Besucher am "Tag der offenen Gartentüre" zu spüren. Dann
nämlich, wenn es aus dem selbst gebauten Backofen herrlich nach Pizza duftet,
die es neben selbst gebackenem Brot und Getränken zu erwerben gibt. Den Backofen
hat Bruno Rabenseifner auf alt getrimmt und zum Bau teilweise Mauersteine der
abgerissenen Winhöringer Friedhofsmauer verwendet. Die gusseiserne, mit
Bayernlöwen verzierte Ofentür, ist ein weiteres Indiz für die Einzigartigkeit
des kleinen Bauwerks.
Davor lockert ein kleiner Teich, dicht bewachsen mit Seerosen, Schilf und
Gräsern die Grasfläche auf. Darin tummeln sich echte und Keramikfische. Ein
kleiner Bachlauf und das ausgeklügelte Wintersystem des Hausherren sorgen für
das Wohlbefinden der Goldfische. Einen südlichen Touch erhält das Arrangement
durch Bambus und Palmen.
Eine Vielzahl der Gewächse stammen aus eigener Anzucht. Als richtiges Hobby hat
sich dabei für Klara Rabenseifner die Buchszucht herauskristallisiert. Die
vielen Bäumchen werden von ihr liebevoll gepflegt und in unterschiedliche Formen
gebracht. Was es sonst noch alles zu entdecken gibt, können die Besucher am
Sonntag, 29. Juni, herausfinden.
Der Garten befindet sich stadtauswärts Richtung Innbrücke auf Höhe des
Möbelhauses Fischer. Gegenüber führt eine Brücke über den Möhrenbach. Ist diese
überquert wendet man sich nach links und hat praktisch das Ziel erreicht.
21.06.2014
Verwunschene Eckerl
Unweit des Marktler Bruckbergs haben Gundi und Alois Aigner ein Refugium für
Flora und Fauna geschaffen
Gundi und Alois Aigner in ihrem kleinen grünen Paradies. − Foto: Alfred Kleiner
Die vielfältige Gartenkultur im Landkreis können Besucher am Sonntag, 29. Juni,
von 10 bis 17 Uhr bei sieben Familien kennenlernen, die zum "Tag der offenen
Gartentür" einladen. Veranstaltet vom Kreisverband für Gartenbau und
Landespflege, ist diese Einladung eine gute Gelegenheit zum Austausch unter
Hobbygärtnern, zum Fachsimpeln und zur Weitergabe des Pflanzenwissens. Im
Vorfeld stellt die Heimatzeitung die teilnehmenden Gärten vor. Heute: Das
Anwesen von Familie Aigner in Marktl.
Marktl. Der über 20 Jahre alte ländliche Hausgarten von Gundi und Alois Aigner,
Am Kreuzberg 1, ist in Anlehnung an den nördlich angrenzenden Hang-Laubmischwald
bepflanzt und am westlichen Rand der Bruckbergsiedlung zu finden. Das Paar hat
hier eine grüne Oase mit lauschigen Sitzplätzen, Nischen und Ecken inmitten
üppiger Pflanzen geschaffen. Der naturnahe nicht allzu große Garten bietet dem
Besucher eine erstaunliche Vielfalt. Jedes Fleckerl ist genützt, schon am Zugang
laden Hortensien, ein Rosenspalier, Buchs, Sträucher und Blütenstauden zum
Betreten ein.
Auf dem Idyll findet alles Platz: eine Teichanlage umrandet von Funkien, Lupinen
und anderen Blumen, lauschige Sitzplätze mit Pergola und Überdachung, ein
Nutzgartenbereich mit Gemüsebeeten, Gewächshäusern und Obstspalier.
Zum Bedauern der Besitzer hat dem sonst so üppig tragenden Aprikosenbaum der
Spätfrost Mitte April geschadet, so dass heuer nur an einem Ast Früchte zu
entdecken sind. In einer Gartenecke hat Gundi Aigner Beerensträucher
angesiedelt, Rosenbüsche leuchten aus dem Erika-Unterwuchs. Viele Blumen sind
selber aufgegangen und schmücken die zusammengewachsenen Bereiche als
Farbtupfer. Ein knorriger, fruchtbarer Weinstock, Hauswurz in Tontöpfen,
Kräuterbüsche, der Garten ist eine kleine Wundertüte.
Gundi Aigner läuft nicht jedem Unkraut hinterher und so finden hier auch
heimische Tierarten wie Eidechsen, Blindschleichen, Käfer und Fluginsekten einen
Lebensraum. Da sie gerne etwas Neues ausprobiert, ist sie froh über die
Unterstützung durch ihren Ehemann Alois, der bereitwillig immer wieder mal
Sträucher umsetzt, bauliche Änderungen anpackt, Wege verlegt und sich
handwerklich überall helfen kann.
Im Lauf von zwei Jahrzehnten haben sie viel Erfahrung gesammelt – "es braucht
alles seine passende Ecke" – und die schönsten Fleckerl sind von der Straße aus
gar nicht zu sehen. So der Teich mit Seerosen und Goldfischen, die laut Gundi
Aigner "wie verrückt züchten".
Hier ist eine eigene kleine grüne Welt entstanden, die eigentlich pflegeleicht
ist. Trotzdem "wird man nie fertig, wenn man auf der Terrasse sitzt, sieht man
hier was und da was und packt wieder an", sagt die Gartenliebhaberin. Beide
haben aber einfach Freude an jedem Pflänzchen, sonst würden sie sich die Mühe
nicht machen.
Der Weg zum Garten, Am Kreuzberg 1: Vom Zentrum (oder von der Peracher Straße
vorbei am Friedhof) über die Schulstraße und Bruckbergstraße in Richtung
Bruckberg kurz nach der Bahnüberführung rechts in die Lindenstraße, die erste
Straße links und das erste Haus auf der linken Seite.
24.06.2014
Eine Oase der Fantasie und Kunst
Elisabeth Hauser hat mitten in Neuötting einen 2000 Quadratmeter großen Park
angelegt
von Petra Kähsmann
Komödie der Tiere: Elisabeth Hauser vor ihrer Hommage an Paul Klee. − Foto:
Kähsmann
Die vielfältige Gartenkultur im Landkreis können Besucher am Sonntag, 29. Juni,
von 10 bis 17 Uhr bei sieben Familien kennenlernen, die zum "Tag der offenen
Gartentür" einladen. Veranstaltet vom Kreisverband für Gartenbau und
Landespflege, ist diese Einladung eine gute Gelegenheit zum Austausch unter
Hobbygärtnern, zum Fachsimpeln und zur Weitergabe des Pflanzenwissens. Im
Vorfeld stellt die Heimatzeitung die teilnehmenden Gärten vor. Heute: das
Anwesen von Elisabeth Hauser in Neuötting.
Neuötting. Über den Dächern der Innstadt öffnet ein ganz besonderer Garten seine
Tore – die "grüne Oase" von Elisabeth Hauser zeichnet sich nicht nur durch ihre
florale Gestaltung aus, sie entführt in eine Welt der Fantasie und der Kunst.
Dazu offenbart sie wunderschöne Ausblicke auf die Kirchen der alten
Handelsstadt.
Viel Energie fordert der über 2000 Quadratmeter große Garten seiner Besitzerin
ab. "Eine Stunde am Tag ist nichts", sagt Elisabeth Hauser, "an vielen Tagen bin
ich bis zum Dunkelwerden draußen". Warum dies so ist, wird dem Besucher schnell
klar. Es ist die Landschaftsform des Gartens, die neben Ebenen Hänge in
verschiedenen Steilheitsgraden aufweist. Mit viel Liebe und Gespür für Farben
und die Natur hat sie daraus das Beste gemacht und lässt schon mal die
heimischen Gewächse mit wenigen korrigierenden Maßnahmen in ihrem Wachstum
gewähren. An anderer Stelle wirkt der Garten parkähnlich, wo sich in verschieden
gestalteten Rabatten eine wahre Blütenpracht entfaltet. "Jetzt blüht vieles
üppig und schön. Doch wie es am Tag der offenen Gartentür aussieht, kann ich
nicht sagen", zweifelt Elisabeth Hauser.
Weiße Astilben, Rosen in vielen Farben, Farne, Frauenmantel, Jasmin, Funkien,
Storchenschnabel, Lavendel, Taglilien und Annabel-Hortensien sind nur einige der
dekorativen Gewächse. Die Hänge säumen heimische Sträucher und Bäume, Efeu
bedeckt den Boden, eine Hangwiese ist durchsetzt mit Obstbäumen. Hier oder dort
stehen Brunnen und Wassertröge mit Seerosen, Rohrkolben und der einen oder
anderen Schilfart.
Doch Elisabeth Hauser wäre nicht die Künstlerin, die sie ist, würde ihr Garten
nicht durch Skulpturen einen besonderen Glanz erhalten. Die meisten entstanden
bei den Stahlsymposien in Riedersbach. Und so mischen sich unter die realen auch
Seerosen aus Metall. Da wird hier das Märchen vom "hässlichen Entlein" erzählt
und grüßen dort von Picasso beeinflusste Köpfe, afrikanische Gesichter, ein
abstrahierter Läufer oder verschiedenartige Frauengestalten. Schmetterlinge,
Fische, ein Skorpion, Hunde und so manch Getier tummeln sich ebenfalls zwischen
der üppigen Flora wie ein Gnom und ein Herzschelm. Und ja, auch ihr
Riedersbacher Erstlingswerk – ein Herzerl – ist zu bewundern.
Ein weiteres Material ihres Schaffens ist Glasfaser mit Polyesterharz. Daraus
entstand für die Landesgartenschau in Burghausen die bunte Fantasie "Symbiose",
die einen Teil des Gartens dominiert, und auch ein großer, weißer Kopf gleichen
Materials sieht dem Besucher, der die Schätze des Gartens erforscht, entgegen.
Der Eingang des Gartens (Altöttinger Straße 17 a) liegt vom Stadtplatz her
kommend in Richtung Altötting gegenüber des Seban Dönhuber-Hauses am Fuße des
Faltermeier Berges.
26.06.2014
Zu Besuch beim Taglilien-Züchter
Tag der offenen Gartentür: Erhard Schlott aus Marktl hat sich ganz der
farbenprächtigen "Blume des faulen Gärtners" gewidmet
von Monika Kleiner
Erhard Schlott inmitten seiner bunten Taglilienpracht. − Foto: Alfred Kleiner
Die vielfältige Gartenkultur im Landkreis können Besucher am Sonntag, 29. Juni,
von 10 bis 17 Uhr bei sieben Familien kennenlernen, die zum "Tag der offenen
Gartentür" einladen. Veranstaltet vom Kreisverband für Gartenbau und
Landespflege, ist diese Einladung eine gute Gelegenheit zum Austausch unter
Hobbygärtnern, zum Fachsimpeln und zur Weitergabe des Pflanzenwissens. Im
Vorfeld stellt die Heimatzeitung die teilnehmenden Gärten vor. Heute: Erhard
Schlott und seine Taglilienzucht in Marktl.
Marktl. Das Gärtnerherz von Erhard Schlott in der Ludwig-Edmaier-Straße 5
schlägt für die Taglilien (Hemerocallis). Unweit seines Wohnhauses hat er eine
Fläche von rund 450 Quadratmetern am Rand der Siedlung gepachtet und sich der
Züchtung der beliebten winterharten und langlebigen Stauden verschrieben.
Beim Tag der offenen Gartentür am Sonntag, 29. Juni, können die Besucher von 10
bis 17 Uhr eintauchen in eine sinnliche Welt voller Blütenpracht und Farbe. Sie
finden hier die unterschiedlichsten Taglilien: amerikanische, europäische und
eigene Züchtungen, Wildsorten – insgesamt rund tausend Pflanzen. Terminlich
passt es wunderbar: Am 29. Juni können die Gäste die ganze Fläche in voller
Blüte bewundern und mit dem Besitzer über Anzucht und Vermehrung fachsimpeln und
so neue Ideen und Anregungen für den eigenen Garten finden.
Die Blütezeit der prächtigen Taglilien erstreckt sich von Ende Mai bis Anfang
Oktober. Mit ihren leuchtenden Farben lassen sie jeden Garten erstrahlen. Erhard
Schlott kann außer Blau fast alle Blütenfarben bieten, manche mit "Augen",
andere am Rand gerüscht, die Möglichkeiten sind schier unerschöpflich. Fast
liebkosend fährt er mit seinen Fingern über die rosa, sonnengelb, rot und lila
leuchtenden Blumen, zupft hie und da ein gelb gewordenes Blatt oder eine
verwelkte Blüte ab. Die Gärtnerliebe zu den Schönheiten ist ihm ins Gesicht
geschrieben.
Jede Blüte hält zwar nur einen Tag, daher ihr Name, aber sie öffnen sich
nacheinander, so dass eine Pflanze mit bis zu 15 einzelnen Blüten an einem
Stängel auf eine Blühdauer von etwa vier bis sechs Wochen kommt. Viele Sorten
und viele Wildformen versprühen auch einen herrlichen Duft.
Vor gut 15 Jahren hat Erhard Schlott die erste Taglilie im Garten gepflanzt –
der Anfang einer großen Liebe. Die unkomplizierte Staude ist immer mehr zu einer
richtigen Leidenschaft geworden. Vor etwa fünf Jahren hat er mit dem Züchten und
Vermehren angefangen. Er überlässt es mehr dem Zufall und freut sich daran, was
rauskommt: "Wenn ich im Moment raus gehe, sieht es jeden Tag anders aus", sagt
er. Schlott ist immer wieder fasziniert von den Möglichkeiten und der
Sortenvielfalt und er ist stets im Austausch mit anderen Züchtern, so kommt er
gleich an die Samen von interessanten Neuerscheinungen.
Bei der Größe des Taglilienfeldes gibt es immer was zu tun, obwohl die Stauden
nicht anspruchsvoll sind, sondern winterhart, schneckenresistent und langlebig.
Im Sommer muss er ausreichend gießen. Sonst gibt Erhard Schlott dem bekannten
Gärtner Karl Förster recht, der die Taglilie als "Blume des faulen Gärtners"
bezeichnete. Ein Gewächshaus, ein Hochbeet und ein Insektenhotel runden den
Schaugarten ab.
Zu finden ist das Taglilienreich zirka 400 Meter vom Zentrum über die
Schulstraße (oder die Peracher Straße) und die Bruckbergstraße in Richtung
Marktlberg kurz vor der Bahnüberführung auf der linken Seite in die Ludwig-Edmaier-Straße
einbiegen, bis zu deren Ende fahren, links einbiegen.
28.06.2014
Über Streuobstwiesen schlendern
Tag der offenen Gartentür: Obstbäume auf vier Hektar bei Familie Westenthanner
in Grasset
von Rosi Spielhofer
Andrea Westenthanner in der Spindelbusch-Anlage. Manche Reihen sind übersät mit
Früchten, andere tragen heuer gar kein Obst. − Foto: Spielhofer
Die vielfältige Gartenkultur im Landkreis können Besucher am Sonntag, 29. Juni,
von 10 bis 17 Uhr bei sieben Familien kennenlernen, die zum "Tag der offenen
Gartentür" einladen. Veranstaltet vom Kreisverband für Gartenbau und
Landespflege, ist diese Einladung eine gute Gelegenheit zum Austausch unter
Hobbygärtnern, zum Fachsimpeln und zur Weitergabe des Pflanzenwissens. Im
Vorfeld stellt die Heimatzeitung die teilnehmenden Gärten vor. Heute: Familie
Westenthanner und ihre Obstbaumplantage.
Burgkirchen. Obstbäume so weit das Auge reicht auf einem Areal von vier Hektar.
In den Obstgärten von Familie Westenthanner in Grasset können die Besucher am
kommenden Sonntag über Streuobstwiesen schlendern oder zwischen
Spindelbusch-Anlagen spazieren gehen und gleichzeitig Fachinformationen rund um
den Obstbau erhalten.
Bei einem kleinen Rundgang erzählt Andrea Westenthanner über den Familienbetrieb
mit Obstbau und Brennerei. Der ländliche Obstgarten ist geprägt durch
Streuobstanlagen mit 240 Hochstämmen, im Jahr 2007 gepflanzt, sowie mit einem
etwa 80 Jahre alten Bestand aus 90 Halb- und Hochstämmen. Der Ertrag aus dieser
extensiven Bewirtschaftung geht in die hauseigene Most- und Saftproduktion.
Intensiv bewirtschaftet werden 2400 Spindelbuschbäume verschiedenster Obstarten
und Sorten. Es gibt etwa 50 Apfelsorten, wie beispielsweise Topaz, Gala, Elstar
und die alte Sorte Wiltshire.
Bei der Ernte hilft mit vereinten Kräften der Freundeskreis, das Tafelobst wird
gleich als Frischware verkauft oder eingelagert. Der Ertrag im Obstbau ist stark
von der Witterung abhängig und wegen einiger frostiger Nächte während der Blüte
"gibt es heuer keine Pfirsiche oder Aprikosen", bedauert Andrea Westenthanner.
Der Nachtfrost hat sich auch auf andere Sorten ausgewirkt. So sind manche
Spindelbusch-Reihen übersät mit Früchten, andere dagegen tragen heuer gar kein
Obst.
Auch die weitum bekannte Brennerei ist am Sonntag geöffnet. Hier werden in der
Hauptsache Obstbrände, aber auch Liköre hergestellt. Ein Brennvorgang mit 120
Litern Maische in der Brennanlage dauert drei Stunden. Der aufstrebende
Familienbetrieb in Grasset entwickelt sich stetig weiter mit entsprechenden
Ausbildungen. So hat Andrea Westenthanner, Bayerns einzige landwirtschaftliche
Brennmeisterin, heuer im März eine vierwöchige Sommelier-Ausbildung an der
Hochschule Weihenstephan absolviert.
In diesem etwas anderen ländlichen Garten in Grasset informieren Schautafeln
über den Obstbau und bei Bedarf werden Gruppenführungen angeboten. Anfahrt: In
Burgkirchen nach Gendorf in die Mozartstraße, diese ganz durchfahren in den
Kirschbaumweg und in die Wührermühlstraße bis zum Barbermühlweg 2.
kreisverband2Textmarke
Ein paar Fotos vom Tag der offenen Gartentür:
Die Katze von Brigitte und Josef Straßer
Die Kreisverbands-Vorstandschaft mit Bezirksverbandvorsitzendem Wolfram Vaitl-Gloo (7. von rechts)
Wolfgang Hofenauer
Klara und Bruno Rabenseifner
Der Gartenbauverein Neuötting
Bei Elisabeth Hauser
Andrea Westenthanner führt durch die Anlage
30.06.2014
Trotz Regen kein verwässerter Tag der offenen Gartentür
Ausgerechnet beim Schautag der Gartler kommt der lang ersehnte Regen –
Besucherinteresse in Marktl, Stammham, Neuötting und Burgkirchen
Viele Ideen für die Gartengestaltung gab es bei den Rabenseifners in Neuötting.
− Foto: Lambach
Zwiegespalten waren am gestrigen Sonntag jene Familien in Marktl, Stammham,
Neuötting und Burgkirchen, die ihre Gartentüren geöffnet hatten: Einerseits
wünschten sie sich sehnlich Regen für die dürstende Natur, andererseits hätten
sie ihre Pflanzen- und Blütenpracht den Besuchern lieber bei sonnigem Wetter
präsentiert. Über Besuchermangel konnten sie sich aber nicht beklagen, besonders
am Nachmittag, als zeitweise die Schirme geschlossen werden konnten.
Der Schwerpunkt lag heuer im Inntal, allein in Marktl hatten drei Gärten
geöffnet; alle teilnehmenden Gärten hatte die Heimatzeitung bereits groß
vorgestellt: Den ländliche Hausgarten von Gundi und Alois Aigner, Am Kreuzberg
1, wo schon ab 10 Uhr dichtes Gedränge herrschte, das Taglilienreich von Erhard
Schlott, Ludwig-Edmaier-Straße 5, der auch viele Fragen der nicht abreißenden
Besucherschar zur in schöner Blüte stehenden Sortenvielfalt gab, sowie den
Weinberg von Petra und Wolfgang Hofenauer, Am Kreuzberg 17, die ihre rund 100
Stöcke präsentierten und Einblick in die ökologische Anbauweise und verschiedene
Schnittsysteme gaben.
Im großflächigen Hausgarten von Brigitte und Josef Straßer, Stammham/Am Bahnhof,
Hauptstraße 49, fanden die Besucher nicht nur einen reichen Schatz an
Pflanzinseln mit Rosen, Kletterpflanzen, Schattenstaudenbeeten, Obstbäumen,
Strauch-Raritäten und winterharten Stauden, sondern auch ein großes Angebot für
das leibliche Wohl, weil hier der TSV Kaffee, Kuchen und Grillspezialitäten
verkaufte.
Klara und Bruno Rabenseifner in der Neuöttinger Bahnhofstraße präsentierten
einen gleichermaßen nützlichen wie schönen Garten: Sie hat ein Faible für Buchs,
zieht auch aus dem kleinsten Asterl eine neue Pflanze, er mag lieber das Gemüse.
Kartoffeln, Tomaten, Zucchini, Mais, Paprika oder Topinambur – der etwa 1100
Quadratmeter große Garten ist zwar nicht sehr breit, aber ganz, ganz lang.
Überall wächst und gedeiht es. Dabei legen die Rabenseifners weniger Wert auf
exotische Schönheiten als auf einfache Pflanzen, viele davon selbst gezogen. Ein
Anziehungspunkt war bei den Rabenseifners auch der Pizzaofen.
Auf dem Westenthanner-Anwesen in Grasset belehrten Informationstafeln über den
Obstbau. − Foto: Gerlitz
Im großflächigen Hausgarten von Brigitte und Josef Straßer, Stammham/Am Bahnhof,
Hauptstraße 49, fanden die Besucher nicht nur einen reichen Schatz an
Pflanzinseln mit Rosen, Kletterpflanzen, Schattenstaudenbeeten, Obstbäumen,
Strauch-Raritäten und winterharten Stauden, sondern auch ein großes Angebot für
das leibliche Wohl, weil hier der TSV Kaffee, Kuchen und Grillspezialitäten
verkaufte.
Klara und Bruno Rabenseifner in der Neuöttinger Bahnhofstraße präsentierten
einen gleichermaßen nützlichen wie schönen Garten: Sie hat ein Faible für Buchs,
zieht auch aus dem kleinsten Asterl eine neue Pflanze, er mag lieber das Gemüse.
Kartoffeln, Tomaten, Zucchini, Mais, Paprika oder Topinambur – der etwa 1100
Quadratmeter große Garten ist zwar nicht sehr breit, aber ganz, ganz lang.
Überall wächst und gedeiht es. Dabei legen die Rabenseifners weniger Wert auf
exotische Schönheiten als auf einfache Pflanzen, viele davon selbst gezogen. Ein
Anziehungspunkt war bei den Rabenseifners auch der Pizzaofen.
Taglilien sind auch im Regen schön – das konnte man in Marktl erleben. − Foto:
Kleiner
Stetes Kommen und Gehen herrschte auch auf dem vier Hektar großen Anwesen der
Familie Westenthanner in Grasset (Gemeinde Burgkirchen/Alz). In diesem
besonderen ländlichen Garten erklärten Schautafeln den Obstbau und auf Nachfrage
führte Andrea Westenthanner Gruppen durch die Schnapsbrennerei. Der Obstgarten
ist geprägt durch Streuobstanlagen mit 240 Hochstämmen, im Jahr 2007 gepflanzt,
sowie von einem etwa 80 Jahre alten Bestand aus 90 Halb- und Hochstämmen. Dazu
kommen 2400 Spindelbuschbäume verschiedener Obstarten.
− mk/ina/ge
6.8.2014
Biker abseits aller Klischees
Das Ehepaar Jobst aus Töging fährt mit Leidenschaft Harley – von Vorurteilen
halten sie nicht viel
von Lena Huttner
84 PS hat die Ultra Classic e-Glide von Marianne und Clemens Jobst. Klar dass
bei so einer Maschine die schwarze "Member-for-Life"-Kutte nicht fehlen darf. −
Foto: Huttner
Töging. Harley-Fahrer sind Rocker, die meisten in einer Gang und die ist ganz
bestimmt kriminell: Wer das Ehepaar Jobst aus Töging kennen lernt, merkt, wie
sehr man sich auch irren kann. Die beiden 61-jährigen entsprechen so gar nicht
dem überstrapazierten Klischee der harten Biker – und das trotz Kutten und
schwerer Maschine. Bei dieser handelt es sich übrigens um eine Harley Davidson
Ultra Classic E-glide. 84 PS hat das gute Stück, bei einem Gewicht von 450 Kilo.
Neben diesem Schmuckstück besitzen die Jobsts noch eine zweite Maschine aus dem
Hause Harley Davidson: eine Softtail Heritage Classic.
Die Liebe zum Motorrad fahren hat Clemens Jobst vor gut 17 Jahren entdeckt.
"Damals dachte ich mir, wenn ich es jetzt nicht mache, dann nie", erzählt er.
Zwar hat Jobst seinen Motorrad-Führerschein seit dem 18. Lebensjahr, genutzt hat
er ihn dennoch lange nicht. Die Reaktion seiner Frau auf sein erwachtes
Interesse an schweren Maschinen war zwar zunächst wenig enthusiastisch, aber
dennoch verständnisvoll. "Solange er versprochen hat, dass er vorsichtig fährt,
hatte ich nichts dagegen", erinnert sich Marianne Jobst. Auf dem ersten
Motorrad, einer Virago 535 von Yamaha, fuhr sie allerdings nur ungern mit.
Mit dem Kauf der ersten Harley änderte sich das allerdings. Zumal Marianne Jobst
die treibende Kraft für diesen Kauf war: "Mir hat die Maschine zwar gut
gefallen, aber meine Frau hat letztendlich entschieden, sie zu kaufen",
erläutert Clemens Jobst. Seit einigen Jahren ist das Ehepaar auch Mitglied beim
"Niederbayern Chapter", einer Bikergruppe für Harley-Liebhaber. Da darf
natürlich auch die schwarzlederne "Member-for-Life"-Kutte nicht fehlen.
Bedrohlich oder gar kriminell wirken die Jobsts in ihrer Motorrad-Kluft nicht.
Spätestens der Teddybär, der als ständiger Begleiter hinten auf der Harley
seinen Platz hat, relativiert den Eindruck der knallharten Biker. Angefeindet
worden ist das Ehepaar erfreulicherweise noch nie. "Es ist immer ganz lustig,
wenn wir den Helm abnehmen und die Leute sehen, dass wir ganz normale Menschen
sind", erzählt der 61-jährige und lächelt verschmitzt.
Sowohl mit ihrem Chapter als auch zu zweit sind die Jobst viel auf ihren Harleys
unterwegs. Marianne Jobst bleibt allerdings Beifahrerin. Das Paar war schon in
Norwegen, Irland und Schottland, nach Südtirol fahren sie regelmäßig. Die
berüchtigte Route 66 reizt die beiden allerdings nicht. "Es gibt auf der Welt so
viele schöne Strecken. Abgesehen davon existiert die ursprüngliche Route 66 gar
nicht mehr", erklärt Clemens Jobst.
Einen Unfall hatte das Paar bisher. Mit einem Schlüsselbein- beziehungsweise
Handgelenkbruch ging der aber sehr glimpflich aus. "Auf die richtige
Schutzkleidung kommt es an", sind sich beide einig. "Mir wird es ganz anders,
wenn ich Roller- oder Motorradfahrer in kurzen Hosen und mit offenem Helm sehe",
verdeutlicht Clemens Jobst.
Angst habe er eigentlich nur vor gedankenlosen und unaufmerksamen Autofahrern,
sagt der 61-jährige. "Wenn einer keinen Abstand hält und ich hinfalle, überfährt
er mich", verdeutlicht er. Auch gegen manche Motorrad-Kollegen haben die Jobsts
Einwände. "Man muss nicht mit Tempo 300 über die Landstraße brettern, dafür gibt
es Rennpisten, wo keine Dritten zu Schaden kommen können. Raser gehören nicht
auf die Straße".
Das Ehepaar Jobst hat keine besonderen Routen, die noch abgefahren werden
müssen. "Ich wünsche mir, möglichst lange Motorrad fahren zu können", sagt
Clemens Jobst. "Und wenn ich die Maschine irgendwann nicht mehr halten kann,
kaufe ich ein Dreirad".
24.9.2014
Abschlussfeier Teilnehmer am Tag der offenen Gartentür 2014 im Gasthaus Hummel in Marktl.
29.09.2014
Reminiszenz an einen schönen Tag
"Offene Gartentür" kam sehr gut an – Ehrenurkunden für die Gastgeber
Marktl. Familien aus Marktl, Stammham, Neuötting und Burgkirchen, die Ende Juni
beim Tag der offenen Gartentür den Besuchern einen "Blick über den Gartenzaun"
geboten hatten, wurden jetzt vom Veranstalter, dem Kreisverband für Gartenbau
und Landespflege, nachträglich geehrt. Im Gasthaus Hummel an der Ortsgrenze
zwischen Marktl und Stammham gab es Dankesworte, Ehrenurkunden und ein Essen für
die Gastgeber-Familien.
Der Schwerpunkt war diesmal im Inntal gelegen. Allein in Marktl fanden
Gartenfreunde drei Ziele, den ländlichen Hausgarten von Gundi und Alois Aigner,
die Taglilienzucht von Erhard Schlott und den Weinberg von Petra und Wolfgang
Hofenauer. In Stammham war der großflächige Hausgarten von Brigitte und Josef
Straßer geöffnet. Zwei Stationen gab es in Neuötting: den Künstlergarten von
Elisabeth Hauser sowie den Siedlungsgarten mit Gemüseanbau und Backofen von
Klara und Bruno Rabenseifner. In Burgkirchen-Grasset luden Edith und Ludwig
Westenthanner in den Obstgarten und die Schnapsbrennerei ein.
In Absprache mit den umliegenden Landkreisen veranstaltet der Kreisverband im
Dreijahresrhythmus einen Tag der offenen Gartentür. Ziel ist laut
Kreisvorsitzendem Stefan Jetz, neue Gartenwelten und grüne Oasen zu entdecken
und zu erleben. Beim jetzigen Treffen mit Rückschau sprachen alle von einer
schönen Erfahrung und vielen interessierten und rücksichtsvollen Besuchern,
obwohl das Wetter gar nicht mitgespielt und es fast den ganzen Tag geregnet
hatte.
Der Kreisvorsitzende erinnerte an die lange Tradition der Gartentage und dankte
den Gastgebern für die Mühen. Der Mensch habe schon immer gerne einen "Blick
über den Gartenzaun" geworfen und auch diesmal war laut Jetz die Resonanz –
trotz des Regenwetters – sehr positiv und die Besucher aus weitem Umkreis
freuten sich über die Vielfalt und Fülle der Gärten und den gegenseitigen
Austausch. In drei Jahren sei eine Fortsetzung der Veranstaltungsreihe geplant,
kündigte er an und überreichte den Gartenbesitzern Urkunden vom Bezirksverband
Oberbayern, die auch vom Regierungspräsidenten Christoph Hillenbrand
unterschrieben sind.
− mk
Kreisvorsitzender Stefan Jetz (rechts) mit den Gastgebern des diesjährigen
Gartentags. − Foto: Kleiner
08.11.2014
KREISNACHRICHTEN
Gartenbauer treffen sich am Mittwoch
Altötting. Unter anderem der landesweite Wettbewerb "Unser Friedhof – Ort der
Würde, Kultur und Natur", steht am Mittwoch, 12. November, auf der Tagesordnung
der Jahreshauptversammlung des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege. Ab
19.30 Uhr geht es im Gasthof "Zwölf Apostel" auch um ein Seminar für
Vereinsvorsitzende sowie um die geplante Inforeise 2015.
15.11.2014
Kritik an Beitragserhöhung – Lob für Tag der offenen Gartentür
Gartler monieren Art und Weise der Anpassung durch den Landesverband
Trotz Regens hatte der "Tag der offenen Gartentür" zahlreiche Besucher
angelockt. Lob gab es dafür jetzt bei der Herbstversammlung. − F.: mk
Altötting. 16 Jahre liegt die letzte Erhöhung zurück. Jetzt will der
Landesverband für Gartenbau und Landespflege seine Mitgliedsbeiträge aufstocken
– um 69 Cent zum 1. Januar 2016 hin. Bei der Herbstversammlung des
Kreisverbandes im Gasthof "Zwölf Apostel" gab es deswegen einigen Widerspruch.
Moniert wurde die Art der Beitragserhöhung − dass diese ohne vorherige Absprache
mit den Bezirks- und Kreisverbänden erfolgt sei. Kreisvorsitzender Stefan Jetz
erklärte dazu, dass auch die Delegierten bei der Landesverbandstagung in
Deggendorf vor "vollendete Tatsachen" gestellt worden seien. Dennoch verteidigte
er die Beitragsanpassung.
Begeistert zeigte sich Jetz vom "Tag der offenen Gartentür". Anhand einer
Diaserie blickte er auf die jüngste Auflage zurück und lobte die Mitglieder die
in Marktl, Stammham und Neuötting ihre Gärten geöffnet hatten.
Geschäftsführer Clemens Jobst ging auf die Ausschreibung zum bayernweiten
Wettbewerb 2015 ein, der unter dem Motto "Unser Friedhof − Ort der Würde, Kultur
und Natur" steht. Ziel des Wettbewerbes sei es, das Bewusstsein für gut
gestaltete Friedhöfe zu schärfen, so Jobst. Die Bewertung erfolge durch eine
Kommission im Mai. Für Jobst ist die kostenlose Teilnahme am Wettbewerb
sinnvoll. Er forderte deshalb die Mitglieder auf, die "Träger der Friedhöfe" in
den einzelnen Ortsverbänden zur Teilnahme zu animieren.
Ferner wird im nächsten Jahr ein "Seminar für Vereinsvorstände und
Nachwuchskräfte" des Bayerischen Landesverbandes in Altötting stattfinden. Damit
sollen junge potenzielle Nachfolger für die einzelnen Ortsvereine gefunden
werden. Der frisch gewählte Landesverbandspräsident Wolfram Vaitl habe bereits
sein Kommen zugesagt.
Mittels Powerpoint-Präsentation blickte Clemens Jobst auf die Informationsreise
des Kreisverbandes nach England zurück. Zugleich gab er eine Vorschau auf die
nächste Fahrt, die nach Andalusien führen wird. Einige Plätze seien noch frei.
Im Anschluss stellte Stefan Jetz die Frage, ob die Broschüre "Vereinsgartenblattl"
statt wie bislang jährlich künftig nur noch alle zwei Jahre erscheinen sollte –
oder die Ortsvereine alternativ einen kleinen Obolus von 50 Cent als
Unkostenbeitrag beisteuern könnten? Nach einigen "Für und Wider" bei den
Wortmeldungen regte Stefan Jetz an, das Thema bei der nächsten Sitzung mit der
Vorstandschaft nochmals eingehend zu diskutieren. Mit einer Vorschau auf die
bevorstehenden Termine und Veranstaltungen für 2015 schloss die Veranstaltung.
− am