zurück nach Kreisverband

 

Zur Webseite des Kreisverbands

 

Hier beginnt aus Platzgründen die Seite "Kreisverband 2"

 

 

 

 

 

 

 

 

 

11.11.2024
Gartler sind „anerkannte Naturschutzvereinigung
Anerkennung für ganz Oberbayern bestätigt – Herbstversammlung des Kreisverbands Gartenbau und Landschaftspflege
Altötting. Gleich zu Beginn der Herbstversammlung im „Münchner Hof“ hatte Clemens Jobst, Vorsitzender des Altöttinger Kreisverbands für Gartenbau und Landschaftspflege, die Knallermeldung für die anwesenden Ortsvorsitzenden: „Ab sofort sind wir anerkannte Naturschutzvereinigung in Oberbayern!“ Diese Nachricht brachte er von der Bezirkstagung mit, die Mitte Oktober in Feldkirchen stattfand. Allein die Ortsverbände in Oberbayern dürfen diesen Zusatz ab sofort auf ihren Briefköpfen vermerken. Niederbayern strebt die Anerkennung auch an.

Hoffnung auf mehr
junge Mitglieder


Was bringt das nun? „Wir bekommen ein besseres Image – gleichgestellt mit Bund Naturschutz oder Alpenverein – und damit haben wir nun auch in den Kommunen die Möglichkeit, Stellungnahmen abzugeben“, erklärte Jobst. Dies sei auch bisher schon möglich gewesen, doch nun müssten diese beachtet werden. „Es ist aber zweischneidig, denn politisch müssen wir neutral bleiben“, so der Vorsitzende. Seine Hoffnung sei aber, dass die Gartler nun als anerkannte Naturschutzvereinigung mehr junge Leute in den Verein holen könnten. Der Kreisverband hat aktuell rund 8000 Mitglieder.
Die stellvertretende Kreisvorsitzende Gabriele Hofer möchte zukünftig über Instagram den Kreisverband aufstellen, um das „Mittelalter“ zu erreichen, denn die Jugend sei sowieso auf TikTok. „Schaut’s mal bei Instagram auf den Traunsteiner Kreisverband, die haben da tolle Gartentipps. Da wollen wir in Zukunft auch dabei sein.“ Idee sind dafür nun gefragt und Anregungen erwünscht.
Für den Nachtragshaushalt bedurfte es einer Abstimmung zu drei Punkten, die einzeln beschlossen werden mussten. Für das Altöttinger Gartenbauseminar sind 1500 Euro veranschlagt, die für Flyer und Referenten nötig sind. Das „Gartenblattl“ benötigt für den Druck 5000 Euro und zur Ausbildung einer Projektgestalterin sollen 1000 Euro bezuschusst werden. Die ersten beiden Punkte wurden von den Anwesenden einstimmig abgesegnet. Beim Ausbildungszuschuss gab es eine Enthaltung und eine Gegenstimme.
Kreisgeschäftsführer Andreas Baumgartner stellte die Themen für das Altöttinger Gartenseminar am 21. und 22. Februar 2025 vor: Die Freitagsthemen drehen sich um Lichtverschmutzung im Garten durch grelle LED-Lampen, alte Sorten neu entdecken, Boden und Dünger sowie „Kartoffel – die tolle Knolle“. Am Samstag geht es wieder um den praktischen Teil mit den Grundlagen des Obstbaumschnitts im Kreislehrgarten. Veranstaltungsort ist das Altöttinger Forum. Heuer war die Veranstaltung ein voller Erfolg und man rechnet auch fürs kommenden Jahr mit 80 bis 100 Leuten.
Vom 23. bis 30. März 2025 ist eine Informationsreise nach Marokko geplant, organisiert von Andreas Baumgartner. Es werden Märkte und Gärten besucht sowie ein Weinanbaugebiet und eine Ölproduktion.
Im kommenden Jahr soll es Ende Juni wieder den „Tag der offenen Gartentür“ geben. Dazu haben sich bereits vier Gärten angemeldet, weitere Anmeldungen, zum Beispiel aus den nördlichen Landkreisgemeinden, wären laut Baumgartner „jetzt noch schön“. Für den landesweiten Kinderwettbewerb 2025 „Streuobst – bunt und lebendig“, werden noch Vereine gesucht, die sich beteiligen. Bisher sind erst drei Ortsvereine dabei. Die Vorlaufzeit ist aber lang, denn erst in einem Jahr ist Meldeschluss. Es gibt dafür erste Preise von 500 Euro vom Kreisverband bis zu 5000 Euro vom Landesverband. Der Appell der Vorstände: „Bitte machen Sie mit, es ist kein großer Aufwand dafür nötig!“ Abgabetermin für Bilder und Beiträge im „Gartenblattl ist der 5. Januar 2025. Einreichungen sind ab sofort möglich und werden gerne abgenommen. Das Gartenblattl soll dann in der Frühjahrsversammlung ausgegeben werden.


Gartenplakette für
Inge und Franz Eckl


Stadtrat Wolfgang Sellner vertrat Altöttings Bürgermeister Stephan Antwerpen und verriet, dass „sich Altötting als Schwammstadt fühlen möchte“. Aktuell sollen 75 Bäume gepflanzt werden und danach nochmals 200 Bäume in Nebenstraßen. Er empfahl auch allen, sich die Ehrenamtskarte im Landratsamt abzuholen, da diese sehr viele Vorteile habe und für die Arbeit ein kleines Zuckerl biete: „Ich war damit kürzlich erst kostenlos im Schloss Neuschwanstein.“
Eine Naturgartenzertifizierung mit Gartenplakette und Urkunde ging an das Ehepaar Inge und Franz Eckl aus Burgkirchen. Um die Auszeichnung zu bekommen, muss man in seinem Garten unter anderem auf Pflanzenschutzmittel und Schneckenkorn verzichten. Franz Eckl, dem engagierten Gartler und ehemaligen Gemeinderat, stößt es sauer auf, dass in Zukunft jeder Haus- und Grundbesitzer bei der Gartengestaltung selbst entscheiden kann. Weniger Bürokratie, mehr Freiheiten – das hat sich der Freistaat im Entwurf für ein „Erstes bayerisches Modernisierungsgesetz“ auf die Fahnen geschrieben. Doch daran entzündet sich nun Eckls heftige Kritik: Städte und Gemeinden dürfen künftig keine Gartengestaltung mehr per örtlicher Satzung vorschreiben – zum Beispiel nach ökologischen Gesichtspunkten. Er befürchtet, dass es damit noch mehr Schottergärten gibt, die mehr Umweltprobleme schafften und das Grün verschwinden ließen.
„Als anerkannte Naturschutzvereinigung müssen wir hier aktiv werden“, ergänzte Clemens Jobst. Zum „PFOA-Problem“ merkte Andreas Baumgartner noch an, dass man die Fruchtkörper der Pflanzen aus dem eigenen Garten bedenkenlos essen könne, da diese nicht verseucht seien: „Alles – ob vom Baum oder aus dem Boden – ist unbedenklich.“
−cs

 

 

6.11.2024

Hilde Neugirg eine rüstige Neunzigerin
Viele Gratulanten zum runden Geburtstag – In zahlreichen Vereinen und Ehrenämtern engagiert – Positive Einstellung im Leben
Unterneukirchen. „90 Jahre und kein bisschen leise“ möchte man meinen, wenn man Hilde Neugirg begegnet. Bei relativ guter Gesundheit hat die allseits bekannte und geschätzte Frau am Allerseelentag auf 90 Lebensjahre zurückgeblickt. Mit der Familie, Verwandten, Freunden und Weggefährten ging die Feier im Hofcafé Reichenspurner über die Bühne. Aus terminlichen Gründen kam Pfarrer Hermann Schächner bereits vor der Feier bei ihr zuhause vorbei, um der Jubilarin nicht nur zu gratulieren, sondern auch seinen Dank für ihr Engagement in der Pfarrei auszusprechen.
Als Hilde Gruber kam diese am 2. November 1934 in Unterneukirchen zur Welt. Sie wuchs mit ihrem Bruder Sepp und der bereits 1994 verstorbenen Schwester Maria im Gemeindeteil Dashub auf. Nach dem Schulbesuch arbeitete sie in Haushalten, als Näherin und Verkäuferin. Im Dezember 1957 gab sie dem Elektriker Hans Neugirg in der Johanneskirche das Ja-Wort und beide bezogen im Dorf eine Wohnung. Sieben Jahre später baute sie mit ihrem Bruder das Elternhaus in Dashub um, seither wohnt sie dort.
Die Kinder Bernhard und Christoph vervollständigten mit sechs Enkel und vier Urenkel das Familienglück. 1971 fing sie im Gasthaus Raspl als Küchenhilfe an. „ I bin dort bis einen Tag vor meim 83. Geburtstag bliebn, weil mir die Arbeit Spaß gmacht hat und i von den Wirtsleuten Ernst und Otti Raspl net nur familiär aufgnomma word bin, sondern immer guat behandet wurde“, sagt sie. „Sie ham mich auch aufgfanga, als mein Hans starb.“ Ihren geliebten Mann musste die Jubilarin nämlich bereits im Januar 1980 zu Grabe geleiten. Mit erst 49 Jahren war dieser nach einem Krebsleiden gestorben. Neben vielen Urlaubsreisen, die sie bis nach Russland und China führten, liebt sie vor allem die Fahrten ins nahe gelegene Chiemgau.
Die Jubilarin war und ist auch noch in verschiedenen Vereinen engagiert. Während der knapp 60-jährigen Mitgliedschaft beim Sportverein war sie gut 20 Jahre als Übungsleiterin beim Damenturnen tätig. Daraus entstand auch das Turnerinnenkegeln. Seit zwölf Jahren fährt sie regelmäßig zum Reha-Sport nach Altötting, um fit zu bleiben. Seit 1970 ist sie Mitglied beim Obst- und Gartenbauverein, wo sie zwölf Jahre als Kassiererin zuverlässig tätig war. Viele Jahre leistete sie beim Gartenbau-Kreisverband wertvolle Dienste als Chronistin. Beim Kirchenchor war von 1974 bis 2019 ihre Sopranstimme zu hören. 45 Jahre lang sang Hilde Neugirg auch beim Frauenbundchor und freute sich bei diesem Verein gut 50 Jahre lang auf die Kegelabende.
Beim Frauenbund war sie vor etwa zehn Jahren die treibende Kraft, um einen Seniorinnenstammtisch zu gründen, der sich bis heute immer jeden ersten Mittwoch im Monat im Gasthaus Leidmann großer Beliebtheit erfreut. Ein besonderes Geburtstagsgeschenk hatte aber ihr Sohn Bernhard parat: Er zieht im kommenden Jahr aus dem hessischen Gießen ins bayerische Winhöring um, und darauf freut sich Hilde Neugirg jetzt schon. Heuer fährt sie aber noch einmal nach Hessen, um bei der Hochzeit ihres Enkels Johannes mitzufeiern. Und im kommenden Jahr steht die Hochzeit ihre Enkelin Verena an. Eine positive Einstellung, auch wenn mal einiges nicht normal verläuft, und in Bewegung bleiben: Das sind die Rezepte der Jubilarin fürs Alter. Und „a bisserl Sport schad a net“.
−hgr

 

6.11.2024
PERSONEN UND NOTIZEN
Apfeltage am König-Karlmann-Gymnasium
Altötting. Das König-Karlmann-Gymnasium nahm die Woche der Gesundheit und Nachhaltigkeit zum Anlass, Schüler und Eltern auf die Vielfalt des Obstlehrgartens am Schulgelände aufmerksam zu machen. Dort wachsen unter anderem 34 überwiegend alte Apfelsorten. Vorab setzten sich die 5. Klassen mit dem Apfelangebot im regulären Handel auseinander und stellten dabei fest, dass Äpfel im Supermarkt zwar äußerlich schön sind, die inneren Werte aber oftmals nicht mit denen alter Apfelsorten mithalten können. Anschließend führte Andreas Baumgartner, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt, die Kinder über die Streuobstwiese. Das Angebot weitete sich am folgenden Tag auf alle Mitglieder der Schulfamilie aus: In der Schulaula konnten Schüler, Eltern und Lehrkräfte nicht nur alle auf der Wiese wachsenden Apfelsorten und selbst gepressten Saft verkosten, sondern erhielten auch Informationen über die Streuobstwiese als wichtiger Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten sowie zahlreiche Tipps zu Verwertungsmöglichkeiten von Äpfeln. „Da wir eine so wertvolle Obstwiese direkt hinter dem Schulgelände haben, nutzen wir sie gerne als Baustein zur Erfüllung des Bildungs- und Erziehungsauftrags“, so Schulleiter Georg Kronhuber am Ende der Veranstaltung.
−red/Foto: KKG


28.10.2024
Kreisnachrichten
Gartler informieren über die nächsten Vorhaben
Altötting. Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Altötting veranstaltet am Mittwoch, 6. November, ab 19.30 Uhr wieder seine Herbstversammlung im Gasthof Münchner Hof in Altötting. Es wird von der Bezirksverbandstagung am 12. Oktober in Feldkirchen berichtet, der Nachtragshaushalt 2024 vorgestellt − dabei geht es unter anderem um das Gartenseminar und das Gartenblattl sowie eine Bezuschussung von Projektgestaltern. Zur Sprache kommen auch das Altöttinger Gartenseminar, die Informationsreise nach Marokko, Tag der offenen Gartentür sowie der landesweite Kinderwettbewerb „Streuobst – bunt und lebendig“.
−red

 

13.08.2024
Schweiz verbietet Kirschlorbeer


Hiesige Gartenprofis nehmen Stellung dazu und verraten Alternativen
Altötting. Das schreckt wahrscheinlich auch deutsche Gartenbesitzer auf, die ihr Grundstück mit einer immergrünen Kirschlorbeerhecke vor fremden Blicken schützen: Ab September verbietet die Schweiz nämlich Verkauf, Import und das Verschenken von Kirschlorbeer.
Die Pflanze, die eigentlich Lorbeerkirsche heißt, aber meistens Kirschlorbeer genannt wird, ist hierzulande ebenfalls in vielen Vorgärten zu Hause. „Der Grund des Verbots in der Schweiz sind die invasiven Eigenschaften der Pflanze, sprich das schnelle und unkontrollierte Ausbreiten“, erklärt Clemens Jobst, Vorsitzender des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Altötting, und ergänzt: „Kirschlorbeer verdrängt heimische Arten und verursacht ökologische Ungleichgewichte.“
Auch Andreas Baumgartner, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Altötting, sieht den Kirschlorbeer durchaus kritisch, obwohl es sich grundsätzlich um eine insektenfreundliche Pflanze handle. „Da die Lorbeerkirsche in den meisten Hausgärten jedoch regelmäßig in Form geschnitten wird, können sich weder Blüten noch Früchte bilden, so dass der ökologische Nutzen der Pflanze ziemlich gering ausfällt.“ Die Verwendung einzelner und vor allem frei wachsender Pflanzen sei in Ordnung, so Baumgartner weiter. Ungünstig hingegen seien reine Monokulturen in Gestalt von Formhecken. Wie der Kreisfachberater unterstreicht, bieten diese Strukturen keinen Mehrwert für die Natur. Daher würden bereits heute viele Gemeinden mit Hilfe von Bebauungsplänen die Anlage von Formhecken aus Thujen oder Lorbeerkirschen verbieten.


„Nachfragen sind
extrem zurückgegangen“


Elisabeth Bergmann, Chefin der gleichnamigen Gärtnerei in Burghausen, hat nach eigenen Angaben noch vor drei Jahren große Mengen dieser Heckenpflanze verkauft, als in Burghausen ein Neubaugebiet entstand. „Jetzt sind die Nachfragen extrem zurückgegangen“, berichtet die Gärtnerin, die auch auf die relativ hohe Empfindlichkeit der Lorbeerkirsche durch den Dickmaulrüssler hinweist. „Der schwarze Käfer legt seine Eier in der Erde ab. Die Larven fressen an den Wurzeln der Pflanze, sie verwelkt und stirbt.“
Clemens Jobst bringt die Giftigkeit des Kirschlorbeers ins Spiel und bemängelt darüber hinaus: „Die einfache Kultivierung der Pflanze und der damit verbundene günstige Preis führten dazu, dass Kirschlorbeer als Sichtschutz in den Gärten überhandnahm.“
Alternativen zum Kirschlorbeer gebe es ausreichend, betont Baumgartner und zählt gleich auf: „Bereiche, die wenig Platz bieten können mit Berberitze oder der Kornelkirsche bepflanzt werden. Wer wintergrüne Exemplare wünscht, dem stehen beispielsweise Liguster oder auch die Kriech-Heckenkirsche zur Verfügung.“ Wichtig sei in jedem Fall eine artenreiche Bepflanzung. Einheimische Mischhecken würden der ansässigen Tierwelt Nahrung und Unterschlupf bieten. Was der Kreisfachberater noch hervorhebt: „Heimische Pflanzen haben sich zudem über lange Zeiträume an die vorherrschenden Standortbedingungen angepasst und Resistenzen gebildet.“ Die Verwendung von fremdländischen Gehölzen solle stets eine untergeordnete Rolle spielen.
Für Clemens Jobst ist eine frei wachsende Mischhecke aus verschiedenen Wild- und Ziersträuchern die ideale Eingrünung eines Grundstücks. „Für jede Gartengröße gibt es die richtigen Straucharten. Die Fachberatung am Landratsamt steht gerne helfend zur Seite.“


Heimische Arten für
intaktes Ökosystem


Baumgartner spricht noch die extremen Wetterereignisse an, die vielen Gehölzen zu schaffen macht. Sein Appell: „Gartenbesitzer sollen vorrangig heimische Arten verwenden, damit unser Ökosystem intakt bleibt.“ Mithilfe von Zisternen und Regentonnen sollte Wasser gesammelt und bei Trockenheit den Gehölzen verabreicht werden.
In der Gärtnerei Bergmann sind Kirschlorbeer-Pflanzen schon länger nicht mehr vorrätig. Die Chefin sagt aber: „Wenn Kunden diese Heckenpflanzen wünschen, dann bestellen wir sie selbstverständlich.“ Sie selber sei kein unbedingter Fan von Kirschlorbeer. Blühhecken würden mehr Natur in die Gärten bringen.
−huc

29.06.2024

Ausgezeichneter Kreisfachberater
Andreas Baumgartners grünes Paradies in Mühldorf ist als Naturgarten zertifiziert
Mühldorf/Altötting. Zertifizierte Naturgärten gibt es in der hiesigen Region immer wieder. Wenn jedoch ein Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege einen Amtskollegen aufsucht, um dessen Garten im Hinblick auf eine eventuelle Auszeichnung zu inspizieren, dann dürfte dieser Umstand nicht alltäglich sein. Beschriebene Kombination konnte kürzlich im Mühldorfer Norden beobachtet werden.
Dort wohnt Andreas Baumgartner, seines Zeichens Kreisfachberater im Landratsamt Altötting. Er stellte sich der Herausforderung, seinen Garten fachmännisch „durchleuchten“ zu lassen. Für die Inspektion des Gartens rückte Stefan Zimmermann an, ebenfalls Kreisfachberater, aber im Landratsamt Mühldorf. Weil ein Kontrollgang immer von zwei ausgebildeten Zertifizierern durchgeführt werden muss, wurde Zimmermann noch von Amtsvorgänger Erwin Obermeier begleitet.
Unter der Überschrift „Bayern blüht“ können Gartenbesitzer zeigen wie viel Natur in ihren Gärten steckt. Kleingärtner werden auch gerne als grüne Herzen in Städten und Gemeinden betitelt. Sie punkten mit ökologisch wertvollen Rückzugsräumen für Fauna und Flora. Andreas Baumgartner wollte es jetzt aber genau wissen, ob seine Gartenidylle die Auszeichnung „Naturgarten“ tatsächlich verdient. „Außerdem“, so der Kreisfachberater, „will ich nach außen hin darstellen, dass ein Naturgarten durchaus ein normaler Hausgarten sein kann, vorausgesetzt es wird im Einklang mit der Natur gearbeitet.“ Besucher eines Naturgartens müssen also nicht durch meterhohes Unkraut stapfen, vielmehr begegnet ihnen ein Refugium, in dem sich Tiere und Pflanzen wohl fühlen.
Für eine Auszeichnung sind vier Kern-Kriterien unabdingbar: Verzicht auf chemisch-synthetische Dünger und Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel sowie kein Einsatz von torfhaltigen Substraten zur Bodenverbesserung. Der Gesamteindruck muss zudem eine hohe ökologische Vielfalt aufweisen. Wie Stefan Zimmermann ausführte gibt es weitere so genannte Kann-Kriterien, von denen einige erfüllt werden müssen. Dazu zählen variantenreiche Strauchhecken und Gehölze, ein Gemüsebeet und Kräuter, einfach blühende Stauden und Blumen sowie ein Zulassen von Wildkraut. Bei der Bewirtschaftung muss unter anderem auf Nützlingsunterkünfte, auf Kompostierung, ressourcenschonende Materialauswahl und auf Regenwassernutzung geachtet werden.
Die beiden Zertifizierer marschierten mit Andreas Baumgartner rund eine Stunde durch sein „grünes Wohnzimmer“. Das Ergebnis konnte an Ort und Stelle verkündet werden: Der Mühldorfer hat es geschafft, die nötige Punktzahl wurde erreicht. Baumgartner darf demnächst ein Teil der „Bayern blüht – Naturgarten“-Gemeinschaft sein. „Die entsprechende Plakette und die Urkunde gebe ich in Auftrag“, erklärte Zimmermann. Im Landkreis Mühldorf dürfen sich momentan 35 und im Landkreis Altötting sieben Gärten offiziell Naturgärten nennen.
−huc


Wer seinen Garten auch mal fachmännisch durchforsten lassen will, kann sich an folgende Adresse wenden: naturgarten@gartenbauvereine.org

13.06.2024
GEFUNDENES FRESSEN: DIE SCHNECKENPLAGE UND WAS HOBBYGÄRTNER DAGEGEN TUN KÖNNEN
Schnecken schlagen meist nachts zu, und am Morgen darauf packt jeden Hobbygärtner das kalte Grausen, wenn er die kahlgefressenen Stängelreste im Garten sieht. Schleim- und Fraßspuren an den Pflanzen sind meist die ersten Anzeichen dafür, dass sich Schnecken im Garten breitgemacht haben. Oft werden ganze Früchte, Triebe und Blätter der Pflanzen abgeknabbert, insbesondere junges Gemüse und grüne Salate fallen den Schnecken zum Opfer. So ist es auch im Garten von Tino Günther in Burghausen: Seine im Frühling gepflanzte Mairübe liegt nun völlig zerfressen im Kompost. „So schlimm war es noch nie. Die Bohnen sind auch zerfressen, ebenso die Kürbisse und Zucchini“, erzählt Günther. Seine Blumen, besonders die Dahlien, blieben auch nicht lange verschont. Schnecken knabberten die jungen Triebe nahezu vollständig ab. Schneckenkorn empfindet Tino Günther als eher unwirksam, deshalb hat er vor einigen Tagen knapp 100 Schnecken an einem Abend eingesammelt. Andreas Baumgartner, Geschäftsführung des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege erzählt, dass immer mehr Leute über die zahlreichen Schnecken klagen. „Hausmittel helfen nur bedingt, auch Schneckenkorn ist vom Preis- Leistungsfaktor nicht unbedingt zielführend“, sagt Baumgartner. Absammeln sei da die effektivste Lösung, vor allem am Abend wenn es kühl und dunkel ist, kommen die Tiere vermehrt zum Vorschein.
Die schleimigen Tierchen fressen querbeet alles, was leicht zu kauen ist. Spitzenreiter ist Salat mit seinen weichen Blättern, aber auch Erdbeeren sind ein gefundenes Fressen für Schnecken. Die beste Möglichkeit für Hobbygärtner: Die Pflanze im Topf zu lassen, bis die Stängel und Blätter stärker werden, und erst dann nach draußen umpflanzen.
Jedoch sollte man die gewöhnlichen brauen Nacktschnecken von den Tigerschnegeln, den gefleckten Nacktschnecken, unterscheiden. Wer Tigerschnegel in seinem Garten entdeckt, kann sich freuen, denn die Weichtiere sind sehr effektive Schneckenjäger. Auf ihrem Speiseplan stehen vor allem junge Nacktschnecken sowie deren Eier. Frische Pflanzen lassen die Schnegel weitestgehend in Ruhe.
Eine weitere Methode, dem Schneckenbefall ein Ende zu setzen, sind die sogenannten Bierfallen. Am besten geeignet dafür sind Plastikbecher oder Gurkengläser, die bis zur Hälfte mit Bier gefüllt werden. Der Biergeruch lockt die Schnecken an, die Tiere fallen in den Becher und ertrinken. Experte Andreas Baumgartner warnt jedoch vor dieser Methode, da der Biergeruch auch noch Schnecken aus Nachbargärten anlockt. Darum sollten solche Fallen besser weit entfernt vom Haus aufgestellt oder die kleinen Kriecher weiter mit der Hand entfernen werden.
−mef


30.03.2024
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Altötting: Online Seminar am Mittwoch, 3. April: Anita Leukert referiert ab 19 Uhr zum Thema „Die besten Stauden – Farbgestaltung, Lebensbereiche und Verwendung“, Dauer circa 60 Minuten, im Anschluss können Fragen gestellt werden. Anmeldung über garten.altoetting@gmail.com, Teilnahme kostenlos, einige Tage vor Beginn des Seminars erhalten die Teilnehmer einen Zoom-Link zum Einloggen.


28.03.2024
Altötting
Gartenbauverein: Online-Seminar zum Thema: Die besten Stauden für Ihren Garten – Geschichte, Farben, Verwendung am Mittwoch, 3. April, Beginn um 19 Uhr für alle interessierten Gartenliebhaber, auch Nichtmitglieder sind willkommen. Anmeldung unter garten.altoetting@gmail.com

 

25.03.2024
Die besten Stauden:
Online-Seminar am 3. April
Altötting. Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Altötting e.V. veranstaltet am Mittwoch, 3. April, ein Online-Seminar über das Thema „Die besten Stauden – Farbgestaltung, Lebensbereiche und Verwendung“. Referentin ist Anita Leukert. Der Vortrag beginnt um 19 Uhr und dauert rund 60 Minuten. Im Anschluss können Fragen gestellt werden. Die Anmeldung erfolgt über garten.altoetting@gmail.com; die Teilnahme ist kostenlos. Einige Tage vor dem Seminar erhalten die Teilnehmer einen Zoom-Link zum Einloggen.
−red

20.03.2024
Wärmer, aber nicht zu trocken
Früher Frühlingsbeginn: So wirkt sich dieser auf Gärten, Forst- und Landwirtschaft aus
Von Katharina Harbach

Altötting. Sonnenstrahlen statt Schnee: Dieses Wetter zog viele Menschen bereits im Februar raus in Eisdielen oder zum Spazierengehen. Infolge des Klimawandels wird es immer früher immer wärmer. So war heuer zum neunten Mal in Folge der Monat Februar „der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen“, wie der EU-Klimawandeldienst Copernicus berichtete. Dabei ist erst heute am 20. März kalendarischer Frühlingsanfang. Welche Auswirkungen hat dieser frühe und milde Frühling auf die regionalen Gärten, Wälder und die Landwirtschaft? Die Heimatzeitung hat nachgefragt.
Durch die hohen Temperaturen haben sich in den Gärten bereits die ersten Knospen an Sträuchern und Bäumen gebildet, „damit sind wir heuer früher dran“, sagt Andreas Baumgartner, Kreisfachberater für Gartenbau am Landratsamt Altötting. Wenn es weiterhin so warm bleibt, seien das gute Voraussetzungen für die Gärten. Dem komme auch zugute, dass es regelmäßig Niederschlag gab.
„Schwierig wird es allerdings, wenn der Frost zurückkommt, weil dann die Knospen der Bäume erfrieren und das auch zu schlechten Ernteerträgen führen kann“, warnt Baumgartner. Es sei zwar nicht völlig ausgeschlossen, dass sich die Pflanzen dann noch regenerieren könnten, das sei aber sehr unwahrscheinlich, vor allem, wenn der Frost sehr spät einsetzt. „Vor einigen Jahren hatten wir ein ähnliches Problem, da ist auch fast alles erfroren.“


Auch immergrüne Pflanzen soll man gießen


Besonders schwierig seien die sogenannten „immergrünen Pflanzen“, dazu zählen etwa Lorbeerkirsche und Thujen. „Wenn die Pflanzen Laub haben, sind Bäume und Blätter bereits jetzt mit Wasser gefüllt. Daher wäre Frost auch in diesem Fall schlecht, weil sich das Wasser dann ausdehnt.“ Das würde man an der Braunfärbung sehen. Daher empfiehlt der Gartenexperte auch „so wenig immergrüne Pflanzen wie möglich“ in den heimischen Gärten. Besser seien regionale Gewächse wie Roter Hartriegel, Haselnuss, Liguster, Hundsrose oder die schwarze Heckenkirsche. Trotzdem sollte man nicht vergessen, auch die immergrünen Pflanzen regelmäßig zu gießen. „Viele vergessen das, wenn es gerade nicht mehr regnet, da die Pflanzen ja immer belaubt sind. Das führt oft zu Trockenheitsschäden.“
Laut Dr. Bernhard Hübner, Bereichsleiter Landwirtschaft am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Töging, war das Wetter zuletzt „feuchter und wärmer als gewöhnlich“: So gab es im Februar und März deutlich mehr Niederschläge als im langjährigen Durchschnitt. „Diesen Winter war zudem keine Vegetationsruhe, da es nie wirklich lange richtig kalt war, also unter fünf Grad Bodentemperatur“, sagt Hübner. Dies alles sei aber weder eine gute noch eine schlechte Ausganglage: „Wir müssen nun abwarten, wie sich das Wetter weiterentwickelt.“ Am besten wäre es, wenn es weiterhin warm bleibe und regelmäßig regne, es also „trotz der hohen Temperaturen nicht zu trocken bleibt“, sagt Hübner.
So habe das Wetter aktuell gute und schlechte Auswirkungen auf die Landwirtschaft: Positiv sei, dass es wegen des schwachen Winters eine gute Entwicklung bei den Getreidebeständen gegeben habe, „die sind schon recht üppig“. Dazu zählen etwa Gerste und Raps. Dabei darf es aber nicht zu viel Getreide geben als pro Quadratmeter der jeweiligen Sorte vorgesehen ist, da die Körner sonst zu klein würden. Zudem seien schon deutlich früher Schädlinge wie der Kohltriebrüssler unterwegs, der seine Eier im Raps ablege. Wenn Landwirte ihre Gelbschalen aufgestellt haben, könne man gut sehen, ob schon viele Schädlinge unterwegs seien. „Heuer ist der Kohltriebrüssler schon seit Mitte Februar aktiv, normalerweise ist dies knapp zwei Wochen später oder kurz vor Ostern der Fall. Das hat einige Landwirte durchaus überrascht“, so Hübner.
Im Moment sei die Bodenfeuchtigkeit sehr hoch, dies erschwere allerdings das Befahren mit Gülle und Pflanzenschutzmittel: „Es ist noch nicht alles gedüngt worden, was eigentlich nötig wäre. Da müssen wir auf die Wärme warten“, sagt der Landwirtschaftsleiter am AELF.
Im Wald hingegen sei die Situation infolge der vielen Niederschläge „relativ günstig“, erklärt Dr. Martin Kennel, Bereichsleiter Forsten am AELF. „Die Bäume sind nämlich zur Zeit ausreichend mit Wasser versorgt, haben aber noch nicht ausgetrieben.“ Dies werde aber schon bald der Fall sein.
Die Lage mit den Borkenkäfern bezeichnet Kennel aktuell als „Ruhe vor dem Sturm“: Da es noch nicht langanhaltend über 16,5 Grad warm war, komme der Schädling noch nicht wirklich vor. „Wahrscheinlich ist es aber in den nächsten Wochen und spätestens Anfang April wieder so weit. Das ist aber für unsere leidgeplagten Waldbesitzer nichts Neues, darauf sind fast alle immer gut vorbereitet“, weiß Kennel.


Viel Schadholz im Wald nach starkem Schnee


Eine besondere Situation sind heuer die Folgen des heftigen Schneefalls im Dezember: „Es hat sehr viel geschneit und das Meiste ist auch auf den Bäumen geblieben anstatt auf den Boden zu fallen. Dadurch haben wir jetzt viele Schneebruchschäden in unseren Wäldern mit herumliegendem Schadholz. Dies ist eine beliebte Brutstätte für den Borkenkäfer und sollte daher von den Waldbesitzern zügig aufgearbeitet werden“, sagt der Bereichsleiter Forsten.
Die Schäden, welche die Wälder durch besagten Schneefall genommen haben, bezeichnet Kennel als „außergewöhnlich“. Dies war auch regional unterschiedlich, „unser Landkreis war bayernweit auch mit am stärksten davon betroffen im Gebiet von Augsburg über München bis ins Alpenvorland. Weiter nördlich oder südlich näher an den Alpen war das nicht so stark“. Ob die Schäden langfristig gesehen schlimm für die Wälder sei, kann Kennel nicht sagen. Entscheidend sei, wie viel Fläche im Wald insgesamt von den Schneebruchschäden betroffen ist.

 

 

 


16.03.2024
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Altötting: Online Seminar am Mittwoch, 3. April: Anita Leukert referiert ab 19 Uhr zum Thema „Die besten Stauden – Farbgestaltung, Lebensbereiche und Verwendung“, Dauer circa 60 Minuten, im Anschluss können Fragen gestellt werden. Anmeldung über garten.altoetting@gmail.com, Teilnahme kostenlos, einige Tage vor Beginn des Seminars erhalten die Teilnehmer einen Zoom-Link zum Einloggen.

15.03.2024
Das Gartenblattl ist der Renner
Viel Lob dafür bei der Frühjahrsversammlung der Kreis-Gartler – Geld für die Nachwuchsarbeit
Altötting. Das Gartenblattl, herausgegeben vom Kreisverband für Gartenbau und Landespflege, ist äußerst beliebt und geht weg wie die warmen Semmeln, verkündete Franz Eckl nicht ohne Stolz bei der Frühjahrsversammlung des Verbandes. „Sogar in Arztpraxen liegt unser Blattl auf“, freut sich der Vorsitzende des Gartenbauvereins Burgkirchen. Und eine andere Teilnehmerin der Versammlung verriet hinter vorgehaltener Hand: „In einer Zahnarztpraxis wurde unser Heft tatsächlich schon mal gestohlen, weil es ein Patient einfach mit nach Hause nahm.“ So viel Lob für das Blattl, in dem sich die einzelnen Gartenbauvereine präsentieren, gab es also am Mittwoch im Gasthof Münchner Hof bei der Frühjahrsversammlung der Kreis-Gartler.
Der Kreisvorsitzende Clemens Jobst eröffnete die Veranstaltung. Weil Kassier Georg Keller fehlte, übernahm Andreas Baumgartner, Geschäftsführer des Kreisverbandes, den Kassenbericht. Das Geldvermögen des Verbandes wurde mit 31492.84 Euro angegeben. Kassenprüferin Monika Pfriender bescheinigte den Gartlern eine einwandfreie Kassenführung, so dass die Vorstandschaft einstimmig entlastet wurde. Ebenfalls einstimmig wurde der Haushaltsplan für 2024 genehmigt. Da das hoch geschätzte Gartenblattl durchaus Geld verschlingt, ist am Vereinsabend darüber abgestimmt worden, ob künftig das Heft nicht mehr jedes Jahr, sondern im Turnus von zwei Jahren herausgebracht werden soll. Mit elf zu sechs Stimmen entschieden sich die Vereinsvorsitzenden für den bisherigen jährlichen Modus. „Allerdings“, so räumte Andreas Baumgartner ein, „muss ab 2025 pro Heft ein Euro verlangt werden“.
Um Geld ging es auch bei weiteren Themen wie der Bezuschussung von Kinderaktionen. Immerhin verfüge der Kreisverband über 16 Kindergruppen. Die Vorsitzenden der einzelnen Gartenbauvereine beschlossen einstimmig, Aktivitäten für die Kinder finanziell zu unterstützen.
Beim nächsten Punkt der Tagesordnung stellte sich Landschaftsarchitektin Beatrice Schötz den Versammlungsteilnehmern kurz vor. Sie berichtete, derzeit eine umfassende Ausbildung zur Projektgestalterin zu durchlaufen. Weil sie sich nach Beendigung der Kurse teilweise ehrenamtlich bei den Gartenbauvereinen einbringen will, ersuchte sie um finanzielle Beteiligung ihrer Ausbildungskosten. „Darüber stimmen wir bei der Herbstversammlung ab, denn es braucht hierbei einen Nachtragshaushalt“, erklärte Jobst, der dem Ansinnen grundsätzlich positiv gegenüber steht.
Baumgartner informierte die Anwesenden noch darüber, dass beim Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege Großes ins Haus stehen würde. Es gehe um die Gründung einer Jugendorganisation mit dem Ziel, dadurch dem Jugendring beitreten zu können.
Clemens Jobst machte anschießend Werbung für den im nächsten Jahr anstehenden Wettbewerb „Streuobst – bunt und lebendig“. Er ermunterte die Ortsvereine daran teilzunehmen und bekräftigte: „Schlusslichter gibt es bei diesem Wettbewerb keine, aber einige Sieger könnten daraus hervorgehen. Es winken schöne Preise.“ Als Gabi Hofer, die 2. Vorsitzende des Kreisverbandes, ans Rednerpult trat, ging es um die Ankündigung eines kostenlosen Online-Seminars, das am 3. April um 19 Uhr stattfindet. „Anita Leukert referiert über das Thema die besten Stauden“ so Hofer. Anmeldungen unter garten.altoetting@ gmail.com möglich.
−huc

 

13.03.2024
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege: Frühjahrsversammlung um 19.30 Uhr im Gasthof Münchner Hof in Altötting, Kapellplatz 12.

07.03.2024
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege: Frühjahrsversammlung am Mittwoch, 13. März, um 19.30 Uhr im Gasthof Münchner Hof in Altötting, Kapellplatz 12.

05.03.2024
Frühjahrsversammlung der Kreis-Gartler
Altötting. Die Frühjahrsversammlung des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege findet am Mittwoch, 13. März, ab 19.30 Uhr im Gasthof „Münchner Hof“ in Altötting, Kapellplatz 12, statt. Eine umfangreiche Tagesordnung erwartet die Teilnehmer, darunter der Kassenbericht für das Jahr 2023 und Entlastung, Beschlussfassungen zu Turnus und Kosten des Gartenblattls und zur Bezuschussung von Kinderaktionen, der Haushaltsplan für das Jahr 2024, Neuigkeiten aus Landes- und Bezirksverband, der Bericht zum 22. Altöttinger Gartenseminar, die Vorstellung des Projektgestalters sowie Sonstiges, Wünsche und Anträge.
−red

KREISNACHRICHTEN
Für Wildbienen ein Hotel bauen
Altötting. Nisthilfen für Wildbienen sind leicht herzustellen, der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Sie müssen aber wildbienengerecht sein. In einem Workshop erläutert Norbert Häring, stv. Vorsitzender des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege, am Samstag, 9. März, ab 10 Uhr die wichtigsten Fakten zu wildbienengerechten Insektenhotels. Anschließend erstellt jeder Teilnehmer unter seiner Anleitung ein einfaches Wildbienenhotel. Arbeitsmaterial und Werkzeuge sind vor Ort vorhanden. Veranstalter des Workshops ist die Kreisgruppe des Bund Naturschutz, der Treffpunkt wird bei der Online- Anmeldung bekanntgegeben über die Homepage www.altoetting.bund-naturschutz.de
−red
Anmerkung NH: Diese Zeilen sind nicht von mir veranlasst.

27.02.2024
Wieder Riesenansturm auf das Gartenseminar
An zwei Tagen viele informative Vorträge und auch praktische Handlungsanweisungen – Besonderer Fokus auf Erdbeeren
Altötting. Andreas Baumgartner, Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege am Landratsamt Altötting, musste bei der Teilnehmerzahl zum 22. Altöttinger Gartenseminar kräftig auf die Bremse treten. Es hatten sich nämlich weit mehr Interessierte angemeldet, als das Seminar aufnehmen kann. „Die Teilnehmerzahl ist auf 80 Personen begrenzt“, erklärte Baumgartner und teilte mit, dass am Freitag 80 Gartenfreunde im Kultur+Kongress Forum erschienen sind, um die unterschiedlichsten Vorträge anzuhören. Am Samstag waren es über 70 Gartler, die sich neben der Theorie dann noch für den praktischen Teil interessierten, der mit Schnittübungen im Obstlehrgarten des Landkreises Altötting aufwartete.
Das zweitägige kostenfreie Gartenseminar, ausgerichtet vom Landratsamt Altötting und dem Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Altötting, erfreut sich jährlich größter Beliebtheit. Die Vorträge von Andreas Baumgartner, Josef Hausner, Udo Freitag, Michael Luckas, Günter Edelmüller und Helmut Schmid stießen bei den Seminar-Besuchern auf reges Interesse.
Erdbeerbauer Josef Hausner aus Burgkirchen startete seinen Vortrag mit faszinierenden Zahlen. Beim Tennisturnier im legendären Wimbledon, berichtete Hausner, würden jährlich 25 Tonnen Erdbeeren und 700 Liter Sahne verspeist. Frische Erdbeeren und Schlagrahm hatte der Burgkirchner am Wochenende zwar nicht im Gepäck, dafür aber gab es für die Seminarteilnehmer kleine Präsente in Form einer Erdbeermarmelade und einer Beerenpflanze.
Die Referenten sowie Clemens Jobst, Vorsitzender des Kreisverbandes, wurden bei den Vorträgen, aber auch in den Pausen von den Seminarbesuchern teils regelrecht mit Gartenfragen „bestürmt“, wie im Foyer zu beobachten war. Ein wichtiges Thema – der Klimawandel. Wie wirkt sich eigentlich das zu warme Frühlingswetter auf die Natur und die Vegetation aus? Fichten und immergrüne Pflanzen hätten hier durchaus zu kämpfen, informierte Andreas Baumgartner und betonte: „Gerade die immergrünen Pflanzen bekommen Durst, werden aber meistens nicht gegossen, so besteht Vertrocknungsgefahr. Die Fichten geben mit bräunlichen Verfärbungen außerdem kund, wie ihnen warmes Wetter in eigentlich kalten Monaten zusetzt. Laubpflanzen hingegen, unterstreicht der Kreisfachberater, seien besser dran, denn diese würden im Februar noch keine Blätter entwickeln, was im Klartext heißt: Weil kein Verbrauch besteht, benötigen diese Pflanzen vorerst auch kein Wasser.
Was Andreas Baumgartner jedoch generell als gefährliche Kombination ansieht ist Wärme, verbunden mit Regen. „ Bei diesen Gegebenheiten haben Pilzkrankheiten ein leichtes Spiel“. Frühjahrsblüher wie Schneeglöckchen und Krokusse würden mit milden Temperaturen im Februar nicht auf Kriegsfuß stehen, weiß Clemens Jobst ganz genau. Eine Gefahr sieht er allerdings bei Obstbäumen, die Wasser ziehen, wenn das Außenthermometer um die 15 Grad anzeigt. „Ich kann natürlich nicht in die Glaskugel schauen, doch ist es durchaus möglich, dass nach warmen Vorfrühlingstagen plötzlich wieder starker Nachtfrost aufkommt, was eventuell zum Platzen der Leitungsbahnen in den Bäumen führt.“ Im schlechtesten Fall wäre dann mit Ernteeinbußen zu rechnen. Besonders Obstbäume die in der Sonne stehen, seien gefährdet.
−huc

 

 

16.01.2024
Gartenseminar im Februar im Forum
Altötting. Das Sachgebiet Landschaftspflege, Grünordnung und Gartenbau im Landratsamt hält zusammen mit dem Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Altötting e.V. am 23. und 24. Februar 2024 im Kultur + Kongress Forum das Altöttinger Gartenseminar ab. Am Freitag erwarten die Teilnehmer ab 8.30 Uhr verschiedene Fachvorträge zu den Themen Garten über „Urban Gardening“, „Vom Feld ins Glas“, „Start in den blühenden Sommer“ sowie „Garten und Wetter“. Der Samstag steht ab 9 Uhr im Zeichen des Obstbaumschnitts sowie der Veredelung, was durch praktische Übungen am Nachmittag im Obstlehrgarten des Landkreises vertieft wird. Jeder interessierte Gartenfreund kann dabei sein, die Teilnahme ist kostenlos. Jedoch ist die Teilnehmerzahl auf 80 Personen beschränkt, weshalb eine verbindliche Anmeldung im Landratsamt bei Brigitte Koreck, ✆08671/502-348 oder E-Mail brigitte.koreck@lra-aoe.de, erforderlich ist. Der Flyer mit dem detaillierten Programm ist sowohl auf der Homepage des Kreisverbandes Altötting unter www.garten-altoetting.de als auch beim Landratsamt Altötting unter www.lra-aoe.de einzusehen.
−red

 

23.12.2023
Gartenseminar im Februar
Altötting. Das Sachgebiet Landschaftspflege, Grünordnung und Gartenbau im Landratsamt hält zusammen mit dem Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Altötting e.V. am 23. und 24. Februar 2024 im Kultur+Kongress Forum das Altöttinger Gartenseminar ab. Am Freitag erwarten die Teilnehmer ab 8.30 Uhr verschiedene Fachvorträge zu den Themen Garten über „Urban Gardening“, „Vom Feld ins Glas“, „Start in den blühenden Sommer“ sowie „Garten und Wetter“. Der Samstag steht ab 9 Uhr im Zeichen des Obstbaumschnitts sowie der Veredelung, was durch praktische Übungen am Nachmittag im Obstlehrgarten des Landkreises vertieft wird. Jeder interessierte Gartenfreund kann dabei sein, die Teilnahme ist kostenlos. Jedoch ist die Teilnehmerzahl auf 80 Personen beschränkt, weshalb eine verbindliche Anmeldung im Landratsamt bei Brigitte Koreck, ✆08671/502-348 oder E-Mail brigitte.koreck@lra-aoe.de, erforderlich ist. Der Flyer mit dem detaillierten Programm ist sowohl auf der Homepage des Kreisverbandes Altötting unter www.garten-altoetting.de als auch beim Landratsamt Altötting unter www.lra-aoe.de einzusehen.
−red


21.12.2023
Vorgezogenes ILE-Christkindl für die Gartler
Aktion „Streuobst für alle“: Erlös aus Pflanzmaterialien-Verkauf geht an Vereine in Holzland und Inntal
Holzland/Inntal. Der große Erfolg der ILE-Aktion „Streuobst für alle – verwurzelt in der ILE Holzland-Inntal“ (der Anzeiger berichtete) hat den Gartenbauvereinen ein vorweihnachtliches Christkindl beschert: Der Erlös aus dem Verkauf der Pflanzmaterialien wird zu 100 Prozent an die Gartenbauvereine in der ILE Holzland-Inntal-Region gespendet.
Bei der Ausgabe der vom Freistaat Bayern über den Streuobstpakt geförderten Obstbäume Ende Oktober konnten die Abholer auch Pflanzmaterial erwerben. Von Pfosten über Wühlmauskörbe bis hin zu Stricken und Verbissschutz hat die ILE Holzland-Inntal im Vorfeld Bestellungen angenommen, bei der Baumschule Emmersberger in Haiming in Auftrag gegeben und den Verkauf bei der Ausgabe organisiert. „Das haben die Abholer fleißig und gerne angenommen“, so Stephanie Lambert, Umsetzungsmanagerin der ILE Holzland-Inntal und Organisatorin der Aktion. „Die örtlichen Gartenbauvereine waren eine wesentliche Stütze des Projektes. Daher wollen wir etwas zurückgeben“, so die Umsetzungsmanagerin.
Die Baumschule Emmersberger habe sich sehr großzügig gezeigt und auf ihren Teil des Erlöses der Pflanzmaterialien verzichtet. „Im Gegenteil, die Familie Emmersberger rundet sogar noch auf den vollen Betrag auf“, freut sich Stephanie Lambert. Insgesamt sind so 2000 Euro zusammengekommen. Die Summe wird als Dank für die großartige Unterstützung bei der Streuobstausgabe zu 100 Prozent an die örtlichen Gartenbauvereine der acht Kommunen gespendet. Dort wird das Geld insbesondere für die örtliche Jugendarbeit eingesetzt. Die Vertreter der Gartenbauvereine zogen ein rundum positives Fazit zu der Aktion und bedankten sich bei Stephanie Lambert und Familie Emmersberger herzlich für die Unterstützung und die hervorragende Zusammenarbeit.
Das in diesem Artikel abgedruckte Foto zeigt die Szene, als der Scheck für die Gartenbauvereine aller Vereine aus dem ILE-Gebiet stellvertretend an einige Gartler übergeben wurde: Helmut Bosco (von links), Beirat in der Vorstandschaft des Gartenbauvereins Marktl/Stammham, Adolf Dötter, Vorsitzender des Gartenbauverein Marktl/Stammham, Johannes Wimmer, Vorsitzender des Gartenbauvereins Pleiskirchen, Stephanie Lambert, Umsetzungsmanagerin ILE Holzland-Inntal, Franz Weidinger, Mitglied des Vorstands Gartenbauverein Perach, Josef und Sonja Emmersberger von der Baumschule Emmersberger in Unterviehhausen, Thomas Bauernschuster, 2. Vorsitzender Gartenbauverein Reischach, und Patrizia Fahböck, 1. Vorsitzende Gartenbauverein Reischach Nicht auf dem Bild sind die Vertreter der Gartenbauvereine Geratskirchen, Erlbach und Winhöring.
−red

 

 

 

11.11.2023
Junge Gartler gesucht
Digitale Offensive als Chance, Interessenten zu erreichen − Josef Spielhofer ist Gartenpfleger
Neuötting. Die erfreuliche Entwicklung der Gartenbauvereine im Landkreis Altötting hat Bezirksvorsitzender Michael Luckas bei der Herbstversammlung des Kreisverbandes im Gasthaus Klostergarten betont. Kreisvorsitzendem Clemens Jobst zufolge gehören dem Kreisverband derzeit 24 Ortsverbände mit circa 7700 Mitgliedern an. Der Beitritt des Ortsverbandes Emmerting dürfte kurz bevorstehen, wie in der Versammlung deutlich wurde.
Erfreut zeigte sich Luckas auch über eine Auszeichnung, die er am Abend vornehmen durfte: Er überreichte Josef Spielhofer aus Halsbach die Ernennungsurkunde des Landesverbandes zum Gartenpfleger. Spielhofer habe dafür eine dreijährige Ausbildung und eine Prüfung absolviert. Solche Fachleute seien von großer Bedeutung für die Vereine, deren Leistung für die Öffentlichkeit, etwa bei der Gestaltung des Ortsbilds oder der Unterstützung bei Festen, wie Luckas betonte.
Ein großes Anliegen des Bezirksvorsitzenden: junge Leute für die Mitarbeit in den Gartenbauvereinen gewinnen. „Alt und Jung zusammenbringen und mit der Natur arbeiten“, gab Luckas dafür als Motto aus. Zudem stellte Jobst Initiativen vor, die bei der Landesverbandstagung im September in Freyung beschlossen worden seien, nämlich eine Kommunikations- und eine digitale Offensive, um Beratungsunterlagen und Gartentipps auf allen internen und externen Medienkanälen anbieten zu können. Diese Kommunikationswege sollten auch die Chance eröffnen, jüngere Interessenten für die Angebote der Gartenbauvereine zu interessieren. Für den 1. Januar 2025 kündigte Jobst eine Beitragserhöhung für die Vereine an: Sie müssten pro Mitglied 4,50 Euro an den Landesverband abführen.
Andreas Baumgartner, Kreisfachberater und Geschäftsführer des Kreisverbandes, informierte die Anwesenden über einen erforderlichen Haushaltsnachtrag für dieses Jahr: 700 Euro, die für die abgesagte Kinderaktion vorgesehen gewesen seien, müssten in den laufenden Haushalt umgebucht werden. Der Antrag wurde einstimmig verabschiedet.
Eine längere Aussprache ergab sich zum Gartenblattl des Kreisverbandes, das derzeit jährlich erscheint und Kosten von 5000 Euro verursache, was mehr als die Hälfte der Mitgliedsbeiträge entspreche, die vom Landesverband an den Kreisverband zurückerstattet würden. Diskutiert wurde die Änderung der Erscheinungsweise auf zwei Jahre, wobei auch eine mögliche Erhöhung der„freiwilligen“ Ortsverbandsbeiträge von 0,50 auf einen Euro pro bestelltem Exemplar kurz zur Rede kam. Letztlich kam man überein, das Heft im kommenden Jahr wie gewohnt herauszugeben und in der Frühjahrsversammlung über das Thema zu entscheiden. Ebenso soll in der Versammlung über eine Kinderaktion oder alternativ über finanzielle Zuwendungen an die Ortsvereine entschieden werden.
Bei der Landesgartenschau von 15. Mai bis 6. Oktober 2024 in Kirchheim bei München seien die Vereine eingeladen, sich zu präsentieren. Die Ausstellung werde sich Wiese, Wald, Wildnis, Garten und Wasser widmen.
Des Weiteren informierte Baumgartner über die Naturgarten-Zertifizierung, für die sich Gartenbesitzer über die Homepage des Landesverbandes anmelden könnten. Kriterien seien ein vielfältiger Gesamteindruck des Gartens sowie der Verzicht auf chemischen Dünger, Torf und Pflanzenschutzmittel. Heuer seien zwei Gärten in Mehring und je einer in Pleiskirchen und Garching zertifiziert worden. Im Kreis gebe es neun Naturgärten.
Für die Ausbildung zum Baumwart sei für kommendes Jahr im Landkreis noch ein Platz frei, so Baumgartner. Baumwarte würden für die Betreuung der Streuobstwiesen benötigt, wobei die vom Bezirksverband organisierte Ausbildung auch über Möglichkeiten informiere, die Qualifikation wirtschaftlich zu nutzen.
Über Webinare für Vereinsfunktionäre zum Ideen-Austausch und Online-Seminare als Ergänzung zum Angebot des Landesverbandes informierte Gabriele Hofer. Die Arbeitsgruppe des Kreisverbandes würde sich dabei über Unterstützung durch „versierte“ Mitglieder freuen.
Als neu gewählte Vorsitzende ihrer Ortsverbände stellten sich Carmen Hans (Alzgern), Maria Bartl (Raitenhaslach) und Rudi Pfeffer (Emmerting) vor.
Abschließend wurde über kommende Termine für 2024 informiert: Am 23. und 24. Februar ist im Altöttinger Forum das Gartenseminar und am 13. März findet die Frühjahrsversammlung statt. Die Informationsreise nach Rom ist vom 23. bis 30. April, Anmeldung bis 17. Dezember möglich. Die nächste Herbstversammlung ist am 6. November.
−fb

 

08.11.2023
Landkreis
MITTWOCH
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege: Herbstversammlung, um 19.30 Uhr im Gasthaus Klostergarten in Neuötting.

 

01.11.2023
Da blüht Inntalern und Holzlandlern etwas
ILE verteilte 1084 Streuobstbäume – Für die Kosten kommt ein bayerisches Staatsministerium auf
Inntal/Holzland. Die Landschaft im Holzland und im Inntal wird in den nächsten Jahren noch bunter und vielfältiger werden: Denn die ILE Holzland-Inntal, ein Zusammenschluss von acht Gemeinden in den Landkreisen Altötting und Rottal-Inn, hat am Samstag in einer Großaktion 1084 Streuobstbäume an Bürgerinnen und Bürger verteilt.
Die ILE Holzland-Inntal hat sich zum Ziel gesetzt, die Stärkung und Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raums zu fördern. Gemeinsam arbeiten die acht Gemeinden Erlbach, Geratskirchen, Marktl am Inn, Perach, Pleiskirchen, Reischach, Stammham und Winhöring an verschiedenen Maßnahmen und Projekten. Das erste gemeinsame Projekt „Streuobst für alle – verwurzelt in der ILE Holzland-Inntal“ fand am Samstag mit der Ausgabe von 1084 Streuobstbäumen seinen Höhepunkt.


„Nachfrage nach den Bäumen war enorm“


Jeder Einwohner in der ILE Holzland-Inntal hatte sich von März bis April um bis zu sechs Streuobstbäume pro Grundstück bewerben können. Die Kosten für die Hochstammbäume wurden zu 100 Prozent durch Fördermittel des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gedeckt und von den acht ILE-Kommunen zwischenfinanziert.
„Die Nachfrage nach den Streuobstbäumen war enorm: Innerhalb von knapp zwei Monaten waren die Bewerbungen für die 1084 Bäume eingegangen“, so die Projektinitiatorin und ILE-Umsetzungsmanagerin Stephanie Lambert. „Die Bürgerinnen und Bürger konnten aus 60 verschiedenen Sorten wählen. Dabei wurde auch auf alte und seltene Sorten geachtet, die an das regionale Klima angepasst sind und eine hohe genetische Vielfalt aufweisen.“ Die meisten Bestellungen kamen aus den Gemeinden Reischach (277), Pleiskirchen (220) und Erlbach (150). „Aber auch Winhöring mit 136 Bäumen, Marktl mit 120, Perach mit 111 und Geratskirchen und Stammham mit insgesamt 70 Bäumen haben einen tollen Beitrag geleistet“, so Lambert.
Die Bäume wurden von der regionalen Baumschule Emmersberger geliefert und schließlich mit einem groß angelegten Logistikkonzept in Reischach zur Abholung bereitgestellt. „Wir haben uns in den vergangenen Monaten viele Gedanken über einen reibungslosen Ablauf gemacht. Die Abholer sollten ihre Bäume schnell und unkompliziert erhalten, aber gleichzeitig Beratung und Hilfestellung vor Ort erhalten“, so die Organisatorin. Im Zehn-Minuten-Takt wurden die Abholer von Einweisern zu den entsprechenden Beladezonen gelotst. Helfer der Gartenbauvereine der acht Gemeinden verteilten die Bäume. Außerdem wurde vor Ort vorbestelltes Pflanzmaterial verkauft. Andreas Baumgartner, der Kreisfachberater für Gartenbau vom Landratsamt Altötting, zeigte zudem die fachlich korrekte Pflanzung der Bäume und sorgte für umfangreiches Informationsmaterial.
„Heute zu sehen, dass das alles so klappt, wie wir uns das vorgestellt haben, freut mich immens“, zeigt sich Stephanie Lambert erleichtert. „Das war vor allem durch die hervorragende Zusammenarbeit aller und die große Unterstützung insbesondere der Gartenbauvereine und ihrer vielen Helfer möglich“, betont die Umsetzungsmanagerin. „Nicht zu vergessen Michael und Christine Höfl von Kranverleih Höfl & Reischl, die uns ihre große Halle völlig kostenfrei und unkompliziert für die Verteilung zur Verfügung gestellt haben.“ Mehr als 60 Helfer unterstützten die Aktion insgesamt.
Auch die Bürgermeister der acht ILE-Gemeinden kamen gerne. Monika Meyer, Bürgermeisterin der Gemeinde Erlbach, sprach stellvertretend für alle: „Die Aktion kommt gut bei den Leuten an, ohne große Bürokratie. Überall fahren heute die Leute mit Bäumen, graben und pflanzen – das macht die Region richtig lebendig. Das gesamte Projekt und die Abholaktion heute wurden super von unserer Umsetzungsmanagerin Stephanie Lambert organisiert. Wirklich toll!“
Dass das Projekt als Erfolg gewertet werden kann, zeigten auch die vielen positiven Reaktionen der Abholer: Vater Günter und Tochter Melanie Schöfberger aus Augenthal, Marktlberg, kamen gemeinsam mit ihrer Nachbarin Birgit Riesz zur Abholung ihrer elf Bäume. Apfel-, Pflaumen- und Kirschsorten haben sie sich ausgesucht. „Wir freuen uns sehr über die Aktion und die Organisation ist super. Die Wiesen unserer alten Pferdeweide stehen leer, wir haben Platz. Gemeinsam pflanzen wir Nachbarn jetzt in unserem schönen Augenthal die Bäume. Und spätestens, wenn die Kinder groß sind, kann richtig geerntet werden!“
„Wir wollen das Obst zum Mosten verwenden und haben uns von der Baumschule vor der Bewerbung über entsprechende geeignete Sorten beraten lassen. Das ist wirklich super an der Aktion, dass man auch durchgehend Hilfestellung bekommt“, freut sich ein Pleiskirchner Abholer.
Familie Daxl aus Waldberg bei Arbing fuhr ihre vier Bäume stolz mit dem Traktor nach Hause: „Neues Haus, neue Bäume! Eine super Sache“, waren sich die beiden einig.
Thomas und Daniela Lehner aus Winhöring kamen mit ihrem Sohn Korbinian (4): „Wir haben von dem Projekt in der Zeitung gelesen und uns beworben. Die Abholung hier ist sehr gut organisiert und wir konnten uns heute vom Kreisfachberater Andreas Baumgartner noch mal beraten lassen. Jetzt freuen wir uns richtig auf die Bäume, insbesondere als Schattenspender für unseren Garten, und Korbinian freut sich schon sehr auf das Obst.“
Dr. Stefan Scholze aus Reischach kam zusammen mit Tochter Felicia und der Nachbarstochter Emily auf dem alten Porsche-Traktor. Auch er zeigte sich begeistert von der Aktion: „Die Bürgergenossenschaft Reischach hat im vergangenen Jahr die ambulant betreute Wohngemeinschaft fertiggestellt. Nun leben hier zwölf Menschen. Die Streuobstbäume sind eine richtige Bereicherung für unsere WG-Bewohner. Dass wir hier das Pflanzmaterial vor Ort mit einkaufen können, erleichtert uns die Pflanzung sehr. Rundum eine tolle Sache!“
Familie Michel aus Wissersdorf hat gleich ein Foto von der Pflanzung ihres Baumes geschickt: „Danke liebe ILE für die Organisation. In Wissersdorf haben alle Bäume ihren Platz gefunden!“


Positive Auswirkungen auf gesamte Region erhofft


Die Aktion habe neben dem ökologischen Aspekt viele weitere positive Auswirkungen auf die Region: durch das Projekt sei ein großes Netzwerk lokaler Akteure entstanden, die auch zukünftig weitere Ideen gemeinsam umsetzen wollen. „Eine unserer Kernaufgaben als ILE, das freut mich besonders“, so die Umsetzungsbegleitung. Zudem sei der Bekanntheitsgrad der ILE seit Projektbeginn bei der Bevölkerung stark gestiegen. „Die Fördergelder, die von den Ämtern für Ländliche Entwicklung auf Antrag an die Kommunen ausbezahlt werden, kommen den Bürgern bei dieser Aktion direkt zugute und trotzdem hat die gesamte Region was davon. Eine Situation, bei der alle gewinnen“, zeigt sich Stephanie Lambert überzeugt. Ihr Dank galt den Mitarbeitern der Ämter für Ländliche Entwicklung in Ober- und Niederbayern: Sie hätten alles darangesetzt, dass diese große Aktion möglich wurde. „Jetzt wünschen wir uns, dass die Streuobstbäume gut anwachsen, gedeihen und bald Früchte tragen.“ − red

 


 

01.11.2023
Landkreis
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege: Herbstversammlung am Mittwoch, 8. November, um 19.30 Uhr im Gasthaus Klostergarten in Neuötting.

30.10.2023
KREISNACHRICHTEN

Gartler: Haushalt ist Thema bei der Herbstversammlung
Neuötting. Die Mitglieder des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege und die Vorsitzenden der Gartenbauvereine treffen sich am Mittwoch, 8. November, um 19.30 Uhr zur Herbstversammlung im Gasthaus Klostergarten in Neuötting. Die Vorstandschaft wird über die Mitgliederversammlung des Landesverbandes am 23. September in Freyung berichten, den Haushalt 2024 und das Altöttinger Gartenseminar am 23. und 24. Februar 2024 vorstellen. Ebenfalls auf der Tagesordnung stehen das Vereinsgartenblattl und die Informationsreise des Kreisverbandes nach Rom sowie die Landesgartenschau in Kirchheim. − red


06.10.2023
Erst zu nass, dann zu heiß
Niederschlag und Temperatur führen teils zu Missernte – Pilzbefall bei Kirschen und Zwetschgen
Von Melanie Feuchtgruber

Altötting. Nach einem extrem regenreichen Frühjahr, folgten heiße Temperaturen. Vorerst freuten sich die Bauern über die Niederschläge und erhofften sich viel Wachstum auf ihren Feldern. Jedoch wurde der Erdboden teils regelrecht ausgeschwemmt und wichtige Ausbeute gingen verloren. „Die diesjährige Ernte war durchwachsen, aber wir dürfen durchschnittlich zufrieden sein“, sagt Richard Straubinger, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes (BBV).
Vor allem die Qualität des Getreides, das bei starken Niederschlägen noch auf dem Feld stand, litt. Wegen der Nässe erreichte der Eiweißgehalt im Getreide nur geringe Werte, deshalb konnte man nur wenig bis gar nichts davon zum Brotbacken verwenden. Im April wurden Niederschlagsmessungen von rund 126 Litern pro Quadratmeter gemessen (Messstation Forsting). Zum Vergleich: Langjährige Messungen ergeben für April eine Niederschlagsmenge von gerade einmal 63 Litern.
Beim diesjährigen Maisanbau gab es daher erhebliche Schwierigkeiten, jedoch ist der Mais verhältnismäßig grün, wie Dr. Bernhard Hübner, Landwirtschaftsleiter am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Töging, feststellt. Durch den Regen habe sich die Aussaat nach hinten verschoben, die darauffolgende Hitze habe die Böden dann ausgetrocknet, sodass der Mais stellenweise nicht durch die Oberfläche kommen konnte. „Wir haben keinen dramatischen Ernteausfall, aber es war schon eine Herausforderung. Es gibt Flächen, die waren spitze, aber andere hingegen waren wieder schlechter, deshalb kann vereinzelt von einer Missernte die Rede sein, aber nicht überall.“ Hübner würde sich wünschen, die Extreme der Witterung anzugleichen, aber „man kann sich ja nicht alles wünschen“.
Bei den Sojabohnen sieht die Lage bislang gut aus. Hübner erhofft sich eine durchschnittliche bis überdurchschnittliche Ernte. Die Durchwachsene Silphie kann aufgrund ihrer großen Biomasseproduktion als Energiepflanze angebaut werden. Sie ist eine Dauerkultur, das bedeutet: nach einmaligem Anbau wächst sie für mehrere Jahre. Mithilfe ihrer tiefen Wurzeln kann sie sich Wasser aus dem tiefen Erdboden beschaffen. Außerdem wirkt sich die Energiepflanze positiv auf den Humus aus. Über den Aufbau von Humus wird Nitrat gebunden dadurch ist keine Bodenbearbeitung notwendig.
Auch die Grünschnitte bereiteten Probleme. Noch im Juli sagte Dr. Bernhard Hübner im Anzeiger-Gespräch: „Die ersten beiden Grünschnitte waren sehr gut.“ Jedoch fehlen nun aber ein bis zwei von den jährlich fünf bis sechs Grünschnitten aufgrund des beschwerlichen Wachstums. Das sei etwa in Marktl der Fall gewesen. Da sich auf zahlreichen Feldern viel Kies im Erdboden befindet, verfügen die Pflanzen über einen geringen Wasserspeicher.
In Gärten fiel die diesjährige Ernte im Durchschnitt eher schlecht aus. Wegen des feuchten Frühjahrs waren vor allem Kirschen und Zwetschgen von Pilzen befallen, erzählt Andreas Baumgartner, Geschäftsführer des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege. Bekannt dafür ist die Pilzkrankheit Monilia, die in diesem Jahr an Obstbäumen zu sehen war. Bei Früchten wie Aprikosen oder Nektarinen, die es wiederum warm mögen, fiel die Ernte sehr gut aus; etwa im Holzland.
Zudem stehen die Landwirte vor einer Herausforderung, dem „Green Deal“. Hintergrund: Die EU-Mitgliedstaaten wollen bis 2050 Klimaneutralität erreichen und damit ihren Verpflichtungen im Rahmen des Übereinkommens von Paris nachkommen. Für die Landwirte bedeutet der Deal, dass sie ab 2024 vier Prozent ihrer Ackerflächen brach liegen lassen müssen. Hübner vermutet, dass die Pachtpreise künftig steigen, weil es zu wenig nutzbare Fläche gibt. Diese Neuerung ist laut BBV-Kreisobmann Richard Straubinger für Futterbaubetriebe eine Katastrophe. „Die Nachfrage der Industriellen besteht nach wie vor, aber wir müssen die Fläche stilllegen“, erklärt er. „Es gibt genügend Länder, die ihre Felder durch fossilen Einsatz bewässern und im regenreichen Bayern wird uns vier Prozent der Anbaufläche gekürzt, das kann ich nicht nachvollziehen.“ Ebenfalls ist in Betracht zu ziehen, dass auf stillgelegten Flächen Unkraut wächst, welches schwer zu bekämpfen ist. Eine bewirtschaftete Fläche wandelt mehr CO2 um, als eine nicht bewirtschaftete Fläche und je mehr CO2 auf den Feldern ist, desto mehr Futtermasse gibt es. Da der Landkreis Altötting als rinderstarke Region zählt, kann dies schnell zu einem Problem führen, sagt Hübner. Die Frage, ob eine Futternot in Sicht sei, bejaht Straubinger – aufgrund des Ausfalls der Grünlandbestände, jedoch wirken sich die Kapriolen von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich stark aus.

 

05.09.2023
Visionär, Freund und Familienoberhaupt
Requiem für Ehrenbürger Richard Antwerpen: Würdigung der Verdienste, durchaus auch im heiteren Ton
Altötting. Im Rahmen einer würdigen, bewegenden, familiären, bisweilen gar heiteren Abschiedsfeier haben sich die Söhne, Enkel und Verwandten sowie Weggefährten und Freunde aus Politik, Gesellschaft und Klerus am Samstag von Altbürgermeister und Ehrenbürger Richard Antwerpen verabschiedet, der am vorvergangenen Sonntag im Alter von 92 Jahren gestorben ist.
Das Requiem wurde in der Stiftspfarrkirche gefeiert, Hauptzelebrant war Stadtpfarrer Prälat Dr. Klaus Metzl. In seiner Predigt stellte er den klaren Wertekompass des nun Verstorbenen heraus, der im alltäglichen Leben, besonders aber auch in seinem politischen Wirken in der Kreis- und Wallfahrtsstadt vielgestaltig Niederschlag gefunden habe – am deutlichsten sichtbar am verkehrsfreien Kapellplatz. Hier schloss auch 2. Bürgermeisterin Christine Burghart an, die weitere Werke unter Richard Antwerpens Ägide auflistete – vom Energiesparwerk über die Außenbereichsentwicklung in Schlottham und Raitenhart bis hin zum Rathausumbau. Landrat Erwin Schneider hob Antwerpens Verdienste für den Landkreis heraus – in 24 Jahren als Kreisrat, aber auch als Wegbereiter der Naherholungsgebiete in Marktl und Perach sowie weiterer Naturschutzprojekte. „Er war ein Visionär“, betonte der Landrat. Dem stimmte CSU-Kreisvorsitzender MdL Martin Huber zu – und noch mehr: Richard Antwerpen sei ein Mentor für ihn gewesen, nicht zuletzt als Vorgänger im Amt des Vorsitzenden des CSU-Arbeitskreises Umwelt. Dessen Ziel: Ökologie und Ökonomie in Einklang bringen. Clemens Jobst, Vorsitzender des Gartenbau-Kreisverbandes, hob hervor, wie Antwerpen sein Fachwissen, das er sich in Ausbildung und Studium erworben hatte, an die Vereine in Stadt und Land weitergab. Er sei schon lange vor dem Bienen-Volksbegehren ein Kämpfer für die Artenvielfalt gewesen. Und Br. Georg Greimel schließlich betonte die Verbundenheit zum katholischen Glauben und zur Marienfrömmigkeit, manifestiert in der Mitgliedschaft in der Marianischen Männerkongregation.
Ein besonderes Gepräge erhielt die Trauerfeier in der Stiftspfarrkirche durch die aktive Beteiligung der Kinder und Enkel, die die Lesung und die Fürbitten sprachen. Martin, der älteste, blickte aus Sicht der fünf Söhne auf Vater Richard und die oftmals ausgleichende Mutter Helga, sorgte dabei auch für manches Schmunzeln – ebenso wie Enkelin Miriam, die Sprüche ihres Opas Richard zum Besten gab. Und Enkelin Lilli war an der musikalischen Gestaltung beteiligt, ebenso wie das Streichquartett um Anna-Theresa Buxbaum-Hermann sowie Harfenistin Elisabeth Strasser und Markus Ballerstaller auf der Diatonischen.
Seine letzte Ruhestätte hat Richard Antwerpen am Parkfriedhof hoch über Schlottham gefunden, dessen Anlage er selbst auf den Weg brachte und der nach dem Regen der vorangegangenen Tage in sattem Grün dastand – was Landrat Erwin Schneider mit den Worten kommentierte: „Das würde dem Richard gefallen.“
Die Kremess fand anschließend beim Graminger Weißbräu statt. Zum Leichenmahl bekamen die Gäste eine Fotopräsentation zu sehen, in der das Leben des Ehrenbürgers und Altbürgermeisters nachgezeichnet wurde. Private Bilder hatten Familienmitglieder beigetragen, für den städtischen Teil zeichneten Christine Kukula und Veronika Brandlmayer aus dem Bürgermeistervorzimmer verantwortlich. Letztgenannte Fotos werden auch bei der Bürgerversammlung im Herbst zu sehen sein – in Erinnerung an Richard Antwerpen. − ecs

 

30.08.2023


28.08.2023

Das Bergsteigerherz schlägt nicht mehr
Altöttings Altbürgermeister Richard Antwerpen ist im Alter von 92 Jahren gestorben
Altötting. Er war der Nachfolger eines berühmten Mannes – zumindest als Ehrenbürger Altöttings. 2006 wurde Papst Benedikt die höchste Auszeichnung verliehen, welche die Kreisstadt zu vergeben hat, im Jahr darauf wurde Richard Antwerpen derart geehrt. Damit wurden seine vielfältigen Verdienste gewürdigt, die er sich um Altötting erworben hat, nicht zuletzt als Bürgermeister. In dieser Funktion war er zwölf Jahre lang, von 1983 bis 1995, maßgeblich für die Geschicke der Kreisstadt verantwortlich. Nun ist Richard Antwerpen im Alter von 92 Jahren gestorben. Am gestrigen Sonntag schloss er um Punkt ein Uhr morgens für immer die Augen.
Lange war Antwerpen auch im hohen Alter noch bei recht guter Gesundheit, erst seit rund zwei Jahren war er auf Unterstützung angewiesen. Diese erhielt er bei sich zuhause, denn er wollte im gewohnten Umfeld sein – und vor allem auch den geliebten Garten genießen. Im Juli aber stürzte er, zog sich eine Kopfverletzung zu und musste für drei Wochen ins Krankenhaus. Dort erholte er sich soweit, dass er entlassen werden konnte. In den eigenen vier Wänden wäre die Betreuung aber nicht mehr möglich gewesen, so dass er zur Kurzzeitpflege ins Heim St. Grignion kam. Dort hörte sein starkes Bergsteigerherz – Antwerpen stammte aus Berchtesgaden und war in jungen Jahren ein versierter Alpinist – auf zu schlagen; nicht aber, bevor er sich noch von seiner Familie verabschiedet hatte.


Liebe zur Natur,
Liebe zu den Bergen


Zur Welt kam Richard Antwerpen am 29. Dezember 1930. Er wurde stark von seinem Vater geprägt – der war Gärtner, unter anderem am Obersalzberg, und begeisterter Bergwachtler, was damals bedeutete, Bergsteiger und Naturschützer in einem zu sein. Beides hat sich auf ihn übertragen. Zum Beruf wurde die Gärtnerei für Richard Antwerpen in Schongau. An die Lehre schlossen sich Wanderjahre an, die ihn Anfang der 50er Jahre auch in die Schweiz führten. Dort reifte der Entschluss, Gartenbauingenieur zu werden. In die Tat setzte er diesen Plan 1958 bis 1961 mit dem Studium um, das er in Weihenstephan absolvierte.
Antwerpens sportliche Karriere, die immer eng mit den Bergen verbunden war, startete kurioserweise erst, als er sich räumlich von diesen entfernt hatte: Seine erste Leidenschaft galt der Nordischen Kombination, als die Antwerpens in den Landkreis Kaufbeuren gezogen waren. Mit dem weitesten Sprung, den er jemals stand, segelte er 56 Meter durch die Lüfte, in der Loipe benötigte er für acht Kilometer 47 Minuten: Das brachte ihm bayernweit den 13. Platz in der Jugend-Klasse.
Auch der Fels hatte es Antwerpen seit jeher angetan. Seine größten Erfolge erzielte er in den heimischen Berchtesgadener Alpen: Die 1800 Meter hohe, berüchtigte Ostwand des Watzmann durchstieg er nächtens, die anspruchsvolle Hocheis-Umrahmung und die Genusskletterei an der Grundübelhorn-Südkante (auf mehreren Seillängen im fünften Schwierigkeitsgrad) meisterte er.
Seine wahre Leidenschaft aber entdeckte er in seiner Frau Helga, die ihm vor knapp zwei Jahren im Tod vorausgegangen ist. Im März 1961 kamen die beiden nach Altötting, nachdem sie ein Jahr zuvor geheiratet hatten. Fünf Söhne vervollständigten das Familienglück: Martin, Wolfgang, Stephan (der als sein Nachnachfolger seit drei Jahren Bürgermeister von Altötting ist), Christoph und Andreas.
Richard Antwerpen arbeitete zunächst als erster Fachberater für Gartenbau und Landespflege am Landratsamt. In dieser Funktion brachte er bedeutende Projekte voran, allen voran die Naherholungsgebiete am Inn bei Marktl und Perach. Freilich war er auch jenseits der Arbeit stark eingespannt: zunächst vor allem in Sachen Gartenbauvereine, deren Kreisverband er aufbaute, nach seinem Eintritt in die CSU 1970 zunehmend in der Kommunalpolitik.


Lange Liste
an Verdiensten


Die politische Karriere Antwerpens, die zwischen 1983 und 1995 im Amt des Bürgermeisters von Altötting gipfelte, wurde mehrfach gewürdigt. Die Liste der Gründe dafür ist lang: In seine Zeit fielen die Verkehrsfreimachung des Kapellplatzes samt Bau der Tiefgarage, der Spatenstich für das Erbpachtgebiet, die Städtepartnerschaft mit Loreto wurde ins Leben gerufen. Zudem setzte Antwerpen erste Akzente in Sachen regenerative Energie. Diesbezüglich wirkte Antwerpen auch in seine Partei, die CSU, hinein, nicht zuletzt über den Arbeitskreis Umwelt (AKU), dem er viele Jahre lang vorstand. Sein ökologisches Engagement hat ihm den Titel „grüner Schwarzer“ eingebracht.
Geprägt waren all diese Tätigkeiten vom christlichen Menschen- und Schöpfungsbild. Der persönliche und dienstliche Umgang Antwerpens wurde stets als bescheiden, verbindlich und wertschätzend gewürdigt. − sh

09.08.2023
Verwurzelt in der ILE
Übergabe von 1084 Streuobstbewilligungen – Acht Gemeinden mit Vorbildcharakter
Reischach/Perach. Bayernweiter Vorbildcharakter: 263 Bürgerinnen und Bürger haben bei dem Programm „Streuobst für alle – verwurzelt in der ILE Holzland-Inntal“ mitgemacht und sich so am Streuobstpakt der Bayerischen Staatsregierung beteiligt. Mit insgesamt 1084 beantragten Bäumen wurde das ursprünglich bereits ambitionierte Ziel der ILE von 800 Bäumen damit weit übertroffen.
Vor wenigen Tagen haben die dafür zuständigen Ämter für Ländliche Entwicklung Oberbayern und Niederbayern die Anträge bewilligt. Nun erfolgte in Perach die symbolische Übergabe der Bewilligungen an die Bürgermeister der acht ILE-Gemeinden und deren Umsetzungsmanagerin.


Vier Monate geplant – dann ging’s im März los


„1084 Bäume, das ist ein wirklich tolles Ergebnis“, so der Tenor der Verantwortlichen des Projektes. „Das Besondere an dem Projekt ,Streuobst für alle – verwurzelt in der ILE Holzland-Inntal‘ ist, dass es den Streuobstpakt und die dahinterstehende 100-prozentige Förderung von Streuobstbäumen für unsere Bürgerinnen und Bürger leicht zugänglich macht, die Pflanzung von Bäumen auch in Privatgärten ermöglicht und wir den Bewerbern fachliche Unterstützung auf lokaler Ebene bieten“, so Stephanie Lambert, Umsetzungsmanagerin der ILE Holzland-Inntal und Initiatorin der Aktion.
Neben der Organisation, Information, Umsetzung, Abwicklung, und Verteilung der Bäume stemmt die ILE Holzland-Inntal auch die Zwischenfinanzierung, die die acht beteiligten Gemeinden Erlbach, Geratskirchen, Markt Marktl, Perach, Pleiskirchen, Reischach, Stammham und Winhöring für ihre Bürgerinnen und Bürger jeweils komplett übernehmen. „Wir haben gut vier Monate geplant und Abstimmungsgespräche geführt, bevor es im März losging“, erzählt die Umsetzungsbegleiterin. So habe man sich nicht nur mit den Ämtern für Ländliche Entwicklung (ALE) sondern insbesondere auch mit dem Gartenbau-Kreisfachberater des Landkreises Altötting sowie dem Altöttinger Landschaftspflegeverband und den Gartenbauvereinen intensiv ausgetauscht. „Wir haben zugehört und ausgelotet, was den Facheinrichtungen und Experten besonders wichtig ist und welche Förderungen es bereits in diesem Bereich gibt. Natürlich war auch wichtig, welche Sorten für unsere Region in Frage kommen. Dafür haben wir uns an den Vorgaben des Bayerischen Landesgartenbauvereins orientiert und die Liste dann für uns angepasst“, so Lambert. Entsprechend all der vorhandenen Informationen und Gespräche habe das Konzept für das ILE-Streuobst Projekt immer mehr Gestalt angenommen.
Diese Vorgehensweise sei auch der Grund dafür, weshalb sich die aktuellen Förderprogramme für Streuobstwiesen, etwa des Kulturlandschaftsprogramms („KULAP“) , nun hervorragend ergänzten und nicht gegenseitig konkurrieren würden. „Mit einem leicht verständlichen Bewerbungsbogen konnte sich jeder mit Wohnort oder Grundstück innerhalb der ILE-Gemeinden unkompliziert um jeweils bis zu sechs Streuobstbäume bewerben. Dabei wurden 60 Sorten zur Auswahl angeboten. Gleichzeitig haben wir in Veranstaltungen vor Ort informiert und telefonisch beraten.“ Gut 180 Zuhörer habe man bei den Infoveranstaltungen erreicht, mehr als 70 individuelle Beratungsgespräche alleine bei der ILE geführt und noch einmal so viele schriftliche Anfragen beantwortet.
„Das Ziel der ILE-Gemeinden ist es, mit dem Streuobstprojekt nicht nur die Biodiversität in unserer Region zu steigern, sondern auch die Bürger direkt zu erreichen. Im Sinne des Grundgedankens der ILE war es uns auch wichtig, dass sich die Akteure in der Region kennenlernen und intensiv austauschen.“ So arbeite man hier nicht nur interkommunal zusammen, sondern sogar landkreis- und bezirksübergreifend.
Zur symbolischen Übergabe der Bewilligungen kamen daher viele Akteure des Projekts. Susanne Huber, stv. Leiterin des Sachgebiets Landespflege am ALE Oberbayern, unterstrich den bayernweiten Vorbildcharakter des Projektes und die wichtige Funktion der Integrierten Ländlichen Entwicklung: „Die ILE ist für uns ein wichtiges Instrument, ein Multiplikator, um unsere Landschaftspflegemaßnahmen in der Fläche auszurollen. Daher fördern wir sie auch intensiv.“ Streuobstbäume leisteten nicht nur einen Beitrag zur Biodiversität, sondern auch etwas für die regionale Identität und das kulturhistorische Landschaftsbild. „Und so wie die ILE Holzland-Inntal das angeht, durch die Kooperation vieler Beteiligter, auch sehr viel für die Gemeinschaft und den Zusammenhalt in der ILE.“
Der Kreisfachfachberater für Gartenbau des Landkreises Altötting, Andreas Baumgartner, zollte dem Projekt, an dem er intensiv mitgewirkt hatte, ebenfalls großen Respekt. Er verwies aber auch darauf, dass die Pflege der Bäume nicht in den Hintergrund rücken dürfe und Wert auf den Erhalt der Obstbäume gelegt werden müsse. Das bringe durchaus Arbeit mit sich. Hierfür müssten in den kommenden Jahren die Angebote ausgeweitet werden, aber auch daran werde bereits gearbeitet. Die Vertreter der ILE-Gemeinden bedankten sich bei allen Mitwirkenden und Unterstützern, besonders bei den Gartenbauvereinen: „Ohne euer aktives Engagement wäre die Logistik und die flächendeckende fachliche Begleitung für das Projekt schlichtweg nicht möglich.“


Vorzeigeprojekt auch über die Region hinaus


Dass das Projekt der ILE ein Erfolg ist, zeigt nach Überzeugung der Akteure nicht nur die große Beteiligung. Das Konzept habe bereits die Aufmerksamkeit anderer ILEs, Kommunen und Vereine erregt und für Nachfrage gesorgt. Die nächste große Herausforderung werde jetzt die Logistik für die Verteilung der Streuobstware. „Am letzten Samstag im Oktober geben wir die 1084 Bäume aus“, erklärt die Umsetzungsmanagerin. Das Logistikkonzept dafür sei im Groben schon mal abgestimmt. „Da wird’s dann nochmal spannend!“ − red

 


31.05.2023
Wiederschau’n nach fast 20 Jahren
Sie waren ein Teil der Landesgartenschau 2004, nun schauen ehemalige und aktive Kreisfachberater nach dem Rechten
Von Johanna RichterBurghausen. „Woast as no?“ – es war ein häufig gehörter Satz an jenem Mittwochvormittag vergangene Woche. „Woast as no – wie das früher ausgeschaut hat, wie die Wasserspiele die Besucher empfangen haben, wie der Stadtpark zum Blumenmeer und Gartentraum wurde?“
19 Jahre ist es mittlerweile her, dass Burghausen Ausrichter für die Landesgartenschau war und sich von 23. April bis 3. Oktober zum Mekka für Gartenliebhaber gemausert hat. Knapp eine Million Besucher zählte man damals – und das als kleinste Stadt, die je eine Landesgartenschau ausgerichtet hat. Noch Jahre später sprach und spricht man vom Erfolg, den Burghausen damit hatte und misst Landesgartenschauen an ihr. Unglaublich viel Planung war nötig, um den Andrang logistisch zu stemmen und noch einmal viel mehr, um Stadtpark, Burg, Waldpark, ja die ganze Stadt, für die Schau vorzubereiten.
Mit von der Partie waren in dem halben Jahr Ausstellung Kreisfachberater aus ganz Oberbayern. Das Lindenheim war für die Ministerien und vor allem für den Landesverband für Gartenbau und Landespflege München reserviert. Seine oberbayerischen Kreisverbände gaben dort mit wöchentlich wechselnden Aktionen Einblicke in ihre Arbeit und zeigten die Bedeutung und Kultur des Hobbygartenbaus auf. Federführend zuständig war der Kreisverband Altötting und damit der damalige Geschäftsführer und Kreisfachberater Clemens Jobst.
Im Wechsel richten die Kreisverbände Treffen aus, heuer war der Altöttinger Verband an der Reihe und Jobst hatte die Idee, Burghausen zum Ziel zu machen. 18 ehemalige und aktive Berater – darunter auch Jobsts Nachfolger Andreas Baumgartner – waren deshalb an dem Mittwochmorgen zusammengekommen, um sich ein Bild vom Zustand des Stadtparks, der Burg und des Botanischen Gartens zu machen, denn so manch einer wird in seiner Laufbahn einmal ebenfalls für eine Landesgartenschau verantwortlich sein.
Die Führung durch den Stadtpark – Hauptpunkt des Ausflugstages – übernahm einer, der sich bestens mit dem Thema auskennt: der Geschäftsleiter der Stadt Burghausen, Werner Lechner. Lechner hatte schon vor 19 Jahren diese Position inne und aus dieser heraus die Geschicke rund um die Landesgartenschau geleitet. Der Rundgang begann an dem Ort, an dem die Besucher in die Ausstellung starteten: am Bürgerplatz. Obwohl die Berchtesgadener Straße damals noch Bundesstraße war, hatte man erreicht, dass sie für sechs Monate gesperrt und der Bereich bepflanzt wurde, erzählte er. Die Schau ging bis zum 3. Oktober, am 6. Oktober fuhren wieder Autos und Lastwagen auf der Straße – und so manche Maus krabbelte noch darüber. Hatten es sich in der Aufschüttung doch jede Menge Mäuse gemütlich gemacht, die dann, als die Bagger kamen, fluchtartig das Weite suchten.
Es waren viele dieser Anekdoten, die die Führung von Werner Lechner im wahrsten Sinne zum Erlebnis machten. Eine besondere war auch jene vom Sieg des SV Wacker Burghausen, der damals in der 2. Bundesliga spielte, gegen 1860 München. In München war zu der Zeit Oktoberfest, in Burghausen Finale der Landesgartenschau mit 30 000 Besuchern. „Da ist eine Euphoriewelle heruntergeschwappt aus München“, erinnerte sich Lechner.
80 Prozent des Stadtparks schauen noch so aus wie 2004, sagte er. Der Nebenwald, der an das mittlerweile gebaute Haus der Familie grenzt, die Gartenkabinette, die noch immer von Patengärtnern gepflegt werden, eigens entwickelte Sitzbänke – teils in neueren Auflagen, das Spielgebirge, das teuerste Bauwerk der Gartenschau, das sich die Stadt leistete, um bewusst Familien als Klientel nach Burghausen zu holen.
Die Kosten – das ist ein Thema, das am Ende Probleme machte. „Eine Landesgartenschau ist immer ein Draufzahlgeschäft“, so Lechner. 15 Millionen Euro an Fördergeldern gab es dafür, wovon die Stadt aber wieder etwas zurückzahlen musste, da manche Vorgaben nicht so umgesetzt wurden, wie sie sollten. Abgesprochen seien die Abweichungen zwar gewesen, aber davon wollte danach keiner mehr was wissen, vor allem nicht jene Politiker, die beim Spatenstich ganz vorne gestanden seien, berichtete Lechner.
Auch wenn vieles noch so ist wie damals, hat die Gartenschau doch einiges verändert. Die Mai-Wies’n, die bis dahin auf dem Stadtpark-Gelände war, hat ihre neuen Heimat gefunden, der Waldpark wurde zum Freizeitzentrum mit Motorik- und kürzlich hinzugekommenem Bikepark. Der Wertstoffhof wurde verlegt und machte Platz für die Messehalle. Der Grünzug, der von der Berchtesgadener Straße bis zum heutigen Hinterschwepfinger-Bau führt, wurde angelegt und mit Kunstprojekten der Kindergärten aufgewertet. Skulpturen von damals zieren noch heute die Stadt – es wären noch viele solche Beispiele zu nennen.
Darum plant die Stadt das Jubiläum 20 Jahre Landesgartenschau im kommenden Jahr groß zu feiern, sagt Lechner. Denn auch wenn am Ende nicht alles einwandfrei geklappt hat, so war man doch nahe dran am Idealzustand, mit dem bislang kaum eine Landesgartenschau mithalten konnte – der Meinung ist nicht nur der womöglich nicht ganz objektive Geschäftsleiter, auch die Kreisfachberater stimmen ihm da zu.

 


 

21.04.2023
Warnung vor Kappungsschnitt
Landespflegeverantwortlicher Andreas Baumgartner informiert
Altötting. Werden Bäume zu groß, ist es oftmals verlockend, sie zu beschneiden, um ihre Höhe und Breite zu reduzieren. Werden sämtliche Starkäste radikal eingekürzt, spricht man von einem Kappungsschnitt. Experten warnen jedoch, dass diese drastische Maßnahme zu einer Reihe von Problemen führen kann, die den Baum dauerhaft schädigen, und unberechenbare Folgen hervorruft. Andreas Baumgartner, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege sowie Sachgebietsleiter für Landschaftspflege, Grünordnung und Gartenbau am Landratsamt Altötting, klärt über die Konsequenzen auf.
„Beim Kappungsschnitt handelt es sich um eine unfachmännische Arbeit, die oft ohne Rücksicht auf die natürliche Form des Baumes oder seine Gesundheit durchgeführt wird. Dabei werden Zweige und Blätter entfernt, die für die Photosynthese und Nährstoffaufnahme unerlässlich sind“, sagt Baumgartner. Dadurch werde der Baum geschwächt und könne anfälliger für Krankheiten und Schädlingsbefall werden. Nach den Schnittmaßnahmen versuche der Baum, seine Krone wiederherzustellen, indem er neue Triebe – sogenannte Wasserschosse – ausbildet. Die Folge: Aufgrund des schnellen Wachstums und der ungleichmäßigen Verteilung, entsteht eine äußerst instabile Krone. Baumgartner warnt: „Bei Wind- und Sturmereignissen können daher nicht nur einzelne Äste abbrechen, es kann sondern der gesamte Baum umfallen. Folglich muss eine regelmäßige Nachkontrolle erfolgen, die erheblich mehr Zeit und Geld in Anspruch nimmt.“
Um die Vitalität, Ästhetik und Verkehrssicherheit eines Baumes zu erhalten oder wiederherzustellen, seien fachgerechte, baumschonende Schnitte notwendig.
Das Ziel: den Eingriff und die Verletzungen am Baum so gering wie möglich zu halten. Eine Option ist die Kronenreduzierung. Dabei werden die Äste des Baumes selektiv beschnitten, um die Höhe und Ausdehnung zu reduzieren, während seine natürliche Form erhalten bleibt. Eine andere Möglichkeit ist die Kroneneinkürzung, bei der die Länge der Äste vermindert wird, um das Gewicht auf den Baum zu verringern. Grundsätzlich sollte jedoch Fachpersonal wie Baumpfleger solche Arbeiten durchführen.
Sonderformen sind der Verjüngungs- und Kopfschnitt, erklärt Baumgartner. Bei Ersterem mache man sich die Neutriebbildung zunutze: „Radikale Schnittmaßnahmen regen den überalterten und vergreisten Baum zum Wachstum an.“ Die Maßnahme werde zum Beispiel häufig bei alten Obstgehölzen angewandt, um junges Holz zu produzieren, an dem Früchte wachsen können. Der Kopfschnitt sei ein funktionaler Formschnitt, der bei jungen Bäumen begonnen und kontinuierlich durchgeführt wird. Die neuen Triebe werden jährlich bis auf das Grundgerüst – die sogenannten Köpfe – zurückgeschnitten. Typische Vertreter sind etwa Kopfweiden oder -platanen. Eine jährliche Nachsorge und Pflegemaßnahmen seien bei den Sonderformen jedoch unabdingbar.
Für Rückfragen zu Garten, Grünflächen und Pflanzen steht Andreas Baumgartner jederzeit zur Verfügung. Auf der Homepage des Landratsamtes und beim Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege e.V. gibt es Infomaterialien und Merkblätter zu dem Thema. − red


05.04.2023
Online-Seminar zum
Thema Beerenobst
Altötting. Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Altötting e.V. bietet am Dienstag, 25. April, ab 18 Uhr erstmals ein Online-Seminar an. Hubert Siegler von der Bayerischen Gartenakademie referiert zum Thema „Beerenobst – Die besten Beeren für den Garten“. Das Angebot richtet sich nicht nur an Mitglieder der örtlichen Gartenbauvereine, sondern auch an jeden interessierten Gartler des Landkreises. Die Anmeldung erfolgt per E-Mail an garten.altoetting@gmail.com und ist verbindlich, da die Teilnehmerzahl auf 100 Personen beschränkt ist. Nach Meldung erhalten die zugelassenen Interessierten entsprechende Zugangsdaten für das kostenlose Seminar. − red

18.3.2023
Goldene Ehrennadel für die „Garten-Queen“
Brigitte Koreck vom Kreisverband für Gartenbau und Landespflege ausgezeichnet – Viele Angebote live und digital
Altötting. Die Mitglieder des Kreisverbandes für Gartenbau und Landschaftspflege kamen am Mittwoch im Hotel Münchner Hof zu ihrer Jahreshauptversammlung zusammen. Ein zentraler Punkt war die Ehrung der „Garten-Queen“ Brigitte Koreck für ihr jahrzehntelanges Engagement.
Vorsitzender Clemens Jobst begrüßte die zahlreichen Vertreter der einzelnen Gartenbauvereine des Landkreises. Zu Beginn der Zusammenkunft gedachten die Gartenfreunde der kürzlich verstorbenen Vorständin Christa Schewtschenko aus Winhöring. Jobst würdigte deren langjähriges Engagement für ihren Orts- sowie für den Kreisverband.
Der Vorsitzende drückte anschließend seine Freude darüber aus, dass nach coronabedingten Einschränkungen die Gartler nun endlich wieder richtig loslegen können. Weil der Kassier bei der Versammlung fehlte, übernahm Andreas Baumgartner, Geschäftsführer des Kreisverbandes, den Kassenbericht. Das Gesamtvermögen des Verbandes wurde mit 36281,67 Euro angegeben. Kassenprüferin Monika Pfriender bescheinigte den Verantwortlichen eine einwandfreie Arbeit, so dass die Vorstandschaft einmütig entlastet werden konnte.
Jobst berichtete anschließend vom kürzlich veranstalteten Gartenseminar im Forum. „Hier haben uns die Leute die Türe eingerannt“, sagte er. Im Forum sei nur Platz für 80 Personen gewesen, es gab aber rund 150 Anmeldungen. Man werde daher überlegen, das Gartenseminar künftig wieder an zwei Tagen auszurichten.
Ein Blick in die Zukunft fehlte an diesem Abend ebenfalls nicht. Wie Andreas Baumgartner vortrug, plant der Kreisverband vom 11. bis 15. Juni eine Fahrt in den Raum Würzburg mit zünftiger Bier- und Weinverkostung. Außerdem sind die Vorbereitungen für den Kinderaktionstag am Samstag, 3. Juni, bereits im Gange. Jugendwart Peter Klinger will für die Buben und Mädchen in Burgkirchen auf dem Gelände der Schnapsbrennerei Westenthanner den Tag ausrichten, der voraussichtlich unter dem Motto „Elemente“ stehen soll. Ein großes Thema bei der Zusammenkunft war der von Gabi Hofer ins Leben gerufene Arbeitskreis Webinar. Künftig sind virtuelle Besprechungen und Seminare keine Zukunftsmusik mehr, sondern Realität. Ein Lob ging diesbezüglich auch an Bernhard Fischer aus Töging, der sich um die technischen Belange kümmert.
Alexandra Herrmann vom Ortsverband Kastl informierte die Anwesenden über das neue Angebot, das zur besseren Vernetzung der Vereine, aber auch zur Gewinnung neuer Mitglieder beitrage. „Es geht darüber hinaus um zeitliche und räumliche Flexibilität sowie um Kosteneinsparungen und um die Steigerung der Reichweite“, erklärte Herrmann. Man bereite sich mit Webinaren auf die Zukunft vor, die wohl das „neue Normal“ werden dürfte. Geplant seien momentan jährlich zwei bis vier Online-Treffen der Vorstände. „Man kann quasi bequem daheim von der Couch aus an Besprechungen und Seminaren teilnehmen“, betonte Baumgartner und wies dabei bereits auf das erste Online Seminar hin, das am Dienstag, 25. April um 18 Uhr im Veranstaltungskalender steht. Als Referent konnte Hubert Siegler von der Bayerischen Gartenakademie gewonnen werden, der über das Thema Beerenobst informieren wird. Interessierte können sich unter der E-Mail-Adresse garten.altoetting@gmail.com anmelden.
Eine große Ehre wurde Brigitte Koreck zuteil, die seit vielen Jahren als Schriftführerin für den Kreisverband tätig ist, dabei aber nicht unbedingt in der Öffentlichkeit steht. Die Geehrte arbeitet seit 43 Jahren im Landratsamt. Sie wurde von der Auszeichnung völlig überrascht. Clemens Jobst verlieh Koreck die Goldene Ehrennadel für besondere und langjährige Verdienste. „Brigitte ist auch bei unserem Landesverband hoch angesehen“, betonte Jobst und überreichte der „Garten-Queen“ Urkunde und Nadel. Im neuen Vereins-Gartenblattl ist die Schriftführerin sogar als Zuckerbäckerin unterwegs. Sie verrät dabei zwei Rezepte aus ihrer Backstube.
Zum Schluss der Veranstaltung meldete sich noch Konrad Mühlbacher aus Haiming zu Wort. Er sprach die Bodenbelastung durch die PFOA und andere PFAS-Chemikalien an. Zu dieser Problematik wünscht sich der Vorstand aus Haiming vom Kreisverband des Gartenbauvereins die Organisation eines aufklärungsreichen Vortrages. Franz Eckl, Vorstand des Gartenbauvereins Burgkirchen, prangerte das Wegwerfen von Zigaretten-Kippen an, das allerorten zu beobachten sei. Die Zigaretten-Kippen seien alles andere als harmlos. Ein Zigarettenstummel könne bis zu 40 Liter Grundwasser vergiften. „Wir starten jetzt in Burgkirchen eine entsprechende Plakataktion“, verkündete Eckl. − huc

 

15.3.2023
Landkreis
MITTWOCH
Gartenbauverein-Kreisverband: Jahreshauptversammlung, 19.30 Uhr, Hotel Münchner Hof, Altötting.

 

8.3.2023
Landkreis
Gartenbauverein-Kreisverband: Jahreshauptversammlung, Mittwoch, 15. März, 19.30 Uhr, Hotel Münchner Hof, Altötting.

7.3.2023
Gartenseminar ist Thema
Altötting. Über das 21. Altöttinger Gartenseminar berichtet die Vorstandschaft des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Altötting e.V. bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung am Mittwoch, 15. März, ab 19.30 Uhr im Hotel Münchner Hof (Kapellplatz 12, Altötting). Die Verantwortlichen stellen ihren Mitgliedern auch die Informationsreise, eine Kinderaktion, ein Webinar sowie das Gartenblattl vor. Ebenfalls auf der Tagesordnung stehen der Kassenbericht für das Jahr 2022, die Entlastung der Vorstandschaft sowie der Haushaltsplan für 2023. − red

 

27.02.2023
800 Streuobstbäume für Holzland und Inntal
Aktion der „ILE“ – 100 Prozent Förderung durch Amt für ländliche Entwicklung, 60 Sorten zur Wahl
Reischach. „Streuobst für alle – verwurzelt in der ILE Holzland-Inntal“ – das ist das neueste Projekt der acht Gemeinden, die sich zur Integrierten Ländlichen Entwicklung zusammengeschlossen haben. Im Zuge des Programms „Auf geht’s – Streuobst für alle“ werden die Kosten für den Kauf hochstämmiger Obstbäume zu 100 Prozent gefördert. Die ILE hat daraus ein umfassendes Programm gemacht, das möglichst viele Interessenten begeistern soll.
„Streuobstbäume sind kleine Oasen und unterstützen die Artenvielfalt“, so Stephanie Lambert, Umsetzungsmanagerin der ILE Holzland-Inntal und Initiatorin des Projekts für die ILE. „Schon ein einzelner Baum leistet bereits einen Beitrag mit großer Wirkung.“ Bei der Recherche nach Förderprogrammen sei sie auf die Initiative des Bayerischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten aufmerksam geworden. Schnell war die Idee geboren, den Fördertopf zu nutzen, um neben der Nachhaltigkeit für die Region auch das Netzwerk innerhalb der ILE zu erweitern.


„Jetzt sind wir soweit und können endlich loslegen“


Die acht Bürgermeister stimmten dem Projekt zu und so wurden unzählige Gespräche und Abstimmungen geführt, insbesondere mit der Kreisfachberatung Gartenbau des Landkreises Altötting, dem Landschaftspflegeverband Landkreis Altötting und dem Kooperationspartner, der Baumschule Emmersberger in Unterviehhausen, Haiming. Daraus sei schließlich das umfassende ILE-Streuobst-Projekt entstanden. „Jetzt sind wir soweit und können endlich loslegen“, freut sich die Umsetzungsbegleitung. Unterstützung erhält sie dabei auch von den Gartenbauvereinen der Gemeinden, sowie dem Landkreis Rottal-Inn und dem Landschaftspflegeverband Rottal-Inn e.V.
Bereits ab Mittwoch, 1. März, können sich Bewohner einer ILE Holzland-Inntal Gemeinde um jeweils bis zu sechs Obstbäume bewerben. Die Bewerbungsbögen stünden ab 1. März auf allen Gemeindewebseiten zum Download zur Verfügung. Darin enthalten sei eine umfangreiche Sortenliste mit 60 verschiedenen Streuobstbäumen. „Von Äpfeln, Mostäpfeln über Birnen, Zwetschgen, Renekloden, Mirabellen, verschiedenen Kirschsorten, Quitte und vereinzelten Wildobstbäumen haben wir alles dabei“, so die Projektleiterin. Bewerbungsschluss ist der 28. April 2023.
„Sobald wir anschließend die positive Zusage auf unsere Förderanträge vom Amt für Ländliche Entwicklung erhalten haben, schicken wir den Bewerbern eine Information mit Bestätigung ihrer Auswahl“, so Lambert. „Das sollte Anfang Juni bereits der Falls sein.“ Die Bäume würden dann bei der Baumschule bestellt und am Wochenende von 27. bis 29. Oktober an eine Sammelstelle geliefert. Dort müssten sie dann abgeholt werden. Eine Sammelabholung sei logistisch am sinnvollsten, da es sich bei den Bäumen laut Fördervorgaben um Nacktwurzler handele. „Wir haben versucht, die Bewerbung so einfach wie möglich zu gestalten“, erklärt die Umsetzungsmanagerin. „Aber klar, einige Kriterien gibt es.“ So sei eine fachlich korrekte Pflanzung notwendig. Auch müssten die Bäume mindestens zwölf Jahre stehen bleiben. „Ein geeigneter Standort ist also wichtig“, gibt Lambert zu bedenken.


Zielgruppe: Menschen ohne große Obstbaum-Erfahrung


Dennoch ermuntert sie: „So schwierig ist es nicht. Wir wollen gerade auch Menschen, die vielleicht bisher noch keine Erfahrung mit Obstbäumen haben, dazu animieren, einen Baum zu pflanzen.“ Dabei unterstützte das Projekt mit ausführlichen Pflanz- und Pflegebeschreibungen, Anleitungen bei den Informationsveranstaltungen sowie einer Vor-Ort-Vorführung der richtigen Pflanzung bei Abholung der Bäume. „Man kann bei uns auch gleich im Vorfeld das notwendige Pflanzmaterial mitbestellen. Die Abfrage dazu findet sich ebenfalls im Bewerbungsbogen“, erläutert Lambert.
Zudem stünden die Gartenbauvereine an den vorgesehenen Terminen und bei Ausgabe der Bäume sowie die Baumschule gerne mit Rat und Tat zur Seite. „Natürlich ist es auch unser Ziel, die Bindung zu den örtlichen Gartenbauvereinen zu stärken“, so Lambert. Hier sei schließlich immenses Fachwissen vorhanden. Zudem böten die kurzen Wege eine unkomplizierte Hilfe im Fall der Fälle.
Um möglichst viele Fragen persönlich beantworten zu können, hält die ILE außerdem Informationsveranstaltungen zum Programm an verschiedenen Orten ab. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr − Montag, 6. März: Wirt z’Georgenberg, Pleiskirchen. Donnerstag, 9. März: Gasthof Hummel, Stammham. Dienstag, 14. März: Gasthaus Auer, Endlkirchen. Donnerstag, 16. März, Hofmarksaal, Winhöring.
Bei diesen Veranstaltungen gibt es die Bewerbungsformulare direkt vor Ort. Neben der fachlichen Begleitung soll das Programm in den kommenden Jahren mit vielen zusätzlichen Veranstaltungen erweitert und bereichert werden. „Die Imker beispielsweise sind eine große und wichtige Zielgruppe“, so Stephanie Lambert. Zudem gebe es viele Angebote und Ideen für Weiterbildungen oder Kurse, etwa Obstverwertung, Baumpflege oder weiterführende Ausbildungen, beispielsweise zum Baumwart. „Hier haben wir noch unglaublich viele Möglichkeiten“, zeigt sich Lambert überzeugt.
Nähere Informationen stehen ab Mittwoch, 1. März auf allen Webseiten der ILE Holzland-Inntal Gemeinden oder es gibt sie telefonisch bei Stephanie Lambert unter der ✆ 08670 9886-80 erhältlich. − red
ILE Holzland-Inntal

Die ILE Holzland-Inntal ist eine interkommunale Zusammenarbeit der acht Gemeinden Erlbach, Geratskirchen, dem Markt Marktl, Perach, Pleiskirchen, Reischach, Stammham, und Winhöring. ILE steht dabei als Abkürzung für Integrierte Ländliche Entwicklung. Ein Programm, das vom Amt für ländliche Entwicklung ins Leben gerufen wurde, um die gemeindeübergreifende Arbeit von Kommunen zu fördern und weiterzuentwickeln. Ziel ist eine zukunftsorientierte und bedarfsgerechte Entwicklung der ländlichen Bereiche. Hierfür wird aktuell ein neues Konzept entwickelt, das ab 2023/24 für weitere sieben Jahre den Handlungsleitfaden für die gemeinsame Arbeit der ILE Holzland-Inntal bilden soll.

 

20.01.2023
Gartenseminar
am 21. Februar

Altötting. Das 21. Altöttinger Gartenseminar, veranstaltet vom Sachgebiet Landschaftspflege, Grünordnung und Gartenbau am Landratsamt und vom Kreisverband für Gartenbau und Landschaftspflege, findet am Samstag, 11. März, statt. Um 8.30 Uhr treffen sich die Teilnehmenden im Kultur + Kongress Forum zum theoretischen Teil; Themen sind: essbare Wildpflanzen im Hausgarten – das Immunsystem stärken und den Garten naturnah und attraktiv gestalten; gemeinsam sind wir stark – blütensuchende Insekten unterstützen; die besten Stauden – Farbgestaltung, Lebensbereiche und Verwendung. Nach der Mittagspause gibt es eine theoretische Einführung in den Obstbaumschnitt, anschließend wird im Obstlehrgarten an der Josef-Neumeier-Straße geübt. Anmeldung ist erforderlich am Landratsamt Altötting, Sachgebiet Landschaftspflege, Grünordnung und Gartenbau, Bahnhofstraße 38, 84503 Altötting, ✆08671/502348 oder E-Mail brigitte.koreck@lra-aoe.de − red

 

14.01.2023
Kreisverband für Gartenbau: Gartenseminar am Samstag, 11. März, ab 8.30 Uhr im Kultur+Kongress Forum Altötting, Anmeldung im Landratsamt Altötting erforderlich unter Tel. 08671/502 348 oder E-Mail: brigitte.koreck@lra-aoe.de


06.01.2023
Gartenseminar mit Vorträgen
über „Essbare Wildpflanzen“
Altötting. Das Landratsamt Altötting hält zusammen mit dem Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Altötting e.V. am Samstag, 11. März, im Kultur+Kongress Forum das Altöttinger Gartenseminar ab. Auf dem Programm der kostenlosen Veranstaltung stehen Fachvorträge über „Essbare Wildpflanzen im Hausgarten“, „Unterstützung blütensuchender Insekten“ und „Die besten Stauden“. Wie in jedem Jahr werden auch die Grundlagen des Obstbaumschnittes vermittelt und mittels praktischer Übungen vertieft. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung im Landratsamt Altötting erforderlich unter ✆ 08671/502 348 oder per E-Mail: brigitte.ko reck@lra-aoe.de. − red

 

13.12.2022
28 Bilder ausgestellt
Kinderaktion des Kreisgartenbauvereins
Altötting. Wilden Tieren begegnen, erkunden, wo eine Quelle entspringt, mit den Elementen kämpfen oder entdecken, was sich unter der Erde befindet: Erlebnisse und Eindrücke aus der Natur können gerade für Kinder die größten Abenteuer oder schönsten Erfahrungen sein. Vor diesem Hintergrund hat der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege die Aktion „Mein schönstes Naturerlebnis“ gestartet. Die Kindergruppen der 25 Gartenbauvereine und eingeladene Schulklassen mit Kindern von sechs bis zwölf Jahren durften ihre Erlebnisse zu Papier bringen. Die zahlreichen Beiträge wurden von den Vereinen vorsortiert, 28 Bilder wurden schließlich an den Kreisverband weitergeleitet. Jedes ist ein Unikat, das seine eigene Geschichte erzählt. Um die Mühen der Kinder nun ausgiebig zu belohnen und zudem die Verbindung zur Natur zu stärken, hat sich der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Altötting e.V. dazu entschieden, jedem Finalisten eine Familieneintrittskarte in den Waldwipfelweg Sankt Englmar zu spendieren. 25 Mitmachstationen sowie ein Wildpark erwarten dort Groß und Klein. Gleichzeitig bietet sich die Möglichkeit, die Arbeit von Wildbienen zu beobachten oder Düfte und Klänge des Waldes zu erforschen. Die Bilder können seit dem gestrigen Montag für rund zwei Wochen zu den üblichen Öffnungszeiten in der Raiffeisenbank Altötting bestaunt werden. − red


24.11.2022
Ausgezeichnete Vielfalt
Gartenbauverein Haiming ist Landkreismeister – Herbstversammlung der Gartler mit breitem Informationsangebot
Mehring. Mit einem Vorständeseminar und der Herbstversammlung des Kreisverbandes für Gartenbau und Landschaftspflege Altötting im Gasthof Schwarz in Hohenwart kehrt bei den 25 Gartenbauvereinen des Landkreises mit ihren über 8000 Mitgliedern wieder Routine und Kontinuität ein, was den organisatorischen Jahresablauf betrifft.
Beim Vorständeseminar stellte Alexander Teichgreber vom Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landschaftspflege unter dem Leitthema „Gartenbauvereine helfen Mensch und Natur“ die Angebote und Serviceleistungen, sowie die neuen Informations- und Beratungsunterlagen des Landesverbandes zur Erleichterung der Vereinsarbeit vor. Peter Klinger vom Verein für Gartenbau und Landschaftspflege Töging informierte zum Thema „Familienarbeit im Verein“ und Konrad Mühlbacher vom Gartenbauverein Haiming-Piesing-Niedergottsau über das vereinsübergreifende Projekt „OLGA“. Weiter kam es darüber zu einem regen Gedankenaustausch in dem Kreis der hier versammelten Vorstandsmitglieder. So konnten auch neue Ideen für Vorhaben in den Vereinen mitgenommen werden.
Bei der nun folgenden Herbstversammlung brachte Kreisvorsitzender Clemens Jobst die 2018 vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium eingeführte Naturgartenzertifizierung zur Sprache. Seit 2021 läuft diese Erhebung nun über den Landesverband und die Kreisverbände. Kreisgeschäftsführer Andreas Baumgartner erläuterte die Kriterien dazu. Verpflichtend sind der Verzicht auf chemischen Dünger, chemische Pflanzenschutzmittel und Torf im Garten sowie der Gesamteindruck der vorhandenen Vielfältigkeit. Kann-Kriterien sind das Vorhandensein von Naturgartenelementen wie Stauden und Blumen, Strauchhecken, Bäumen, Wiesen, Ecken und Lebensräume für Kleingetier, die Bewirtschaftung als Nutzgarten, Kompostierung, ein Obstgarten etc. Zum Ablauf erklärte Baumgartner, die Anmeldung für eine Zertifizierung erfolgt über den Landesverband, der Kreisverband schalte dann einen der fünf hiesigen Zertifizierer ein. Wenn die erforderlichen Kriterien erfüllt sind, erfolgt die Plakettenübergabe.
Einstimmig beschloss die Versammlung, das „Vereins-Gartenblattl“ wieder aufleben zu lassen. Vorgesehen ist hier ein Erscheinungstermin für das Jahr 2023, das die Aktivitäten der Ortsvereine für die Jahre 2020, 2021 und 2022 beinhaltet. Wegen der zu erwartenden gestiegenen Druck- und Papierkosten werden 4500 Euro in den Haushalt für 2023 eingestellt. Redaktionsschluss für die Veröffentlichungen aus den Ortsvereinen ist der 9. Januar 2023.
Anschließend wurde über die Zuwendungen des Kreisverbandes bei Gründungsjubiläen der Ortsvereine abgestimmt. Auch hier erfolgte der Beschluss wiederum einstimmig. Bei 25 Jahren gibt es 125 Euro, bei 50 Jahren 175 Euro, bei 75 Jahren 250 Euro und bei 100 Jahren 375 Euro Zuwendung. Bei Jubiläen ab 100 Jahren können im Vierteljahrhundert Zuwendungen von maximal 300 Euro überreicht werden.
Stellvertretende Kreisvorsitzende Gabriele Hofer berichtete vom jüngsten Webinar der Ortsvorstände und kündigte an, dass in Zukunft zum Meinungsaustausch, zur aktuellen Information und zum Kennenlernen neuer Vorstandsmitglieder zwei bis drei Webinare pro Jahr durch den Kreisverband geplant seien.
Bei der Vielfaltsmeisterschaft ging der Obst- und Gartenbauverein Haiming-Piesing-Niedergottsau als Sieger im Landkreis Altötting hervor. Bei dem landesweiten Wettbewerb ging es um die Förderung der Artenvielfalt. 113 Vereine haben teilgenommen mit Projekten von Blühinseln an den Straßenrändern bis hin zu Pflanzaktionen in Dörfern und Stadtteilen.
Die „Macher“ des Obst- und Gartenbauvereins Haiming-Piesing-Niedergottsau um ihren Vorstand Konrad Mühlbacher initiierten das Projekt „ OLGA“ in einer Kooperation mit der Gemeinde, örtlichen Vereinen und privaten Interessenten. Hierin wurde als einzelnen Projekte die Ortsentwicklung, Landschaft, Garten und Artenschutz betreffend zusammengefasst. Zudem wurde ein Schulprojekt zur Pflanzung von Laubbäumen mit einbezogen. Vorstand Mühlbacher und Schriftführerin Monika Grafwallner nahmen für ihren Verein eine Urkunde aus der Hand von Clemens Jobst entgegen. Die Haiminger sind übrigens einer der ältesten Gartenbauvereine in Bayern, gegründet 1890.
An aktuellen Terminen für 2023 schlug Clemens Jobst eine Besichtigung des alten „Wasserschlosses“ in Töging und des neuen Kraftwerks im März oder April 2023 durch die Ortsvorstände vor. Ferner kündigte er einen Online-Work-Shop zum Thema Öffentlichkeitsarbeit an. Jobst streifte dann noch das Förderprogramm des Bayerischen Staatsministerium für Ernährung Landwirtschaft und Forsten „Streuobst für alle“. Es werden noch Flächen im nördlichen Landkreis und Helferinnen und Helfer gesucht.
Kreisgeschäftsführer Andreas Baumgartner kündigte eine Informationsreise des Kreisverbandes nach Bayreuth, Bamberg und nach Würzburg an, wo Gärten, Weinberge und Brauereien besichtigt würden. Auch ein eintägiges Gartenseminar werde für 2023 wieder geplant. Die Frühjahrsversammlung ist auf 15. März terminiert und die Herbstversammlung auf 8. November.
Unter Wünsche und Anträge wurde bemängelt, dass in den öffentlichen Gebäuden wie dem Landratsamt oder in Rathäusern aus brandschutztechnischen Gründen keine Flyer mehr ausgelegt oder Bilder von Malwettbewerben ausgestellt werden dürfen. − mf

 

19.11.2022
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege: Herbstversammlung, ab 14 Uhr im Gasthaus Schwarz in Mehring, Hohenwart 10. Ab 9 Uhr findet das Seminar des Landesverbandes München für die Gartenbauvorstände statt.

 

12.11.2022
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege: Herbstversammlung mit Verleihung der Urkunde „Vielfaltsmeisterschaft“ an den 1. Sieger GBV Haiming am Samstag, 19. November, ab 14 Uhr im Gasthaus Schwarz in Mehring, Hohenwart 10. Bereits ab 9 Uhr findet das Seminar des Landesverbandes München für die Gartenbauvorstände statt.

29.03.2022
Trockenheit plagt Gärtner, Forst- und Landwirte
Mangelnder Regen bringt besondere Herausforderungen mit sich – In den Wäldern droht Brandgefahr
Von Gaby Mayer

So schön blauer Himmel und Sonnenschein auch sind: Die Landwirte warten auf Regen, denn viele der Sommerkulturen brauchen Feuchtigkeit, um zu keimen. −Fotos: Mayer

 


Noch zögerlich zeigen die Obstbäume in diesem Jahr ihre Knospen.

 
Altötting. Kein Wölkchen am Himmel, die Sonne strahlt – für die meisten könnte der Frühling, wie er sich in den vergangenen Wochen präsentiert hat, gar nicht schöner sein. Doch während die einen die Wärme beim ersten Eisdielen-Besuch des Jahres genießen, schauen andere sorgenvoll zum Himmel. Land- und vor allem Forstwirte können dem Wetter derzeit nicht viel Gutes abgewinnen. Denn der März ist viel zu trocken. Das hat Auswirkungen auf Felder, Wälder und Gärten.
Mit Blick auf die Niederschlagsmengen in diesem Monat teilt der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit: „Tage, an denen in Deutschland regional nennenswerter Niederschlag fiel, lassen sich an einer Hand abzählen.“ Viel zu trocken sei der März bisher, und das werde voraussichtlich auch so bleiben. Bis zum Monatsende werde das Niederschlagsdefizit wohl nicht ausgeglichen, so der DWD. Das sonnige Frühlingswetter habe daher auch seine Schattenseiten, „denn die Natur braucht den Regen als Wachstumsschub und obendrein steigt zusätzlich noch die Waldbrandgefahr an.“ Eine Einschätzung, die Dr. Martin Kennel, Forstdirektor am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Töging, ganz klar teilt. „Im tieferen Boden ist schon noch Wasser da“, sagt Kennel. Doch die obersten Bodenschichten in den Wäldern, wo sich dürres Reisig, trockenes Laub und – bei lichten Waldbeständen – Altgras befinden, seien tatsächlich sehr trocken. „Hier reicht schon ein Zigarettenstummel, um zumindest einen kleinen Waldbrand auszulösen“, warnt der Forstdirektor. Er verweist auf den sogenannten Waldbrandgefahrenindex, eine täglich aktualisierte Karte des DWD mit fünf Warnstufen. „Hier liegen wir in der Region derzeit zwischen Stufe drei und vier.“ Die Regierung von Oberbayern hat daher Luftbeobachtungsflüge angeordnet: So hoben auch von Mühldorf Flugzeuge ab, um die Wälder in den Landkreisen Altötting und Mühldorf von dafür eigens ausgebildeten Förstern kontrollieren zu lassen.

Der Borkenkäfer
liebt die Trockenheit

Neben der erhöhten Waldbrandgefahr stellt der ausbleibende Regen die Forstwirte noch vor weitere Probleme: Eigentlich sei es nun an der Zeit, junge Bäume zu pflanzen, erklärt Martin Kennel. Doch die anhaltende Trockenheit birgt das Risiko, dass die Pflanzen die Anwachsperiode nicht überstehen. „Die Waldbesitzer sind in der Bredouille“, sagt der Forstdirektor. „Kann ich das Pflanzen riskieren oder warte ich weiter ab?“ Wer sich falsch entscheide, laufe Gefahr, die jungen Bäume zu verlieren und im Folgejahr nachpflanzen und damit draufzahlen zu müssen. Nicht eben einfacher wird die Situation der Forstwirte dadurch, dass sich zumindest einer über die Wetterlage freut: der Borkenkäfer. „Es muss kein schlimmes Borkenkäfer-Jahr werden“, beruhigt Martin Kennel. Doch der Schädling, der etwa ab April ausschwärmt, vermehrt sich bei Trockenheit und Wärme rasant. Besonders angetan haben es dem Käfer geschwächte und geschädigte Bäume – weswegen der Forstdirektor an die Waldbesitzer appelliert: „Wer jetzt noch vom Februar-Sturm geschädigte Bäume in seinem Wald liegen hat, sollte diese dringend entfernen.“
Stark ausgetrocknete Böden, braunes Gras – auch die Landwirte beobachten die aktuelle Wetterlage und ihre Auswirkungen kritisch. Gleichwohl sei die Situation momentan nicht als dramatisch-schwierig einzustufen, urteilt Dr. Bernhard Hübner. „Die Vegetation ist aktuell einfach noch etwas hinterher“, sagt der Experte für Pflanzenberatung und Landwirtschaft im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Regen können die Landwirte daher gut gebrauchen, denn „eine Reihe von Sommerkulturen braucht fürs Keimen Feuchtigkeit“, erklärt Hübner. Und auch für die Unkrautbekämpfung seien feuchte Böden wichtig, weil einige Inhaltsstoffe der Herbizide bei starker Trockenheit schlechter wirken. Für einen Großteil der Kulturen, die in der Region angepflanzt werden, drängt die Zeit aber noch nicht: So werde der Mais, eine der wichtigsten Ackerpflanzen im Landkreis, erst gegen Ende April ausgesät, erklärt der Landwirtschaftsexperte.

Immergrüne Pflanzen jetzt gießen

Zeit genug also, um auf Regen zu hoffen – und das tun auch die Gartenbauer. Denn die große Trockenheit sorge für einen verzögerten Austrieb der Pflanzen, erklärt Andreas Baumgartner, Kreisfachberater für Gartenbau im Landratsamt Altötting. Dass die Natur ihrer Zeit ein wenig hinterherhinkt, zeige sich unter anderem an vielen Rasenflächen, so Baumgartner. Braune Flecken im Gras sind ein Zeichen dafür, dass das Wachstum im Wurzelwerk noch kaum vorangeht. „Wenn die Wurzeln anschieben, sieht man oben den Rasen wachsen“, führt der Kreisfachberater aus, „und das verzögert sich momentan.“ Trotzdem blickt Baumgartner insgesamt entspannt auf die Wetterlage. In den Gärten wachsen noch kein Obst und Gemüse, die Pflanzen stehen noch nicht im Saft, „daher brauchen sie auch noch nicht so viel Wasser.“ Etwas anders ist das allerdings bei immergrünen Pflanzen wie beispielsweise Kirschlorbeer oder Nadelhölzer, gibt Andreas Baumgartner zu bedenken. „Die brauchen auch im Winter Wasser.“ Wer jetzt also traurige Hecken mit hängenden Blättern oder braune Tannen im Garten hat, sollte zu Gießkanne oder Wasserschlauch greifen. „Gießen kann man grundsätzlich immer“, sagt Baumgartner - und hat in diesem Zusammenhang noch einen anderen Rat. Wenn der Regen denn endlich kommt, sollten Gartenbesitzer das kostbare Nass in Zisternen sammeln – damit sie die nächste Trockenperiode mit genug Gießwasser überbrücken können.

 

11.03.2022
Gartenfreunde bestätigen ihren Vorstand
Der Kreisverband für Gartenbau Altötting hat sich zur Hauptversammlung getroffen
Altötting. Die Tagesordnung war lang bei der Frühjahrsversammlung des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Altötting am Mittwochabend im Gasthof „Zwölf Apostel“. Im Mittelpunkt stand die Neuwahl der Vorstandschaft.
Von den 25 dem Kreisverband angehörenden Ortsvereinen wurden 17 in der Zusammenkunft durch ihre Vorsitzenden vertreten. Die Moderation übernahm, in Vertretung für den nicht anwesenden Geschäftsführer Andreas Baumgartner, der Erste Verbandsvorsitzende Clemens Jobst. In seinem Tätigkeitsbericht für das vergangene Jahr hob er hervor, dass aufgrund der Corona-Beschränkungen viele geplante Veranstaltungen wie Gartenseminare, eine Informationsfahrt nach Rom und der Tag der offenen Gartentür ausfallen mussten. Auch die Ausbildung von Kinder- und Jugendreferenten, für die der Verband ein Budget von 1000 Euro vorgesehen hatte, fand nicht wie gewohnt statt. „Das ist schon etwas schade, weil Vereine ja auch davon leben, miteinander zusammenzukommen und Erfahrungen austauschen“, sagte Clemens Jobst. Völlig tatenlos sei man aber auch trotz der widrigen Umstände nicht gewesen. So sei etwa die Teilnahme des Verbandes an der Landesgartenschau in Ingolstadt mit vier Mitgliedern, die einen Stand betreuten, ein besonderes Highlight gewesen.
Auch der Haushaltsbericht fiel positiv aus. So wurden insgesamt rund 8824 Euro im vergangenen Jahr eingenommen, von denen aufgrund der eingeschränkten Tätigkeit nur rund 4304 Euro ausgegeben wurden. Aus diesem Grund konnte der Kreisverband für 2021 Mehreinnahmen in Höhe von rund 4520 Euro verbuchen. Heuer plant der Verband Ausgaben in Höhe von 10900 Euro. Mit dem Geld sollen unter anderem entstehende Kosten für einen Kinderwettbewerb, die Ausbildung neuer Kinder- und Jugendreferenten, die Zertifizierung von Naturgärten und die „Altöttinger Gartentage“ finanziert werden.
Der wichtigste Tagesordnungspunkt des Abends war die Wahl des Vorstands, der Beiräte und der Kassenprüfer. Unter der Leitung von Wahlvorsteher Wolfgang Sellner wurde die bisherige Vorstandschaft der letzten vier Jahre bestätigt. Einzige Änderung im Beirat ist Alexandra Herrmann, die den Posten der Zweiten Beirätin von Georg Osl übernimmt. Neue Kassenprüfer sind die Landrats-Stellvertreterin Monika Pfriender und der stellvertretende Sparkassenvorstand Alois Schaumeier.
Nach der Wahl hielt Altöttings Bürgermeister Stephan Antwerpen eine kurze Ansprache, in der er dem Verband für seine wichtige Arbeit dankte und die Mitglieder aufforderte, sich auch in Zukunft für den Naturschutz und die Artenvielfalt im Landkreis einzusetzen.
Insgesamt zählen die einzelnen dem Kreisverband angehörenden Ortsvereine 7759 Mitglieder. Allerdings habe man in den letzten Jahren einen leichten Mitgliederschwund vermerken müssen, welcher vor allem auf die Überalterung zurückzuführen sei. Nur einzelne Ortsvereine im ländlichen Raum würden wieder Zuwachs erhalten, sagt Kreisfachberater Andreas Baumgartner auf Nachfrage der Heimatzeitung.
Um diesem Problem entgegenzuwirken, arbeitet der Verband an einem Programm zur Mitgliedergewinnung. Teil dessen solle auch sein, den Auftritt des Verbands in den sozialen Netzwerken zu stärken. − jcl

Frisch im Amt bestätigt: Erster Vorstandsvorsitzender Clemens Jobst (hintere Reihe, von links), Dritter Vor-
standsvorsitzender Norbert Häring und Kassenprüfer Alois Schaumeier sowie Bürgermeister Stephan Antwer-
pen (vorne, von links), Schriftführerin Brigitte Koreck, Kassenprüferin Monika Pfriender und Wahlvorsteher
Wolfgang Sellner. - Foto: Landgraf

 

DER VORSTAND
Vorsitzender: Clemens Jobst; Zweiter Vorsitzender: Gabriele Hofer; Dritter Vorsitzender: Norbert Häring; Geschäftsführer: Andreas Baumgartner; Schriftführerin: Brigitte Koreck; Kassier: Georg Keller

 

10.03.2022
Im Garten darf man’s bunt treiben
Im Frühling beginnt wieder die Gartler-Saison – Das gilt es zu beachten, wenn man den Garten im Einklang mit der Natur anlegen will
Altötting. Es ist wieder so weit: Die Tage werden länger und die Temperaturen beginnen langsam zu steigen. Kurz: Das Frühjahr naht. Mit dem Beginn des Frühlings startet auch wieder die Pflanzzeit für alle Hobbygärtner und Gartenbesitzer im Landkreis. Doch es gibt einiges zu beachten, wenn man möchte, dass der hauseigene Garten nicht nur schön fürs Auge, sondern auch gut für die Natur ist.

Abwarten, bis die Frostnächte vorüber sind

„Zunächst sollte man beim Anlegen des Gartens darauf achten, die Neubepflanzung nicht zu früh rauszustellen. Da würde ich warten, bis die Frostnächte komplett vorbei sind“, weiß Clemens Jobst, Vorsitzender des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege. Bevor es aber überhaupt an das Anpflanzen geht, sei es ratsam, den Boden vorzubereiten: Die Erde soll um das 1,5-fache des Ballens aufgelockert und mit Kompost oder anderen Zusatzstoffen verfeinert werden. „Aber bitte versuchen, Torf und torfhaltige Billigerde dabei zu vermeiden“, warnt Jobst. Torf habe eine schlechte Umweltbilanz und solle deshalb nur sparsam verwendet werden. Stattdessen könne man seine Erde auch mit Kompost anreichern. Dazu den Kompost durchsieben und unter die Gartenerde heben. Besonders schwere Erde könne man zudem mit Sand auflockern, aber eine solche Art von Erde fände man laut Jobst nur selten im Landkreis.
Bei der Wahl der Bepflanzung sei vor allem die Vielfalt entscheidend. „Am besten versteift man sich nicht auf eine Art von Pflanze, die eine bestimmte Art von Insekten anspricht“, so Jobst. Man solle Insekten nicht eine bestimmte Pflanze „aufzwingen“. Vor circa 40 Jahren waren reine Rosenbeete im Trend: „Dunkle Erde und eine Rosenbepflanzung – da hat man natürlich sehr viel Arbeit damit, weil man jedes Wildkraut durchkommen sieht und ausmerzen will.“ Bei einer vielfältigen Bepflanzung mit Salbei, Rosen oder auch Lavendel, könne man die Pflanzen einfach wachsen lassen und es ist nicht schlimm, wenn auch mal der ein oder andere Löwenzahn durchkomme. „Der blüht schließlich auch ganz schön“, so der Experte.
Ein Garten, der mit der Natur im Einklang steht, das liegt auch Andreas Baumgartner, Kreisfachberater für Garten, Kultur und Landespflege, am Herzen: „Mit naturbelassenen Gärten kann man der heimischen Tierwelt den Rücken stärken. Dafür setzen wir vor allem auf im Landkreis beheimatete Pflanzen.“ Es dürfen auch ein paar Steinhaufen oder Totholzstapel im Garten liegen, unter denen sich Eidechsen oder andere Tiere verkriechen können. Wer sich für das Frühjahr einen Garten anlegen will, der solle auch darauf achten, welche Pflanzenarten hier beheimatet sind. Die Gefahr bei fremden Pflanzen liege vor allem im Einschleppen von Schädlingen: „Wir kennen alle noch den Buchsbaumzünsler, der uns seit ein paar Jahren Probleme bereitet. Er ist ein eingeschleppter Schädling aus Ostasien“, weiß Baumgartner.
Bei heimischen Pflanzen sei das Risiko um einiges geringer, sich einen Schädling ins Haus zu holen. Unter heimische Pflanzen fallen laut Informationsblatt des Landratsamts Altötting unter anderem der Goldregen, die Schlehe, Rosen, aber auch Flieder und der Schneeball. Wer besonders den Bienen etwas Gutes tun möchte, der kann in seinem Blumenbeet auf Schafgarbe, Lavendel und Astern setzen. Baumgartner betont ebenfalls, dass die Vielfalt in einem Garten ausschlaggebend ist: „Das ist nicht nur fürs Auge schön, sondern kann auch zum Schutz des Gartens dienen. Wer beispielsweise bei Hecken nur auf eine Sorte setzt, dem kann ein Schädling schnell die komplette Grundstücksbegrenzung ruinieren.“ Gerade viele Neu-Eigenheimbesitzer, die noch nicht lange einen Garten pflegen, setzen gerne auf die Kirschlorbeerhecke. „Eine Mischhecke mit beheimateten Heckensorten wäre viel besser gegen einen Schädlingsbefall gerüstet“, sagt der Kreisfachberater.
Ein weiteres Detail ist für den Hobbygärtner zu beachten: Mit dem März hat auch wieder die Vogelschutzzeit begonnen. Zugunsten der Vögel oder anderer Tiere dürfen vom 1. März bis zum 30. September keine geschützten Bäume gefällt sowie Hecken, Sträucher und Gehölz radikal beschnitten werden. Hintergrund dazu ist, dass es in dieser Zeit den Vögeln und anderen Wildtieren das ungestörte Nisten und Aufziehen ihrer Jungtiere ermöglicht werden soll. Damit werde auch der Artenerhalt gefördert, erklärt Baumgartner. Erlaubt sind schonende Form- sowie Pflegeschnitte.

Jobst: „Kiesgärten
sind tote Flächen“

Ein Dorn im Auge sowohl für Andreas Baumgartner als auch für Clemens Jobst, sind die immer mehr in Mode kommenden Kiesgärten. „Das sind keine Gärten, sondern tote Flächen“, betont Jobst, „vor allem, weil meist ein Unkraut-Vlies zwischen Untergrund und Kiesschicht verlegt wurde. Da kommt nichts Grünes mehr durch.“ Dem stimmt auch Baumgartner zu: „Kiesgärten sind mit gepflasterten Flächen vergleichbar.“ Gut angelegte Steingärten mit Bewuchs oder auch ein sogenanntes Alpinum, ein Steingarten nach Vorbild der Alpenflora, stellen hier die besserer Lösung dar. „Und sie sind gut für Tier- und Umwelt.“ Interessierten, denen das Fachwissen für das Anlegen eines umweltbewussten Garten noch fehlt, steht Kreisfachberater Andreas Baumgartner mit Rat und Tat zur Seite: „Wir bieten eine kostenlose Beratung im Landratsamt an.“ − ct

 

Wer im Frühjahr seinen Garten mit der Natur im Einklang gestaltet, schafft für viele Insekten, wie Bienen und Schmetterlinge, einen Lebensraum für den Sommer. −Foto: Trojovsky

 

 

09.03.2022
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Altötting: Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen, 19.30 Uhr, Gasthof Zwölf Apostel.

 

10.11.2021
Der Themenstand als Höhepunkt
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege stellt Naturgartenzertifizierung vor
Altötting. „Freilich haben wir auch geschnapselt“, gesteht Clemens Jobst schmunzelnd und meinte dabei die Landesgartenschau in Ingolstadt. Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege bereicherte vom 23. bis 29. August die Ingolstädter Schau mit einem Themenstand der sich unter dem Motto „Gesundheit aus dem Garten“ präsentierte. „Der Einsatz lohnte sich, weil viele Besucher am Thema, aber auch an unseren selbstgemachten Kostproben, also an den kleinen Snacks sowie an den Schnäpsen, äußerst interessiert waren“, verkündete Clemens Jobst, Vorsitzender des Kreisverbandes, nicht ganz ohne Stolz in der Herbstversammlung des Verbandes im Gasthof „Zwölf Apostel“.
Jobst und Geschäftsführer Andreas Baumgartner konnten an diesem Abend Vertreterinnen und Vertreter aus 15 Ortsvereinen begrüßen. Insgesamt zählt der Verband 25 Ortsvereine mit über 8000 Mitgliedern. Gleich eine ganze Woche betreuten Clemens Jobst mit seiner Frau Marianne, Andreas Baumgartner und Schriftführerin Brigitte Koreck den Ingolstädter Stand. Tageweise wurden die Vier von Mitgliedern der verschiedenen Ortsvereine tatkräftig unterstützt. Ansonsten engte Corona die Aktivitäten ziemlich ein, bedauerte Jobst. Während der Zeit des Stillstandes entwickelte Andreas Baumgartner einen brandneuen Flyer, der ist so frisch, dass er noch nach Druckerschwärze riecht. Geschäftsführer Baumgartner erklärte sein Engagement mit den Worten: „Die Mitglieder unserer Ortsvereine sollen die Flyer besonders in Neubaugebieten verteilen, damit die Hinzugezogenen wissen, wer wir sind und was wir alles bieten.“
Natürlich gehe es bei dieser Aktion auch um Mitgliederwerbung. Das Gartlerleben soll nach den Wünschen der Ortsvereine trotz Pandemie wieder ordentlich in Schwung kommen. Die geplante Naturgartenzertifizierung könnte dabei einen Beitrag leisten. Die Kampagne steht nicht nur Vereinsmitgliedern offen. Jeder Bürger, der den Kriterienkatalog erfüllt, darf mitmachen. Die Größe des jeweiligen Gartens spielt dabei keine Rolle. Die Zertifizierer schauen sich die Gärten genauestens an. Steht irgendwo ein Säckchen Blaukorn in der Ecke, dann wäre das Spiel für den jeweiligen Gartenbesitzer natürlich flugs beendet. Ein ausgezeichneter Garten erhält eine sichtbare Plakette, die allerdings wieder aberkannt werden kann, sollte sich der Naturgarten zu seinem Nachteil verändern. „Wir wollen aber nicht mehr als zehn Gärten pro Jahr zertifizieren“, betont Jobst. Weitere Infos erhalten Interessierte bei Geschäftsführer Andreas Baumgartner unter ✆ 08671/502316.
Einen Blick in die Zukunft richtete auch Gabi Hofer, die Ortsvorsitzende des Altöttinger Obst- und Gartenbauvereins. Sie warb für die Einführung so genannter Webinare. Hofers Ansicht nach sollten die Online-Seminare beim Kreisverband angesiedelt werden. Durch die Nutzung neuer Medien könnte man jüngere Leute anlocken und für eine Mitgliedschaft gewinnen. Der Bereich virtuelle Seminare soll vorerst durch einen neu zu gründenden Arbeitskreis detaillierter besprochen werden. Weitere Planungen des Kreisverbandes sind eine Frühjahrsversammlung am 9. März 2022 mit Neuwahlen sowie ein Vorständeseminar , welches auf den 19. November 2022 datiert ist.  − huc

 

29.10.2021
Wahlen beim Herbsttreffen
Altötting. Die Herbstversammlung des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Altötting findet am Mittwoch, 3. November, ab 19.30 Uhr im Gasthof „Zwölf Apostel“ an der Kapuzinerstraße 3 in Altötting statt. Die Veranstalter wollen die Teilnehmerzahl so gering wie möglich halten und haben die Mitglieder und jeweils eine Begleitperson persönlich eingeladen. Außerdem weist die Vorstandschaft darauf hin, dass alle Personen geimpft, genesen oder getestet sein müssen. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem die Vorstellung der neuen Vorstandsmitglieder, die Neuwahl und das Vorstandsseminar 2022, der Bericht über die Präsentationswoche auf der Landesgartenschau in Ingolstadt, das Gartenblattl 2021, die Naturgartenzertifizierung, ein Webinar und Termine.  − red

20.09.2021
Präsentation auf der Landesgartenschau
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege und der Landkreis in Ingolstadt
Altötting/Ingolstadt. Mit dem Thema „Gesundheit aus dem Garten“ präsentierten sich der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Altötting e.V. und der Landkreis Altötting auf der Landesgartenschau Ingolstadt im Schaugarten des Bezirksverbandes Oberbayern.
Vom Landratsamt waren Kreisfachberater Andreas Baumgartner und Brigitte Koreck vom Sachgebiet Gartenbau sowie vom Kreisverband Vorsitzender Clemens Jobst mit Ehefrau Marianne vor Ort. Gartenbauliche Beratung, Führungen durch den Garten des Bezirksverbandes, Verkostung von regionalen, aber auch selbstgemachten Produkten, sowie die Darstellung des Landkreises Altötting mit seinen vielen kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten waren die Schwerpunktarbeiten.
Auch die Vertreter des Tourismusverbands Inn-Salzach, Pablo Torras-Piqué und Dagmar Moker, die ihren Stand betreuten, konnten bei vielen Besuchern Interesse für den Landkreis Altötting wecken. „Trotz der geltenden Coronaeinschränkungen und mäßigen Wetters waren wir mit der Besucherzahl und dem vielfältigen Interesse an unserem Stand sehr zufrieden. Die Landesgartenschau war auch deshalb so sehenswert, da sie coronabedingt um ein Jahr verschoben wurde und sich dadurch die Pflanzenwelt besser entwickeln konnte“, so Clemens Jobst.
Heimische Gartenbauvereine aus Burgkirchen, Hirten-Margarethenberg, Kirchweidach, Marktl, Reischach und Winhöring nahmen die Aktionswoche als Anlass, die Landesgartenschau zu besuchen. − red


21.8.2021
Kreisverband auf
Gartenschau

Altötting. Mit dem Thema „Ge-
sundheit ausdem Garten“ präsen-
tieren sich der Kreisverband für
Gartenbau und Landespflege Alt-
ötting und der Landkreis Altötting
von 23. bis 29. August auf der Lan-
desgartenschau Ingolstadt im
Schaugarten des Bezirksverban-
des Oberbayern für Gartenkultur
und Landespflege. Der Anbau von
Obst, Gemüse und Kräutern im
eigenen Garten birgt viele Vortei-
le. Das Selbsterzeugte ist nicht nur
reich an Vitaminen, Mineral- und
Ballaststoffen, sondern auch be-
sonders wohlschmeckend, infor-
miert das Landratsamt. „Die Ver-
wertung entlastet zusätzlich die
Haushaltskasse und fördert das
Bewusstsein, sich gesund zu er-
nähren. Der Produktvielfalt und
Kreativität werden dabei keine
Grenzen gesetzt. Bauerngärten
und Streuobstwiesen sind zudem
typische Gestaltungselemente,
die sowohl unsere Dörfer, als auch
ganze Landschaften prägen“,
heißt es in der Mitteilung des Am-
tes weiter.

Fachkundige Gartenführer so-
wie der Kreisfachberater Andreas
Baumgartner stehen für Fragen
rund um den Garten zur Verfü-
gung. Am Wochenende wird wei-
ter ein interessantes Programm
für junge Landesgartenschaube-
sucher angeboten. Die Landesgar-
tenschau ist täglich von 9 bis 19
Uhr für Besucherinnen und Besu-
cher geöffnet. - red

 

17.8.2021
Hagel entscheidet über die Ernte
Große Unterschiede bei der Obst- und Gemüseernte im Landkreis -

Ausfall von bis zu 90 Prozent

Töging/Kirchweidach. Starke
Gewitter mit Hagelschauern feg-
ten im Juni und Juli über den
Landkreis hinweg. Doch es traf
den Kreis nicht überall gleich
stark: Während es besonders im
nördlichen Teil, aber auch an der
südlichen Landkreisgrenze in
Tyrlaching, hagelte, blieb. bei-
spielsweise Kirchweidach, nur
vier Kilometer entfernt von Tyrl-
aching, davon verschont. Demen-
tensprechend unterschiedlich
fällt dieses Jahr auch die Ernte von.
Obst und Gemüse bei den Hobby-
Gärtnern im Landkreis aus.

„Bei mir ist eigentlich fast alles
kaputt", beschreibt der Töginger
Clemens Jobst, Vorsitzender des
Kreisverbands für Gartenbau und
Landespflege. Besonders das Obst
habe es übel erwischt, denn durch
den zweimaligen Hagel seien die
meisten Früchte entweder vom
Baum gefallen oder haben so star-
ke Schäden erlitten, dass keine
Hoffnung mehr bestehe, dass sie
noch etwas werden, „In diesem
Fall ist es wichtig, das Obst abzu-
ernten, damit der Baum keine
Energie mehr hinein steckt", be-
tont Andreas Baumgartner, Kreis-
fachberater für Gartenkultur und
Landespflege, ergänzend. Beim
Berater selbst habe es besonders
die Zwetschgen stark erwischt.

Auch das Feld seiner Eltern sei
durch den Hagel regelrecht „weg-
gefressen worden“, so Baumgart-
ner.

Auch das Gemüse, das freiste-
hend in Hochbeeten angepflanzt
wurde, sei durch den Eiskornre-
gen größtenteils kaputt gegangen,
berichtet Clemens Jobst. „Die
Hochbeete hat der Hagel regel-
recht platt gemacht. Nach dem
Unwetter standen bei mir nur
noch die Sträucher.“ Die meisten
Kräuter hätten sich zwar erholt,
die Gemüsesorten seien aber nur
vereinzelt zurückgekommen. Le-
diglich die unterdachten Wein-
trauben haben laut Jobst bei ihm
das Unwetter überstanden. Witte-
rungsunabhängig seien auch Sor-
ten im Gewächshaus, merkt der
Vorsitzende des Kreisverbandes
an. Bei vielen Hobby-Gärtnern sei
aber die Durchlüftung dieser Häu-
ser mangelhaft, wodurch sich
Schädlinge und Pilze ausbreiten
und die Ernte zerstören. Damit
einer ertragreichen Gewächs-
hausernte dieses Jahr nichts im
Wege steht, dürfe man die Pflan-
zen zudem nicht schattieren, so
Jobst. Eine ertragreiche Ernte bei
den Gewächsen, die unter freiem
Himmel dem Wetter ausgesetzt
waren, hält der Vorsitzende heuer
für fast angeschlossen. Er rechne
in den Gebieten, in denen es ge-
hagelt hat, sogar mit einem Ernte-
ausfall von 90 Prozent.

Dabei sahen die Prognosen lan-
ge Zeit vielversprechend aus.
„Durch den vielen Regen ist vieles
sehr gut gewachsen“, hält Andreas
Baumgartner fest. Auch die Streu-
obstwiese desLandkreises sei sehr
vital gewesen. Es habe vieles laut
dem Kreisfachberater auf ein gu-
ten Ertragsjahr hingedeutet, die
Wetterextreme seien aber dann
natürlich fatal gewesen. „Ich glau-
be, wir hatten zuletzt Anfang der
90er-Jahre einen derart starken
Hagel", erinnert sich Clemens
Jobst. „Wahrscheinlich müssen
wir uns aber durch den Klima-
wandel darauf einstellen, dass sol-
che Extreme häufiger auftreten.“
Auf die globale Erwärmung lässt
es sich auch zurückführen, dass
sich die Wetterlagen auf ein klei-
nes Gebiet zentrieren und reglo-
nale starke Unterschiede zu er-
kennen sind - die Heimatzeitung
berichtete bereits.

„An uns ist alles vorbeigezogen
- Gott sei Dank“, erzählt die Kirch-
weidacherin Marianne Osl vom
dortigen Gartenbau- und Landes-
pflegeverein. Dementsprechend
gut gedeihe das Obst und Gemüse,
in ihrem Garten - von Bohnen
über Rhabarber und Beerenfrüch-
ten bis hin zu Zwetschgen. Ledig-
lich die Apfelernte werde dieses
Jahr aufgrund des Spätfrosts nicht
so groß ausfallen. Auch vom Zeit-
punkt der Ernte sei es wieder ein
„normales Jahr so wie früher‘,
meint Marianne Osl. Während vor
gut 30 Jahren beispielsweise die
Zwetschgenernte meist in den
September fiel, habe sich der Zeit-
punkt der Ernte in den letzten Jah-
ten durch die zunehmende Tro-
ckenheit stetig nach vorne ge-
schoben. „Dieses Jahr normali-
siert sich alles wieder ein biss-
chen", verdeutlicht die
begeisterte Gärtnerin. So seien
durch die wenigen Sonnenstun-
den auch ihre Tomaten auf der
Terrasse dieses Jahr etwas „später
dran“. - jkr


Bei Marianne Osl in Kirchweidach wurde das Obst und Gemüse von dem starken Hagel im Juli verschont.

Vor allem im nördlichen Teil des Landkreises wurde allerdings vieles zerstört. - Foto: Krenner


Ende Juni hatte ein Hagelschauer bereits große Schäden im nördlichen
Landkreis, hier in Pleiskirchen, große Schäden angerichtet und Früchte
zerstört. - Foto: Haslinger

3.7.2021
DER GRUNE DAUMEN
Von Andreas Baumgartner

Die Verwendung von Zierkies in den Gärten liegt seit einiger Zeit im Trend - vordergründig wegen des geringeren Pflegeaufwandes, was allerdings nur bedingt den Tatsachen entspricht.
Gerne wird auch die asiatische Gartenkultur kopiert und deren Bedeutung für die geistige Einkehr herausgestellt. Japanische Meditationsgärten haben eine über Jahrtausend alte Tradition in einem fremdländischen Kulturkreis. Flächen aus Sand und Kies symbolisieren das Wasser, Bäche, Flüsse, Seen und das Meer. Große Steine bilden das Gebirge, die Quelle des Wassers, des Lebens oder auch Inseln im Meer. Wenige, aber ausgesuchte und meist in Formen geschnittene Gehölze geben den Rahmen für ein Landschaftsbild.
Kiesgarten aber richtig Beth Chatto, die englische Gartenkönigin, hat durch ihre Veröffentlichungen dem Kiesgarten zu einem Aufschwung verholfen. Anders, wie allerdings meistens ursächlich, war der Gartenliebhaberin nicht die geringere Pflege wichtig, sondern sie versucht durch entsprechende Pflanzenauswahl extrem trockene Bodensituationen, wie steile Böschungen, Trockenstandorte, natürlich vorhandene Kiesflächen intensiv zu begrünen und durch eine Vielzahl an blühenden Stauden auch ' an solchen Standorten farbenprächtige Oasen zu schaffen. Ihr Schwerpunkt ist die Auswahl der Pflanzen und nicht die Kiesfläche, welche bereits vorhanden ist.
Der ideale Standort für Kies-und Steingärten sind trockene und besonnte Stellen, auf denen von Natur aus wenig wächst, wie unter dem Dachüberstand eines Hauses. Auch der Uferbereich an einem Teich oder Bachlauf ist geeignet; hier lässt sich gutein Flussbett nachahmen. Nicht geeignet sind Standorte auf schweren, undurchlässigen Böden und sehr feuchte Lagen, da hier durch größere Drainagemaßnahmen und Bodenaustausch eine für den Garten untypische, unwirkliche Fläche geschaffen werden muss.
Auch im Bereich von Bäumen und Großsträuchern macht wegen der herabfallenden Blätter und Nadeln eine Kiesfläche keinen Sinn, da einerseits das Entfernen des Falllaubes einen erhöhten Arbeitsaufwand bedeutet, andererseits durch den Schattenwurf der Gehölze die typischen sonnenhungrigen Stauden nicht verwendet werden können.

Bei der Anlage eines Kiesgartens werden die obersten 30 Zentimeter des Bodens ausgebaut und die Fläche entsprechend modelliert.
Dieser Aushub sollte möglichst frei von Wurzelunkräutern sein und muss mit entsprechenden Materialien wie Sand, grobem Splitt oder Schotter abgemagert werden. Dieses abgemagerte Substrat baut man bis zehn Zentimeter unter fertiger Höhe wieder ein. Darüber kann man ein GeoVlies ausbreiten, das die Vermischung der verschiedenen Bodensubstrate verhindern soll. Über dieses Vlies bringt man schließlich Kies in den verschiedenen Körnungen und größere Steine ein. Das wichtigste in solchen Steingärten ist die Verwendung der richtigen Pflanzen, lichthungrige, hitze- und trockenheitsverträgliche Pflanzen, die sich in einem mageren, trockenen und durchlässigen Boden wohlfühlen. Die Auswahl reicht von mediterranen Gehölzen und Duftsträuchern (Tamariske, Lavendel, Steppensalbei, Thymian, Mauerpfeffer) über, verschiedene Gräserarten und Sukkulenten (Fette Henne) bis zu heimischen Pionierpflanzen (Ginster, Wacholder, Königskerze). Bei der Pflanzung wird das Vlies kreuzförmig eingeschnitten, damit die Wurzeln in den Untergrund gelangen.

Bei richtiger Anlage und Bepflanzung benötigen Kiesgärten im eingewachsenen Zustand wenig Pflege, aber ohne Arbeit geht es auch nicht. Die trockenheitsliebenden Pflanzen müssen nur bei lang andauernden Trockenzeiten bewässert werden. Düngergaben sind nur wenig, aber gezielt nötig.
Trotz des Vlieses kann es durch.
Windeintrag von feinen Humusteilchen, Laub und anderen organischen Materialien und durch Samenflug nach einigen Jahren auch zu Unkrautwuchs gelangen.
In Gärten mit den richtigen Bodenverhältnissen und dem passenden Umfeld können gut gestalteteundrichtigbepflanzte Kiesflächen eine Bereicherung für die Umwelt und Hingucker für Besucher sein.
Unser Gastautor ist Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege sowie Sachgebietsleiter für Landschaftspflege, Grünordnung und Gartenbau am Landratsamt.

 

 

26.06.2021
DER GRÜNE DAUMEN
Von Andreas Baumgartner

Hecken zählen aufgrund ihrer verschiedenen Funktionen zu den wichtigsten Gestaltungselementen in unseren Gärten. Sie grenzen die Grundstücke voneinander ab und schützen die Privatsphäre gegenüber Nachbarn sowie öffentlichen Verkehrsflächen. Strauchgruppen dienen weiter als natürliche Barriere für Wind, dämpfen Lärm und binden Schadstoffe. Zudem prägen sie nicht nur das Erscheinungsbild ganzer Siedlungen, sondern fördern auch die Natur im Lebensraum des Menschen.

Die Hecke im heimischen Garten

Dem Gartenbesitzer stehen grundsätzlich drei verschiedene Heckenstrukturen zur Verfügung. Die strenggeschnittene Formhecke wird vor allem wegen ihres geringen Platzbedarfes und der einfachen Erstellung verwendet. Liguster, Berberitze, Buchs, Hainbuche, Thuja, Zypressen und Lorbeerkirsche sind die wohl bekanntesten Vertreter. Die Formhecke entstammt dem Barockgarten, wo sie kurzgehalten als Einfassung und Unterteilung bei Pflanzenornamenten oder hochgewachsen als Irrgarten verwendet wurden. In unseren modernen Gärten ist sie dort geeignet, wo Wind- und Sichtschutz bei engem Raum gewünscht wird. Wegen des notwendigen regelmäßigen Schnitts ist sie wesentlich pflegeaufwendiger als freiwachsende Hecken. Man sollte auch bedenken, dass sie wegen ihres Mauercharakters streng und manchmal abweisend wirken.
Gestalterisch wertvoll für Wohnsiedlungen sind freiwachsende Mischhecken aus den verschiedensten Blüten- und Ziersträuchern. Diese Vielfalt ermöglicht die individuelle Gestaltung eines Gartens. Nachweislich wird in Siedlungsstraßen mit natürlichen Heckenstrukturen langsamer gefahren, als in Siedlungsstraßen, die von Formhecken gesäumt sind. Zudem ist der Pflegeaufwand wesentlich geringer. Ein Pflegeschnitt im Zeitraum von vier bis sechs Jahren ist in der Regel ausreichend.

Außerdem bilden freiwachsende Hecken Lebensräume für viele Tierarten, die hier nisten, wohnen und ihre Nahrung finden können. Sie bewirken durch ihre Vielseitigkeit auch, dass kleine Gärten optisch viel größer wirken. Mancher Gartenbesitzer ist mit der großen Auswahl verschiedener Gehölze wie Spiraea, Forsythie, Jasmin, Weigelien, Hartriegel, Felsenbirne, Strauchrosen, Kolkwitzia, Deutzie, Zierjohannisbeerstrauch, Scheinquitte überfordert. Wenn man sich mit den Pflanzen und deren Bedürfnissen jedoch ein wenig beschäftigt, findet man sehr schnell die richtige Reihenfolge und den notwendigen Pflanzabstand.

Wildgehölzhecken benötigen viel Platz und sind vor allem für Gärten am Ortsrand geeignet. Mit einer Hecke aus Haselnuss, Schneeball, Heckenkirsche, Feldahorn, Eberesche, Weiden, Wildrosen, Schlehe, Hartriegel oder Kornelkirsche schafft man einen natürlichen und fließenden Übergang zur freien Landschaft und bindet eine Siedlung harmonisch in ein Landschaftsbild ein. Der Mehrwert für Flora und Fauna ist bei einer solchen Gehölzpflan zung enorm. Die Erstellung einer mehrreihigen Strauchbepflanzung am Ortsrand schreiben viele Gemeinden daher in ihren Bebauungsplänen zwingend vor.

Damit Sträucher entlang der Grundstücksgrenze lange Freude bereiten, sollte man bereits vor der Pflanzung darauf achten, dass erforderliche Grenzabstände ge mäß Nachbarrecht eingehalten werden und die jeweiligen Standortbedingungen sowie der Platz bedarf des Gehölzes entsprechend Beachtung finden. Der gerade in der heutigen Zeit sehr oft geäußerte Wunsch nach pflegeleichten Eingrünungen sollte stattdessen vernachlässigt werden, da die Gartenarbeit ein erholsamer und gesundheitsfördernder Ausgleich zum stressigen Alltag im Beruf sein kann. Mit der richtigen Pflanzenauswahl kann der Aufwand jedoch entsprechend beeinflusst und gegebenenfalls minimiert werden.

Unser Gastautor ist Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege sowie Sachgebietsleiter für Landschaftspflege, Grünordnung und Gartenbau am Landratsamt.


 

19.06.2021
DER GRÜNE DAUMEN
Von Andreas Baumgartner
Bereits ein paar Quadratmeter Raum im Freien und einige Überlegungen reichen aus, um eine grüne Oase zu schaffen. Je nach Größe eines Balkons besteht nicht nur die Möglichkeit, durch Balkonkästen wohltuendes Grün zu installieren, sondern auch mit Hilfe von Rankpflanzen und kleinen Bäumchen eine erholsame Atmosphäre zu schaffen.
------------------
Erholsames Grün
------------------
Immer mehr nimmt auch der Wunsch zu, auf Balkonen eigenes Gemüse oder Kräuter anzubauen. Viele Balkone, gerade diejenigen, die nach Süden und Südwesten ausgerichtet sind, sind dafür her vorragend geeignet. Je heller und sonniger der Standort, desto üppiger die Entwicklung und der Ertrag der Pflanzen. Wärmeliebende Gemüsearten wie Tomaten, Paprika und Auberginen sind hierfür besonders geeignet. Bei Blattsalaten und Spinat, denen der Hochsommer hier meist zu heiß ist, muss auf eine ausreichende Wasserversorgung geachtet werden. Vor allem Kräuter, wie Salbei, Lavendel, Rosmarin, Basilikum, Schnittlauch und Petersilie gedeihen prächtig und benötigen vergleichsweise wenig Pflege. Auch kleine Obstbäumchen in Form von Spindelbusch oder Ballerinabäume wachsen in entsprechenen Gefäßen. Mit einem Balkongarten wird man zwar nicht zum Selbstversorger in Sachen Obst, Gemüse und Kräutern, kann den Speiseplan mit Erntefrischem je doch wirkungsvoll bereichern. Die Auswahl an Materialien,

Formen und Größen bei den Pflanzgefäßen ist enorm. Es eignen sich Balkonkästen, Töpfe, Ampeln, Schalen aus Ton, Holz, Kunststoff und Steingut.

Um Staunässe zu vermeiden, ist ein Abflussloch zwingend notwendig. Auch sollte man darauf achten, dass sich das Material im Sommer nicht zu sehr aufheizt und im Winter frosthart ist. Die Pflanzerden müssen ausreichend Nährstoffe, Wasser und Luft speichern können. Zudem sollten sie über ein relativ hohes Gewicht verfügen, damit die Pflanzgefäße nicht bei jeder Windböe umfallen oder die Pflanzen entwurzelt werden. Geeignet sind deswegen Substratmischungen aus Torf, Kompost, Rindenhumus und tonig-lehmiger Gartenböden, unabhängig davon, ob selbst hergestellt oder gekauft. Die optische Gestaltung eines Obst- und Gemüsegartens auf dem Balkon erfordert Kreativität und ein wenig Freude am Experimentieren. Nutzpflanzen können mit Kräutern und Sommerblumen gemischt werden, um Vielseitigkeit zu erreichen. Damit der knappe Platz auf dem Balkon voll ausgeschöpft wird, sollten alle Ebenen genutzt werden. Neben Balkon kästen bieten sich auch Rankspaliere und Hängeampeln an. So entsteht das eigene kleine Paradies über den Köpfen der anderen.

Unser Gastautor ist Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege sowie Sachgebietsleiter für Landschaftspflege, Grünordnung und Gartenbau am Landratsamt Altötting.


Wohnen im Grünen mit anderer Bedeutung: der ,,Bosco Verticale" (vertikaler Wald) des Architekten Stefano Boeri in Mailand. Mittels der Balkone wird das gesamte Hochhaus begrünt. - Foto: dpa

 

29.05.2021
DER GRÜNE DAUMEN

Auch Bodendecker tragen zum
Erscheinungsbild eines lebendigen,
natürlichen Gartens bei.
Foto: Baumgartner

Von Andreas Baumgartner
Das Mulchen von neuen Stau-
den- und Gehölzpflanzun-
gen hat vor allem den Sinn,
den Boden zu beschatten und vor
dem Austrocknen zu schützen,
den Unkrautwuchs zu hemmen
und der Pflanze am neuen Stand-
ort ein gutes Anwachsen zu er-
möglichen. Rindenmulch und
gehäckseltes Holz eignen sich be-
sonders, da bei der Verrottung
zusätzlich Stickstoff zur Dün-
gung freigesetzt wird. Kiesabde-
ckungen sollten nach Möglich-
keit vermieden werden, da sich
die Steine bei der sommerlichen
Sonneneinstrahlung stark auf-
heizen, was zur Schädigung von
Pflanzen durch Strahlungswär-
me führen kann.
Bodendecker statt
Kies und Mulch
Sterile Pflanzflächen mit fein
säuberlich gemulchten Oberflä-
chen resultieren meist aus einem
falschen Sauberkeitssinn bzw.
fehlendem weiteren Pflanzen-
wissen. Vorgärten und Hecken-
strukturen entlang von Grund-
stücksgrenzen, welche durch
Bäume und Sträucher beschattet
werden, sind besonders geeigne-
te Standorte für zusätzliche nied-
rige Pflanzenarten. Flächig ver-
wendete Stauden oder niedrige
Gehölze sind die besten Boden-
decker. Diese schützen einerseits
den Boden, andererseits bringen
sie noch mehr Leben in eine Ge-
hölzfläche. Die Gärten eingrü-
nenden Pflanzstrukturen sind
vergleichbar mit natürlich ge-
wachsenen Waldrändern, die
sich in drei Zonen aufbauen:
Kraut-, Strauch- und Baumzone.
Die Krautzone zeichnet sich vor
allem in lockeren Mischwäldern
durch Frühjahrsblüher sowie
verschiedene Farne und Moose
aus.
Schattige Freiflächen können
mittlerweile sehr vielseitig ge-
staltet werden. Vor allem eignen
sich verschiedene Asternarten,
das Pfennigkraut, die kriechende
Golderdbeere, Waldsteinia, klee-
blättriges Schaumkraut, europäi-
sche Haselwurz, Elfenblume,
Goldnessel, Waldgeißblatt, ver-
schiedene Funkienarten, Johan-
niskraut, verschiedene Primelar-
ten und noch vieles mehr. Am
Rande einer Hecke wäre die Aus-
wahl fast unbegrenzt, weil hier
alle Stauden für den Halbschat-
ten mitverwendet werden kön-
nen. Ein buntes Blütenmeer wür-
de während der ganzen Vegeta-
tionszeit die Rasenfläche von
den blühenden und fruchtenden
Sträuchem der Hecke abgren-
zen, den Garten lebendiger, na-
türlicher und erlebnisreicher
machen.
Solch gestaltete Flächen sind
auch pflegeleichter, da weder
Mulch aufgebracht, noch ge-
hackt, gejätet oder gedüngt wer-
den muss. Unliebsame Wild-
kräuter haben eigentlich keine
Chance und wenn doch, sind sie
auf Grund der Pflanzenvielfalt
nicht zu sehen. Im späten Herbst
können diese Stauden mit einem
hochgestellten Rasenmäher ab-
gemäht werden. Das zerhackte
Mähgut bleibt zum Teil liegen,
schützt den Boden und bringt er-
neut Nährstoffe ein.
Eine Krautschicht hat gegen- I
über gemulchter Flächen noch
weitere Vorteile. Durch die ver-
mehrte Blattmasse wird zwar we-
nig, aber immerhin Sauerstoff er-
zeugt und die Luft gereinigt. Vor
allem für die heimische Tierwelt ,
ist diese bodendeckende Pflanz-
schicht eine Aufwertung des Gar-
tens. Viele Tierarten wie Käfer,
Würmer, kleine Nagetiere,
Eidechsen, Igel haben hier ihren
Unterschlupf und Wohnraum;
für andere Tiere, vor allem für die
Singvögel, ist das ein Futterplatz.
Eine Fläche, die lebt, Leben
unterstützt und einen Beitrag für
Natur- und Umweltschutz leis-
tet.
Unser Gastautor ist Kreisfachbe-
rater für Gartenkultur und Lan-
despflege sowie Sachgebietsleiter
für Landschaftspflege, Grünord-
nung und Gartenbau am Land-
ratsamt Altötting.


22.05.2021
DER GRÜNE DAUMEN
Von Andreas Baumgartner
Keine andere Pflanze verkör-
pert Ruhe. Romantik und
auch Geselligkeit so sehr wie der
Wein. Urlaubsregionen wie Tirol
oder die Toskana werben mit
einer unbeschreiblichen Erho-
lungswirkung der Weinberge und
ihrer damit verbundenen Kultur.
Jedoch besteht auch die Möglich-
keit, in seinem eigenen Garten
mit einigen Ideen und wenig Auf-
wand eine gemütliche und wein-
selige Atmosphäre zu schaffen.
Die Weinrebe im
eigenen Garten
Die Herkunft des europäi-
schen Weinstockes (Vitis vinifera)
soll in Armenien gewesen sein.
Geschichtlich fundien ist, dass
während der römischen Herr-
schaft Weinreben bis an die nörd-
lichen Grenzen von Europa ange-
siedelt wurden. An den Hängen
der Donau nähe Regensburg wird
immer noch Wein angebaut und
auch erzeugt. Siedlungs- und
Hofnamen wie Weingarten zeu-
gen davon, dass während der Be-
siedelung auch im Holzland
Wein angebaut wurde. Weinre-
ben bevorzugen nährstoffrei-
chen. warmen und durchlässigen
Boden, kommen aber auch auf
armen Kies-. Gesteins- und Sand -
böden zurecht. Nasse Böden sind
aber ungeeignet. Ein warmes und
mildes Klima mit begrenzten
Niederschlägen zeichnet ein
Weinbauklima aus. Viele Wein-
sorten gedeihen aber auch in
schlechteren klimatischen Ver-
hältnissen. wenn sie geschützt als
Spalier an Südwänden oder im
Innenhof gepflanzt werden.
Die Pflanze benötigt in aller Re-
gel etwas Pflege. Durch einen re-
gelmäßigen Schnitt werden die
Weinstöcke nicht nur am Spalier
oder an der Pergola gezogen, son-
dern auch für lange lahre ertrags-
fähig gehalten. Durch eine mit
dem Boden abgestimmte Dün-
gung kann man den Nährstoffbe-
darf der Pflanze abdecken.
Mit dem Begriff Weinreben as-
soziiert man in erster Linie wohl-
schmeckende erfrischende
Früchte und stimmungsvolle Ge-
tränke. In der mediterranen Kü-
che werden aber auch Weinblät-
ter zum Einwickeln von Speisen.
Schafskäse, gekochtem Reis und
vieles mehr verwendet. Am we-
nigsten denkt man daran, dass


Weinreben im heimischen Garten
sind nicht nur schön anzuschauen,
die Früchte schmecken auch gut.
- Foto: ANA

die verschiedenen Pflanzenteile
auch in der Heilkunde verwendet
werden.
Die Blätter haben heilende
Wirkung bei Rheuma. Geschwü-
ren, Ekzemen, eiternden Wun-
den. Hautunreinheiten und vie-
les mehr. Die Blüten sind nerven-
stärkend. Reife Trauben helfen
bei Leberleiden. Verstopfungen.
Fettleibigkeit und sind blutbil-
dend. aufbauend und blutreini-
gend.
Die klimatischen Verhältnisse
im Landkreis Altötting sind für
den Anbau von Wrein für den Er-
werbsanbau nicht gegeben, aller-
dings für den Hobbybereich aus-
reichend. Die Weinrebe gedeiht
an klimatisch geschützten Stellen
auch bei uns, bringt allerdings
nicht den Ertrag und auch nicht
die Fruchtqualität, um hochwer-
tigen Wein erzeugen zu können,
mit dem man sich auf dem Markt
behaupten könnte.
Der private Gartenbesitzer hat
aber nicht die Zwänge, Qualität
und Quantität zu erhalten, son-
dern er will mit den Weinreben
beispielsweise lediglich einen ge-
mütlichen Sitzbereich im Freien
schaffen. Wenn zusätzlich noch
schmackhafte Trauben zum Ver-
zehr geerntet werden können,
hat er sein Ziel erreicht.
Mit Weinreben kann man das
eigene Wohnumfeld mit gerin-
gem Aufwand ästhetisch und
auch ökologisch aufwerten. Ge-
schützte kahle und eintönige Fas-
saden werden durch die Beran-
kung mit Weinreben anspre-
chender und auch ein Sitzplatz
unter einer Pergola profitiert von
der Ausstrahlung von Weinreben.

Unser Gastautor ist Kreisfachbe-
rater für Gartenkultur und Lan-
despflege sowie Sachgebietsleiter
für Landschaftspflege. Grünord-
nung und Gartenbau am Land-
ratsämt Altötting.


04.05.2021

Von Andreas Baumgartner
wer aufmerksam durch
den Garten wandert,
hat die typischen klei-
nen schwarzen Punkte an Stän-
geln, Knospen und Blättern be-
reits erkannt. Die Blattlaus
nimmt Pflanzensaft zu sich und
scheidet eine klebrige, zucker-
haltige Flüssigkeit, den Honig-
tau, aus. Befallene Triebe wach-
sen oftmals verkrüppelt, da Ver-
letzungen Eintrittspforten für
Pilze und Bakterien sind.
Blattlausbekämpfung
auf schonende Art
Blattläuse, geflügelte und un-
geflügelte, sind Schädlinge an
Gemüse, Kräuter, Obstgehölzen,
Stauden, Bäumen, Sträuchern,
Rosen und Kübelpflanzen. Sie
treten nicht nur im Garten und
Gewächshaus auf, sondern auch
in Innenräumen und Wintergär-
ten. Von den 3000 bekannten Ar-
ten leben in Mitteleuropa etwa
350. Durch ihre Saugtätigkeit ver-
narben sich die Blätter und rollen
sich zusammen. Betroffen sind
im Frühjahr meist die jungen
Blätter an den Triebspitzen, die
durch die weitere Neutriebbil-
dung bald verdeckt werden. Ein
Befall sieht meistens dramatisch
aus, schadet aber vor allem älte-
ren und vitalen Pflanzen kaum.
Der Anblick von verkrüppelten
Triebspitzen an den geliebten
Rosen oder dem gepflegten Obst-
baum bringt den Puls so man-
cher Gartenbesitzer zum Rasen.
Bevor man mit allen Mitteln zur
Bekämpfung schreitet, sollte
man sich aber bewusst sein, dass
der für den Gartenliebhaber so
grausame Schädling für viele
nützliche Tierarten wie Marien-
käfer, Florfliegen, Schlupfwes-
pen, Gallmücken, Schwebflie-
gen, räuberische Wanzen und al-
le Vogelarten ein wichtiger Be-
standteil ihres täglichen Speise-
planes ist, der ihnen das
Überleben sichert.
Das Ausbringen von Insektizi-
den vertreibt nicht nur den
Schädling, sondern auch den
Nützling. Ein Grund mehr, im
Hausgarten auf Schädlingsbe-
kämpfungsmittel zu verzichten.
Die beste Blattlausbekämp-
fung in diesem Sinne ist es, die
natürlichen Feinde der Blattläu-
se zu schützen und zu fördern,
indem man frühblühende heimi-
sche Pflanzen im Garten an-
pflanzt, den natürlichen Feinden
Unterschlupfmöglichkeiten in
Form von Trockenmauern.
Für Nützlinge wie den Marienkäfer ist
die Blattlaus ein wichtiger Be-
standteil ihres Speiseplans. -
Steinhaufen und Insektenhotels
anbietet und man gezielt mit
nützlingsschonenden Möglich-
keiten die Schädlinge bekämpft.
In manchen Fällen reicht das
Zerdrücken der Blattlauskolo-
nien mit den Fingern oder das
Entfernen stark befallener Blät-
ter.
Eine andere umweltfreundli-
che Methode der Blattlausbe-
kämpfung ist es, durch Barrieren
den Zuflug der geflügelten Blatt-
läuse im Frühjahr zu verhindern,
indem man beispielsweise Insek-
tenschutznetze und -vliese über
Gemüsebeete spannt. Gegen
Blattläuse im Gewächshaus,
Wintergarten und teilweise bei
Balkonpflanzen können gezüch-
tete Nützlinge wie Florfliege,
Gailmücke, Schlupfwespe und
Marienkäfer auch gezielt ausge-
bracht werden. Diese Nützlinge
sind in gut ausgestatteten Gar-
tencentern und Fachmärkten er-
hältlich.
Unser Gastautor ist Kreisfachbe-
rater für Gartenkultur und Lan-
despflege sowie Sachgebietsleiter
für Landschaftspflege, Grünord-
nung und Gartenbau am Land-
ratsamt Altötting.
Foto: LRA

 

17.4.2021

DER GRÜNE DAUMEN

Von Andreas Baumgartner

Immer mehr Gartenbesitzer
wollen ihr eigenes Obst ern-
ten. Bei dem riesigen Ange-
bot in Baumschulen, Gartencen-
tem und Baumärkten scheint die
Frage nach der optimalen Obst-
art und der entsprechenden Sor-
te fast unlösbar. Einer Schätzung
nach gibt es weltweit mehr als
30 000 Apfelsorten, davon alleine
in Deutschland 2000.

Der heimische Apfelbaum

Der Apfel ist wahrscheinlich
die geschichtsträchtigste Frucht.
Die christliche Menschenge-
schichte beginnt mit der Vertrei-
bung von Adam und Eva aus dem
Paradies, weil sie vom verbote-
nen Baum der Erkenntnis geges-
sen haben, einem Apfelbaum. In
vielen Kulturen steht der Apfel
als Symbol für Liebe, Fruchtbar-
keit. Erkenntnis. Leben und Erde.
Im Römisch-Deutschen Reich
bildete er als Weltkugel mit auf-
gesetztem Kreuz den Reichsap-
fel, der zusammen mit Zepter
und Krone das Zeichen der poli-
tischen Macht war.

Vor dem Kauf eines Baumes
sollte man sich bewusst sein,
dass man nicht nur die Obstart
und Sorte auswählt, sondern
auch die Wuchsform und Größe.
Während sich im Hausgarten we-
gen der geringen Grundstücks-
großen immer mehr kleine
Baumformen mit schwach- bis
mittelwüchsiger Unterlage
durchsetzen, werden Freiflächen
an Bauernhöfen aufgrund des

Einsatzes von großen Maschinen
und der Eingrünung großer Ge-
bäude mit Hochstämmen aus
Sämlingen bepflanzt. Ein Apfel-
baum der gleichen Sorte kann so
entweder nach fünf Metern sein
Wachstum beenden oder stolze
zehn Meter hoch werden.

Ein weiteres Kriterium für Gar-
tenbesitzer ist das Alter der Sorte.
Immer noch werden im Unterbe-
wusstsein alte Sorten bevorzugt
und neuere Sorten abgelehnt,
was mehr auf nostalgische Grün-

de zurückzuführen ist, als auf
Sortenkenntnis. Einige der neu-
eren Sorten besitzen jedoch bei-
spielsweise eine gewisse Resis-
tenz gegenüber Pilzkrankheiten,
was den Einsatz von Pflanzen-
schutzmittel verringert oder so-
gar verhindert. Entscheidend bei
der Wahl sind robuste, dem Kli-
ma und Standort angepasste Sor-
ten, möglichst widerstandsfähig
gegen Pilzkrankheiten und
Schädlingsbefall, gleichbleiben-
de Erträge und vor allem ge-

schmacklich den eigenen Be-
dürfnissen entgegenkommend.

Vor allem bei den Äpfeln spielt
die Erntezeit, Lagerfahigkeit und
Art der Verarbeitung auch noch
eine entscheidende Rolle. Der
wohl bekannteste Frühapfel
dürfte der Weiße Klarapfel sein,
der innerhalb von zwei Wochen
nach der Ernte gegessen oder
verarbeitet sein muss. Ein Apfel,
der gerade deshalb geschätzt
wird, weil er frisch vom Baum
direkt in den Mund am besten
schmeckt.

Ihm folgen die Sommer- und
Herbstäpfel wie der Gravenstei-
ner mit seinem saftigen, harmo-
nisch süßweinsäuerlichen
Fruchtfleisch, das ein einzigarti-
ges edles Apfelaroma hat. Dazu
zählen u.a. auch Croncels, Disco-
very, Alkmene, Jakob Fischer und
Jakob Lebel, die nach Lagerfähig-
keit und Erntezeit von August bis
Anfang Januar ihre Genussreife
behalten.

Eine der wichtigsten Apfel-
eigenschaften für den Gartenbe-
sitzer ist die lange Lagerfähigkeit,
die allerdings durch die Lager-
möglichkeit stark beeinflusst
wird. Kühl aber frostfrei mit einer
gewissen Luftfeuchtigkeit sollte
es sein. Dann kann man be-
stimmte Winteräpfel wie Schö-
ner von Boskoop, Rheinischer
Bohnapfel, Idared, Schweizer
Glockenapfel. Winterrambur
oder Gloster bis weit in das Früh-
jahr des nächsten Jahres lagern.

Diese Blütenpracht steht im Garten des Wohnhauses unseres Gastau-
tors Andreas Baumgartner in Mühldorf. Gepflanzt wurde der Apfelbaum
von seinem Vater.     - Foto: Baumgartner

Unser Gastautor ist Kreisfachbe-
rater fiir Gartenkultur und Lan-
despflege sowie Sachgebietsleiter
für Landschaftspflege, Grünord-
nung und Gartenbau.

 

 

25.03.2021
Der grüne Daumen

Rasen ist zwar sehr belastbar, benötigt aber viel Pflege. Am besten sollte
jetzt mit dem Düngen begonnen werden, rät Kreisfachberater Andreas
- Foto: Richter
Baumgartner.
Jetzt beginnt sie wieder, die Zeit,
in der alles beginnt zu blühen
und im heimischen Garten viel zu
tun ist. Andreas Baumgartner.
Kreisfachberater für Gartenkultur
und Landespflege gibt deshalb
Tipps, wie der Start am besten ge-
lingt.
Los geht es mit Hilfestellungen
zu den ersten Rasenarbeiten zum
Jahresbeginn: „Die Minustempe-
raturen im Winter und die Last des
Schnees haben dem Rasen zum
Teil stark zugesetzt. Dieser ist im
Gegensatz zur bunten Blumen-
wiese zwar belastbarer, benötigt
jedoch weitaus mehr Pflege. Nun
gilt es, die ersten Arbeiten auszu-
führen, um so die Vitalität der Ra-
senflächen für das neue Garten-
jahr zu stärken.
Obwohl noch kaum oberflächli-
che Blattentwicklung zu sehen ist,
beginnt bereits das Wurzelwachs
tum. Um optimale Wuchsverhält-
nisse und eine strapazierfähige
Grundlage zu schaffen, kann der
erste Langzeitdünger ausgebracht
werden. Die Gabe sollte bei tro-
ckenem Wetter und bedecktem
Himmel stattfinden. Der nächste
Regenschauer garantiert schließ-
lich den Eintrag ins Erdreich und
leitet die Nährstofffreisetzung ein.
Nach dem zweiten Mähgang emp-
fiehlt es sich, den Rasen zu verti-
kutieren. Hierbei werden Verfil-
zungen, die durch liegengebliebe-
nen Rasenschnitt und Verdich-
tungen entstanden sind, entfernt.
Beim Vertikutieren schneiden
senkrecht rotierende Messer den
Rasenfilz, welcher Im Anschluss
mit dem Rechen entfernt werden
muss. Wichtig ist, dass das Gerät
nicht zu tief eingestellt ist, damit
die Bodenkrume nicht beschädigt
wird. Außerdem sollte die Rasen-
fläche abgetrocknet sein, um die 3
Arbeiten zu erleichtern.
Durch das Entfernen des Rasen-
filzes wird ein optimaler Luft - und
Wasseraustausch im Boden wie- I
derhergestellt, der für das Wachs-
tum der Rasengräser notwendig
ist. Kahlstellen im Rasen können
mit einer speziellen Nachsaatmi-
schung angesät werden. Soge-
nannte Regenerationsmischun-
gen keimen nicht nur schnell, son-
dern hemmen zudem Wildkraut-
wuchs. Bei Rasenflächen im
Schatten von Bäumen und Sträu-
chern ist stattdessen eine Schat-
tenrasenmischung empfehlens- -
wert. Die eingesäte Fläche ist fein
mit Sand, Humus oder gesiebtem
Kompost abzudecken und vor al-
lem bei Trockenheit zu wässern.
Die im Handel erhältlichen Mi-
schungen wie beispielsweise Ge-
brauchsrasen. Spielrasen und
Sportrasen bestehen aus unter-
schiedlichen Gräserarten, die je
nach Hinsatzbereich zusammen-
gestellt sind. Um eine entspre-
chend dichte Grasnarbe zu erhal-
ten, müssen Rasengräser laufend
wachsen. Dies gelingt vor allem
- dann, wenn eine optimale Nähr-
Stoffversorgung garantiert ist und
regelmäßige Schnittmaßnahmen
durchgeführt werden. Nur so bleibt

die Grasnarbe flächendendeckend

dicht und der Rasen ist voll
belastbar.“

 - red

 

13.03.202
Landkreis Altötting
Erziehung muss sein


Die Streuobstwiese wurde
2006 als Ausgleichsfläche für die
Verlegung der Kreisstraße und
die Errichtung des Verkehrskrei-
sels angelegt. Seit jeher kümmert
sich der örtliche Gartenbauver-
ein in ehrenamtlicher Arbeit um
die Gehölze und bietet zudem
regelmäßige Schnittkurse für
Fortbildungszwecke an. - red

Töging. Damit Obstbäume
eine lange Lebenszeit vor sich
haben, müssen sie vor allem in
jungen Jahren regelmäßig ge-
schnitten werden. „Durch die
Schnittmaßnahme, die bis ins
hohe Alter notwendig ist, wird
nicht nur ein belastungsfähiges
Traggerüst hergestellt, sondern
es werden auch Licht- und Luft-
verhältnisse im Kronenbereich
verbessert“, weiß Andreas
Baumgartner, Kreisfachberater
für Gartenkultur und Landes-
pflege am Landratsamt Altötting.
Die Gesamtheit der Maßnahme
diene schließlich der Förderung
der Vitalität des Baumes und der
Qualität seiner Früchte.
Auf der landkreiseigenen
Streuobstwiese in Töging haben
sich am Mittwoch fünf fachkun-
dige Baumpfleger versammelt.
Bei dem gemeinsamen Termin
wurden sowohl Erfahrungen
ausgetauscht als auch die mehr
als 30 Obstbäume geschnitten.
Kreisfachberater Andreas Baum-
gartner und dessen Vorgänger
Clemens Jobst, Gartenpfleger
Günter Edelmüller sowie Josef
Spielhofer und Günter Grünba-
cher brachten die Gehölze in
rund drei Stunden wieder in
Form.

27.02.2021

 

Bericht im Stadtblatt Altötting zum Geburtstag von Richard Antwerpen. Ausgabe Januar 2021.

 

30.12.2020
Gartenempfang zum 90. Geburtstag
Enge Weggefährten und die Stadt gratulierten Richard Antwerpen unter Corona-Bedingungen


Den Gartlern ist der Jubilar Richard Antwerpen zutiefst verbunden, viele Jahre führte er den Kreisverband. Nun kamen seine Nachfolger zum Gratulieren, von rechts Vorsitzender Clemens Jobst, 2. Vorsitzende Gabriele Hofer und 3. Vorsitzender Norbert Häring. −Fotos: Schwarz

Altötting. Die Sonne strahlte vom tiefblauen Winterhimmel, der Garten war weiß überzuckert – das war die ungewöhnliche Kulisse für die Geburtstagsgäste, die Richard Antwerpen am Dienstag besuchten. 90 Jahre alt ist der Altbürgermeister und Ehrenbürger geworden, und er empfing in coronabedingtem Rahmen im Umgriff des Eigenheims an der Weningstraße "im Schichtbetrieb" einige ausgewählte Weggefährten. Vom Wintergarten aus beobachtete Ehefrau Helga, mit der Richard Antwerpen seit 60 Jahren verheiratet ist, das Geschehen.

Wegen der Pandemie war weder ein Empfang der Stadt noch eine anderweitige Feier möglich. Den Anfang machten die Gartler, denen der Jubilar sich seit Jahrzehnten verbunden fühlt, beruflich in früheren Jahrzehnten als Gartenfachberater des Landkreises, in diesem Jahrtausend noch als Kreisvorsitzender. Clemens Jobst, Gabi Hofer und Norbert Häring überbrachten die Glückwünsche, regionale Schmankerl, allem voran Honig, sowie einen Spatzenkasten, in dem sich auch eine Abschrift des Gedichts "Die drei Spatzen" von Christian Morgenstern befand.


Altbürgermeister und Ehrenbürger Richard Antwerpen, eingerahmt von seinem direkten Nachfolger Herbert Hofauer (links), mittlerweile auch Altbürgermeister, und dem amtierenden Stadtoberhaupt Stephan Antwerpen, Sohn des Jubilars, im Garten des Wohnhauses an der Weningstraße mit dem coronabedingt nötigen Abstand.
Zweiter Weggefährte unter den Gästen war Herbert Hofauer, Antwerpens Nachfolger im Amt als Bürgermeister. Er hatte als Überraschung einen Film von der Feier von dessen 60. Geburtstag dabei, den Walter Häring in seinem Archiv aufgetan hatte und den Hofauer und der amtierende Bürgermeister Stephan Antwerpen kommentiert haben. Letztgenannter, praktisch in einem Hausstand lebender Sohn des gestrigen Jubilars, gratulierte im Namen der Kreis- und Wallfahrtsstadt und überreichte eine Altöttinger Stadtansicht des Künstlers Hans Prähofer. Im Laufe des Tages stellten sich dann unter anderem auch noch Vertreter von BRK und Kolping ein.

Eine gemeinsame Familienfeier konnte ebenfalls nicht stattfinden. Auch die fünf Söhne und deren Familien gratulierten "im Schichtbetrieb", um zu viele direkte Kontakte zu vermeiden und die Eltern zu schützen.
− ecs

29.12.2020
Ein Leben für Familie, Umwelt und Politik
Ehrenbürger und Altbürgermeister Richard Antwerpen wird heute 90 Jahre alt – Corona verhindert Feier

Der Jubilar Richard Antwerpen mit seiner Frau Helga und den fünf Söhnen (von rechts) Christoph, Wolfgang, Andreas, Martin und Stephan. Das Foto entstand im August 2020, als Helga und Richard Antwerpen Diamantene Hochzeit gefeiert haben. −Foto: Hölzlwimmer

Altötting. Das Fundament seines Lebens und Wirkens ist dreifach fest verankert: in der Liebe für die Familie, in der Sorge um die Umwelt und in der Verantwortung in der Politik. Und zwischen diesen Koordinaten hat Richard Antwerpen in seinem langen Leben viele Verbindungen geknüpft. Am heutigen Dienstag wird der Altbürgermeister und Ehrenbürger von Altötting 90 Jahre alt.

Sein Lebtag lang schon begleitet ihn die Begeisterung für die Natur. Nicht verwunderlich, stammt der heutige Jubilar doch gebürtig aus Berchtesgaden. Die Berge sind ihm ein Sehnsuchtsort. Das wissen auch seine Kommilitonen beim Studium: Er zeigt ihnen die Gipfel und bekommt dafür den Spitznamen "Kraxel".

Weiters sind sein Elternhaus prägend und die dazugehörige Gärtnerei. Denn das gestaltende Grün im privaten Garten, aber auch im öffentlichen Raum werden Jahrzehnte seine Profession bleiben. Nach der Meisterprüfung in diesem Handwerk folgt das Studium zum Gartenbauingenieur. Dieser Abschluss bringt den "Bergler" dann ins Land zwischen Inn und Salzach, denn am Landratsamt wird die Stelle für einen Fachberater für Gartenbau und Landespflege geschaffen und er bekommt den Zuschlag auf seine Bewerbung.

In dieser Funktion bringt Richard Antwerpen noch heute bedeutsame Projekte voran, zuvörderst die beiden Naherholungsgebiete am Inn bei Marktl und Perach. Und in dieser Zeit entdeckt der heutige Jubilar auch seine Begeisterung für die Politik, die er bei vielen Projekten auch unter den Gedanken der Nachhaltigkeit stellt, als dies noch kein Modewort war.

Als Bürgermeister (1983 bis 1995) etwa befreit er den Kapellplatz vom motorisierten Verkehr oder setzt erste Akzente in Sachen regenerativer Energie. Das Energiesparwerk und in der Folge die Bestrebungen, CO2-neutrale Stadt zu werden, ist ohne seine Vision und Initiative nicht vorstellbar. Diesbezüglich wirkt Richard Antwerpen auch in seine Partei, die CSU, hinein, nicht zuletzt über den Arbeitskreis Umwelt (AKU), dem er viele Jahre vorsteht.

Sein ökologisches Engagement hat ihm den Titel "grüner Schwarzer" eingebracht. Geprägt sind all diese Tätigkeiten vom christlichen Menschen- und Schöpfungsbild. Der persönliche und dienstliche Umgang des nun 90-Jährigen ist immer bescheiden, verbindlich und wertschätzend.

Altötting ist ihm aber nicht nur Arbeits- und Gestaltungsort, die Kreis- und Wallfahrtsstadt ist auch sein familiärer Lebensmittelpunkt. Mit seiner Frau Helga, mit der er im August 2020 Diamantene Hochzeit gefeiert hat, zieht er hier die fünf Buben groß. Und diesen lehren die Eltern auch soziale Verantwortung und Respekt vor der Schöpfung. Die Freude an der Natur haben sie alle aufgesogen, Ausflüge in die Berge gehören fest zur Freizeitgestaltung.

Und auch politisches Interesse und Engagement legen sie an den Tag. Bei den Kommunalwahlen im März haben vier von ihnen für ein Mandat kandidiert und zwei wurden gewählt. Martin, der Älteste, hat wieder einen Kreistagssitz errungen und vertritt seine Partei, die ÖDP, jetzt auch im Altöttinger Stadtrat. Und Stephan ist unmittelbar in die Fußstapfen des Vaters getreten. Der Berufsschullehrer ist seit Jahren Mitglied des Altöttinger Stadtrats und des Kreistags sowie seit Mai Bürgermeister der Kreis- und Wallfahrtsstadt.

In dieser Funktion wird das aktuelle Altöttinger Stadtoberhaupt seinen Vorvorgänger zwar heute auch gratulieren, aber in erster Linie natürlich als Sohn, im Kreise der Familie mit Mutter Helga, den Brüdern und ihren Familien und den Enkelkindern. Und das wird auch im elterlichen Haus an der Weningstraße passieren und "im Schichtbetrieb", denn Corona macht eine öffentliche Gratulationscour, wie sie eines Ehrenbürgers würdig wäre, nicht möglich.

Dabei gäbe es bestimmt viele, die persönlich Glückwünsche überbringen und Dank sagen möchten – die kirchlichen Vereine und Verbände, das BRK und insbesondere die Gartler, denen Richard Antwerpen Zeit seines Wirkens in Altötting zugetan war und ist – als Kreisfachberater ebenso wie als Vorsitzender des Kreisverbandes. Dem möchte sich auch die Heimatzeitung anschließen und es mit dem früheren Bürgermeister Herbert Hofauer halten, der vor fünf Jahren, zum 85. wünschte: "Richard, werd’ steinalt!" Alles Gute, Gottes Segen, Glück und vor allem Gesundheit,
Erwin Schwarz


05.12.2020
KOMMENTAR
Erwin Schwarz
Erfreuliches im Coronajahr
Das Coronajahr 2020 birgt unwägbare gesundheitliche Risiken, gefährdet wirtschaftliche Existenzen, macht einsam, zehrt an den Nerven. Doch es hat auch erfreuliche Entwicklungen befördert. Neben einem vielfach spürbar erstarkten sozialen Zusammenhalt – privat wie auch im öffentlichen Leben – hat wohl das heimatnahe ökologische System massiv profitiert. Der Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege berichtet von einem überdurchschnittlichen Interesse der Bürger am heimischen Garten; seine Dienste waren stark nachgefragt und die Gartenmärkte können sich über Umsatzsteigerung freuen.

Und wer mehr Grund zur Verfügung hat, scheint sich auch verstärkt Gedanken gemacht zu haben, wie er diesen naturnah und ökologisch sinnvoll nutzen kann. Dass das sogenannte "Bienen"-Volksbegehren solchen Zulauf hatte, kommt nicht von ungefähr. Das Interesse an der Artenvielfalt ist mehr als ein Lippenbekenntnis.

Und hier kommt der Landschaftspflegeverband ins Spiel – beziehungsweise ist es seit Anfang der 1990er Jahre. Ganz uneitel und nur der Sache dienend haben Reinhard Klett und sein Team über die Jahre ein ansehnliches, vor allem aber nutzbringendes Werk geschaffen. Neben den Streuobstwiesen, die die Landschaft prägen und die heuer eine nicht unbedeutende Erweiterung erfahren haben, wie Patrizia Weindl berichtet. Dazu kommen Kiebitz- und Schleiereulen-Projekte, Blühwiesen mit selbst gewonnenem Saatgut und Heckenpflege oder die Schaffung von Biotopen für Kammmolch und Dunklem Wiesenknopf-Ameisenbläuling.

Das segensreiche Wirken des Landschaftspflegeverbandes ist unbestritten, da sind sich Bauern, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik einig. Auf den Weg gebracht von Landrat Seban Dönhuber, weiter unterstützt von Landrat Erwin Schneider verlangt das Kreistagsgremium in Zeiten, da öffentliche Ämter eher reduziert werden sollen, sogar nach einer personellen Aufstockung. Altötting war hier Vorreiter, und das steht gerade einem industriell geprägten Landkreis gut zu Gesicht.


03.12.2020
Jetzt anmelden für Baumschnittkurs
Altötting. Das öffentliche und soziale Leben ist in den vergangene Monaten immer wieder eingeschränkt worden. In der Zeit der Corona-Pandemie haben viele Menschen jedoch die Natur mehr Wertschätzen gelernt. Insbesondere die Gartenbesitzer hätten ihr eigenes "Grün" neu entdeckt und seien fleißig zur Tat geschritten, stellt Andreas Baumgartner, Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege am Landratsamt, fest. Um diesen Eifer zu unterstützen, bietet die Behörde in Zusammenarbeit mit dem Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Altötting e.V. am Freitag, 19. Februar 2021, einen Schnittkurs für Obstbäume an. Wie auch in den letzten Jahren werden die Grundlagen des Obstbaumschnittes vermittelt und durch Übungen vertieft. Der theoretische wie der praktische Teil findet im Obstlehrgarten des Landkreises Altötting an der Josef-Neumeier-Straße in Altötting statt. Die Teilnahme ist für jedermann und kostenlos. Eine vorherige Anmeldung ist jedoch zwingend erforderlich. Die Veranstaltung findet unter Vorbehalt statt – je nach Entwicklung der Pandemie und der staatlichen Auflagen. Der halbtägige Schnittkurs dient als Ersatz für das jährliche Altöttinger Gartenseminar. Weitere Informationen finden sich online unter www.lra-aoe.de oder www.garten-altoetting.de. Anmeldung ist jetzt schon möglich unter Telefonnummer 08671/502348.
− red

 

5.11.2020
Landkreis
DONNERSTAG
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege: die heutige Herbstversammlung ist aufgrund der aktuellen Situation abgesagt.


11.09.2020
Sichtbares ökologisches Umdenken
Garten-Wettbewerb der Öko-Modellregion – 21 Teilnehmer – Film im Internet


Christine Krattinger aus Halsbach hat viele Kräuter und Heilkräuter in ihrem naturnahen Garten. Sie hat beim Wettbewerb der Öko-Modellregion mitgemacht und freut sich über das Schild vom Bund Naturschutz mit dem Slogan: "Dieser Garten ist nicht unordentlich, sondern insektenfreundlich". −Fotos: Spielhofer

Marktl. Die Öko-Modellregion hatte den Wettbewerb "Gemeinsam für mehr Artenschutz in Gärten und auf Balkonen" ausgelobt, die Preisverleihung fand nach Corona-Regeln im kleinen Kreis im Bürgersaal in Marktl statt.

21 Hobbygärtner aus allen Ecken des Landkreises reichten eine Bewerbung mit Text und Fotos ein. Eine Jury wertete die Unterlagen aus, dazu gehörten Kreisfachberater Andreas Baumgartner und Dr. Dorothea Friemel vom Landratsamt sowie Gerhard Merches vom Bund Naturschutz. Aus den Bewerbungen wurden acht Gärten für ein Filmprojekt ausgesucht. Kameramann Anton Dingl hat einen zehnminütigen Film produziert, der demnächst im Internet unter www.oekomodellregionen.bayern/inn-salzach abrufbar sein wird.


Veranstalter und Ehrengäste bei der Preisverleihung zum Garten-Wettbewerb der Öko-Modellregion: (von links) Projektmanagerin Amira Zaghdoudi, Marktls Bürgermeister Benedikt Dittmann, Gartler-Kreisvorsitzender Clemens Jobst, Haimings Bürgermeister Wolfgang Beier, Kameramann Anton Dingl und Garten-Kreisfachberater Andreas Baumgartner.
Haimings Bürgermeister Wolfgang Beier informierte in seiner Funktion als Mitglied im Steuerungskreis der Öko-Modellregion, der Zusammenschluss sei nun seit einem Jahr aktiv. Schwerpunkt sei nicht nur der Öko-Landbau, sondern auch der Arten- und Naturschutz. Jeder könne Gutes für die Umwelt tun, auch die Privatgärtner können ihren Beitrag leisten.

In seinem Grußwort lobte Marktls Bürgermeister Benedikt Dittmann das Team der Öko-Modellregion. Gärten und bepflanzte Balkone böten Nahrung für Insekten, jeder Mensch könne zum Schutz der Artenvielfalt beitragen, "der Wille zählt", betonte Dittmann. Er hofft, dass sich für die positiven Beispiele im Film viele Nachahmer finden.

Clemens Jobst, Vorsitzender des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege, erinnerte daran, dass vor 40 Jahren viel Monotonie in den Gärten herrschte. Es dominierten Thujenhecke, Blautanne und Englischer Rasen. Gartenkultur sei eine Modeerscheinung. Englischer Rasen sei heute noch beliebt, aber besonders schlimm sei die derzeitige Verkiesung der Gärten, eine Verödung bis zur Trostlosigkeit, wie er es bezeichnete. "Garten bedeutet leben, Tiere und Menschen brauchen Pflanzen zum Leben, Pflanzen sind Schattenspender, Sauerstofflieferant und Balsam für die Seele", schwärmte Jobst. Er dankte den Initiatoren und gratulierte den Teilnehmern zu ihren naturnahen Gärten.

Projektmanagerin Amira Zaghdoudi erklärte das Kerngeschäft der Öko-Modellregion. Dazu gehöre u.a. die Schaffung von Lebensraum für heimische Tiere und Pflanzen in den Siedlungen, sozusagen mehr Natur in die Gärten bringen. Aus diesem Aspekt sei die Idee des Wettbewerbs entstanden. "Wir wollen mit Beispielen zeigen, was möglich ist", sagte sie. Mit der Jury seien Kriterien für die Bewertung aufgestellt und bewusst sei kein Sieger gekürt worden. Jeder Teilnehmer sei Gewinner. Die Entscheidung, wer in den Film kommt, sei schwierig gewesen. Beim Filmen in den wunderbaren Gärten habe sie viele Glücksmomente erlebt.

Kreisfachberater Andreas Baumgartner erklärte, die Gärten seien Musterbeispiele, wie man Mensch und Natur in Einklang bringen könne. Er stehe bei der Gestaltung und Bepflanzung von Gärten jederzeit vor Ort zur Verfügung. Die Anlage von Monokulturen und Zierkiesflächen könne und müsse vermieden werden.

Amira Zaghdoudi beschrieb in Stichworten die Gärten der Teilnehmer. Es war zu hören: Naturnahe Weggestaltung, Natur auf dem Balkon, Dachbegrünung, Bachlauf durch den Garten, Trockenzonen und Magerflächen, eine neue Welt im 3-Zonen-Garten, Kräuter-Heilgarten, Erlebnisgarten für Kinder, einzigartiger Garten mit Pilzen, großes Herz für die Natur, sichtbares ökologisches Umdenken, toller Lebensraum für Vögel im Winter und vieles mehr.

Nach der Filmvorführung gab es Bio-Produkte als Dankeschön fürs Mitmachen und vom Bund Naturschutz ein Schild mit dem Slogan: "Dieser Garten ist nicht unordentlich, sondern insektenfreundlich".
− rs

 

 

22.8.2020
Mehr als ein Sichtschutz
Gastbeitrag von Kreisfachberater Andreas Baumgartner um Thema "Die Vielfalt der Gartenhecke"

Altötting. Hecken sind in unseren Gärten wichtige Gestaltungselemente mit vielen Funktionen. Sie prägen die Außenwirkung, dienen als Begrenzung, bieten Sichtschutz, schaffen Gartenräume, dämpfen den Lärm und schützen vor Staub und Wind. Leider werden für diese Zwecke oft nur Thujen und Kirschlorbeeren gepflanzt, die als ‚grüne Mauern‘ unsere Straßenräume in den Siedlungen fantasielos und eintönig erscheinen lassen. Dabei stehen uns viele gleichwertige Alternativen zur Verfügung, mit denen darüber hinaus auch gestalterische Akzente und Farbtupfer gesetzt werden können. So gibt es eine Vielzahl an Gehölzen in unterschiedlichen Farben und Formen, die sich für die Verwendung in einer frei wachsenden Strauchstruktur oder Schnitthecke sehr gut eignen.

Eine Thujahecke bietet sicherlich einen wirkungsvollen, ganzjährigen Sichtschutz und bei regelmäßiger Pflege ein "sauberes" Erscheinungsbild. Aber trotz dieser Vorzüge sollte bedacht werden, dass Thujahecken in unseren Siedlungen sehr fremdartig wirken und für eine naturnahe Gartengestaltung wenig geeignet sind. Darüber hinaus sind sie aufgrund der geringen Lichtdurchlässigkeit in Verbindung mit ihrem dichten Wurzelgeflecht keine gute Gesellschaft für andere Pflanzen. Am sichtbarsten wird dies am Beispiel von verkümmerten und vermoosten Rasenflächen. Thujen besitzen ebenso die Eigenschaft, an den Berührungsflächen zu anderen Gehölzen zu verkahlen und bei einem zu tiefen Rückschnitt nur schlecht oder gar nicht mehr auszutreiben. Auch der Kirschlorbeer birgt ungeahnte Nachteile, da er aus ökologischer Sicht fast wertlos ist. Handelt es sich um eine Formhecke, welche einen regelmäßigen Schnitt erhält, ist der Mehrwert der Pflanze für die Umwelt gleich null. Aufgrund der großen Blätter wirkt ein Sichtschutz rein aus Lorbeerkirschen in Bezug auf Gestaltung sehr monoton und lässt auf unzureichende Beratung schließen. Stattdessen sollten immergrüne Pflanzen lediglich als unterstützende Punktelemente im Garten verwendet werden.

Hecken aus Laubgehölzen spiegeln den jahreszeitlichen Wechsel wieder und machen den Garten reicher an Lebensräumen und gestalterischen Möglichkeiten. So geben unterschiedliche Blattformen und -farben eine breite Palette an Blütenfarben, vielgestaltige Wuchsformen und Früchte, die sich auch für die Verwertung eignen, dem Garten ein abwechslungsreicheres Gesicht.

Auch laubabwerfende Pflanzen bieten in den Sommermonaten ausreichenden Sichtschutz und haben darüber hinaus im Winter den Vorteil, dass der Garten heller und freundlicher wirkt, was sich auch positiv auf den Wohnbereich auswirkt. Das Laub beziehungsweise das Schnittgut lassen sich leicht kompostieren und somit wieder in den Nährstoffkreislauf des Gartens einbringen. Welche Heckenform und -pflanzen ausgewählt werden, ist, neben den persönlichen Vorlieben, abhängig von der Lage und Größe des Gartens.

Die Vielfalt an Blütengehölzen wie Hartriegel, Deutzie oder Spierstrauch bietet genügend Spielraum für die Verwirklichung der individuellen Vorstellungen hinsichtlich Höhe, Breite und Farbzusammenstellung.

Eine freiwachsende Blütenhecke eignet sich für nicht ganz kleine Gärten im Siedlungsbereich. Lässt es der Platz zu, kann man durch die Kombination mit Wildgehölzen das Blütenspektrum erweitern und die Hecke noch abwechslungsreicher gestalten. Eine Schnitthecke aus Laubgehölzen wie Feldahorn, Hainbuche oder Kornelkirsche ist wegen ihres geringeren Platzbedarfes vor allem dann geeignet, wenn Sicht- und Windschutz auf kleinem Raum gewünscht sind. Sie erfordert allerdings durch den notwendigen regelmäßigen Schnitt einen höheren Pflegeaufwand als freiwachsende Hecken. Auch ist die Auswahl an geeigneten Pflanzen begrenzt, da nur wenige Gehölze das häufige Schneiden tolerieren. Liegt der Garten am Ortsrand und ist ausreichend Fläche vorhanden, kann mit einer Wildgehölzhecke ein fließender Übergang zur freien Landschaft geschaffen werden. Als Vorbilder dienen dabei Waldränder oder Feldgehölzhecken, die zum Beispiel Berberitze, Haselnuss und Holunder beinhalten.

Eine Hecke sollte nicht nur als einfacher Sichtschutz oder Abtrennung von Grundstücken verstanden werden. Mit Hilfe einer guten Beratung und etwas Sinn für Ästhetik lässt sich ein Blickfang für jede Jahreszeit gestalten. Verwendet man zudem verschiedene standortheimische Gehölze, so erschafft man einen neuen Lebensraum und Nahrungsquellen für Kleintiere und Insekten.


13.8.2020
Der Natur nahe sein
Biobauer Hans Hüttinger betreibt eine Aronia-Plantage – Güllegrube zum Schwimmbecken umfunktioniert

Bei der Umgestaltung wurde die alte Güllegrube zum Schwimmbecken umfunktioniert.

Marktl. "Hab Sonne im Herzen, dann komme was mag", dieser Spruch ist auf einem Schild im Garten von Hans Hüttinger zu lesen. Auch wenn es bei der Besichtigung regnete, war die Sonne im Herzen des Gastgebers spürbar.

Vor drei Jahren hatte Hans Hüttinger bereits eine offene Gartentür, heuer wollte er wieder dabei sein. Wegen Corona ist der Gartentag im Landkreis Altötting allerdings ausgefallen. Für die Heimatzeitung öffnete er gerne die einladende Hoftür auf dem weitläufigen Bessererhof hoch über Marktl, im Marktlberger Hügelland.

Auf dem Bessererhof ist bereits der Weg zur Hoftür einladend gestaltet und bepflanzt.
Es ist die Aronia-Plantage auf einer Fläche von 3,6 Hektar, die gleich ins Auge fällt. "Aronia ist ein Rosenholzgewächs, es ist pflegeleicht und stammt aus Amerika", erklärte Hüttinger und zeigte eine Dolde. Bald werden die Beeren erntereif sein. Dann wird auf dem Hof das Erntegut gleich ins hofeigene Frostlager gebracht und so nach und nach in der ebenfalls hofeigenen Kelterei zu Saft und Fruchtaufstrich verarbeitet und im Hofladen verkauft. Aronia schmeckt eher bitter, ist aber gut für das Immunsystem. Der Aronia-Anbau ist auch die wirtschaftliche Grundlage der Familie. Im Winter werden die Sträucher zurückgeschnitten, die Blüte beginnt Anfang Mai, mehrmals wird das Gras zwischen den Reihen gemäht. Bewässert wird die Anlage nicht, durch den vielen Regen ist das nicht nötig.

Biobauer Hans Hüttinger betreibt eine Aronia-Plantage, die wirtschaftliche Grundlage der Familie. Hier zeigt er eine Dolde.
Hans Hüttinger ist 50 Jahre alt, er ist gelernter Landwirt, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Im Jahr 2001 hat er den Hof im Weiler Besserer von seinen Eltern übernommen. Es war ein intensiver Milchviehbetrieb. Im Jahr 2005 begann er parallel dazu mit dem Aronia-Anbau. Ein Jahr später hörte er mit der Viehhaltung auf. Er begann, seinen Traum zu verwirklichen: Umstellung auf Bio-Landbau und Umgestaltung des Hofes. Seit 2011 ist er biozertifiziert.

Am und im Teich kreucht und fleucht es. Hier wohnen Ringelnattern, Molche, Zauneidechsen und Laubfrösche. Wie zufällig und passend zur Szene, steht ein gelb angestrichenes altes Fahrrad am Zaun beim Sonnenhut. −Fotos: Spielhofer
Die Renovierung des Innenhofes war eine der ersten Maßnahmen. "Es war alles betoniert", erzählte er. Er hat den Beton herausgerissen, eine Grünfläche angelegt, Bäume und Sträucher gepflanzt und nur kleine Bereiche gepflastert. Auch rund um den Hof hatte er allerlei Ideen. Etwa mit der alten Güllegrube. Sie ist jetzt Schwimmbecken und Löschwasserbehälter. "Das Wasser hat keine Wärmequelle, es wird von selbst warm, an Regentagen hat es sogar 23 Grad", sagte er. Weiter geht es zum Teich, es kreucht und fleucht am und im Wasser mit Ringelnattern, Molchen, Zauneidechsen und Laubfröschen. Wie zufällig und passend zur Szene, steht ein gelb angestrichenes altes Fahrrad am Zaun beim üppigen Sonnenhut. All das ist auch bei Regen schön anzuschauen.

Was treibt den Biobauern Hans Hüttinger an, was ist seine Philosophie? Mit der Anlagengestaltung ist er nun am Ziel, auch das alte Bauernhaus ist fertig saniert. Wichtig ist ihm die Natur, ihr nahe zu sein und die Artenvielfalt zu erhalten. "Der Schwalbenschwanz ist da, das ist genial", sagte er mit sichtbarer Begeisterung. All das macht er aus Überzeugung und verrät so manches Geheimnis aus dem biologischen Landbau. "Es gibt keine Schädlinge, ist die Pflanze krank, steht sie auf dem falschen Boden." So verwendet er Schwarzerde für Gemüse und Blumen. Die sogenannte Terra Preta mischt er selbst aus Kompost vom Hof, Holzkohle, Biodünger und effektiven Mikroorganismen.

Um den Menschen seine Philosophie näher zu bringen, bietet Hans Hüttinger Hof-Führungen für Vereine und Gruppen an. Ein Anruf genügt, er ist immer da, er fährt nicht fort, denn das Paradies ist ja bei ihm daheim.
− rs

"Jeder Garten ist ein Unikat"
Weitere Gastgeber für 2021 können sich bewerben

Kreisfachberater Andreas Baumgartner. −Foto: Spielhofer

Im Laufe der vergangenen Wochen besuchte die Heimatzeitung die für heuer angemeldeten Gastgeber im Landkreis Altötting. Gerne zeigten sie ihre schon auf Hochglanz getrimmten sommerlichen Gartenparadiese her. Zu sehen waren sichtbare Liebe zur Natur, einzigartige grüne und blühende Oasen mit allerlei Besonderheiten. Ein Garten für Kinder, ein Gemeinschaftsgarten in einer Wohnanlage, Plantagen mit Christbäumen, Taglilien und Aronia, Schwimmbecken, Gartenhäuser, Bauerngärten, Holzbacköfen, Obstbäume und vieles mehr. Alle wollen auch im nächsten Jahr mitmachen und ihre Türen für die Gartenfreunde öffnen.

 

11.08.2020
Wasser im heimischen Grün
Gastbeitrag von Kreis-Fachberater Andreas Baumgartner zum Thema Wasser im Garten


Ein naturnah gestalteter Feuchtbereich im Garten dient Tieren und Pflanzen gleichermaßen. −Foto: Stummer

Altötting. Es geht nicht ohne: Wo Wasser fehlt, breiten sich karge Landschaften aus. Genauso wie Menschen und Tiere auf Wasser angewiesen sind, benötigen es auch Pflanzen. Vor diesem Hintergrund ist es besonders besorgniserregend, wie täglich riesige Trinkwassermengen verbraucht und wertvolles Regenwasser ungenutzt über Kanalisationen abgeführt werden. Durch den Eingriff in den natürlichen Wasserkreislauf treten immer häufiger ungeahnte Folgen auf.

So werden durch den schnellen Oberflächenabfluss Hochwasserereignisse begünstigt, der Grundwasserspiegel gesenkt und eine Verschlechterung des Kleinklimas durch eine stärkere Erwärmung in Kauf genommen. Dabei kann jeder Gartenbesitzer einen Beitrag zur Verbesserung leisten.

So sollten Flächen nur an solchen Stellen versiegelt werden, wo eine unbedingte Notwendigkeit dazu besteht. Überall dort, wo es die Nutzung zulässt und eine Gefährdung des Grundwassers und Bodens ausgeschlossen werden kann, bieten Entsiegelungsmaßnahmen und eine entsprechende Bepflanzung die Chance, ein Stück verloren gegangene Natur zurückzugewinnen.

Ist eine direkte Versickerung nicht realisierbar, sollte versucht werden, das Oberflächenwasser in unmittelbarer Nähe der versiegelten Fläche wieder in den Wasserkreislauf zurückzuführen.

Neben der Rückführung in den natürlichen Kreislauf können durch die Nutzung des Regenwassers begrenzte Trinkwasser-Ressourcen geschont und auf diese Weise ein nachhaltiger Beitrag zur Erhaltung ausreichender Grundwasservorkommen geleistet werden. Ein angenehmer Nebeneffekt ist eine oft erhebliche Einsparung von Wasser- und Abwasserkosten. Dabei ist vor allem der Abfluss von Dachflächen für die Sammlung des Regenwassers geeignet, da es im Normalfall eine gute Qualität aufweist. Bei geeigneter Größe des Auffangbehälters, kann beinahe der komplette jährliche Gießwasserbedarf gedeckt werden.

Je nach Bedarf kann entschieden werden, ob eine einfache Tonne oder eine komplexere Zisterne verwendet wird. Als Faustzahl für den Verbrauch von Gießwasser im Garten werden pro Jahr 60 Liter pro Quadratmeter angesetzt. Der tatsächliche Verbrauch hängt jedoch von den angebauten Kulturen, der Bodenart, den Gießgewohnheiten und den natürlichen Niederschlägen ab.

So kann in trockenen Jahren der Wasserbedarf bei feuchtigkeitsliebenden Gemüsepflanzen durchaus bis zu 300 Liter pro Quadratmeter betragen. Wenn man von einer zu bewässernden Fläche von 100 Quadratmeter ausgeht, beläuft sich der gesamte Bedarf auf bis zu 30 Kubikmeter im Jahr. Da sich Regenpausen von bis zu drei Wochen in unseren Breiten mehren, ist ein Speichervorrat für den Bedarf von vier Wochen ratsam.

Zur genauen Ermittlung des Speicherbedarfes ist es sinnvoll, das Regen- und Gießwasseraufkommen über eine Vegetationsperiode zu protokollieren.

Hinzu kommt: Auch die Verwendung von Bewässerungssystemen kann die Wasserverteilung optimieren. Mit Hilfe einer Tröpfchenbewässerung können Pflanzen gezielt versorgt werden. Auch werden Steuergeräte angeboten, die beispielsweise die vorhandene Feuchtigkeit im Boden messen und entsprechend die Gaben anpassen.

Bei Hofflächen und breiten Wegen bietet sich eine Entwässerung in angrenzende Pflanzungen an, die so als Auffangbecken, Versickerungs- und Verdunstungsfläche wirksam sind. Besonders reizvoll wirken solche Areale, wenn sie als Feuchtbereiche gestaltet werden. Diese Flächen verändern ihr Aussehen nicht nur im Wechsel der Jahreszeiten, sondern auch durch die unterschiedlichen Niederschlagsmengen. Darüber hinaus bieten sie Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten und sind ein belebendes Element für jeden Garten. Ein naturnah gestalteter Feuchtbereich dient daher nicht nur vielen Tieren als Tränke und Badestelle, sondern ist auch Standort für heimische Wasser- und Sumpfpflanzen und als Aufenthaltsort für Wasserinsekten, Schnecken, Amphibien und eine Vielzahl anderer Tiere.

Neben dem traditionellen Gartenteich und größeren Feuchtbereichen sind gerade für kleine Gärten Steintröge als Wasserpflanzenbecken oder Quellsteine eine besonders reizvolle Alternative. Mit einer entsprechenden Bepflanzung können solche Wassergärten, unabhängig von ihrer Größe, eine Bereicherung für das gesamte Umfeld darstellen. Ein weiterer positiver Nebeneffekt von Wasserflächen im Garten ist die spürbare Abkühlung der direkten Umgebung an heißen Sommertagen. Aufgrund der Verdunstung von Wasser schafft man sich so eine eigene kleine Oase, die tagtäglich zum Verweilen einlädt.

 


13.07.2020
Pflanzenschutz im Hausgarten
Rechtliche Hinweise und praktische Tipps vom Fachmann

Gegen Unkraut darf der Haus- und Gartenbesitzer nicht einfach mit der chemischen oder biologischen Keule vorgehen. −Foto: ANA

Altötting. Vielen Hausbesitzern und Kleingärtnern ist nicht bewusst, dass der Einsatz von Giften gegen Schädlinge wie Ungeziefer, Wildkräuter oder Pilze gewissen Richtlinien zu Grunde liegt. Bereits seit dem 14. Februar 2012 gilt deutschlandweit ein neues Pflanzenschutzgesetz. Voraussetzung für die Verwendung der sogenannten Pflanzenschutzmittel ist die landwirtschaftliche, forstwirtschaftliche oder gärtnerische Nutzung von Freiflächen. In Gärten ist der Gebrauch somit gestattet, jedoch nicht auf Wegen und Zufahrten sowie Böschungen und Freilandflächen. Anwendungen auf versiegelten Flächen stellen sogar Ordnungswidrigkeiten dar, die mit Bußgeld von bis zu 50000 Euro geahndet werden können. Dabei gilt dieses grundsätzliche Verbot auch für vermeintlich beliebte Hausmittel. In dem Augenblick, in dem beispielsweise Salz oder Essig zur Unkrautvernichtung auf Pflasterbelägen eingesetzt wird, gelten die Substanzen als Pflanzenschutzmittel. Da diese jedoch keine Zulassung besitzen, gilt ein grundsätzliches Einsatzverbot.

Trotz aller Bestrebungen, den Pflanzenschutzmitteleinsatz europaweit zu vereinheitlichen, darf ein Pflanzenschutzmittel in Deutschland nur angewandt werden, wenn es vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit zugelassen ist. So wie bereits im Vorgängergesetz dürfen Pflanzenschutzmittel darüber hinaus nur eingesetzt werden, wenn die Zulassung nicht ruht, die Anwendungsgebiete und Anwendungsbestimmungen beachtet werden. Vereinfacht heißt das, dass nur das erlaubt ist, was in der jeweils gültigen Gebrauchsanleitung steht.

Im Haus- und Kleingarten dürfen nur Pflanzenschutzmittel angewandt werden, die für die Anwendung durch "nicht berufliche Anwender", also Hobbygärtner, zugelassen sind. Für berufliche Anwender zugelassene Pflanzenschutzmittel dürfen im Haus- und Kleingarten nur eingesetzt werden, wenn das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit die Eignung zur Anwendung im Haus- und Kleingarten festgestellt hat und der Anwender einen Sachkunde- nachweis in Form einer absolvierten Prüfung vorlegen kann. Es wird also verbindlich vorgeschrieben, wer Pflanzenschutzmittel einsetzen darf und wo es zum Einsatz kommt. Hat ein Pflanzenschutzmittel mit der Ausweisung für "nicht berufliche Anwender" beispielsweise eine Zulassung gegen Blattläuse bei Zimmer- und Balkonpflanzen, so darf es nicht gegen Blattläuse im Garten oder auf Freilandflächen angewandt werden. Wer Pflanzenschutzmittel in seinem Garten nutzen will, muss sich also zwingend mit den betreffenden Bestimmungen des Pflanzenschutzgesetzes auseinandersetzen.

Um den Gebrauch von Pflanzenschutzmitteln so gering wie möglich zu halten, wird das Leitbild des integrierten Pflanzenschutzes empfohlen. Gemäß Pflanzenschutzgesetz handelt es sich dabei um eine Kombination von Verfahren, bei denen unter vorrangiger Berücksichtigung biologischer, biotechnischer, pflanzenzüchterischer sowie anbau- und kulturtechnischer Maßnahmen die Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel auf das notwendige Maß beschränkt wird. Der integrierte Pflanzenschutz beginnt bereits bei der Auswahl des für die Kulturpflanze geeigneten Standortes, der sachgerechten Bodenbearbeitung, der Wahl des geeigneten Saat- bzw. Pflanztermins, Verwendung von gesundem Saat- bzw. Pflanzgut einer möglichst gegenüber den vorherrschenden Schadorganismen widerstandsfähigen Sorte, sowie einer ausgewogenen organischen oder mineralischen Düngung. Ziel ist es, die Widerstandsfähigkeit der Pflanze bereits im Vorhinein zu steuern und zu unterstützen. Im Rahmen des integrierten Pflanzenschutzes spielt zudem der Einsatz von Nützlingen eine entscheidende Rolle. Beispielsweise bekämpfen Marienkäferlarven gezielt Blattläuse, was die Anwendung von schädlichen Giften verhindert oder zumindest auf ein Mindestmaß beschränkt.
Unser Gastautor ist Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Altötting.
Andreas Baumgartner

3.6.2020
Der optimale Obstbaum für den eigenen Garten
Der Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt gibt praktische Gartentipps
Welchen Obstbaum soll ich pflanzen? Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort. Vielmehr geht es um Fragen des Standorts und der persönlichen Geschmacksvorlieben, aber auch der Bodenbeschaffenheit und der gewünschten Ertragsmenge an Früchten. −Foto: Baumgartner
Welchen Obstbaum soll ich pflanzen? Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort. Vielmehr geht es um Fragen des Standorts und der persönlichen Geschmacksvorlieben, aber auch der Bodenbeschaffenheit und der gewünschten Ertragsmenge an Früchten. −Foto: Baumgartner

Altötting. Als Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege steht man Bürgerinnen und Bürgern, welche Unterstützung rund um den Garten benötigen, mit Rat zur Seite. Die wahrscheinlich am häufigsten wiederkehrende Frage ist dabei: Welchen Obstbaum soll ich pflanzen? Dass es darauf jedoch keine pauschale Antwort gibt, verwundert viele Menschen. Meiner Meinung nach sollten wir über die Vielfalt glücklich sein, denn so kann man individuell auf jede Situation reagieren. Doch was muss beachtet werden und welche Vorüberlegungen sind zu treffen?

Zu Beginn ist abzuklären, welche Rahmenbedingungen an Ihrem gewünschten Pflanzstandort herrschen. Vor allem das Klima spielt eine wichtige Rolle. Temperatur, Frost und Wind sind Eigenschaften, die für die entsprechende Auswahl entscheidend sind. Auch Bodenverhältnisse müssen berücksichtigt werden. Nicht jede Pflanze kann mit derselben Bodenart, zu geringem Humusgehalt oder schwankendem pH-Wert umgehen. Weiter ist der zur Verfügung stehende Platz entscheidend. Gerade in der heutigen Zeit, in der Gartenflächen immer kleiner werden, muss reagiert und gezielt gepflanzt werden. Die Wuchskraft eines Obstbaumes hängt dabei maßgeblich von den Wurzeln ab. Ein Obstgehölz der gleichen Sorte, jedoch mit einer unterschiedlichen Unterlage kann entweder zu einem stattlichen Baum mit 15 Metern Höhe werden oder nach drei Metern sein Wachstum einstellen. Das Nachbarrecht und die daraus folgenden Grenzabstände sollten dringend beachtet werden, um Streitigkeiten, wie überhängende Äste, im Vorhinein auszuschließen.

Nun sollten Sie sich klarwerden, welche persönlichen Voraussetzungen der Baum für Sie erfüllen soll. Beispielsweise besitzt ein Einpersonenhaushalt einen wahrscheinlich geringeren Obstbedarf als eine Großfamilie, welche als Selbstversorger lebt. Es ist entscheidend, Ihren eigenen Obstbedarf abzuschätzen, um bei der Erntezeit nicht überfordert oder enttäuscht zu werden. Auch die damit verbundenen Lagermöglichkeiten müssen Ihnen bewusst sein, sollte Obst noch lange Zeit nach der Ernte, gleich ob unverändert oder verarbeitet, verzehrt werden können. Gleichzeitig kann ein Obstbaum aber nicht nur als Vitaminlieferant dienen. Es besteht auch die Möglichkeit, dass das Gehölz lediglich als gestalterisches Element eingesetzt wird. In diesem Fall richtet sich das Hauptaugenmerk auf die Ästhetik der Pflanze und nicht auf Ertrag. Im letzten Schritt setzt man sich mit den Frucht- und Pflanzeigenschaften auseinander.

Heutzutage steht Ihnen eine nahezu unvorstellbare Bandbreite an verschiedensten Sorten zur Auswahl, die jeden Geschmack abdecken kann. Früchte unterscheiden sich dabei nicht nur in Form, Farbe und Größe, sondern auch in Vitamin-, Säure- und Zuckergehalt. So besteht die Möglichkeit, dass Sie einen Obstbaum einsetzen, der genau Ihren Vorstellungen entspricht. Sowohl Reifezeit, Lagerverhalten und Verwendungsmöglichkeiten, als auch Robustheit, Widerstandsfähigkeit und Ertragsverhalten sind stark sortenabhängig und sollten vor Auswahl beachtet werden.

Setzt man nun die Standortbedingungen, persönliche Vorlieben und Eigenschaften der Pflanze zusammen, so erhält man den passenden Obstbaum für Ihre individuelle Lage.

Die Suche nach dem richtigen Obstbaum ist also keine leichte Aufgabe, die man einfach überstürzen sollte. Grundsätzlich rate ich immer dazu, sich entsprechend Zeit zu nehmen, genau zu überlegen und die Baumschule beziehungsweise den Gärtner Ihres Vertrauens in die Planung mit einzubeziehen, um somit das optimale Ergebnis und viel Freude am Baum zu erzielen.

Andreas Baumgartner

27.5.2020
Kleine Farbenlehre für den Gartler


Farbenprächtig darf ein Garten sein, doch auf die richtige Kombination kommt es an. −Foto: Baumgartner

Der Garten wird oft mit dem Begriff "heimisches Grün" in Verbindung gebracht. Die Herleitung ist logisch, schließlich handelt es sich um die dominanteste Farbe in der Pflanzenwelt. Oftmals vergisst man jedoch die zahlreichen weiteren Farben, die im Laufe eines Jahres den Garten durchwandern – angefangen von einem Staudenbeet mit blauen Blüten, über einen Obstbaum mit roten Früchten, bis hin zu einem Strauch mit oranger Herbstfärbung.

In der Theorie kann die Wirkung von Farben auf zwei unterschiedliche Bereiche angewandt werden. Es ist möglich, sowohl emotionale, als auch bauliche Aspekte gezielt zu beeinflussen. Jede Farbe löst somit seinen eigenen Effekt auf Mensch und Umgebung aus. Und jede Farbe besitzt nicht nur ihre eigene Wirkung, sondern beeinflusst auch die Wirkung von benachbarten Farben.

Bezüglich der Farbenwirkung auf Menschen gibt es auch wissenschaftliche Arbeiten. So gilt Grün als beruhigende Grundfarbe des Gartens und vermittelt zwischen den verschiedenen Blütenfarben. Gelb steht für Helligkeit, Wärme und fröhliche Stimmung, hat eine hohe Strahlkraft vor dunklen Hintergründen, lässt benachbarte Farben dunkler erscheinen und schafft optische Dichte. Orangesymbolisiert Leben und Wärme, setzt Akzente und schafft optische Dichte. Rot strahlt hell und warm, lässt benachbarte Farben dunkler erscheinen ist eine Signalfarbe und setzt Akzente, kann in dunklen Schattierungen auch beruhigen. Rosa-weißlich strahlt vor weißen und grauen Hintergründen, rötlich verströmt Fröhlichkeit und strahlt vor grünen Hintergründen, bläulich wirkt kühl und elegant, strahlt vor allen hellen Hintergründen. Das elegante Blau schafft optische Weite und strahlt vor hellem Hintergrund, während Violett leicht wärmend und beruhigend wahrgenommen wird und bei vollem Sonnenlicht strahlt. Weiß schließlich ist neutral und vermittelnd, schafft optische Weite und ist in der Mitte von Beet und Rabatte ein Blickfang.

Und auch besondere optische Eindrücke lassen sich auf dieser Basis erzielen. Helle Farben vergrößern kleine Flächen, weiten enge Bereiche, lassen Nischen und Plätze geräumiger erscheinen. Dunkle Farben dagegen verkleinern große Flächen; ausufernde Beete wirken schmaler, leere Flächen kompakter. Warme Farben heben die gefühlte Temperatur, der Garten wirkt gemütlicher, wohnlicher, aber auch etwas enger. Und kalte Farben senken die gefühlte Temperatur, der Garten erscheint weiträumiger und entspannt den Betrachter.

Aber erst mit Hilfe von praktischen Methoden kann die Theorie umgesetzt werden. Die Farbenlehre kennt klare Arbeitsweisen, die die Umsetzung und Gestaltung behandelt. Grundsätzlich gilt jedoch: Was dem Gartenbesitzer gefällt, ist auch erlaubt.

Ton in Ton
Es werden ausschließlich Farben aus einer Farbgruppe kombiniert. Ein normales Blumenbeet verwandelt sich in ein aufregendes Arrangement, wenn Petunien, Geranien, Feuersalbei und Hängeverbenen – allesamt rotblühend – zusammen eingepflanzt werden. Blüten mit helleren oder dunkleren Farbabstufungen lockern die Komposition etwas auf. Möchten Sie eine lebhafte Atmosphäre erzeugen, sollte zu gelben oder orangefarbenen Blüten greifen werden. Demgegenüber wirken Blau- und Violett-Töne tiefenentspannend.

Farbverlauf
Es wird eine Kombination von Farbgruppen verwendet, die auf dem Farbkreis nebeneinanderliegen. In der Regel beschränkt man sich auf den Verlauf von zwei Farben. Während auf den Außenseiten jeweils die Blüten mit reinen Farbtönen den Rahmen bilden, sorgen viele Mischfarben im Mittelteil für einen langsamen optischen Wechsel. Erforderlich ist nicht nur viel Platz, sondern auch eine gute Planung, um die Übergänge sanft zu gestalten.

Farbdreiklang
Es werden drei Farben des Farbkreislaufes ausgewählt, die im Abstand von 120 Grad angeordnet sind. Die klassischen Kombinationen sind Gelb – Blau – Rot und Grün – Violett – Orange. Das Zusammenspiel dieser Farben empfindet das menschliche Auge automatisch als harmonisch. Pflanzt man aber beispielsweise Königsgoldrute in Gelb, Berg-Aster in Blau und Orientalischen Mohn in Rot zu dicht nebeneinander, wird diese Variante schnell als zu bunt oder zu grell empfunden. In diesem Fall empfiehlt es sich, das Beet optisch aufzulockern, entweder mit einer weiß blühenden Sommer-Margerite oder einem rein grünen Ziergras.

Komplementärfarben
Es werden zwei Farben verwendet, die im Farbkreis gegenüberliegen. Die Basis-Komplementärfarben sind Grün – Rot, Orange – Blau und Violett – Gelb. Besonders rote Rosen wirken vor einem satten grünen Hintergrund besser als vor einer weißen Hauswand. Aber auch die rötliche Herbstfärbung vieler Laubbäume entwickelt in Verbindung mit immer- oder wintergrünen Gehölzen eine deutlich intensivere Wirkung auf den Betrachter.

Die Natur hat uns nicht nur mit einer Vielzahl an Pflanzen, sondern auch einer enormen Farbenpalette ausgestattet. Ausstattungselemente, wie Sichtschutzzäune oder Terrassenbeläge, sind in der heutigen Zeit in jeglicher erdenkbaren Variation erhältlich. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und nutzen Sie die Möglichkeiten, um nach Ihren Bedürfnissen zu gestalten – denn ein Garten muss nicht nur grün sein!
Andreas BaumgartnerKreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege

21.04.2020
Altötting
Gartentore bleiben zu
Altötting. "Gartenbesitzer öffnen ihre Gartentore für Gartenfreunde": So wäre das Motto am Sonntag, 14. Juni, gewesen. Bayernweit wären wieder tausende von Gartenliebhabern in fremden Gärten unterwegs gewesen, um sich inspirieren zu lassen.

Im Jahr 2000 wurde der "Tag der offenen Gartentür" erstmals in Bayern durchgeführt und erfreut sich seitdem wachsender Beliebtheit. Auch im Landkreis Altötting hätten in diesem Jahr wieder acht Gartenbesitzer ihre persönlichen Paradiese geöffnet, um zahlreiche Gäste aus nah und fern zu begrüßen. Ob ein ländlicher Erlebnisgarten, ein Wellnessgarten, ein Garten für Kinder oder ein Tagliliengarten mit überwältigender Blühvielfalt, alle hätten besichtigt werden können. Aber auf Grund der aktuellen Entwicklung in der Coronavirus-Pandemie haben der Kreisverband Altötting und viele andere Kreisverbände schweren Herzens beschlossen, von der Durchführung dieser Veranstaltung Abstand zu nehmen.

Kreisvorsitzender Clemens Jobst betont, dass die Unsicherheit hinsichtlich der künftig geltenden Einschränkungen und die Rücksicht auf die Gartenbesitzer wie auch auf die Besucher eine Durchführung des "Tag der offenen Gartentür" unmöglich macht. In Absprache mit den Kreisverbänden Traunstein und Berchtesgaden soll der "Tag der offenen Gartentür" stattdessen im kommenden Jahr im Landkreis Altötting stattfinden. Einige der Gartenbesitzer haben dazu bereits ihre Bereitschaft bekundet. − red

02.04.2020
"Es geht nicht ums Verwildern lassen"
Gemeinsam für mehr Artenschutz – Wie mache ich meinen Garten zum Naturparadies?


Für ein bisschen Wildheit im Garten: Beim naturnahen Garten geht es vor allem darum, der Tierwelt gezielt ökologische Nischen zu bieten und das am besten das ganze Jahr über. −Foto: Stummer

Altötting. Die ersten Frühlingsboten blühen bereits in den Gärten und überall spitzen die Knospen vorwitzig heraus: Wer einen Garten hat, ist derzeit gut beschäftigt. Das Grün will bereit gemacht werden für die Saison. Wer seine Pflanzen im Herbst nicht zurückgeschnitten hat, ist derzeit am Schneiden, und auch das Ansäen beschäftigt die vielen Hobbygärtner bereits – obwohl die nächtlichen Minusgrade eine besondere Vorsicht empfehlen lassen.

Für ein bisschen Mäßigung in all diesem Tun, ein bisschen Wildheit im Garten, wirbt derweil die Ökomodellregion Inn-Salzach. Unter dem Motto "Gemeinsam für mehr Artenschutz – Wie mache ich meinen Garten zum Naturparadies?" hätte Mitte März in Mehring ein Informationsabend stattfinden sollen. Mit Vorträgen und Ideen, wie ein jeder den eigenen Garten mit ein paar Handgriffen tierfreundlich umgestalten kann. Coronabedingt hatte die Veranstaltung abgesagt werden müssen.

Mehr zum Thema
Landkreis Altötting
Wettbewerb startet
Die Heimatzeitung hat deswegen im Gespräch mit Andreas Baumgartner, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, die zentralen Tipps zusammengestellt. Immer mit Blick auf die heimische Natur – damit Igel, Hummel und Co. ein Zuhause finden." Die ökologische Vielfalt ist dabei das oberstes Ziel", betont Baumgartner, und wer bewusst die Gestaltung seines Gartens angeht, könne mit kleinen Änderungen vieles für die Tiere erleichtern. "Es geht nicht ums Verwildern lassen", so Baumgartner. Er will so manch besorgtem Gärtner, der seinen akkurat geschnittenen Garten in Gefahr sieht, den Wind aus den Segeln nehmen. Ein naturnaher Garten schaffe aber den Einklang mit der Natur.

Manches ein bisschen stehen lassen, den Rasen nicht raspelkurz zu halten, Nischen für Igel und Co. schaffen – all das könne auch der kleinste Garten bieten ohne gleich ungepflegt zu wirken. Es gehe auch darum, kleine Trittsteine zu schaffen, von wo aus sich die Tiere verteilen können, so Baumgartner.

Grundsätzlich gilt:1. Biologische Vielfalt schaffen: Das heißt verschiedene Lebensräume wie Trockenmauer. Stein- und Holzhaufen, Sonnen- und Schattenplätze oder Feuchtbiotope im Garten anbieten. So kann ein Blätterhaufen unter dem Busch bereits Igel helfen.
2. Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel: Wer robuste, regionaltypische und standortgerechte Pflanzen wählt, braucht in der Regel keine Pflanzenschutzmittel; dazu gehört auch, Nützlinge wie Marienkäfer zu unterstützen. Denn die chemischen Varianten schädigen auch den kleinen Helfern im Garten.

3. Keine Verwendung von chemischem Dünger: Kompost, organischer Handelsdünger, Gründungung und Naturdünger reichen völlig aus. Wasserlösliche Mineraldünger hingegen können ins Grundwasser gelangen und belasten das Trinkwasser.

4. Verzicht auf Torf: Zum einen belaste bereits die Torfgewinnung die Natur und zerstöre Moorlandschaften, so Baumgartner; zum anderen kann Torf den Boden nachhaltig stören. Trocknet Torf in einem heißen Sommer komplett aus, nehmen diese Böden kein Wasser mehr auf.

5. Keine Kiesflächen mit Ziersteinen: Im Gegensatz zu Trockenmauer und Steinhaufen bieten sie keinen Lebensraum für Tiere. Sinnvoll jedoch ist es, sandige Ecken anzubieten. Es gibt Bienenarten, die Sandflächen brauchen.

Beim Anlegen eines naturnahen Gartens sollten folgende Elemente – wenn möglich – berücksichtigt werden:

Ein Eck im Garten finden, in dem Wildkräuter beispielsweise einfach wachsen dürfen. Hier sollte eine Pflege komplett ausbleiben, da sie Rückzugsgebiete für Tiere sind.
Wiesenflächen mit vielen Wiesenpflanzen wachsen lassen.
Trockensteinmauern und Steinhaufen anbieten.
Blühende, mehrjährige Stauden und einjährige Blumen im Mix anpflanzen. Vor allem ungefüllte Blüten sind wichtige Nahrungsquellen. Im Herbst sollten die verdorrten Pflanzenteile stehen bleiben, da sie Nützlingen Unterschlupf im Winter bieten.
Vielfältige Strauchhecken mit heimischen Sorten pflanzen; sie sind ein wichtiger Lebensraum für Insekten, Vögel und Säugetiere, da sie Unterschlupf und Nahrung bieten.

"Schön wäre es, in seinem Garten einen echten Naturkreislauf zu schaffen", sagt Andreas Baumgartner. Alles was dem Garten entnommen wird, kommt ihm als Dünger wieder zu Gute. Das heißt: Schnittgut und Gemüseabfälle kommen als Mulch und Kompost wieder zurück. Einen letzten Tipp hat Baumgartner noch: Beim Ansäen sollte unbedingt der Jahreslauf berücksichtigt werden. "Ideal ist es, wenn immer etwas im Garten blüht." Eigens dafür hat er Listen angelegt, in denen aufgeführt, wann was blüht. − joDie Listen mit den Blühzeiten und Tipps in Sachen Naturgarten ganz allgemein gibt es bei Andreas Baumgartner im Landratsamt, Telefonnummer 08671/502316 und unter www.oekomodellregionen.bayern.

 

28.03.2020
Zukunftsbaum für den Landkreis
Gartler pflanzen eine Silberlinde und stellen Insektenhotel daneben


Die Silberlinde steht schon, das Insektenhotel muss noch montiert werden. Fototermin mit Abstand: (von links) Kreisvorsitzender Clemens Jobst, Landrat Erwin Schneider, Gartler-Präsident Wolfram Vaitl, Kreisfachberater Andreas Baumgartner und 3. Kreisvorsitzender Norbert Häring. −Foto: Schwarz

Altötting. Wenn im öffentlichen Raum ein Baum gepflanzt wird und der Landrat dabei ist, dann kommt es schon vor, dass Erwin Schneider die lockere Erde um das Wurzelwerk festtrampelt. In Corona-Zeiten aber ist alles anders.

Der Landesverband für Gartenbau und Landespflege hat 2019 sein 125-jähriges Bestehen gefeiert. Diesen Anlass wollte der hiesige Kreisverband nutzen und einen vom Dachverband gespendeten Jubiläumsbaum pflanzen, und zwar im Umgriff des neuen Landratsamts-Parkplatzes an der Gabriel-Mayer-Straße gegenüber der Agentur für Arbeit. Es ist ein anpassungsfähiger Zukunftsbaum, eine Silberlinde der Sorte Brabant

Ein Treffen auf DistanzDer Termin dafür, zu dem auch Landesvorsitzender Wolfram Vaitl geladen war, war schon seit Wochen ausgemacht – doch dann kam die Covid-Krise dazwischen. Und aus der kleinen Feierstunde wurde ein Treffen auf Distanz. Der Mindestabstand von zwei Metern wurde nur für gut zehn Sekunden unterschritten, als das Pressefoto gemacht wurde. Auch auf Ansprachen und den obligatorischen Umtrunk wurde verzichtet.

Sein geplantes Grußwort, das er halten wollte, hat Clemens Jobst, Vorsitzender des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Altötting, der Heimatzeitung in schriftlicher Form überlassen. Es folgen Auszüge daraus:

"125 Jahre Landesverband, Dachorganisation von 3239 Vereinen mit insgesamt 536820 Mitgliedern – das bedeutet auch 125 Jahre Dienst am Menschen, an der Natur und Wahrung der Kultur. So haben sich die Aufgaben der Gartenbauvereine in diesen 125 Jahren auch gewandelt. Ursprünglich stand die Förderung der Imkerei und des Obstbaues absolut im Vordergrund. Mittlerweile muss der eigene Garten vielfältigeren Ansprüchen genügen, Obst- und Gemüseanbau, wichtiges Element der Siedlungsbegrünung, Fläche zur Erholung des Besitzers, Biotopfläche für Pflanzen und Tiere insbesondere Insekten, Kleintiere und Vögel.

Gartler unterstützen die KommunenAber auch außerhalb der Gärten sind die Gartenbauvereine aktiv. Sie unterstützen die Kommunen bei der Grüngestaltung ihrer Dörfer und Städte, betreuen und gestalten eigenständig öffentliche Grünflächen, organisieren Pflanzaktionen, schulen die Bevölkerung durch Vorträge und Kurse, und versuchen mit ihrer Jugendarbeit Kinder und Jugendliche für Garten und Natur zu sensibilisieren."

Clemens Jobst hob noch heraus, dass einer der ältesten Gartenbauvereine Bayerns der hiesige Ortsverein Haiming-Piesing-Niedergottsau ist, der heuer sein 130-jähriges Bestehen feiert. Besonderen Dank zollte er 3. Kreisvorsitzenden Norbert Häring für das Insektenhotel, das im Umgriff der Silberlinde aufgestellt wird. Häring hat es selbst gebaut, und es zeigt seine Verbundenheit zum Landkreis, denn unter dem Giebel ist ein Stück Holz in dessen Umrissen eingefügt. − ecs


7.3.2020
Gartler bereit für die Saison
Kreisverband für Gartenbau bei Landesgartenschau in Ingolstadt vertreten

Heuer gibt es wieder den "Tag der offenen Gartentür": Am 14. Juni können besondere Privatgärten besichtigt werden. −Foto: A. Kleiner
Heuer gibt es wieder den "Tag der offenen Gartentür": Am 14. Juni können besondere Privatgärten besichtigt werden. −Foto: A. Kleiner

Altötting. Clemens Jobst, Vorsitzende vom Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Altötting, gab am Mittwochabend im Gasthof "Zwölf Apostel" in Altötting den Vorständen von 22 Gartenbauvereinen einen Überblick über die Aktivitäten des Vor- und des neuen Vereinsjahres. Unterstützt wurde er dabei von Andreas Baumgartner, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Altötting und Geschäftsführer des Kreisverbands.

Der Kassenbericht von Georg Keller zeigte, es gibt ein Plus von 757 Euro und die Kassenprüfer konnten keinerlei Fehler finden, sodass es für Kassier und Vorstandschaft eine einstimmige Entlastung gab. Im Haushaltsplan 2020 gibt es auch ein Plus – diesmal bei den geplanten Mehrausgaben. Hier nimmt der Kreisverband rund 16 200 Euro in die Hand, unter anderem für den "Tag der offenen Gartentür" und die Landesgartenschau in Ingolstadt. Der Haushaltsansatz wurde ebenfalls einstimmig angenommen. Clemens Jobst berichtete von der Bezirksversammlung im Februar 2020. Auch dort nimmt die anstehende Landesgartenschau in Ingolstadt den größten Posten ein, denn es werden 150000 Euro zugeschossen.

Vom 24. bis zum 30. August vertreten Andreas Baumgartner und Brigitte Koreck den Landkreis auf der Landesgartenschau in Ingolstadt, die bereits im April ihre Tore öffnet, auch Clemens Jobst wird mit seiner Frau mithelfen. Gesucht werden zudem noch zwei Helfer für den Abbau am letzten Tag. Auch um Spenden von Marmeladen, Schnäpsen, Likören, eingelegtem Gemüse und anderen Köstlichkeiten, die der Garten so hergibt, wurde gebeten. Es dürfe zwar nichts verkauft werden, aber aufgrund der Verkostung sollten Inhaltsstoffe angegeben werden und Rezepte ausliegen. Andreas Baumgartner erklärte den Anwesenden das Areal und den geplanten Schaugarten "Zimmer frei". Hier können "Gartenzimmer" entdeckt und erlebt werden. Der Tourismusverband Altötting/Mühldorf wird ebenso im Schaucontainer des Kreisverbands vertreten sein.

Zum 125. Jubiläum des Landesverbands wird am 20. März 2020 am Landratsamt Altötting in einem Festakt eine Silberlinde gepflanzt. Norbert Häring hat dazu noch ein Insektenhotel gespendet. Jobst wies darauf hin, dass "der Kreisverband im nächsten Jahr sein 115-Jähriges begeht und einer der ältesten Gartenbauvereine mit 130 Jahren in unserem Haiming ist. Älter sind nur noch die englischen Gärten!"

Heuer ist auch wieder der Landkreis Altötting mit dem "Tag der offenen Gartentür" dran und laut Clemens Jobst mache sich der Klimawandel bei der Terminfestlegung schon bemerkbar. "Früher war er Ende Juni, heuer legten wir den 14. Juni fest, aber wenn ihr in euren Garten schaut, seht ihr, dass im April die Rosen schon voll sind und der Termin wird wahrscheinlich in Zukunft immer weiter nach vorne rücken."

Gesucht werden wieder Gärten, "mit dem gewissen Extra" wie attraktivem Blumenschmuck, kreativen Steinfiguren und mehr. Die Gartenbesitzer werden dabei auch vom jeweiligen Gartenbauverein unterstützt. Für die Zukunft wünscht sich Jobst: "Es wäre schön, wenn ein ganzer Ort mitmachen würde, damit die Besucher nicht mit dem Auto von Garten zu Garten fahren müssen."

Ein weiteres Thema war die "Gartenzertifizierung": Nicht so glücklich ist man im Kreisverband mit dieser Zertifizierung, die im vergangenen Jahr vom Landesverband eingeführt wurde. Laut Andreas Baumgartner, ist die Idee dahinter gut, aber die Abwicklung undurchsichtig: "Die Plakette ‚Naturgarten‘ kann man sich dann an die Garten- oder Haustür hängen, aber wenn einer in drei Jahren wieder alles rausreißt und einen Kiesgarten macht, ist das nur schwer überprüfbar." Baumgartner selbst hat die Ausbildung als Gartenzertifizierer. Clemens Jobst ergänzte: "Man müsste das wie beim Michelin-Stern machen. Wenn einer sein Lokal aufgibt, ist auch der Stern weg."

Das Altöttinger Gartenbauseminar feierte heuer sein zehnjähriges Bestehen und es ist immer noch ein Renner. Laut Baumgartner waren wieder 80 bis 90 Besucher da. Diesmal wurde neben dem Obstbaumschnitt auch die Veredelung gezeigt. "Das ist sehr gut angekommen und wird auch in Zukunft beibehalten", so der Kreisfachberater.

Jugendreferent Peter Klinger lobte, dass bereits 15 Ortsvereine eine Jugendgruppe hätten. Geld stehe zur Verfügung, so dass weitere Gartenbauvereine Kinder- und Jugendleiter im Kreisverband ausbilden könnten. "Die Bewusstseinsbildung sollte schon im Kindergarten beginnen", so Klinger.

Zu den Blühpatenschaften kam die Frage eines Mitglieds. "Auch Gartenbauvereine könnten eine Patenschaft für 125 Euro auf fünf Jahre übernehmen", so Jobst, "denn das ist ja schon eine Ehrenpflicht". Die Jubiläumsausgabe des "Gartenblattl" (zehn Jahre) erscheint heuer wegen der LGS Ingolstadt in der Auflage von 2500 Stück. − cs

2.3.2020
Versammlung der Gartler
Kirchweidach. Der Gartenbauverein beginnt das Vereinsjahr 2020 am Freitag, 6. März, um 19.30 Uhr im Saal des Gasthofs "Zur Post" mit der Jahreshauptversammlung. Auf der Tagesordnung stehen neben den Vorstandsberichten Ehrungen und Bilder vom Vereinsgeschehen des vergangenen Jahres. Zur Unterhaltung spielt die Musikkapelle Kirchweidach. Alle Mitglieder und Interessenten sind eingeladen. − hek

 

24.02.2020
Warum Obstbäume im April blühen
Vortrag über Bauernregeln und Baumschnittübungen als Höhepunkt des Gartenseminars
Die Schnittübungen waren der Hauptbestandteil des zweitägigen Gartenseminars. −Fotos: Trager/Richter

Die Schnittübungen waren der Hauptbestandteil des zweitägigen Gartenseminars. −Fotos: Trager/Richter


Altötting. "Kunigund macht warm von unt, weil der Wurm wieder kumt." Diese Bauernregel reimt sich nicht nur, sondern hat auch einen wahren Kern. Zumindest dann, wenn der Boden möglichst naturbelassen ist und nicht verdichtet wurde. Dann werden die Regenwürmer zu Kunigunde Anfang März wieder aktiv und sorgen für einen gesunden Boden.

Thomas Janscheck hatte bei seinem Vortrag im Rahmen des Gartenseminars des Landratsamtes Altötting so manche Bauernregel parat. Die meisten von ihnen gelten noch heute. Die Regeln, die er vor rund 80 Interessierten im Graminger Weißbräu vorstellte, weisen alle auf einen bestimmten Tag hin und werden seit Jahrhunderten weitergegeben. Zum Beispiel gilt für den 23. April, den Georgitag, noch heute: "Auf Sankt Georgis Güte, stehen die Obstbäume in Blüte." Das sei auch kaum abhängig vom Klima, denn die Natur richtet sich nach Licht und Tageslänge. "Die Temperatur ist nur das Zünglein an der Wage", erklärte der Experte aus der Hallertau.

Thomas Janscheck berichtete launig über Bauernregeln.


In seinem launigen Vortrag gab er viele Weisheiten – die meisten in Reimform und darum leicht zu merken – wieder, erklärte die Natur und die Vorlieben der Pflanzen. Freilich könne es sein, dass Pflanzen auch außerhalb ihrer Phänologie, also dem Zeitfenster, in dem sie normalerweise aktiv sein sollten, blühen, dann aber sei das auf Stress zurückzuführen. Zum Beispiel weil es zu warm oder zu trocken ist. Dann passten die Regeln manchmal nicht mehr. Im Grunde aber stimmen sie noch immer, ist Janscheck überzeugt. So ist zum Beispiel für Ende Februar festgeschrieben: "Wenn Mattheis kommt herbei, legt das Huhn wieder jeden Tag ein Ei und sonntags manchmal zwei." Und für Anfang August nannte Janscheck etwas, das auf Nadelhölzer zutrifft: "An Laurenzi ist es Brauch, hör’s Holz zu wachsen auf."

Der Vortrag über Bauernregeln war nur ein kleiner Aspekt des Gartenseminars. Kreisfachberater Andreas Baumgartner hatte für die 20. Auflage der Veranstaltung ein vielfältiges Programm zusammengestellt, von dem "jeder etwas hat". Angefangen hat alles, indem der Landkreis die Kreis-Bauhofleute in Sachen Baumschnitt schulen wollte, erinnert er sich. Über die Jahre habe sich eine Veranstaltung für jeden Bürger entwickelt, viele von ihnen nehmen schon seit vielen Jahren daran teil.

Etwa 170 Interessierte waren es an den beiden Tagen vergangene Woche. Am ersten Tag etwa 90, am zweiten 80. "Heuer war mir wichtig, das richtige Düngen anzusprechen", erklärte er. Auch das Thema Grabpflege, Wild- und Honigbienen, der Schnitt von Wild- und Ziersträuchern und das Veredeln von Obstgehölzen waren Gegenstand von Vorträgen.

Der wichtigste Aspekt des Seminars war wie in allen Jahren der praktische Teil: die Schnittübungen. Sie fanden im Obstlehrgarten des Landkreises Altötting statt. Geleitet wurde der Kurs von Baumgartner, Jürgen Pompe, Norbert Häring und den Gartenpflegern des Kreisverbandes Günter Edelmüller, Barbara Jüngling und Klaus Wunder. Zunächst demonstrierten die Kursleiter den Baum- und Strauchschnitt und anschließend das Veredeln von Obstbäumen.
− jor/red

 

Gartentage 2020 Baumschnitt

Andreas Baumgartner bei der Gruppenaufteilung

 

Teilnehmer beim Erhaltungsschnitt

 

Fertig für dieses Jahr

 

Referent Jürgen Pompe zeigt Veredlung praktisch

 

Andreas Baumgartner mit seiner Gruppe

 

Barbara Jüngling schneidet selber

 

Mitarbeiterinnen der Presse vor Ort

 

Gruppe Baumschnitt 

 

 

12.02.2020
20. Gartenseminar am 18. und 19. Februar
Altötting. Das Sachgebiet Landschaftspflege, Grünordnung und Gartenbau am Landratsamt sowie der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Altötting veranstalten am Dienstag und Mittwoch, 18. und 19. Februar, zum 20. Mal das Altöttinger Gartenseminar. Beginn ist an beiden Tagen um 8.30 Uhr in den Räumen des Graminger Weißbräu. Der erste Tag, der Dienstag, steht im Zeichen des Baum- und Strauchschnitts sowie des Veredelns; am Nachmittag werden ab 13 Uhr Schnittübungen im Obstlehrgarten des Landkreises an der Josef-Neumeier-Straße gemacht. Am zweiten Tag, dem Mittwoch, geht es um Wild- und Honigbienen, um gesunden Boden und richtiges Düngen sowie um Bauernregeln und Grabgestaltung.


21.01.2020

Gedanklich schon im Grünen
20. Gartenseminar in Altötting am 18./19. Februar
Altötting. Von Frühling ist zwar noch weit und breit keine Spur und so manch einer wartet erst einmal auf knackigkalte Wintertage mit viel Schnee – und dennoch ist der echte Profi in Sachen Gartenarbeit zumindest schon einmal gedanklich im Grünen. Auch von Seiten des Landratsamtes und des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Altötting steht man bereits in den Startlöchern, denn das Programm für das 20. Altöttinger Gartenseminar steht und die Anmeldung für das überaus beliebte zweitägige Seminar läuft bereits.

Neben altbekannten Klassikern wie dem praktischen Teil mit Schnittübungen im Obstlehrgarten des Landkreises und des König-Karlmann-Gymnasiums sowie den Grundlagen zum Thema Obstbaum-Veredelung hat das Team rund um den Kreisverbandsvorsitzenden Clemens Jobst und dessen Kreisfachberater Andreas Baumgartner wieder ein breit gefächertes Programm zusammengestellt, damit in Sachen Garten auch alles rund läuft. Am 18. und 19. Februar dreht sich dann im Gasthof "Graminger Weißbräu" in Altötting alles um Baum, Strauch und Co. Der richtige Schnitt bei Wild- und Ziersträucher ist dann am ersten Seminartag das erste Thema. Weiter geht es mit den Grundlagen des Obstbaumschnittes und den Grundlagen des Obstbaumveredelns. Praktisch wird es am Nachmittag, wenn die Kursteilnehmer in den Obstlehrgarten gehen. Die Seminarteilnehmer sollten hier eigenes Schnittwerkzeug (Baumschere und -säge) mitbringen.

Am Mittwoch, 19. Februar, geht es ab 8.30 Uhr um Wild- und Honigbienen; das richtige Düngen und ein gesunder Boden ist im Kurs danach ein Thema. Um Bauernregeln unter dem Titel "Kunigung macht warm von unt" geht es am Nachmittag, den Abschluss macht das Thema "Die Kunst des Gedenkens – Grabgestaltung und Grabpflege".
− jo
Weitere Informationen zum 20. Gartenseminar gibt es telefonisch unter Telefonnummer08671/ 502316 oder per E-Mail: andreas.baumgartner@ lra-aoe.de.

09.11.2019
Die Gartler haben 2020 viel vor
Beteiligung an der Landesgartenschau in Ingolstadt – Tag der offenen Gartentür – Kritische Worte wegen des Gartenratgebers

Stehen für eine lebendige Gartler-Kultur im Landkreis: (von links) stv. Landrat und Ehrenvorstand Stefan Jetz, Schriftführerin Brigitte Koreck, Kassier Gerg Keller, Verbandsgeschäftsführer Andreas Baumgartner, 1. Vorstand Clemens Jobst. −Foto: Wimmer

Altötting. Clemens Jobst, ehemaliger Kreisfachberater für Gartenbau, Grünordnung und Landschaftspflege im Landratsamt Altötting und erster Vorstand des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege Altötting e.V. begrüßte im Gasthaus Zwölf Apostel die Vertreter von 22 Gartenbauvereinen zur Herbstversammlung. Zentrale Themen waren die Landesgartenschau in Ingolstadt, der Tag der offenen Gartentür am 14. Juni 2020 und die Zeitschrift "Der praktische Gartenratgeber".

Jobst sagte, diese sei die aus seiner Sicht beste Fachzeitschrift und bisher mit einer Auflage von 110000 Stück kostenfrei an die Führungskräfte der Vereine verteilt worden. Nun habe der Landesverband bei der Tagung in Kulmbach entschieden, das Magazin nur noch als Pflichtabonnement zur Verfügung zu stellen und die Bezugspreise deutlich anzuheben. In dieser Zwangsmaßnahme sieht er eine Gefährdung des derzeitigen Bestands, sagte Jobst und kündigte ein entschiedenes Veto bei der kommenden Landesversammlung an.

Jeder Gartenbauverein sollte ein eigenes Logo und eine Homepage haben, erklärte Andreas Baumgartner, Nachfolger von Jobst im Landratsamt und Geschäftsführer des Altöttinger Kreisverbandes. Er sei gerne bereit, hier Hilfe zu leisten. Weiter berichtete Baumgartner vom Abschlussfest Ende September auf dem Gelände der Schnapsbrennerei Westenthanner in Burgkirchen. Die Streuobstwiesen der Brennerei seien das ideale Gelände gewesen, um die Gewinner des Kinder- und Jugendwettbewerb "Streuobst-Vielfalt – Beiß rein!" zu feiern. Den ersten Platz habe der Gartenbauverein Tyrlaching, gefolgt von Kirchweidach und Halsbach, belegt.

Ein Herzensanliegen von Jobst und Baumgartner ist die Landesgartenschau 2020 in Ingolstadt. Der Kreisverband und der Landkreis Altötting werden dort im Zeitraum 24. bis 30. August in einem zweistöckigen Pavillon mit vorgelagerter Freifläche vertreten sein. Unter dem Thema "Genuss und Gesundheit aus dem Garten" soll der Landkreis Altötting präsentiert, sollen die Besucher zu Obstgehölzen und Beerensträuchern beraten und Planungshilfen für den eigenen Garten angeboten werden. Auch auf den Problemkreis Hitze und Trockenheit werde eingegangen. Kinderaktionen, ein Musikprogramm und Führungen durch den Lehrgarten des Bezirksverbandes werden das Programm abrunden, so Jobst und Baumgartner. Nun sei die aktive Mithilfe der Ortsvereine gefordert; er bitte um Freiwillige, die mit dem Auto und einem Anhänger Personen und Materialien zum Ausstellungsgelände transportieren könnten, sagte der ehemalige Kreisfachberater. Der Kreisverband sei offen für jede Anregung, die zum Gelingen des Auftritts beitragen könne.

Am 14. Juni 2020 findet wieder der Tag der offenen Gartentür statt. Der bisherige Zeitpunkt war auf vielfachen Wunsch der Kreisverbände nach vorne verlegt worden, um die Blütenhöhepunkte zahlreicher Pflanzen zeigen zu können. Ganz glücklich mit dieser Entscheidung sind weder Jobst noch Baumgartner: Der Termin am Sonntag nach Fronleichnam liege am Ende der Pfingstferien; dies könnte sich negativ auf die Besucherzahlen auswirken.

Mitglieder, die ihre Gärten an diesem Tag präsentieren wollen, sollen sich bis spätestens 15. Januar bei ihm im Landratsamt anmelden, so Baumgartner. Er werde dann die Gärten in Zusammenarbeit mit dem Kreisverband sichten und die endgültige Auswahl treffen. Ängste, dass Besucher die privaten Gärten beschädigen könnten, seien völlig unbegründet. Bisher sei noch nie eine entsprechende Beschwerde an das Landratsamt herangetragen worden, versicherte Baumgartner.

Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums des Landesverbandes soll auf dem Gelände des Landratsamts eine Silberlinde (Tilia tomentosa) gepflanzt werden, der Festakt werde voraussichtlich im kommenden Frühjahr stattfinden. Hierzu klärte Jobst auf, diese Linde sei zwar kein inländisches Gewächs. Angesichts des Klimawandels sei jedoch die ursprüngliche Forderung, nur heimische Pflanzen einzusetzen, hinfällig. Die Silberlinde erfülle nach wissenschaftlichen Kriterien alle Voraussetzungen, um bei den klimatischen Änderungen bestehen zu können.

Das seit zehn Jahren aufgelegte Vereinsgartenblattl wird weitergeführt. Andreas Baumgartner bat die Anwesenden, für die nächste Ausgabe fehlerfreie Textbeiträge und Fotos einzureichen. Die Vorschläge sollten bis 7. Januar bei ihm abgegeben werden. Die Verteilung des neuen Blattls erfolge bei der kommenden Frühjahrsversammlung. Das 20. Altöttinger Gartenseminar wird am 18. und 19. Februar im Graminger Weißbräu stattfinden. Nach der Theorievermittlung können die Teilnehmer die gewonnenen Erkenntnisse im Obstlehrgarten des Landkreises in der Josef-Neueier-Straße in Altötting praktisch umsetzen.
− haw

04.11.2019
KREISNACHRICHTEN
Gartler beschäftigen sich mit Landesgartenschau
Altötting. Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege lädt am Mittwoch, 6. November, zur Jahreshauptversammlung. Ab 19.30 Uhr geht es im Gasthaus "Zwölf Apostel" unter anderem um die Teilnahme an der Landesgartenschau 2020 in Ingolstadt sowie um den Tag der offenen Gartentür und den Abschluss des Kinderfestes "Beiß rein". Außerdem wird das Gartenblattl 2020 thematisiert.


25.09.2019
Siegreicher Süden
Abschluss des Streuobst-Wettbewerbs auf Kreisebene – Tyrlaching, Kirchweidach und Halsbach vorne



Die Gartenbauvereine aus Tyrlaching, Kirchweidach und Halsbach mit Kindern, Vorsitzenden und Funktionären des Wettbewerbs: (hinten von links) Kreisfachberater Andreas Baumgartner, Kreisvorsitzender Clemens Jobst, Georg Osl, Jury-Mitglied Monika Pfriender, Franz Eberl, Wolfgang Antwerpen, Gerhard Bayerl, Silke Dreier, Bezirksvorsitzender Michael Luckas und Landrat Erwin Schneider. −Foto: Spielhofer

Burgkirchen. Einen siegreichen Süden kann der Streuobst-Wettbewerb "beiß rein" auf Landkreisebene vorweisen. Mit Tyrlaching, Kirchweidach und Halsbach kamen gleich drei Gartenbauvereine aus den südlichen Gemeinden auf das Treppchen. Mitgemacht hatten auch Töging, Altötting und Haiming.

Es war der erste Kinder- und Jugendwettbewerb, der vom Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege ausgerufen wurde. Aus dem Landkreis Altötting beteiligten sich sechs Gartenbauvereine und bewiesen damit ihre engagierte Jugendarbeit. Insgesamt gehören 25 Gartenbauvereine mit 8000 Mitgliedern zum Kreisverband Altötting.

Für die Siegerehrung wurde am Samstag ein Familienfest auf dem Gelände der Streuobstanlage Westenthanner in Grasset veranstaltet. Zur Belohnung gab es für die ersten drei Plätze eine große und eine kleine mobile Obstpresse sowie einen Dörrapparat. Alle teilnehmenden Gruppen erhielten eine Urkunde und eine Apfelschälmaschine.

Kreisvorsitzender Clemens Jobst informierte, dass von diesen sechs teilnehmenden Vereinen insgesamt 33 Aktionen veranstaltet worden waren und mehr als 200 Kinder mitgemacht hatten. Ziel des Wettbewerbs war es, Kinder und Jugendliche an das heimische Obst und an die Bedeutung von Streuobstanlagen heranzuführen.

Landrat Erwin Schneider dankte dem Landesverband für diesen Wettbewerb, dem Kreisverband für die Organisation und den Ortsvereinen fürs Mitmachen. Es sei immer gut, wenn Naturprojekte für Kinder und Jugendliche gemacht werden, sagte er.

Michael Luckas, Bezirksvorsitzender und Vorstandsmitglied im Landesverband, erklärte, dass der Landesverband bereits 125 Jahre alt sei. Damals stand das Obst als Lebensmittel im Mittelpunkt. Eine Streuobstwiese sei ein wertvoller Naturraum mit gutem, heimischem Obst und Lebensraum für Tiere. "Bei diesem Wettbewerb ist bayernweit viel passiert. Es wurde gepflanzt, geerntet, Wissen vermittelt und mit Begeisterung mitgemacht", sagte Luckas und dankte den Verantwortlichen für deren Engagement und den Kindern fürs Mitmachen.

Vom Gartenbauverein Tyrlaching arbeitete Jugendgruppenleiterin Silke Dreier mit ihrer Ringelblumengruppe an dem zeitaufwändigen Projekt. Die 16 Kinder besuchten jede Woche die Streuobstwiese in Tyrlaching und konnten somit den Lauf der Zeit in der Natur miterleben. Auf dem Plan standen außerdem Bestimmung der Obstbaumarten, Veredelung und Schnitt, Pflanzen von Obstbäumen, Bau von Obstkisten, zum Reinbeißen knackige Äpfel und Birnen ernten, alles rund um die Imkerei lernen und vieles mehr.

Jeder Verein hatte von allen Aktionen eine Power-Point-Präsentation mit Fotos zusammengestellt. Eine schwierige Aufgabe hatte danach die siebenköpfige Jury. Die Präsentationen wurden begutachtet, die Aktionen bewertet, die Entscheidung getroffen und schließlich die Sieger benannt. − rs

7.7.2019

Die Vorstandschaft des Kreisverbands besuchte auch die Jubiläumsfeier 50 Jahre Gartenbauverein Alzgern.

 

11.3.2019
BURGKIRCHEN
Bürgerzentrum: Tatort Garten - Ödnis oder Oase, Fotoausstellung der BUND-Naturschutz-Kreisgruppe Landshut, Veranstalter: Gartenbauverein und Bücherei Burgkirchen sowie Kreisverband für Gartenbau- und Landespflege Altötting, bis 31. März.

9.3.2019
Gartler präsentieren sich überregional
Jahresversammlung: Kreisverein nimmt an der Landesausstellung teil – Neues Gartenblattl fertig

Warfen einen Blick ins druckfrische Gartenblattl: (v.l.) Geschäftsführer Andreas Baumgartner, Ehrenvorsitzender Stefan Jetz, Vorsitzender Clemens Jobst sowie Schriftführerin Brigitte Koreck. −Foto: Huckemeyer


Altötting. Bei der Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes Gartenbau und Landespflege im Gasthof "Zwölf Apostel" hat Vorsitzender Clemens Jobst den Mitgliedern gleich zu Beginn eine interessante Aufgabe in Aussicht gestellt. Es geht um die Landesgartenschau, die im nächsten Jahr zwischen dem 24. und 30. August in Ingolstadt veranstaltet wird. "Bei den bisherigen Gartenschauen haben wir einen guten Namen hinterlassen. Dieses Ziel wollen wir auch in Ingolstadt verfolgen", betonte Clemens Jobst, der mitteilte, dass sich der Kreisverband unter dem Motto "Genuss und Gesundheit aus dem Garten" präsentieren wird.

Wie emsig die Vereine im Kreisverband für das "grüne Wohlergehen" im Landkreis tätig sind, lässt sich an Projekten ablesen, die im vergangenen Jahr über die Bühne gingen. Da stand zum Beispiel das Gartenseminar auf dem Programm, das sich wieder großer Beliebtheit erfreute. Die Teilnehmer gingen mit wertvollen Tipps und Tricks in Sachen Gartenarbeit und Baumschnitt nach Hause.

Beim landesweiten Kinder- und Jugendwettbewerb "Streuobst-Vielfalt – Beiß rein", beteiligten sich aus dem Kreisverband sechs Vereine, die kindgerecht mit frischen Aktionen bei der Sache waren. Den ersten Platz belegte dabei der Gartenbauverein Tyrlaching. Die Sieger könnten sich in Wassertrüdingen ihre Urkunde abholen. Weil der Weg dorthin aber etwas weit ist, veranstaltet der Kreisverband am 21.September eine eigene Abschlussfeier, welche die Kinder genauso erfreuen soll.

Nachdem Kreisfachberater Andreas Baumgartner in Vertretung von Kassier Georg Keller dem Verband geordnete Finanzen bescheinigte , wurde noch ein Ausblick auf die Aktivitäten in diesem Jahr geboten. Zuerst trat Franz Eckl, Vorsitzender des Gartenbauvereins Burgkirchen, ans Mikrofon. Er informierte über die aktuelle Ausstellung im Bürgerzentrum, die bis 31. März zu sehen ist und unter der Überschrift "Tatort Garten" läuft (siehe dazu auch Seite 31). Heinrich Inkoferer vom Bund Naturschutz in Bayern, Kreisgruppe Landshut, zeigt dabei anhand von Fotos Beispiele von "Ödnis" und "Oasen", die sich unter anderem in heimischen Gärten befinden. "Es wurden Anpflanzungen fotografiert, die nicht da sind", meinte Eckl, der sich für die Ausstellung viele Besucher wünscht.

Besonders schlecht kamen bei der Kreisversammlung im Zusammenhang von "Ödnis" die sogenannten Gabionen-Wände weg. "Wenn ich solche Wände sehe, würde ich am liebsten mit einer Spraydose hantieren und JVA drauf schreiben. Die Steinkörbe schauen doch wirklich wie Gefängnisse aus", ärgerte sich Jobst. Kein Ärgernis ist dagegen das Symposium vom Bund Naturschutz für mehr biologische Vielfalt im Landkreis Altötting. Unter dem Titel "So? oder So!" gibt es am 15. und 16. März im Forum Vorträge, Workshops, Ausstellungen und Begegnungsbörsen rund um die Natur (siehe auch Artikel unten). Der Kreisverband der Gartler ist mit einem Beratungsstand vertreten.

Noch ein freudiges Ereignis steht ins Haus: Am 4. Mai feiert der Landesverband für Gartenbau und Landespflege seinen 125. Geburtstag. Anlässlich dieses Jubiläums bekommen die Kreisverbände eine Silber-Linde verliehen. Die Altöttinger wollen ihre Linde voraussichtlich im kommenden Herbst auf dem neugestalteten Parkplatz beim Landratsamt einsetzen.

Zum Schluss der Veranstaltung teilte Schriftführerin Brigitte Koreck das brandneue Vereins-Gartenblattl aus. Auf 60 Seiten zeigen die einzelnen Gartenbauvereine informativ und anschaulich, was sie so alles drauf haben und wie für sie das vergangene Gartenjahr gelaufen ist. − huc

9.3.2019
"Tatort-Krimi über Verbrechen in den Gärten"
Bilder-Ausstellung wirbt für naturnahe Gärten – Feierliche Eröffnung im Bürgerzentrum Burgkirchen
 


Bei der Ausstellungseröffnung (von links): Stefan Jetz, Ehrenvorsitzender des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Altötting, Franz Eckl, Vorsitzender des Gartenbauvereins Burgkirchen, Kreis-Ehrenvorsitzender Richard Antwerpen, Fotograf und Ausstellungsgestalter Heinrich Inkoferer, Bürgermeister Johann Krichenbauer und Kreisvorsitzender Clemens Jobst. −Foto: Gerlitz


Burgkirchen. Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Altötting und der Gartenbauverein Burgkirchen haben gemeinsam die Foto-Ausstellung "Tatort Garten – Ödnis oder Oase" der Kreisgruppe Landshut des Bundes Naturschutz nach Burgkirchen geholt. Die Gemeinde stellte dafür das Bürgerzentrum zur Verfügung. Mit 80 geladenen Gästen wurde die Ausstellung am Donnerstagabend feierlich eröffnet. Dabei war alles vertreten, was im Landkreis Rang und Namen im Bereich des Gartenbaues hat.

Nach Begrüßung der Prominenz und vielfachen Dankesworten beschrieb Franz Eckl, Vorsitzender des Gartenbauvereins Burgkirchen, das Ziel der Ausstellung: Der Blick des Betrachters solle dafür geschärft werden, was derzeit zum Schaden für die Natur geschehe. Die Ausstellung wende sich gegen vermehrte Flächenversiegelung und den Drang nach Sauberkeit im Garten. Dagegen dienten bepflanzte Gärten als wichtiger Lebensraum für Kleintiere, Vögel und Insekten. Auch die Feinstaubbindung, Produktion von Sauerstoff und die kühlende Funktion der Luft an heißen Sommertagen seien positive Eigenschaften. Zum Volksbegehren "Rettet die Bienen" sagte Eckl, die Gärten hätten dabei nur eine Nebenrolle gespielt. "Aber wenn wir die Fotos anschauen, sehen wir, dass wir etwas tun müssen."

Zum Burgkirchner Verein merkte der Vorsitzende an: "Wir sind vielleicht der einzige Gartenbauverein in Bayern, der eine Kleingartenanlage unterhält. Dort mussten wir wegen des Eschentriebsterbens Bäume fällen, aber nun wächst eine schöne Blumenwiese heran. Deswegen kam die Vorstandschaft überein, dies so zu belassen." Schließlich stellte Eckl noch seinen Enkelsohn Andreas vor, der als Musikant auf dem Akkordeon die Ausstellungseröffnung umrahmte.

Gärten fürdie Seele
Stefan Jetz war neun Jahre lang Vorsitzender des Kreisverbandes für Gartenbau, im vergangenen November übergab er das Ehrenamt an Clemens Jobst und im Dezember 2018 wurde er zum Ehrenvorsitzenden des Kreisverbandes ernannt. Bei der Ausstellungseröffnung sprach sich Jetz für Gärten aus, "in denen man die Seele baumeln lassen kann". Die Gartenbauvereine im Landkreis Altötting hätten in den vergangenen Jahren viel getan, um Positives herauszustellen, zum Beispiel mit den "Tagen der offenen Gartentür". Im Gegensatz dazu stünden die neuen Steinwüsten. "Können Steine Freude bereiten?", fragte Jetz. "Alles am richtigen Ort und in richtiger Dimension", ergänzte der Ehrenvorsitzende noch.

Bürgermeister Johann Krichenbauer stellte fest, das Thema Artenvielfalt nehme einen immer größeren Stellenwert ein. "Man kann diskutieren, ob das gut oder schlecht ist. Aber es ist gut, dass darüber diskutiert wird – auch über Gärten, nicht nur über Landwirtschaft." Es gehe darum, in den Dialog zu kommen und Lösungen zu suchen. "Das Artensterben spüren wir noch nicht, aber unsere Kinder werden es spüren."

Andererseits müsse eine Kommune Baugebiete ausweisen. Dabei gehe es darum, sorgsam mit der Natur umzugehen. Burgkirchen sei sowohl Industriegemeinde als auch von der Landwirtschaft geprägt. Derzeit entstehen in der Flächengemeinde Burgkirchen nach den Angaben des Bürgermeisters rund 150 neue Wohneinheiten. Dies führe zwangsläufig zur Flächenversiegelung.

Mode auch in der Gartengestaltung
Um der Versiegelung etwas entgegenzuwirken, müsse auf engem Raum gebaut werden. Die Gemeinde brauche dabei die Unterstützung der Haus- und Wohnungseigentümer. Denn die bauliche Verdichtung stoße schnell auf Widerspruch. Durch die Ausstellung solle niemand an den Pranger gestellt werden, betonte Krichenbauer, vielmehr gehe es um Anregungen für die Gartengestaltung.

Clemens Jobst, der neue Vorsitzende des Kreisverbandes für Gartenbau (bis November 2018 Kreisfachberater), führte mit folgenden provokanten Worten in die Ausstellung ein: "Wir sehen heute einen Tatort-Krimi über Verbrechen in den Gärten." Ohne Pflanzen gebe es kein Leben. Die Gartenkultur habe im Laufe der Jahre und Jahrhunderte schon einige Mode-Erscheinungen durchgemacht, was aber mehr oder weniger verschwunden sei. Darauf hofft Jobst auch beim neuen Trend der "lebensfeindlichen Kiesgruben", für die nun schon Steinimprägnierer verkauft werden. Der Gartenbauverein empfehle naturnahe Gärten, denn das Artensterben gehe den Gartenbesitzer genauso an wie den Landwirt.

Heinrich Inkoferer, Gestalter und Fotograf aus Landshut, erläuterte die Entstehungsgeschichte der Ausstellung. Eine Gruppe von fünf Mitgliedern des Bundes Naturschutz habe die Ausstellung organisiert, die zum ersten Mal in Landshut gezeigt worden sei. Sie habe so viel Anklang gefunden, dass sie seit 2017 in 22 Orten gezeigt und bereits für 17 weitere Orte gebucht worden sei. Inkoferer warnte davor, dass auf den neu geschaffenen Kiesflächen nach spätestens fünf Jahren ein Unkrautproblem entstehe.

VORTRÄGE
Zur Ausstellung im Bürgerzentrum Burgkirchen gehört auch ein Vortragsprogramm: Am Mittwoch, 13. März, spricht die Kräuterpädagogin Christine Ebner ab 19 Uhr im Lesecafé der Bücherei über das Thema Bienen. Am Dienstag, 19. März, erklärt ab 15 Uhr im Lesecafé der Bücherei Klostergärtner Peter Gasteiger aus Gars, wie man im Garten zu schattigen Plätzen kommt. Der dritte Vortrag am Mittwoch, 27. März, um 9:30 Uhr gilt der Gartengestaltung mit Steinen. Thomas Janschek, Gartenbauingenieur und Landschaftsgärtner, spricht im großen Saal des Bürgerzentrums über Trockenmauern, Steingärten, Kräuterschnecken, richtiges Steinmaterial für geeignete Bepflanzung, Gestaltung und Pflege.

ÖFFNUNGSZEITEN
Die Ausstellung "Tatort Garten – Ödnis oder Oase" ist bis zum 31. März im Bürgerzentrum Burgkirchen zu sehen. Montag 8 bis 12 Uhr. Dienstag 8 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr. Mittwoch 8 bis 12 Uhr. Donnerstag 8 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr. Freitag 8 bis 12 Uhr. Samstag 14 bis 18 Uhr. Sonntag 10 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr. Führungen nach Vereinbarung unter Telefonnummer 08679/1359. − ge

4.3.2019
Ausstellung: "Tatort Garten"
Burgkirchen. Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege, der Gartenbauverein Burgkirchen und der Bund Naturschutz veranstalten zusammen eine Ausstellung von Donnerstag, 7. März, bis zum 31. März im Bürgerzentrum Burgkirchen. Die Bilderausstellung steht unter dem Motto: "Tatort Garten – Ödnis oder Oase." Die Ausstellung richtet sich gegen Flächenversiegelung im Garten und wirbt für bepflanzte Gärten. Die Öffnungszeiten der Fotoausstellung: Montag 8 bis 12 Uhr. Dienstag 8 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr. Mittwoch 8 bis 12 Uhr. Donnerstag 8 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr. Freitag 8 bis 12 Uhr. Samstag 14 bis 18 Uhr. Sonntag 10 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr. Führungen nach Vereinbarung unter Telefonnummer 08679/1359. − ge

1.3.2019
Die Kreisgartler haben viel vor
Altötting. Frühjahrsversammlung des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Altötting ist am Mittwoch, 6. März, ab 19.30 Uhr im Gasthof "12 Apostel" in Altötting. Im Mittelpunkt der Tagesordnung stehen der Haushaltsplan 2019, Berichte über die Bezirksverbandsversammlung und das Gartenseminar sowie Ausblicke auf das Artenschutzsymposium "So oder so" im Forum am 15. und 16. März, die Ausstellung "Tatort Garten" ab 7. März im Bürgerzentrum Burgkirchen sowie das Abschlusskinderfest "Beiß rein" am 21. September auf der Streuobstanlage Westenthanner.

 

Lehrgang & Schnittkurs zum Thema „Obstbaum“ 2. Tag

 

 


28.2.2019

Lehrgang & Schnittkurs zum Thema „Obstbaum“ 1. Tag

 

 

 

 

 

 

 

 

 

19.2.2019

Bilder von 1. Gartentag

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

19. Gartenseminar am 19. und 20 Februar

Altötting. Zum 19. Mal findet am 19. und 20. Februar das Altöttinger Gartenseminar statt. Tagungsort ist der Graminger Weißbräu, Veranstalter sind das Landratsamt Altötting und der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Altötting.

Los geht’s am Dienstag, 19. Februar, um 8.30 Uhr. In das Seminar einführen werden der Vorsitzende der Kreisgartler, Clemens Jobst, und Kreisfachberater Andreas Baumgartner. Im Mittelpunkt des Vormittags stehen dann theoretische Informationen über den richtigen Schnitt bei Wild- und Ziersträuchern, bei Obstbäumen und bei Straßenbäumen. Am Dienstagnachmittag wird das Gelernte im Obstlehrgarten des Landkreises und im Garten des König-Karlmann-Gymnasiums in praktischen Übungen in die Tat umgesetzt.

Am Mittwoch, 20. Februar, heißt ab 8.30 Uhr beim Graminger Weißbräu das erste Thema des Tages "Rasen und Blumenwiesen – von der Ansaat bis zur Pflege". Weitere Vorträge befassen sich mit Gärten und Freiflächen aus Kies, der häuslichen Obstverwertung und dem Gemüse aus dem eigenen Garten.

Die Teilnahme am gesamten Seminar oder an einzelnen Bestandteilen ist für jedermann möglich. Weitere Informationen und Anmeldung im Landratsamt unter E-Mail andreas.baumgartner@lra-aoe.de oder Telefonnummer08671/ 502316. − ecs


7.12.2018
Vom "schwächlichen" Gartler zum Ehrenvorsitzenden
Kreisverband feiert bisherigen Vorsitzenden Stefan Jetz und vollzieht Beschluss aus der Mitgliederversammlung


Bei der Ehrung: (v.l.) Kreisgeschäftsführer Andreas Baumgartner, Landrat Erwin Schneider, Kreisvorsitzender Clemens Jobst, Ehrenvorsitzender Stefan Jetz, Ehrenvorsitzender Richard Antwerpen sowie Präsident Wolfram Vaitl. −Foto: Huckemeyer


Altötting. "Der ganze große Gartler", sagt Heidi Jetz über ihren Mann Stefan "ist er daheim nicht. Es fehlt ihm die Zeit. Er ist ja ständig unterwegs." Ob der stellvertretende Landrat trotzdem über den grünen Daumen verfügt, konnte bei der Feierstunde, die von Bettina Obermeier musikalisch gestaltet wurde, nicht endgültig geklärt werden. Was aber feststeht: Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege ernannte auf einer Mitgliederversammlung Stefan Jetz zu seinem Ehrenvorsitzenden. Am Dienstag war es dann im Gasthof Zwölf Apostel soweit: Im Beisein von Wolfram Vaitl, Präsident des Bayerischen Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege, wurde Stefan Jetz die Urkunde überreicht.

Derlei Ehrungen kommen natürlich nicht von ungefähr, erklärte Clemens Jobst, Nachfolger von Jetz auf dem Posten des 1. Vorsitzenden im Kreisverband für Gartenbau und Landespflege, in seiner Ansprache. Aber drehen wir die Zeit um achteinhalb Jahre zurück. Im März 2010 suchte Jobst, damals Kreisfachberater und Geschäftsführer des Kreisverbandes, nach einem neuen Vorsitzenden für die "Gartler". Intern fiel die Wahl längst auf Stefan Jetz, der bis dato von solch einem Ansinnen noch nichts wusste.

Landrat Erwin Schneider meinte damals, er könne sich seinen Stellvertreter gut als Vorsitzenden im Kreisverband vorstellen, doch würde es wahrscheinlich schwierig werden, Stefan Jetz davon zu überzeugen. Dann kam Brigitte Koreck, Schriftführerin des Kreisverbandes, ins Spiel. Nicht nur, aber auch dank ihrer Überredungskunst entschloss sich Stefan Jetz nach anfänglichem Zögern doch als Kandidat für den Posten anzutreten.

Der heute 71-Jährige wurde am 11. März 2010 einstimmig zum Vorsitzenden gewählt wurde. "Seine Bedenken, er sei nicht vom Fach, stellten sich als unbegründet heraus", betonte Jobst und erklärte: "Gerade Jetz’ Kenntnisse im Vereinsrecht und in anderen rechtlichen Angelegenheiten waren dem Kreisverband und den Gartenbauvereinen stets eine große Hilfe." In den vergangenen acht Jahren gab es für Stefan Jetz in seiner Funktion als Vorsitzender einiges zu bewältigen. Clemens Jobst nannte unter anderem zwei bayernweite Wettbewerbe, die Altöttinger Gartentage, verschiedene Infofahrten sowie die Obstausstellung im Landratsamt.

Der neue Ehrenvorsitzende wurde von allen Seiten gelobt. Landrat Erwin Schneider bezeichnete ihn gar als Allzweckwaffe. Präsident Wolfram Vait bedauerte den Amtsverzicht von Jetz, tröstete die Mitglieder der Gartenbauvereine aber mit der Aussage: "Stefan Jetz steht der Gemeinschaft sicherlich auch in Zukunft zur Seite, wenn sein Rat gebraucht wird".

Zum Abschluss der Veranstaltung trat der Geehrte selbst ans Mikrofon und meinte mit einem Augenzwinkern: "Vielen Dank für die Lobesreden. So könnte ich mir direkt meine Beerdigung vorstellen." Was seinen grünen Daumen anbelangt, da hatte Stefan Jetz auch noch eine Anmerkung zu machen: "Ich wollte nach der Schule tatsächlich eine Gärtnerlehre anfangen. Doch der Berufsberater riet mir davon ab. Er befürchtete ich sei zu klein und zu schwächlich für diese schwere Arbeit." So schlug Stefan Jetz halt dann eine völlig andere Laufbahn ein. − huc


24.11.2018
Der Süden hat die Nase vorn
Gartler aus Tyrlaching, Kirchweidach und Halsbach siegen auf Kreisebene bei erstem Kinder- und Jugendwettbewerb des Landesverbands


Mit seinen speziellen Kinder- und Jugendaktionen setzte sich der Tyrlachinger Gartenbauverein vor die Konkurrenz auf Platz eins. −Foto: red

Tyrlaching. Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege hat sich am ersten landesweiten Kinder- und Jugendwettbewerb 2018 beteiligt. Nach einer ersten Wettbewerbsrunde im Landkreis darf im kommenden Jahr der Tyrlachinger Verein zur überregionalen Preisverleihung im Rahmen der Landesgartenschau nach Wassertrüdingen fahren.

"Streuobst-Vielfalt – Beiß rein" – unter dieses Motto hatte der Landesverband den erstmals veranstalteten Wettbewerb gestellt. Streuobstwiesen stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Biotoptypen. Weil Streuobst im Erwerbsobstbau wenig profitabel erscheint, wird die Streuobstwiese mancherorts vernachlässigt oder anderweitig ersetzt. Doch dieser einzigartige Biotoptyp prägt das örtliche Landschaftsbild und bietet Flora und Fauna die Möglichkeit sich zu entfalten und erhalten zu bleiben. Das gärtnerische Wissen rund ums Streuobst droht verloren zu gehen, wenn es nicht mit der jüngeren Generation geteilt wird, fürchten die Garten- und Obstanbauer. Letzten Endes werde die Jugend einmal entscheiden, welchen Wert diese Flächen für sie einnehmen und ob sie erhalten werden sollen.

Darauf wollte im Rahmen des Wettbewerbs auch der Kreisverband der Gartler mit seinen Ortsvereinen aufmerksam machen. Teilnahmeberechtigt waren Gartenbauvereine mit kinder- und jugendgerechten Aktionen rund um das Streuobst. Bewertet wurden beispielsweise die Anzahl gesammelter Äpfel sowie der daraus gepresste Saft, Aktivitäten rund ums Obstgehölz, Tier- und Pflanzenbestimmung, Fotoprojekte oder Bastelaktionen. Sieben Gartenbauvereine aus dem Landkreis machten mit. Die Entscheidung, wer letztlich die Nase vorn hatte, traf diese Woche eine Jury, bestehend aus aus Kreisvorsitzendem Clemens Jobst, stv. Landrat Stefan Jetz, Brigitte Koreck vom Landratsamt, Kreisjugendringleiter Hubert Krumbachner, Jugendamtsleiter Thomas Köster, Grünen-Kreisrätin Monika Pfriender sowie Kreisfachberater Andreas Baumgartner. Den 1. Platz belegte dabei der Gartenbauverein Tyrlaching, ihn erwartet als Siegerpreis eine große, mobile Saftpresse. Auf die Plätze 2 und 3 kamen Kirchweidach und Halsbach. Als Dankeschön will der Kreisverband im September 2019, nach der Preisverleihung durch den Landesverband in Wassertrüdingen, ein Fest für alle teilnehmenden Gartenbauvereine und Kinder veranstalten. − red

12.11.2018
Kreis-Gartler: Jetz übergibt an Jobst
Der neue Vorsitzende kennt den Verband aus dem Effeff – Lange Jahre Gartenbau-Fachberater und Geschäftsführer

Der scheidende Vorsitzende Stefan Jetz (von rechts) bat die neue Kreis-Führung zum Gruppenfoto: Kassier Georg Keller, Schriftführerin Brigitte Koreck, der neue Kreisgeschäftsführer Andreas Baumgartner, der scheidene Geschäftsführer und gleichzeitig neue Kreisvorsitzende Clemens Jobst sowie die stv. Vorsitzenden Gabriele Hofer und Norbert Häring. −Foto: GBV
Altötting. Vertreter von 24 Gartenbauvereinen des Kreisverbandes waren anwesend bei der Jahreshauptversammlung im Gasthof "Zwölf Apostel" in Altötting am Mittwochabend. Einstimmig haben sie zu ihrem neuen 1. Vorsitzenden Clemens Jobst gewählt. Er hat als Kreisfachberater mit Ablauf des Monats Oktober seinen Ruhestand angetreten. Jetzt übernimmt er den Vorsitz von Stefan Jetz, welcher seit April 2010 dieses Amt inne hatte und nicht mehr kandidierte.

"Ich hätte mir keinen Besseren und Kompetenteren wünschen und vorstellen können" freut sich Stefan Jetz, Jobst sei geradezu prädestiniert, einen so hoch motivierten Verband zu leiten. Nach achteinhalb Jahren habe er, Jetz, sich entschlossen, den Posten in jüngere Hände zu geben. Der scheidende Vorsitzende bekundete seine innige Verbundenheit zu den Gartenbauvereinen und versprach, er werde auch weiterhin immer ein offenes Ohr für den Kreisverband haben.

Altöttings 2. Bürgermeister Wolfgang Sellner, der als Wahlleiter fungierte, würdigte die Tätigkeit der Gartenbauvereine, da sie für die Gesellschaft unverzichtbar seien, denn sie leisteten im Jahreslauf eine immense Arbeit, was allen wieder zugutekomme.

Auch im Amt des zweiten Vorsitzenden gab es einen Wechsel: Für die kommenden vier Jahre übernimmt Gabriele Hofer (GBV Altötting) diesen Posten. Dritter Vorsitzender ist ab sofort Norbert Häring (GBV Hirten-Margarethenberg).

Kreisfachberater Andreas Baumgartner, der zum 1. November zum Leiter des Sachgebiets "Landschaftspflege, Grünordnung und Gartenbau" im Landratsamt bestellt wurde, tritt nun auch das Amt der Geschäftsführung im Kreisverband an. Als nette Geste und symbolische Geschäftsübergabe wurde er von seinem Vorgänger Jobst mit einem Gärtnerspaten bedacht.

Mit einem Blumenstrauß dankte Jobst seiner Kollegin Brigitte Koreck für die 38 Jahre währende vertrauensvolle Zusammenarbeit im Landratsamt. Schriftführerin Brigitte Koreck und Kassier Georg Keller wurden in ihren Ämtern einstimmig bestätigt. Zu Beisitzern wählte die Versammlung Landrat Erwin Schneider, Georg Osl (GBV Kirchweidach), Sigrid Stöckl-Schmidt (GBV Alzgern), Peter Klinger (GBV Töging), Anna Wirnharter (GBV Neuötting), Gerhard Bayerl (GBV Tyrlaching), Johannes Wimmer (GBV Pleiskirchen), Wilhelm Jung (GBV Marktl). Drei ehemalige Beiräte, namentlich Barbara Jüngling, Josef Unterholzner und Franz Köpfelsberger, wurden anerkennend verabschiedet. Kassenprüfer bleiben Helmut Häring und Rudolf Aigner.

Clemens Jobst ließ anhand einer Präsentation die vergangenen vier Jahre Revue passieren, wobei die jährlichen Altöttinger Gartentage, der Tag der offenen Gartentür, der bayernweite Wettbewerb "Unser Friedhof – ein Ort der Würde, Kultur und Natur" (1. Platz Altötting), der Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden" (Preisträger Winhöring), die Aktion "Auch Gewerbe gestalten unsere Städte und Dörfer" sowie die jährlichen achttägigen Informationsreisen als Höhepunkte zu verzeichnen sind.

Kassier Georg Keller zeigte die finanzielle Lage des Kreisverbandes auf, erläuterte die Einnahmen und Ausgaben des vergangenen Jahres und gewährte einen Einblick in die Planrechnung für das Jahr 2019. Demnach verzeichnet der Verband einen Bestand von rund 27000 Euro. Die Buchungsbelege, Rechnungen und Kontoauszüge waren von den Kassenrevisoren Helmut Häring und Rudolf Aigner geprüft worden; sie bescheinigten eine ordnungsgemäße und vollständige Buchführung. Schatzmeister und Vorstandschaft wurden von den anwesenden Mitgliedern einstimmig entlastet.

Zum Abschluss der Versammlung gab Clemens Jobst noch einen Ausblick auf künftige Aktivitäten der Gartler. Beim bayernweiten Kinder-/Jugendwettbewerb "Streuobst-Vielfalt – Beiß rein" des Landesverbandes haben sich sieben Gartenbauvereine beteiligt, demnächst erfolgt die Bewertung durch eine Kommission. Am 30. Juni 2019 wird eine Abschlussfeier im Rahmen des Streuobsttags auf der Gartenschau Wassertrüdingen ausgerichtet.

Mittels der Initiative des Burgkirchner GBV-Vorstandes Franz Eckl wird im dortigen Bürgerzentrum vom 4. bis 31. März 2019 die 27 Bilder umfassende Foto-Ausstellung "Tatort Garten – Ödnis oder Oase" ausgerichtet, die die Kreisgruppe Landshut des Bund Naturschutz dem Gartenbau-Kreisverband Altötting leihweise überlässt.

Bei der Landesgartenschau in Ingolstadt 2020 seien die bayerischen Kreisverbände angesprochen, sich und den Landkreis für eine Woche mit einem Aktionsprogramm (Thema: Gesundheit aus dem Garten) in einem eigenen Pavillon zu präsentieren. "Wir wünschen und hoffen auf eine zahlreiche Beteiligung und Unterstützung unserer Gartenbauvereine", sagte Clemens Jobst.

Die Kreisverbands-Informationsreise führt nach Polen; das Motto von 10. bis 17 Juli 2019: "Faszination Polen – eine Gartenreise zwischen Warthe, Weichsel und Oder". − red
20.10.2018
Vorbildlich gegen die Betonflut

Gartenbau-Kreisverband zeichnet Unternehmen mit Sinn für die Gestaltung ihrer Außenflächen aus.

 


Mit Urkunden und lobenden Worten bedachten die Gartenbau-Verantwortlichen Clemens Jobst (sitzend links), Stefan Jetz (r.) und Gartenbau-Bezirksvorsitzender Michael Luckas, (2.v.r.) die Firmenchefs. −F.: Huckemeyer


Altötting. Was haben eine Hebammenpraxis, ein Seniorenheim und eine Schreinerei gemeinsam? Nun, sie gehören zu den zehn Betrieben, denen diese Woche eine ganz besondere Ehre zuteil wurde. Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege besitzt nämlich nicht nur den grünen Daumen, sondern auch ein "Adlerauge" wenn es darum geht, gewerbliche Betriebe und Einrichtungen aufzuspüren, die ihre Außenflächen besonders naturnah und eindrucksvoll gestalten. Aus diesem Grund lud Kreisverbandsvorsitzender Stefan Jetz zusammen mit Kreisfachberater Clemens Jobst die Vertreter der einzelnen Betriebe zu einer Feierstunde in den Gasthof Zwölf Apostel ein.

Unter dem Motto "Auch Gewerbe gestalten unsere Städte und Dörfer" hatte Clemens Jobst vor einigen Jahren die Idee, hier Zeichen zu setzen. Dem Asphalt die Stirn zu bieten, werde immer wichtiger, nachdem Zweckbauten allerorten aus dem Boden schießen würden. "Viele Dörfer verlieren dadurch ihr individuelles Aussehen", bedauert Jobst das Bauverhalten. Umso erfreulicher sei es, wenn sich Betriebe nicht nur als Produktionsstätten sehen sondern durch sorgfältige Gestaltung des Außenbereichs zur Verschönerung ihres Ortes beitragen. "Es geht um unsere Heimat, die gepflegt und lebenswert bleiben soll, gerade auch im Hinblick darauf, dass Bayern deutschlandweit die Nummer Eins in Sachen Fremdenverkehrsland ist", betont Clemens Jobst. Außerdem würde sich das Grün der Natur beruhigend auf den Menschen auswirken.

Mitglieder der Gartenbauvereine im Landkreis schwärmten jetzt bereits zum vierten Male aus und meldeten dem Kreisverband Betriebe, die ihrer Ansicht nach mit einer charmanten Außenwirkung punkten können. Das beispielhafte Engagement von zehn Firmen, die der Natur ihren gebührenden Platz einräumen, wurde mit dem Festabend und einer Urkunde belohnt. Clemens Jobst stellte die jeweiligen Geehrten und ihre Betriebe kurz vor. Da sprach er von grünen Oasen, von heimischen Gehölzen und Artenvielfalt sowie von Wildstauden, von einem gut belegten Insektenhotel, aber auch von Gartenteichanlagen, alten Obstbäumen und vielen weiteren Beispielen, die allesamt dazu beitragen würden das Image der einzelnen Städte und Dörfer in gesundem und ansprechendem Maße aufzupolieren.

Kreisverbandsvorsitzender Stefan Jetz überreichte die Urkunden und wies darauf hin, dass Clemens Jobst als Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege Anfang November in den Ruhestand verabschiedet wird. Als sein Nachfolger steht der studierte Landschaftsarchitekt Andreas Baumgartner bereits fest. Die kleine Feierstunde im Gasthof Zwölf Apostel wurde durch Bettina Obermeier an der Zither virtuos und einfühlsam umrahmt. − huc

Die geehrten Firmen:
Werbung und Druck Baumgartner Altötting, STEP-Sigriner Elektronik GmbH Altötting, Baumschule Emmersberger Haiming, Schwanner GmbH Hirten-Margarethenberg, Franz Strasser & Sohn Bau GmbH Kastl, Hebammenpraxis Baumgarten Kastl, Biburger Hebammenpraxis Kirchweidach, Immobilien Strasser Marktl, Schreinerei Ober GmbH & Co KG Neuötting, Schuhmode Joerg Neuötting, R. Diensthuber Maschinenbau Perach, Seniorenheim Toerringhof GmbH & Co KG Töging, Zimmerei Holzbau Grübl GmbH Winhöring.


27.9.2018
So halten sich Apfel und Co. am besten
Beim Einlagern der Früchte gilt es einiges zu beachten – Gartenexperte Clemens Jobst gibt Tipps


Noch hängen die letzten Apfelsorten am Baum. Doch die Ernte liegt in den letzten Zügen. Wer möglichst lange etwas von den Früchten haben will, sollte einen trockenen und kühlen Keller haben. −Foto: Kleiner

 
Altötting. Für Landwirte war es ein schwieriges, mitunter katastrophales Jahr, für Obstbauern und Gartenbesitzer hingegen ein rekordverdächtiges. Egal ob Beeren, Äpfel, Birnen oder Zwetschgen – Büsche und Bäume waren und sind prall behangen. Nun heißt es lagern – aber richtig. Tipps dafür geben Kreisbäuerin Maria Reichenspurner und Clemens Jobst, Sachgebietsleiter des Landratsamtes für Gartenbau, Grünordnung und Landschaftspflege.

Vor allem Äpfel sind über den Winter lagerfähig, wobei man dieses Jahr auch aufpassen muss. Es gab und gibt zwar viele Äpfel, jedoch seien diese durch die lang anhaltende Trockenheit, qualitativ nicht so gut wie sonst und deswegen auch nicht so lange lagerfähig, erklärt Clemens Jobst.

Kreisbäuerin Maria Reichenspurner empfiehlt, Äpfel "kühl und trocken" zu lagern. Clemens Jobst fügt hinzu, dass ein kühler Keller "optimal" sei, wobei man darauf achten müsse, die Äpfel luftdurchlässig und nebeneinander zu lagern. Am besten eigne sich dafür eine "Obststiege", ein luftdurchlässiges Regal, in das die Früchte mit dem Stiel nach unten gelegt werden. Einmal wöchentlich sollte der Bestand kontrolliert werden. Finden sich angefaulte oder beschädigte Äpfel, dann heißt es aussortieren.

Bei der Lagerung empfiehlt sich auch ein genauer Blick auf die jeweilige Sorte. Während manche Äpfel gar nicht fürs Lagern geeignet sind, so etwa der Jakob-Fischer-Apfel, gibt es im Gegenzug auch solche, die erst nach einiger Reifezeit im Keller ihren vollen Geschmack entfalten. Diese "Lageräpfel" sollten Jobst zufolge möglichst unbeschädigt eingelagert werden. Ist die Schale beschädigt, können sich Pilze entwickeln, der Apfel verfault.

Wichtig ist dem Experten nach in diesem Zusammenhang auch, dass Äpfel mit keinem anderen Obst gemeinsam gelagert werden, denn Äpfel strömen das Reifegas Ethylen aus, welches auch den Reifeprozess anderer Früchte beschleunigt.

Wer keinen kalten Keller besitzt kann seine Äpfel Jobst zufolge auch auf einer Folie in einem Lichtschacht oder in der Garage lagern. Auch hier gilt: luftdurchlässig und nicht aufeinander. Wer sich nicht sicher ist, ob und wie lange seine Äpfel haltbar sind, fragt am besten beim örtlichen Gartenbauverein nach.

Bei den Birnen sieht es in Sachen Lagerung meist deutlich schlechter aus. Nur sehr wenige Sorten sind wirklich lagerfähig, etwa die "Gute Graue". Diese wird Clemens Jobst zufolge genauso behandelt wie Äpfel – wobei wie erwähnt beide nicht gemeinsam untergebracht werden sollten. Alternative Methode zum Haltbarmachen von Birnen ist das Einwecken oder aber die Weiterverarbeitung zu Saft oder Kompott.

Auch Kürbisse gibt es dieses Jahr in großer Zahl. Die Feldfrüchte sind weitgehend unkompliziert zu handhaben. Reife Kürbisse können einfach im Keller aufbewahrt werden. Vor allem große Kürbisse sind zur Erntezeit allerdings häufig noch nicht reif genug. Sie sollten an einem warmen, trockenen Ort mit Durchzug ausreifen, rät Jobst. − jm

7.6.2018
Durststrecke: Hitze stresst die Pflanzen
Fachberater Clemens Jobst gibt Tipps in Sachen "Richtig gießen" – Landwirte sehen die Lage "noch halbwegs im grünen Bereich"

Altötting. Alles trocken machte der Mai und auch der Juni verheißt für Gartenbesitzer und Landwirte derzeit nichts Gutes: Zu warm und zu trocken ist es bislang und während die Bauern zunehmend um ihre Ernte bangen, blicken auch Gartler besorgt auf ihre Pflanzen und Bäume. "Es gab die vergangenen Wochen absolut viel zu wenig Wasser", konstatiert Clemens Jobst, Kreisfachberater in Sachen Gartenbau.

Erst der trockene Winter und nun die sommerlichen Temperaturen – "das stresst die Pflanzen". Zumal sie sich eigentlich gerade in der Wachstumsphase befinden, die normalerweise in die milden Monate des Frühlings falle, erklärt Jobst weiter. Und für den Austrieb und den Zuwachs sowie für das Ausbilden der Früchte benötigen die Pflanzen und Bäume viel Wasser. "Und das fehlt." Eine erste Reaktion, die nun bei Obstbäumen zu beobachten sei, ist das Abwerfen der Früchte. Ein Schutzmechanismus in kargen Zeiten. Und die Dürreschäden nehmen von Jahr zu Jahr zu, hat Jobst beobachtet. Wenn sich nicht bald was ändere, sieht er "schlechte Karten" für die Obsternte. Zumal auch der Insektenflug heuer eher gering ausgefallen sei. "Das wird die nächsten Jahre noch dramatisch, wenn das so weiter geht."

Den Hobbygärtnern rät Jobst, regelmäßig zu gießen und gibt einige Tipps in Sachen "richtig wässern":

Grundsätzlich gilt: "Lieber etwas seltener gießen, dafür gscheit", so Jobst. Wer jeden Tag Hortensien, Rosen und Co. wässert, verziehe sie, betont der Fachmann vom Landratsamt. Die Pflanzen bilden nur flache Wurzeln kurz unterhalb der Bodenoberfläche aus und wurzeln nicht in die Tiefe. Wer dann für ein oder zwei Wochen in den Urlaub fährt, riskiert Dürreschäden bei den Pflanzen. Das Wasser aus der Regentonne sei zudem besser zum Gießen geeignet, als das kalte aus dem Hausanschluss.

Gemüsepflanzen in den Abendstunden oder ganz in der Früh gießen. "Auf keinen Fall in der Mittagshitze." Wassertropfen auf den Blättern können wie ein Brennglas fungieren und die Pflanze verbrennen. Selbst wenn Tomaten die Blätter hängen lassen, lieber auf die Abendstunden warten. "Das schaffen die", betont Jobst.

Bäume auf keinen Fall täglich gießen. Lieber einmal die Woche, dann aber großzügig. Drei bis vier Jahre alte Bäume beispielsweise bräuchten fünf bis sechs Gießkannen – ältere Bäume entsprechend mehr. Ab einem gewissen Alter aber sei es nicht mehr sinnvoll, die Bäume zu gießen. "Eine 50 Jahre alte Linde bräuchte 300 bis 400 Liter Wasser", sagt Jobst. Wichtig bei Bäumen: Nicht am Stamm gießen, sondern außerhalb der Baumkrone. Hier befinden sich die fein verästelten Wurzeln.

Noch halbwegs im grünen Bereich sieht Behördenleiter Josef Kobler vom Töginger AELF die Lage der Landwirte. Zwar gebe es aufgrund der zuletzt sehr unterschiedlichen Wetterlagen örtlich angespanntere Situationen, etwa im kiesigen Bereich des Inntals, insgesamt aber habe die Trockenheit noch keine dramatischen Züge angenommen, sagt Kobler. Auch bei der Qualität der Erzeugnisse müssten noch keine größeren Abstriche befürchtet werden – auch wenn auf den gerade erfolgten zweiten Grasschnitt hin das Wachstum auf sich warten lässt. Klar sei aber: "In den nächsten zwei Wochen braucht es ordentlich Regen", sagt Kobler. Andernfalls gehe es an die Substanz.

Gelassen sieht der Wetterlage hingegen Gemüsebauer Josef Steiner entgegen. Der Betreiber des fast 20 Hektar großen Gewächshauskomplexes in Kirchweidach setzt bei der Bewässerung zwar ausschließlich auf Regenwasser, die Sammelbecken habe er allerdings von Anfang an sehr großzügig dimensioniert, sagt er. So stehen für Tomaten, Paprika und Co. insgesamt 80000 Kubikmeter oder 80Millionen Liter Wasser zur Verfügung. Steiner zufolge würde das selbst bei kompletter Trockenheit etwa ein Drittel des Jahres über reichen. Selbst jetzt, nach wochenlanger Durststrecke, sei das für die Paprikapflanzen gedachte Becken noch zur Hälfte voll, das für die Tomaten immerhin zu 35 bis 40 Prozent. "Die nächsten fünf bis sechs Wochen" brauche er sich noch keine großen Gedanken über die Bewässerung machen, sagt Steiner.

Auch Beeren-Spezialist Josef Hausner will nicht jammern. "Ich habe noch nie so früh Erdbeeren gehabt wie dieses Jahr", sagt der Burgkirchner, der sich auch über eine heuer hohe Qualität freut. "Wenn es so viel Sonne gibt, wird viel Zucker eingelagert." Nur ein Manko habe die Hitze: "Bei 30 Grad gehen die Leute lieber ins Schwimmbad als zum Erdbeerpflücken."
− jo/ckl

12.3.2018
"Der Garten hält jung"
Frühjahrsversammlung mit Vortrag und Seminar für Führungskräfte bei den Gartlern

Gastgeber und Funktionäre beim Vorständeseminar und bei der Frühjahrsversammlung des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Altötting im Bürgerzentrum in Burgkirchen: (von links) Kreisvorsitzender Stefan Jetz, Bürgermeister Johann Krichenbauer, Seminarleiterin vom Landesverband Sabine Zosel, der scheidende Kreisfachberater Clemens Jobst, neuer Kreisfachberater Andreas Baumgartner und Franz Eckl vom gastgebenden Gartenbauverein Burgkirchen. − Fotos: Spielhofer
Gastgeber und Funktionäre beim Vorständeseminar und bei der Frühjahrsversammlung des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Altötting im Bürgerzentrum in Burgkirchen: (von links) Kreisvorsitzender Stefan Jetz, Bürgermeister Johann Krichenbauer, Seminarleiterin vom Landesverband Sabine Zosel, der scheidende Kreisfachberater Clemens Jobst, neuer Kreisfachberater Andreas Baumgartner und Franz Eckl vom gastgebenden Gartenbauverein Burgkirchen. − Fotos: Spielhofer

Brigitte Koreck vom Landratsamt arbeitet beim Vereins-Gartenblattl mit. Einer der ersten Leser war Richard Antwerpen, Ehrenvorsitzender im Kreisverband.
Brigitte Koreck vom Landratsamt arbeitet beim Vereins-Gartenblattl mit. Einer der ersten Leser war Richard Antwerpen, Ehrenvorsitzender im Kreisverband.

Burgkirchen. Einen lehrreichen und informativen Abend haben am Donnerstag etwa 90 Führungskräfte aus den Gartenbauvereinen im Landkreis Altötting im Bürgerzentrum in Burgkirchen verbracht – eine dreistündige Veranstaltung mit Vorständeseminar vom Landesverband, Vortrag über den gastgebenden Burgkirchner Verein, Frühjahrsversammlung des Kreisverbandes und Präsentation vom neuen Vereins-Gartenblattl.

In seiner Begrüßung zeigte sich Bürgermeister Johann Krichenbauer erfreut, dass diese Veranstaltung der Gartler in Burgkirchen ausgerichtet wurde und stellte die Gemeinde vor. Es gebe zwei Kleingartenanlagen und zwei Gartenbauvereine in Burgkirchen und im Ortsteil Hirten. "Beide Vereine sind sehr aktiv, sie bringen sich mit großem Engagement ins Gemeinschaftsleben ein", lobte Krichenbauer.

Burgkirchens Urgestein Franz Eckl, Chef des örtlichen Gartenbauvereins, referierte unterhaltsam und in astreinem Bairisch über die Historie des Vereins, gegründet im Jahr 1902 als Obstverein Burgkirchen. In Bayern regierte Prinzregent Luitpold. Damals hatte die Gemeinde schon ein paar Jahre einen Bahnanschluss und eine Postagentur. Als im Jahr 1909 die Schule in der heutigen Rupertusstraße gebaut wurde, pflanzte der Verein im Schulgarten verschiedene Obstbäume. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges hatte der Verein zwölf Mitglieder. Es folgte in den 1960er Jahren der Bau der Kleingartenanlage mit Gartenlokal "Ranch" zunächst mit 35 einfachen Gartenlauben. Heute gibt es auf dem Areal 84 verpachtete Kleingärten. Im Laufe der Zeit wuchs der Verein, die Kleingartenanlage erhielt die Bronzemedaille bei einem Bundeswettbewerb. "Der heutige Verein hat 382 Mitglieder, 119 Personen sind zwischen 70 und 80 Jahre alt. Der Garten hält jung", sagte Eckl schmunzelnd. Er wies darauf hin, dass aktuell wegen des Eschentriebsterbens im Ort radikal ausgeholzt werde.

In der Frühjahrsversammlung des Kreisverbandes stellte sich der neue Kreisfachberater Andreas Baumgartner vor. Seit Januar ist er im Dienst im Landratsamt, Anfang November wird er den bisherigen Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege ablösen, der in den Ruhestand geht (die Heimatzeitung berichtete). "Ich weiß, dass ich ein großes Erbe antrete, ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen", sagte er und versprach, jeden Ortsverein zu besuchen.

Der Kassenbericht von Kassier Georg Keller, vorgetragen von Clemens Jobst, hatte für das Jahr 2017 keine Einwände von der Kassenprüfung. Somit konnte die Vorstandschaft einstimmig entlastet werden. Im Haushaltsplan für das Jahr 2018 sind die Zahlen in den Einnahmen und Ausgaben identisch mit dem Vorjahr und somit einstimmig von der Versammlung beschlossen worden.

Seit ein paar Jahren wird vom Kreisverband das Vereins-Gartenblattl herausgebracht. Darin können sich die Gartenbauvereine im Landkreis mit Fotos und Texten präsentieren. "Es ist wieder ein gelungenes Werk. Danke an die Vereine, die mitgemacht haben, die Broschüre mit einer Auflage von 2500 Stück kommt im Landkreis gut an", sagte Kreisvorsitzender Stefan Jetz und erklärte, dass ein solches Werk mit viel Mühen verbunden sei und von drei Mitarbeitern im Landratsamt abgewickelt werde.

Beim Vorständeseminar referierte Sabine Zosel über das Dienstleistungsangebot des Landesverbandes für Gartenbau, über aktuelle Themen und Arbeitsprogramme für die Vereinsarbeit. Im Informationsdienst beispielsweise stehen Werbeflyer, Image-Broschüren, Präsentationsmappen, Verzeichnis mit 185 Fachreferenten und Merkblätter zur Verfügung. Das bisherige Fachblatt des Landesverbandes ist nun umbenannt in "Gärtnerwissen". "In Werbung investieren ist gut für gemeinnützige Vereine", war die Empfehlung der Referentin. Sie informierte über die Präsenz des Landesverbandes in den neuen Medien, über die Erstellung und Pflege einer Homepage für die Ortsvereine, über Versicherungen und über Kinder- und Jugendarbeit in den Vereinen.
− rs

9.3.2018
Der grüne Architekt
Andreas Baumgartner wird der neue Kreisfachberater für Gartenbau – Clemens Jobst geht zum 1. November

Bei ihm ist der Name Programm: Andreas Baumgartner übernimmt Ende des Jahres die Aufgaben von Clemens Jobst, als Kreisfachberater für Gartenbau, Grünordnung und Landschaftspflege am Landratsamt. Der 28-Jährige aus Mühldorf ist studierter Landschaftsarchitekt. − Fotos: Stummer
Bei ihm ist der Name Programm: Andreas Baumgartner übernimmt Ende des Jahres die Aufgaben von Clemens Jobst, als Kreisfachberater für Gartenbau, Grünordnung und Landschaftspflege am Landratsamt. Der 28-Jährige aus Mühldorf ist studierter Landschaftsarchitekt. − Fotos: Stummer

Altötting. Der Landkreis bekommt einen neuen Ansprechpartner in Sachen grüne Fragen. Der langjährige Kreisfachberater für Gartenbau, Grünordnung und Landschaftspflege, Clemens Jobst, geht zwar erst zum 1. November in Ruhestand, sein Nachfolger aber steht bereits jetzt fest. Der 28-jährige Landschaftsarchitekt Andreas Baumgartner tritt in die Fußstapfen und übernimmt Ende des Jahres die Aufgaben von Clemens Jobst. Seit Anfang Januar ist der Mühldorfer im Einsatz und freut sich insbesondere über die lange Einarbeitungszeit, die es ihm ermöglicht, sich in aller Gründlichkeit in den neuen Aufgabenbereich einzuarbeiten. "Das ist nicht selbstverständlich", betont er.

Bereits jetzt übernimmt Andreas Baumgartner verschiedene Aufgaben, hilft bei Anfragen, schlichtet bei Nachbarschaftsstreitigkeiten und besucht derzeit auch Gartenbauverbände, um seine künftigen Ansprechpartner kennenzulernen.

Baumgartner selbst hat in Weihenstephan Landschaftsarchitektur studiert – vielleicht ein wenig inspiriert durch die Leidenschaft seines Vaters, der ein passionierter Gartler ist und sich im Landkreis Mühldorf sehr für den Naturschutz einsetzt. "Vielleicht hat das ein bisschen abgefärbt", überlegt er. Nach dem Studium arbeitete er zunächst in München als Selbständiger in verschiedenen Planungsbüros mit, dann war Baumgartner für eine Gartenbaufirma in Ampfing tätig. Vor allem die Landschaftsarchitektur hat es dem 28-Jährigen angetan. Und genau hier möchte er auch in Zukunft neue Impulse geben.

Denn eine Mischung aus Altbewährtem und der ein oder anderen neuen Idee soll sein Weg in den nächsten Monaten sein. Selbstverständlich werde er an solch bewährten Formaten wie dem Gartenseminar festhalten. "Das wird so gut angenommen, das wird auf jeden Fall weitergeführt", betont er. Aber vielleicht könnte er einen Vortrag über Gartenplanung hinzufügen und insbesondere Privatleuten ein paar Tipps in Sachen Landschaftsarchitektur an die Hand geben und wie man an diese Thematik herangeht, überlegt er. Der Kreisfachberater wird aber auch im Bereich der Freiflächengestaltung tätig. Wird beispielsweise ein Mehrfamilienhaus neu gebaut, überprüft er die Pläne, ob die geplante Bepflanzung, die Abstände und die Einfriedung mit den Bestimmungen übereinstimmen. Auch mit den verschiedenen Verbänden im Landkreis wird er künftig zusammenarbeiten. Vor allem aber will er Ansprechpartner für die Bürger sein. "Man kann mich jederzeit anrufen", betont er. "Ich berate und helfe gern, auch vor Ort Termine sind möglich", wird er nicht müde zu betonen.

Baumgartner freut sich auf die anstehende Arbeit. "Das war immer genau das, was ich machen wollte. So kitschig das vielleicht klingt, aber ich wollte immer mein Zuhause und meine Gegend planen. Und genau das tue ich jetzt."
− jo
Kreisfachberater Andreas Baumgartner ist im Landratsamt Altötting unter 08671/ 502349 zu erreichen.

Reiche Ernte: Clemens Jobst geht Ende des Jahres in Rente.
Reiche Ernte: Clemens Jobst geht Ende des Jahres in Rente


6.3.2018
Vorstände-Seminar für Gartenbau und Landespflege
Burgkirchen. Der Bayerische Landesverband für Gartenbau und Landespflege veranstaltet am Donnerstag, 8. März, ab 18.30 Uhr im Bürgerzentrum Burgkirchen ein Seminar für Vorstände und Mitglieder der Vereinsleitungen im Gartler-Kreisverband Altötting. Themen sind: das Dienstleistungsangebot des Landesverbandes von Arbeitsprogrammen für die Vereinsarbeit bis hin zu Hilfen und Materialien des Landesverbandes etwa bezüglich des Kinder- und Jugendwettbewerbs "Streuobst-Vielfalt – Beiß rein!"; der Einsatz von neuen Medien; der Vortrag von Franz Eckl aus Burgkirchen "Gartenbauvereine einst – jetzt – morgen"; Wichtiges vom Kreisverband Altötting und Vorstellung der 8. Ausgabe des Gartenblattl’s durch Vorsitzenden Stefan Jetz und Geschäftsführer Clemens Jobst.

2.3.2018
Neuer Kreisfachberater stellt sich den Gartlern vor
Burgkirchen. Ein Wechsel steht im Umfeld des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege an: So verabschiedet sich Kreisfachberater Clemens Jobst im Herbst in den Ruhestand. Nachfolger Andreas Baumgartner wird sich am Donnerstag, 8. März, bei der Frühjahrsversammlung des Kreisverbands vorstellen. Daneben stehen der Haushaltsplan fürs laufende Jahr und die Präsentation des Gartenblattls auf dem Plan. Beginn ist um 18.30 Uhr im Bürgerzentrum Burgkirchen.

24.02.2018
Der perfekte Schnitt
18. Altöttinger Gartenseminar: Rund 100 Teilnehmer informierten sich über Baumschnitt und Co.


Der praktische Teil des Gartenseminars ist jedes Jahr wieder äußerst beleibt und bis auf den letzten Platz belegt. − Foto: Trojovsky

Der praktische Teil des Gartenseminars ist jedes Jahr wieder äußerst beleibt und bis auf den letzten Platz belegt. − Foto: Trojovsky


Altötting. Da war wieder der grüne Daumen gefragt: Rund 100 Interessenten nahmen diesen Dienstag und Mittwoch am 18. Altöttinger Gartenseminar unter der Leitung von Clemens Jobst, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege des Landratsamtes Altötting, teil. Die Gartler absolvierten am Vormittag des ersten Seminartages einen theoretischen Teil beim Graminger Weißbräu, bei dem sie über die Pflege verschiedener Baum- und Strauch-Sorten und die unterschiedlichen Baumschnitttechniken sprachen.

Nachmittags durften die Kursteilnehmer ihr erlerntes Wissen in die Tat umsetzten: Die Bäume auf dem Sportplatz des König-Karlmann-Gymnasiums wurden im Praxisteil von den rund 50 Gartlern zurechtgeschnitten und somit wieder in Form gebracht. Dies geschah unter der Aufsicht der Gartenpfleger des Kreisverbandes und Clemens Jobst, der von seinem zukünftigen Nachfolger Andreas Baumgartner tatkräftig unterstützt wurde.

Am zweiten Tag des Seminars ging es in Graming mit verschiedenen Vorträgen weiter. Die erneut zahlreich erschienenen Seminarteilnehmer konnten sich in den vier Vorträgen von unterschiedlichen Referenten über diverse Themen rund um die Natur, den Garten und das Eigenheim informieren.

Hierfür kamen auch Gastreferenten, etwa Jürgen Gastel von der Freiwilligen Feuerwehr Neuötting, der über Gefahren in Haus und Garten informierte und den Teilnehmern im Anschluss noch die Möglichkeit gab, einen simulierten Brand zu löschen. Aber auch die Themen Obstbaumpflege, Pflanzenschutzmittel und Zecke, Fuchsbandwurm und Co. kamen zur Sprache.

"Es ist erstaunlich, wie viele Menschen Interesse zeigen", zieht Clemens Jobst nach den zwei Tagen Resümee und weist darauf hin, dass dies nicht das letzte Gartenseminar gewesen sein wird. 2019 ist wieder im selben Zeitraum ein Seminar geplant, bei dem auch einige der Wunschthemen, die manche Besucher dieses Jahr geäußert haben, behandelt werden.

Wer allerdings Fragen rund um den Garten hat, muss nicht auf das nächste Seminar warten, sondern kann sich jederzeit bei Clemens Jobst und seinen Kollegen unter 08671/502316 im Landratsamt melden. "Wir sind sozusagen das Gartentelefon, das heißt wir beraten die Bürger kostenlos in ihren Fragen rund um den Garten und das Eigenheim", so Jobst.
− ct

Gartentag 21.2.2018 Feuerlöschübung

 

 

 

Gartentag 20.2.2018 Baumschnitt

 

14.02.2018
Gartenseminar am 20. und 21. Februar
Altötting. Das 18. Gartenseminar des Landratsamtes und des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege findet am 20. und 21. Februar beim Graminger Weißbräu statt. Beginn ist am ersten Tag um 8.45 Uhr; dieser steht ganz im Zeichen des richtigen Schnitts. Ab 13 Uhr stehen praktische Schnittübungen im Obstlehrgarten in der Josef-Neumaier-Straße auf dem Programm. Um "Obst für kleine Gärten", Pflanzenschutz im Zeitalter des Buchsbaumzünslers sowie die Themen "Natur erleben ohne Angst" und Sicherheit in Haus und Garten geht es dann am Mittwoch, 21. Februar. Weitere Informationen unter 08671/ 502316 oder via E-Mail an clemens.jobst@lra-aoe.de
− red

20.01.2018
Zwei Tage in Grün
Gartenseminar von 20. bis 21.Februar – Baumschnitt und Pflanzenschutz im Fokus
weitere Bilder zu Zwei Tage in Grün
Altötting. Tipps und Tricks in Sachen Gartenarbeit gibt es Ende Februar wieder: Denn vom 20. bis zum 21. Februar findet das alljährliche Gartenseminar des Landratsamtes und des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Altötting statt. Das etablierte Seminar geht damit in die 18. Runde. Der erste Tag steht ganz im Zeichen des richtigen Schnitts – egal ob bei Wild- und Ziersträuchern oder den Grundlagen des Obstbaumschnittes, des Erziehungs- oder des Verjüngungsschnittes. So gibt Günter Edelmüller, Gartenpfleger des Kreisverbandes, am Dienstagvormittag, ab 8.45 Uhr, Tipps zu Wild- und Ziersträucher. Clemens Jobst, bei dem die Fäden in Sachen Altöttinger Gartenseminar zusammenlaufen, informiert dann ab 10.15 Uhr über die Grundlagen des Baumschnittes. Nach einer Mittagspause stehen dann ab 13 Uhr die praktischen Schnittübungen im Obstlehrgarten des Landkreises in der Josef-Neumaier-Straße in Altötting auf dem Programm. Unter der Leitung von Kursleiter Clemens Jobst und den Gartenpflegern Günter Edelmüller, Barbara Jüngling und Klaus Wunder gibt es reichlich Informationen über die richtige Vorgehensweise; der Kurs ist auch speziell für Gärtner, Mitarbeiter der kommunalen Bauhöfe und von Gartenpflegebetrieben sowie für Hausmeister von öffentlichen Einrichtungen und Wohnanlagen gedacht. Um "Obst für kleine Gärten" geht es dann am 21. Februar. Sr. Michael Neumüller vom Obstzentrum Hallbergmoos zeigt, wie man auch in kleinen Gärten eine reiche Ernte einfahren kann. "Pflanzenschutz im Zeitalter des Buchsbaumzünslers" wird dann ab 10 Uhr erörtert. Clemens Jobst zeigt die Möglichkeiten auf und was erlaubt ist und was eben nicht. Um das Thema "Natur erleben ohne Angst" geht es dann ab 13 Uhr. Über den vernünftigen Umgang mit Fuchsbandwurm, Zecke Giftpilz und Co. referiert Dr. Ute Künkele aus Petting.

Praktisch wird es dann noch einmal am Nachmittag. Ab 15 Uhr geht es bei Jürgen Gastel von der Freiwilligen Feuerwehr Neuötting um die Sicherheit in Haus und Garten. Hier besteht dann auch die Möglichkeit, ein Handlöschgerät einmal auszuprobieren.

Tagungsort ist am Dienstag und Mittwoch der Gasthof Graminger Weißbräu in Altötting; am Dienstagnachmittag findet der praktische Teil im Obstlehrgarten des Landkreises in der Josef-Neumeier- Straße statt. Weitere Informationen zu dem Gartenseminar gibt es unter 08671/502316 oder unter clemens.jobst@lra-aoe.de.

Für den praktischen Teil rät Clemens Jobst, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespfleger am Landratsamt, wetterfeste Kleidung zu tragen und Baumscheren und -sägen selbst mitzubringen.
− jo

11.11.2017
Mehr Bewusstsein für Ernährung und Natur

Herbstversammlung der Kreis-Gartler – Info-Reise 2018 führt auf die Azoren

Altötting. Rückblick auf 2017, Ausblick auf 2018 und die Präsentation einer ambitionierten Jugendaktion zu den Themen Jugend und Natur standen im Mittelpunkt der Herbstversammlung des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Altötting im Gasthof "Zwölf Apostel".

Kreisvorsitzender Stefan Jetz berichtete von der Landesverbandstagung, die am 23. September 2017 in Beilngries stattgefunden hatte. Thematisiert wurde dort die Nutzung von Randstreifen an Straßen und Bahnschienen oder Einschleifungen bei Autobahnen und Kreisverkehren, indem versucht werde, die ökologische Artenvielfalt in Form von Insekten und Kleintieren zu erhöhen.

Den "Tag der offenen Gartentür" im Juni nutzten rund 1000 Bürger, um Blicke in 13 gärtnerische Kleinode im Landkreis zu werfen. "Ich hätte schon ein flaues Gefühl im Magen, wenn ich mir vorstelle, dass durch meinen Garten 1000 Leute stapfen", gestand Kreisgeschäftsführer Clemens Jobst. Doch zur Freude aller Gartenbesitzer ging nichts kaputt, da sich die Besucher sehr achtsam durch die kleinen und großen grünen Oasen bewegten. Als Dankeschön gab es für die Gartenbesitzer ein Abendessen vom Kreisverband. Wer beim nächsten Mal 2020 dabei sein will, sollte ein Jahr vorher mit seinen Vorbereitungen beginnen, riet Stefan Jetz.

Der Kreisvorsitzende erläuterte die wichtigsten Termine für das kommende Jahr: Die Frühjahrsversammlung 2018 wird gemeinsam mit dem Vorständeseminar Anfang März 2018 erstmals als Abendveranstaltung stattfinden, ein passendes Lokal wird dafür noch gesucht.

In der Hauptversammlung im November 2018 wird es Neuwahlen geben, erklärte Jetz. Kreisfachberater und Geschäftsführer Clemens Jobst werde kurz davor in den Ruhestand gehen und deshalb liefen gerade die Bewerbungsgespräche für einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin. Es hätten sich Kandidaten aus ganz Deutschland auf die Stellenausschreibung gemeldet.

Für die Aktion "Auch Gewerbe gestaltet unsere Dörfer und Städte" wurden die Ortvorstände gebeten, maximal zwei Gewerbetreibende zu melden. Zuletzt hat der Wettbewerb 2013 stattgefunden. Anmeldeschluss ist Sommer 2018. Die Ausschreibung erfolgt durch den Kreisverband und der Festabend mit Ehrungen ist für Oktober 2018 geplant, erklärte Jobst.

Der Kinder- und Jugendwettbewerb "Streuobst-Vielfalt – beiß rein" hat zum Ziel, Wissen über Streuobst weiterzugeben und erleb- und begreifbar zu machen. "Kinder und Jugendliche müssen verstehen, dass Lebensmittel wertvoll sind", so Jobst. Jeder Gartenbauverein, der Kinder- und Jugendarbeit mache, könne sich über den Kreisverband anmelden. Die Prämierung für den 1. Sieger erfolge erst 2019 durch den Landesverband, wenn dieser seinen 125. Geburtstag feiert.

Seit acht Jahren gibt es das Gartenblattl, welches in Arztpraxen und auch am Landratsamt ausliegt. Es komme bei der Bevölkerung sehr gut an, freuten sich Jobst und Jetz. Beiträge der Ortsvereine würden noch bis 7. Januar 2018 angenommen. Die 18. Altöttinger Gartentage finden im Februar 2018 im Weißbräu Graming statt.

Unter der Leitung des Kreisjugendreferenten Peter Klinger haben vier Teilnehmerinnen an vier Seminartagen (Seminargrundlage: Bewusstseinsbildung für Ernährung und Natur) im April und Mai 2017 die Referentenausbildung zum BEN-Coach erfolgreich absolviert und dürfen sich ab jetzt so nennen und für Gartenbauvereine in Schulen und Kindergärten referieren. Das Konzept dazu wurde im Kreisverband erarbeitet. Es wurde ein Button als äußeres Zeichen dazu entworfen. Ziel ist es, das Bewusstsein der Kinder zu stärken und frühzeitig eine Veränderung von Gewohnheiten durch Wissen und Achtsamkeit einzuleiten, so Klinger. Kinder seien dann die Botschafter, die dieses Wissen auch nach Hause zu ihren Eltern tragen würden.

Hatte im Juni 2017 die Info-Reise in den Norden geführt, wo begeisterte 48 Teilnehmer rund 1 700 Kilometer durch Schweden zurücklegten, stehen im Juni 2018 die Azoren auf dem Plan. Die Vegetation der Azoren sei für Hobbygärtner hochinteressant. Wer bei dieser Info-Reise dabei sein möchte, solle sich sputen, denn es seien nur noch wenige Plätze frei, sagte Jobst.
− cs

14.10.2017
"Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage"

Kreisverband zeichnet Bürger aus, die sich am Tag der offenen Gartentür
beteiligt haben

Gartenbau-Verbandsvorsitzender Stefan Jetz (rechts) zeichnete jene 13 Gartenbesitzerfamilien aus, die beim Tag der offenen Gartentür im Juni dabei waren. − Foto: Kähsmann
Gartenbau-Verbandsvorsitzender Stefan Jetz (rechts) zeichnete jene 13
Gartenbesitzerfamilien aus, die beim Tag der offenen Gartentür im Juni dabei
waren. − Foto: Kähsmann

Winhöring. Seit 1999 findet die Aktion "Tag der offenen Gartentür" am letzten
Sonntag im Juni statt – im Landkreis im Turnus von drei Jahren. Private Gärten
laden dabei zur Besichtigung und zum Dialog zwischen Gartenfreunden ein. Heuer
war es wieder soweit, 13 Gärten öffneten ihre Pforten, deren Besitzer jetzt bei
einer kleinen Feierstunde im Gasthaus Schatz vom Kreisverband für Gartenbau und
Landespflege geehrt wurden.

Bis zu tausend Leute gingen an dem Tag von 10 bis 17 Uhr durch einzelne Gärten,
insgesamt hatten sich an diesem Tage zirka 5000 Interessierte auf den Weg
gemacht. Sie alle zeigten sich durchwegs sehr wissbegierig und nahmen die ein
oder andere Anregung für zu Hause mit, so Clemens Jobst, Geschäftsführer des
Kreisverbandes. Vorsitzender Stefan Jetz sagte, der "Tag der offenen Gartentür"
sei für die Besucher ein Erlebnis, Urlaub und Lehrstunde in einem. Was sich
ihnen präsentierte, war das Ergebnis langjähriger Arbeit, kreativer Ideen und
die Liebe zur Natur. Abseits von Stress und Hektik biete das eigene Stückchen
Land Gestaltungsspielraum und lasse die Gedanken frei werden.

Zu sehen waren, laut Jetz, Kloster-, Bauern-, Natur-, Schreber-, ländliche
Hausgarten, sowie Liebhabergarten mit Pflanzenschwerpunkte wie etwa ein
Palmengarten. Für alle gelte laut Charakterisierung des Schweizer
Landschaftsarchitekten Dieter Kienast: "Der Garten ist der letzte Luxus unserer
Tage, denn er fordert das, was in unserer Gesellschaft am kostbarsten geworden
ist: Zeit, Zuwendung und Raum."

Geehrt mit einer Ehrenurkunde und einem Buchgeschenk wurden: Karin und Reinhard
Rabenseifner, Christa Puppe, Kerstin und Karl Effenberger, Angelika und Peter
Gruber, Gerda und Franz Untermaierhofer, Hermine und Max Schwinghammer, Willi
Seidl, Zen Kloster Eisenbuch, Johann Hüttinger, Christine und Manfred
Blümlhuber, Martha und Günter Richter sowie Franz und Inge Eckl.
− red

26.6.2017
Paradiesische Vielfalt

13 Privatgärten öffneten am gestrigen Sonntag ihre Tore
Christine und Manfred Blümlhuber aus Alzgern nennen einen sehr gepflegten Blumengarten mit Rosen ihr Eigen. Der Bauerngarten ist mit viele Liebe zum Detail angelegt und bietet auch lauschige Plätzchen zum Relaxen. Und auch bei Regen ist er schön. − Fotos: Alfred Kleiner

Christine und Manfred Blümlhuber aus Alzgern nennen einen sehr gepflegten Blumengarten mit Rosen ihr Eigen. Der Bauerngarten ist mit viele Liebe zum Detail angelegt und bietet auch lauschige Plätzchen zum Relaxen. Und auch bei Regen ist er schön. − Fotos: Alfred Kleiner

Kreisvorsitzender Stefan Jetz (7.v.l.) und Kreisfachberater Clemens Jobst (r.) machten sich mit weiteren Gartenbau-Aktiven in den Orten selbst ein Bild von den Angeboten und der Freude der Besucher daran.
Kreisvorsitzender Stefan Jetz (7.v.l.) und Kreisfachberater Clemens Jobst (r.) machten sich mit weiteren Gartenbau-Aktiven in den Orten selbst ein Bild von den Angeboten und der Freude der Besucher daran.

Optimales Gartlerwetter, feucht und warm, herrschte am gestrigen Sonntag im Landkreis Altötting. Das hat perfekt gepasst zum Tag der offenen Gartentür. In 13 Gärten war viel zu sehen und zu entdecken, Gestaltungsanregungen gab es ebenso wie praktische Tipps zum Anbau, zur Pflege und zur Ernte. Paradiesische Zustände konnten entdeckt werden – im Palmengarten etwa oder auf der Aroniaplantage mit angeschlossener Saftkelterei, im üppigen Bauerngarten, wo Gemüse, Salat und Erdbeeren schier aus dem Boden schießen, oder im Wohngarten, in dem sich Mensch, Haustier und Hühner gleichermaßen wohlfühlen. Ein besonderer Anziehungspunkt war auch heuer wieder der Zen-Garten in Eisenbuch. Gartenbau-Kreisfachberater Clemens Jobst zeigte sich höchst zufrieden mit dem Tag der offenen Gartentür. Viele Bürger hätten sich gleich mehrere Gärten angeschaut, auch aus den Nachbarlandkreisen und Österreich seien Interessierte gekommen.
− ecs
Extravagant und originell ist der Knotengarten aus selbstgezogenem Buchs. Ferner bietet der Garten von Angelika und Peter Gruber in Ecking Platz für Hühnerhaltung, Gemüsebeete, Treibhaus und Freisitz.
Extravagant und originell ist der Knotengarten aus selbstgezogenem Buchs. Ferner bietet der Garten von Angelika und Peter Gruber in Ecking Platz für Hühnerhaltung, Gemüsebeete, Treibhaus und Freisitz.
Hans Hüttinger aus Marktlberg baut Aronia-Beeren in seinem Garten an. Daraus produziert er dann in der eigenen Kelterei Saft. Probieren durften die Besucher am Sonntag natürlich auch.
Hans Hüttinger aus Marktlberg baut Aronia-Beeren in seinem Garten an. Daraus produziert er dann in der eigenen Kelterei Saft. Probieren durften die Besucher am Sonntag natürlich auch.
Hans Hüttinger aus Marktlberg baut Aronia-Beeren in seinem Garten an. Daraus produziert er dann in der eigenen Kelterei Saft. Probieren durften die Besucher am Sonntag natürlich auch.

24.6.2017
Landkreis
Tag der offenen Gartentür im Landkreis Altötting: von 10 bis 13 Uhr, Altötting: Karin und Reinhard Rabenseifner, Osterwies 9; Burgkirchen: Edith Baier sowie Franz und Inge Eckl, Birkenweg 2a, Ortsteil Gendorf; Kleingartenanlage mit 84 Parzellen, Schilfkläranlage und Spielplatz vom Gartenbauverein im St. Gertrudweg 1; Neuötting: Christa Puppe, Pfarrer-Leeb-Straße 17; Alzgern: Manfred und Christine Blümlhuber, Öttinger Straße 17; Martha und Günther Richter, Alzgern 2; Erlbach: Zen-Zentrum Eisenbuch, Eisenbuch 7; Marktl: Johann Hüttinger, Besserer 8. Bei der Besichtigung der Anlage für Aroniaanbau kann man sich mit kleinen Brotzeiten, alkoholfreien Getränken (gekühlt), Kaffee und Kuchen stärken, auch auf mitgebrachten Decken (Picknick) in der Wiese. Reischach: Hermine und Max Schwinghammer, Aushofener Straße 9; Reischach/Ortsteil Ecking: Angelika und Peter Gruber in Ecking 61 ½; Willi Seidl, Oberkienberg 48; Gerda und Franz Untermaierhofer; Ecking 62; Reischach/Ortsteil Waldberg: Kerstin und Karl Effenberger, Waldberg 87.

23.6.2017
Kleinod Kleingarten

Gendorfer Schrebergartenanlage des Gartenbauvereins Burgkirchen macht beim Tag der offenen Gartentür mit
Und noch eine Besonderheit kann Gartenbauvereins-Vorsitzender Franz Eckl den Besuchern zeigen: eine Schilfkläranlage. − Fotos: Stummer

Und noch eine Besonderheit kann Gartenbauvereins-Vorsitzender Franz Eckl den Besuchern zeigen: eine Schilfkläranlage. − Fotos: Stummer

Ein Kunstwerk aus über 10000 Getränkeflaschen-Deckeln: Nicht ganz ein Jahr hat der etwas öffentlichkeitsscheue Besitzer dieses Hauses gebraucht, um aus den vielen Plastikkappen ein Bild zu hämmern.
Ein Kunstwerk aus über 10000 Getränkeflaschen-Deckeln: Nicht ganz ein Jahr hat der etwas öffentlichkeitsscheue Besitzer dieses Hauses gebraucht, um aus den vielen Plastikkappen ein Bild zu hämmern.
Burgkirchen. Fast ein Jahr lang hat er Deckel für Deckel hingenagelt. Rund 10000 gelbe, rote, blaue oder grüne Plastikkappen ergeben so ein überdimensionales Bild, das an der Front seines kleinen Gartenhäuschen angebracht ist. Schwäne am See, Blumen und bunte Muster sind auf diese Weise entstanden. Es ist ein farbenfrohes Gesamtkunstwerk, das in seiner Art einmalig im Landkreis sein dürfte. Der fleißige, aber etwas öffentlichkeitsscheue Künstler will seinen Namen lieber nicht in der Zeitung lesen, aber am kommenden Sonntag haben Gartenfreunde die Möglichkeit, diese besondere Gartenhütte und die vielen liebevoll dekorierten Gärten drumherum zu besuchen.

Denn die Kleingartenanlage im St. Gertrudweg in Gendorf beteiligt sich heuer am Tag der offenen Gartentür. Und auf 84 Parzellen verteilt zeigt sich: Gartenarbeit ist höchst persönlich, höchst kreativ und höchst verschieden. Keine Parzelle gleicht der anderen; gemein ist ihnen nur eines: Die Liebe zur Natur.

Mittendrin ist Gartenbauverein-Vorsitzender Franz Eckl, der momentan mit der Vorbereitung des großen Tages beschäftigt ist. So soll beispielsweise noch eine große Schautafel angebracht werden, auf der die Schilfpflanzenkläranlage erklärt wird, die das Abwasser reinigt. Auch den kleinen Schaukasten mit den Verrottungszeiten von Müll will er noch mit Infomaterialien füttern. Eindrucksvolle Zahlen hat der Verein darin zusammengesammelt: So erfährt der Betrachter, dass Styropor beispielsweise 6000 Jahre zum Verrotten braucht, eine Plastikflasche 500 Jahre – und auch eine Bananenschale liegt zwei Jahre als Müll herum, bis dass sie verschwindet.
Die vielen liebevollen Details machen jeden einzelnen Schrebergarten zu etwas Besonderem. Besucher dürfen am Sonntag auch mal etwas genauer in Nachbars Garten einen Blick werfen.
Die vielen liebevollen Details machen jeden einzelnen Schrebergarten zu etwas Besonderem. Besucher dürfen am Sonntag auch mal etwas genauer in Nachbars Garten einen Blick werfen.
Der Gartenbauverein Burgkirchen hat sich im Jahr 1902 gegründet und derzeit 391 Mitglieder. Im Jahr 1963 entstand die Kleingartenanlage im St. Gertrudweg in Gendorf . Sie erstreckt sich mittlerweile über eine Fläche von gut 33000 Quadratmetern. Und die Nachfrage ist groß: "Wir haben eine lange Warteliste", sagt Franz Eckl, der übrigens auch mit seinem Privatgarten im Birkenweg 2a am Tag der offenen Gartentür teilnimmt.
− jo


DIE TEILNEHMER
Altötting: Palmengarten mit Zitruspflanzen, Fuchsien und vielen anderen mediterranen Pflanzen von Karin und Reinhard Rabenseifner, Osterwies 9.

Burgkirchen: Siedlungsgarten mit begrünten Dächern und Dachterrasse von Edith Baier sowie Franz und Inge Eckl, Birkenweg 2a im Ortsteil Gendorf; Kleingartenanlage im St. Gertrudweg 1.

Neuötting: 10000 Quadratmeter großer Privatgarten von Christa Puppe, Pfarrer-Leeb-Straße 17.

Alzgern: Hausgarten mit Gemüse-Bauerngarten und vielen Rosen von Manfred und Christine Blümlhuber, Öttinger Straße 17; ländlicher Hausgarten mit ortstypischen Wild- und Zierpflanzen von Martha und Günther Richter, Alzgern 2.

Erlbach: Zen-Zentrum Eisenbuch mit Tempelanlage in original japanischer Gartenästhetik, Eisenbuch 7.

Marktl: Obstgarten mit Kelterei von Johann Hüttinger, Besserer 8.

Reischach: Hausgarten mit einer Vielfalt an Rosen und Stauden von Hermine und Max Schwinghammer, Aushofener Straße 9.

Reischach/Ortsteil Ecking: Garten mit Obstbaumbestand von Angelika und Peter Gruber in Ecking 61 ½; Garten mit Kleintierhaltung geprägt durch zahlreiche sehr alte Rosenstöcke von Willi Seidl, Oberkienberg 48; Bauerngarten für Selbstversorger mit Gewächshaus von Gerda und Franz Untermaierhofer; Ecking 62.

Reischach/Ortsteil Waldberg: Garten der guten Laune von Kerstin und Karl Effenberger, Waldberg 87.

Sämtliche Gärten können von 10 bis 17 Uhr besichtigt werden; weitere Information unter 08671/ 502316.


20.6.2017
Unter Palmen zuhause

Tag der offenen Gartentür: Karin und Reinhard Rabenseifner haben in der Osterwies ein mediterranes Kleinod geschaffen


Altötting. Mittag macht Karin Rabenseifner gerne unter Palmen. Aber während andere erst viele Hunderte Kilometer reisen müssen, fährt die Altöttingerin einfach nur nach Hause, geht in den Garten, legt sich auf die Liege und genießt den mediterranen Ausblick. Karin und Reinhard Rabenseifner haben in den vergangenen Jahren in der Osterwies bei Altötting ein Kleinod der ganz besonderen Art geschaffen.

Denn in ihrem Garten wachsen etwa 40 verschiedene Palmenarten, gedeihen Zitronen, Mandarinen, Blutorangen und Oliven. Blühen Pflanzen, "die es nicht einmal im Botanischen Garten gibt", erzählt Karin Rabenseifner fröhlich und kein bisschen Stolz schwingt in der Stimme mit, wenn sie über die Palmenpracht blickt – denn die wächst nicht von ungefähr.

Viele der Pflanzen haben die beiden selbst gezüchtet, vom Samen her aufgepäppelt und großgezogen. Die beiden Altöttinger sind absolute Exotenliebhaber. "Das war immer das, was wir wollten", erzählt Reinhard Rabenseifner. Die besondere Leidenschaft begann mit einfachen Zimmerpflanzen und kleinen Palmen im Topf. Und als die immer größer wurden, stellte sich irgendwann die Frage: Wohin damit? Nach und nach schufen sie sich so ihren eigenen Palmengarten und entwickelten sich zu Palmenexperten.

"Yucca rostrata, Trithrinax campestris, Trachycarpus wagnerianus." Aus Karin Rabenseifner sprudeln die botanischen Zungenbrecher nur so heraus, wenn sie von den Bäumen und ihren Besonderheiten erzählt. Das Ehepaar bemüht sich jeder Pflanze die Bodenbeschaffenheit anzubieten, die sie auch in ihrer Heimat haben. Und die Mühen zahlen sich aus. Gut fünf Meter hohe Palmen wachsen nun in ihrem Garten, ein üppiges Grün, das aber durchaus Aufwand macht – wenn auch nur zweimal im Jahr. Denn immer im Herbst bekommen die großen Palmen eine Einhausung, die Reinhard Rabenseifner selbst gebaut hat. Infrarotlicht schützt sie vor allzu strenger Kälte. Zudem müssen sämtliche Topfpflanzen in zwei Gewächshäuser geräumt werden – und bei gut und gerne dreihundert Töpfen eine durchaus zeitaufwändige Arbeit. Und im Frühjahr geht es dann wieder los mit dem Rausräumen. Und das Wort Bodenfrost lässt das Ehepaar hektisch werden, wie Karin Rabenseifner lachend erzählt. "Da sind wir schon abends um 21.30 Uhr raus gerannt und haben allzu empfindlichen Pflanzen wieder reingeräumt."
− jo
Im Rahmen des Tags der offenen Gartentür am 25. Juni kann von 10 bis 17 Uhr auch der Garten von Karin und Reinhard Rabenseifner, Osterwies 9 in Altötting besucht werden.

17.6.2017
Der höchst willkommene Blick in Nachbars Garten

Tag der offenen Gartentür am 25. Juni – 13 Gartler aus dem Landkreis beteiligen sich – Mit dabei auch Christa Puppe und ihr Wasserturmgarten

Die vielfältige Gartenkultur im Landkreis können Besucher am Sonntag, 25. Juni, von 10 bis 17 Uhr bei dreizehn Familien kennenlernen, die zum "Tag der offenen Gartentür" einladen. Veranstaltet vom Kreisverband für Gartenbau und Landschafspflege, ist diese Einladung eine gute Gelegenheit zum Austausch unter Hobbygärtnern, zum Fachsimpeln und zur Weitergabe des Pflanzenwissens. Im Vorfeld stellt die Heimatzeitung einige teilnehmende Gärten vor. Heute den "Wasserturmgarten" von Christa Puppe in Neuötting.

Neuötting. Das Areal überragt alles. Nicht nur die Innstadt, sondern auch die Ausmaße eines gängigen Hausgartens. Auf etwa 10000 Quadratmeter – 3000 davon in Hanglage – grünt und blüht es, was das Zeug hält. Dazu kommt beim "Wasserturmgarten", dass er nicht nur die vielfältige Natur repräsentiert – er gleicht vielmehr einem Naturerlebnis.

So lädt der große Schwimmteich zwar zum Baden ein, er enthält aber auch Schätze der Flora und ist zudem Heimstätte einiger Fische. Ein sich daneben winzig ausnehmendes Biotop beherbergt Molche und durch eine aufgehängte Schmetterlingsfalle konnte die Hausherrin von Prof. Josef H. Reichholf erfahren, dass die Artenvielfalt der Falter in ihrem Garten mit der freien Natur mithalten kann. Stichwort Artenvielfalt. Diese beeindruckt natürlich besonders bei den Pflanzen. Der jeweiligen Bodenart angepasst, blühen Rosen, Veilchenblau, Storchenschnabel, Pfingstrosen, Taglilien, Königskerzen, Schusternagerl und, und, und. Dazwischen ziehen immer wieder Kunstwerke die Blicke des Gastes auf sich. Mosaikarbeiten sind die Leidenschaft von Christa Puppe. Sie gestaltete neben Kugeln, Enten und Tischchen beispielsweise auch einen alten Fensterrahmen aus. Und, wenn sie auch keine gelernte Schreinerin ist, doch auch die Gartenmöbel rund um den Schwimmteich sind von ihrer Hand. Ein Wasserspiel und Werke aus dem Stahlsymposium von Riedersbach sind weitere Hingucker. Als neueste Errungenschaft wurde ein altes Gartenhäuschen "herausgeputzt" und mit einer Küche ausgestattet, um so Besucher besser bewirten zu können. Der Clou dabei wird eine Komposttoilette.

Der Garten wird in dritter Generation von der Familie Gratzl/Puppe bewirtschaftet. Christa Puppe und ihr Lebensgefährte Gunter Strebel haben aus dem Garten in den letzten 10 Jahren mit enormen Zeitaufwand und immenser Pflege das gemacht, was beim "Tag der offenen Gartentüre" zu bewundern ist. Entstanden aus einer ehemaligen Landwirtschaft mit Streuobstwiese liegt der Schwerpunkt des Areals, das mit vielen Sitzplätzen ausgestattet ist, neben Blühpflanzen bei ausdauernden Stauden und interessanten Gehölzen. Doch Arbeit sieht Christa Puppe nicht hinter ihrem Prachtgarten. "Das ist Hobby. So als würden andere zum Sport gehen", sagt sie dazu.

Teilnehmer
Altötting: Palmengarten mit Zitruspflanzen, Fuchsien und vielen anderen mediterranen Pflanzen von Karin und Reinhard Rabenseifner, Osterwies 9.

Burgkirchen: Siedlungsgarten mit begrünten Dächern und Dachterrasse von Edith Baier sowie Franz und Inge Eckl, Birkenweg 2a im Ortsteil Gendorf; Kleingartenanlage mit 84 Parzellen, Schilfkläranlage und Spielplatz vom Gartenbauverein im St. Gertrudweg 1.

Neuötting: 10000 Quadratmeter großer Privatgarten von Christa Puppe, Pfarrer-Leeb-Straße 17.

Alzgern: Hausgarten mit Gemüse-Bauerngarten und vielen Rosen von Manfred und Christine Blümlhuber, Öttinger Straße 17; ländlicher Hausgarten mit ortstypischen Wild- und Zierpflanzen von Martha und Günther Richter, Alzgern 2.

Erlbach: Zen-Zentrum Eisenbuch mit Tempelanlage in original japanischer Gartenästhetik, Eisenbuch 7.

Marktl: Obstgarten mit Kelterei von Johann Hüttinger, Besserer 8.

Reischach: Hausgarten mit einer Vielfalt an Rosen und Stauden von Hermine und Max Schwinghammer, Aushofener Straße 9.

Reischach/Ortsteil Ecking: Garten mit Obstbaumbestand von Angelika und Peter Gruber in Ecking 61 ½; Garten mit Kleintierhaltung geprägt durch zahlreiche sehr alte Rosenstöcke von Willi Seidl, Oberkienberg 48; Bauerngarten für Selbstversorger mit Gewächshaus von Gerda und Franz Untermaierhofer; Ecking 62.

Reischach/Ortsteil Waldberg: Garten der guten Laune von Kerstin und Karl Effenberger, Waldberg 87.

Sämtliche Gärten können von 10 bis 17 Uhr besichtigt werden; weitere Information unter 08671/ 502316.

Petra Kähsmann

6.6.2017


Raupenbekämpfung unter Hochdruck


Der Buchsbaumzünsler macht den Gärtnern heuer noch mehr zu schaffen als in den Vorjahren

Altötting. "Es war im vergangenen Jahr schon schlimm", sagt Clemens Jobst. "Aber heuer explodiert der Befall geradezu." Der Kreisfachberater für Gartenbau und Landschaftskultur im Landratsamt Altötting spricht vom Buchsbaumzünsler. "Gärtners liebstes Kind", nennt Jobst den Schädling süffisant. Denn der Zünsler stellt jeden Gartenbesitzer, der einen Buchs sein Eigen nennt, vor große Herausforderungen.

Ganz harmlos sieht er aus, der zarte weiße Falter mit den braun geränderten Flügeln. Doch wer ihn im heimischen Buchs entdeckt, sollte gewarnt sein. Der Schädling, der mutmaßlich über Ostasien nach Deutschland eingeschleppt wurde, kann verheerende Schäden an den Pflanzen anrichten. Der Falter legt seine Eier an den Blättern des Buchsbaums ab, aus denen dann die Raupen schlüpfen – mit sehr großem Appetit. Die grünen Tierchen mit den schwarzen Punkten, die bis zu fünf Zentimeter lang werden, knabbern erst die Blätter der Buchsbäume ab und machen sich dann daran, auch die Rinde der Äste abzufressen. In Rekordgeschwindigkeit werden so aus üppig grünen Buchsbäumen kahle Pflanzengerippe. Diese sterben nicht zwangsläufig ab, wenn sie einmal befallen wurden, sagt Clemens Jobst. "Sie treiben auch wieder aus." Doch machen sich die Raupen immer wieder über eine Pflanze her – von Frühjahr bis Herbst wächst etwa alle zwei Monate eine neue Zünsler-Generation heran – schwächt dies den Buchs auf Dauer so sehr, dass er den Schädlingen nichts mehr entgegen setzen kann.

Doch es gibt Hoffnung für die Gartenbesitzer. Zwei neue Schädlingsbekämpfungsmittel seien jüngst für Hobbygärtner freigegeben worden, weiß Clemens Jobst. Angewendet werden sollten sie abends, empfiehlt der Pflanzenfachmann. Dabei sollte der befallene Buchs nicht nur oberflächlich behandelt, sondern "richtig eingewässert werden". Denn die Gespinste, in denen sich die gefräßigen Raupen verbergen, sitzen im Inneren des Gehölzes. Das Pflanzenschutzmittel werde daher am Besten mit einer Spritze in den Buchs eingebracht. Hilfreich sei es ebenfalls, mit einem Hochdruckreiniger die Gespinste samt Raupen aus dem Buchs zu spülen, gibt Jobst einen weiteren Tipp. Eine Folie, unter den Pflanzen ausgelegt, sollte die Tiere auffangen. Und wohin dann mit den Raupen? Kleinere Mengen könnten – gut verpackt – über den Restmüll entsorgt werden, sagt der Gartenfachmann. Größere Mengen sollten die Gartenbesitzer dagegen zu einer örtlichen Kompostieranlage bringen, wo die Überbleibsel der Schädlinge bei mindestens 70 Grad vernichtet werden. Nicht angeraten ist es laut Jobst dagegen, die Raupen auf den eigenen Kompost zu werfen oder Pflanzenreste zur Grüngutsammelstelle zu bringen, "wo sie wochenlang herumliegen". Bei angenehmen 25 Grad Außentemperatur nämlich vermehrten sich die Tiere ungestört – und schon bald flatterten viele junge Falter davon, auf der Suche nach frischem Buchs zur Eiablage.
− gam
Tipps für den Umgang mit dem Buchsbaumzünsler und insbesondere Hinweise auf für Hobbygärtner zugelassene Spritzmittel gibt es bei Clemens Jobst im Landratsamt, 08671/502316.

 

Bis zu fünf Zentimeter messen die Raupen des Zünslers. Nach den Blättern machen sie sich auch über die Rinde her, Pflanzen können dann absterben. − Foto: dpa
Bis zu fünf Zentimeter messen die Raupen des Zünslers. Nach den Blättern machen sie sich auch über die Rinde her, Pflanzen können dann absterben. − Foto: dpa

 

Altötting | 06.06.2017 | 06:00 Uhr
Wegen Kälte-Schäden: Bei der Obsternte droht heuer der Totalausfall

von Gaby Mayer
Wessen Apfelbäume nicht schon infolge des späten Frosteinbruches aufgegeben hatten, den könnten jetzt noch Schädlinge und Pilzkrankheiten ereilen. Besonders letztere gibt es heuer vermehrt. − F.: dpa
Wessen Apfelbäume nicht schon infolge des späten Frosteinbruches aufgegeben hatten, den könnten jetzt noch Schädlinge und Pilzkrankheiten ereilen. Besonders letztere gibt es heuer vermehrt. − F.: dpa

Erst standen die Apfelbäume in voller Blüte, dann kam der Frost. Obstbauern und Gartenbesitzer im Landkreis Altötting müssen sich in diesem Jahr auf eine bescheidene Ernte einstellen, zu groß sind die Kälte-Schäden. Die Landwirte hingegen schauen der Getreide- und Maisernte recht optimistisch entgegen.

Clemens Jobst, Kreisfachberater für Gartenbau und Landschaftskultur im Landratsamt Altötting, hat es am eigenen Leib erfahren: Seine Obstbäume – Kirschen, Äpfel und Birnen gibt es in seinem Garten – versprachen im Frühjahr eine gute Ernte. "Wunderschön hat der Apfelbaum geblüht", berichtet Jobst. Doch dann kam Ende April der Kälteeinbruch, nahezu alle Blüten erfroren. Mit diesem Schicksal ist der Gartenfachmann nicht alleine. Mit Ernteeinbußen von rund 90 Prozent müssen die Obstbauern im Kreis heuer rechnen, schätzt Jobst, bei der Mehrheit wird das Saften und Einlagern der Früchte also ausfallen. Glück hat nur der, dessen Bäume erst nach dem Frost blühten oder die in besonders geschützten Lagen stehen.

Einen Strich durch die Rechnung könnten ihnen allerdings auch jetzt noch Schädlinge oder Pilzkrankheiten machen. Besonders letztere gibt es derzeit verstärkt, berichtet Clemens Jobst. Der feuchte April und die darauf folgende Wärme ließen Pilze, die beispielsweise die Schrotschusskrankheit verursachen können – befallenes Laub wirkt dabei wie von Schrotkugeln durchlöchert – bestens gedeihen.

18.03.2017
Dieser Lausbua feiert heute seinen 70. Geburtstag

Weggefährten: "Ihn bringt so leicht nichts aus der Ruhe" – Auflösung auf Seite 20
Eigentlich wollte er Gärtner werden, stattdessen ist er heute der zweite Mann im Landkreis. − Foto: privat
Eigentlich wollte er Gärtner werden, stattdessen ist er heute der zweite Mann im Landkreis. − Foto: privat

Altötting. Für Landrat Erwin Schneider ist er der politische Ziehvater gewesen, Burghausens Bürgermeister Hans Steindl bezeichnet den heutigen Jubilar und sich selbst lachend als den "Altbestand im Landkreis. Wir beide halten seit 1972 wacker die Fahne der Kommunalpolitik in die Höhe." Und auch Clemens Jobst, Kreisfachberater in Sachen Pflanzen und Bäume, kennt ihn bestens: "Man könnte sich keinen besseren Kreisvorsitzenden für die Gartler vorstellen", sagt er. "Alles was er macht, macht er hundertprozentig." Unkompliziert und zuverlässig sei er, sagt Jobst. Bürgermeister Steindl hebt noch das ausgeglichene Naturell hervor. "Ihn bringt so leicht nichts aus der Ruhe." Ja, ihm sei etwas väterlich-gemütliches zueigen, so die einhellige Meinung der Weggefährten. Vielleicht ist es auch der gestutzte Bart, der ihm auch schon den Spitznamen "Nikolaus" einbrachte – damals beim Wahlkampf 1994.

Der derart gelobte Jubilar, dessen Name erst auf Seite 20 dieser Ausgabe aufgelöst wird, feiert am heutigen Samstag seinen 70. Geburtstag und bezeichnet sich selbst als jemanden, der "wenn ich etwas mache, dann mache ich es mit der ganzen Hand". Und das ist viel: Er saß von 1986 bis 2004 im Bayerischen Landtag, er war Stadtrat in Altötting, zweiter Bürgermeister des Wallfahrtsortes, Ort- und Kreisvorsitzender der CSU, seit 1972 sitzt er im Kreistag, engagiert sich im Gartenbauverein, dessen Kreisvorsitzender er zudem ist, er ist Mitglied in zahlreichen Vereinen in Altötting und Umgebung und seit 2002 stellvertretender Landrat des Landkreises. Er organisiert Wallfahrten – Liederbücher selbstverständlich inklusive. Interessiert sich für Heimatgeschichte und engagiert sich in der Pfarrei. Seine überregionale Medienpräsenz aber ist einem Verein geschuldet, zu dem er eher durch einen Zufall kam: dem Verband der Königstreuen, dessen Vorsitzender er ebenfalls ist.

"Wir hatten damals einen König-Ludwig-Stammtisch", erzählt er. Eigentlich nur ein Spaß unter Freunden, die sicher gehen wollten, dass man sich nicht aus den Augen verliert. Eines Tages kam aber der Verband der Königstreuen auf den Altöttinger zu und fragte ihn, ob er angesichts des passenden Stammtisches nicht das Patriotentreffen für den Verband organisieren könne. Er konnte – inklusive König-Ludwig-Kutsche, Bierzelt und mehr. Das Halbscharige war noch nie das Seine.

Er sei niemand, der ruhige dasitze und die Hände in den Schoße lege, sagt der seit heute 70-Jährige von sich. Selbst wenn er mal einen freien Tag habe – ganz ohne Termine, dann "würde ich wahrscheinlich in den Garten gehen und weiterarbeiten." Stets habe er eine Aufgabe gehabt, oft bis tief in die Nacht am Schreibtisch gesessen. Waren es zu Landtagszeiten noch bis 60-Stunden-Wochen, so sind es heute trotz Ruhestand noch gut und gerne 40 Stunden in der Woche. "Aber ich mache es gerne."

Der Mann mit dem gestutzten Bart ist in Unterschlottham, damals noch Gemeinde Kastl, aufgewachsen. "Und eigentlich wollte ich Gartler werden." Ein Berufswunsch, den ihm der Berufsberater damals ausredete. Er solle lieber noch weiter zur Schule gehen. Also tat er wie geheißen, wurde schließlich Rechtspfleger, ging hinaus in die Großstadt – und kam dann doch wieder in seine Heimat. "Es gibt kein Einfamilienhaus, das näher am Kapellplatz liegt, als meines", sagt er und die Freude darüber ist ihm anzusehen. Der Glaube spielte stets eine große Rolle in seinem Leben. "Nein, er war stets Mittelpunkt", verbessert er. Noch heute geht er einmal die Woche spät nachts, von Mitternacht bis 1 Uhr, in die Andachtskapelle zum Beten. "Es gibt mit Ruhe", sagt er. Und Kraft für die vielen Aufgaben, die tagsüber auf ihn warten.
− jo


18.03.2017
Stefan Jetz ist der Jubilar

 

Die meisten werden es erraten haben: Stefan Jetz, stellvertretender Landrats des Landkreises, ist der Lausbua auf Seite 19. − Foto: Stummer
Die meisten werden es erraten haben: Stefan Jetz, stellvertretender Landrats des Landkreises, ist der Lausbua auf Seite 19. − Foto: Stummer

Altötting. Gleich eine ganze Festwoche steht nun Stefan Jetz bevor: Der Kommunalpoltiker aus Altötting feiert am heutigen Samstag seinen 70. Geburtstag und statt einem großen Fest hat er seine Einladungen über die nächsten Tage verteilt (siehe auch Seite 19). "So hat man viel mehr Zeit für den einzelnen", findet er. Noch bis Freitag ziehen sich die Feierlichkeiten hin.

Das Wochenende ist engen Weggefährten, Freunden und vor allem seiner Familie reserviert. Der zweifache Vater ist mittlerweile auch vierfacher Opa und die Zeit mit den Kleinen ist ihm wichtig. "Sie wollen auch was von ihrem Opa."

Langsam, ganz langsam versucht Stefan Jetz die Fülle der Aufgaben etwas zurückzufahren, "Man wird ja nicht jünger", sagt der Träger Bayerischen Verdienstordens schmunzelnd. Aber auf einen Schlag aufhören, das mag er nicht. Das Politische liegt in seiner Familie: Auch sein Großvater, sein Vater und seine Brüder sind oder waren in der Kommunalpolitik aktiv. Da, wo er lebt, etwas mitzugestalten, das sei stets seine Motivation gewesen.
− jo


15.03.2017
14 Gärten gewähren Einblick

Am 25. Juni ist wieder "Tag der offenen Gartentür" – Kreisverband will Kinder- und Jugendbildung forcieren

 

Auch das Zen-Zentrum in Eisenbuch bei Erlbach wird am 25. Juni wieder mit dabei sein beim "Tag der offenen Gartentür". − Foto: Stummer
Auch das Zen-Zentrum in Eisenbuch bei Erlbach wird am 25. Juni wieder mit dabei sein beim "Tag der offenen Gartentür". − Foto: Stummer

Altötting. Nach mehrjähriger Pause ist es heuer wieder soweit: Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege lädt zum Tag der offenen Gartentür. 14 Gärten können dabei am 25. Juni besichtigt werden, wie Geschäftsführer Clemens Jobst bei der Kreisversammlung im Altöttinger "Zwölf Apostel" mitteilte.

Zugänglich sind Jobst zufolge in Altötting ein Palmengarten in der Osterwies, in Neuötting ein 10000 Quadratmeter großer Stadtgarten, drei Siedlungsgärten in Alzgern, ein Hausgarten und die Kleingartenanlage in Burgkirchen, fünf Gärten in und um Reischach, in Erlbach das Zen-Zentrum Eisenbuch und in Marktl der Besserer-Hof mit Aronia-Anbau. Flyer und Plakate sollen noch an die Gartenbauvereine herausgegeben werden, so Jobst, damit entsprechende Werbung für die Aktion gemacht werden kann.

Zur Kreisversammlung konnte Vorsitzender Stefan Jetz die Vorsitzenden von 22 Vereinen der insgesamt 25 Ortsvereine begrüßen. Ihnen stellte er nochmal den Kooperationsvertrag zwischen dem Kreisverband und der Südostbayernbahn vor, dank dessen die Mitglieder der Gartenbauvereine des Landkreises ab 1. April das Südostbayernticket zu günstigeren Preisen bekommen (Anzeiger berichtete). Bedingung ist dabei Jetz zufolge, dass einer der Bahnreisenden einen gültigen Mitgliederausweis des Landesverbandes vorweisen kann.

Kassier Georg Keller präsentierte den Finanzbericht 2016 mit einem Plus von 3305 Euro, resultierend aus der Mitgliedsbeitragserhöhung durch den Landesverband. Kassenrevisor Helmut Häring bescheinigte eine sorgfältige und vollständige Buchführung. Dem folgte die einstimmige Entlastung von Schatzmeister und Vorstandschaft. Für das laufende Jahr plant Keller mit 1500 Euro an Ausgaben für die Ausbildung von Kinder- und Jugendreferenten. In diesem Zusammenhang will Kreisjugendreferent Peter Klinger ein Seminar zum Themenbereich "Umwelt" und "Gesunde Kost" abhalten, bei dem die Betreuer der Ortsvereine geschult werden sollen. Ziel ist, durch regelmäßige, bewusstseinsbildende Referate an Schulen und Kindergärten Kinder, Eltern, Erziehende und Interessierte für die Vereine zu gewinnen. In vier Nachmittagsschulungen sollen auf Themen wie "Umwelt (Wasser, Quell des Lebens)", "Saisonfrüchte (Erdbeeren, Spargel, Rhabarber etc.)", "der ideale Pausensnack", "Gemüse aus der Region", "Zucker, die süße Droge" und "Lebensräume der Natur" eingegangen werden.

Geschäftsführer Jobst gab bekannt, dass beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden" Winhöring zum Bezirksentscheid angemeldet wurde und die Bewertungskommission am 27. Juni um 12 Uhr in Winhöring zu einer zweieinhalbstündigen Besichtigung eintrifft. Erfreut zeigte sich Jobst angesichts des mit 130 Teilnehmern erneut ausgebuchten Altöttinger Gartenseminars.

Am Ende der Veranstaltung präsentierte Jetz das neue Gartenblattl des Kreisverbandes. In einer Auflage von 2500 Stück in Hochglanz stellen der Kreisverband und 21 Vereine vor, was sie im vergangenen Jahr geleistet und heuer geplant haben. Das Gartenblattl liegt im Landratsamt, in den Sparkassen und bei den örtlichen Gartenbauvereinen auf.
− red

09.03.2017
Gartler fahren günstiger

Eine Kooperation mit der SOB beschert den Vereinsmitgliedern ein spürbar günstigeres Südostbayern-Ticket

Von Mühldorf aus reicht das SOB-Netz bis München, Landshut, Passau, Rosenheim und Salzburg. Innerhalb dieses Radius können Nutzer des Südostbayern-Tickets einen Tag lang beliebig viel Zug fahren. − Foto: Kleiner
Von Mühldorf aus reicht das SOB-Netz bis München, Landshut, Passau, Rosenheim und Salzburg. Innerhalb dieses Radius können Nutzer des Südostbayern-Tickets einen Tag lang beliebig viel Zug fahren. − Foto: Kleiner

Altötting. Gartenbauer und Zug? Auf den ersten Blick ist da kein direkter Zusammenhang zu sehen. Doch gerade die Gartler im Landkreis sind es, die künftig spürbar günstiger mit der Südostbayernbahn fahren dürfen. Möglich macht das ein Kooperationsvertrag, den Kreisvorsitzender Stefan Jetz mit dem Mühldorfer Bahnableger geschlossen hat.

Konkret besagt die Vereinbarung, dass Mitglieder eines Gartenbauvereins aus dem Landkreis in Zukunft weniger für das sogenannte Südostbayern-Ticket zahlen müssen. Der dem Bayernticket ähnliche Fahrschein kostet normalerweise 18 Euro für den ersten Reisenden und fünf Euro für jeden Mitfahrer über 14 Jahre.

Für die Gartler hingegen entfällt ab 1. April die Zusatzgebühr für den Mitfahrer. Damit können für 18 Euro künftig zwei Erwachsene einen Tag lang im gesamten SOB hin- und herfahren. Erst ab dem dritten Mitfahrer sind fünf Euro fällig. Das normalerweise auf fünf Personen beschränkte Ticket wird dank der Kooperation um einen Mitfahrer erweitert, sprich: Für 38 Euro können nicht wie sonst üblich fünf, sondern sechs Personen über 14 Jahre fahren. Dabei müssen die Mitfahrer nicht ebenfalls Mitglieder in einem Gartenbauverein sein. Es reicht, wenn sich einer in der Gruppe entsprechend ausweisen kann und sein Name auf dem Ticket steht.

Gültig ist das Südostbayern-Ticket im gesamten Netz der SOB, also von Mühldorf aus nach München, Rosenheim, Landshut, Passau und Simbach. Ebenso können damit Salzburg und Ruhpolding angefahren werden, so wie das auch beim Bayernticket der Fall ist. Anders als mit diesem dürfen allerdings nicht die Münchner MVV-Systeme, etwa die S-Bahn, genutzt werden. Um den frühmorgendlichen Pendlerverkehr profitträchtiger halten zu können, gilt das Südostbayern-Ticket wochentags erst ab 9 Uhr. Am Wochenende entfällt diese Einschränkung.

Dass ausgerechnet die Mitglieder der Gartenbauvereine im Landkreis in den Genuss der Vergünstigung kommen, hat Vorsitzendem Stefan Jetz zufolge mit einem Vorstoß der Südostbayernbahn zu tun. Das Unternehmen sei auf ihn zugekommen. Die Vereinbarung gelte vorerst für ein Jahr, wobei er hoffe, dass sie verlängert wird, so Jetz, der die Modalität gestern Abend auch bei der Jahresversammlung des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege vorstellen wollte.

Bei der SOB selbst schließt man dergleichen nicht aus. Die Kooperation sei fürs erste für eine einjährige Testphase ausgelegt, heißt es bei der Mühldorfer Bahntochter, wo man von einer "Win-Win-Situation" spricht: günstige Tickets für die eine, Werbung und eine höhere Auslastung für die andere Seite. Entsprechend soll die Kooperation auch nicht auf die Gartenbauer beschränkt bleiben. Fünf Vereinbarungen sind für den Anfang geplant. Partner sind unter anderem mehrere Gewerkschaften, Gespräche gibt es auch mit der AOK. Generell sei man für weitere Angebote offen, so die SOB-Aussage – doch müsse auch klar sein, dass die Vergünstigungen begrenzt sind.
− ckl

 

09.03.2017 | 05:00 Uhr
Gartler sparen beim Bahnfahren

Eine Kooperation mit der SOB beschert den Vereinsmitgliedern ein spürbar günstigeres Südostbayern-Ticket
Altötting. Gartenbauer und Zug? Auf den ersten Blick ist da kein direkter Zusammenhang zu sehen. Doch gerade die Gartler im Landkreis sind es, die künftig spürbar günstiger mit der Südostbayernbahn fahren dürfen. Möglich macht das ein Kooperationsvertrag, den Kreisvorsitzender Stefan Jetz mit dem Mühldorfer Bahnableger geschlossen hat.

Konkret besagt die Vereinbarung, dass Mitglieder eines Gartenbauvereins aus dem Landkreis in Zukunft weniger für das sogenannte Südostbayern-Ticket zahlen müssen. Der dem Bayernticket ähnliche Fahrschein kostet normalerweise 18 Euro für den ersten Reisenden und fünf Euro für jeden Mitfahrer über 14 Jahre.

Für die Gartler hingegen entfällt ab 1. April die Zusatzgebühr für den Mitfahrer. Damit können für 18 Euro künftig zwei Erwachsene einen Tag lang im gesamten SOB-Netz hin- und herfahren. Erst ab dem dritten Mitfahrer sind fünf Euro fällig. Das normalerweise auf fünf Personen beschränkte Ticket wird dank der Kooperation um einen Mitfahrer erweitert, sprich: Für 38 Euro können nicht wie sonst üblich fünf, sondern sechs Personen über 14 Jahre fahren. Dabei müssen die Mitfahrer nicht ebenfalls Mitglieder in einem Gartenbauverein sein. Es reicht, wenn sich einer in der Gruppe entsprechend ausweisen kann und sein Name auf dem Ticket steht.

Gültig ist das Südostbayern-Ticket im gesamten Netz der SOB, also von Mühldorf aus nach München, Rosenheim, Landshut, Passau und Simbach. Ebenso können damit Salzburg und Ruhpolding angefahren werden, so wie das auch beim Bayernticket der Fall ist. Anders als mit diesem dürfen allerdings nicht die Münchner MVV-Systeme, etwa die S-Bahn, genutzt werden. Um den frühmorgendlichen Pendlerverkehr profitträchtiger halten zu können, gilt das Südostbayern-Ticket wochentags erst ab 9 Uhr. Am Wochenende entfällt diese Einschränkung.

Dass ausgerechnet die Mitglieder der Gartenbauvereine im Landkreis in den Genuss der Vergünstigung kommen, hat Vorsitzendem Stefan Jetz zufolge mit einem Vorstoß der Südostbayernbahn zu tun. Das Unternehmen sei auf ihn zugekommen. Die Vereinbarung gelte vorerst für ein Jahr, wobei er hoffe, dass sie verlängert wird, so Jetz, der die Modalitäten gestern Abend auch in der Jahresversammlung des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege vorstellen wollte.

Bei der Südostbayernbahn selbst schließt man dergleichen nicht aus. Die Kooperation sei fürs erste für eine einjährige Testphase ausgelegt, heißt es bei der Mühldorfer Bahntochter, wo man von einer "Win-Win-Situation" spricht: günstige Tickets für die eine, Werbung und eine höhere Auslastung für die andere Seite. Entsprechend soll die Kooperation auch nicht auf die Gartenbauer beschränkt bleiben. Fünf Vereinbarungen sind für den Anfang geplant. Partner sind unter anderem mehrere Gewerkschaften, Gespräche gibt es auch mit der AOK. Generell sei man für weitere Angebote offen, so die SOB. Doch müsse auch klar sein, dass die Vergünstigungen begrenzt sind.
− ckl

07.03.2017
KREISNACHRICHTEN
Gartler beschäftigen sich mit Tag der offenen Gartentür
Altötting. Um den Bezirksentscheid zum Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" geht es am morgigen Mittwoch, 8. März, bei der Jahresversammlung des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege. Ab 19.30 Uhr geht es im Altöttinger Gasthof "Zwölf Apostel" desweiteren um den Haushaltsplan für 2017, den Tag der offenen Gartentür sowie um die Jugendarbeit. Außerdem wird das neue Gartenblattl vorgestellt und verteilt.

24.02.2017
"Allein die Dosis macht ein Gift"

130 Teilnehmer beim 17. Altöttinger Gartenseminar – "Beide Tage waren sehr gut besucht"
Seit Jahren ein gefragtes Angebot: Die Seminare, die Kreisfachberater Clemens Jobst organisiert, waren heuer ausgebucht. Insbesondere der praktische Teil am Dienstag ist stets beliebt. − Fotos: Stummer
Seit Jahren ein gefragtes Angebot: Die Seminare, die Kreisfachberater Clemens Jobst organisiert, waren heuer ausgebucht. Insbesondere der praktische Teil am Dienstag ist stets beliebt. − Fotos: Stummer

Gartenbauingenieur Gerhard Kraus aus Rosenheim informierte in Sachen Giftpflanzen.
Gartenbauingenieur Gerhard Kraus aus Rosenheim informierte in Sachen Giftpflanzen.

Altötting. 17 Mal schon hat Clemens Jobst, Kreisfachberater in Sachen Pflanzen und Bäume, das alljährliche Gartenseminar organisiert. Und ein Ende ist nicht in Sicht: Denn das Seminar, das heuer am 21. und 22. Februar stattfand, zieht Hobbygärtner, Bauhofmitarbeiter, Hausmeister und mehr gleichermaßen an. "Heuer haben wir direkt Leuten absagen müssen", erzählt Jobst. Es gab deutlich mehr Anfragen als Plätze, vor allem für den praktischen Teil am Dienstag. Im Obstlehrgarten des Landkreises vis-à-vis zum König-Karlmann-Gymnasium wird dann direkt an Baum und Strauch Hand angelegt und der Zuschnitt ganz praktisch geübt.

Gut besucht waren aber auch die Vorträge am Mittwoch. Wespen- und Bienenfachmann Karl Lipp referierte zum Thema "Wildbienen als Indikator für eine intakte Umwelt", Claudia Bruns, psychologische Astrologin aus Emmerting erklärte den Zuhörern die Vorgehensweise, wenn man nach den Mondphasen gärtnern möchte; ganz praktische Tipps in Sachen Sicherheit gab es von Kriminalhauptkommissar a.D. Günter Völker. Er hatte das Thema "Schutz vor Kriminalität – Schutz im Haus und Garten" auf den Seminarplan gesetzt. Den Abschluss machte schließlich Gartenbauingenieur Gerhard Kraus. Er war zum Thema "Giftpflanzen im Haus, im Garten und im öffentlichen Grün" geladen worden. Grundsätzlich gelte der bekannte Satz des mittelalterlichen Arztes Paracelsus "Allein die Dosis macht ein Gift" , betonte Kraus. Speziell im Umgriff von Kindergärten oder Spielplätzen gebe es aber durchaus einige Bäume und Sträucher, von deren Anpflanzung er abrate. Dazu zählen: Goldregen, Pfaffenhütchen, Stechpalme, Seidelbast und Eibe. Insbesondere die auffallenden Früchte seien für kleine Kinder allzu verlockend. "Deswegen ist es sinnvoll, Kindergärten und Kitas von solchen Giftpflanzen freizuhalten." Ansonsten gelte es, Kindern so früh wie möglich, den richtigen Umgang mit der Natur beizubringen. Im Vergiftungsfall sollte sofort Kontakt zur Giftinformationszentrale aufgenommen werden, betonte Kraus. Der Giftnotruf München ist unter 089/19240 zu erreichen; sollten erste Vergiftungserscheinungen auftreten, gehören die Kinder in ärztliche Behandlung und wenn möglich sollten Teile der verdächtigen Pflanze gleich mitgebracht werden.

"Fast jeder hat giftige Pflanzen im Garten", betonte Kraus, denn auch Liguster, Rosskastanie, Efeu, Maiglöckchen oder Oleander gehören zu den Giftpflanzen. Umso wichtiger sei der richtige Umgang mit ihnen. Bei anderen Pflanzen wiederum seien nur Teile giftig, aber das müsse man eben wissen, so Kraus. Als Beispiel hierfür nannte er die Kartoffel: So schmackhaft die Knolle sei – alle oberirdischen Teile sind giftig.

Auch 2018 soll es wieder ein Gartenseminar geben, erklärt Clemens Jobst. Solange die Nachfrage derart hoch ist, macht er weiter. "Ich bin sehr positiv überrascht und es freut mich einfach."
− jo


21.2.2017

Fotos vom ersten Gartentag am 21.2.2017

 

 

 

 

 

 

 

 


18.02.2017
Den Garten richtig richten
Altötting. Zwei Tage lang dreht sich beim Gartenseminar des Landratsamtes wieder alles ums heimische Grün. Am 21. und 22. Februar rücken Mitarbeiter des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege und die Naturschutzbehörde des Landratsamtes wieder mit Gartenschere und Säge aus und geben Tipps in Sachen "der richtige Schnitt". Denn nur dann erwartet den Gartler eine ertragreiche Ernte. Die Nachfrage hinsichtlich des Seminars ist groß und so sind die Plätze für den Dienstag bereits vergeben. "Hier müssen wir Interessenten schon absagen", bedauert Kreisfachberater Clemens Jobst (Bild). Über 100 Anmeldungen hat er bereits für den Dienstag, am Mittwoch jedoch können noch wissensdurstige Gartler hinzukommen.
Klarer Schwerpunkt des ersten Tages ist am Dienstag, 21. Februar, das richtige Schneiden der Pflanzen, wobei heuer nicht nur Privatgärten im Fokus der Organisatoren stehen, sondern auch Straßenbäume und solche in Wohnanlagen. Neben Kreisfachberater Jobst wird auch Gartenpfleger Günter Edelmüller ab 8.30 Uhr in wechselnden Vorträgen erklären, wie Wild- und Ziersträucher passend geschnitten werden und welche Grundlagen es beim Obstbaumschnitt braucht. Am Nachmittag geht es im Obstlehrgang ans Praktische. Am Mittwoch, 22. Februar, stehen zunächst Wildbienen und eine bienenfreundliche Gestaltung des Gartens auf dem Programm. Später wird Astrologin Claudia Bruns vom Gärtnern nach Mondphasen erzählen, am frühen Nachmittag dann Kriminalhauptkommissar a.D. Günter Völker über den Schutz von Haus und Garten vor Einbrechern aufklären. Am Nachmittag geht es um Giftpflanzen.
Das Seminar ist wie immer kostenlos und findet im Altöttinger Gasthof "Zwölf Apostel" statt. Anmeldung beim Landratsamt unter 08671/502316 bzw. per E-Mail an clemens.jobst@lra-aoe.de.

− red/F.: Archiv jo

25.01.2017
Den Garten richtig richten
Altötting. Sträuchern und Bäumen rücken der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege und die Naturschutzbehörde des Landratsamtes Ende Februar wieder auf den Leib. Beim 17. Gartenseminar dreht sich zwei Tage lang wieder alles ums heimische Grün.
Klarer Schwerpunkt des ersten Tages ist am Dienstag, 21. Februar, das richtige Schneiden der Pflanzen, wobei heuer nicht nur Privatgärten im Fokus der Organisatoren stehen, sondern auch Straßenbäume und solche in Wohnanlagen. Neben Kreisfachberater Clemens Jobst (Bild) wird auch Gartenpfleger Günter Edelmüller ab 8.30 Uhr in wechselnden Vorträgen erklären, wie Wild- und Ziersträucher passend geschnitten werden und welche Grundlagen es beim Obstbaumschnitt braucht. Am Nachmittag geht es im Obstlehrgang ans Praktische. Am Mittwoch, 22. Februar, stehen zunächst Wildbienen und eine bienenfreundliche Gestaltung des Gartens auf dem Programm. Später wird Astrologin Claudia Bruns vom Gärtnern nach Mondphasen erzählen, am frühen Nachmittag dann Kriminalhauptkommissar a.D. Günter Völker über den Schutz von Haus und Garten vor Einbrechern aufklären. Am Nachmittag geht es um Giftpflanzen.


Das Seminar ist wie immer kostenlos und findet im Altöttinger Gasthof "Zwölf Apostel" statt. Anmeldung beim Landratsamt unter 08671/502316 bzw. per E-Mail an clemens.jobst@lra-aoe.de.
− red/F.: Archiv jo

12.11.2016
Gartler schicken Winhöring ins Rennen

Teilnahme am Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" − Tag der offenen Gartentür am 25. Juni
Jugendbeauftragte Peter Klinger nutzte das Treffen auf Kreisebene, um für eine intensive Jugendarbeit zu werben. − Foto: Becker
Jugendbeauftragte Peter Klinger nutzte das Treffen auf Kreisebene, um für eine intensive Jugendarbeit zu werben. − Foto: Becker

Altötting. Drei zentrale Anliegen werden die Gartler des Kreisverbandes im kommenden Jahr beschäftigen: Winhörings Teilnahme am Bezirksentscheid "Unser Dorf soll schöner werden – unser Dorf hat Zukunft", der"Tag der offenen Gartentür" am 25. Juni 2017 und der weitere Ausbau der Jugendarbeit. Das wurde bei der Herbstversammlung des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege am vergangenen Mittwoch im Gasthof Zwölf Apostel in Altötting deutlich, zu der über 50 Mitglieder der örtlichen Gartenbauvereine gekommen waren.

Ausbau der Jugendarbeit zentrales Anliegen
Einen Großteil der Sitzung nahmen die Beratungen hinsichtlich Winhörings Wettbewerbsteilnahme ein. Bei einer Ortsbegehung und Prüfung des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege, an der auch die Abteilungen Hochbau und Naturschutz des Landratsamtes beteiligt waren, kam heraus, dass Winhöring gute Chancen haben könnte. "Es geht nicht nur darum, dass die öffentlichen Grünanlagen und die Gärten gut aussehen", erklärte Stefan Jetz, stellvertretender Landrat und Vorsitzender des Kreisverbandes. Für den Wettbewerb, der seit 1961 veranstaltet wird, spielt auch eine Rolle, wie es mit der Versorgungslage durch Geschäfte des täglichen Bedarfs, mit Medizinern und Apotheken oder auch mit der Anbindung an den ÖPNV aussieht. "Es geht darum dass die Orte eine nachhaltige Entwicklung nachweisen", so Kreisgeschäftsführer Clemens Jobst. Da habe sich nach Ansicht der Verantwortlichen im Landratsamt Winhöring gut positioniert, wie man auch in der Broschüre der Gemeinde sehen kann, sodass man eine Bewerbung für den Bezirksentscheid befürwortet.

Ein zweiter Themenschwerpunkt war der "Tag der offenen Gartentür" am 25. Juni 2017. Im dreijährigen Wechsel mit den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land besuchen "Gartler" aus den Landkreisen hierfür einander gegenseitig und blicken hinter die privaten Gartentüren. Die teilnehmenden Gärten für das kommende Jahr stehen bereits fest, darunter ein "Palmengarten" in Altötting, ein Grundstück in Neuötting, mehrere Gärten in Alzgern und Reischach sowie der "ZEN-Klostergarten" in Erlbach und der Aroniabauer in Marktl.

Jugendbeauftragter Peter Klinger nutzte das Treffen auf Kreisebene, um für eine intensivere Jugendarbeit zu werben: 13 der insgesamt 25 Mitgliedsvereine haben bereits eigene Jugendabteilungen, die anderen könnten nun den bayernweiten Jugendwettbewerb 2018 "Streuobst-Vielfalt, beiß rein" zum Anlass nehmen, ihre Jugendarbeit zu intensivieren. Hierzu stellte der Jugendbeauftragte Klinger ein Konzept vor.

Dabei verwies er auch auf das Jubiläum des Landesverbandes, der im Jahr 2019 sein 100-jähriges Bestehen feiern wird: Um das Jubiläum auch für die hiesigen Vereine zu nutzen, will sich der Jugendbeauftragte Peter Klinger um eine rege Teilnahme der Regionalverbände an dem Jugendwettbewerb
"Streuobst-Vielfalt, beiß rein"
"Streuobst-Vielfalt, beiß rein" bemühen. Dessen Sieger soll dann auf dem Jubiläum des Landesverbandes gekürt werden. Klinger plant nun mit Unterstützung des Kreisverbandes eine Schulung für bis zu zehn interessierte Mitglieder auf die Beine zu stellen, bei der sich die Teilnehmer zu Jugendreferenten ausbilden lassen können. Schulungsinhalte sind sowohl fachlicher, wie auch organisatorischer Natur, damit die Ortsvereine beispielsweise an den Schulen Informationsveranstaltungen anbieten können.

"Es sollte überall an den Kindergärten und Schulen jährlich wiederkehrende Informationsveranstaltungen geben, bei denen es um Bewusstseinsbildung für Natur und Umwelt bei unseren jungen Mitmenschen geht", so Klinger. Es wäre im Sinne des Kreisvorstandes, wenn sich aufgrund dieser Aktivitäten dann in den Ortsvereinen auch lebendige Jugendgruppen bilden würden, die dann idealerweise erfolgreich am Jugendwettbewerb 2018 teilnehmen können.
− pbj

08.11.2016
KREISNACHRICHTEN
Herbstversammlung der Kreis-Gartler

Altötting. Die Herbstversammlung des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege findet am Mittwoch, 9. November, ab 19.30 Uhr im Gasthaus Zwölf Apostel in Altötting, Bruder-Konrad-Platz 2-4, statt. Themen sind die Landesverbandstagung im September in Nördlingen, der Tag der offenen Gartentür am 25. Juni 2017 im Landkreis Altötting, die Wettbewerbe "Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden" sowie "Streuobst-Vielfalt – Beiß rein", das Vereins-Gartenblattl, die 17. Altöttinger Gartentage sowie ein Bericht über die Schottland-Reise und ein Ausblick auf die Info-Reise 2017 nach Schweden.

21.09.2016
Wohin mit dem Fallobst?

Die Obsternte fällt heuer nur mäßig aus – Was nicht direkt verwertet wird, ist immer noch gut fürs Entsaften
Äpfel der Sorte "Berner Rosenapfel" präsentiert Kreisfachberater Clemens Jobst hier im Obstlehrgarten neben dem Sportgelände des König-Karlmann-Gymnasiums. 1990 wurden dort 50 alte Sorten gepflanzt. − Foto: Blech
Äpfel der Sorte "Berner Rosenapfel" präsentiert Kreisfachberater Clemens Jobst hier im Obstlehrgarten neben dem Sportgelände des König-Karlmann-Gymnasiums. 1990 wurden dort 50 alte Sorten gepflanzt. − Foto: Blech

Altötting/Mehring. Auch wenn die Temperaturen bis vor kurzem noch nicht an den Herbst denken ließen, so ist die Obsternte bereits in vollem Gange. Allzu viel versprechen sollte man sich davon heuer allerdings nicht, erklärt Clemens Jobst, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Altötting.

Keine Obstsorte ist ihm zufolge dieses Jahr besonders ergiebig gewesen. Manche Apfelsorten hätten ganz ausgesetzt und insgesamt sei die Ernte sowohl in Vielfalt als auch in Ertrag unterdurchschnittlich. Dies ist insofern weniger schwerwiegend, als im Landkreis Altötting kaum Erwerbsobstbau betrieben wird. Als Gründe für die mäßige Ernte führt Jobst zum einen den trockenen Frühling sowie die mangelhafte Befruchtung wegen geringen Insektenfluges an; besorgniserregend sei insbesondere, dass er sehr wenige Bienen gesichtet habe. Darüber hinaus habe Blütenfrost gerade den Kirschen geschadet.
In der eigenen Packpresse in Mehring kümmert sich der örtliche Gartenbauverein um die Bestände seiner Mitglieder. Nach dem Pressen wird der Saft in einen Großbehälter gepumpt und pasteurisiert. − Foto: Wimmer
In der eigenen Packpresse in Mehring kümmert sich der örtliche Gartenbauverein um die Bestände seiner Mitglieder. Nach dem Pressen wird der Saft in einen Großbehälter gepumpt und pasteurisiert. − Foto: Wimmer

Zudem haben Jobst zufolge starke Regenfälle während des Vegetationshauptschubs von Ende April bis Anfang Juli, wenn Blätter und Blüten üppig sprießen, Pilz- und Schädlingsbefall begünstigt, gerade weil die Baumkronen angesichts der Regenfrequenz nicht vollständig trocknen konnten und Pilzsporen unter solchen Bedingungen prächtig gediehen. Immerhin sieht er die Einbußen beim Erwerbsobstbau nicht ganz so gravierend, da dort Pflanzenschutzwarndienst und Pflanzenschutzmittel vor den schlimmsten Ernteeinbrüchen bewahren.

Denjenigen, die trotz einer insgesamt eher wenig zufriedenstellenden Ernte nicht wissen, was sie mit ihrem Fallobst anfangen sollen, rät Jobst, eine private Kelterei, wie sie die Firma Pölz in Garching betreibt, oder die Obstpressen beispielsweise der Gartenbauvereine von Kastl, Mehring, Tüßling oder Winhöring aufzusuchen, um Saft aus den garteneigenen Früchten zu gewinnen. Jedoch stehen die Obstpressen in der Regel nur Vereinsmitgliedern zur Verfügung. Most wird in Winhöring ebenfalls hergestellt, jedoch nur für das vereinseigene Mostfest. Im Landkreis gebe es keine Mostereien, an die man sich als Privatperson wenden kann. Allerdings mahnt Gartenfachmann Jobst zur Vorsicht: Da einige Bäume bereits frühzeitig ihre Früchte abwerfen, so dass diese zum Teil eine Woche lang herumliegen, sind diese aufgrund von Pilz- und Schädlingsbefall zur Weiterverarbeitung unbrauchbar.

Wie das Saftpressen von Obst vonstatten geht, weiß Maria Eimannsberger vom Gartenbauverein Mehring, in deren Hof die vereinseigene Packpresse steht: Das Obst wird in eine dafür vorgesehene Mühle gefüllt und zerkleinert – geeignet für die Mehringer Saftpresse sind Äpfel, Birnen und Quitten; für Weintrauben bräuchte der Verein eine andere Mühle. Der Brei wird auf Tücher verteilt und diese dann zusammengeschlagen, gleichsam eingepackt – daher die Bezeichnung "Packpresse". Die Pakete werden sodann aufeinandergeschichtet und in die hydraulische Presse befördert. Danach wird der Saft in einem Pasteurisiergerät auf 83 Grad Celsius erhitzt und im Anschluss in Tüten abgepackt, in denen er mindestens sechs Monate haltbar ist. Aus einem Zentner Äpfel oder Birnen lassen sich so etwa 30 Liter Saft gewinnen. Die Rückstände aus dem Pressverfahren gehen dann in die Wildfütterung.
− wb

21.07.2016
Mangelerscheinungen bei Obstbäumen

Clemens Jobst berät in Gartenfragen
Nicht immer sind Schädlinge oder Pilzkrankheiten die Ursache für braune Blätter – auch Kaliummangel kann der Grund sein. − F.: Kummer
Nicht immer sind Schädlinge oder Pilzkrankheiten die Ursache für braune Blätter – auch Kaliummangel kann der Grund sein. − F.: Kummer

Altötting. Warum nur werden die Blätter seiner beiden Apfelbäume jetzt schon braun? Diese Frage stellte sich Anzeiger-Leser Otto Kummer. Clemens Jobst, Experte in Sachen Garten beim Landratsamt Altötting stellt hierzu fest: "Nicht immer sind Schädlinge oder Pilzkrankheiten die Ursache für braune Blätter."

Die braunen Blätter hier sind nicht von Pilzkrankheiten oder Schädlingen hervorgerufen worden, sondern die Ursache liegt in der Ernährung der Bäume. "Wir Gartenbesitzer wissen genau, wenn wir im Gemüsegarten gute und qualitativ hochwertige Ernten haben wollen, wir entsprechend den Bedürfnissen der Kulturen Nährstoffe in Form von Dünger in den Boden geben müssen. Diese Regel ist im Gemüsegarten jedem bekannt", betont Jobst.

Und auch bei Obstbäumen ist eine gute und gesunde Ernte vom ausgewogenen Nährstoffangebot abhängig. Braunverfärbende Blätter können Anzeichen von Pilzbefall sein, zeigen aber auch Missstände in der Nährstoffver-sorgung an.

"Hier ist Kaliummangel zu sehen", erklärt Jobst weiter. Dieser beginne zuerst an mittleren und älteren Blättern. An den Blatträndern und an der Blattspitze zeigen sich dann sogenannte Chlorosen, die später in Nekrosen – also braunes bis rotbraunes, abgestorbenes Pflanzengewebe – übergehen. Der Kaliumgehalt in der Pflanze ist zusammen mit dem Stickstoff der höchste aller Nährstoffe. Kalium reguliert den Innendruck der Zellen. Damit spielt es eine zentrale Rolle für den Wasserhaushalt der Pflanze. Ein stärkerer Kaliummangel äußert sich deshalb oft in Form einer "Welketracht", die Blätter hängen schlapp herab. Neben der Frostresistenz steigert Kalium auch die Festigkeit des Gewebes und damit die Standfestigkeit sowie die Widerstandskraft gegen Schaderreger. Ein Mangel bewirkt außerdem bei Obst und Gemüse eine Verschlechterung des Geschmacks und der Haltbarkeit.

Zahlreiche Bodenuntersuchungen bayernweit zeigen, dass Gemüsegärten oft sehr hohe Gehalte an Kalium aufweisen, bei Obstbäumen und Beerenobst dagegen kommen niedrige bzw. zu geringe Gehalte deutlich häufiger vor. Die Folgen von heißen Sommern aber auch ein zu starker Fruchtbehang bei Jungbäumen kann diese Mangelerscheinung noch begünstigen. Bei Jungbäumen, die einen zu starken Behang haben, sollte man grundsätzlich den Fruchtbehang ausdünnen.

Eine starke Mangelerscheinung lässt sich durch eine Düngung (40 – 60 g pro qm) mit Azet VitalKali oder gleichwertigem Dünger beheben. Dieser organische Kaliumdünger wird schnell aufgenommen und die Pflanze erholt sich sichtbar. Sinnvoll wäre aber, zuvor eine Bodenuntersuchung durchzuführen, in dem der Boden auf alle Hauptnährstoffe durchleuchtet wird.
− red

10.06.2016
Noch weitgehend im grünen Bereich

Neben Wiesen und Raps steht auch das Getreide gut im Saft. Die ausgiebigen Regenfälle der vergangenen Wochen haben ihm nicht geschadet. Gewisse Abstriche gibt es bislang nur beim Mais. − F.: Kleiner
Trotz Sonnenmangel und Unwettern können Landwirte und Hobbygärtner bislang zufrieden sein mit dem Jahresverlauf

Neben Wiesen und Raps steht auch das Getreide gut im Saft. Die ausgiebigen Regenfälle der vergangenen Wochen haben ihm nicht geschadet. Gewisse Abstriche gibt es bislang nur beim Mais. − F.: Kleiner

Altötting. Ein paar Tage Sonne – dann war’s das auch schon wieder in Sachen Sommer. Weil die warme Jahreszeit heuer so gar nicht recht in die Gänge kommen will und ein Unwetter das nächste jagt, fürchtet so mancher Gartenbesitzer schon um Ernte und Bestand. Wirklichen Grund zur Sorge aber gibt es bislang nicht, wie Nachfragen bei den Experten zeigen.

"Bislang sieht es eigentlich ganz zufriedenstellend aus", sagt Clemens Jobst, Kreisfachberater für Gartenbau und Landschaftskultur. So sehr der Regen der vergangenen Wochen auch Badefreunde nervt – für die Pflanzen kommt er Jobst zufolge weitgehend recht. "Zu Jahresbeginn hätte er sogar noch etwas früher einsetzen können."

Einen leichten Dämpfer hat der bisherigen Bilanz der späte Frost Ende April beschert. In Teilen des Landkreises fiel nochmals Schnee, dazu herrschten nachts Minustemperaturen. Das hat sich auch bei einigen Pflanzen bemerkbar gemacht. "Bei manchem Nussbaum oder auch bei freistehenden Pfirsichen und Aprikosen gibt es Frostschäden", erklärt Clemens Jobst.

Und auch der Fruchtbehang fällt mitunter etwas mau aus. "Die Blüte war super, aber es waren stellenweise kaum Insekten unterwegs", sagt der Gartenexperte. Betroffen sind neben Kirsche und Zwetschge auch Apfelbäume. Wobei sich Jobst zufolge im Landkreis ein sehr unterschiedliches Bild ergibt. Es gebe auch Bereiche, wo genügend Insekten unterwegs gewesen seien.

Auch deswegen ist es seiner Meinung nach für eine wirkliche Ernteprognose noch zu früh. "Da muss man noch abwarten. Es kann noch einiges passieren." Positiv sei bislang jedenfalls die Schädlingsentwicklung – mit Ausnahme des Buchsbaumzünslers, der mittlerweile im ganzen Landkreis wütet (siehe Kasten). Was Gartenbesitzer Jobst zufolge derzeit tun können ist, die Pflanzen regelmäßig auf Pilze oder Schädlingsbefall zu untersuchen, um notfalls frühzeitig eingreifen zu können.

Entspannt sieht man die Lage beim Töginger Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten – zumindest in der Landwirtschaftsabteilung. Zwischendurch habe es zwar einen leichten Mangel an Regen gegeben, zuletzt aber sei die Wassermenge mehr als ausreichend gewesen , erklärt Pflanzenbau-Fachmann Dr. Bernhard Hübner. Dass Schnee und Frost über den Winter einmal mehr nahezu ausgefallen sind, hat sich vor allem beim Wintergetreide bemerkbar gemacht. Die Bestände seien "überdimensional gut", die Qualität dagegen "eher schlechter" – oder anders erklärt: "viele Körner, aber eher kleine."

Was Krankheiten und Schädlinge angeht, sieht es Hübner für den landwirtschaftlichen Bereich ähnlich positiv wie Jobst für den Garten. Und in Bezug auf den späten Frost können die Landwirte Hübner zufolge etwas gelassener sein. Beim Raps sei die Blüte bereits abgeschlossen gewesen, und der Mais sei infolge der Kälte zwar stellenweise etwas gelblich und auch länger im Boden gewesen, aber dass es größere Verluste gegeben habe, habe er nicht gehört. "Er hat auf jeden Fall das Wasser gekriegt, dass er braucht", sagt der AELF-Mitarbeiter.

Noch ein Dritter sieht die bisherige Lage weitgehend gelassen: Anton Föggl, Kreisobmann des Bauernverbandes. Zwar beurteilt er die Lage beim Mais etwas negativer als das beim AELF der Fall ist, das Wachstum sei mittlerweile deutlich hinter dem sonstigen Zeitplan, doch sei der Mais grundsätzlich eine Pflanze, die einiges wegstecken könne, so Föggl. Zufrieden ist er, was die sonstigen Pflanzen angeht, Getreide und Gras etwa. "Da kann sich heuer keiner beschweren", sagt der BBV-Obmann, der jetzt zunächst auf trockenes Wetter hofft, um die durchnässten Areale zu trocknen, und dann auf schwülwarmes – am besten tagsüber sonnig und nachts der eine oder andere Regenschauer.
− ckl

10.06.2016
DER BUCHSBAUMZÜNSLER: Schrecken der Gartenbesitzer

 

Vor einigen Jahren vermutlich aus Asien eingeschleppt, verbreitet sich der Buchsbaumzünsler rasant. − Foto: Jobst

Vor einigen Jahren vermutlich aus Asien eingeschleppt, verbreitet sich der Buchsbaumzünsler rasant. − Foto: JobstVor einigen Jahren vermutlich aus Asien eingeschleppt, verbreitet sich der Buchsbaumzünsler rasant. − Foto: Jobst


Altötting. Seit langem ziert der Buchsbaum die Gärten. Heuer allerdings sind seine Besitzer in Sorge. Grund ist ein Schädling, der in diesem Jahr deutlich verstärkt und nahezu im gesamten Landkreis auftritt: der Buchsbaumzünsler (lat. Cydalima perspectalis). Was es mit ihm auf sich hat, erklärt Kreisfachberater Clemens Jobst vom Landratsamt.

Ihm zufolge handelt es sich um einen Falter, weiß mit schwarzem Muster und braunen Außenrändern an den Vorderflügeln, der seine Eier an den äußeren Blättern des Buchsbaums ablegt. Daraus schlüpfen grüne, schwarz gepunktete Raupen, die bis zu fünf Zentimeter lang werden können und erst die Blätter und anschließend sogar die Rinde an den Ästen fressen. Dabei können die Pflanzenteile des Buchsbaums oberhalb der Fraßstelle absterben. Stark befallene Pflanzen sehen meist beige-gelblich aus, haben wenige Blätter, dafür häufig Nester mit eingesponnenen Raupen.

Der Falter, der nur ca. acht Tage lebt und vermutlich vor einigen Jahren aus Ostasien eingeschleppt wurde, sitzt vornehmlich an der Unterseite der Blätter. Bei guten klimatischen Bedingungen entsteht von Frühjahr bis Spätsommer etwa alle zwei Monate eine neue Generation. Ein Falter kann bis zu 150 Eier ablegen. Die letzte Generation überwintert zwischen den Blättern und Ästen in einem Kokon aus verklebten Blättern und Spinnweben. Dieser Umstand erschwert Jobst zufolge auch die Bekämpfung der Schädlinge.

Der Befall beginnt meist an den unteren Ästen. Erst bei fortschreitendem Befall wird auch das Innere der Pflanze geschädigt. Wegen der dicht bewachsenen Äste und der Verzweigung ist es allerdings schwierig, einen Befall frühzeitig zu erkennen.

Betroffen sind vor allem die in Deutschland beheimateten Arten "Gewöhnlicher Buchsbaum" (Buxus sempervirens) und der seltener vorkommende "Kleinblättrige Buchsbaum" (Buxus microhylla). Ein befallener Baum stirbt nicht zwangsläufig ab, sondern kann sich durchaus wieder erholen, sofern er ansonsten gesund ist und die Nährstoff- und Wasserversorgung gewährleistet ist.

Jobst zufolge sind die Erfahrungen in der Bekämpfung des Buchsbaumzünslers noch gering. Das rechtzeitige Erkennen des Befalls sei die Grundlage einer erfolgreichen Bekämpfung. Daher empfiehlt er, im Frühjahr die Buchsbäume regelmäßig zu inspizieren, wobei Pheromonfallen unterstützend verwendet werden können.

Der Hobbygärtner sollte bei Befall die Schädlinge zuerst per Hand absammeln. Ist der Befall großflächiger, so könne man die Buchsbäume mit einem Hochdruckreiniger abspritzen, wobei die Spritzdüse in den Buchsbaum hineingehalten werden müsse. Durch Auslegen einer Folie könne man das Eindringen der abgeschwemmten Schädlinge ins Erdreich verhindern. Insektizide hätten sich als eher weniger erfolgreich herausgestellt. Die für den Hausgarten zugelassenen Präparate seien meist nur von geringer Wirkung. Keinesfalls sollten sie vorbeugend angewendet werden, sondern erst bei Befall und dann unbedingt bis in das Zentrum der Pflanze hinein.

Ist der Buchsbaum bereits stark geschädigt, kann ein starker Rückschnitt das Gehölz noch vor dem endgültigen Absterben bewahren. Im kommenden Jahr müsse dann allerdings peinlichst genau darauf geachtet werden, dass kein neuer Befall auftritt. Ansonsten sei der Baum nicht mehr zu retten.

Nur in Extremfällen sollten Buchsbäume Jobst zufolge gerodet werden. Falls es allerdings doch dazu kommt, rät der Fachmann, die abgeschnittenen Pflanzen luftdicht zu verpacken und in den Müll zu geben oder zu verbrennen – um eine weitere Verbreitung des Schädlings zu verhindern.
− red

05.03.2016
Geheime Gärten entdecken

Kreisverband für Gartenbau und Landespflege richten 2017 wieder "Tag der Offenen Gartentür" aus
2017 können sich Pflanzenliebhaber beim "Tag der Offenen Gartentür" wieder Inspirationen für die Gestaltung und Bepflanzung des eigenen Gartens holen. Erste Infos dazu gab es am Mittwoch von Geschäftsführer Clemens Jobst (kleines Bild rechts) und Vorsitzendem Stefan Jetz (links). − Fotos: Preißler
Altötting. Über ein Jahr ist es noch hin bis zum "Tag der Offenen Gartentür" – am 25. Juni 2017. Ab sofort können sich jedoch schon Interessierte, die ihren Garten für Besucher öffnen möchten, beim Kreisverband für Gartenbau und Landespflege am Landratsamt melden. Diese lange Vorlaufzeit brauche es, so Geschäftsführer Clemens Jobst bei der Frühjahrshauptversammlung am Mittwoch, um ein abwechslungsreiches Programm zusammenstellen zu können.

Vorsitzender Stefan Jetz freut sich schon auf diese Veranstaltung, die alle drei Jahre im Landkreis Altötting stattfindet: "Jedes Mal, wenn ich einen fremden Garten besuche, lerne ich wieder etwas dazu", sagte er am Mittwoch. Die Kreisvorstandschaft hofft auf tatkräftige Unterstützung der Ortsverbände bei der Akquise von Gartenrefugien im Landkreis. "Von der fernöstlichen Zen-Anlage bis zum traditionellen Bauerngarten ist alles erwünscht", betonte Clemens Jobst vor den rund 80 Vertretern der Gartenvereine. Die Vielfalt bei der Gestaltung und die Tatsache, dass diese Grünanlagen normalerweise nicht zugänglich sind, machen den "Tag der Offenen Gartentür" für Pflanzenliebhaber umso interessanter.



2017 können sich Pflanzenliebhaber beim "Tag der Offenen Gartentür" wieder Inspirationen für die Gestaltung und Bepflanzung des eigenen Gartens holen. Erste Infos dazu gab es am Mittwoch von Geschäftsführer Clemens Jobst (kleines Bild rechts) und Vorsitzendem Stefan Jetz (links). − Fotos: Preißler

In einer zweiten Sache wendet sich der Gartenbau-Kreisverband an die Ortsvereine: Das Staatministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten lobt zum 26. Mal den Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden" aus. Angesprochen sind die Kommunen im Freistaat, Projekte ins Leben zu rufen, die das Dorfleben erhalten und das Zusammenleben auf zukunftsfähige Beine stellen. Gemeinden mit bis zu 3000 Einwohnern sind teilnahmeberechtigt. Der Wettbewerb startet heuer auf Kreisebene und durchläuft bis 2019 die Bewertungsstufen auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene. Der Kreisverband für Gartenbau ruft die Ortsvereine auf, Gemeinderäte und Bürgermeister zu mobilisieren, das eigene Dorf für den Wettbewerb bis 1. Juni beim Landratsamt anzumelden.

Vorsitzender Stefan Jetz zeigte sich im Gasthaus "Zwölf Apostel" sehr zufrieden über die Rekordbeteiligung an den 16. Altöttinger Gartentagen Ende Februar

(Anzeiger berichtete). "Selbst aus Österreich kommen die Leute", berichtete Geschäftsführer Clemens Jobst den Orts-Vorständen in einer kurzen Rückschau. Kassier Georg Keller stellte die aktuellen Haushaltszahlen vor. Das Vermögen des Kreisverbandes belief sich zum 31. Dezember 2015 nach Abzug der treuhänderisch verwalteten Reisekosten auf rund 13100 Euro. Ausgaben von rund 6700 stehen Einnahmen von rund 8000 Euro gegenüber.

Einstimmig beschlossen die Anwesenden, zehn Prozent der Mitgliedsbeiträge den freien Rücklagen zuzuführen. Clemens Jobst verlas in Vertretung für die entschuldigten Kassenprüfer Helmut Häring und Rudi Aigner deren Prüfbericht. Dem Schatzmeister wurde eine übersichtliche und sorgfältige Kassenführung bescheinigt. Die Mitglieder entlasteten die Vorstandschaft einstimmig.

Im Haushaltsplan 2016 sind Ausgaben in Höhe von rund 8400 Euro veranschlagt. Georg Keller rechnet mit Einnahmen von rund 9300 Euro, so dass die Vorstandschaft Mehreinnahmen von 900 Euro erwartet.

1000 Euro hatte der Kreisverband bereits 2015 an Ausgaben eingeplant für die Ausbildung von neuen Jugendleiterin in den Ortsverbänden. Dieser Betrag ist jedoch nicht abgerufen worden. Stefan Jetz appellierte, 2016 diese Gelegenheit zu nutzen und damit in die eigene Nachwuchsarbeit zu investieren. Die Ausbildung zum Jugendleiter umfasst drei Wochenendkurse in einem Umweltzentrum sowie einen großen Erste-Hilfe-Kurs.

Jugendreferent Peter Klinger wird 2016 das Thema "Wasser" in den Mittelpunkt der Nachwuchsarbeit rücken. Geplant sind Aktionen in den Schulen und Kindergärten, um bereits bei Kindern das Bewusstsein zu schärfen, wie wichtig sauberes Wasser für den Menschen und die Natur ist.
− kp

 

27.02.2016
"Das Grundwasser verzeiht nicht"

Im Fokus des 16. Altöttinger Gartenseminars: Der richtige Einsatz chemischer Helfer zum Schutz von Boden und Wasser

von Maria Christoph

Auf den richtigen Schnitt kommt es an: Die Seminarteilnehmer bei der Praxis. − Foto: Häring
Auf den richtigen Schnitt kommt es an: Die Seminarteilnehmer bei der Praxis. − Foto: Häring

Altötting. Nicht nur für Hobby- und Berufsgärtner ist er das A und O: Der Boden ist die zentrale Lebensgrundlage für Pflanzen, Tiere und Menschen. "Böden sind kostbarste Güter der Menschheit, die es zu schützen gilt", heißt es in der Bodencharta des Europarat. Ausgleichskörper, Filter, Puffer gegen Schadstoffe und Nährstoffspeicher, der Boden ist ein Multi-Tasking-Genie. Beim 16. Altöttinger Gartenseminar rufen Helmut Kronawitter und Thomas Lantenhammer vom Wasserwirtschaftsamt Traunstein daher zu besonderen Sorgfalt im Umgang mit der "chemischen Keule", Dünge- und Pflanzenschutzmitteln auf, um den Boden gesund zu halten.

Organisiert wurde die zweitägige Fortbildung vom Kreisverband für Gartenbau und Landespflege in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt und unter der Leitung von Kreisfachberater Clemens Jobst. Kreisvorsitzender und stellvertretender Landrat Stefan Jetz eröffnete die Veranstaltung am 23. Februar im Gasthaus "12 Apostel". Mit Regenjacken, warmen Schuhen und dem richtigen Gartenwerkzeug ausgerüstet, folgte auf jede Theoriestunde direkt die Praxis für die Seminarteilnehmer.

Der Grenzwert liegt bei 50 mg Nitrat pro Liter
Am Eröffnungstag drehte sich in Theorie und Praxis alles rund um den "richtigen Schnitt": Worauf müssen Hobby- und professionelle Gärtner bei Wild- und Ziersträuchern oder beim Beschneiden bestimmter Obstbäume achten? Immer häufiger würden Sträucher wahllos auf einer Höhe abrasiert, um anschließend wieder besenartig auszutreiben, doch ein falscher Schnitt bewirkt die schnellere Alterung, erklärt Referent Günter Edelmüller, Gartenpfleger des Kreisverbandes für Gartenbau Traunstein.

Am Folgetag ging es um den Feind aller Gartenliebhaber. Peter Gasteiger von der Klostergärtnerei Gars referierte über die Welt der Schnecken: Eine weltweit in vielen Arten vorkommende, hochintelligente Tierart, die den Hobby- und Berufsgärtner durch ihren nicht zu stillenden Hunger bis zur Weißglut ärgert, so Gasteiger.

Michael Luckas, Vorsitzende des Verbandes, nahm die Teilnehmer mit auf eine Reise in eine Zeit, in der das Wetter nur anhand der genauen Beobachtung von Pflanzen, Tieren, Wind und Wolken eingeschätzt werden konnte. Die rechtzeitige Ernte sicherte das Überleben, entschied über den Hunger der Familie. Daraus können Gärtner auch heute noch lernen, erklärt Luckas. Die eigenen Beobachtungen sind auch heute nicht zu vernachlässigen, denn regionales Wetter unterscheidet sich oftmals von der angekündigten Großwetterlage.

Bald ist wieder Sommer und Zeit für Beet- und Balkonpflanzen. Udo Freitag, Gärtnermeister aus Trostberg, gab Profi-Tipps für Einkauf, Verwendung und Pflege der verschiedenen Pflanzenarten, die laut Freitag nicht nur für Garten, Balkon und Friedhof geeignet sind, sondern auch in Repräsentationsflächen, wie Verkehrskreisel und öffentlichen Blumenbeeten verwendet werden können.

"Schützen kann man nur, was man kennt", sagt Helmut Kronawitter. Der Vortrag des Hydrologen Kronawitter rundete die 16. Altöttinger Gartentage am Mittwochnachmittag ab. "Die Erde hält schützend ihre Hand über Boden und Untergrund", dazu gehört auch das Grundwasser. Früher galt die Dünge-Regel "viel hilft viel"., Ein Trugschluss, erklärt Kronawitter, Pflanzenschutzmittel könnten zwar im Oberboden verarbeitet werden, aber mit dem Sickerwasser ins Grundwasser und somit in das Trinkwasser gelangen. Können sie nicht abgebaut werden, sickern sie in den Boden oder werden abgespült. Und: "Das Grundwasser verzeiht nicht und hat ein langes Gedächtnis."

Beim Gewässerschutz spielen Mineralsalze, wie Nitrat-Stickstoff durch Streuabbau und Phosphat, eine wichtige Rolle. Nitrat, der Hauptpflanzennährstoff, kann aber im Boden nicht gespeichert werden und wird bei entsprechenden Bedingungen in das Grundwasser ausgewaschen. Es sei daher "geachtet und geächtet", erklärt Kronawitter. Im Boden darf der Anteil den Trinkwassergrenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter nicht übersteigen. Wie jeder dazu beitragen kann, sei nicht allzu schwer, erklärt Kronawitter: Düngen je nach Nährstoffgehalt, den richtigen Zeitpunkt der Düngung abwarten, vorzugsweise organische Dünger und Kompost verwenden, für einen guten Hummusgehalt im Boden sorgen und mulchen. Am wichtigsten bleibe jedoch die Regeln: "Immer zuerst den gesunden Menschenverstand walten lassen", sagt Kronawitter.

"Schädigungen vermeiden"
Nur vier bis fünf Prozent der bayerischen Landesfläche sind Wasserschutzgebiete, das Problem seien vor allem wirtschaftliche Interessen der Landwirte, sagt Kronawitter. "Jeder kann Schädigung vermeiden und einen Beitrag zum Grundwasserschutz leisten", sagt Kronawitter, da etwa zwanzig Prozent der Pflanzenschutzmittel auf Verkehrsflächen, öffentlichen Flächen, Industrieflächen und privaten Gärten aufgefunden werden. Die Belastung des Trinkwassers im Landkreis Altötting und seinen Gemeinden weckte das Interesse der Teilnehmer. Schirmherr Clemens Jobst plädiert an jeden Gartler alle zwei bis drei Jahre den eigenen Gemüsegarten untersuchen zu lassen und so den Schadstoffgehalt im Grundwasser möglichst zu reduzieren.

27.02.2016
Jahrestreffen der Gartler
Altötting. Mit dem Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" und dem Tag der offenen Gartentür 2017 beschäftigt sich der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege bei seiner Jahresversammlung am Mittwoch, 2. März. Daneben wird ab 19.30 Uhr im Gasthof "Zwölf Apostel" das neue "Gartenblattl" vorgestellt.

 

23.2.2016
Fotos vom Baumschnitt beim Gartentag 2016

 

 

 

 

 

19.02.2016
Gartenseminar widmet sich Zuschnitt und Wetterprognose

Jetzt noch Anmeldemöglichkeit für zweitägigen Kurs in der kommenden Woche

Altötting. Mit seinem Gartenseminar startet der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege in die "Freiluftsaison". Die zweitägige Veranstaltung findet am Dienstag und Mittwoch, 23. und 24. Februar, jeweils ab 8.30 Uhr im Gasthaus "Zwölf Apostel" statt. Am ersten Tag geht es ausschließlich um das Thema Baum- und Strauchschnitt an Wild- und Ziersträuchern ebenso wie an Obstbäumen und an Bäumen im öffentlichen Bereich. Nachmittags ab 13 Uhr werden unter Leitung von Clemens Jobst, Günter Edelmüller, Barbara Jüngling und Klaus Wunder im Obstlehrgarten an der Josef-Neumeier-Straße praktische Schnittübungen gemacht. Werkzeug ist mitzubringen.

Thematisch breiter gefächert ist der zweite Seminartag. Um 8.30 Uhr geht es los mit Tipps zur Schneckenbekämpfung und dann weiter mit Hinweisen zur eigenen Wetterprognose auf der Basis von altem Wissen. Ab 13 Uhr werden Neuheiten und Bewährtes für die Beet- und Balkonpflanzensaison präsentiert. Ab 14.45 Uhr geht es um den Schutz von Grund- und Trinkwasser bei der Pflege von Grünflächen.
− ecs


26.1.2016
Gartenseminar: Von Baumschnitt bis Grundwasserschutz
Altötting. Mit seinem Gartenseminar startet der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege heuer zum 16. Mal in die "Freiluftsaison". Die zweitägige Veranstaltung findet am Dienstag und Mittwoch, 23. und 24. Februar, jeweils ab 8.30 Uhr im Gasthaus "Zwölf Apostel" in Altötting statt.

Nach der Begrüßung durch Kreisvorsitzenden Stefan Jetz und Kreisfachberater Clemens Jobst geht es am ersten Tag ausschließlich um das Thema Baum- und Strauchschnitt an Wild- und Ziersträuchern ebenso wie an Obstbäumen oder an Bäumen im öffentlichen Bereich. Nachmittags ab 13 Uhr werden unter Leitung von Clemens Jobst, Günter Edelmüller, Barbara Jüngling und Klaus Wunder im Obstlehrgarten des Landkreises an der Josef-Neumeier-Straße in Altötting praktische Schnittübungen gemacht. Werkzeug ist mitzubringen.

Thematisch breiter gefächert ist dann der zweite Seminartag, Mittwoch, 24. Februar: Um 8.30 Uhr geht es los mit Tipps zur Schneckenbekämpfung und dann weiter mit Hinweisen zur eigenen Wetterprognose auf der Basis von altem Wissen. Ab 13 Uhr werden Neuheiten und Bewährtes für die bevorstehende Beet- und Balkonpflanzensaison präsentiert und ab 14.45 Uhr geht es um den Schutz von Grund- und Trinkwasser bei der Pflege von privaten und öffentlichen Grünflächen.
− ecs

21.11.2015
Bronze für die Nummer 1

Friedhofswettbewerb: Altötting siegt vor Haiming und Burgkirchen

Gut gelaunte Preisträger: Landespräsident Wolfram Vaitl (links) beglückwünschte die Bürgermeister Johann Krichenbauer (Burgkirchen), Wolfgang Beier (Haiming) und Herbert Hofauer (Altötting) zu den ersten drei Plätzen im Friedhofswettbewerb. Kreisverbandsvorsitzender Stefan Jetz (2. von rechts) und stellvertretender Bezirksvorsitzender Thomas Janschek (rechts) schlossen sich der Gratulation an. − Foto: Preißler
Gut gelaunte Preisträger: Landespräsident Wolfram Vaitl (links) beglückwünschte die Bürgermeister Johann Krichenbauer (Burgkirchen), Wolfgang Beier (Haiming) und Herbert Hofauer (Altötting) zu den ersten drei Plätzen im Friedhofswettbewerb. Kreisverbandsvorsitzender Stefan Jetz (2. von rechts) und stellvertretender Bezirksvorsitzender Thomas Janschek (rechts) schlossen sich der Gratulation an. − Foto: Preißler

Haiming. Mit einem Festabend hat der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Altötting den Erfolg beim landesweit ausgelobten Wettbewerb "Unser Friedhof – Ort der Würde, Kultur und Natur" besiegelt. Der Altöttinger Parkfriedhof in Schlottham ist als schönste Ruhestätte für Verstorbene mit einer Bronzeplakette ausgezeichnet worden, dahinter liegen der historische Kirchenfriedhof in Haiming und die Grabanlage an der Oberen Terrasse in Burgkirchen.

Rund 140 Gäste fanden sich am Mittwoch zur Feierstunde im Saal der Gastwirtschaft "Unterer Wirt" in Haiming ein. Unter ihnen waren die 16 Friedhofsträger mit den dazu gehörenden Ortsvereinen für Obst- und Gartenbau. Kreisvorsitzender Stefan Jetz dankte allen Teilnehmern für ihr Mitmachen. Für Jetz ist die stolze Zahl der Anmeldungen ein Beweis dafür, dass "den Gemeinden die Friedhofskultur am Herzen liegt". Für den Kreisverband, so Geschäftsführer Clemens Jobst, war der Wettbewerb Anlass, sich mit der Gestaltung der Grabanlagen bewusst auseinander zu setzen. Alle Teilnehmer erhielten aus den Händen von Wolfram Vaitl, Landespräsident für Gartenbau und Landespflege, eine Urkunde.

Die Friedhofskultur ist einem großen Wandel unterworfen. Dafür spricht die steigende Zahl der Feuerbestattungen, die laut Landesverband mittlerweile mehr als die Hälfte aller Beisetzungen ausmachen. Landespräsident Vaitl sprach sich dafür aus, am Ort der letzten Ruhestätte eine gewisse Freiheit in der Gestaltung zuzulassen, damit der Friedhof auch zukünftig Spiegelbild einer Gemeinde bleibe.

Stellvertretender Bezirksvorsitzender Thomas Janschek referierte über die "Symbolik der Pflanzen zwischen Leben und Tod". Der Haiminger Theaterverein empfing anschließend die Festgäste im "Königlich Bayerischen Amtsgericht" auf der Anklagebank. Gastgeber Wolfgang Beier, Bürgermeister von Haiming, erinnerte in seinem Grußwort zuvor an die lange Theatertradition im örtlichen Obst- und Gartenbauverein. Bereits das Premierenstück "Der Fährmann von Haunreit" vor 25 Jahren hatte das Spiel vom Leben und Sterben thematisiert. Heute zeigt die Bronzefigur des Fährmanns, die den Tod verkörpert, Richtung Kirchenfriedhof und erinnert die Lebenden, dass auch sie einmal dorthin müssen.
− kp

14.11.2015
Ruhe sanft im Grünen

Kreisverband für Gartenbau richtet Festabend für Friedhofs-Wettbewerb aus

Kunstvoll geschmiedete Eisenkreuze prägen den "Altenheimfriedhof" in Haiming. Hier wurden früher Knechte und Mägde bestattet, die keine Verwandtschaft mehr hatten. Nicht zuletzt dieser Besonderheit hat der Haiminger Friedhof seinen 2. Platz beim Wettbewerb "Unser Friedhof" zu verdanken. − Foto: Preißler
Kunstvoll geschmiedete Eisenkreuze prägen den "Altenheimfriedhof" in Haiming. Hier wurden früher Knechte und Mägde bestattet, die keine Verwandtschaft mehr hatten. Nicht zuletzt dieser Besonderheit hat der Haiminger Friedhof seinen 2. Platz beim Wettbewerb "Unser Friedhof" zu verdanken. − Foto: Preißler

Altötting/Haiming. Mit einem Festabend in Haiming ehrt der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege am 18. November die Preisträger des Wettbewerbs "Unser Friedhof – Ort der Würde, Kultur und Natur" auf Landkreisebene. Der Landesverband hatte in Kooperation mit den Kreisverbänden zur Teilnahme aufgerufen. Eine Fachjury kürte, wie berichtet, den Altöttinger Parkfriedhof in Schlottham zur schönsten letzten Ruhestätte, dahinter folgen der Friedhof Haiming und die Anlage an der Oberen Terrasse in Burgkirchen.

Clemens Jobst, Geschäftsführer des Kreisverbands, stellte den Delegationen aus den Obst- und Gartenbauvereinen bei der Jahresherbstversammlung am Mittwochabend das Programm des Festabends vor. Die Friedhofsträger, die am Wettbewerb teilgenommen haben, werden mit einer Urkunde ausgezeichnet. Gartenexperte Thomas Janscheck hält einen Vortrag zur "Symbolik der Pflanzen zwischen Leben und Tod". Beginn ist um 19.30 Uhr im Gasthof "Unterer Wirt".

Vor einem Jahr hatte der Gartenbau-Kreisverband die Mitgliedsvereine aufgerufen, in den Gemeinden und Pfarreien für die Teilnahme am Wettbewerb zu werben. 16 kommunale und kirchliche Friedhofsträger meldeten sich an. Im Vergleich zu anderen Landkreisen sei dies eine stattliche Zahl, bilanzierte Geschäftsführer Jobst. Die würdevolle Gestaltung, eine artenreiche Bepflanzung, aber auch die Einbeziehung neuer Bestattungsformen zählte Vorsitzender Stefan Jetz als Entscheidungskriterien für das Urteil der Jury auf.

Zusammen mit Altöttings Altbürgermeister Richard Antwerpen hatte Jetz die Auszeichnung für den erstplatzierten Parkfriedhof aus den Händen von Staatsministerin Ulrike Scharf entgegen genommen (Anzeiger berichtete). Vergangenes Wochenende hatte dann Wolfram Vaitl, Präsident des Landesverbandes, der Haiminger Delegation mit Bürgermeister Wolfgang Beier, Michael Zauner und Elisabeth Reseneder in München die Ehrenurkunde für den zweiten Platz überreicht. Die Ehrung für Platz drei erhält die Burgkirchner Delegation beim anstehenden Festabend.

Konrad Mühlbacher, Vorsitzender des Haiminger Ortsvereins, blickte in der Versammlung auf den Blumenkorso zum 125-jährigen Vereinsbestehen zurück. Tausende Besucher hatten sich, wie berichtet, Ende August an den Motivwagen beteiligt. Viele Helfer im Ort sowie umliegende Gartenbauvereine, die beim Blumenkorso mit marschiert waren, hätten dieses Jubiläum zu einem "unvergesslichen Erlebnis" werden lassen, so Kreisvorsitzender Jetz.

Arbeitskreis für die Jugendarbeit
Jugendreferent Peter Klinger legte den Vorständen der Ortsvereine die Nachwuchsarbeit ans Herz. Er stellte den rund 80 Zuhörern das Projekt "Gesunde Kost" an der Regenbogenschule in Töging vor, mit dem bereits bei Grundschülern das Bewusstsein für gesunde Ernährung schärfen und Familien bestärken möchte, vermehrt regionale und saisonale Produkte zu kaufen oder im eigenen Garten wieder Gemüse anzubauen. Die Gartenbauvereine könnten mit ähnlichen Angeboten das Interesse der Kinder für die Natur wecken, zeigte sich Klinger überzeugt, und sie möglicherweise für eine Jugendgruppe im örtlichen Verein gewinnen. Für das nächste Jahr wünscht sich Stefan Jetz einen Jugend-Arbeitskreis auf Kreisebene, der die Ortsverbände unterstützt.

Auf der Agenda 2016 steht bereits der Gewässerschutz. Gunter Strebel, Vorsitzender des Ortsvereins Raitenhaslach, regte an, die Mitglieder zu sensibilisieren für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Hausgarten. Jetz versprach, bei den nächsten Altöttinger Gartentagen (23. bis 25. Februar) einen Referenten zu diesem Thema einzuladen.
− kp

 


1. Preis für Parkfriedhof Schlottham

30.09.2015
Am 26. September 2015 nahm Altbürgermeister Richard Antwerpen in Vertretung des Ersten Bürgermeister Herbert Hofauer zusammen mit dem Kreisverbandsvorsitzenden des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege e. V. Obst- und Gartenbauvereine im Landkreis Altötting, Stefan Jetz, bei einer Festveranstaltung des Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege aus der Hand der Bayerischen Ministerin für Umwelt und Verbraucherschutz Ulrike Scharf, MdL, eine Siegerurkunde und ein künstlerisch gestaltetes Bronzerelief entgegen. Die Kreisstadt Altötting konnte mit ihrer Bewerbung im landesweiten Wettbewerb "Unser Friedhof - ein Ort der Würde, Kultur und Natur" den 1. Preis erreichen. Eine besondere Freude ist, dass unser Altbürgermeister Richard Antwerpen diesen Preis entgegennehmen konnte, da er in seiner Zeit als Altöttinger Bürgermeister den Parkfriedhof Schlottham plante und errichtete.

v. links: Stefan Jetz, Kreisvorsitzender des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege e. V. Obst- und Gartenbauvereine im Landkreis Altötting, MdL Ulrike Scharf, Bayerische Ministerin für Umwelt und Verbraucherschutz, Richard Antwerpen, Altbürgermeister der Kreisstadt Altötting und Wolfram Vaitl, Präsident des Landesverbands für Gartenbau und Landespflege.
(Foto: Landesverband für Gartenbau und Landespflege)

21.10.2015
KREISNACHRICHTEN
Blühende Landschaften Thema beim BN
Altötting. Der offene Umweltstammtisch der Kreisgruppe des Bund Naturschutz findet diesen Monat bereits am Freitag, 23. Oktober, statt. Ab 19 Uhr können Interessierte in der Altöttinger Geschäftsstelle (Bahnhofstraße 48) zu sämtlichen Umweltthemen diskutieren, die ihnen auf dem Herzen liegen. Im Mittelpunkt steht dieses Mal das Thema "Blühende Landschaften". In diesem Zusammenhang sind die Kreisgruppe, Gartenbauvereine und Imker auch auf der Suche nach Flächen, die mit bienenfreundlichen Pflanzen bepflanzt werden können. Außerdem wollen die Naturschützer überlegen, wie durch Projekte im Landkreis mehr Bewusstsein für Artenvielfalt geschaffen werden kann.

09.09.2015
Zweiter Frühling
Alzgern. Na hoppala: Äpfel und Blüten gleichzeitig? Was soll das denn, dachten sich Lucas Reil und seine Eltern jetzt beim Blick auf den kleinen Baum, den der 13-jährige Alzgerner im vergangenen Jahr beim Schützenverein gewonnen hat. Saftige Äpfel sind zu Septemberbeginn ja nur normal, aber Blüten? Auch das sei gar nicht so ungewöhnlich, zumindest seit einigen Jahren, sagt Clemens Jobst, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Altötting. Als Ursache nennt er die Aufeinanderfolge von stressigem, weil zu trockenem Sommer und angenehmem Herbstbeginn. "Auf den Hitzestress kommt jetzt wieder Leben in den Baum", erklärt Jobst, der dieses Verhalten auch von anderen Obstbäumen kennt. Gut möglich, dass bei warm-feuchtem Herbstverlauf auch noch Fruchtansätze gebildet werden. Spätestens im Winter aber sei dann Schluss. Da wird’s Jobst zufolge auf jedem Fall zu kalt.

− ckl/Foto: Kleiner

29.08.2015
Hitzestress für die Natur
Landwirte klagen über Ernteausfälle – Bäume werfen bereits das unreife Obst ab
Zuhauf werfen die Obstbäume derzeit ihre noch unreifen Früchte ab, die anhaltende Hitze und vor allem der ausbleibende Regen setzt den Bäume massiv zu, erklärt Clemens Jobst vom Landratsamt. − Foto: Stummer
Zuhauf werfen die Obstbäume derzeit ihre noch unreifen Früchte ab, die anhaltende Hitze und vor allem der ausbleibende Regen setzt den Bäume massiv zu, erklärt Clemens Jobst vom Landratsamt. − Foto: Stummer

Altötting. Auf den ersten Blick sieht alles prächtig aus. Wohin man blickt Bäume voller Obst, eine lichtdurchflutete Wiese – grün und saftig. Erst auf den zweiten Blick fallen die unzähligen, am Boden liegenden Früchte auf. Viel zu klein, um bereits reif zu sein. Wurmstichig, faulend, von Pilzen befallen oder von der Sonne verbrannt. "Der Sommer heuer bedeutet Hitzestress für die Bäume", fasst Clemens Jobst, Fachmann des Landratsamts in Sachen Gartenbau, zusammen. "Es fiel viel zu wenig Regen", erklärt er weiter. Der Sommer 2015 war mit 196 Litern Regen pro Quadratmeter der trockenste in Bayern seit Beginn der Aufzeichnungen, das gab auch der Deutsche Wetterdienstes (DWD) gestern bekannt.

Um der Misere auf den Grund zu gehen, müsse man aber viel früher ansetzen, betont Jobst. So sei bereits der Winter viel zu trocken gewesen, die Bäume seien dann bereits nach Wasser dürstend in den Frühling gegangen, dann kam ein verminderter Insektenflug zur Blütezeit hinzu und nun die anhaltende Trockenperiode im Sommer: "Ein Regenguss zwischendurch reicht nicht", betont Jobst. Allein ein anhaltender Dauerregen könne den Bäumen helfen. Doch der blieb bislang aus. Gerade bei den großen, alten Bäumen, wie beispielsweise auf der Streuobstwiese nahe des König-Karlmann-Gymnasiums, kommt noch ein weiteres Problem hinzu. Im Gegensatz zu den kleineren Niedrigstamm-Bäumen können diese großen Exemplare kaum gewässert werden. "Da müsste man jede Woche 500 bis 600 Liter Wasser hinschütten. Das geht nicht", resümiert Jobst.

Ein Umstand, den beispielsweise Andrea Westenthanner aus Burgkirchen momentan jeden Tag schmerzlich vor Augen geführt bekommt. Zwei bis drei Schubkarren voll Äpfel und Birnen schmeißt die Obstbäuerin momentan jeden Tag weg. "Das Obst ist noch lange nicht reif", sagt sie. Da die Mostbäume nicht gewässert werden können, setzt ihnen die Trockenheit ordentlich zu, eine Konsequenz daraus: Sie schmeißen das Obst ab. Selbst die ganz alten Bäume, deren Wurzeln bis tief in den Boden reichen, haben Probleme. "Eineinhalb Tonnen haben wir bereits weggeschmissen."

Und wenn die Trockenheit nicht das Problem ist, setzen die Wespen und vor allem die eingeschleppten asiatischen Marienkäfer der Ernte zu. Für ihre Edelbrände, die sie in der hauseigenen Brennerei herstellt, hat sie ein Brennrecht für neun Tonnen Obst. "Ob wir die überhaupt heuer ernten ist noch offen."

Mit einem "erheblichen Minderertrag" rechnen auch viele Landwirte. Bereits vergangene Woche hat das Bayerische Landwirtschaftsministerium auf die angespannte Erntelage verwiesen. Ein Trend, den das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Töging auch für den Landkreis Altötting bestätigen kann. "Beim Getreide war es noch nicht so schlimm", sagt Heinz Friedlein im Gespräch mit dem Anzeiger. Und beim Mais hänge viel vom jeweiligen Boden ab; aber bei der Kartoffel- und Zuckerrübenernte steht bereits jetzt fest, dass mit einem Minderertrag von etwa einem Drittel zu rechnen ist. Und auch in Sachen Tierfutter sieht es eher schlecht derzeit aus, schildert Friedlein weiter. "Der vierte und fünfte Schnitt bei der Grassilage ist praktisch ausgefallen", erklärt er. "Es wächst derzeit einfach nix." Wer nicht genug Reserven für die Tiere angelegt hat, wird im Winter zukaufen müssen, prognostiziert der Fachmann und hofft: "Es muss einfach bald mal regnen."

Ein bisschen Geduld ist da aber noch gefragt. Denn laut Wettervorhersage soll es erst ab Mitte nächste Woche kühler und regnerischer werden.
− jo

29.06.2015
Tausende besuchen Törrings Gärten

Das Dorf öffnet am "Tag der offenen Gartentür" seine Tore und Türen

Törring. Als "grüne Oase" präsentierte sich das Dorf Törring im Landkreis Traunstein am Wochenende beim 17. bayerischen "Tag der offenen Gartentür". Rund 60 Gartenbesitzer öffneten ihre in Perfektion angelegten Gärten für die weit mehr als 5000 interessierten Besucher aus den Landkreisen Traunstein, Altötting und Berchtesgadener Land.

Unter dem Motto "Sehen, erleben, genießen" hatte der heuer 90 Jahre bestehende Törringer Gartenbauverein gemeinsam mit dem Kreisverband Traunstein sowie der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt zum Gartentag eingeladen.

Auf einem gemütlichen Spaziergang durch die geschmackvollen Gärten des malerischen Ortes gab es für die hingerissenen Besucher wunderbare Pflanzenarrangements, kreativ gestaltete Wege und Ruhezonen und schillernde Blütenmeere zu genießen.

Ein vielseitiges Rahmenprogramm rundete den Tag ab. So sorgte der entspannte Rundgang durch die grünen Gärten bei herrlichem Sonnenschein für glückliche Gesichter und gute Laune bei den Besuchern.
− end

27.06.2015
"Schnecken sind heuer eine Katastrophe"

Alzgerner fängt 1120 Tiere an einem Abend – Neuöttinger baut Hochbeet mit elektrischem Schneckenschutz

von Johanna Stummer

Altötting. Zwei Drähte, eine Neun-Volt-Batterie und etwas handwerkliches Geschick – das ist Richard Wirnharters Rezept gegen die ausufernde Schneckenplage. Immer wieder machten die gefräßigen Tiere seinem Salat den Garaus, kurzerhand spannte der ehemalige Neuöttinger und mittlerweile in Forstern (Lkr. Erding) lebende Hobbygärtner die Kuperbänder, schloss sie an eine Batterie an und nun hat sein Hochbeet einen elektrischem Schneckenschutz. "Keine Sorge, die Schnecken machen keinen doppelten Rittberger das Beet herunter", wiegelt seine Frau etwaige Einwände von Tierschützern gleich wieder ab. "Sie drehen sich einfach nur um und kriechen das Beet wieder hinunter."

Not macht erfinderisch, dieser Satz gilt heuer ganz besonders hinsichtlich der Schneckenplage. Zu Hunderten bevölkern sie die Gärten, fressen alles ab, was ihnen vor das schleimige Maul kommt und beweisen vor allem eines: Unersättlichkeit. "So schlimm war es das letzte mal Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre", erinnert sich Clemens Jobst, Kreisfachberater in Sachen Garten am Landratsamt Altötting. "Die Schnecken sind heuer eine echte Katastrophe." Der sehr milde Winter und das feuchte Klima der letzten Wochen habe geradezu beste Bedingungen für die Tiere geschaffen. Eine "immense Schneckenplage" sucht nun die Hobbygärtner heim. Deren Allheilmittel wie Salz, Schneckenkorn oder Bier wirken nur punktuell, sagt Jobst. "Sie werden die Schnecken aber nie ganz vertreiben können."

Wo bislang eine Schneckenkornpackung für zwei Jahre hielt, ist manch einer heuer schon bei der dritten Packung angelangt. Ein Alzgerner Gartenbesitzer beispielsweise dreht mittlerweile allabendlich seine Runde durch den Garten. Mit Gartenschere und Taschenlampe bewaffnet macht er den Tieren den Garaus. Rekordausbeute eines Abends: 1120 Stück. Vermutlich von einem nahegelegenen Grünstreifen aus waren die Tiere massenhaft in seinen Garten gekrochen. "Es ist der Wahnsinn", sagt er. Immer wieder kontrolliert er die Grenze, immer wieder wird er fündig.

Clemens Jobst rät zu Gelassenheit und dem punktuellen Einsatz von Schneckenkorn und Co. "Den Kampf gegen die Schnecken werden Sie ohnehin verlieren." Er hofft nun auf einen heißen Sommer und einen sehr kalten Winter. "Dann reguliert sich das von allein." Andernfalls sieht er auch für das kommende Jahr schneckenreiche Zeiten voraus.

Die naturverträglichste Variante ist für Jobst die Haltung von Laufenten. "Die fressen sie einfach weg." Schneckenkorn beinhalte Gefahren für Kleinkinder, Bier locke die Tiere zusätzlich an. Grundsätzlich gilt: Verendete Tiere müssen gleich aus dem Garten entfernt werden. "Sie locken sonst weitere Tiere an." Die kannibalistisch veranlagten Schnecken können so ihren hohen Eiweißbedarf decken.

Auch Richard Wirnharter kämpft weiter gegen die Tiere an. Kleine Rückschläge gab es dennoch: Beim ersten Versuch hielt die Strombarriere, bis die Gurke über den Rand hinauswuchs. Dann nutzten die findigen Tiere die Gurke als Brücke ins Hochbeet – und fraßen wieder alles zusammen. Mittlerweile wird alles hochgebunden – und seit dem "gehört der Salat uns", wie Silke Wirnharter mit einem gewissen Triumph in der Stimme verkündet.

10.06.2015
Auch der Ort zum Trauern darf schön sein

 

Friedhöfe sind nicht nur zum Trauern und Innehalten da. Sie können auch ein attraktiver Spiegel einer Kommune sein, etwa hier der Haiminger Friedhof, der landkreisweit auf dem 2. Platz landete. − F.: Kleiner/Kreisverband
Altötting. "Ein Volk wird danach beurteilt, wie es seine Toten bestattet" – an die 2500 Jahre ist es her, dass der griechische Staatsmann Perikles diesen Satz gesagt haben soll. Bedeutung hat er bis heute, was der landesweite Wettbewerb "Unser Friedhof – ein Ort der Würde, Kultur und Natur" beweist, an dem sich auch 16 Friedhöfe im Landkreis beteiligt haben. Angetan war die Jury von jedem einzelnen, am Ende aber stachen drei Friedhöfe besonders hervor.

Eine achtköpfige Kommission hatte der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege losgeschickt, um die Bewerber für den vom bayerischen Dachverband ausgelobten Wettbewerb unter die Lupe zu nehmen. Unter Leitung von Kreisfachberater Clemens Jobst ging es zwei Tage lang kreuz und quer durch den Landkreis, um ein Bild über die Anstrengungen der Friedhofsträger zu gewinnen, historisch gewachsene Friedhofskultur trotz des steten Wandels so zu erhalten, dass der Charakter der Trauer- und Gedenkstätten ein Spiegelbild der Gemeinden bleibt.

Altötting. "Ein Volk wird danach beurteilt, wie es seine Toten bestattet" – an die 2500 Jahre ist es her, dass der griechische Staatsmann Perikles diesen Satz gesagt haben soll. Bedeutung hat er bis heute, was der landesweite Wettbewerb "Unser Friedhof – ein Ort der Würde, Kultur und Natur" beweist, an dem sich auch 16 Friedhöfe im Landkreis beteiligt haben. Angetan war die Jury von jedem einzelnen, am Ende aber stachen drei Friedhöfe besonders hervor.


Zwei Tage lang ließ sich die Kommission über die 16 teilnehmenden Friedhöfe führen. Angetan zeigten sich die Mitglieder von jedem einzelnen.
Eine achtköpfige Kommission hatte der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege losgeschickt, um die Bewerber für den vom bayerischen Dachverband ausgelobten Wettbewerb unter die Lupe zu nehmen. Unter Leitung von Kreisfachberater Clemens Jobst ging es zwei Tage lang kreuz und quer durch den Landkreis, um ein Bild über die Anstrengungen der Friedhofsträger zu gewinnen, historisch gewachsene Friedhofskultur trotz des steten Wandels so zu erhalten, dass der Charakter der Trauer- und Gedenkstätten ein Spiegelbild der Gemeinden bleibt.

Tatsächlich ist der Wandel unbestreitbar. Während vor 25 Jahren bundesweit die Sarg- oder Erdbestattung im Schnitt noch 80 Prozent aller Fälle ausmachte, ist der Anteil der Urnenbestattungen mittlerweile auf deutlich über 50 Prozent gewachsen. Zusätzlich vermerken die Friedhofsträger, dass vermehrt Gräber aufgelassen werden. Geringere Auslastung, höherer Pflegeaufwand und steigende Kosten sind zu einer echten Herausforderung geworden. Schließlich soll zum einen die Attraktivität eines Friedhofes erhalten bleiben, gleichzeitig aber muss wirtschaftlich gearbeitet werden.

Die Mitglieder der Kommission, die aus Kreisverbandsvorsitzendem Stefan Jetz, Schriftführerin Brigitte Koreck, Landschaftsarchitektin Sylvia Link, Floristin Katharina Bichlmaier, Bestattungsunternehmer Josef Schmidbauer, Steinmetz Jürgen Schmidt und Zierpflanzen- und Friedhofsgärtner Eduard Hoegner bestand, hatten es nicht leicht, die vielschichtigen Friedhöfe, vom kleinen überschaubaren historischen Kirchenfriedhof bis zum großräumigen Wald- oder Parkfriedhof, zu bewerten. Ein vom Landesverband herausgegebener Bewertungskatalog gab Hilfestellung. Lage und Erschließung waren genauso Bewertungskriterien wie die Einfriedung und Eingrünung des Geländes, die Gliederung und die funktionellen Einrichtungen des Friedhofes und die Gestaltung und Pflege der Gräber. Vor allem die zukunftsorientierten Konzepte, Friedhofs- und Gestaltungsvorschriften, der Umgang mit historischen Grabmälern, der Flächenbedarf und neue Bestattungsformen waren maßgebliche Bewertungspunkte.

Einig waren sich die Kommissionsmitglieder, dass alle 16 Friedhöfe mit großem Erfolg am Wettbewerb teilgenommen haben und bei einer Festveranstaltung am 18. November durch den Kreisverband geehrt werden sollen. Auf den ersten Platz hoben sie den "Parkfriedhof Schlottham" der Stadt Altötting. Hierfür gibt es eine Ehrung bei der Landesverbandstagung am 26. September aus den Händen von Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf. Den 2. Platz belegte der Friedhof in Haiming vor dem auf der oberen Terrasse in Burgkirchen.

Sinn des Wettbewerbes ist, sich über das Kulturgut Friedhof Gedanken zu machen. Vor allem in einer Zeit wo die Gesellschaft immer mobiler wird und Geburtsort und Wohnort oft weit voneinander liegen, was sich meist in der Gestaltung und Pflege der Gräber auswirkt.
− red


30.04.2015
Voll in der Blüte

Experten für Garten, Landwirtschaft und Forst resümieren über das bisherige
Vegetationsjahr

Altötting. "Momentan sind wir nicht schlecht dran", fasst Rupert Thaler,
Pflanzenberater des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Töging,
zusammen. Für die Natur sei es ein ganz normales Jahr. Momentan stehe der Raps
in voller Blüte und mittlerweile sollte der Mais größtenteils ausgesät sein.
Und wenn die Niederschlagsmenge passt, dann dürfte es ein gutes Jahr für die
Landwirtschaft werden.

Auch Clemens Jobst, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am
Landratsamt Altötting, ist mit dem Frühjahr weitestgehend zufrieden. "Alle
Obstbäume blühen momentan", sagt er. Auch die Forsythie stehe voll in der
Blüte. Aber auch wenn es gerade feucht genug ist und alles zum richtigen
Zeitpunkt und im richtigen Tempo wächst, ist es für Jobst aber dennoch kein
perfektes Jahr für den heimischen Garten. Im Februar und März habe es große
Trockenperioden gegeben. Aber seit dem starken Regen am vorvergangenen Freitag
sei nur mehr wenig Niederschlag gefallen. Für Jobst setzt sich damit ein Trend
fort, der schon letztes Jahr der Natur das Leben schwer gemacht hat. Es ist zu
trocken. "Lange Trockenperioden bedeuten Stress für die Pflanzen", sagt er.

Rupert Thaler relativiert das für die Landwirtschaft: "In den vier Monaten
zusammengenommen gab es ein Niederschlagsdefizit, sonst aber nicht." Natürlich
brauche es auch für die Landwirtschaft regelmäßige Niederschläge, aber bisher
sei alles ganz normal gelaufen, sagt Thaler.

Die Garten- und Landespflege hat außerdem noch mit einem Winter mit zu wenig
Frost zu kämpfen, was jetzt die Ansiedlung von Schädlingen begünstigt. Auch
hier zeichnet sich ein Trend ab, denn das immer trockenere Wetter lockt
Schädlinge aus dem asiatischen Raum an, denen unserer Pflanzen nicht gewachsen
sind. "Der Hobbygärtner erkennt die Schädlinge erst, wenn es zu spät ist",
gibt Jobst zu bedenken.

Für den Forst ist das Jahr noch nicht so gut verlaufen. Sturm Niklas hat hier
anders als bei den heimischen Blühpflanzen und in der Landwirtschaft große
Schäden angerichtet. "Bäume die rum liegen sind ein gefundenes Fressen für
Borkenkäfer", sagt Forstdirektor Dr. Martin Kennel, der Leiter der
Forstbehörde am Amt für Landwirtschaft und Forsten in Töging. Darum empfiehlt
Kennel, die Sturmschäden zu beseitigen um dem Borkenkäfer, der vor allem auf
das beschädigtes Holz aus ist, den Nährboden zu entziehen. Das rät auch
Clemens Jobst den Gartenbesitzern, denn bei kaputten Ästen ist der Besitzer in
der Verkehrssicherheitspflicht und muss für Schäden, die dadurch entstehen,
aufkommen.

Weitere Probleme, mit denen der Forst zu kämpfen hat, sind das
Eschentriebsterben, Verbissschäden im Wald und die Waldbrandgefahr. "Momentan
haben wir eine mittlere Gefährdungsstufe", sagt Dr. Martin Kennel. Wie sich
die Waldbrandgefahr aber weiter entwickelt, hängt immer auch von der momentan
Wettersituation ab, sagt er. Jobst nennt als ideales Wetter für die Natur
eines, bei dem sich Trocken- mit Nässeperioden abwechseln. Wenn es einmal
regnet, sollte es das in Maßen tut, damit es keine großen Temperaturstürze
gibt. Ob es das heuer geben wird, kann keiner der Experten sagen, denn alles,
was über drei Tage Vorhersage hinausgehe, so Jost, sei reine Spekulation.
− pfj

In sattem Grün zeigt sich aktuell der Landkreis. Für die Landwirte gibt es
genügend zu tun, so hier in Haiming. Nur an Niederschlag mangelt es noch. −
Fotos: Kleiner

Die Obstbaumblüte hat ihren Höhepunkt erreicht. Wie hier in Wanghausen gleich
jenseits der Grenze und mit direktem Blick auf die Burghauser Burg, stehen
Apfel-, Kirsch- und Birnbäume überall in voller Blüte.

10.04.2015
Der Friedhof als preiswürdiger Kulturraum

Bewerbung für Wettbewerb noch bis 20. April

Friedhöfe sind nicht nur Ruhestätte der Verstorbenen, sondern Orte regionaler Trauerkultur – so wie hier der Altöttinger Michaelifriedhof.

Friedhöfe sind nicht nur Ruhestätte der Verstorbenen, sondern Orte regionaler Trauerkultur – so wie hier der Altöttinger Michaelifriedhof.


Altötting. Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege beteiligt sich an einem landesweiten Wettbewerb, der gut gestaltete Friedhöfe als Kulturräume von besonderer Bedeutung für Dörfer und Städte würdigt.

Friedhöfe sind symbolträchtige Orte, die eine regional verankerte Trauerkultur bergen. Der Landesverband für Gartenbau und Landespflege hat mit Unterstützung der Kreisfachberatungen den Wettbewerb ausgelobt, der positive Beispiele der Friedhofsgestaltung herausstellen und Impulse zur Nachahmung geben will. Gerade weil die Kommunen zunehmend vor der Herausforderung stehen, neue Bestattungsformen stimmig in die Gestaltung ihrer gewachsenen Friedhofskultur zu integrieren, ist es ein Anliegen, gute Konzepte zu würdigen.

Der Wettbewerb richtet sich an die Träger kommunaler oder kirchlicher Friedhöfe. Sie können sich beim Kreisverband bewerben. Eine Fachkommission wird die Anlagen im Zeitraum von 20. bis 21. Mai besuchen und nach einem Kriterienkatalog bewerten. Im Mittelpunkt stehen Fragen zur Konzeption des Friedhofs, seinen Grünstrukturen, dem Umgang mit historischer Substanz bis hin zur Gestaltung der einzelnen Grabstellen.

Bis Ende Juni sollen die Ergebnisse feststehen. Staatsministerin Ulrike Scharf wird die bestplatzierten Beispiele am 26. September in Triesdorf, Landkreis Ansbach, mit einer Staatsurkunde und einem Bronzerelief auszeichnen. Den 2. Platz verleiht der Bezirksverband, den 3. Platz sowie alle weiteren Anerkennungen der Kreisverband.

Mit der bayernweiten Initiative möchte der Landesverband beispielhafte Möglichkeiten für einen sensiblen Umgang mit der Friedhofsentwicklung aufzeigen, die sowohl einem respektvollen Eingehen auf die Bedürfnisse der Hinterbliebenen als auch den lokalen Prägungen der Friedhöfe gerecht werden. Anmeldung ist bis spätestens 20. April bei der Geschäftsstelle des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege im Landratsamt Altötting möglich.
− red/Foto: Kleiner


30.03.2015
Monika Prinz und ihre Crew
Erlbach. Das sind die neuen Führungskräfte des Bezirksverbandes Oberbayern für Gartenbau und Landschaftspflege – wir berichteten. Sie stellten sich im Bambusgarten des "ZEN-Klosters" in Eisenbuch bei Erlbach unserem Fotografen (von links): Schriftführerin Susanne Loidl, die neu gewählte Geschäftsführerin Monika Prinz, Vorstandsmitglied Harald Lorenz, Bezirks- und Landespräsident Wolfram Vaitl, Vorstandsmitglied Rudolf Kratzer, 2. Vorsitzender Thomas Janschek und Schatzmeister


27.03.2015
Neue Gartenbau-Chefin aus Rosenheim

Aktion "Bayern blüht": Oberbayerische Bezirkstagung in Eisenbuch – Anzahl der Ortsverbände hat abgenommen

Erlbach. "Bayern blüht", heißt das neue Motto der bayerischen Gartenbauvereine. Bei der ordentlichen Mitgliederversammlung im ZEN-Zentrum in Eisenbuch bei Erlbach (Lkr. Altötting) hat die Bezirksleitung die Werbekampagne den rund 50 Delegierten aller oberbayerischen Kreisverbände vorgestellt. Die Verantwortlichen konnten über eine rege Tätigkeit des Verbandes, sowie über gesunde Finanzen berichten. Zur neuen Geschäftsführerin hat die Versammlung Frau Monika Prinz aus Rosenheim gewählt.

Der Präsident des oberbayerischen Verbandes für Gartenbau und Landschaftspflege, Wolfram Vaitl, der zugleich auch Präsident des Landesverbandes ist, konnte auch Gäste aus Tirol und Vorarlberg begrüßen. Er bedauerte, dass die Anzahl der Ortsverbände zwar abgenommen habe, jedoch sei die Mitgliederzahl deutlich angestiegen, was in der Werbung von Jungmitgliedern beruhe.

Werbung mit Flyern, Stickern und Bannern
Die neue Werbekampagne der gärtnerischen Verbände "Bayern blüht" wird mit Flyern, Stickern und Bannern unterstützt. Vaitl forderte die Anwesenden zu bezirksübergreifendem Denken auf, Ideen und Informationen anderer Bezirksverbände sollen geprüft und eingebracht werden. Er bedauerte, dass spezielle Schulungen für neue Vereinsfunktionäre wenig Akzeptanz finden.

Altöttings Landrat Erwin Schneider stellte Erlbach als "streng katholische Gemeinde vor, die jedoch das ZEN-Kloster in jeder Weise akzeptiert". Er bedauerte, dass bei vielen jungen Menschen der Bezug zur Natur nicht mehr bestehe. Deshalb würdige er die Arbeit der Gartenbauvereine, die eine Verbindung zur Natur herstellen, zeigen und lehren. Somit würden diese Verbände einen wichtigen Beitrag zur ländlichen Kulturgeschichte leisten.

Der stellvertretende Vorsitzende Thomas Janschek berichtete über die Jugendarbeit des Verbandes: in 102 Ortsgruppen besitzen derzeit 3378 Kinder einen "Flori-Ausweis". Mit Memory-Spielen, Exkursionen und speziellen "Lernkisten" soll Kindern die Zusammenhänge in der Natur begreifbar gemacht werden. Die "BayWa-Stiftung" unterstützt die Verbände bei der Anlage von Schulgärten oder ähnlichen Projekten.

Zum Thema "Heimat aktiv gestalten" berichtete Vorstandsmitglied Harald Lorenz über Gartenbauprojekte für Jugend, Schulen und Familien. "Gefühle und Erlebnisse in der Jugend haben bleibenden Wert". Wenn diese auch zwischenzeitlich im "Backfischalter" verloren gehen, so leben sie doch später meist wieder auf. Er lobte dabei die Kooperation in der Jugendarbeit mit den österreichischen Verbänden in Tirol und Vorarlberg.

Rudolf Kratzer, ebenfalls Vorstandsmitglied, kündigte für 2016 einen Wettbewerb an, bei dem Obst- und Gartenbauvereine öffentlichen Verkehrsraum gestalten sollen. Dabei soll die Gestaltung von Alleen, Verkehrsinseln oder Kreisverkehren nach farblicher Abstimmung, optischem Eindruck, sozialen Aspekten und Pflegeaufwand bewertet werden. Wichtig dabei sei jedoch die Absprache mit den zuständigen Behörden.

Bereits zum 17. Mal erfolgt bayernweit am 28. Juni der "Tag der offenen Gartentür", wie die neue Leiterin dieses Projektes, Dagmar Kübler, mitteilte. Bei der Werbung soll auf den Flyern der Bezirksverband besser zur Geltung kommen.

Rücklagen derzeitbei 88300 Euro
Über gesunde Finanzen des Bezirksverbandes Oberbayern konnte Schatzmeister Josef Jäckel berichten. Die Einnahmen betrugen im vergangenen Jahr rund 43000 Euro, wovon rund 37000 Euro aus Beitragseinnahmen stammten. Die Ausgaben für diverse Anschaffungen, Verwaltungs- und Reisekosten, Veranstaltungen und Jugendförderung bezifferte er mit rund 26000 Euro, so dass 17000 Euro den Rücklagen zugeführt werden können. Diese belaufen sich derzeit auf 88300 Euro. Diese Rücklage sei sehr wichtig, um die Ausgaben für die nächste Landesgartenschau bestreiten zu können.

Als Alternative zu traditionellen Blumenschmuck-Wettbewerben stellte der Kreisverband Rosenheim einen Wettbewerb für "bienenfreundliche Gärten" vor. Dabei sollen "Futtergärten für Bienen" mit einer Auswahl aus 120 verschiedenen Blumen und unterschiedlichen Blütezeiten bewertet werden.
− hok
Im Bambusgarten des "ZEN-Klosters" in Eisenbuch bei Erlbach präsentieren sich die Führungskräfte des Bezirksverbandes Oberbayern für Gartenbau und Landschaftspflege (von links): Schriftführerin Susanne Loidl, die neu gewählte Geschäftsführerin Monika Prinz, Vorstandsmitglied Harald Lorenz, Bezirks- und Landespräsident Wolfram Vaitl, Vorstandsmitglied Rudolf Kratzer, 2. Vorsitzender Thomas Janschek und Schatzmeister Josef Jäckel. − Foto: hok
Im Bambusgarten des "ZEN-Klosters" in Eisenbuch bei Erlbach präsentieren sich die Führungskräfte des Bezirksverbandes Oberbayern für Gartenbau und Landschaftspflege (von links): Schriftführerin Susanne Loidl, die neu gewählte Geschäftsführerin Monika Prinz, Vorstandsmitglied Harald Lorenz, Bezirks- und Landespräsident Wolfram Vaitl, Vorstandsmitglied Rudolf Kratzer, 2. Vorsitzender Thomas Janschek und Schatzmeister Josef Jäckel. − Foto: hok

20.03.2015
Bezirks-Gartler tagen in Eisenbuch
Erlbach. Der Bezirksverband Oberbayern für Gartenbau und Landespflege trifft sich am morgigen Samstag, 21. März, um 9.30 Uhr zur Mitgliederversammlung im Zen-Zentrum in Eisenbuch. Neben den Tätigkeitsberichten der Vorstandschaft und den Haushaltsberatungen steht auch die Neuwahl der Vorstandschaft auf der Tagesordnung. Beschlossen wird die Bezirksversammlung mit einer Führung durch das Zen-Zentrum.

19.03.2015
Bunt und vielfältig: Das neue Gartenblattl ist da
Altötting. Ein bunter Strauß an Themen wird im neuen Gartenblattl des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege präsentiert; seit 2011 gibt es diese Vereinszeitschrift, in der über die Aktivitäten der Gartler im Landkreis berichtet wird.

Kreisvorsitzender Stefan Jetz stellt in seinem Grußwort eingangs das vielfältige Engagement der Vereine heraus, verbunden mit dem Appell, schon die Kinder für die Natur zu sensibilisieren und ihnen Gelegenheit zu bieten, sich spielerisch im eigenen Garten oder eben im Verein einzubringen.

Zwei große Themen werden in der Rückschau behandelt: Die Informationsreise nach Südengland im Juli 2014, bei der die Teilnehmer den Charme Großbritanniens hautnah erleben durften und der Tag der offenen Gartentür im Juni 2014, bei dem trotz suboptimalem Wetter Tausende die heimische Gartenkultur erlebten.

Detailliert betrachtet wird im Gartenblattl auch die Jahresaktion 2015, in deren Mittelpunkt die Friedhöfe als Orte der Würde, Kultur und Natur stehen. Und natürlich bekommen auch die Ortsverbände einen Platz im Heft, um sich zu präsentieren.
− ecs
Das Gartenblattl gibt es ab sofort kostenlos im Landratsamt, in den Verkehrsbüros Altötting und Burghausen, in den Sparkassenfilialen sowie bei den Gartenbauvereinen.

07.03.2015
Gesucht: der schönste Friedhof

Gartenbauer nehmen am Wettbewerb "Unser Friedhof – Ort der Würde, Kultur und Natur" teil

Altötting. An keinem anderen Ort trifft die Welt der Lebenden so unmittelbar auf die der Toten wie am Friedhof. Die alternative Bestattung unter einem Baum – in sogenannten Friedwäldern – ist laut katholischer Kirche im Zunehmen. Die ewige Ruhestätte auf geweihtem Boden, ob im Sarg oder in der Urne, ob anonym auf einem Gräberfeld oder in der pompösen Familiengruft, bleibt dem Einzelnen überlassen. Die Trends hin zur individuellen Beisetzung oder zur namenlosen Bestattung spiegeln sich in den Friedhöfen wider. Für eine würdevolle Gestaltung der Beisetzungsorte setzt sich der Altöttinger Gartenbau-Kreisverband ein. Vorsitzender Stefan Jetz hat die Gemeinden und Pfarreien in der Jahreshauptversammlung am Mittwoch im Gasthaus Zwölf Apostel in Altötting zur Mitwirkung am Wettbewerb "Unser Friedhof – Ort der Würde, Kultur und Natur" des Bayerischen Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege aufgerufen.

Für ältere Menschen gehört die Pflege des Familiengrabes zum Alltag, so wie auf dem Friedhof in Marktl. Geschäftsführer Clemens Jobst (linkes Bild) warb auf der Kreisversammlung bei den Vertretern der Gartenbau-Ortsvereine um breite Teilnahme am Friedhofswettbewerb 2015. − Foto: Preißler

Für ältere Menschen gehört die Pflege des Familiengrabes zum Alltag, so wie auf dem Friedhof in Marktl. Geschäftsführer Clemens Jobst (linkes Bild) warb auf der Kreisversammlung bei den Vertretern der Gartenbau-Ortsvereine um breite Teilnahme am Friedhofswettbewerb 2015. − Foto: Preißler

Fein säuberlich geharkte Reihengräber, die Urnenwand, das kunstvoll geschmückte Steindenkmal: Die äußere Form der letzten Ruhestätte spiegelt zunehmend die Persönlichkeit des Verstorbenen wider. Der Friedhof ist für die Trauernden ein Ort des Gedenkens, der Begegnung und der Erholung. "Leute in München gehen zum Picknicken in die großen Parkfriedhöfe", weiß Clemens Jobst, Geschäftsführer beim Kreisverband, den rund 60 Vertretern der Orts-Gartenbauvereine zu berichten. Äußerlich unterscheiden sich die Beisetzungsorte im Landkreis oft erheblich. Die Umfriedung, die Bepflanzung mit Bäumen und Sträuchern, die Anordnung der Gräber sowie die Wegeführung tragen zum Gesamtbild eines Friedhofes wesentlich bei. Die Pflege und der Erhalt der letzten Ruhestätten, die Einbindung der Anlage in die Umgebung oder auch ein ökologisches Konzept für heimische Tierarten sind Bewertungskriterien, die im bayernweiten Friedhofswettbewerb zählen.


Der Altöttinger Kreisverband hat alle Kommunen und Pfarreien im Landkreis angeschrieben. Diesem Aufruf sind Haiming, Niedergottsau, Reischach, Kastl und Halsbach bereits gefolgt. Bis 20. April noch können sich Friedhofsträger beim Kreisverband für die Teilnahme am Wettbewerb anmelden. Die örtlichen Gartenbauvereine übernehmen eine Schlüsselposition: Sie sollen nach Wunsch der Kreisvorstandschaft in ihrer Gemeinde das Bewusstsein schärfen für einen gut gestalteten Friedhof.

Landkreisweit nimmt eine Wettbewerbs-Jury die ausgewählten Bestattungsorte am 20. und 21. Mai in Augenschein. Stefan Jetz und Clemens Jobst vom Kreisverband sind Mitglieder der Jury, Landschaftsarchitektin Sylvia Link und Floristin Katharina Bichlmeier haben ihre Mitarbeit zugesagt. Ein Steinmetz, ein Bestatter, ein Friedhofsträger, ein Friedhofsgärtner sowie jeweils ein Vertreter aus Politik und Kirche werden das Gremium vervollständigen. Die Ergebnisse meldet die Jury bis zum 26. Juni dem Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege, der dann am 26. September den Landessieger in Triesdorf/Mittelfranken bekannt gibt.

Der Kreisverband selbst richtet für alle Teilnehmer im Landkreis am 17. November eine Feier aus. Die dafür benötigten Mittel sind im Haushaltsplan 2015 bereits eingeplant. Clemens Jobst präsentierte stellvertretend für den erkrankten Kassier Georg Keller den Finanzbericht 2014 mit einem Plus von 1173 Euro. Kassenprüfer Helmut Häring bescheinigte eine sorgfältige Kassenprüfer, die anwesenden Mitglieder entlasteten einstimmig Vorstand und Schatzmeister und genehmigten den Aufbau einer freien Rücklage im Rahmen der gesetzlich festgeschriebenen zehn Prozent.

Clemens Jobst informierte die Ortsvereine über die aktuelle Kennzeichnungspflicht von Lebensmitteln. Bei Festen, Märkten und Veranstaltungen gehören selbst hergestellte Backwaren, Liköre oder Marmeladen immer dann mit Mindesthaltbarkeitsdatum, Verzeichnis der Inhaltsstoffe und Angabe des Herstellers beschriftet, wenn sie verkauft werden. Allergene Stoffe, wie etwa Nüsse, müssen nicht extra ausgewiesen werden. Geschäftsführer Jobst rät allerdings zur freiwilligen Angabe. Im Zweifelsfall können sich die 25 Ortsvereine auch an die Lebensmittelüberwacher am Landratsamt wenden.

Kreisvorsitzender Stefan Jetz dankte den Gästen für ihre Mithilfe beim "Tag der offenen Gartentür 2014". "Ohne Euch könnten wir diese Aktion nicht durchführen", freut sich Jetz über den Rückhalt der rund 8000 Mitglieder im Landkreis.
− kp

28.02.2015
Jahrestreffen der Gartenbauer
Altötting. Die Kennzeichnungspflicht von Lebensmitteln bei Vereinsveranstaltungen ist eines der Themen, mit denen sich der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege am Mittwoch, 4. März, bei seiner Frühjahrsversammlung im Gasthof Zwölf Apostel beschäftigen wird. Ab 19.30 Uhr geht es auch um den Wettbewerb "Unser Friedhof" sowie um das Fest zum 125-Jährigen des Haiminger Ortsvereins.
− red

28.02.2015
Gartler stehen in den Startlöchern

Großer Zulauf beim zweitägigen Gartenseminar des Landratsamtes und des Kreisverbandes für Gartenbau – Anzeiger startet neue Serie

Altötting. "Muss der Ast weg?", fragt Clemens Jobst, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, in die Runde und rüttelt kräftig an einem von Flechten besetzten Stück Apfelbaum. "Ja", tönt es aus der Runde. "Nein", rufen andere. "Geht beides." In Sachen Baumschnitt herrschte am Mittwochnachmittag offensichtlicher Informationsbedarf. Zwei Tage lang drehte sich für jeweils gut 100 Teilnehmer alles rund um das Thema Garten. Der Kreisverband Gartenbau und das Landratsamt hatten zum 15. Altöttinger Gartenseminar geladen und am Mittwochnachmittag stand Baumschnitt auf dem Programm.

Geräuschlos fällt der Ast zu Boden. "Der kann jetzt weg oder stehen bleiben. In zwei bis drei Jahren aber muss er weg", lautet des Rätsels Lösung, die Clemens Jobst den Kursteilnehmern präsentiert. Eigentlich könne man beim Baumschnitt nicht viel falsch machen, beruhigt er die Teilnehmer. Allzu dichten Bewuchs ausdünnen, damit Licht ins Innere der Baumkrone fällt, Äste nicht einfach nur kürzen, sondern umleiten. Sprich an einer Gabelung kurz hinter einem jungen Trieb abschneiden. Entscheidend sei vielmehr, dass man sich einfach traut, betont Jobst. "Baumschnitt braucht einfach nur ein bisschen Übung." Und genau die bekamen die Kursteilnehmer am Mittwochnachmittag im Obstlehrgarten des Landkreises in der Josef-Neumeier-Straße in Altötting.

"Da habe ich ja bisher alles falsch gemacht", kommentiert Roswitha Härtling die ersten Schnitte. Sämtliche Triebe im Inneren habe sie immer abgeschnitten, berichtet sie Jobst. Der Fachmann hingegen rät, lieber einen jungen Trieb stehen zu lassen. "Man weiß nie, ob man den später nicht noch braucht." Beispielsweise wenn man den Baum eine Verjüngungskur verpassen will.

Auch der Schnitt von Wild- und Ziersträucher stand auf dem Programm, ebenso wie ein theoretischer Teil zum Thema Grundlagen des Obstbaumschnitts. Am Donnerstag ging es vor allem um Stauden, und das Thema Wiese oder Rasen. Alles über die Pflege der Rosen erfuhren die passionierten Gartler und die, die es noch werden wollten, dann am Mittag. Der Klimawandel und dessen Einfluss auf die heimischen Gärten bildete dann das Abschlussthema des zweitägigen Seminars, das seit 2000 einmal jährlich kostenlos für die Landkreisbürger angeboten wird. "Und es werden immer mehr Teilnehmer", freut sich Clemens Jobst über den Zuspruch.

Roswitha Härtling wollte immer schon mal an dem Seminar teilnehmen. "Bislang ging es aber nicht, weil ich arbeiten musste." Die Altersteilzeit macht die Teilnahme nun möglich und nötig, wie sie betont. Schließlich will der 2000 Quadratmeter große Garten daheim fachgerecht gepflegt sein. "Gar nicht so einfach", wie sie unumwunden zugibt. Dafür ist Härtling umso erfreuter über das Gartenseminar. "Das ist eine tolle Sache."
− jo

Schicken Sie uns Ihre Frage!
Der Anzeiger startet in Kürze mit einer Gartenserie rund um die Pflege von Blumen, Sträucher, Bäume und Co. Kreisfachberater Clemens Jobst gibt dann wieder Tipps in Sachen Gartenpflege. Heuer haben die Leser die Möglichkeit, konkrete Fragen rund um das Thema Garten an den Kreisfachberater zu stellen. Eine Auswahl davon wird er dann – je nachdem zu welcher Jahreszeit sie thematisch passen – im Laufe der nächsten Wochen beantworten. Schicken Sie uns Ihre Frage bitte per Email unter dem Stichwort "Gartenserie" an red.altoetting@pnp.de oder per Post an Alt/Neuöttinger Anzeiger, Neuöttinger Straße 62b, 84503 Altötting.

"Baumschnitt braucht nur etwas Übung", ist Clemens Jobst, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, überzeugt. − Foto: Stummer
"Baumschnitt braucht nur etwas Übung", ist Clemens Jobst, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, überzeugt. − Foto: Stummer

 

16.02.2015
Gartentage geben Tipps zu Baumschnitt und Rasenpflege
Altötting. Mit dem Winter ist es fürs Erste vorbei. Zeit für alle Hobbygärtner, sich mit dem anstehenden Frühjahr und den notwendigen Arbeiten vertraut zu machen. Passende Gelegenheit bietet dazu das Altöttinger Gartenseminar, das der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege organisiert.

Stattfinden wird es am Mittwoch, 25., und Donnerstag, 26.Februar, wie immer im Altöttinger Gasthof Zwölf Apostel, unweit der Basilika gelegen. Los geht es am 25. Februar um 8.30Uhr mit einigen organisatorischen Infos. Ab 8.45 Uhr soll es dann in die Vollen gehen, zunächst mit einem Vortrag über den richtigen Schnitt bei Wild- und Ziersträuchern, später dann mit den Grundlagen des Obstbaumschnittes. Letzteres kann am Nachmittag bei Schnittübungen im Obstlehrgarten in der Josef-Neumeier-Straße in die Tat umgesetzt werden.

Am 26. Februar stehen dann zunächst allerlei Informationen zu den besten Stauden auf dem Programm, anschließend Tipps und Tricks, wie aus einer Wiese ein Rasen wird. Der Nachmittag gilt den Rosen und dem Einfluss des Klimawandels auf die heimische Pflanzenwelt. Die Teilnahme am Seminar ist kostenlos. Es können auch nur einzelne Vorträge besucht werden. Anmeldung beim Landratsamt unter 08671/502316 oder per E-Mail an clemens.jobst@lra-aoe.de.
− red

28.1.2015
Gartenbauvereine helfen Menschen und Natur

Bayernweiter Friedhofs-Wettbewerb geplant – Seminar für Vereinsvorstände und
Nachwuchskräfte in Graming

Altötting. Ein Seminar für Vereinsvorstände und Nachwuchskräfte des
Bayerischen Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege unter Leitung von
Dr. Lutz Popp fand in Zusammenarbeit mit dem Kreisverband Altötting im
Gasthaus Weißbräu in Graming statt. Im vollbesetzten Saal begrüßte
Kreisvorsitzender Stefan Jetz besonders den neugewählten Präsidenten des
Landesverbandes, Wolfram Vaitl. Zugleich wurde Günter Edelmüller aus Töging
den Seminarteilnehmern vorgestellt, der vor kurzem die Prüfung als
Gartenpfleger abgelegt hatte und nun vom Verbandspräsidenten die
Ernennungsurkunde mit Anstecknadel überreicht bekam.

Der Bayerische Landesverband für Gartenbau und Landespflege ist der größte
Verband der Obst- und Gartenbauvereine in Deutschland. Als zentrales Thema
sehen der Verband und die ortsansässigen Vereine, den Menschen die
vielfältigen Wohlfahrtswirkungen der Gärten und der Landesverschönerung
zugänglich zu machen. In seinen Referaten "Gartenbauvereine helfen Menschen
und Natur" und "Aktuelle Hinweise zur Vereinsführung" bot Seminarleiter Dr.
Lutz Popp den Vereinsvorständen und Nachwuchskräften Hilfen wie Homepage und
Spiele und Materialien wie Plakate und Flyer zu deren Unterstützung für die
Vereinsarbeit an.

Ferner ging der Hauptreferent auf den bayernweiten Wettbewerb 2015 ein, der
unter dem Motto "Unser Friedhof – Ort der Würde, Kultur und Natur" steht.
Anhand von Unterlagen zur Organisation, aber auch z.B. zur Grabbepflanzung zu
diesem Wettbewerb hob Dr. Lutz Popp nochmals die Bedeutung und die Funktion
der Friedhöfe hervor. Da die Teilnahme kostenlos ist, wurden die Mitglieder
der Ortsverbände aufgefordert, die "Träger der Friedhöfe", falls noch nicht
geschehen, zur Teilnahme zu animieren. Die Bewertung der Kommission erfolge im
Mai.

Über Erfahrungen aus der Vereinspraxis berichteten Patrizia Fahböck und
Hermann Demmelhuber vom Gartenbauverein Reischach. Sie zeigten anhand eines
Jahresrückblickes nachahmenswerte Aktivitäten auf. Silke Dreier und Gerhard
Bayerl vom Obst- und Gartenbauverein Tyrlaching referierten in ihrem
Erfahrungsbericht über "Kindergruppe im Gartenbauverein – wie packt man es
an?" Die Naturschutzbeauftragte im Landkreis Altötting, Barbara Jüngling,
informierte vor allem über die Ausbildung zum Gartenpfleger und dessen
Aufgaben. Zugleich warb sie für Interessenten zur Ausbildung, da bis dato nur
vier geprüfte Gartenpfleger im Kreisverband gelistet sind.

Besonders aufmerksam verfolgten die Seminarteilnehmer den Ausführungen von
Kreisfachberater und Geschäftsführer des Kreisverbandes Altötting, Clemens
Jobst zum Thema: "Bedeutung des neuen Pflanzenschutzgesetzes für die
Gartenbauvereine". Vorsicht sei beim Kauf der Produkte geboten. Vor allem beim
Bezug über das Internet bestehe Gefahr, nicht mehr zugelassene Mittel
angeboten zu bekommen. Es dürfen in Deutschland nur zugelassene
Pflanzenschutzmittel angewendet werden, nicht mehr zugelassene
Pflanzenschutzmittel sind ordnungsgemäß und schnellstmöglich zu entsorgen.
− am

Zum Erinnerungsfoto stellten sich: (vorne, v.l.) Barbara Jüngling, Patrizia Fahböck und Silke Dreier sowie (hinten, v.l.) Stefan Jetz, Hermann Demmelhuber, Lutz Popp, Clemens Jobst und Gerhard Bayerl. − F.: Maier
Zum Erinnerungsfoto stellten sich: (vorne, v.l.) Barbara Jüngling, Patrizia
Fahböck und Silke Dreier sowie (hinten, v.l.) Stefan Jetz, Hermann
Demmelhuber, Lutz Popp, Clemens Jobst und Gerhard Bayerl. − F.: Maier

21.01.2015
KREISNACHRICHTEN
Gartler-Seminar am Samstag in Graming
Altötting. Ein Seminar für Vereinsvorsitzende und Nachwuchskräfte des Bayerischen Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege in Zusammenarbeit mit dem Kreisverband Altötting findet am Samstag, 24. Januar, beim Graminger Weißbräu statt. Die Seminarleitung hat Lutz Popp, der nach der Begrüßung ab 9 Uhr unter dem Motto "Gartenbauvereine helfen Mensch und Natur" über aktuelle Themen und Arbeitsprogramme für die Vereinsarbeit informieren und Hilfen und Materialien des Landesverbandes zu deren Umsetzung vorstellen wird. Ab 11 Uhr werden Erfahrungsberichte aus der Vereinspraxis ausgetauscht; Referent hierzu ist Hermann Demmelhuber vom Gartenbauverein Reischach. Gerhard Bayerl aus Tyrlaching berichtet über das Thema "Ein Verein im Wandel der Zeit" und auch über die Kindergruppe im Gartenbauverein. Nach dem gemeinsamen Mittagessen werden ab 13 Uhr Barbara Jüngling, Naturschutzbeauftragte im Landkreis Altötting, über die Aufgaben der Gartenpfleger sowie Kreisgeschäftsführer und Kreisfachberater Clemens Jobst über die Bedeutung des neuen Pflanzenschutzgesetzes für die Gartenbauvereine berichten. Ab 14 Uhr schließlich gibt Seminarleiter Lutz Popp aktuelle Hinweise zur Vereinsführung.

                                                                                                                                               

Hier beginnt die Zusammenfassung der Jahre 2013 bis 2014 in chronologischer Reihenfolge

                                                                                                                                               


29.10.2013
Grünes Gewerbe statt graue Fabrikgebäude

Gartenbau-Kreisverband zeichnet Vorzeigebetriebe für gelungene Begrünungsaktionen aus

Eine ganze Fülle an Ehrungen hatten Vorsitzender Stefan Jetz (2.von rechts) und Kreisfachberater Clemens Jobst (kniend) für die Vorzeigebetriebe und -behörden des Landkreises.  − Foto: Kähsmann
Eine ganze Fülle an Ehrungen hatten Vorsitzender Stefan Jetz (2.von rechts) und Kreisfachberater Clemens Jobst (kniend) für
die Vorzeigebetriebe und -behörden des Landkreises.  − Foto: Kähsmann

 

Hohenwart. Es sind Gewerbebetriebe, Einkaufszentren, Autohäuser, Tankstellen, Banken, Gastronomie- und
Dienstleistungsbetriebe usw., die immer mehr zur optischen Gestaltung des Landkreises beitragen. Der Kreisverband für
Gartenbau und Landespflege Altötting e.V. sprach jetzt zum dritten Mal durch die Aktion "Auch Gewerbe gestalten unsere Städte
und Dörfer" Ehrungen für besonders gelungene Begrünungen aus.

In alphabetischer Reihenfolge der Orte überreichten Kreisverbands-Vorsitzender Stefan Jetz und Clemens Jobst,
Sachgebietsleiter Landschaftspflege im Landratsamt, die Urkunden an die jeweils von den Gartenbau-Ortsverbänden
vorgeschlagenen Betriebe. Altötting: Das Modehaus City Mode bringe mit seinen Pflanztrögen ein wenig Farbe in die
neugestaltete Bahnhofstraße und dies, obwohl die Pflanzen- und Blütenpracht oft durch Vandalismus zerstört wird. Burghausen-
Raitenhaslach: Hier konnte die Stadtgärtnerei die Ehrung entgegennehmen, die entlang der Straßen, Wege und Plätze für ein
Blütenmeer über das ganze Jahr hinweg verantwortlich zeichnet. Burgkirchen: Das Beerenland Hausner stelle durch blühende und
immer gut gepflegte Strauch- und Staudenpflanzen einen Farbklecks innerhalb eines reinen Gewerbegebietes dar. Burgkirchen-
Hirten: Mit üppigem Blumenschmuck am Haus und im Umgriff des Gasthauses Bartsch binde sich das Anwesen hervorragend in die
Kulturlandschaft ein. Garching: Inmitten des Ortes ist es die Spitzweg Apotheke, die durch Ginkobäume, Buchskugeln, Rosen und
Rosenbogen eine mustergültige Anlage entstehen habe lassen. Haiming: Die Schreinerei Hofer erhielt ihren alten
Obstbaumbestand und initiierte die Anlage einer Streuobstwiese, die heuer durch das Ansäen einer Blumenwiese eine weitere
Aufwertung fand. Kirchweidach: Der Erwerb des ehemaligen Krankenhauses, dessen Umbau zum Ärztehaus mit Gestaltung einer
umfangreichen Grünsubstanz und somit die Belebung des Ortes, brachte der Elektroinstallation Maier die Ehrung ein. Marktl: Am
südlichen Ortsausgang entbiete Heizungsbau Brehm allen Besuchern von Marktl durch eine intensive Eingrünung einen
Willkommensgruß. Ein Nutz- und Blumengarten hinter der Eingrünung zeuge weiter für die Liebe zur Natur und zum Gartenbau.
Mehring: Die Firma ATECH habe sich mit Bäumen, Sträuchern, Formgehölzen, Gräsern, Stauden und Rosen optimal in das
Landschaftsbild eingefügt. Neuötting: 1. Der Biergarten des El Loquitos mit schattenspendenden Platanen und der üppige
Blumenschmuck am ganzen Gebäude prägen unter anderem die Platzsituation. 2. Die Freiwillige Feuerwehr gestalte durch
opulenten Blumenschmuck am Feuerwehrgebäude und einer attraktiven Bepflanzung des Vorplatzes das Straßenbild attraktiv.
Perach: Der Steinmetzbetrieb Nuener und die Gärtnerei plus Blumengeschäft Salzinger-Nuener fügen sich durch eine intensive
und landschaftsgerechte eingrünende Bepflanzung nahtlos in die Umgebung ein, hinzu kommt die Kunst des aus Stein Geformten.
Auch die Blumenkästen der Willkommenstafeln am Ortseingang werden vom Betrieb bepflanzt und zur Verfügung gestellt.
Reischach: Als ein Aushängeschild für den Betrieb und zur Freude aller Passanten zeige sich die liebevolle Bepflanzung des
Grundstückes der Schreinerei Reischl. Töging: Inmitten der Stadt liegt das Gasthaus Springer mit einem von großen Bäumen und
Strauchpflanzungen geprägten Biergarten. Blumenschmuck rund um das landwirtschaftliche Anwesen sowie am Gasthaus, alte und
neue Obstbäume mit Insektenhotel hinter dem Gasthaus und der Erhalt des Biotops am ehemaligen E.ON-Gelände würden dazu
beitragen, das ökologische Gleichgewicht der Stadt zu fördern. Unterneukirchen: 1. Ein wellenschlagender Zaun, wunderbarer
Nutzgarten, Bauerngarten, Kunstobjekte und Teiche seien ein äußerst gelungenes Beispiel, Gewerbe und Wohnen zu vereinen – der
Garten der Kunstwerkstatt Josef Kohlmeier. 2. Kerstin’s Blumenwerkstatt habe mit viel Liebe zum Detail einen
Mülltonnenstellplatz zu einem gelungenen Beispiel von Dachbegrünung am neuen Dorfplatz gestaltet. Obwohl an der Werkstatt
kein Platz zur Bepflanzung war, bekomme die Ortsmitte etwas Farbe und einen interessanten Hingucker durch künstlerischen
Umgang mit Pflanzen. Winhöring: 1. Der umfassende Großbaumbestand mache den Garten des Café Kronbergers nicht nur zu einem
romantischen Fleckchen Erde, sondern stelle im Zentrum des Ortes eine grüne Lunge dar, die das Mikroklima und somit die
Lebensqualität positiv beeinflusst. 2. Eine gelungene Symbiose von wohnen und arbeiten stelle das Be-triebsgelände des
Maschinenbaus Marchner dar. Heimische Gehölze und gestalterisch wertvolle und interessante Gartengewächse würden einen
intakten Ortsrand bilden und sich harmonisch in die heranwachsende Wohnbebauung einfügen.

Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde im Gasthof Schwarz von dem Haiminger "Gwachs", wie Stefan Jetz ankündigte, Bettina
Reseneder mit ihrer modernen Zither und Gesang.
 − pk

 


22.11.2013
Ein fleißiger Diener im Garten des Herrn

Br. Kleophas Bernhard starb im 80. Lebensjahr – Als Gärtner und Kräuterpater weit über den Landkreis hinaus bekannt


Br. Kleophas †  − Foto: LFB


Altötting. Lebensfroh, leutselig, den Menschen zugetan: So war Br. Kleophas Bernhard, der weit über Altötting hinaus bekannte Gärtner und "Kräuterpater" aus dem Kapuzinerorden. Zwei Monate vor seinem 80. Geburtstag ist er am vergangenen Samstag während der Konventmesse zusammengebrochen. Er hatte einen Herzinfarkt erlitten und starb zwei Tage später, am Montag, in der Kreisklinik. Fast 61 Jahre gehörte Br. Kleophas dem Orden der Kapuziner an.

Er wurde am 19. Januar 1934 in Münchshöfen bei Viechtach im Bayerischen Wald geboren. Es war das Jahr der Heiligsprechung des Br. Konrad. Und weil seine Eltern bei seiner schweren Geburt den berühmten Kapuzinerbruder um Hilfe angerufen hatten, erhielt er den Vornamen Wolfgang Konrad. So steht es im Totenbrief für Br. Kleophas.

Den ersten Kontakt zu den Kapuzinern fand Wolfgang Konrad Bernhard im Altöttinger Konrad-Kloster, wo ihm der Pförtner vom Leben der Brüder erzählte. Er erlernte in Straubing den Beruf des Gärtners und legte am 30. März 1952 in Landshut die Gesellenprüfung ab. Einen Monat später, am 1. Mai 1952, trat er in Laufen in den Orden ein, wo er am 21. Dezember 1952 eingekleidet wurde. Das Noviziat endete mit der zeitlichen Profess am 22. Dezember 1953. Drei Jahre später legte er die Ewige

Profess in St. Konrad ab.

Zunächst war er kurze Zeit als Kochgehilfe eingesetzt, später auch als 1. Sakristan der Basilika St. Anna. Die meiste Zeit jedoch waren die Klostergärten sein Reich, um Salat und Gemüse, aber auch Blumen und Kräuter für die Klostergemeinschaft zu ziehen – in Eichstätt, Regensburg, Kempten, Burghausen, Salzburg.

Die Voraussetzungen dafür hatte er. 1958 legte Br. Kleophas in Regensburg seine Meisterprüfung ab – mit 24 Jahren als damals jüngster Gärtnermeister von ganz Niederbayern und der Oberpfalz. Seine Einstellung zum Garten drückte er so aus: "Ein Garten, der nur auf Gewinn und Nutzen ausgelegt ist, entspricht nicht meinem Gartenverständnis. Ein bisschen Muse gehöre auch dazu."

Im Oktober 1980 wurde er zum 1. Diözesanobmann der Stefanuskreise in der Diözese Passau gewählt. Die Stefanus-Gemeinschaft ist eine katholische Bildungs- und Freundesgemeinschaft, 1948 von Alfred Lange gegründet. Sie hat das Ziel, junge Erwachsene, Frauen und Männer für

verantwortungsvolle Aufgaben in Kirche und Welt zu befähigen. Neben religiöser Vertiefung und Weiterbildung in Soziallehre und Fragen der Politik, Kultur und Geschichte werden die Mitglieder zur Diskussion und Rede befähigt. Die Redebegabung von Br. Kleophas wurde hier ausgebildet. Außerdem wurde er 1986 in den neugebildeten Ausschuss für Umweltfragen in

der Diözese Passau berufen.

Neben der Gartenarbeit entfaltete er eine rege Vortragsarbeit zu vielen Themen bei Gartenbauvereinen, in Pfarreien, beim Frauenbund und anderen mehr. Für Vorträge, gespickt mit Garten-Fachwissen und Humor, war Br. Kleophas in all den Jahren ein gefragter Gastreferent weit über den Landkreis hinaus. Seine Vortragstätigkeit führte ihn bis nach Gelsenkirchen, wo es eine Br. Konradpfarrei gibt. Mehrmals war er in der ehemaligen DDR in Frankenberg, um die Katholiken in der Konradkirche in Hainichen zu besuchen.

Die Veränderungen in Altötting führten schließlich zur Aufgabe des Gartens beim Konradkloster. Damit hat sich Br. Kleophas nicht leicht getan. Als er sich 2004 nach Salzburg verabschiedete, hieß es: "Wir geben eine Rarität her." Dort hat er den Klostergarten hoch über den Dächern der Mozartstadt versorgt. Schließlich schränkten gesundheitliche Probleme sein Wirken zusehends ein. Es war immer sein Wunsch gewesen, in seinem geliebten Altötting, im Kreise seiner Brüder sterben zu dürfen; dies wurde ihm erfüllt.
 − ecs
Der Sterberosenkranz wird am heutigen Freitag um 17 Uhr in der Kirche St. Magdalena gebetet. Am Samstag, 23. November, findet um 10 Uhr in der Kirche St. Magdalena das hl. Requiem und anschließend auf dem Kapuzinerfriedhof neben der Basilika die Beerdigung statt.

Sterbebild Vorder- und Rückseite

 

 

08.02.2014
Gartenbauer laden zu zweitägigem Seminar
Altötting. Zwei Tage lang steht der Altöttinger Gasthof "Zwölf Apostel" Mitte Februar im Zeichen des Gartens. Beim Gartenseminar des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege und des Landratsamtes geht es heuer unter anderem um das richtige Schneiden von Sträuchern und Obstbäumen. Los geht es am Dienstag, 18. Februar, 8.30 Uhr. Nach einer Einführung stehen Gärten und Anlagen aus Kies und Schotter auf dem Programm, später die Erde als Grundlage für Pflanzenwachstum. Am Nachmittag beschäftigen sich die Teilnehmer mit Schattenblühern und blütenbesuchenden Insekten. Am Mittwoch geht es um die richtige Pflege von Bäumen und Sträuchern. Anmeldung unter 08671/502 316 oder per E-Mail an clemens.jobst@lra-aoe.de. Die Teilnahme am Seminar ist kostenlos. Laut Veranstalter kann auch nur an einzelnen Referaten teilgenommen werden.
 − red

 

17.02.2014
KREISNACHRICHTEN
Zweitägiges Gartenseminarstartet morgen
Altötting. Zwei Tage lang steht der Gasthof "Zwölf Apostel" ab morgen im Zeichen des Gartens. Beim Gartenseminar des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege und des Landratsamtes geht es unter anderem um das richtige Schneiden von Sträuchern und Obstbäumen. Los geht es am morgigen Dienstag um 8.30 Uhr. Anmeldungen werden un-ter 08671/502 316 oder per E-Mail unter clemens.jobst@lra-aoe.de entgegengenommen. Die Teilnahme am Seminar ist kostenlos. Laut Veranstalter kann auch nur an einzelnen Referaten teilgenommen werden.

 

22.02.2014
Gartler stürmen Gartentage
Zweitägiges Seminar verzeichnet mehr als 100 Teilnehmer
Altötting. Gartenarbeit ist beliebt, Seminare zu diesem Thema sind gefragt – das zeigten jetzt einmal mehr die vom Kreisverband für Gartenbau und Landespflege und dem Landratsamt organisierten Gartentage. Mehr als 100 Hobby- und Berufsgärtner ließen sich zwei Tage lang von Experten inspirieren.

Eröffnet wurden die bereits zum 14. Mal abgehaltenen Gartentage von Kreisvorsitzendem und stv. Landrat Stefan Jetz im Gasthaus Zwölf Apostel. Auf den momentanen Modetrend "Gärten und öffentliche Anlagen aus Kies und Schotter – schön und pflegeleicht?" ging Kreisfachberater und Gartentage-Leiter Clemens Jobst gleich zu Beginn ein, wobei er Sinn und Unsinn bei der Gestaltung und Pflege veranschaulichte. Gerade der Pflegeaufwand werde anfänglich unterschätzt. Gleiches gelte für die negative Beeinflussung der Bodenfeuchtigkeit, des Grundwasserspiegels und die Veränderung des Kleinklimas.

Über "Die Erde – Grundlagen für Pflanzenwachstum" referierte Dr. Erika Kainhofer von der Scotts-Fachberatung in Salzburg. Sie gab Einblick in die Herstellung verschiedener Arten an Erden und deren Verwendungsmöglichkeiten, aber auch in die Eigenschaften, die gute Erden für die Pflanzen erfüllen müssen. Die anschließende Diskussion zeigte, dass man auch gute Erde ohne oder nur mit sehr geringem Torfanteil herstellen kann, wobei qualitativ hochwertige Erden ihren Preis haben.

Peter Gasteiger von der Klostergärtnerei Gars entführte das Publikum in die reichhaltige und bunte Welt der Schattenblüher, die "Farbtupfer der Seele" und Überlebensraum kleiner Insekten sind. Er überzeugte die Zuhörer, dass auch in schwierigen, schattigen Lagen bunte Blütenprachten gedeihen können, die dem Gemüt des Gartenbesitzers gut tun.

Naturwabenimker Udo Pollack aus Perach und Kräuterpädagogin Christine Ebner aus Reischach referierten zusammen über das Thema "Gemeinsam sind wir stark – wie können wir das Überleben unserer blütenbesuchenden Insekten sichern". Anschaulich stellten sie die Pyramide der Lebewesen vor. An oberster Spitze steht der Mensch, gefolgt von den Groß- und Kleintieren, bis zur Basis der Insekten und Mikroorganismen. Wie bei einer Pyramide könne die Spitze ohne die Basis nicht existieren, so ihre Aussage. Durch natürliche, blühende Refugien könne jeder Gartenbesitzer dazu beitragen, die Lebensräume von Insekten, etwa Bienen, zu verbessern. Wichtig sei eine Vernetzung innerhalb der Siedlungen und in der Landschaft, damit die Insekten ungehindert auf Futtersuche gehen können und nicht auf kleine Räume angewiesen sind, die ihnen zu wenig Nahrung bieten.

Der zweite Tag stand ganz unter dem Motto von Bäumen und Sträuchern. Clemens Jobst referierte über deren wirtschaftlichen Wert und warum eine fachlich richtige Pflege auch finanziell Sinn macht. Viele Zuhörer staunten, welche "Schätze" sie in ihren Gärten wortwörtlich im Laufe der Jahre heranziehen und dass der Baum im Falle eines erforderlichen Fachgutachtens nicht nur ideellen Wert hat.

Zudem führte Jobst in die Grundlagen des Obstbaumschnittes ein, speziell auf den Pflanzungs-, Erziehungs-, Überwachungs- und Verjüngungsschnitt. Am Nachmittag folgte der praktische Teil für die Teilnehmer, die im Obstlehrgarten des Landkreises das Erlernte üben konnten. Wegen der großen Personenzahl wurde Jobst von den Gartenpflegern des Kreisverbandes, Barbara Jüngling und Günter Edelmüller, unterstützt.
 − red
Nicht nur Theorie wurde bei den Gartentagen vermittelt. Im Obstlehrgarten konnten sich die Teilnehmer auch ganz praktisch am richtigen Baumschnitt versuchen.  − Foto: ANA
Nicht nur Theorie wurde bei den Gartentagen vermittelt. Im Obstlehrgarten konnten sich die Teilnehmer auch ganz praktisch am richtigen Baumschnitt versuchen.  − Foto: ANA

11.3.2014
Kreis-Gartler wählen neue Vorstandschaft
Altötting. Die Neuwahl der Vorstandschaft steht im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege am morgigen Mittwoch, 12. März, ab 19.30 Uhr im Gasthof Zwölf Apostel in Altötting. Zuvor werden die Vorstandsmitglieder um Stefan Jetz über die Aktivitäten des vergangenen Jahres berichten. Ebenfalls ein Thema der Jahreshauptversammlung ist die Teilnahme am Tag der offenen Gartentür.

14.3.2014
Gartler bleiben bei bewährter Spitze

Vorstandschaft weitgehend gleich – Tag der offenen Gartentür am 29. Juni

Altötting. Ein Rückblick auf die vergangenen Jahre, die Wahl der Vorstandschaft sowie ein Ausblick auf die Projekte der nächsten Monate waren die Hauptthemen der Frühjahrsversammlung des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Altötting am Mittwoch im Gasthof "Zwölf Apostel".

Vorsitzender Stefan Jetz blickte eingangs auf die vier Jahre seiner Verbandsführung zurück, seit er sein Amt vom heutigen Ehrenvorsitzenden Richard Antwerpen übernommen hat. Zu den Tätigkeiten des Kreisverbands zählte Jetz unter anderem die jährlichen "Altöttinger Gartentage", die sich als "Gartenseminar für Jedermann" ausdrücklich auch an Nichtmitglieder richten und mit je rund 100 Teilnehmern gut besucht würden. Besonders der Baumschneidekurs erfreue sich stets großer Beliebtheit. Neben vielen anderen Aktivitäten seien aus den vergangenen Jahren die Aktionswoche auf der Landesgartenschau in Rosenheim 2010 und der von 340 Nachwuchsgartlern besuchte Kindertag 2011 in Erinnerung geblieben.

Zu den Höhepunkten des vergangenen Jahres zählte Jetz neben einer Obstausstellung im Landratsamt die Aktion "Auch Gewerbe gestalten unsere Städte und Dörfer". Unter diesem Motto wurden Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe ausgezeichnet, die sich in herausragender Weise um die Grünordnung und Ortsverschönerung verdient gemacht haben. Der Kreisverband wollte damit jene würdigen, die sich dem einförmigen Anblick vieler Gewerbegebiete entgegenstellen. Erinnert wurde auch an die jährlichen Informationsfahrten für die Aktiven der Gartenbauvereine.

Nach der Vorstellung des Kassenberichts wurde unter der Leitung von 2. Bürgermeister Wolfgang Sellner ein neuer Vorstand gewählt. Dabei wurde die bisherige Mannschaft größtenteils einstimmig im Amt bestätigt – lediglich bei der Wiederwahl des 2. Vorstands Lothar Liebwein gab es einige Gegenstimmen. Neuer Beirat für Kinder und Jugend wurde Peter Klinger, der die aus Zeitgründen nicht mehr angetretene Petra Haunberger ablöst. Noch vor der Wahl stellte der Töginger Klinger klar: "Wer mich wählt, muss davon ausgehen, dass Null Euro für die Jugendarbeit nicht mehr g’langt."

Zum Ende der Veranstaltung stellte der wiedergewählte Geschäftsführer Clemens Jobst die Projekte des laufenden Jahres vor. So wird – wie alle drei Jahre – heuer wieder der Tag der offenen Gartentür im Landkreis Altötting statt-finden – und zwar am 29. Juni. In den Gemeinden Burgkirchen an der Alz, Neuötting, Marktl und Stammham werden dann insgesamt sieben Gärten ihre Tore für Besucher öffnen. Die diesjährige Informationsreise des Kreisverbandes geht nach Cornwall. Außerdem wurde das neue "Gartenblattl" präsentiert, die Zeitschrift des Kreisverbandes.
− tom
Die wiedergewählte Vorstandschaft und der neue Beirat für Kinder und Jugend: (von links) Gabriele Hofer, Peter Klinger, Stefan Jetz, Brigitte Koreck, Georg Keller und Clemens Jobst. − Foto: Stelzl
Die wiedergewählte Vorstandschaft und der neue Beirat für Kinder und Jugend: (von links) Gabriele Hofer, Peter Klinger, Stefan Jetz, Brigitte Koreck, Georg Keller und Clemens Jobst. − Foto: Stelzl

 

19.05.2014
Zwischen Taglilien und Weinreben

Sieben Gärten im Landkreis öffnen am Sonntag, 29. Juni, ihre Türen

Wolfgang Hofenauer ist stolz auf seinen Weinberg, auch wenn heuer aufgrund des Spätfrosts am 17. April viele junge Triebe erfroren sind. Bis zum Tag der offenen Gartentür werden aber die meisten Stöcke wieder ausgetrieben haben, und Hofenauer wird auch darüber informieren, wie aus den Marktler Trauben Wein gekeltert wird. − Foto: M. Kleiner

Wolfgang Hofenauer ist stolz auf seinen Weinberg, auch wenn heuer aufgrund des Spätfrosts am 17. April viele junge Triebe erfroren sind. Bis zum Tag der offenen Gartentür werden aber die meisten Stöcke wieder ausgetrieben haben, und Hofenauer wird auch darüber informieren, wie aus den Marktler Trauben Wein gekeltert wird. − Foto: M. Kleiner

Altötting. Dass die Privatgärten im Landkreis zum Erscheinungsbild von Stadt und Land einen nicht zu überschätzenden Beitrag leisten, ist bekannt. Dass es aber auch Spezialitäten zu bestaunen – und bisweilen gar zu schmecken – gibt, das wird beim Tag der offenen Gartentür am Sonntag, 29. Juni, unter Beweis gestellt.

Sieben Gartenbesitzer beteiligen sich, in Marktl gleich drei. Gundi und Alois Aigner, Am Kreuzberg 1, gewähren Einblicke in ihren vor 20 Jahren angelegten ländlichen Hausgarten mit Teich in Anlehnung an den Hang-Laubmischwald. Erhard Schlott, Ludwig-Edmaier-Straße 5, wird seine Taglilienzucht präsentieren. 650 verschiedene Sorten kann man hier in hoffentlich voller Blüte bewundern. Petra und Wolfgang Hofenauer, Am Kreuzberg 17, schließlich bitten in ihren Weinberg. In Terrassenbauweise ist hier ein Sortengarten entstanden mit Riesling, Johanniter, Zweigelt, Merlot, Silvaner und mehr an 90 Reben. Der jährliche Ertrag ist nicht groß, aber begehrt.

Ebenfalls ein süffiger Programmpunkt bietet sich in der Gemeinde Burgkirchen. Die vielfach ausgezeichneten Obstveredeler Edith und Ludwig Westenthanner, Barbermühlweg 2, öffnen ihren Streu- und Intensivobstgarten, in dem die Früchte unter anderem für die bekannten Obstbrände gedeihen.

In Neuötting werden zwei Gärten ihre Pforten aufmachen: Klara und Bruno Rabenseifner, Bahnhofstraße 31, zeigen ihren Siedlungsgarten mit altem Baumbestand, großem Gemüsegarten und Backofen, in dem am 29. Juni Pizza und Brot gebacken werden. Elisabeth Hauser, Altöttinger Straße 17A, gewährt Einblicke in ihren Künstlergarten, der mit vielen Exponaten, unter anderem aus Stahl, bestückt ist und einen schönen Blick auf die alte Handelsstadt Neuötting freigibt. Die Siebten im Bunde sind schließlich Brigitte und Josef Straßer, Hauptstraße 49 in Stammham, die sich gärtnerisch ausschließlich winterharten Stauden wie Pfingstrosen, Taglilien und Storchenschnabel verschrieben haben.

Der Tag der offenen Gartentür wird veranstaltet vom Kreisverband für Gartenbau und Landespflege. In Absprache mit den umliegenden Landkreisen findet er im dreijährigen Rhythmus statt. Kreisvorsitzender Stefan Jetz freut sich mit den Bürgern des Landkreises darauf, "neue Gartenwelten und grüne Oasen hautnah entdecken und erleben" zu dürfen.
− ecs

 

27.05.2014
Burgfrieden: Vergleich ist vom Tisch

Eine Wohnungseigentümerin hat Widerspruch eingelegt – Ihr Anwalt sieht gute Chancen auf Erhalt der Blumenbeete

Die meisten Bewohner im Burgfrieden leben seit Jahrzehnten hier. Wen wundert das angesichts der herrlichen Aussicht. Hier der Blick von einem Balkon im obersten Stockwerk über den Botanischen Garten hinweg auf die Altstadt. − Fotos: Wetzl

Die meisten Bewohner im Burgfrieden leben seit Jahrzehnten hier. Wen wundert das angesichts der herrlichen Aussicht. Hier der Blick von einem Balkon im obersten Stockwerk über den Botanischen Garten hinweg auf die Altstadt. − Fotos: Wetzl

 

Burghausen. Der vor dem Amtsgericht geschlossene Vergleich zwischen der Eigentümergemeinschaft am Burgfrieden und einer Miteigentümerin auf Beseitigung der Blumenbeete ist vom Tisch – zumindest in dieser Form. Eine weitere Eigentümerin, die ihre Erdgeschosswohnung vermietet und davor ein Blumenbeet hat, ist von sich aus tätig geworden und hat den Burghauser Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht Markus Haydn beauftragt, tätig zu werden, um die Beete zu erhalten. Haydn hat nun Widerspruch gegen den von der Altöttinger Richterin formulierten Vergleichsvorschlag eingelegt.

Ein Widerspruch macht Vergleich unwirksam
Wie berichtet, läuft die Widerspruchsfrist zwar erst Ende September ab. Der Widerspruch eines Eigentümers reicht nach den Worten Haydns aus, um den Vergleich unwirksam zu machen. Die Eigentümergemeinschaft könne natürlich bei ihrer jährlichen Zusammenkunft in wenigen Wochen trotzdem darüber abstimmen und vor allem eine Linie für einen eventuell neuen Vergleich formulieren. Unverständlich nennt der Anwalt die Aufforderung der Waldkraiburger Hausverwaltung, die Gärten schon vor Fristende zu beseitigen. Die Hausverwaltung will sich angesichts des schwebenden Verfahrens dazu nicht äußern. Bewohner deuteten das als eine Aktion des guten Willens. Anwalt Haydn sieht darin dagegen eher den Versuch, vollendete Tatsachen schaffen zu wollen.

Maria Riedhofer freut sich, dass die Chancen auf Erhalt der mit Liebe gepflegten Blumenbeete offensichtlich doch größer sind als zunächst befürchtet.

Maria Riedhofer freut sich, dass die Chancen auf Erhalt der mit Liebe gepflegten Blumenbeete offensichtlich doch größer sind als zunächst befürchtet.


Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es nun doch zu einem Rechtsstreit kommen, bei dem alle Seiten viel zu verlieren haben. Denn den Streitwert des Gesamtvergleichs hat das Gericht mit 120000 Euro angesetzt. Entsprechend hoch fallen Gerichts- und Anwaltskosten aus. Allerdings machen darin die Beete nur einen kleinen Teil aus. Wie berichtet, ist auch Bürgermeister Hans Steindl mit seinem Vermittlungsversuch an der harten Haltung der Klägerin gescheitert.

Markus Haydn sieht gute Chancen, die von der Klägerin beanstandeten Blumenbeete vor den Terrassen der Erdgeschosswohnungen erhalten zu können. Er erläutert die Rechtslage so: Die Beete sind auf Gemeinschaftseigentum angelegt. Eigentlich ist so etwas nur möglich, wenn die Flächen ein Sondernutzungsrecht erhalten, dem wiederum alle Eigentümer zustimmen müssen.

Doch zwei entscheidende Faktoren sprechen hier für die Eigentümergemeinschaft und den Erhalt der Beete. Einmal sind die Anpflanzungen vor 40 Jahren erfolgt. Auch die Klägerin lebt schon lange im Haus und hat sich in der Vergangenheit nie über die Beete beklagt. Wenn sie jetzt die Beseitigung verlange, so gelte einmal der Vertrauensschutz gegenüber den Beetbetreibern und zum anderen stelle sich die Frage, ob nach so vielen Jahren ihr Anspruch nicht verwirkt sei.

Haydn berichtet von einem ähnlich gelagerten Fall vor einem guten Jahr am Amtsgericht Altötting. Da sei es um Burghauser Wohnungen gegangen, die in den 80er Jahren in Eigentumswohnungen umgewandelt wurden. Mieter kauften die Wohnungen und dazu einen Stellplatz. Für den bestand aber kein Sondernutzungsrecht und damit auch kein Eintrag im Grundbuch. Ein Kläger bestand darauf, dass die Parkplätze nicht nur dem Käufer, sondern allen Nutzern offen stehen müssten. Haydn: "Auch hier sah das Gericht den Vertrauensschutz und stufte die Forderung als verwirkt ein. Die Klage wurde abgewiesen."

Die Eigentümergemeinschaft hat sich zudem an stellvertretenden Landrat Stefan Jetz in seiner Eigenschaft als Kreisvorsitzender der Gartenbauvereine gewandt. Jetz habe seine Unterstützung zugesichert.
− rw

 

14.06.2014
Zu Gast im Blumenmeer

Am 29. Juni ist "Tag der offenen Gartentür" – Anzeiger stellt alle Teilnehmer vor

Die vielfältige Gartenkultur im Landkreis können Besucher am Sonntag, 29. Juni, von 10 bis 17 Uhr bei sieben Familien kennenlernen, die zum "Tag der offenen Gartentür" einladen. Veranstaltet vom Kreisverband für Gartenbau und Landespflege, ist diese Einladung eine gute Gelegenheit zum Austausch unter Hobbygärtnern, zum Fachsimpeln und zur Weitergabe des Pflanzenwissens. Im Vorfeld stellt die Heimatzeitung die teilnehmenden Gärten vor. Den Anfang macht dabei Josef Straßer, dessen grüne Oase zwar genaugenommen in Stammham zu finden ist, "gefühlt" aber in Marktl liegt, weil hier im Bahnhofsgebiet die beiden Orte ineinander übergehen, die nördliche Straßenseite gehört zu Marktl, die südliche zu Stammham.

Stammham. Im großflächigen Hausgarten von Brigitte und Josef Straßer in der Hauptstraße 49 schüttet die Natur ihr Füllhorn aus. Auf mehreren tausend Quadratmetern finden sich liebevoll gestaltete, unterschiedlich große Pflanzinseln mit Bäumen und ausschließlich winterharten Stauden. Der Schwerpunkt liegt bei Pfingstrosen und Iris in allen Arten und Farben sowie Taglilien und Storchschnäbel mit einem reichen Schatz an Kleinodien.

Die Besucher erwartet am 29. Juni beim Tag der offenen Gartentür von 10 bis 17 Uhr eine Fülle an Sommerblumen, Rosen, Kletterpflanzen, Schattenstaudenbeete, Obstbäume, Strauch-Raritäten wie ein 30 Jahre alter baumhoher Feuerdorn und ein kleiner Naturteich.

Josef Straßer hat sich bewusst den einheimischen winterharten Blütenstauden verschrieben, die sich in zahlreichen beschaulichen Nischen und Ecken ausbreiten können. Und er hat mit großem Gärtnerwissen auch ein kleines Paradies für Vögel und Insekten geschaffen und liebt es, Kleiber und Grünspecht und andere gefiederte Gäste zu beobachten. Natürlich ist bei dem passionierten Imker auch ein Bienenstand am Rande des Gartens zu finden.

Seine Frau Brigitte kümmert sich mehr um den Gemüsegarten sowie die Beeren und das Obst, die sie auch verwertet.

Die Liebe zum Garten ist an die Kinder vererbt worden, die auf dem großen Grundstück ihre Häuser gebaut haben. Tochter Angela Rose ist eine große Blumen- und Tierfreundin und gerade dabei, den Garten wieder zu erweitern. Die ganze Familie schaut täglich nach, was aufgeht und blüht und freut sich an Farben und Düften: Von Winterlingen und Schneeglöckchen bis zu Chrysanthemen und späten Rosen ist immer etwas zu finden.

Beim Tag der offenen Gartentür wird von den opulenten Pfingstrosenblüten vermutlich nicht mehr viel übrig sein, dafür zeigen sich dann Rittersporn, Phlox und Strauchrosen im schönsten Kleid, "irgendwas blüht immer".

Für das leibliche Wohl der Gäste sorgt der TSV (Angela Rose ist 2. Vorsitzende) mit Kaffee und Kuchen und Brotzeitenverkauf.

Den Garten findet man von der Marktler Innbrücke her kommend, vorbei am Edeka-Markt nach dem Ortsschild Stammham (noch vor dem Bahnhof), die erste Einfahrt rechts.

Noch steht das Iris- und Pfingstrosenbeet in voller Blüte. Bis zum 29. Juni wird davon zwar nicht mehr viel übrig sein, dafür aber erwarten Josef Straßer und seine Tochter Angela Rose dann Rittersporn, Phlox und Strauchrosen. − Foto: Alfred Kleiner
Noch steht das Iris- und Pfingstrosenbeet in voller Blüte. Bis zum 29. Juni wird davon zwar nicht mehr viel übrig sein, dafür aber erwarten Josef Straßer und seine Tochter Angela Rose dann Rittersporn, Phlox und Strauchrosen. − Foto: Alfred Kleiner


17.06.2014
Der Winzer lädt in seinen Weinberg ein
Themenführungen beim Tag der offenen Gartentür am 29. Juni
von Monika Kleiner

 

Bis zum Besichtigungstag werden die Reben von Wolfgang Hofenauer noch ein Stück gewachsen sein. − Foto: A. Kleiner

Bis zum Besichtigungstag werden die Reben von Wolfgang Hofenauer noch ein Stück gewachsen sein. − Foto: A. Kleiner


Die vielfältige Gartenkultur im Landkreis können Besucher am Sonntag, 29. Juni, von 10 bis 17 Uhr bei sieben Familien kennenlernen, die zum "Tag der offenen Gartentür" einladen. Veranstaltet vom Kreisverband für Gartenbau und Landespflege, ist diese Einladung eine gute Gelegenheit zum Austausch unter Hobbygärtnern, zum Fachsimpeln und zur Weitergabe des Pflanzenwissens. Im Vorfeld stellt die Heimatzeitung die teilnehmenden Gärten vor. Heute: Wolfgang Hofenauer und sein Weinhang in Marktl.

Marktl. Weinanbau in Marktl, ist das klimatisch überhaupt möglich? Wer daran zweifelt, sollte Petra und Wolfgang Hofenauer besuchen, Am Kreuzberg 17, am Fuß des Bruckbergs an einem heißen Sommerabend.

Vom stattlichen Wohnhaus und Garten führt ein Stufenaufgang in den windgeschützten Weinberg und hier ist es gleich nochmal fünf Grad wärmer. Der Wein mag das mediterrane Klima.

Hobby-Winzer Wolfgang Hofenauer hat hier ein Naturidyll in Terrassenbauweise mit Jura-Kalksandstein geschaffen und einen Weinberg mit zirka hundert Stöcken und den Sorten Riesling, Johanniter, Zweigelt, Merlot, Cabernet Sauvignon, Baron, Silvaner und Regent angelegt. In Themenführungen erläutert er am Tag der offenen Gartentür, 29. Juni, alle eineinhalb Stunden (Beginn 10, 11.30, 13, 14.30, 16 Uhr) seine ökologische Anbauweise und demonstriert die verschiedenen Schnittsysteme am Drahtrahmen, als Hochstamm und Kordon.

Der liebevoll angelegte und mit Rosen und anderen Blüten geschmückte Weinberg bietet auch viel fürs Auge. Auf den Terrassen hält sich an guten Tagen die Sonne zwölf bis dreizehn Stunden und so experimentiert er auch mit Wärme liebenden Bäumen wie Pfirsich, Feigen und einem Mandelbäumchen.

Wie Hofenauer an den Reben zeigt, hat heuer allerdings der Spätfrost am 17. April viele Triebe erfrieren lassen, einige späte Sorten, die noch nicht ausgetrieben hatten, stehen gut da; bei den anderen muss er starke Verluste hinnehmen.

Wie kommt er zum Weinanbau? Im Mittelalter wurde seinen Worten nach in Altbayern dreimal so viel Wein angebaut. Nach dem Hausbau vor 20 Jahren stand er vor der Frage, wie er den Hang zum angrenzenden Wald nützen könnte. "Ein Zwetschgenbaum ist auf dem sandig-kiesigen Boden gleich vertrocknet, da kam mir der Wein in den Sinn."

Im Lauf der Jahre hat er viel Lehrgeld zahlen müssen aber auch großes Wissen erworben. Urlaube führten meist in Weinbaugebiete in Italien, Spanien und Portugal, er kam sogar bis nach Japan, Korea und Kanada. Außerdem verschlang er viel Literatur über passende Sorten, den richtigen Schnitt, die Lese und das Keltern. Auch heute pflanzt er immer eine Versuchsreihe. Pilzkrankheiten und Schädlinge werden biologisch bekämpft, das Wild am Waldrand durch einen Zaun abgehalten, die reifen Trauben durch ein Netz geschützt und die Wühlmäuse durch Drahtkörbe um die Wurzelballen ferngehalten. Schlangen und Eidechsen haben Zutritt, die sind nützlich.

"Qualität wird am Rebstock erzeugt und nicht in der Presse", sagt Hofenauer, stellt aber auch an die Verarbeitung – "unfiltriert und mit natürlicher Spontanvergärung" – hohe Ansprüche. Den Wein lagert er im Keller in Glasballons. In einem guten Jahr könnte er 300 Flaschen abfüllen, aufgrund der Versuche mit neuen Sorten, die noch nicht viel tragen, wird es aber im Durchschnitt nur etwa die Hälfte. Dass der edle Tropfen mundet, beweist der Weinbauer mit einem gekühlten Rose, der an dem Sommerabend herrlich erfrischt.

Der Weg zum Weinberg: Vom Zentrum (oder von der Peracher Straße) über die Schul- und Bruckbergstraße in Richtung Marktlberg, kurz nach der Bahnüberführung rechts in die Lindenstraße und die erste Straße links (Am Kreuzberg) einbiegen und bis zum nördlichen Rand fahren.


19.06.2014
Grüne Oase an der Hauptstraße

Wer bei den Rabenseifners einen kleinen Hinterhof-Garten erwartet, wird am 29. Juni überrascht werden

von Petra Kähsmann

Mit Steinen aus der alten Winhöringer Friedhofsmauer haben Klara und Bruno Rabenseifner den Brotbackofen auf alt getrimmt. − F.: Kähsmann
Mit Steinen aus der alten Winhöringer Friedhofsmauer haben Klara und Bruno Rabenseifner den Brotbackofen auf alt getrimmt. − F.: Kähsmann

Die Gartenkultur im Landkreis können Besucher am Sonntag, 29. Juni, von 10 bis 17 Uhr bei sieben Familien kennenlernen, die zum "Tag der offenen Gartentür" einladen. Im Vorfeld stellt die Heimatzeitung die teilnehmenden Gärten vor. Heute: Das Anwesen von Familie Rabenseifner in Neuötting.

Neuötting. Eine Überraschung erwartet all jene, die durch das Gartentor der Familie Rabenseifner in der Bahnhofstr. 31 treten. Glaubt man in einen kleinen "Hinterhof-Garten" zu kommen, wird man schnell eines Besseren belehrt. Direkt an der vielbefahrenen Hauptdurchgangsstraße erstrecken sich gute 1000 Quadratmeter einer vielfältigen Gartenanlage.

Üppiges Grün und desgleichen an Blütenpracht in mannigfaltigen Variationen, dazu die unterschiedlichsten Sequenzen des Gartenbaus erwarten den Besucher. Da sind zum einen die Obstbäume mit Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Pfirsichen, Feigen und Kiwis sowie zwei Gewächshäuser, wobei eines Tomaten vorbehalten ist. Dazu kommt ein Gemüsebeet mit allem was das Herz begehrt und gar noch ein kleiner Bauerngarten, der mit Kartoffel, Mais und Topinambur aufwartet.

"Wir sind regelrechte Selbstversorger," freuen sich Klara und Bruno Rabenseifner über ihre "ruhige Insel" inmitten der Stadt. Natürlich spielt nicht nur die Versorgung eine Rolle im Garten der Familie. Da gibt es neben herrlich blühenden und dekorierten Blumeninseln auch noch die eine oder andere Eigenheit. So findet man etwa alte 1000-Liter-Weinfässer, die noch bearbeitet werden müssen und dann als Ziergegenstand oder Badezuber dienen sollen. An einem der beiden Eingänge empfängt ein 65 Zentner schwerer Findling mit dem Freistaat-Bayern-Schild die Besucher. Dieser im Boden fest verankerte Stein ist ein Geburtstagsgeschenk des Hausherrn. Und das "Brunos-Biergarten-Schild" am Gartenhaus zeugt von einer gewissen Gemütlichkeit und Gastfreundschaft.

Diese bekommen auch die Besucher am "Tag der offenen Gartentüre" zu spüren. Dann nämlich, wenn es aus dem selbst gebauten Backofen herrlich nach Pizza duftet, die es neben selbst gebackenem Brot und Getränken zu erwerben gibt. Den Backofen hat Bruno Rabenseifner auf alt getrimmt und zum Bau teilweise Mauersteine der abgerissenen Winhöringer Friedhofsmauer verwendet. Die gusseiserne, mit Bayernlöwen verzierte Ofentür, ist ein weiteres Indiz für die Einzigartigkeit des kleinen Bauwerks.

Davor lockert ein kleiner Teich, dicht bewachsen mit Seerosen, Schilf und Gräsern die Grasfläche auf. Darin tummeln sich echte und Keramikfische. Ein kleiner Bachlauf und das ausgeklügelte Wintersystem des Hausherren sorgen für das Wohlbefinden der Goldfische. Einen südlichen Touch erhält das Arrangement durch Bambus und Palmen.

Eine Vielzahl der Gewächse stammen aus eigener Anzucht. Als richtiges Hobby hat sich dabei für Klara Rabenseifner die Buchszucht herauskristallisiert. Die vielen Bäumchen werden von ihr liebevoll gepflegt und in unterschiedliche Formen gebracht. Was es sonst noch alles zu entdecken gibt, können die Besucher am Sonntag, 29. Juni, herausfinden.

Der Garten befindet sich stadtauswärts Richtung Innbrücke auf Höhe des Möbelhauses Fischer. Gegenüber führt eine Brücke über den Möhrenbach. Ist diese überquert wendet man sich nach links und hat praktisch das Ziel erreicht.

 

21.06.2014
Verwunschene Eckerl

Unweit des Marktler Bruckbergs haben Gundi und Alois Aigner ein Refugium für Flora und Fauna geschaffen

Gundi und Alois Aigner in ihrem kleinen grünen Paradies. − Foto: Alfred Kleiner
Gundi und Alois Aigner in ihrem kleinen grünen Paradies. − Foto: Alfred Kleiner


Die vielfältige Gartenkultur im Landkreis können Besucher am Sonntag, 29. Juni, von 10 bis 17 Uhr bei sieben Familien kennenlernen, die zum "Tag der offenen Gartentür" einladen. Veranstaltet vom Kreisverband für Gartenbau und Landespflege, ist diese Einladung eine gute Gelegenheit zum Austausch unter Hobbygärtnern, zum Fachsimpeln und zur Weitergabe des Pflanzenwissens. Im Vorfeld stellt die Heimatzeitung die teilnehmenden Gärten vor. Heute: Das Anwesen von Familie Aigner in Marktl.

Marktl. Der über 20 Jahre alte ländliche Hausgarten von Gundi und Alois Aigner, Am Kreuzberg 1, ist in Anlehnung an den nördlich angrenzenden Hang-Laubmischwald bepflanzt und am westlichen Rand der Bruckbergsiedlung zu finden. Das Paar hat hier eine grüne Oase mit lauschigen Sitzplätzen, Nischen und Ecken inmitten üppiger Pflanzen geschaffen. Der naturnahe nicht allzu große Garten bietet dem Besucher eine erstaunliche Vielfalt. Jedes Fleckerl ist genützt, schon am Zugang laden Hortensien, ein Rosenspalier, Buchs, Sträucher und Blütenstauden zum Betreten ein.

Auf dem Idyll findet alles Platz: eine Teichanlage umrandet von Funkien, Lupinen und anderen Blumen, lauschige Sitzplätze mit Pergola und Überdachung, ein Nutzgartenbereich mit Gemüsebeeten, Gewächshäusern und Obstspalier.

Zum Bedauern der Besitzer hat dem sonst so üppig tragenden Aprikosenbaum der Spätfrost Mitte April geschadet, so dass heuer nur an einem Ast Früchte zu entdecken sind. In einer Gartenecke hat Gundi Aigner Beerensträucher angesiedelt, Rosenbüsche leuchten aus dem Erika-Unterwuchs. Viele Blumen sind selber aufgegangen und schmücken die zusammengewachsenen Bereiche als Farbtupfer. Ein knorriger, fruchtbarer Weinstock, Hauswurz in Tontöpfen, Kräuterbüsche, der Garten ist eine kleine Wundertüte.

Gundi Aigner läuft nicht jedem Unkraut hinterher und so finden hier auch heimische Tierarten wie Eidechsen, Blindschleichen, Käfer und Fluginsekten einen Lebensraum. Da sie gerne etwas Neues ausprobiert, ist sie froh über die Unterstützung durch ihren Ehemann Alois, der bereitwillig immer wieder mal Sträucher umsetzt, bauliche Änderungen anpackt, Wege verlegt und sich handwerklich überall helfen kann.

Im Lauf von zwei Jahrzehnten haben sie viel Erfahrung gesammelt – "es braucht alles seine passende Ecke" – und die schönsten Fleckerl sind von der Straße aus gar nicht zu sehen. So der Teich mit Seerosen und Goldfischen, die laut Gundi Aigner "wie verrückt züchten".

Hier ist eine eigene kleine grüne Welt entstanden, die eigentlich pflegeleicht ist. Trotzdem "wird man nie fertig, wenn man auf der Terrasse sitzt, sieht man hier was und da was und packt wieder an", sagt die Gartenliebhaberin. Beide haben aber einfach Freude an jedem Pflänzchen, sonst würden sie sich die Mühe nicht machen.

Der Weg zum Garten, Am Kreuzberg 1: Vom Zentrum (oder von der Peracher Straße vorbei am Friedhof) über die Schulstraße und Bruckbergstraße in Richtung Bruckberg kurz nach der Bahnüberführung rechts in die Lindenstraße, die erste Straße links und das erste Haus auf der linken Seite.


24.06.2014
Eine Oase der Fantasie und Kunst

Elisabeth Hauser hat mitten in Neuötting einen 2000 Quadratmeter großen Park angelegt

von Petra Kähsmann

Komödie der Tiere: Elisabeth Hauser vor ihrer Hommage an Paul Klee. − Foto: Kähsmann
Komödie der Tiere: Elisabeth Hauser vor ihrer Hommage an Paul Klee. − Foto: Kähsmann

Die vielfältige Gartenkultur im Landkreis können Besucher am Sonntag, 29. Juni, von 10 bis 17 Uhr bei sieben Familien kennenlernen, die zum "Tag der offenen Gartentür" einladen. Veranstaltet vom Kreisverband für Gartenbau und Landespflege, ist diese Einladung eine gute Gelegenheit zum Austausch unter Hobbygärtnern, zum Fachsimpeln und zur Weitergabe des Pflanzenwissens. Im Vorfeld stellt die Heimatzeitung die teilnehmenden Gärten vor. Heute: das Anwesen von Elisabeth Hauser in Neuötting.

Neuötting. Über den Dächern der Innstadt öffnet ein ganz besonderer Garten seine Tore – die "grüne Oase" von Elisabeth Hauser zeichnet sich nicht nur durch ihre florale Gestaltung aus, sie entführt in eine Welt der Fantasie und der Kunst. Dazu offenbart sie wunderschöne Ausblicke auf die Kirchen der alten Handelsstadt.

Viel Energie fordert der über 2000 Quadratmeter große Garten seiner Besitzerin ab. "Eine Stunde am Tag ist nichts", sagt Elisabeth Hauser, "an vielen Tagen bin ich bis zum Dunkelwerden draußen". Warum dies so ist, wird dem Besucher schnell klar. Es ist die Landschaftsform des Gartens, die neben Ebenen Hänge in verschiedenen Steilheitsgraden aufweist. Mit viel Liebe und Gespür für Farben und die Natur hat sie daraus das Beste gemacht und lässt schon mal die heimischen Gewächse mit wenigen korrigierenden Maßnahmen in ihrem Wachstum gewähren. An anderer Stelle wirkt der Garten parkähnlich, wo sich in verschieden gestalteten Rabatten eine wahre Blütenpracht entfaltet. "Jetzt blüht vieles üppig und schön. Doch wie es am Tag der offenen Gartentür aussieht, kann ich nicht sagen", zweifelt Elisabeth Hauser.

Weiße Astilben, Rosen in vielen Farben, Farne, Frauenmantel, Jasmin, Funkien, Storchenschnabel, Lavendel, Taglilien und Annabel-Hortensien sind nur einige der dekorativen Gewächse. Die Hänge säumen heimische Sträucher und Bäume, Efeu bedeckt den Boden, eine Hangwiese ist durchsetzt mit Obstbäumen. Hier oder dort stehen Brunnen und Wassertröge mit Seerosen, Rohrkolben und der einen oder anderen Schilfart.

Doch Elisabeth Hauser wäre nicht die Künstlerin, die sie ist, würde ihr Garten nicht durch Skulpturen einen besonderen Glanz erhalten. Die meisten entstanden bei den Stahlsymposien in Riedersbach. Und so mischen sich unter die realen auch Seerosen aus Metall. Da wird hier das Märchen vom "hässlichen Entlein" erzählt und grüßen dort von Picasso beeinflusste Köpfe, afrikanische Gesichter, ein abstrahierter Läufer oder verschiedenartige Frauengestalten. Schmetterlinge, Fische, ein Skorpion, Hunde und so manch Getier tummeln sich ebenfalls zwischen der üppigen Flora wie ein Gnom und ein Herzschelm. Und ja, auch ihr Riedersbacher Erstlingswerk – ein Herzerl – ist zu bewundern.

Ein weiteres Material ihres Schaffens ist Glasfaser mit Polyesterharz. Daraus entstand für die Landesgartenschau in Burghausen die bunte Fantasie "Symbiose", die einen Teil des Gartens dominiert, und auch ein großer, weißer Kopf gleichen Materials sieht dem Besucher, der die Schätze des Gartens erforscht, entgegen.

Der Eingang des Gartens (Altöttinger Straße 17 a) liegt vom Stadtplatz her kommend in Richtung Altötting gegenüber des Seban Dönhuber-Hauses am Fuße des Faltermeier Berges.


26.06.2014
Zu Besuch beim Taglilien-Züchter

Tag der offenen Gartentür: Erhard Schlott aus Marktl hat sich ganz der farbenprächtigen "Blume des faulen Gärtners" gewidmet

von Monika Kleiner

Erhard Schlott inmitten seiner bunten Taglilienpracht. − Foto: Alfred Kleiner

Erhard Schlott inmitten seiner bunten Taglilienpracht. − Foto: Alfred Kleiner


Die vielfältige Gartenkultur im Landkreis können Besucher am Sonntag, 29. Juni, von 10 bis 17 Uhr bei sieben Familien kennenlernen, die zum "Tag der offenen Gartentür" einladen. Veranstaltet vom Kreisverband für Gartenbau und Landespflege, ist diese Einladung eine gute Gelegenheit zum Austausch unter Hobbygärtnern, zum Fachsimpeln und zur Weitergabe des Pflanzenwissens. Im Vorfeld stellt die Heimatzeitung die teilnehmenden Gärten vor. Heute: Erhard Schlott und seine Taglilienzucht in Marktl.

Marktl. Das Gärtnerherz von Erhard Schlott in der Ludwig-Edmaier-Straße 5 schlägt für die Taglilien (Hemerocallis). Unweit seines Wohnhauses hat er eine Fläche von rund 450 Quadratmetern am Rand der Siedlung gepachtet und sich der Züchtung der beliebten winterharten und langlebigen Stauden verschrieben.

Beim Tag der offenen Gartentür am Sonntag, 29. Juni, können die Besucher von 10 bis 17 Uhr eintauchen in eine sinnliche Welt voller Blütenpracht und Farbe. Sie finden hier die unterschiedlichsten Taglilien: amerikanische, europäische und eigene Züchtungen, Wildsorten – insgesamt rund tausend Pflanzen. Terminlich passt es wunderbar: Am 29. Juni können die Gäste die ganze Fläche in voller Blüte bewundern und mit dem Besitzer über Anzucht und Vermehrung fachsimpeln und so neue Ideen und Anregungen für den eigenen Garten finden.

Die Blütezeit der prächtigen Taglilien erstreckt sich von Ende Mai bis Anfang Oktober. Mit ihren leuchtenden Farben lassen sie jeden Garten erstrahlen. Erhard Schlott kann außer Blau fast alle Blütenfarben bieten, manche mit "Augen", andere am Rand gerüscht, die Möglichkeiten sind schier unerschöpflich. Fast liebkosend fährt er mit seinen Fingern über die rosa, sonnengelb, rot und lila leuchtenden Blumen, zupft hie und da ein gelb gewordenes Blatt oder eine verwelkte Blüte ab. Die Gärtnerliebe zu den Schönheiten ist ihm ins Gesicht geschrieben.

Jede Blüte hält zwar nur einen Tag, daher ihr Name, aber sie öffnen sich nacheinander, so dass eine Pflanze mit bis zu 15 einzelnen Blüten an einem Stängel auf eine Blühdauer von etwa vier bis sechs Wochen kommt. Viele Sorten und viele Wildformen versprühen auch einen herrlichen Duft.

Vor gut 15 Jahren hat Erhard Schlott die erste Taglilie im Garten gepflanzt – der Anfang einer großen Liebe. Die unkomplizierte Staude ist immer mehr zu einer richtigen Leidenschaft geworden. Vor etwa fünf Jahren hat er mit dem Züchten und Vermehren angefangen. Er überlässt es mehr dem Zufall und freut sich daran, was rauskommt: "Wenn ich im Moment raus gehe, sieht es jeden Tag anders aus", sagt er. Schlott ist immer wieder fasziniert von den Möglichkeiten und der Sortenvielfalt und er ist stets im Austausch mit anderen Züchtern, so kommt er gleich an die Samen von interessanten Neuerscheinungen.

Bei der Größe des Taglilienfeldes gibt es immer was zu tun, obwohl die Stauden nicht anspruchsvoll sind, sondern winterhart, schneckenresistent und langlebig. Im Sommer muss er ausreichend gießen. Sonst gibt Erhard Schlott dem bekannten Gärtner Karl Förster recht, der die Taglilie als "Blume des faulen Gärtners" bezeichnete. Ein Gewächshaus, ein Hochbeet und ein Insektenhotel runden den Schaugarten ab.

Zu finden ist das Taglilienreich zirka 400 Meter vom Zentrum über die Schulstraße (oder die Peracher Straße) und die Bruckbergstraße in Richtung Marktlberg kurz vor der Bahnüberführung auf der linken Seite in die Ludwig-Edmaier-Straße einbiegen, bis zu deren Ende fahren, links einbiegen.


28.06.2014
Über Streuobstwiesen schlendern

Tag der offenen Gartentür: Obstbäume auf vier Hektar bei Familie Westenthanner in Grasset

von Rosi Spielhofer

Andrea Westenthanner in der Spindelbusch-Anlage. Manche Reihen sind übersät mit Früchten, andere tragen heuer gar kein Obst. − Foto: Spielhofer
Andrea Westenthanner in der Spindelbusch-Anlage. Manche Reihen sind übersät mit Früchten, andere tragen heuer gar kein Obst. − Foto: Spielhofer

Die vielfältige Gartenkultur im Landkreis können Besucher am Sonntag, 29. Juni, von 10 bis 17 Uhr bei sieben Familien kennenlernen, die zum "Tag der offenen Gartentür" einladen. Veranstaltet vom Kreisverband für Gartenbau und Landespflege, ist diese Einladung eine gute Gelegenheit zum Austausch unter Hobbygärtnern, zum Fachsimpeln und zur Weitergabe des Pflanzenwissens. Im Vorfeld stellt die Heimatzeitung die teilnehmenden Gärten vor. Heute: Familie Westenthanner und ihre Obstbaumplantage.

Burgkirchen. Obstbäume so weit das Auge reicht auf einem Areal von vier Hektar. In den Obstgärten von Familie Westenthanner in Grasset können die Besucher am kommenden Sonntag über Streuobstwiesen schlendern oder zwischen Spindelbusch-Anlagen spazieren gehen und gleichzeitig Fachinformationen rund um den Obstbau erhalten.

Bei einem kleinen Rundgang erzählt Andrea Westenthanner über den Familienbetrieb mit Obstbau und Brennerei. Der ländliche Obstgarten ist geprägt durch Streuobstanlagen mit 240 Hochstämmen, im Jahr 2007 gepflanzt, sowie mit einem etwa 80 Jahre alten Bestand aus 90 Halb- und Hochstämmen. Der Ertrag aus dieser extensiven Bewirtschaftung geht in die hauseigene Most- und Saftproduktion. Intensiv bewirtschaftet werden 2400 Spindelbuschbäume verschiedenster Obstarten und Sorten. Es gibt etwa 50 Apfelsorten, wie beispielsweise Topaz, Gala, Elstar und die alte Sorte Wiltshire.

Bei der Ernte hilft mit vereinten Kräften der Freundeskreis, das Tafelobst wird gleich als Frischware verkauft oder eingelagert. Der Ertrag im Obstbau ist stark von der Witterung abhängig und wegen einiger frostiger Nächte während der Blüte "gibt es heuer keine Pfirsiche oder Aprikosen", bedauert Andrea Westenthanner. Der Nachtfrost hat sich auch auf andere Sorten ausgewirkt. So sind manche Spindelbusch-Reihen übersät mit Früchten, andere dagegen tragen heuer gar kein Obst.

Auch die weitum bekannte Brennerei ist am Sonntag geöffnet. Hier werden in der Hauptsache Obstbrände, aber auch Liköre hergestellt. Ein Brennvorgang mit 120 Litern Maische in der Brennanlage dauert drei Stunden. Der aufstrebende Familienbetrieb in Grasset entwickelt sich stetig weiter mit entsprechenden Ausbildungen. So hat Andrea Westenthanner, Bayerns einzige landwirtschaftliche Brennmeisterin, heuer im März eine vierwöchige Sommelier-Ausbildung an der Hochschule Weihenstephan absolviert.

In diesem etwas anderen ländlichen Garten in Grasset informieren Schautafeln über den Obstbau und bei Bedarf werden Gruppenführungen angeboten. Anfahrt: In Burgkirchen nach Gendorf in die Mozartstraße, diese ganz durchfahren in den Kirschbaumweg und in die Wührermühlstraße bis zum Barbermühlweg 2.
kreisverband2Textmarke
Ein paar Fotos vom Tag der offenen Gartentür:

Die Katze von Brigitte und Josef Straßer

Die Kreisverbands-Vorstandschaft mit Bezirksverbandvorsitzendem Wolfram Vaitl-Gloo (7. von rechts)

Wolfgang Hofenauer

Klara und Bruno Rabenseifner

Der Gartenbauverein Neuötting

Bei Elisabeth Hauser


Andrea Westenthanner führt durch die Anlage

30.06.2014
Trotz Regen kein verwässerter Tag der offenen Gartentür

Ausgerechnet beim Schautag der Gartler kommt der lang ersehnte Regen – Besucherinteresse in Marktl, Stammham, Neuötting und Burgkirchen

Viele Ideen für die Gartengestaltung gab es bei den Rabenseifners in Neuötting. − Foto: Lambach
Viele Ideen für die Gartengestaltung gab es bei den Rabenseifners in Neuötting. − Foto: Lambach

Zwiegespalten waren am gestrigen Sonntag jene Familien in Marktl, Stammham, Neuötting und Burgkirchen, die ihre Gartentüren geöffnet hatten: Einerseits wünschten sie sich sehnlich Regen für die dürstende Natur, andererseits hätten sie ihre Pflanzen- und Blütenpracht den Besuchern lieber bei sonnigem Wetter präsentiert. Über Besuchermangel konnten sie sich aber nicht beklagen, besonders am Nachmittag, als zeitweise die Schirme geschlossen werden konnten.

Der Schwerpunkt lag heuer im Inntal, allein in Marktl hatten drei Gärten geöffnet; alle teilnehmenden Gärten hatte die Heimatzeitung bereits groß vorgestellt: Den ländliche Hausgarten von Gundi und Alois Aigner, Am Kreuzberg 1, wo schon ab 10 Uhr dichtes Gedränge herrschte, das Taglilienreich von Erhard Schlott, Ludwig-Edmaier-Straße 5, der auch viele Fragen der nicht abreißenden Besucherschar zur in schöner Blüte stehenden Sortenvielfalt gab, sowie den Weinberg von Petra und Wolfgang Hofenauer, Am Kreuzberg 17, die ihre rund 100 Stöcke präsentierten und Einblick in die ökologische Anbauweise und verschiedene Schnittsysteme gaben.


Im großflächigen Hausgarten von Brigitte und Josef Straßer, Stammham/Am Bahnhof, Hauptstraße 49, fanden die Besucher nicht nur einen reichen Schatz an Pflanzinseln mit Rosen, Kletterpflanzen, Schattenstaudenbeeten, Obstbäumen, Strauch-Raritäten und winterharten Stauden, sondern auch ein großes Angebot für das leibliche Wohl, weil hier der TSV Kaffee, Kuchen und Grillspezialitäten verkaufte.

Klara und Bruno Rabenseifner in der Neuöttinger Bahnhofstraße präsentierten einen gleichermaßen nützlichen wie schönen Garten: Sie hat ein Faible für Buchs, zieht auch aus dem kleinsten Asterl eine neue Pflanze, er mag lieber das Gemüse. Kartoffeln, Tomaten, Zucchini, Mais, Paprika oder Topinambur – der etwa 1100 Quadratmeter große Garten ist zwar nicht sehr breit, aber ganz, ganz lang. Überall wächst und gedeiht es. Dabei legen die Rabenseifners weniger Wert auf exotische Schönheiten als auf einfache Pflanzen, viele davon selbst gezogen. Ein Anziehungspunkt war bei den Rabenseifners auch der Pizzaofen.

Auf dem Westenthanner-Anwesen in Grasset belehrten Informationstafeln über den Obstbau. − Foto: Gerlitz
Auf dem Westenthanner-Anwesen in Grasset belehrten Informationstafeln über den Obstbau. − Foto: Gerlitz

Im großflächigen Hausgarten von Brigitte und Josef Straßer, Stammham/Am Bahnhof, Hauptstraße 49, fanden die Besucher nicht nur einen reichen Schatz an Pflanzinseln mit Rosen, Kletterpflanzen, Schattenstaudenbeeten, Obstbäumen, Strauch-Raritäten und winterharten Stauden, sondern auch ein großes Angebot für das leibliche Wohl, weil hier der TSV Kaffee, Kuchen und Grillspezialitäten verkaufte.

Klara und Bruno Rabenseifner in der Neuöttinger Bahnhofstraße präsentierten einen gleichermaßen nützlichen wie schönen Garten: Sie hat ein Faible für Buchs, zieht auch aus dem kleinsten Asterl eine neue Pflanze, er mag lieber das Gemüse. Kartoffeln, Tomaten, Zucchini, Mais, Paprika oder Topinambur – der etwa 1100 Quadratmeter große Garten ist zwar nicht sehr breit, aber ganz, ganz lang. Überall wächst und gedeiht es. Dabei legen die Rabenseifners weniger Wert auf exotische Schönheiten als auf einfache Pflanzen, viele davon selbst gezogen. Ein Anziehungspunkt war bei den Rabenseifners auch der Pizzaofen.

Taglilien sind auch im Regen schön – das konnte man in Marktl erleben. − Foto: Kleiner
Taglilien sind auch im Regen schön – das konnte man in Marktl erleben. − Foto: Kleiner

Stetes Kommen und Gehen herrschte auch auf dem vier Hektar großen Anwesen der Familie Westenthanner in Grasset (Gemeinde Burgkirchen/Alz). In diesem besonderen ländlichen Garten erklärten Schautafeln den Obstbau und auf Nachfrage führte Andrea Westenthanner Gruppen durch die Schnapsbrennerei. Der Obstgarten ist geprägt durch Streuobstanlagen mit 240 Hochstämmen, im Jahr 2007 gepflanzt, sowie von einem etwa 80 Jahre alten Bestand aus 90 Halb- und Hochstämmen. Dazu kommen 2400 Spindelbuschbäume verschiedener Obstarten.
− mk/ina/ge


6.8.2014
Biker abseits aller Klischees

Das Ehepaar Jobst aus Töging fährt mit Leidenschaft Harley – von Vorurteilen halten sie nicht viel

von Lena Huttner

84 PS hat die Ultra Classic e-Glide von Marianne und Clemens Jobst. Klar dass bei so einer Maschine die schwarze "Member-for-Life"-Kutte nicht fehlen darf. − Foto: Huttner
84 PS hat die Ultra Classic e-Glide von Marianne und Clemens Jobst. Klar dass bei so einer Maschine die schwarze "Member-for-Life"-Kutte nicht fehlen darf. − Foto: Huttner


Töging. Harley-Fahrer sind Rocker, die meisten in einer Gang und die ist ganz bestimmt kriminell: Wer das Ehepaar Jobst aus Töging kennen lernt, merkt, wie sehr man sich auch irren kann. Die beiden 61-jährigen entsprechen so gar nicht dem überstrapazierten Klischee der harten Biker – und das trotz Kutten und schwerer Maschine. Bei dieser handelt es sich übrigens um eine Harley Davidson Ultra Classic E-glide. 84 PS hat das gute Stück, bei einem Gewicht von 450 Kilo. Neben diesem Schmuckstück besitzen die Jobsts noch eine zweite Maschine aus dem Hause Harley Davidson: eine Softtail Heritage Classic.

Die Liebe zum Motorrad fahren hat Clemens Jobst vor gut 17 Jahren entdeckt. "Damals dachte ich mir, wenn ich es jetzt nicht mache, dann nie", erzählt er. Zwar hat Jobst seinen Motorrad-Führerschein seit dem 18. Lebensjahr, genutzt hat er ihn dennoch lange nicht. Die Reaktion seiner Frau auf sein erwachtes Interesse an schweren Maschinen war zwar zunächst wenig enthusiastisch, aber dennoch verständnisvoll. "Solange er versprochen hat, dass er vorsichtig fährt, hatte ich nichts dagegen", erinnert sich Marianne Jobst. Auf dem ersten Motorrad, einer Virago 535 von Yamaha, fuhr sie allerdings nur ungern mit.

Mit dem Kauf der ersten Harley änderte sich das allerdings. Zumal Marianne Jobst die treibende Kraft für diesen Kauf war: "Mir hat die Maschine zwar gut gefallen, aber meine Frau hat letztendlich entschieden, sie zu kaufen", erläutert Clemens Jobst. Seit einigen Jahren ist das Ehepaar auch Mitglied beim "Niederbayern Chapter", einer Bikergruppe für Harley-Liebhaber. Da darf natürlich auch die schwarzlederne "Member-for-Life"-Kutte nicht fehlen. Bedrohlich oder gar kriminell wirken die Jobsts in ihrer Motorrad-Kluft nicht. Spätestens der Teddybär, der als ständiger Begleiter hinten auf der Harley seinen Platz hat, relativiert den Eindruck der knallharten Biker. Angefeindet worden ist das Ehepaar erfreulicherweise noch nie. "Es ist immer ganz lustig, wenn wir den Helm abnehmen und die Leute sehen, dass wir ganz normale Menschen sind", erzählt der 61-jährige und lächelt verschmitzt.

Sowohl mit ihrem Chapter als auch zu zweit sind die Jobst viel auf ihren Harleys unterwegs. Marianne Jobst bleibt allerdings Beifahrerin. Das Paar war schon in Norwegen, Irland und Schottland, nach Südtirol fahren sie regelmäßig. Die berüchtigte Route 66 reizt die beiden allerdings nicht. "Es gibt auf der Welt so viele schöne Strecken. Abgesehen davon existiert die ursprüngliche Route 66 gar nicht mehr", erklärt Clemens Jobst.

Einen Unfall hatte das Paar bisher. Mit einem Schlüsselbein- beziehungsweise Handgelenkbruch ging der aber sehr glimpflich aus. "Auf die richtige Schutzkleidung kommt es an", sind sich beide einig. "Mir wird es ganz anders, wenn ich Roller- oder Motorradfahrer in kurzen Hosen und mit offenem Helm sehe", verdeutlicht Clemens Jobst.

Angst habe er eigentlich nur vor gedankenlosen und unaufmerksamen Autofahrern, sagt der 61-jährige. "Wenn einer keinen Abstand hält und ich hinfalle, überfährt er mich", verdeutlicht er. Auch gegen manche Motorrad-Kollegen haben die Jobsts Einwände. "Man muss nicht mit Tempo 300 über die Landstraße brettern, dafür gibt es Rennpisten, wo keine Dritten zu Schaden kommen können. Raser gehören nicht auf die Straße".

Das Ehepaar Jobst hat keine besonderen Routen, die noch abgefahren werden müssen. "Ich wünsche mir, möglichst lange Motorrad fahren zu können", sagt Clemens Jobst. "Und wenn ich die Maschine irgendwann nicht mehr halten kann, kaufe ich ein Dreirad".

24.9.2014

Abschlussfeier Teilnehmer am Tag der offenen Gartentür 2014 im Gasthaus Hummel in Marktl.

 

 

 

 

29.09.2014
Reminiszenz an einen schönen Tag

"Offene Gartentür" kam sehr gut an – Ehrenurkunden für die Gastgeber

Marktl. Familien aus Marktl, Stammham, Neuötting und Burgkirchen, die Ende Juni beim Tag der offenen Gartentür den Besuchern einen "Blick über den Gartenzaun" geboten hatten, wurden jetzt vom Veranstalter, dem Kreisverband für Gartenbau und Landespflege, nachträglich geehrt. Im Gasthaus Hummel an der Ortsgrenze zwischen Marktl und Stammham gab es Dankesworte, Ehrenurkunden und ein Essen für die Gastgeber-Familien.

Der Schwerpunkt war diesmal im Inntal gelegen. Allein in Marktl fanden Gartenfreunde drei Ziele, den ländlichen Hausgarten von Gundi und Alois Aigner, die Taglilienzucht von Erhard Schlott und den Weinberg von Petra und Wolfgang Hofenauer. In Stammham war der großflächige Hausgarten von Brigitte und Josef Straßer geöffnet. Zwei Stationen gab es in Neuötting: den Künstlergarten von Elisabeth Hauser sowie den Siedlungsgarten mit Gemüseanbau und Backofen von Klara und Bruno Rabenseifner. In Burgkirchen-Grasset luden Edith und Ludwig Westenthanner in den Obstgarten und die Schnapsbrennerei ein.

In Absprache mit den umliegenden Landkreisen veranstaltet der Kreisverband im Dreijahresrhythmus einen Tag der offenen Gartentür. Ziel ist laut Kreisvorsitzendem Stefan Jetz, neue Gartenwelten und grüne Oasen zu entdecken und zu erleben. Beim jetzigen Treffen mit Rückschau sprachen alle von einer schönen Erfahrung und vielen interessierten und rücksichtsvollen Besuchern, obwohl das Wetter gar nicht mitgespielt und es fast den ganzen Tag geregnet hatte.

Der Kreisvorsitzende erinnerte an die lange Tradition der Gartentage und dankte den Gastgebern für die Mühen. Der Mensch habe schon immer gerne einen "Blick über den Gartenzaun" geworfen und auch diesmal war laut Jetz die Resonanz – trotz des Regenwetters – sehr positiv und die Besucher aus weitem Umkreis freuten sich über die Vielfalt und Fülle der Gärten und den gegenseitigen Austausch. In drei Jahren sei eine Fortsetzung der Veranstaltungsreihe geplant, kündigte er an und überreichte den Gartenbesitzern Urkunden vom Bezirksverband Oberbayern, die auch vom Regierungspräsidenten Christoph Hillenbrand unterschrieben sind.
− mk
Kreisvorsitzender Stefan Jetz (rechts) mit den Gastgebern des diesjährigen Gartentags. − Foto: Kleiner
Kreisvorsitzender Stefan Jetz (rechts) mit den Gastgebern des diesjährigen Gartentags. − Foto: Kleiner

 

08.11.2014
KREISNACHRICHTEN
Gartenbauer treffen sich am Mittwoch
Altötting. Unter anderem der landesweite Wettbewerb "Unser Friedhof – Ort der Würde, Kultur und Natur", steht am Mittwoch, 12. November, auf der Tagesordnung der Jahreshauptversammlung des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege. Ab 19.30 Uhr geht es im Gasthof "Zwölf Apostel" auch um ein Seminar für Vereinsvorsitzende sowie um die geplante Inforeise 2015.

15.11.2014
Kritik an Beitragserhöhung – Lob für Tag der offenen Gartentür


Gartler monieren Art und Weise der Anpassung durch den Landesverband

Trotz Regens hatte der "Tag der offenen Gartentür" zahlreiche Besucher angelockt. Lob gab es dafür jetzt bei der Herbstversammlung. − F.: mk
Trotz Regens hatte der "Tag der offenen Gartentür" zahlreiche Besucher angelockt. Lob gab es dafür jetzt bei der Herbstversammlung. − F.: mk

Altötting. 16 Jahre liegt die letzte Erhöhung zurück. Jetzt will der Landesverband für Gartenbau und Landespflege seine Mitgliedsbeiträge aufstocken – um 69 Cent zum 1. Januar 2016 hin. Bei der Herbstversammlung des Kreisverbandes im Gasthof "Zwölf Apostel" gab es deswegen einigen Widerspruch.

Moniert wurde die Art der Beitragserhöhung − dass diese ohne vorherige Absprache mit den Bezirks- und Kreisverbänden erfolgt sei. Kreisvorsitzender Stefan Jetz erklärte dazu, dass auch die Delegierten bei der Landesverbandstagung in Deggendorf vor "vollendete Tatsachen" gestellt worden seien. Dennoch verteidigte er die Beitragsanpassung.

Begeistert zeigte sich Jetz vom "Tag der offenen Gartentür". Anhand einer Diaserie blickte er auf die jüngste Auflage zurück und lobte die Mitglieder die in Marktl, Stammham und Neuötting ihre Gärten geöffnet hatten.

Geschäftsführer Clemens Jobst ging auf die Ausschreibung zum bayernweiten Wettbewerb 2015 ein, der unter dem Motto "Unser Friedhof − Ort der Würde, Kultur und Natur" steht. Ziel des Wettbewerbes sei es, das Bewusstsein für gut gestaltete Friedhöfe zu schärfen, so Jobst. Die Bewertung erfolge durch eine Kommission im Mai. Für Jobst ist die kostenlose Teilnahme am Wettbewerb sinnvoll. Er forderte deshalb die Mitglieder auf, die "Träger der Friedhöfe" in den einzelnen Ortsverbänden zur Teilnahme zu animieren.

Ferner wird im nächsten Jahr ein "Seminar für Vereinsvorstände und Nachwuchskräfte" des Bayerischen Landesverbandes in Altötting stattfinden. Damit sollen junge potenzielle Nachfolger für die einzelnen Ortsvereine gefunden werden. Der frisch gewählte Landesverbandspräsident Wolfram Vaitl habe bereits sein Kommen zugesagt.

Mittels Powerpoint-Präsentation blickte Clemens Jobst auf die Informationsreise des Kreisverbandes nach England zurück. Zugleich gab er eine Vorschau auf die nächste Fahrt, die nach Andalusien führen wird. Einige Plätze seien noch frei.

Im Anschluss stellte Stefan Jetz die Frage, ob die Broschüre "Vereinsgartenblattl" statt wie bislang jährlich künftig nur noch alle zwei Jahre erscheinen sollte – oder die Ortsvereine alternativ einen kleinen Obolus von 50 Cent als Unkostenbeitrag beisteuern könnten? Nach einigen "Für und Wider" bei den Wortmeldungen regte Stefan Jetz an, das Thema bei der nächsten Sitzung mit der Vorstandschaft nochmals eingehend zu diskutieren. Mit einer Vorschau auf die bevorstehenden Termine und Veranstaltungen für 2015 schloss die Veranstaltung.
− am